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Lese-Urlaub

von am 21. Mai 2012

Ja, ich war im Urlaub. Ja, es war schön und windig. Ja, wir waren jeden Tag bis zur Erschöpfung auf dem Wasser. Trotzdem war noch viel Zeit zum Lesen. Die Vormittage waren angenehm warm, sonnig und fast immer relativ windfrei. Also keine Zeit zum Surfen, sondern zum Lesen – am Strand. Und die Zeit haben wir genutzt. Eine Woche – sechs Bücher. Und alle waren gut. Wirklich gute Ausbeute. Fast so gut wie der Wind…

Zeit die Bücher zu würdigen und euch die Tipps weiterzugeben. Fangen wir mal mit einem Buch von Feder und Schwert an.

Der Amboss der Welt von Kage Baker – Steam Fantasy mit oldschooligem Touch

Eigentlich ist der Band "Der Amboss der Welt" fast eine Trilogie in einem Band. Die drei Teile sind in sich abgeschlossene Kurzromane, die aber bei der kleinen Schriftgröße und dem Satzspiegel, der sich wohltuend vom derzeit üblichen "Großdruck für Blinde mit fünf Zentimeter Seitenrand" abhebt, bei manch anderem Verlag auch als Trilogie veröffentlicht werden könnte. Kage Baker hat den Roman 2004 geschrieben (und fast wieder verworfen, wie man in der Widmung lesen kann) und dabei unglaublicherweise einen Schreibstil sehr genau getroffen, den ich bei viel älteren Autoren und Büchern geschätzt habe. Eher in den Siebzigern, Achzigern und frühen Neunzigern. Vielleicht trägt auch die Übersetzung das ihre bei, anfänglich noch ein kleinwenig holprig, später sehr rund und gefühlvoll, stets jedoch erfreulich abwechslungsreich, mit wortreicher Vielfalt. Der näheste Vergleich, der mir einfällt, sind Bücher wie Dave Duncans "Der Zögernde Schwertkämpfer" oder die "Freistadt-Anthologien" verschiedener Autoren unter der Leitung von Robert Asprin. Das Buch ist sicher nicht perfekt und teilweise fast experimentell. Trotzdem war es von all den guten Büchern, die wir gelesen haben mein persönlicher Favorit – vielleicht gerade weil das Buch so bruchstückhaft ist und dadurch viel Raum für die eigene Fantasie lässt.

Mehr möchte ich dazu gar nicht sagen – zu viel wird in dem Buch angerissen –  schnelle Bildfolgen mit sprunghaften Handlungsfragmenten. Andere Autoren hätten daraus vielleicht einen unendlichen Zyklus gemacht, mit seitenweisen Beschreibungen und Erklärungen. Kage Baker nicht. Sehr schön.

Die nächsten Tage folgen die nächsten Büchertipps…

Der Amboss der Welt

Kage Baker

Feder und Schwert, 12,95 Euro

warenkorbIhr könnt alle lieferbaren Artikel
im Webshop bestellen oder via e-mail im Laden anfragen

von am 21. Mai 2012

Ja, ich war im Urlaub. Ja, es war schön und windig. Ja, wir waren jeden Tag bis zur Erschöpfung auf dem Wasser. Trotzdem war noch viel Zeit zum Lesen. Die Vormittage waren angenehm warm, sonnig und fast immer relativ windfrei. Also keine Zeit zum Surfen, sondern zum Lesen – am Strand. Und die Zeit haben wir genutzt. Eine Woche – sechs Bücher. Und alle waren gut. Wirklich gute Ausbeute. Fast so gut wie der Wind…

Zeit die Bücher zu würdigen und euch die Tipps weiterzugeben. Fangen wir mal mit einem Buch von Feder und Schwert an.

Der Amboss der Welt von Kage Baker – Steam Fantasy mit oldschooligem Touch

Eigentlich ist der Band "Der Amboss der Welt" fast eine Trilogie in einem Band. Die drei Teile sind in sich abgeschlossene Kurzromane, die aber bei der kleinen Schriftgröße und dem Satzspiegel, der sich wohltuend vom derzeit üblichen "Großdruck für Blinde mit fünf Zentimeter Seitenrand" abhebt, bei manch anderem Verlag auch als Trilogie veröffentlicht werden könnte. Kage Baker hat den Roman 2004 geschrieben (und fast wieder verworfen, wie man in der Widmung lesen kann) und dabei unglaublicherweise einen Schreibstil sehr genau getroffen, den ich bei viel älteren Autoren und Büchern geschätzt habe. Eher in den Siebzigern, Achzigern und frühen Neunzigern. Vielleicht trägt auch die Übersetzung das ihre bei, anfänglich noch ein kleinwenig holprig, später sehr rund und gefühlvoll, stets jedoch erfreulich abwechslungsreich, mit wortreicher Vielfalt. Der näheste Vergleich, der mir einfällt, sind Bücher wie Dave Duncans "Der Zögernde Schwertkämpfer" oder die "Freistadt-Anthologien" verschiedener Autoren unter der Leitung von Robert Asprin. Das Buch ist sicher nicht perfekt und teilweise fast experimentell. Trotzdem war es von all den guten Büchern, die wir gelesen haben mein persönlicher Favorit – vielleicht gerade weil das Buch so bruchstückhaft ist und dadurch viel Raum für die eigene Fantasie lässt.

Mehr möchte ich dazu gar nicht sagen – zu viel wird in dem Buch angerissen –  schnelle Bildfolgen mit sprunghaften Handlungsfragmenten. Andere Autoren hätten daraus vielleicht einen unendlichen Zyklus gemacht, mit seitenweisen Beschreibungen und Erklärungen. Kage Baker nicht. Sehr schön.

Die nächsten Tage folgen die nächsten Büchertipps…

Der Amboss der Welt

Kage Baker

Feder und Schwert, 12,95 Euro

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