Joe Shuster – Vater der Superhelden
von Horst Illmeram 21. Juni 2018
Julian Voloj (Text) & Thomas Campi (Bilder)
JOE SHUSTER – VATER DER SUPERHELDEN.
Übersetzt von Julian Voloj.
Vorwort von Michelle „Chelle“ Mayer.
(The Artist behind Superman: The Joe Shuster Story / 2018)
Hamburg, Carlsen, 2018, 176 Seiten
ISBN 978-3-551-76920-6 / 19,99 Euro
Jeden Tag eine gute Tat. Deshalb wurde ich Polizist.
Heute half ich einem alten Herrn im Park. Er schlief auf einer Bank und wirkte etwas mitgenommen als ich ihn weckte. Ich brachte ihn in ein Diner und spendierte ihm eine Suppe.
Zum Dank erzählte er mir eine Geschichte.
Seine Geschichte.
Eine unglaubliche Geschichte.
Er sei Joe Shuster, der Erfinder von Superman. Sein Zeichner.
Er und sein Kumpel Jerry Siegel haben Superman erfunden und dann über viele Jahre hinweg die Superman-Comics auch geschrieben und gezeichnet. Und obwohl sie die Schöpfer waren, verdienten andere das große Geld. Sie wurden mit „Peanuts“ abgefunden. Als sie dagegen klagten, wurden sie rausgeworfen. Und ihren Prozess verloren sie auch noch.
Rechte weg, Arbeit weg, Geld weg, Gesundheit weg – und Superman wurde erfolgreicher und erfolgreicher.
Wie gesagt: Eine unglaubliche Geschichte!
Die sollte mal jemand aufschreiben und erzählen.
Das ist jetzt (endlich) passiert.
Bei Carlsen kann man die Lebensgeschichte von Joe Shuster ab sofort als „graphic novel“ nachlesen. Julian Voloj hat seinem Landsmann Shuster – und natürlich zugleich auch dessen Kollegen Jerry Siegel – ein tiefbewegendes Denkmal gesetzt. Seine Biografie erzählt nicht nur von der Herkunft der Familien Shuster und Siegel und dem Leben in Amerika zu Beginn des 20. Jahrhunderts, sondern auch, wie die Superhelden in die Welt kamen und wie gewissenlose Menschen eine ganze Industrie über Jahrzehnte dominierten und den Künstlern ihre Urheberrechte wegnahmen und vorenthielten.
Dass sich die Lage der Comic-Zeichner und -Texter inzwischen deutlich verbessert hat – und wie es dann letztendlich dazu kam – auch davon erzählt dieses Buch.
In dem aus Italien stammenden Thomas Campi hat Voloj einen großartigen Zeichner gefunden, der es meisterlich versteht, die Realität dieser Geschichte ins Bild zu setzen und dabei die amerikanische Comic-Ästhetik an den passenden Stellen einzufügen.
Es gibt inzwischen eine unüberschaubare Zahl an Comics. Es gibt inzwischen jede Menge Biografien in Form von Graphic Novels. Es ist an der Zeit, einem der Urväter dieser Kunstformen endlich Gerechtigkeit widerfahren zu lassen.
Was wäre dazu besser geeignet als dieses Buch.
Horst Illmer
- Kategorie: aus Horsts Comicsammlung , Comics , Rezis
- Kommentare deaktiviert für Joe Shuster – Vater der Superhelden
von Horst Illmeram 21. Juni 2018
Julian Voloj (Text) & Thomas Campi (Bilder)
JOE SHUSTER – VATER DER SUPERHELDEN.
Übersetzt von Julian Voloj.
Vorwort von Michelle „Chelle“ Mayer.
(The Artist behind Superman: The Joe Shuster Story / 2018)
Hamburg, Carlsen, 2018, 176 Seiten
ISBN 978-3-551-76920-6 / 19,99 Euro
Jeden Tag eine gute Tat. Deshalb wurde ich Polizist.
Heute half ich einem alten Herrn im Park. Er schlief auf einer Bank und wirkte etwas mitgenommen als ich ihn weckte. Ich brachte ihn in ein Diner und spendierte ihm eine Suppe.
Zum Dank erzählte er mir eine Geschichte.
Seine Geschichte.
Eine unglaubliche Geschichte.
Er sei Joe Shuster, der Erfinder von Superman. Sein Zeichner.
Er und sein Kumpel Jerry Siegel haben Superman erfunden und dann über viele Jahre hinweg die Superman-Comics auch geschrieben und gezeichnet. Und obwohl sie die Schöpfer waren, verdienten andere das große Geld. Sie wurden mit „Peanuts“ abgefunden. Als sie dagegen klagten, wurden sie rausgeworfen. Und ihren Prozess verloren sie auch noch.
Rechte weg, Arbeit weg, Geld weg, Gesundheit weg – und Superman wurde erfolgreicher und erfolgreicher.
Wie gesagt: Eine unglaubliche Geschichte!
Die sollte mal jemand aufschreiben und erzählen.
Das ist jetzt (endlich) passiert.
Bei Carlsen kann man die Lebensgeschichte von Joe Shuster ab sofort als „graphic novel“ nachlesen. Julian Voloj hat seinem Landsmann Shuster – und natürlich zugleich auch dessen Kollegen Jerry Siegel – ein tiefbewegendes Denkmal gesetzt. Seine Biografie erzählt nicht nur von der Herkunft der Familien Shuster und Siegel und dem Leben in Amerika zu Beginn des 20. Jahrhunderts, sondern auch, wie die Superhelden in die Welt kamen und wie gewissenlose Menschen eine ganze Industrie über Jahrzehnte dominierten und den Künstlern ihre Urheberrechte wegnahmen und vorenthielten.
Dass sich die Lage der Comic-Zeichner und -Texter inzwischen deutlich verbessert hat – und wie es dann letztendlich dazu kam – auch davon erzählt dieses Buch.
In dem aus Italien stammenden Thomas Campi hat Voloj einen großartigen Zeichner gefunden, der es meisterlich versteht, die Realität dieser Geschichte ins Bild zu setzen und dabei die amerikanische Comic-Ästhetik an den passenden Stellen einzufügen.
Es gibt inzwischen eine unüberschaubare Zahl an Comics. Es gibt inzwischen jede Menge Biografien in Form von Graphic Novels. Es ist an der Zeit, einem der Urväter dieser Kunstformen endlich Gerechtigkeit widerfahren zu lassen.
Was wäre dazu besser geeignet als dieses Buch.
Horst Illmer
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