Metro 2033
von Gerdam 5. November 2009
Soeben ist "Metro 2034" bei Heyne erschienen. Grund genug für mich rückblickend eine kleineRezension zu Dmitry Glukhovsky zu schreiben.
"Metro 2033" ist ein aktueller Nachkatastrophenroman im klassischen Gewand. Der Autor beschreibt das Szenario einer Welt nach einem atomaren Krieg, in der sich eine schwindende Schar Überlebender, in die relative Sicherheit des weitverzweigten Moskauer U-Bahn Netzes zurückgezogen hat. Das Metronetz wird ihre Welt. Reduziert auf beengteste Verhältnisse, zehrend von den letzten Resten unserer einst so stolzen Zivilisation. Eine erschreckende, grausame Welt, in der das Recht des Stärkeren gilt und in der trotz Reduktion wieder alte Denkweisen und all der Wahnsinn unterschiedlicher Klassen, Rassen und Gruppierungen auflebt.
In dieser Welt macht sich Artjom auf den Weg, getrieben durch ein Versprechen und die Verantwortung eine unfassbare Bedrohung abzuwenden.
Diese Reise, die Sicht von Artjom auf seine Welt, die Beschreibung ihrer Bewohner, der unterschiedlichen Gruppierungen, der Schrecken postatomarer Mutationen, der unbeschreiblichen Enge, all das ist so beeindruckend realistisch, dass der Leser, von der ersten Sekunde an, von der Atmosphäre des Buches aufgesogen wird.
Glukhovsky greift ein sehr altes Thema der SF auf, ohne dabei beim Leser das unangenehme Gefühl zu erzeugen, alles sei bereits dagewesen. Die Herangehensweise, alles aus der Sicht eines Menschen zu erzählen, der nur diese, seine Welt kennt, der keine Erinnerung an das davor hat, erfüllt die Seiten von Anfang an mit einer Plastizität und Realitätsnähe, die dem Leser eisige Schauer über den Rücken jagt. Artjom ist ein "Eingeborener", der nur seine Insel kennt und für den diese die Welt bedeutet.
Der Roman muss sich mit Sicherheit nicht hinter irgendwelchen Klassikern des Genres verstecken. Glukhovsky hat als Erstlingswerk wirklicheinen beeindruckenden Roman hingelegt.
Mein Fazit: Unbedingt lesen. Gänsehaut garantiert.
- Kategorie: Bücher , Science Fiction
- 4 Kommentare
von Gerdam 5. November 2009
Soeben ist "Metro 2034" bei Heyne erschienen. Grund genug für mich rückblickend eine kleineRezension zu Dmitry Glukhovsky zu schreiben.
"Metro 2033" ist ein aktueller Nachkatastrophenroman im klassischen Gewand. Der Autor beschreibt das Szenario einer Welt nach einem atomaren Krieg, in der sich eine schwindende Schar Überlebender, in die relative Sicherheit des weitverzweigten Moskauer U-Bahn Netzes zurückgezogen hat. Das Metronetz wird ihre Welt. Reduziert auf beengteste Verhältnisse, zehrend von den letzten Resten unserer einst so stolzen Zivilisation. Eine erschreckende, grausame Welt, in der das Recht des Stärkeren gilt und in der trotz Reduktion wieder alte Denkweisen und all der Wahnsinn unterschiedlicher Klassen, Rassen und Gruppierungen auflebt.
In dieser Welt macht sich Artjom auf den Weg, getrieben durch ein Versprechen und die Verantwortung eine unfassbare Bedrohung abzuwenden.
Diese Reise, die Sicht von Artjom auf seine Welt, die Beschreibung ihrer Bewohner, der unterschiedlichen Gruppierungen, der Schrecken postatomarer Mutationen, der unbeschreiblichen Enge, all das ist so beeindruckend realistisch, dass der Leser, von der ersten Sekunde an, von der Atmosphäre des Buches aufgesogen wird.
Glukhovsky greift ein sehr altes Thema der SF auf, ohne dabei beim Leser das unangenehme Gefühl zu erzeugen, alles sei bereits dagewesen. Die Herangehensweise, alles aus der Sicht eines Menschen zu erzählen, der nur diese, seine Welt kennt, der keine Erinnerung an das davor hat, erfüllt die Seiten von Anfang an mit einer Plastizität und Realitätsnähe, die dem Leser eisige Schauer über den Rücken jagt. Artjom ist ein "Eingeborener", der nur seine Insel kennt und für den diese die Welt bedeutet.
Der Roman muss sich mit Sicherheit nicht hinter irgendwelchen Klassikern des Genres verstecken. Glukhovsky hat als Erstlingswerk wirklicheinen beeindruckenden Roman hingelegt.
Mein Fazit: Unbedingt lesen. Gänsehaut garantiert.
- Kategorie: Bücher , Science Fiction
- 4 Kommentare
Ok, ich seh schon, das wird ein "must-read" für die anstehenden Weihnachtsferien!! 🙂
Ich habe gerade die Fortsetzung 2034 gelesen. Ich hatte das Buch ein wenig nach unten in meinem Lesestapel gerückt, da ich ein wenig Angst hatte, Dmitri Glukhovsky könnte da nur schwer eins draufsetzen und die Fortsetzung würde, wie so oft, den schalen Geschmack von unnötig hinterlassen.
Weit gefehlt. Der zweite Teil ist wesentlich reifer in seiner Erzählweise, komplexer, ein wenig philosophisch und dem ersten Teil in allen Belangen gewachsen.
Glukhovskys Welt ist gänzlich dem Kindesalter entwachsen. War im ersten Teil noch der jugendliche Artjom der unbeschwerte Simplizissimus, der seine enge Welt durchstreift hat, mit Augen, die nie etwas anderes kannten, lernen wir diesmal die fatale Tristesse der Generation kennen, die unsere Welt noch gekannt hat. Eine Generation, die noch an die Ewigkeit geglaubt hat und deren Leben nicht nur das Überleben war.
Metro 2034 hat mich zu Tränen gerührt, zum Lächeln gebracht und mir Angst gemacht.
Ein Buch, das die Botschaft in sich trägt, lebe jeden Tag als wäre es dein letzter…
…oder der letzte der Welt, die du kennst.
Gerds kleiner Rezension kann ich in allen Punkten voll und ganz zustimmen. Es war mir schon lange nicht mehr vergönnt einen Roman zu lesen, der seine postapokalyptische Miniaturwelt dem Leser so durchdacht und so spannend ins Gehirn zu pflanzen vermag. Vor allem Zocker, die auf das Endzeit-Flair der Spiele "Fallout" und "Stalker" abfahren, werden ihre ware Freude daran haben.
Die Lektüre ist zwar schon eine Weile her, aber die oben angesprochene Gänsehaut kommt schon alleine beim Zurückerinnern wieder hoch, und ich bin sehr gespannt wie gut "Metro 2034" an die Story anschliessen wird. 🙂
Klingt doch gut. Erinnere mich bei Zeiten mal daran… Bin so vergesslich… o:-)