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Infrastrukturen

von am 27. Dezember 2009

Die state Zeit ist gekommen und ich habe ein wenig Muße. Zeit um nachzudenken und die Gedanken zu sortieren.

Dabei ist so etwas wie ein Jahresrückblick und ein Vorsatz herausgekommen. Das Jahr 2009 war für uns als kleinen Laden nicht unbedingt einfach. Auch wenn wir uns nach bestem Wissen und Gewissen bemüht haben, den Wünschen unserer Kunden gerecht zu werden und unserem gemeinsamen Lieblingsgenre, der Phantastik, ein würdiges zu Hause zu bieten, sind wir mit unseren Anstrengungen nicht immer erfolgreich gewesen. Wie unterschiedlich unser Wirken aufgenommen wird, hat sich zum Teil auch in Reaktionen hier auf unserer Seite widergespiegelt. In Zeiten der Rezession und der Angst vor wirtschaftlichem Niedergang treten die Veränderungen in den Sichtweisen und Gewohnheiten noch deutlicher hervor. Der Wandel im Kaufverhalten ist sicher nicht mehr vollständig umzukehren. Die stetig wachsende Rolle von Online Shops und vor allem die Möglichkeit globalen Shoppings und sekundenschnell abrufbarer Preisvergleiche macht die Reste der lokalen Infrastruktur zu Dinosauriern, die dem Wandel der ökonomischen Evolution nicht folgen können. Die oberflächliche und Suchmaschinen-optimierte Informationsbeschaffung macht es scheinbar unendlich leicht den Schnäppchen der Welt hinterher zu surfen. Was dabei vollkommen in Vergessenheit gerät, ist, dass die fast schon völlig zerschlagenen Strukturen lebendiger Ortschaften und Stadtteile durchaus auch ihre Vorteile haben. Im Bewusstsein der meisten Menschen haben die kleinen Geschäfte in ihrer Nachbarschaft fast vollständig aufgehört zu existieren. Weder die auf der Hand liegenden praktischen Vorteile, noch ein regionaler oder sogar persönlicher Bezug kann an dieser Entwicklung etwas ändern. Ich gebe zu, dass diese Entwicklung weder neu noch besonders überraschend ist. Dennoch muss ich sie nicht mögen und auch nicht als unumstößlich akzeptieren.

Für mich persönlich ist der direkte Kontakt zu Menschen, und dazu gehören für mich eben auch die Menschen, die Produkte verkaufen, die ich erwerben will oder muss, nicht nur ein peripherer Luxus, sondern definitiv Lebensqualität. Wie kann ich mich überrascht geben, wenn alles um mich herum immer schneller, immer unpersönlicher und immer leerer wird, wenn ich selbst meine Beziehungen zu Mitmenschen vernachlässige und bewusst die Drähte zu meiner eigenen kleinen Welt durchtrenne. Ich muss nicht neidvoll gen Süden blicken, nach dem Urlaub beeindruckt von dem netten und gemütlichen Leben in irgendeinem italienischen Fischerdorf, wenn ich gleichzeitig, kaum wieder zu Hause zum Discounter hetze um meine Lebensmittelvorräte möglichst billig und geschmacksneutral aufzufüllen. Billige Bio-Äpfel aus Neuseeland, eingeschweißtes Fleisch von amerikanischen Rindviechern und mittelmäßigen Wein aus Kalifornien, möglichst gefällig und unkompliziert.

Ich will es nicht glauben, dass es so sein muss. Ich möchte meinen Teil dazu beitragen, die Kultur der regionalen Produkte und der ansäßigen Unternehmen zu retten. Selbstverständlich bin ich nicht so größenwahnsinnig zu einem Boykott gegenüber Discountern und Internetgiganten aufzurufen. Das bringt nichts und ist verdampfte negative Energie. Ich möchte das Pferd andersherum aufzäumen und positiv an die Sache herangehen. Statt zu meckern, empfehlen. Es gibt so viele regionale Unternehmen, die wir hochhalten sollten, die viel zu wenig bekannt sind, oder bei denen wir uns schlichtweg noch gar keine Gedanken darüber gemacht haben, dass sie die regionale Alternative zum großen Konzern sind und damit unsere Treue und unsere Unterstützung verdient haben. Selbstverständlich ist nah nicht immer gut, aber genau deswegen möchte ich an dieser Stelle die Diskussion antreten. Ich selbst kenne viele kleine und große Läden und Unternehmen, die mein persönliches Vertrauen haben und die ich empfehlen und propagieren möchte. Sei es das Cineworld als regionales Familienunternehmen vs Cinemaxx als überregionalen Konzern oder H2O als Alternative zum CD Kauf bei Mediengiganten. Wenn euch zu diesem Thema sinnvolle persönliche Tipps und Empfehlungen einfallen, würde ich mich sehr freuen. Ich kann mir vorstellen, auf diese Art durchaus die Gewohnheiten des einen oder anderen zu beeinflussen und auf diese Weise etwas dafür zu tun, dass unser aller Leben wieder ein wenig gemütlicher, persönlicher und erfüllter wird.

Um einen Anfang zu machen, möchte ich ein paar kleine Läden nennen, die interessante Nischen besetzen und vielleicht nicht bei Allen bekannt sind.

H2O
Wer Lust hat, gemütlich durch tausende von CDs zu blättern, mit netten Leuten zu tratschen, viel Sachverstand und Fachkompetenz zu bekommen, der sollte sich ein wenig Zeit nehmen und in der Karmelitenstraße beim H2O vorbeischauen. Vielleicht gibt es da nicht den neuesten Mainstream, aber bestimmt das ein oder andere Schmankerl für Jedermann. Und sicher auch ein, zwei Schnäppchen 😉

Wein
Wer wird denn in die Ferne schweifen… Im Süden freuen wir uns oft über die unkomplizierte Direktvermarktung regionaler Weine. Ich halte mich da in keinster Weise heraus. Wieder zu Hause wird dann aber doch wieder im Discounterregal zugegriffen. WIR SIND HIER IN FRANKEN! Habt ihr euch schon mal umgesehen, wie viele kleine Winzer oder lokale Zusammenschlüsse günstig hervorragende Qualität direkt vermarkten? Fangt mal in Randersacker mit den "Trockenen Schmitts" an. Da kann man sogar noch mit dem Fahrrad leicht hinkommen, um dem Argument der Erreichbarkeit zuvorzukommen.

Fleisch
Wer nicht gerade Vegetarier ist, wird in Restaurants mit fränkischer Küche im Umfeld von Würzburg mit Sicherheit wirklich gut und günstig fündig. Viele der Wirte beziehen ihre Nahrungsmittel aus der Region und fahren damit sicher nicht schlecht. Ganz anders sind die Gewohnheiten beim Einkauf für den Eigenbedarf. Wenn die Produkte vom Metzger in der Wirtschaft schmecken, warum dann nicht auch zu Hause? Es ist einfach viel zu praktisch, im Supermarkt ins Kühlregal zu greifen. In Wirklichkeit ist es aber noch viel schöner, wenn das Fleisch auch noch nach Fleisch schmeckt und nicht die Hälfte seines Volumens in Form von Wasser in der Pfanne verliert. Probierts mal aus. In Würzburg Lengfeld beim "Goldenen Hirschen" gibt es leckere deftige fränkische Kost und obendrein ist die Wurst und das Fleisch aus der eigenen Metzgerei superlecker und keinen Cent teurer als im Supermarkt.

Ein Anfang ist gemacht. Mehr soll es auch nicht sein. Ich würde mich sehr freuen, wenn zu diesem Thema möglichst viele Antworten eingehen würden. Vielleicht kann man sogar eine dauerhafte Einrichtung daraus machen mit einer Art wachsenden Datenbank persönlicher Tipps für uns alle. Für mehr Gemütlichkeit und mehr südliche Gelassenheit in unserer Nähe.

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von am 27. Dezember 2009

Die state Zeit ist gekommen und ich habe ein wenig Muße. Zeit um nachzudenken und die Gedanken zu sortieren.

Dabei ist so etwas wie ein Jahresrückblick und ein Vorsatz herausgekommen. Das Jahr 2009 war für uns als kleinen Laden nicht unbedingt einfach. Auch wenn wir uns nach bestem Wissen und Gewissen bemüht haben, den Wünschen unserer Kunden gerecht zu werden und unserem gemeinsamen Lieblingsgenre, der Phantastik, ein würdiges zu Hause zu bieten, sind wir mit unseren Anstrengungen nicht immer erfolgreich gewesen. Wie unterschiedlich unser Wirken aufgenommen wird, hat sich zum Teil auch in Reaktionen hier auf unserer Seite widergespiegelt. In Zeiten der Rezession und der Angst vor wirtschaftlichem Niedergang treten die Veränderungen in den Sichtweisen und Gewohnheiten noch deutlicher hervor. Der Wandel im Kaufverhalten ist sicher nicht mehr vollständig umzukehren. Die stetig wachsende Rolle von Online Shops und vor allem die Möglichkeit globalen Shoppings und sekundenschnell abrufbarer Preisvergleiche macht die Reste der lokalen Infrastruktur zu Dinosauriern, die dem Wandel der ökonomischen Evolution nicht folgen können. Die oberflächliche und Suchmaschinen-optimierte Informationsbeschaffung macht es scheinbar unendlich leicht den Schnäppchen der Welt hinterher zu surfen. Was dabei vollkommen in Vergessenheit gerät, ist, dass die fast schon völlig zerschlagenen Strukturen lebendiger Ortschaften und Stadtteile durchaus auch ihre Vorteile haben. Im Bewusstsein der meisten Menschen haben die kleinen Geschäfte in ihrer Nachbarschaft fast vollständig aufgehört zu existieren. Weder die auf der Hand liegenden praktischen Vorteile, noch ein regionaler oder sogar persönlicher Bezug kann an dieser Entwicklung etwas ändern. Ich gebe zu, dass diese Entwicklung weder neu noch besonders überraschend ist. Dennoch muss ich sie nicht mögen und auch nicht als unumstößlich akzeptieren.

Für mich persönlich ist der direkte Kontakt zu Menschen, und dazu gehören für mich eben auch die Menschen, die Produkte verkaufen, die ich erwerben will oder muss, nicht nur ein peripherer Luxus, sondern definitiv Lebensqualität. Wie kann ich mich überrascht geben, wenn alles um mich herum immer schneller, immer unpersönlicher und immer leerer wird, wenn ich selbst meine Beziehungen zu Mitmenschen vernachlässige und bewusst die Drähte zu meiner eigenen kleinen Welt durchtrenne. Ich muss nicht neidvoll gen Süden blicken, nach dem Urlaub beeindruckt von dem netten und gemütlichen Leben in irgendeinem italienischen Fischerdorf, wenn ich gleichzeitig, kaum wieder zu Hause zum Discounter hetze um meine Lebensmittelvorräte möglichst billig und geschmacksneutral aufzufüllen. Billige Bio-Äpfel aus Neuseeland, eingeschweißtes Fleisch von amerikanischen Rindviechern und mittelmäßigen Wein aus Kalifornien, möglichst gefällig und unkompliziert.

Ich will es nicht glauben, dass es so sein muss. Ich möchte meinen Teil dazu beitragen, die Kultur der regionalen Produkte und der ansäßigen Unternehmen zu retten. Selbstverständlich bin ich nicht so größenwahnsinnig zu einem Boykott gegenüber Discountern und Internetgiganten aufzurufen. Das bringt nichts und ist verdampfte negative Energie. Ich möchte das Pferd andersherum aufzäumen und positiv an die Sache herangehen. Statt zu meckern, empfehlen. Es gibt so viele regionale Unternehmen, die wir hochhalten sollten, die viel zu wenig bekannt sind, oder bei denen wir uns schlichtweg noch gar keine Gedanken darüber gemacht haben, dass sie die regionale Alternative zum großen Konzern sind und damit unsere Treue und unsere Unterstützung verdient haben. Selbstverständlich ist nah nicht immer gut, aber genau deswegen möchte ich an dieser Stelle die Diskussion antreten. Ich selbst kenne viele kleine und große Läden und Unternehmen, die mein persönliches Vertrauen haben und die ich empfehlen und propagieren möchte. Sei es das Cineworld als regionales Familienunternehmen vs Cinemaxx als überregionalen Konzern oder H2O als Alternative zum CD Kauf bei Mediengiganten. Wenn euch zu diesem Thema sinnvolle persönliche Tipps und Empfehlungen einfallen, würde ich mich sehr freuen. Ich kann mir vorstellen, auf diese Art durchaus die Gewohnheiten des einen oder anderen zu beeinflussen und auf diese Weise etwas dafür zu tun, dass unser aller Leben wieder ein wenig gemütlicher, persönlicher und erfüllter wird.

Um einen Anfang zu machen, möchte ich ein paar kleine Läden nennen, die interessante Nischen besetzen und vielleicht nicht bei Allen bekannt sind.

H2O
Wer Lust hat, gemütlich durch tausende von CDs zu blättern, mit netten Leuten zu tratschen, viel Sachverstand und Fachkompetenz zu bekommen, der sollte sich ein wenig Zeit nehmen und in der Karmelitenstraße beim H2O vorbeischauen. Vielleicht gibt es da nicht den neuesten Mainstream, aber bestimmt das ein oder andere Schmankerl für Jedermann. Und sicher auch ein, zwei Schnäppchen 😉

Wein
Wer wird denn in die Ferne schweifen… Im Süden freuen wir uns oft über die unkomplizierte Direktvermarktung regionaler Weine. Ich halte mich da in keinster Weise heraus. Wieder zu Hause wird dann aber doch wieder im Discounterregal zugegriffen. WIR SIND HIER IN FRANKEN! Habt ihr euch schon mal umgesehen, wie viele kleine Winzer oder lokale Zusammenschlüsse günstig hervorragende Qualität direkt vermarkten? Fangt mal in Randersacker mit den "Trockenen Schmitts" an. Da kann man sogar noch mit dem Fahrrad leicht hinkommen, um dem Argument der Erreichbarkeit zuvorzukommen.

Fleisch
Wer nicht gerade Vegetarier ist, wird in Restaurants mit fränkischer Küche im Umfeld von Würzburg mit Sicherheit wirklich gut und günstig fündig. Viele der Wirte beziehen ihre Nahrungsmittel aus der Region und fahren damit sicher nicht schlecht. Ganz anders sind die Gewohnheiten beim Einkauf für den Eigenbedarf. Wenn die Produkte vom Metzger in der Wirtschaft schmecken, warum dann nicht auch zu Hause? Es ist einfach viel zu praktisch, im Supermarkt ins Kühlregal zu greifen. In Wirklichkeit ist es aber noch viel schöner, wenn das Fleisch auch noch nach Fleisch schmeckt und nicht die Hälfte seines Volumens in Form von Wasser in der Pfanne verliert. Probierts mal aus. In Würzburg Lengfeld beim "Goldenen Hirschen" gibt es leckere deftige fränkische Kost und obendrein ist die Wurst und das Fleisch aus der eigenen Metzgerei superlecker und keinen Cent teurer als im Supermarkt.

Ein Anfang ist gemacht. Mehr soll es auch nicht sein. Ich würde mich sehr freuen, wenn zu diesem Thema möglichst viele Antworten eingehen würden. Vielleicht kann man sogar eine dauerhafte Einrichtung daraus machen mit einer Art wachsenden Datenbank persönlicher Tipps für uns alle. Für mehr Gemütlichkeit und mehr südliche Gelassenheit in unserer Nähe.

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8 Kommentare zu “Infrastrukturen”

  1. Kiddy sagt:

    Friseursalon "Auf Kurz oder Lang"

    Senta Krumpholz hat einen schnuckeligen Laden in der Gneisenaustraße 18 gegenüber vom Breakers Inn. In dem kleinen Salon mit dem Wohlfühlcharme wird man mit heißer Schere, Kaffee und lockeren informativen Gesprächen bestens versorgt. Man verlässt Senta`s Salon nicht ohne das Gefühl seinen Wucherungen auf dem Kopf einen riesigen Gefallen getan zu haben. 😉

    Tel.: 0931/7847979

    9:00-18:00 Uhr Di, Do, Fr
    9:00-13:00 Uhr Mittwoch
    8:00-13:00 Uhr Samstag

  2. super buchtipp, else!

  3. Else S. sagt:

    Also, ich hab da noch son netten Link gefunden:
    Weisse, und wenn der Kopper, der Koleege von der Lena sich dat ma anguckt, dann is dat bestimmt spannend:
    http://mestolo.com/2010/01/04/allein-unter-gurken/

    Der hat dat so gemacht wie Kiddy und Gerd dat sagn…
    Und der Titel is doch super. So fühl ich mich auch manchmal.

  4. ursula dittmer sagt:

    danke gerd,
    für dein plädoyer und die anregung, sich über die qualität der regionalen anbieter gedanken zu machen.

    auch ich besitze einen kleinen laden und lasse mich von den tiefen der krise beuteln. nicht nur im eigenen interesse ist es mir wichtig, die kleinen geschäfte und familienbetriebe würzburgs zu unterstützen.
    geht doch mal durch die würzburger innenstadt: wie viele geschäfte gehören denn noch "sich selbst"? die vielfalt guter fachgeschäfte, die das bild noch vor jahren geprägt haben, ist einfach nicht mehr vorhanden. und jeder von uns kann das ein bisschen mit beeinflussen.
    als "unsere" kupschfiliale in der sanderstr. geschlossen wurde, haben wir uns nach ersatz umgesehen. und siehe da, wir entdeckten ebenfalls diesen kleinen lebensmittelladen, den auch kiddy empfiehlt. neulich war ich völlig von den socken: der leckere rosenkohl war sogar schon geputzt! sie habe nur noch ein kg, zu mehr sei sie heute nicht gekommen, meinte die nette besitzerin. tagesfrischer rosenkohl, geputzt! und nur wenig teurer als bei tegut!

    jonglierartikel und theaterbedarf
    das bekommt ihr in meinem laden "spaß & spiel" in der werner-von-siemens-str. 53. dort gibt es alles, was der jongliermarkt so zu bieten hat, außerdem schminke, kostüme, zaubersachen. zu fairen preisen und beratung inbegriffen.

    übrigens:
    gestern war ein treuer stammkunde bei mir im laden, wir kamen so ins gespräch. er ist exwürzburger, der nun in münchen lebt. wenn er aber mal in würzburg die familie besucht, dann ist ein besuch in hermkes romanboutique teil seiner routine. ja, und zu mir kommt er auch (bescheidenes grinsen).
    und das ist was, was der große internetmarkt nicht schafft: kundentreue. denn dort sitzt der nächste anbieter nur einen klick entfernt.

  5. Marco sagt:

    Monophon
    In Punkto Vinyl (von Klassik bis Elektro) sowie Raritäten, Kuriositäten und antiquarische Sammlerstücke (Bücher, Comics, CDs, etc.) ist unbedingt das Monophon in Grombühl (Wagnerplatz 6, 97080 Würzburg) zu empfehlen.
    Der stets gut gelaunte Michl betreibt seinen sympathisch eingerichteten Laden mit Hirn und Herz. Das heißt, dass er dir meist einen passenden Stapel an Platten zu deiner Lieblingsband oder Lieblingsalbum zur Probe hinstellt oder verwandte Alben aus seinen Kisten hervorkramt.
    Ist einmal in der breiten und tiefen Auswahl an Mainstream und Independet nicht das Gesuchte vorhanden, dann kann die Platte auch bestellt werden.
    Zwischen Plattenhören und Stöbern bekommt (zumindest als Stammkunde) auch mal Tee oder Kaffee angeboten.

    Wein/Backwaren
    Meinen regionalen Rotwein (Dettelbacher Dornfelder) beziehe ich derzeit (kurioserweise) von einer Bio-Bäckerei/Metzgerei (Vollkorn Bäckerei Köhler/Bio-Hof Friedrich, Semmelstraße 33, 97070 Würzburg).
    Dort gibt es zwar nur eine kleine Auswahl an Weinen. Diese sind wie gesagt aber regional und in Demeterqualität hergestellt. Als Vegetarier kann ich die Fleischprodukte der Metzgerei nicht beurteilen, aber auch diese stammen aus der Region.
    Auch die herzhaften Backwaren der Bäckerei sind aus regionalen Bio-Rohstoffen hergestellt und unbedingt zu empfehlen.
    (Weitere Filialen der Vollkorn Bäckerei Köhler finden sich auch in der Karmelitenstraße 1, 97070 Würzburg; Arndtstraße 14, 97072 Würzburg)

    Obst/Gemüse/Milchprodukte/Backwaren
    Der Würzburger Markt wurde ja bereits erwähnt. Im Laden der S.O.S.-Dorfgemeinschaft Hohenroth gibt es (natürlich saisonal abhängig) Obst und Gemüse sowie Milchprodukte und Backwaren vor allem aus Hohenroth und Kitzingen. Zudem bekommt man die regionalen Lebensmittel in Demeterqualität.

    Honig
    Am Markt gibt es außerdem einen hervorragenden kleinen Honigstand, der facettenreiche Honigsorten (von Wiesenblumen- bis Edelkastanienhonig) aus Oberpleichfeld in Bio-Qualität anbietet. Nach einer kleinen Kostprobe kann man sich seinen Lieblingshonig auch leichter aussuchen.

  6. Kiddy sagt:

    Erstmal ein Lob für diesen positiven Aufruf, der mal nicht zum Meckern sondern zum Nachdenken und Umschauen anregt. Ich persönlich freue mich natürlich auch immer über Tipps und Anregungen für gastrointestinale Befriedigungen. 😉
    Trotzdem muss ich einwenden, dass Discounter nicht gleich Discounter ist. Im tegut in Würzburg werden von Frankenweinen bishin zu Rhönlammfleisch viele regionale Produkte den Konsumenten in ihrem Easy-Shopping-Sortiment angeboten. Der Kupsch beim Laden um die Ecke bietet leckerste Apfelsorten aus Franken an. Mein Favorit die Sorte Braeburn, wer`s säuerlich knackig mag.
    Ansonsten bin ich auch dafür kleine Läden zu unterstützen. Deshalb auch hier ein paar Einkaufsmöglichkeiten:

    In der Münzstraße gegenüber "Chelsea" gibt es ein kleines Landlädchen in dem man saisonales Gemüse und Obst, sowie Milchprodukte und andere Spezialitäten direkt vom Erzeuger bezogen. Die nette Damen hinterm Thresen wirkt wie aus dem Tante-Emma-Laden und macht faire Preise und leckere Empfehlungen.

    Wer sich nicht scheut mal länger an der frischen Luft zu verweilen kann am Marktplatz viele Händler antreffen, die ebenfalls regionale oder eigenproduzierte Waren anbieten (natürlich auf den Markt bezogen).

    Brot "so wie früher" mit vollem Geschmack, dass sich lange hält, bekommt man in den Schiffer Backstuben. Besondere Empfehlung das Wagenrad (der Name hält, was er verspricht) und das Wurzelbrot (nette Alternative zum Baguette und schön knusprig)

    Zum Schluss noch ein kleiner Rat. Durch das gewaltige und "zivilisierte" Angebot von Gemüse und Obst ist den meisten Menschen das Wissen abhanden gekommen, was wann Saison hat und wann nicht. Erbeeren zu Weihnachten? Kein Problem. Chile machts möglich. Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah.
    Auch die absurdesten Sorten an Obst, oder ist das da ein Gemüse? Wenn ich in einem Supermarkt eine Gebrauchsanweisung zu meinem Obst/Gemüse bekomme,da mir weder Form, Farbe noch Geschmack bekannt sind, frage ich mich ob außer in Timbuktu oder Guatemala überhaupt eine Nachfrage bestehen würde. Nun gut, es ist chic und mondän mit Gemüse/Obst zu kochen die eher wirken als seien sie von Betelgeuze und deren Namen nur mit regelmässiger Übung auszusprechen bzw. zu merken sind.
    Ich möchte jetzt garantiert nicht wie eine Schrebergarten-Aktivistin wirken und zum allgemeinen Kohl pflanzen aufrufen aber wie bereits erwähnt ein wenig mehr nachdenken und umsehen reicht manchmal schon. Und auf einmal merkt man, dass das eigene zu Hause auch das französische Fischerdorf sein kann. Nur weniger Fischer und weniger Franzosen 😉

  7. Medea sagt:

    Das Corso soll ja leider bald schließen, aber das Programmkino "Casablanca" im Ochsenfurt ist nach wie vor sehr zu empfehlen. Da gibt es immer wieder tolle Filme, auch weit ab des üblichen Massenpublikums (manchmal laufen die Filme auch dort nur an 1 oder 2 Tagen) und der Kinosaal hat auch seinen ganz eigenen Charme. Eine kleine gemütliche Kneipe ist auch noch mit dabei: http://www.casa-kino.de/

  8. Oliver L. sagt:

    Damit Du bescheid weißt: ich war im Verlaufe einer Diskussion im PF mal so frei auf diesen Artikel zu verlinken.

    http://www.paninicomics.de/forum/index.php?page=Thread&postID=930755#post930755

    Geht ab Beitrag 5276 von Lebeau los (der wohl gelegentlich bei Euch einkauft obwohl er aus Heilbronn ist).

comicdealer.de