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Conan der Barbar

von am 26. Juni 2015

Vergangenen August haben wir an dieser Stelle einen Blick auf Conans Erben geworfen. Da ist es längst überfällig, dass wir uns auch dem Wegbereiter der Sword-and-Sorcery-Fantasy widmen. Wie auch damals gibt es dafür einen guten Anlass. Letzten Sommer war es die bei Golkonda erscheinende Neuauflage von Karl Edward Wagners KANE. Was böte sich nun besseres an, als die erneute Veröffentlichung von Robert E. Howards originalen Erzählungen über den barbarischen Cimmerier?

Beginnen wir mit einigen wenigen Worten über den Autoren selbst. Robert Ervin Howard wurde am 22. Januar 1906 in Peaster, Texas geboren. Nach einigen Umzügen in Howards ersten Jahren verschlug es die Familie schließlich nach Cross Plains, Texas. Ein besonders inniges Verhältnis hatte Robert zu seiner Mutter, die seine Liebe zu Poesie und Literatur weckte. Gleichzeitig wurde er regelmäßig mit Gewalt oder deren Folgen konfrontiert. Howard wuchs während des Ölbooms in Texas auf, der steigende Kriminalitätsraten nach sich zog. In der Schule hatte er es mit Schlägern zu tun, die es auf schwächere abgesehen hatten. Dadurch erkannte er für sich die Notwendigkeit von Stärke und trieb fortan viel Sport. Besonders für das Boxen entwickelte er eine starke Vorliebe. Diese Erfahrungen prägten auch sein eher raues Weltbild. All das spiegelt sich in seinen Erzählungen wider.

Seine ersten Geschichten verfasste Howard während seiner Schulzeit. Da nimmt es nicht wunder, dass seine frühesten Veröffentlichungen in der Dezemberausgabe 1922 des Tattler, der Schülerzeitung der Brownwood High School, abgedruckt wurden. Bis zu seiner ersten professionellen Publikation sollten noch rund zweieinhalb Jahre vergehen. Die fand, wie sollte es anders sein, in WEIRD TALES statt. Für 16,00 Dollar konnte er 1924 SPEAR AND FANG an Farnsworth Wright verkaufen, der sie im Juli 1925 in seinem legendären Magazin der Öffentlichkeit zugänglich machte. Ebenda erschien ca. siebeneinhalb Jahre später die erste Geschichte mit Conan dem Barbaren. Bis zu seinem frühen Tod im Jahr 1936 sollte Howard 21 Geschichten über seinen schwertschwingenden Helden verfassen, von denen drei erstmals nach seinem Dahinscheiden erstmals veröffentlicht werden sollten.

 

CONAN ist wie Stokers Dracula, Doyles Holmes oder auch Superhelden wie Spider-Man und Batman heutzutage eine Ikone der Popkultur. Nicht zuletzt liegt das an dem doch recht beliebten Film mit Arnold Schwarzenegger, der mit Howards Figur jedoch eher wenig gemein hat. Dass Robert Howard nicht in Vergessenheit geraten ist, muss zu großen Teilen dessen Biographen und literarischen Nachlassverwalter Lyon Sprague de Camp gedankt werden. Doch gerade was die Geschichten um den berühmten Barbaren angeht, hat sich Sprague de Camp leider nicht nur mit Ruhm bekleckert. Sein erklärtes Ziel war es, den Cimmerier mit einer lückenlosen Biographie auszustatten. Dafür wurden Howards Erzählungen in eine passend erscheinende Reihenfolge gebracht. Fragmente aus seinem Nachlass wurden beendet, Lücken von anderen Autoren geschlossen (darunter neben de Camp u. a. Lin Carter, Robert Jordan und Steve Perry) und die Originalgeschichten für diesen Zweck angepasst. Dadurch war es lange schwer, den reinen CONAN, wie er von Howard erdacht wurde, kennenzulernen. In Deutschland gab es diese Erzählungen in ihrer ursprünglichen Form und Reihenfolge erstmals 2006 zu lesen, als Heyne drei dicke Taschenbücher mit allen Erzählungen auf den Markt brachte. Diese Ausgabe ist lange vergriffen und wird mitunter zu astronomischen Preisen angeboten. Erfreulicherweise werden diese Geschichten in angemessener Form nun wieder zugänglich gemacht. In insgesamt sechs Bänden, die sowohl im Hard- als auch im Softcover erscheinen, nimmt sich der Festa Verlag der neuerlichen Veröffentlichung von Howards originalen Erzählungen an. Hier erscheinen auch seine gesammelten Horrorgeschichten in fünf Bänden (der letzte ist für Oktober angekündigt) und nach dem Cimmerier sollen Howards andere Helden wie Bran Mak Morn, Solomon Kane und Kull von Atlantis in ähnlicher Aufmachung erscheinen. Festa wird das gesamte in den US-Ausgaben enthaltene Bonusmaterial veröffentlichen. Darunter diverse Illustrationen von Mark Schultz. Die Hardcoverausgabe wird zudem in rotes Leinen mit Goldprägung auf Rücken und Deckel gebunden sein. Alles in allem also eine runde Sache, an der kein Fantasy-Fan vorbeikommt.

Die Stärke dieser Geschichten liegt nun darin, dass Conan nicht weniger war, als ein Idealbild seines Schöpfers. Die oben kurz beschriebene Erkenntnis Howards, dass Stärke und Kraft nötige Eigenschaften im Leben sind, spiegelt sich direkt im Cimmerier wider. Außerdem enthalten sie in ihrer Gegenüberstellung von Zivilisation und Barbarei eine fast schon philosophische Note, die natürlich stark von den Ansichten des Autoren geprägt ist, nach der jede zivilisierte Gesellschaft irgendwann zwangsläufig wieder ins Barbarentum fällt. Seine eigene Position in dieser Frage mag nun jeder für sich finden.

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von am 26. Juni 2015

Vergangenen August haben wir an dieser Stelle einen Blick auf Conans Erben geworfen. Da ist es längst überfällig, dass wir uns auch dem Wegbereiter der Sword-and-Sorcery-Fantasy widmen. Wie auch damals gibt es dafür einen guten Anlass. Letzten Sommer war es die bei Golkonda erscheinende Neuauflage von Karl Edward Wagners KANE. Was böte sich nun besseres an, als die erneute Veröffentlichung von Robert E. Howards originalen Erzählungen über den barbarischen Cimmerier?

Beginnen wir mit einigen wenigen Worten über den Autoren selbst. Robert Ervin Howard wurde am 22. Januar 1906 in Peaster, Texas geboren. Nach einigen Umzügen in Howards ersten Jahren verschlug es die Familie schließlich nach Cross Plains, Texas. Ein besonders inniges Verhältnis hatte Robert zu seiner Mutter, die seine Liebe zu Poesie und Literatur weckte. Gleichzeitig wurde er regelmäßig mit Gewalt oder deren Folgen konfrontiert. Howard wuchs während des Ölbooms in Texas auf, der steigende Kriminalitätsraten nach sich zog. In der Schule hatte er es mit Schlägern zu tun, die es auf schwächere abgesehen hatten. Dadurch erkannte er für sich die Notwendigkeit von Stärke und trieb fortan viel Sport. Besonders für das Boxen entwickelte er eine starke Vorliebe. Diese Erfahrungen prägten auch sein eher raues Weltbild. All das spiegelt sich in seinen Erzählungen wider.

Seine ersten Geschichten verfasste Howard während seiner Schulzeit. Da nimmt es nicht wunder, dass seine frühesten Veröffentlichungen in der Dezemberausgabe 1922 des Tattler, der Schülerzeitung der Brownwood High School, abgedruckt wurden. Bis zu seiner ersten professionellen Publikation sollten noch rund zweieinhalb Jahre vergehen. Die fand, wie sollte es anders sein, in WEIRD TALES statt. Für 16,00 Dollar konnte er 1924 SPEAR AND FANG an Farnsworth Wright verkaufen, der sie im Juli 1925 in seinem legendären Magazin der Öffentlichkeit zugänglich machte. Ebenda erschien ca. siebeneinhalb Jahre später die erste Geschichte mit Conan dem Barbaren. Bis zu seinem frühen Tod im Jahr 1936 sollte Howard 21 Geschichten über seinen schwertschwingenden Helden verfassen, von denen drei erstmals nach seinem Dahinscheiden erstmals veröffentlicht werden sollten.

 

CONAN ist wie Stokers Dracula, Doyles Holmes oder auch Superhelden wie Spider-Man und Batman heutzutage eine Ikone der Popkultur. Nicht zuletzt liegt das an dem doch recht beliebten Film mit Arnold Schwarzenegger, der mit Howards Figur jedoch eher wenig gemein hat. Dass Robert Howard nicht in Vergessenheit geraten ist, muss zu großen Teilen dessen Biographen und literarischen Nachlassverwalter Lyon Sprague de Camp gedankt werden. Doch gerade was die Geschichten um den berühmten Barbaren angeht, hat sich Sprague de Camp leider nicht nur mit Ruhm bekleckert. Sein erklärtes Ziel war es, den Cimmerier mit einer lückenlosen Biographie auszustatten. Dafür wurden Howards Erzählungen in eine passend erscheinende Reihenfolge gebracht. Fragmente aus seinem Nachlass wurden beendet, Lücken von anderen Autoren geschlossen (darunter neben de Camp u. a. Lin Carter, Robert Jordan und Steve Perry) und die Originalgeschichten für diesen Zweck angepasst. Dadurch war es lange schwer, den reinen CONAN, wie er von Howard erdacht wurde, kennenzulernen. In Deutschland gab es diese Erzählungen in ihrer ursprünglichen Form und Reihenfolge erstmals 2006 zu lesen, als Heyne drei dicke Taschenbücher mit allen Erzählungen auf den Markt brachte. Diese Ausgabe ist lange vergriffen und wird mitunter zu astronomischen Preisen angeboten. Erfreulicherweise werden diese Geschichten in angemessener Form nun wieder zugänglich gemacht. In insgesamt sechs Bänden, die sowohl im Hard- als auch im Softcover erscheinen, nimmt sich der Festa Verlag der neuerlichen Veröffentlichung von Howards originalen Erzählungen an. Hier erscheinen auch seine gesammelten Horrorgeschichten in fünf Bänden (der letzte ist für Oktober angekündigt) und nach dem Cimmerier sollen Howards andere Helden wie Bran Mak Morn, Solomon Kane und Kull von Atlantis in ähnlicher Aufmachung erscheinen. Festa wird das gesamte in den US-Ausgaben enthaltene Bonusmaterial veröffentlichen. Darunter diverse Illustrationen von Mark Schultz. Die Hardcoverausgabe wird zudem in rotes Leinen mit Goldprägung auf Rücken und Deckel gebunden sein. Alles in allem also eine runde Sache, an der kein Fantasy-Fan vorbeikommt.

Die Stärke dieser Geschichten liegt nun darin, dass Conan nicht weniger war, als ein Idealbild seines Schöpfers. Die oben kurz beschriebene Erkenntnis Howards, dass Stärke und Kraft nötige Eigenschaften im Leben sind, spiegelt sich direkt im Cimmerier wider. Außerdem enthalten sie in ihrer Gegenüberstellung von Zivilisation und Barbarei eine fast schon philosophische Note, die natürlich stark von den Ansichten des Autoren geprägt ist, nach der jede zivilisierte Gesellschaft irgendwann zwangsläufig wieder ins Barbarentum fällt. Seine eigene Position in dieser Frage mag nun jeder für sich finden.

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