König des Comics
von Gerd am 20. April 2012 Kommentare deaktiviert für König des Comics
Anfang der Neunziger war er bei uns im Laden. Damals war er gerade etwas bekannter geworden, außerhalb der Schwulenszene, durch seine Veröffentlichungen bei Carlsen. Ich glaube, Zitronenröllchen war der aktuelle Titel. Ralf war supernett, hat wie ein wahnsinniger jeden erdenklichen Bilderwunsch erfüllt, auch die seltsamsten. Einer davon wird mir für immer im Gedächtnis bleiben. "Ich hätte gerne einen schwulen Elch!" Hat er gemacht… damals – in Hermkes Romanboutique. 1996 erschien dann bei "Männerschwarmskript" "Mal mir mal nen Schwulen". Da wurde mir klar, dass die Signieraktion bei uns im Laden völlig normal war. Ralf hatte wohl ständig mit genau solchen Wünschen zu tun. Schade eigentlich. Für mich war der Wunsch nach dem schwulen Elch schon ziemlich außergewöhnlich.
Mitlerweile ist Ralf König wirklich so etwas wie der König des Comics geworden. Ralf ist einer der ganz wenigen deutschen Comiczeichner, die im eigenen Land und auch international wahrgenommen und gewürdigt wurden und werden. Er hat sich, nicht nur – aber natürlich vor allem – in der Schwulenszene und eben als Schöpfer von Schwulencomix einen internationalen Rang erarbeitet, der für einen deutschen Comiczeichner einzigartig ist. Ralf hat selbst in der Filmbranche mächtig mitgemischt und viele seiner Comics sind erfolgreich verfilmt worden. Neben Walter Moers und wahrscheinlich noch Brösel sollte er wohl die absolute Ausnahmeerscheinung deutscher Comickultur zu sein.
Auf jeden Fall ist Ralf König jetzt wieder in Würzburg. Im Central Programmkino, am 19.05.2012. Um 20.00 Uhr wird der Film "König des Comics" gezeigt und um 21.45 Uhr gibt es eine Lesung. Natürlich sind wir dabei! Mit einem Büchertisch und einem ganzen Haufen netter Erinnerungen. Ich wünsch mir, glaube ich, dieses mal auch einen schwulen Elch.
Anfang der Neunziger war er bei uns im Laden. Damals war er gerade etwas bekannter geworden, außerhalb der Schwulenszene, durch seine Veröffentlichungen bei Carlsen. Ich glaube, Zitronenröllchen war der aktuelle Titel. Ralf war supernett, hat wie ein wahnsinniger jeden erdenklichen Bilderwunsch erfüllt, auch die seltsamsten. Einer davon wird mir für immer im Gedächtnis bleiben. "Ich hätte gerne einen schwulen Elch!" Hat er gemacht… damals – in Hermkes Romanboutique. 1996 erschien dann bei "Männerschwarmskript" "Mal mir mal nen Schwulen". Da wurde mir klar,
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Steampunk
von Gerd am 13. April 2012 Kommentare deaktiviert für Steampunk
Noch rollt sie, die Steampunk-Welle, nach dem Ausstoß der Titel zu urteilen immer noch ungebrochen. Von Seiten der Verlage hört man zwar, dass der finanzielle Erfolg nur mäßig ist, also eher ein Todesurteil, aber vielleicht liegt das einfach auch nur in der prinzipiellen Vorgehensweise. Wenn der Buchhandel dazu verkommt, nur noch Hypes zu erzeugen und immer neuen Strömungen hinterherrennt, dann ist vielleicht zuerst einmal die Kasse der Verlage voller, aber ohne jede Nachhaltigkeit. Bücher sind, gesetzlich verankert, bevorzugt, durch einen niedrigeren Umsatzsteuersatz. Diese Bevorzugung begründet sich auf der substanziellen Wertigkeit und kulturellen Essenz von Literatur. Wenn aber das Buch zu einem Konsumprodukt verkommt, dessen Vermarktung rein kommerziellen Mechanismen unterliegt, das immer gleicher wird und immer seichter, wenn nur noch massenkompatibles kaufmännisch sinnvoll ist und Stapelpräsentationen in Kaufhäusern mehr zählen als gut geführte Buchhandlungen, dann ist die Voraussetzung hinfällig.
Natürlich ist diese Entwicklung nicht wirklich neu, aber in letzter Zeit trifft sie leider immer öfter unser Genre. Der Ausstoß an wirklichen Fantasytiteln ist zum Beispiel in den letzten Jahren stark zurückgegangen, auch wenn es aufgrund der ständig wachsenden Anzahl von Urban-Fantasy, Glitzer-Vampir und Jung-Zauberer Romanen ganz anders wirkt. Natürlich sind die potentiellen Auflagen anspruchsvollerer Werke wie "Spiel der Götter" wesentlich geringer als die fünfte Vermarktung einer Zauberer-Internats-Soap, deren Namen nicht genannt werden darf ;-). Aber deswegen den Veröffentlichungstermin der deutschen Übersetzung der letzten Bände derart nach hinten zu schieben, erweckt nicht nur bei mir Unmut und Verzweiflung.
Schaut doch mal die Fantasybücher der letzten Jahre an. Nicht nur, dass es eigentlich nur noch drei oder vier Kategorien von Titelbildern gibt, es gibt auch nur noch austauschbare Textbausteine für den Klappentext. Mit jeweils passender Empfehlung eines ausgewürfelten, auflagenstarken Erfolgsautors. Es ist immer schwerer einem Buch von außen anzusehen, ob es herausragend innovativ oder soapiger Einheitsbrei ist. Ist ja auch nicht gewollt. Die Buchverlage würden auch Klingeltöne verkaufen, wenn es ins Marketing passt.
Ja und jetzt springt eben mal wieder alles auf die Steampunk-Welle. Auf jedem Cover muss ein Luftschiff und ein Herr mit Zylinder oder eine viktorianische Dame zu sehen sein. Auf den Klappentext noch ein bisschen Kitsch und Herzschmerz, hat ja auch schon bei den Vampiren funktioniert, und fertig ist der neue Steampunk Roman. Wie soll man da die Juwelen herauspicken, oder gibt es vielleicht gar keine?
Gibt es sehr wohl. Christian Endres hat vor kurzem einen sehr schönen Artikel über Boneshaker geschrieben. Treffer. Der Feder und Schwert Verlag, der sich seit Jahren durch ein hübsches Programm ausgewählter Fantasy-Romane auszeichnet, zwar etwas hochpreisiger, dafür aber von Fans für Fans, hat eine wirklich breite Pallette von Steampunk Romanen. Treffer. Und zu guter Letzt, wird im Zuge dieser Entwicklung natürlich bei Heyne, die nach wie vor das wohl beste Programm für Fantasy und SF haben, ein genialer Klassiker, nach Jahren der Absenz, wieder auf den Markt gebracht. Volltreffer.
Die Differenzmaschine von William Gibson und Bruce Stirling ist eine echte Praline. Alleine die Namen der beiden Autoren sind natürlich schon gewaltig. Einst die "Jungen Wilden" der SF, sind sie längst zu den "Großen Alten" aufgestiegen. Selten habe ich ein Buch erlebt, das eine derart geniale Mischung aus Unterhaltung, Anspruch, visionärer Kraft und satirischer Details beinhaltet. Die "Differenzmaschine" ist fast so etwas wie die Urgroßmutter der Gattung. Trotzdem ist es bis heute aktuell und hat auch beim zweiten Lesen nichts von seiner Faszination eingebüßt. Sicher nichts für jeden Tag, aber ein wirklich besonderes Buch, das man unbedingt gelesen haben sollte.
Mein "Wunsch fürs Käppele" für heute wäre noch, dass China Mieville’s Romane von der Welt Bas-Lag bei Bastei-Lübbe wieder aufgelegt würden. Die schnell gestiegenen Preise für "Die Falter/Der Weber" und "Die Narbe/Leviathan" zeigen, dass da noch Potential wäre. Und vielleicht könnte man ja im Moment einfach auch ein typisches Steampunk Cover für die Verkaufsförderung verwenden. Für alle Phantastik-Fans wäre es ein Gewinn, vielleicht auch für den Bastei-Verlag 😉
Noch rollt sie, die Steampunk-Welle, nach dem Ausstoß der Titel zu urteilen immer noch ungebrochen. Von Seiten der Verlage hört man zwar, dass der finanzielle Erfolg nur mäßig ist, also eher ein Todesurteil, aber vielleicht liegt das einfach auch nur in der prinzipiellen Vorgehensweise. Wenn der Buchhandel dazu verkommt, nur noch Hypes zu erzeugen und immer neuen Strömungen hinterherrennt, dann ist vielleicht zuerst einmal die Kasse der Verlage voller, aber ohne jede Nachhaltigkeit. Bücher sind, gesetzlich verankert, bevorzugt, durch einen niedrigeren Umsatzsteuersatz.
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Die Åndriebsfeder
von Gerd am 13. April 2012 Kommentare deaktiviert für Die Åndriebsfeder
Gesdern war amål widder a arch schöner Dåch. Gestern wars wie früher. Des soll jedzd ned melankolisch oder åld geworn kling sondern dodål bosidiv. Gestern håmmer alle Leudli von unnerer Besadzung im Lådn ghabd und für jeden war mehr als genug zum schaff da. Gigandische Lieferungen, gleichzeidig Sysdemabdëid von dere Seide und Bürodåch mid Schdeuerkråm. Also sozusåchn dodal zugeschissn mid Verwåldung. Aufn erschde Blick a Scheißdåch, wärn da ned a noch die Kundn gwesn. Mir haddn nämlich a noch a ungewöhnlich hohe Kundnfregwenz. Un wie des immer so is, gehd eim dann ålles a weng leichder von der Hand. Die Gschbrächli dun sich verselbsdschdändich, ein Kunde gibd an Båll annen ånnern weider un es is die ganze Zeid a ångenehm freundliche Dradschschdimmung im Låde. Durch die Gschbrächli wern die Kund dann a audomadisch undereinanner befruchded. Enns kommd zum ånnern unds bassd håld irchendwie. Åmnds bisd rechdschaffe müd, åwer gud gelaund.
Obwohl mir nadürlich unnern Låde lieb un des gånze Drumrum a gern mach, isses hald ennfach schöner, wenn am End vom Dåch neben der Erschöbfung a noch a weng was hängegebliebe is. Un däs warn gesdern zwä Såchn. A weng a Geld in dere Kåsse un a weng a guds Gfühl, weche den ganze nedde Leud. Un beides sin unnere wichdigsde Åndriebsfedern, damid mir a am nächsde Dåch widder in ålder Frische für euch då sein könn. Danke, dass ihr da seid!
Euer Gerd
Gesdern war amål widder a arch schöner Dåch. Gestern wars wie früher. Des soll jedzd ned melankolisch oder åld geworn kling sondern dodål bosidiv. Gestern håmmer alle Leudli von unnerer Besadzung im Lådn ghabd und für jeden war mehr als genug zum schaff da. Gigandische Lieferungen, gleichzeidig Sysdemabdëid von dere Seide und Bürodåch mid Schdeuerkråm. Also sozusåchn dodal zugeschissn mid Verwåldung. Aufn erschde Blick a Scheißdåch, wärn da ned a noch die Kundn gwesn. Mir haddn nämlich a noch a ungewöhnlich hohe Kundnfregwenz.
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Der Dadord
von Gerd am 3. April 2012 Kommentare deaktiviert für Der Dadord
Habds ihr am Sundi den neusde Dadord aus Berlin gsehn? Da håddmer amål widder a schönnes Dhema. Ned die Haubdschdorry, sondern sozuåche der Hinnergrund. Da war amål schö schdimmungsvoll a Bild vo unnerer heudichn Gessellschafd gezeichned. Des Schderbn von die glenne Gschäfdli un des Bihävier vo die Bänker. Enne Läidie vo sonnerer Bank had aweng versuchd en moderne Robin Hood zu schbiel. Åwer des glabbd in unnerer heudichn Zeid hald a nimmer so rechd. Ålles is überwachd, un früher oder schbäder fliechd des dann håld auf. Zum Schluss war dann an dere Schdelle von der Lieblingskneibe von dem enne Kommissår a Schildli: "Hier eröffnet in Kürze in Matratzenlager". Arch bassend un aweng draurich. Ich hoff amål, uns bleibd des erschbard, weil ihr uns schö fleissig besuch dud. In dem Sinne, auf die nächsden dreissig Jåhr!
Habds ihr am Sundi den neusde Dadord aus Berlin gsehn? Da håddmer amål widder a schönnes Dhema. Ned die Haubdschdorry, sondern sozuåche der Hinnergrund. Da war amål schö schdimmungsvoll a Bild vo unnerer heudichn Gessellschafd gezeichned. Des Schderbn von die glenne Gschäfdli un des Bihävier vo die Bänker. Enne Läidie vo sonnerer Bank had aweng versuchd en moderne Robin Hood zu schbiel. Åwer des glabbd in unnerer heudichn Zeid hald a nimmer so rechd. Ålles is überwachd, un früher oder schbäder fliechd des dann håld auf.
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Der Gudschein als ökonomische Zirkulationsaktie oder so
von Gerd am 29. März 2012 Kommentare deaktiviert für Der Gudschein als ökonomische Zirkulationsaktie oder so
Heud håddmer ma widder so an wirklich subberåldn Gudschein in der Hånd. Kommd der Kunde un bezåhld mid son Drumm, was mir bis maximål zwädausndzwä oder -drei ausgschdelld ham. Sågd der im isses beinlich. Såg ich, des muss dir går ned beinlich sei. Wenn mir von alle unsere Kundn so Gudschein unnerwegs häddn, wär des für uns a echde Endlåsdung. In Wirklichkeid isses doch so, dass mir meisdens in Vorleisdung geh müss. Mir beschdelln die Wår un müss rechd zeidnah bezåhl. Der Kunde lässd sich des Zeugs weglech, lässds liechn bis zum Sangd Nimmerleinsdåch oder vielleichd noch anschreib. Drann verdien dud alleweil in ersder Linie unner anfrendli neibårhud bank-man, weil der an unnerm Disbo so richdich zulang kånn.
Wemma des Ganze umdreh dud, also du unnern Gudschein a bår Jährli bunkersd ham mir den Selbe Vordeil, wie die Große, zum Beischbiel unner Delekomm, mid denn Delefonkadde, die endweder schbäd oder går ned eingelösd worde sind. Vielleichd sollde mir unner Gudschen zu em Sammelobjegd hochschdilisier. Å bessere Möchlichkeid für Kredidbeschaffung gibds går ned. Also, wenner uns was guds du wolld, nacherd schenkder alle Leud a bår Gudscheinli un zwår bevorzuchd denne, wo går ned so arch inderresierd sin. Ich glebb, da komm ich die Dåch nochamål drauf zurück. Hörd sich nachener gudn Idee an, damid mir in dere Zeidn doch noch lang euer frendlie neibårhud comicdieler bleib könn!
Heud håddmer ma widder so an wirklich subberåldn Gudschein in der Hånd. Kommd der Kunde un bezåhld mid son Drumm, was mir bis maximål zwädausndzwä oder -drei ausgschdelld ham. Sågd der im isses beinlich. Såg ich, des muss dir går ned beinlich sei. Wenn mir von alle unsere Kundn so Gudschein unnerwegs häddn, wär des für uns a echde Endlåsdung. In Wirklichkeid isses doch so, dass mir meisdens in Vorleisdung geh müss. Mir beschdelln die Wår un müss rechd zeidnah bezåhl.
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Gratis Comic Tag 2012
von Gerd am 26. März 2012 2 Kommentare
Längst pfeifen es die Spatzen von den Dächern. Im Mai, am 12. dieses Jahr, ist es wieder soweit. Der dritte deutsche "Gratis Comic Tag" wird stattfinden. Natürlich sind wir auch wieder dabei. In "Hermkes Romanboutique" gibt es massenweise Comics umsonst! Parallel veranstalten wir wieder eine Signierstunde – diesmal gibt es den mit Spannung erwarteten zweiten Teil von KriKra’s "Tales of dead Earth" als Premiere zu diesem Termin – Christian wird vor Ort sein. Jeder, der ihn noch nie live erlebt hat, sollte sich die Chance nicht entgehen lassen, eine exclusive Zeichnung zu ergattern und sein persönliches Exemplar signieren zu lassen. Und wie immer gibt es eine ausgelassene Feier. Wer weiß, vielleicht kommen ja wieder der Joker und Catwoman?
Was ist der Gratis Comic Tag?
In Amerika gibt es diesen Tag bereits seit 2002, jedes Jahr am ersten Mai-Samstag, als "Free Comic Book Day". Vor drei Jahren haben sich der deutsche Comicfachhandel und die deutschen Comicverlage zusammengeschlossen, um ein deutsches Pendant zu schaffen – eine Woche später, um Kollisionen mit dem ersten Mai zu vermeiden.
Auch in Deutschland gibt es jetzt Jahr für Jahr ein bunt gemischtes Programm durch die ganze Palette der deutschen Comicverlage. Speziell für diesen Tag produzierte Ausgaben, die neue Leser begeistern sollen, oder Fans die Chance geben, etwas neues auszutesten. Der Tag soll Interessierten die Möglichkeit geben, die Welt der Comics kennenzulernen. Erwachsene, romanhafte Comics, Funnyklassiker, Disney, Action und Superhelden. für jeden Geschmack ist etwas zu finden.
Warum gibt es diesen Tag?
Comics sind etwas besonderes. Viel mehr, als es dem durchschnittlichen Deutschen bewusst ist. Im internationalen Vergleich sind wir in dieser Beziehung alles andere als Spitze. Während im europäischen Umfeld Comiczeichner die höchsten Kulturpreise erhalten, In Amerika das Comic längst Einzug in die Kunst gehalten hat und in Asien in jedem U-Bahnwagen Comiclesende Anzugträger zum Alltag gehören, gilt das Comic in Deutschland immer noch als Schund oder Bilderheftchen für Kinder.
Comics sind viel mehr! Die aktuelle Publikationsreihe der Süddeutschen zum Beispiel, beinhaltet ein paar wirklich gut ausgewählte Comics, die jeder Skeptiker einmal lesen sollte.
Warum in Würzburg? Warum bei uns?
Seit über dreißig Jahren arbeiten wir in Würzburg für euch daran, allen Fans, ob groß, ob klein, eine möglichst große Auswahl an Comics zu bieten. Neuheiten, Importe, Kunstdrucke und ein ständig wechselndes Sortiment von Second Hand Titeln. Für uns ist das Genre schon lange etwas besonderes. Wir sind Fans und Profis. Jahr für Jahr, gibt es Ausstellungen, Signieraktionen, Conventions und Sonderveranstaltungen, weil wir Comics lieben.
So wie ihr – heute schon oder vielleicht morgen, weil wir euch überzeugen konnten.
Längst pfeifen es die Spatzen von den Dächern. Im Mai, am 12. dieses Jahr, ist es wieder soweit. Der dritte deutsche "Gratis Comic Tag" wird stattfinden. Natürlich sind wir auch wieder dabei. In "Hermkes Romanboutique" gibt es massenweise Comics umsonst! Parallel veranstalten wir wieder eine Signierstunde – diesmal gibt es den mit Spannung erwarteten zweiten Teil von KriKra’s "Tales of dead Earth" als Premiere zu diesem Termin – Christian wird vor Ort sein.
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Håbd ihr eichndlich a richdige Bücher?
von Gerd am 22. März 2012 Kommentare deaktiviert für Håbd ihr eichndlich a richdige Bücher?
Es gibd bei uns im Låden so a inderne Hidliste mit Fråchen von Kundn, die widzich, befremdlich oder einfach nur åweng blöd sin. Dabei gibds nadürlich so Sachn wie "Wieviel Brozend vo eure Bücher sin eichendlich gud?".
Die ånnere dübbische Kadegorie is "Ich hädd gern a Buch von dem – du wässd scho – mit dem- ich komm grad ned drauf – wo so weng phandasdisch is" un noch unendlich viel mehr Fråchen, die eichendlich kä Mensch beandword kann, außer em Telebad. Überraschenderweis komme mir uff die mäsde Andworde. "Ich hab da mal a Buch gelese, da kommd a Roboder vor. Und jedzd hädd ich gern den zwädde Deil!"
Åwer die eindeudich besde Fråch auf dere Hidlisd is eindeudich "Håbd ihr eichndlich a richdige Bücher?". Da fälld dir nix mer ein. Kloar ham mir "richdige Bücher"! Mir sin schlieslich å Buchhandlung un sogar å Ausbildungsbedrieb! Mir könne dir (fasd) jedes Buch von enne Dåch uffn ånnern besorch! Mir liefern dirs, wennde willsd a hämm! Mir verdiene unner Brödli damid!
Es gibd bei uns im Låden so a inderne Hidliste mit Fråchen von Kundn, die widzich, befremdlich oder einfach nur åweng blöd sin. Dabei gibds nadürlich so Sachn wie "Wieviel Brozend vo eure Bücher sin eichendlich gud?".
Die ånnere dübbische Kadegorie is "Ich hädd gern a Buch von dem – du wässd scho – mit dem- ich komm grad ned drauf – wo so weng phandasdisch is" un noch unendlich viel mehr Fråchen, die eichendlich kä Mensch beandword kann,
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Shadow of the Unnamable – Internationales Filmwochenende Würzburg
von Gerd am 22. März 2012 7 Kommentare
Ihr kennt meine Meinung zum Thema Kino in Würzburg. Okay, ich bin ein verfechter des Cineworld und des Casablanca – think global act local. Trotzdem bin ich natürlich auch ein Fan des Internationalen Filmwochenendes Würzburg. Und diesmal kommt auch noch eine bereits im Vorfeld propagierte Ankündigung dazu. Freitag, 23. März 2012 läuft Shadow of the Unnamable um 16.45 in Würzburg im CinemaxX 1 als Sonderveranstaltung. Der Eintritt ist ohne Bezahle und Sascha Renninger, über den ich bereits als Local Hero geschrieben habe, ist natürlich vor Ort. Also, alle, die sich für Phantastik und Lovecraft im Besonderen interessieren, ab ins Kino! Der Film wird nur auf einigen Festivals gezeigt, die Chancen, den Streifen im Kino, auf großer Leinwand zu sehen, sind also begrenzt. Wer schon mal schnuppern möchte, hier ist der Link zum offiziellen Trailer.
Ihr kennt meine Meinung zum Thema Kino in Würzburg. Okay, ich bin ein verfechter des Cineworld und des Casablanca – think global act local. Trotzdem bin ich natürlich auch ein Fan des Internationalen Filmwochenendes Würzburg. Und diesmal kommt auch noch eine bereits im Vorfeld propagierte Ankündigung dazu. Freitag, 23. März 2012 läuft Shadow of the Unnamable um 16.45 in Würzburg im CinemaxX 1 als Sonderveranstaltung. Der Eintritt ist ohne Bezahle und Sascha Renninger, über den ich bereits als Local Hero geschrieben habe,
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Wenns früh scho so anfängt…
von Gerd am 13. März 2012 Kommentare deaktiviert für Wenns früh scho so anfängt…
Wässde, da gibds Dåch, an denne bassierd frühs üwerhaubd nix. Da hocksd du im Låde un wardesd auf die Kundn. Då gibds nix zum ausback un nix zum sordier. Da dusd du dann hald åweng saug und budz un ward… Und dann gibds wider Dåch, da hasd du scho früh en Sack voll Årwed vom ledzde Dåch midgenomme, un dann bassierds: Der Stift is krank, der DPD Fahrer, der normalerweis immer erschd Nåchmiddags kommt, stobft dich mit zehn Pakedli voll, der Kaffe is leer und so langsam macht sich Unmud breid. Und dann kommd der Ånruf, auf den de scho den ganzen Morgen geward hadsd.
"Hallo Gerd, ich wollte nur mal sehen, ob du im Laden bist. Ich hätte ein paar Bücher zurückzugeben, weil meine Freundin hat mir die englische Version im Internet besorgt."
Okay, is ja ned so, dass mir kei englische Versionen besorch könnd. Macht ja nix. Der käffd sonsd a öbess zam. Vielleicht nimmd er ja wieder was ånnersch mit! Zehn Minude späder isser scho wieder da… gwesen, also quasi scho wieder weg. Gfråchd hat er nach viel, gekäffd hat er nix, obwohl ålles da gwesn wär.
Take youre money and run.
Dangschön
Wässde, da gibds Dåch, an denne bassierd frühs üwerhaubd nix. Da hocksd du im Låde un wardesd auf die Kundn. Då gibds nix zum ausback un nix zum sordier. Da dusd du dann hald åweng saug und budz un ward… Und dann gibds wider Dåch, da hasd du scho früh en Sack voll Årwed vom ledzde Dåch midgenomme, un dann bassierds: Der Stift is krank, der DPD Fahrer, der normalerweis immer erschd Nåchmiddags kommt, stobft dich mit zehn Pakedli voll,
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Der Ånfang
von Gerd am 11. März 2012 Kommentare deaktiviert für Der Ånfang
So nacherd isses amål so weid. Ich gleb, des is scho fast genauso lang her wie unner Idee mid dere Seide, dass mir vo Zeid zu Zeid aweng a bar Gschichdli, die uns aufm Herzen liech du, verzähl woll. Un weil mir alle uns als Frångn sehn und des Gånze ja oft auch a bar Annekdödli aus unnerm Låde sein soll, wern mir des a so schreib. Wenn ihr des ned versteh könnt, nacherd müssd ihr hald amål vorbeikömm un uns bersönlich fråch.
Der Ånfang is a bei uns in Frånge net wirklich leichd. Mir dun uns zwar alleweil leicht im Babbeln, a manchmål nach dem Moddo ersd wird geredd und dann des Oberstübli eingschald, aber wenns dann hard uf hard kommd un mir vorre der Meud schdeh du, nacherd is des Müdle schö runnergekühld. Un bei denne zwä Sätz werd ichs für heud a belass un a går net groß was ånnersch schreib. Die Glosse soll kurz bleib. Kä großes Geschwätz, sondern nur a bar boindierde glenne Zeilen. Muss ja ned sei, das mer des ganze Pulver auf emål verschieß. Bis denn, machds gud
Euer Gerd
So nacherd isses amål so weid. Ich gleb, des is scho fast genauso lang her wie unner Idee mid dere Seide, dass mir vo Zeid zu Zeid aweng a bar Gschichdli, die uns aufm Herzen liech du, verzähl woll. Un weil mir alle uns als Frångn sehn und des Gånze ja oft auch a bar Annekdödli aus unnerm Låde sein soll, wern mir des a so schreib. Wenn ihr des ned versteh könnt, nacherd müssd ihr hald amål vorbeikömm un uns bersönlich fråch.
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Ein schwarzer Tag
von Gerd am 10. März 2012 2 Kommentare
Heute, Samstag den 10.03.12, hat die Welt einen Menschen verloren, der viele von uns über Jahrzehnte fasziniert, gefesselt und inspiriert hat. Seit wir diesen Blog führen, sind viele Große aus dem Genre Comic und Phantastik gestorben. Jeder von ihnen war ein Verlust für die Szene. Aber am heutigen Tag ist der Comiczeichner gestorben, der für mich alles bedeutet hat. Am heutigen Tag ist, nicht ganz unerwartet und nach langer Krankheit Jean Giraud alias Moebius gestorben.
Moebius hat mich fast von Beginn meiner Zeit als Comic-Fanboy beeinflusst. Die Momente, in denen ich ihm oder seiner Kunst nahe sein durfte gehören zu denen in meinem Leben, die zu den wirklich wichtigen zählen. Die Ausstellung "Trait de Genie 2000" in Angouleme war eine der wichtigsten und besten, die ich im Bereich Comic je besuchen durfte. Den Meister habe ich mehrere Male selbst getroffen. In Frankfurt, in Grenoble und einige Male in Angouleme. Jedes dieser Treffen war mit einem Zauber belegt und schon allein die einfachen, skizzenhaften Bilder, die ich auf Papier oder in Comicalben von ihm erhalten habe, strahlen viel von seiner Genialität aus. Moebius hat die höchsten Kulturpreise in Frankreich erhalten, ist zig mal international ausgezeichnet worden, war an vielen Filmen beteiligt, hat unzählige Comics veröffentlicht und wundervolle Einzelbilder geschaffen.
Er war für mich, und ich glaube auch für viele von uns, ein Meister, ein Vorbild und so etwas wie der Gott der französischen Comicszene.
Seine unvergesslichen Abenteuer skurriler Science Fiction Helden in "Schwermetall", sein genialer "Blueberry", seine unglaublich zauberhaften "Sternwanderer". All das wird ihn in unseren Herzen für immer weiterleben lassen. Schön, dass dieses Genie ein Werk hinterlassen hat, das ihn noch lange überleben wird.
Möge der Meister in Frieden ruhen.
Ein trauriger Fan
Heute, Samstag den 10.03.12, hat die Welt einen Menschen verloren, der viele von uns über Jahrzehnte fasziniert, gefesselt und inspiriert hat. Seit wir diesen Blog führen, sind viele Große aus dem Genre Comic und Phantastik gestorben. Jeder von ihnen war ein Verlust für die Szene. Aber am heutigen Tag ist der Comiczeichner gestorben, der für mich alles bedeutet hat. Am heutigen Tag ist, nicht ganz unerwartet und nach langer Krankheit Jean Giraud alias Moebius gestorben.
Moebius hat mich fast von Beginn meiner Zeit als Comic-Fanboy beeinflusst.
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Surrogates
von Gerd am 16. Februar 2012 11 Kommentare
Aus aktuellem Anlass möchte ich anhand des Comics "The Surrogates" von Robert Venditti und Brett Weldele ein paar Gedanken loswerden. Die Graphic Novel ist zwar nicht mehr ganz neu (©2006) und auch die Verfilmung hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel (2009), trotzdem ist das Thema heute genauso aktuell. Am letzten Sonntag (12.02.12) lief der Film als FreeTV-Premiere auf einem Privatsender. Natürlich mit all den Schnitten und Werbeunterbrechungen, die eine solche Ausstrahlung mit sich bringt, aber immerhin.
Die Umsetzung der Comic-Vorlage als Film ist, bis auf kleine Zugeständnisse an das Kinopublikum, nahezu eins zu eins. Ich hatte den Film damals im Kino gesehen, aber komischerweise ein bisschen aus dem Gedächtnis verloren. Eigentlich unverständlich, da der Weltentwurf eine geniale Parabel auf viele aktuelle Entwicklungen ist. Vielleicht liegt das ein klein wenig daran, dass die Handlung wesentlich weniger Bedeutung hat, als der Weltentwurf und eben die Botschaft, die hinter der Fassade verborgen liegt. Surrogates hat heute und jetzt eine ähnlich intensive Botschaft, wie seinerzeit die großen dystopischen Filme der Siebziger Jahre wie "Silent Running" oder "Soilent Green", deren Handlung auch meilenweit hinter der Botschaft zurückstand. Wie damals geht es um globale Wertevorstellungen, die in Frage gestellt werden.
Surrogates übersteigert die Realitätsentfremdung und Flucht ins virtuelle Leben, die in unserer heutigen Welt allgegenwärtig sind. "Second Life" als Realität. Die Menschen der Zukunft verlassen ihre vier Wände praktisch gar nicht mehr in Persona. Avatare bestreiten das tägliche Leben in der Realität. Avatare, die man je nach Geldbeutel und Gusto ausstatten kann. Eine Technologie, die ursprünglich dazu gedacht war, Menschen mit körperlichen Gebrechen ein Instrument zu geben, wieder ein normales Leben zu führen. Eine Technologie, die dem Menschen erlaubt, ohne Risiko alles zu sein und alles zu tun, wovon man immer geträumt hat. Völlig real und ohne Einschränkung. Die Technologie von James Camerons "Avatar" als Alltag. "Second Life" in der realen Welt. Eine "Schöne neue Welt" der Kens und Barbies, der Exzesse ohne Folgen, der Abenteuer ohne Reue. Alles ist real, oder eben nicht.
Die Problematik der Realitätsflucht und das unglaubliche Suchtpotential, einhergehend mit dem körperlichen Verfall der wahren Menschen, ist eine Potenzierung unserer virtuellen Realitäten. Die Kehrseite unserer realen "Schönen neuen Welt" des Internets, der globalen Vernetzung und unserer Konsumgesellschaft, in der alles jederzeit zur Verfügung steht. Die aktuelle Spaltung in der Wahrnehmung des Internet ist nicht nur ein Generationsproblem, sondern ein generiertes Problem. Längst ist es so, dass die neuen Möglichkeiten und unübersehbaren Vorzüge unser aller Verhalten und unser gesamtes Leben vollständig verändert haben. Es ist nur normal, dass es bei einer derart gewaltigen Veränderung auch Komplikationen und Differenzen gibt. Es ist nur verständlich, dass die Generation Prä-Internet eine andere Auffassung vertritt, als die Generation, die damit aufgewachsen ist und dass der wirklich brutale Werteumbruch auch zu einem verstärkten Generationenkonflikt führt. Was aber das wirkliche Problem darstellt, ist nicht die Diskrepanz zwischen den Generationen, sondern eigentlich die technologiebedingte Kluft zwischen User und Anwendung. Noch nie war eine technologische Entwicklung so rasant und gleichzeitig so perfide wie das Internet. Die Technik, die hinter der virtuellen Welt steht, die uns all die schönen, bunten Realitäten vorgaukelt, ist so spezifisch und komplex, dass niemand sie wirklich in ihrer Gänze durchschauen und verstehen kann. Spezialistentum auf allerhöchstem Niveau. Die Implikationen sind überall zu spüren.
Allein der Arbeitsmarkt, der sich eben auch durch diese Technisierung vollständig verändert hat und völlig anderen Gesetzen folgt, steht veralteten Instrumentarien und Wertevorstellungen gegenüber. Der Wert von Arbeit müsste in diesem Zusammenhang völlig neu bewertet werden, ja, selbst Überlegungen wie das bedingungslose Grundeinkommen sind verzweifelte Versuche, dieser Entwicklung gerecht zu werden. Radikal, aber wichtig und vielleicht auch richtig. Werte haben sich radikal geändert und wir brauchen radikale Ideen.
Eine überalterte Infrastruktur in nahezu allen Bereichen des täglichen Lebens steht kurz vor dem Kollaps. Über Jahrhunderte gewachsene Strukturen, beispielsweise im verbreitenden Handel sind über Nacht obsolet geworden, kann doch heute jeder bequem von zu Hause alle Geschäfte tätigen. Eine Tatsache, kein Glaubensbekenntnis. Der Einzelhandel hat und wird sich noch viel stärker aus dem alltäglichen Leben verabschieden. Die Lücke schließt sich – zum Teil – durch global agierende Filialisten und Konzerne. Eine Zentralisierung der Märkte ist unaufhaltsam und damit auch im Umkehrschluss der Instrumentarien.
Die Unterhaltungsmedien und das Internet nehmen einen ständig wachsenden Raum in unser aller Leben ein. Das Freizeitverhalten hat sich verändert, in gleichem Umfang wie die Arbeits- und Finanzmärkte. Die wunder"Schöne neue Welt" der Spiele, Filme, Social Networks und was weiß ich alles, nimmt immer mehr Zeit und Aufmerksamkeit in Anspruch – und bieten dadurch eine immer größere Plattform für Analyse und Manipulation des Einzelnen. Keiner der großen philosophischen Anti-Utopisten hat sich auch nur im Traum vorstellen können, wie einfach wir es dem "System" einmal machen würden. Wie bereitwillig wir alle Schleier fallen lassen würden und uns durchleuchten und katalogisieren lassen würden. Produktive Zeit im konservativen Sinne ist prozentual zurückgegangen, unproduktive gewachsen. Virtuelle Welten füllen dieses Loch im Raum-Zeit-Kontinuum und am Ende bleibt für viele weniger Zeit als vorher. Die finanziellen Mittel der meisten Menschen der westlichen Welt verhalten sich proportional zum ständig sinkenden Bedarf an "normalen" Arbeitern und Berufstätigen – an ihre Stelle ist längst ein Heer von ungelernten Hotline-Drohnen, Dauerpraktikanten, Sozialdienst-Sklaven und Hartzvierlern getreten. Die Spezialisten, welche Programme für automatisierte Abläufe schreiben, damit weitere "normale" Arbeitsplätze vernichten und gleichzeitig durch das Erschaffen immer neuer virtueller Realitäten, für die anhaltende Dauerberieselung des Konsumviehs sorgen, verändern die Quote der Produktivität nur unwesentlich.
Der Schritt zu dem, im Comic von Venditti und Weldele beschriebenen Zustand, ist nicht mehr weit entfernt. Vielleicht ist das größere Übel in der Realität nicht die körperliche, sondern die geistige Degeneration und Hörigkeit, beziehungsweise die Entfremdung von der Realität und übergeordneten Zusammenhängen. Perfide gesteuert durch automatisierte Durchleuchtung und Beeinflussung – subtil und unmerklich, aber lawinenhaft schnell. Frustrierte, unterforderte, antriebslose Junkies sind dabei nur die Spitze des Eisberges. Viel schlimmer ist die breite Masse an "normalen" Menschen, in deren Leben sich diese neuen Einflüsse manifestiert haben. Alles ist schön, glatt, verfügbar, sozial vernetzt und rosarot. Das Erfolgserlebnis, das im richtigen Leben verwehrt wird, kann abgerufen werden. Scheu und Barrieren werden fallen gelassen, in der vermeintlichen Anonymität des Netzes. Downloads von Musik, Filmen, Spiele und Büchern ermöglichen eine sofortige Verfügbarkeit. Und dann kann man der Welt auch gleich noch mitteilen, was einem gefällt und was nicht. Nicht nur auf Facebook und Twitter, sondern auch noch auf Amazon oder Ebay. Damit arbeitet man unentgeltlich und freiwillig auch noch dieser Systematik zu. Wir sollten nie vergessen, dass diese Produktivität uns nicht nützt, sondern schadet. Dass wir nicht uns profilieren, sondern unsere Arbeit, unser Wissen und unseren Geschmack völlig umsonst zur Verfügung stellen, und zwar nicht, wie vermittelt der Gemeinschaft, sondern den betreffenden Konzernen.
Und genau da haben wir eines der klassischen Missverständnisse. Opensource, Community, Downloads, mp3-Sharing, Social Networks sind alles ambivalente Aspekte des Netzes. Die Strukturen für eine neue Ordnung hinken ganz einfach den technischen Voraussetzungen hinterher. Wenn alles verfügbar bleiben soll, brauchen wir auch neue Werte. Illegaler mp3-Download ist eben einfach Diebstahl und damit genau das gleiche wie in den Laden gehen und die CD klauen. Da können Verfechter offener Lizenzen schreien, so laut sie wollen. So lange unsere kapitalistische Struktur in ihrer jetzigen Form existiert, ist das auch völlig unangreifbar. Und wir alle werden uns auch noch umschauen, wie einfach es werden wird, für immer weniger Menschen immer mehr Geld zu bündeln. Die Frage ist dann nur, wer des alles konsumieren soll. Auch neue, wachsende Märkte sind begrenzt – genau wie umgekehrt auch die billigen Produktionsoasen. Irgendwann ist einfach das Ende der Fahnenstange erreicht und dann müssen wir die Strukturen verändern – und glaubt mir, das wird bitter.
Lieber jetzt – und sanft – erwachen und die Systematik überdenken, bevor der Untergang oder eine blutige Revolution vor der Tür steht. Beides ist nicht erstrebenswert, aber in letzter Konsequenz wahrscheinlicher, als dass der Wandel sanft von statten geht. Zu stark ist die Macht der bestehenden Strukturen, die wir jeden Tag mächtiger machen. Anders als im Film, im Comic oder im Roman gibt es leider für diese Situation keine einfache Lösung. Ein Aufstand, der die Menschheit erwachen lässt – ein Knopf, der alles lahmlegt, das uns korrumpiert, die guten Dinge aber erhält – eine schöne neue Welt, wie in Star Trek, ohne Geld, mit unbegrenzten Möglichkeiten für alle – eine "nette" Katastrophe, die uns zur Besinnung bringt, aber nur kosmetische Zerstörung verursacht – all das wird es weiterhin nur in Phantasiewelten zu lesen, zu spielen und zu träumen geben. Es ist sicher nicht verkehrt, solche Welten zu besuchen, vorausgesetzt, wir verlieren dabei nicht den Blick für die Realität und unsere Welt!
Brett Weldele, Robert Venditti
ps noch ein nettes Zitat aus der aktuellen Werbung eines Mobilfunk-Anbieters: "Wir denken nicht wir googeln und das ist völlig ok"
Aus aktuellem Anlass möchte ich anhand des Comics "The Surrogates" von Robert Venditti und Brett Weldele ein paar Gedanken loswerden. Die Graphic Novel ist zwar nicht mehr ganz neu (©2006) und auch die Verfilmung hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel (2009), trotzdem ist das Thema heute genauso aktuell. Am letzten Sonntag (12.02.12) lief der Film als FreeTV-Premiere auf einem Privatsender. Natürlich mit all den Schnitten und Werbeunterbrechungen, die eine solche Ausstrahlung mit sich bringt, aber immerhin.
Die Umsetzung der Comic-Vorlage als Film ist,
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Der Weg der Könige
von Gerd am 7. Februar 2012 Kommentare deaktiviert für Der Weg der Könige
Brandon Sanderson habe ich bereits für eigentlich alle Publikationen geliebt, gelobt und gefeiert. Über "The Way of the Kings" hatte ich bisher nichts geschrieben. Einerseits, weil Sandersons Bücher mittlerweile eigentlich Selbstläufer sind, andererseits, weil die beiden deutschen Titel "Weg der Könige" und "Pfad der Winde", als geteilte Hardcoverausgabe des ersten Teiles einer Saga mit zusammen 43,98 € doch ganz schön zu Buche schlagen.
Trotz des hohen Preises und der vieldiskutierten Teilung englischer Bücher, komme ich nicht umhin noch einmal gesondert auf diese beiden Bücher einzugehen. (Als Anmerkung an dieser Stelle ein Auszug aus einem Interview mit Sebastian Pirling – Editor beim Heyne Verlag – aus dem Magazin "Phantastisch!": …denn bei über 1800 Seiten Übersetzungsmanuskript hätte die komplette Ausgabe im Hardcover eine Rückenbreite von fast 10 Zentimetern gehabt. Solch ein Buch hätte die Druck- und Bindestraßen unserer Druckerei ans Limit gebracht und locker 50 Euro kosten müssen.)
Im Laden werden wir ständig angefragt, ob man die Bücher lesen soll, oder nicht – ob man warten soll, oder ob sie abgeschlossen sind – wann das ganze als Taschenbuch erscheint und so weiter…
"The Way of the Kings" ist der erste Teil der "Stormlight Archive" – und damit eindeutig nicht wirklich abgeschlossen. Sanderson selbst schreibt über dieses Buch, dass es – nachdem er sich mit seinen Fingerübungen erstmal einen Namen gemacht hat – endlich zur Veröffentlichung eines wirklich ambitionierten Werkes kommen konnte. Einer Idee, die er bereits seit Anbeginn seiner Schaffenszeit mit sich herumträgt. Aber erst jetzt, nachdem er sich einen genügend großen Bekanntheitsgrad erarbeitet hat (als Schöpfer interessanter neuer Magiesystheme, wie er selbst schmunzelt), konnte er seinen Verleger von diesem Projekt überzeugen. Große Worte und – als gebrannte Kinder (ohne jetzt Namen nennen zu wollen) – scheuen wir epochale Werke, die ihre Autoren überleben könnten um sich in die Reihe der "Unvollendeten Meisterwerke" einzugliedern.
Sanderson hat seine Sache wirklich richtig gemacht und uns im Vorfeld bewiesen, dass er schnell schreibt, bei gleichbleibender (oder sogar steigender) Qualität, dass seine Werke von Anfang an ordentlich durchdacht sind und – mit seiner Arbeit an Robert Jordans "Rad der Zeit" sogar – dass er in der Lage ist, epische Serien, deren Autor leider vor Vollendung sterben musste (und vielleicht auch ein ganz klein wenig den Faden verloren hatte) sinnvoll weiterzuführen. Wer das Rad der Zeit bis zum aktuellen Band gelesen hat (den Abschlußband "A Memory of Light" ist uns auch Herr Sanderson bis jetzt schuldig geblieben – ist aber für November dieses Jahres angekündigt) wird mir zustimmen, dass seit er die Serie übernommen hat, eine ganz andere Dynamik entstanden ist. Fäden, die seit langem wie lose Enden im Wind geflattert hatten, finden zueinander, Handlungsstränge, die immer weiter auseinander gedriftet sind, fügen sich zusammen und das Ende ist nicht nur in Sicht, es macht auch wieder Spaß zu lesen und sich darauf zu freuen.
Die beiden Bände "Weg der Könige" und "Pfad der Winde" bilden eine Einheit und haben einen in sich geschlossenen Handlungsbogen. Sanderson hat nicht wie einige seiner Kollegen ein Cliffhanger-Ende fabriziert, das den Leser ärgerlich im Ungewissen lässt. Die beiden Bände machen zwar Lust auf mehr (und das wird wohl auch bald kommen 🙂 ) hinterlassen aber keinen schalen Beigeschmack. Zwei dicke Wälzer, handwerklich sehr schön als in Leinen gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag. Gelungene, aufeinander abgestimmte Cover-Illustrationen, eine hübsche Farbkarte, gelungene Illustrationen zu den Kapiteln, ein Satzspiegel, der gut lesbar ist, ohne nach Seitenschinden zu stinken und über 1.500 Seiten beste Fantasy-Unterhaltung, die dem zugegebenermaßen nicht wirklich schnäppchen-mäßigen Preis absolut gerecht werden.
Sanderson lässt sich an den richtigen Stellen Zeit für interessante Beschreibungen, Rückblicke und Querverweise und zieht das Tempo im rechten Moment furios an. Seine Charaktere gewinnen eine derart lebensnahe Tiefe, wie ich es lange nicht gelesen habe und die absolut glaubwürdigen Motive und Entwicklungen sind teilweise fast schon erschreckend plastisch. Am Ende des zweiten Bandes war ich involviert wie selten und hätte am liebsten gleich weiter gelesen. Zurück zu Dalinar, Kaladin, Schallan und Szeth.
Sanderson hat sich einfach noch einmal gewaltig gesteigert. Und dabei fand ich ihn schon seit "Elantris" wirklich innovativ und gut. Also, alle Bedenken über Bord werfen und einfach anfangen zu lesen! Wer die Bücher gelesen hat, wird sie nicht mehr in seinem Regal missen wollen…
Brandon Sanderson habe ich bereits für eigentlich alle Publikationen geliebt, gelobt und gefeiert. Über "The Way of the Kings" hatte ich bisher nichts geschrieben. Einerseits, weil Sandersons Bücher mittlerweile eigentlich Selbstläufer sind, andererseits, weil die beiden deutschen Titel "Weg der Könige" und "Pfad der Winde", als geteilte Hardcoverausgabe des ersten Teiles einer Saga mit zusammen 43,98 € doch ganz schön zu Buche schlagen.
Trotz des hohen Preises und der vieldiskutierten Teilung englischer Bücher, komme ich nicht umhin noch einmal gesondert auf diese beiden Bücher einzugehen.
Local Heroes "Banned in Boston" back in Würzburg
von Gerd am 18. Januar 2012 Kommentare deaktiviert für Local Heroes "Banned in Boston" back in Würzburg
Über Martina Sophie Nöth habe ich schon viel geschrieben. Martina hat sich in allen Phasen ihrer beachtlichen kreativen Entwicklung voll hinter unseren Laden gestellt. War zu Signierstunden hier (schon 2001 zur 20 Jahre -Feier), hat ein Konzert für "Brot und Spiele 2006" mit ihrer Band "Amber" gegeben und war eigentlich immer eine große Hilfe mit ihren Verbindungen und ihrem großen Herz. Martina hat eine beachtliche Anzahl von Romanen publiziert, Rollenspiel-Abenteuer veröffentlicht und mit ihrer Band CDs produziert, die ebenfalls der Phantastik verbunden sind. Wer in ihre Songs reinhören will, der kann auf die myspace-Seite von Amber gehen. Wer nüchterne Aufzählungen mag, kann einfach mal in wikipedia nachsehen, dort ist ihre Bibliographie und Diskographie nachzulesen.
Was dort aber fehlt, ist ihr Einfluss, ihr Atem und ihre Aura, die in der ganzen Branche spürbar sind. Ihr werdet in der deutschen Rollenspiel-Szene kaum jemand Namhaften finden, der sie nicht kennt, dem sie noch nicht als Muse gedient, oder durch ihr Netzwerk weitergeholfen hat. Martina ist so etwas wie der gute Geist der Szene. Eine starke, individualistische Frau mit unglaublich integrativen Fähigkeiten und einem unendlichen Fundus von Verbindungen. Danke auch von meiner Seite!
Umso mehr freut es mich, dass sie mit ihrem neuen, spannenden Musikprojekt am 4. Februar in Würzburg, im Omnibus zu sehen sein wird.
"Banned in Boston" (In Boston untersagt) wurden in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts anrüchige und verruchte Musik, Filme und Literatur. Allerdings wurde das “Banned” Siegel schnell zum Gütezeichen und Geheimtipp der Partygesellschaft.
Im Stil und Outfit der späten 20er spielen BANNED IN BOSTON nicht nur unvergessene musikalische Kleinodien von 1920-1960, sondern kleiden auch moderne Rock- und Popsongs in ein neues und ungewöhnliches Gewand, als Swing, Bossa oder Blues mit Piano, Kontrabass und Gesang. Völlig unbeeindruckt von Konventionen und Genregrenzen überraschen BANNED IN BOSTON mit neu interpretierten Klassikern und hemmungslos originellen Coverversionen und lassen niemanden unbeswingt zurück …
Für mich riecht das nach einer ganzen Menge Spaß. Vielleicht sollte man ein 20er Cosplay oder Larp daraus machen? Wenn man die Bilder so sieht, erweckt es eh schon den Eindruck einer Zeitreise. Wäre doch gelacht, wenn wir den Schuppen nicht vollkriegen würden. Gut, das ist im Omnibus nicht so schwierig, aber ich würde mich freuen, wenn ein spürbarer Prozentsatz Bekannte dabei wären!
Über Martina Sophie Nöth habe ich schon viel geschrieben. Martina hat sich in allen Phasen ihrer beachtlichen kreativen Entwicklung voll hinter unseren Laden gestellt. War zu Signierstunden hier (schon 2001 zur 20 Jahre -Feier), hat ein Konzert für "Brot und Spiele 2006" mit ihrer Band "Amber" gegeben und war eigentlich immer eine große Hilfe mit ihren Verbindungen und ihrem großen Herz. Martina hat eine beachtliche Anzahl von Romanen publiziert, Rollenspiel-Abenteuer veröffentlicht und mit ihrer Band CDs produziert,
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Shadow of the Unnamable
von Gerd am 31. Dezember 2011 1 Kommentar
Nach all den Tipps für Weihnachtsgeschenke oder Lesefutter für die Feiertage, ist es mal wieder an der Zeit, sich eines Local Heroes anzunehmen. In diesem Fall ist die Bezeichnung nur zum Teil zutreffend. Sacha Renninger lebt mittlerweile in München, stammt aber aus Würzburg… und besucht nach wie vor, von Zeit zu Zeit, unseren Laden.
Sascha war, seit ich ihn kenne, fasziniert von Lovecrafts düsteren Welten. Und fast eben so lange, habe ich ihn von einem Filmprojekt in diesen phantastischen Alptraumwelten reden hören. Jetzt endlich, viele Jahre später hat er mir stolz von der Auszeichnung erzählt, die sein "Shadow of the Unnamable" auf dem 2011 H.P. Lovecraft Film Festival® erhalten hat. "Best Short Lovecraft Adaptation".
Der 16 Minüter basiert auf der Kurzgeschichte "The Unnamable" und wurde für seine Technik und erzählerische Qualität ausgezeichnet. Wenn alles gut geht, werden wir bald auch in Würzburg die Möglichkeit haben, den Film sehen zu können. Selbstverständlich geben wir euch in diesem Fall nochmal Bescheid. Wer jetzt schon Interesse hat, kann sich auf Youtube den Trailer anschauen, oder Saschas Homepage (https://www.the-unnamable.com/) besuchen.
Wir freuen uns, dass einmal mehr einer unserer Locals einen kleinen Traum verwirklichen konnte. In diesem Sinne wünschen wir euch allen für das nächste Jahr, dass euch das auch gelingen möge!
Nach all den Tipps für Weihnachtsgeschenke oder Lesefutter für die Feiertage, ist es mal wieder an der Zeit, sich eines Local Heroes anzunehmen. In diesem Fall ist die Bezeichnung nur zum Teil zutreffend. Sacha Renninger lebt mittlerweile in München, stammt aber aus Würzburg… und besucht nach wie vor, von Zeit zu Zeit, unseren Laden.
Sascha war, seit ich ihn kenne, fasziniert von Lovecrafts düsteren Welten. Und fast eben so lange, habe ich ihn von einem Filmprojekt in diesen phantastischen Alptraumwelten reden hören.
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Die feine Nase der Lilli Steinbeck
von Gerd am 3. Dezember 2011 1 Kommentar
Als kleinen Tipp für die Weihnachtstage, an denen einige von euch vielleicht ein bisschen mehr Zeit und Ruhe haben, als über das Jahr, möchte ich euch zwei wunderbare Bücher von Heinrich Steinfest ans Herz legen. Vor einiger Zeit hatte ich über seinen SF-Roman "Gewitter über Pluto" geschrieben. Ich hatte damals geschrieben, dass man Steinfest seine Nähe zur Phantastik eindeutig anmerkt, auch wenn dieser Roman sein (bis dato) einziger eindeutiger Science Fiction Roman war.
In den beiden Bände um Lilli Steinbeck, zeigt sich dieses Element wieder sehr deutlich, auch wenn es sich sicher nicht um Fantasy oder SF im eigentlichen Sinne handelt. "Die feine Nase der Lilli" stammt bereits aus dem Jahr 2006. Ein unglaubliches, fantastisches Buch, dass mir sehr viel Spaß bereitet hat. Schräge Charaktere, stille Momente und irrwitzige Szenarien in einer Art Thriller-Krimi Mix, mit den unvergleichlich geistreichen und witzigen Dialogen des offensichtlichen "Fanboys" Heinrich Steinfest.
In diesem Jahr ist jetzt mit "Die Haischwimmerin" die Fortsetzung dieser Wahnsinns Geschichte erschienen. Steinbeck schickt den Leser auf eine irrsinnige Reise durch eine Welt der Wunder. Durch die Hintertür entschlüsselt er dabei den Epilog des ersten Bandes, der den Leser mit einem völlig überstürzt und skizzenhaft geschilderten Klischee-Ende verwirrt hat. In "Die Haischwimmerin" schließt Steinfest den Kreis und unterhält uns mit einer fesselnden Reiseerzählung. Alle Protagonisten und auch die Nebencharaktere sind auf der Suche. Und diese Suche verläuft in einem Gewirr verschlungener Stränge, die Steinfest am Ende seiner Geschichte kunstvoll verknüpft.
Steinfest lesen ist niemals linear und immer unterhaltsam. Er verwöhnt den Leser stets mit seiner ausgewählt schönen Sprache und seinen genialen Dialogen. Irre Geschichte, abgedrehte Charaktere, unvorhersehbare Twists und genug fantastischer Einschlag, um die Romane auf unserer Seite und im Laden zu empfehlen. Deshalb mein Tipp für Weihnachten: Steinfest kaufen, zurücklehnen, entspannen, genießen. Ein (Stein)fest für die Feiertage!
Als kleinen Tipp für die Weihnachtstage, an denen einige von euch vielleicht ein bisschen mehr Zeit und Ruhe haben, als über das Jahr, möchte ich euch zwei wunderbare Bücher von Heinrich Steinfest ans Herz legen. Vor einiger Zeit hatte ich über seinen SF-Roman "Gewitter über Pluto" geschrieben. Ich hatte damals geschrieben, dass man Steinfest seine Nähe zur Phantastik eindeutig anmerkt, auch wenn dieser Roman sein (bis dato) einziger eindeutiger Science Fiction Roman war.
In den beiden Bände um Lilli Steinbeck,
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…und dann war da noch einer…
von Gerd am 14. November 2011 Kommentare deaktiviert für …und dann war da noch einer…
Wir haben gerade mal wieder einen Praktikanten. Eric ist ein ganz netter, noch relativ jung und es ist sein erstes Schnupperpraktikum von der Schule aus. Es ist bei uns üblich, dass Praktikanten, wenn sie Leerlaufzeiten haben, lesen dürfen. Was sie wollen. Im Gegenzug dazu sollen sie am Ende ihres Praktikums eine kurze Inhaltsangabe bzw einen kleinen Teaser zu diesem Artikel – Buch, Reihe, Comic oder was auch immer – schreiben. Den aktuellen Artikel will ich euch nicht vorenthalten. Ungewöhnlich, weil ich in dieser Altersstufe eher was aktuelles erwartet hätte – und außerdem finde ich den Text einfach Pulitzer-verdächtig 😉
Mir gefallen die Clever&Smart Comics besonders gut. In der Hermkes Romanboutique gibt es ziemlich viele davon. Es sind zwar nur gebrauchte Comics, aber sie sind noch gut erhalten und super witzig. Clever&Smart, ausgedacht hat sie F. Ibanez.
An der Tagesordnung steht in diesem Comic das Chaos ganz oben, gefolgt von verrückten Erfindungen Wut- und Lachanfällen und der Verbrecherjagd.
Das gibt Training für die Lachmuskeln.
Wir haben gerade mal wieder einen Praktikanten. Eric ist ein ganz netter, noch relativ jung und es ist sein erstes Schnupperpraktikum von der Schule aus. Es ist bei uns üblich, dass Praktikanten, wenn sie Leerlaufzeiten haben, lesen dürfen. Was sie wollen. Im Gegenzug dazu sollen sie am Ende ihres Praktikums eine kurze Inhaltsangabe bzw einen kleinen Teaser zu diesem Artikel – Buch, Reihe, Comic oder was auch immer – schreiben. Den aktuellen Artikel will ich euch nicht vorenthalten. Ungewöhnlich, weil ich in dieser Altersstufe eher was aktuelles erwartet hätte –
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Asterix uff meefränggisch – das Prequel
von Gerd am 20. Oktober 2011 Kommentare deaktiviert für Asterix uff meefränggisch – das Prequel
Nachdem der orchinal Text vo die Drei sowas vo genial is, du ich den eefåch amål übernemm:
"Asterix un di Wengert-Scheer" – des is jetz also di Vorgschicht vo unnere Drilochie: Wie alles begann – se schdorri biefor – na, wie’s hålt åågfånge håd, Dunnerkeil!
Der Asterix, der Obelix un di ganse Baggasch komme nämlich eichendlich aus Campus Hätzfeldia, unnerm heudiche schönne Schdädtle "Heidingsfeld". Hätzfeldia wår gwasi die Urform un des Orchinål vo der meefränggische Beschaulichkeit, Fräöündlichkeit un Schobbe-Kuldur. Di Hätzfelder hamm zunn Beischbiel scho damals gewusst, dass es ohne di richdiche Wengert-Scheer kenn guude Schobbe geit. Wie also der Asterix un der Obelix erschd emål Wördsburch håmm reinich müss vo lauter mafiöse Dreggsägg, woher also der Mädschigg-Schobbe eichendlich kümbd, wo’s di beste Winzermäster un Mästerwinzer geit, wie Wördsburch unbeuchsam geworde is geeche di Besatzer, wie’s also dazu komme is, dass unner Wörzburch di Hauptschdådt vo gans Meefrångn håd werd könn – des ölles steht in unnerer vierden Gschicht, di wo eichendlich di öllererschd Gschicht is!
Un weil däs so is, gibds nadürlich å Sichnierschdund mid di drei åldbekannde Übersetser:
desweche is am Freidåch dem 4.November ab 17.00 Uhr bei uns Ägdschen! Der Fraass' Kai, der Schunks Gunther un der Wolfs Hans-Dieter dun jedem, der wo’s måch was neis neue Bändli schreib!
Nachdem der orchinal Text vo die Drei sowas vo genial is, du ich den eefåch amål übernemm:
"Asterix un di Wengert-Scheer" – des is jetz also di Vorgschicht vo unnere Drilochie: Wie alles begann – se schdorri biefor – na, wie’s hålt åågfånge håd, Dunnerkeil!
Der Asterix, der Obelix un di ganse Baggasch komme nämlich eichendlich aus Campus Hätzfeldia, unnerm heudiche schönne Schdädtle "Heidingsfeld". Hätzfeldia wår gwasi die Urform un des Orchinål vo der meefränggische Beschaulichkeit, Fräöündlichkeit un Schobbe-Kuldur.
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Das Labyrinth der Geteilten Bücher
von Gerd am 18. Oktober 2011 Kommentare deaktiviert für Das Labyrinth der Geteilten Bücher
Walter Moers ist einfach der Größte. Sein "Labyrinth der Träumenden Bücher" spielt wieder einmal auf perfide Weise mit der Mythenmetzschen Interaktion Autor – Leser. Im Grunde ist das Buch nicht nur das Vehikel der Geschichte, in welcher selbstverständlich in genialer Manier unzählige kleine Anspielungen und Verbindungen zu aktuellen und historischen Themen der Literatur und im Besonderen zu literarischen Adaptionen und multimedialem Crossmarketing eingewoben sind, sondern es ist selbst noch eine Parabel auf aktuelle Diskussionsthemen im Bereich Publikationen, besonders der Übersetzungen phantastischer Romane ins Deutsche.
Gerade eben, brandaktuell, befasst sich ein Artikel in der Ausgabe 44 des Magazins Phantastisch! mit diesem Thema (Christian Endres: Phantastisch! im Dialog – Geteilte Bücher, geteilte Freud?). Walter Moers spielt mit diesem Thema und damit auch mit den Gefühlen des Lesers. Es tut mir fast schon leid, dass ich an dieser Stelle die Warnung ausspreche, weil gerade die Warnung einen Teil der Wirkung dieses Stilmittels nimmt, dennoch möchte ich euch, die ihr unseren Blog lest, ein bisschen die Frustration nehmen, die damit verbunden ist, gegen Ende des Buches die Anzahl der Seiten schwinden zu sehen, ohne dass die Geschichte wirklich begonnen hat. Erst im Nachwort schreibt Walter Moers, der ja als Übersetzer der Mythenmetzschen Werke aus dem Zamonischen auftritt (welch genialer Streich, gerade in diesem Zusammenhang) dass es ihm leid tue, das Buch geteilt haben zu müssen. Moers schafft durch diesen Kunstgriff genau die Situation, die bei allen Diskussionen zum Thema geteilte Bücher als Quintessenz übrig bleibt. Man kann dieses Prozedere verteidigen oder angreifen. Es gibt für beide Seiten ausreichend Argumente. Was jedoch zweifelsfrei nur als Unart gesehen werden kann, ist die bewusste Desinformation seitens der Verlage. Bücher werden nicht mehr als Teile beworben, weder als Teile einer Trilogie oder eines Zyklus, noch – und schon gar nicht – als Teile eines Buches, im Zuge der Übersetzung aufgeteilt. Moers lässt den Leser ins offene Messer rennen. Kein Wort in der Bewerbung, kein Wort auf dem Umschlag, noch nicht einmal ein Vorwort. Lediglich ein, unauffällig in die dunklen Illustrationen der letzten Seiten eingebautes Nachwort, das fast nicht wahrgenommen wird. Ich hoffe, Walter Moers kann mir meine Anmaßung verzeihen, aber ich denke, dass diese Information vor allzuviel Frustration schützt und dennoch die Wirkung dieses Kunstgriffs nicht schmälert.
Genießt das "Labyrinth der Träumenden Bücher", lasst euch in die wunderbare Welt Zamoniens entführen und grollt nicht. Freut euch einfach auf den zweiten Teil und vertreibt euch die Zeit dahin mit Träumen und Lesen.
Walter Moers ist einfach der Größte. Sein "Labyrinth der Träumenden Bücher" spielt wieder einmal auf perfide Weise mit der Mythenmetzschen Interaktion Autor – Leser. Im Grunde ist das Buch nicht nur das Vehikel der Geschichte, in welcher selbstverständlich in genialer Manier unzählige kleine Anspielungen und Verbindungen zu aktuellen und historischen Themen der Literatur und im Besonderen zu literarischen Adaptionen und multimedialem Crossmarketing eingewoben sind, sondern es ist selbst noch eine Parabel auf aktuelle Diskussionsthemen im Bereich Publikationen, besonders der Übersetzungen phantastischer Romane ins Deutsche.
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Arkadien fällt
von Gerd am 12. Oktober 2011 Kommentare deaktiviert für Arkadien fällt
Damit schließt Kai Meyers Arkadien Trilogie ab.
Drei Bände über den Kampf zweier Protagonisten um ihre Identität, ihre Stellung und schließlich um ihr Leben. Gefangen im Netz uralter Strukturen, Intrigen und ihrer eigenen Gene.
Typisch Kai Meyer, die Feder des Fantasy und Jugendfantasy-Autoren ist nicht zu verkennen. Wie immer dreht sich die Geschichte um jugendliche Helden bzw junge Erwachsene. Wie immer mixt er unsere Welt, mythologische Hintergründe und Phantastik auf gekonnte Weise zu einem spannenden Setting. Seine Charaktere kämpfen mit mächtigen Gegnern, mit globalen Verschwörungen und, wie immer mit sich selbst. Die Mischung ist typisch für alle seine Werke, lässt seine Charaktere aber glaubwürdig, facettenreich und plastisch erscheinen. Die Rezeptur besteht sanftem, angenehmem Humor, der meist aus Situationskomik entsteht, nachvollziehbaren Unzulänglichkeiten und Differenzen, durch allzu subjektive Perspektiven, und einer Prise Herzensangelegenheiten. Die Verstrickungen und Twists sind interessant und fesselnd. Seine jugendlich flapsige Sprache wirkt absolut passend, wenn er witzig wird und seine hübsche lyrische Sprache trägt zum entstehen wunderbarer Bilder bei.
Ich finde, die Arkadien Trilogie ist sein bisher bestes Werk. Ohne die Längen der Wolkenvolk- oder Sturmkönige-Trilogie (die mir wohlgemerkt auch schon sehr gut gefallen haben). Arkadien ist rasant und spannend, hat genug von seiner typischen Schreibe, um Fans zufrieden zu stellen, und, und das ist mir eben unglaublich positiv aufgefallen, einen ganz neuen, leichten Humor, der den Leser beschwingt durch die Geschichte gleiten lässt. Weniger Melodramatik, mehr Spaß und trotzdem voller Gefühl. Irgendwie ist Kai Meyers Schreibstil zusammen mit seinen Helden erwachsener und reifer geworden.
Ich bin gespannt auf seinen nächsten Zyklus.
Arkadien Trilogie 1 Arkadien erwacht
So und zum Schluss, sozusagen als postscript, noch eine kleine Anmerkung, die allerdings ein Detail aus der Geschichte verrät. Nicht weiterlesen, wen das absolut stört, auch wenn dieser Aspekt sehr schnell klar wird. Der folgende Satz hätte aber ohne die Preisgabe dieses Inhalts keinen Sinn gemacht:
Die Arkadien Trilogie schielt auf den ersten Blick ein wenig in Richtung der Verkaufszahlen aus der Kuschelvampir und Romantic Fantasy Ecke. Das Motiv der Tiermenschen, die unter uns leben findet sich sehr häufig in der Flut von Dark-Fantasy, Urban-Fantasy und Romancy Titeln – von Frauen, für Frauen – mit softerotischen Covern und nicht selten auch eben diesem Inhalt.
Ohne jetzt all diese Titel zu verdammen, ist es dennoch so, dass allein die erdrückende Flut dieses Marktsegmentes und die immer neuen und neuen Autorinnen, oft aus dem Fandom, ein deutliches Indiz für das Niveau der Masse an Titeln sind. 😉 Anne Rice hätte bestimmt auch nicht erwartet, dass ihr "Interview mit einem Vampir", Jahrzehnte später unzählige einsame amerikanische Hausfrauen (in Bob Ross Manier, oh Gott, ich liebe ihn! ) zu einem Heer spätberufener Autorinnen machen würde.
Meyer geht das Thema anders an – eben in gewohnter "Meyerart".
Damit schließt Kai Meyers Arkadien Trilogie ab.
Drei Bände über den Kampf zweier Protagonisten um ihre Identität, ihre Stellung und schließlich um ihr Leben. Gefangen im Netz uralter Strukturen, Intrigen und ihrer eigenen Gene.
Typisch Kai Meyer, die Feder des Fantasy und Jugendfantasy-Autoren ist nicht zu verkennen. Wie immer dreht sich die Geschichte um jugendliche Helden bzw junge Erwachsene. Wie immer mixt er unsere Welt, mythologische Hintergründe und Phantastik auf gekonnte Weise zu einem spannenden Setting.
Diskussionsrunde in der Orangerie und weiteres Programm
von Gerd am 9. September 2011 2 Kommentare
Als ganz kurzes Resumé des gestrigen Abends kann ich nur sagen, es hat Spaß gemacht, es war entspannt und, wie ich finde wirklich gelungen. Danke, an dieser Stelle noch einmal an alle. Danke an alle, die das Ganze ermöglicht haben, die Veranstalter und Helferlein, danke an alle Mitwirkenden und danke natürlich auch an euch, das Publikum. Wir hatten eigentlich vorher keine Ahnung, was auf uns zukommt, welches Publikum wir erwarten können, wie hoch der Anteil an Comicaffinen unter euch sein würden und wie viele denn überhaupt kommen würden. Sehr schön, dass wir ausschließlich in interessierte Gesichter blicken durften, dass ihr als Publikum sehr aktiv und produktiv an der Diskussion teilgenommen habt und damit zum Gelingen des Abends beigetragen habt. (Wer mehr lesen möchte, kann bei Marco Behringer und Christian Endres nachlesen.)
Damit sind die beiden ersten Veranstaltungen in Zusammenhang mit dieser Ausstellung, Vernissage und Diskussionsrunde, ein voller Erfolg gewesen. Damit auch alle weiteren Abende schön und erfolgreich werden, möchte ich euch an dieser Stelle noch einmal auf das weitere Programm verweisen. Als nächstes kommen 4 Filmabende.
09.09.11, also heute Abend, ab 20:00 Genius Party
10.09.11, ab 20:00 Waltz with Bashir
16.09.11, ab 20:00 Crumb
17.09.11, ab 20:00 American Splendor
Die Filme sind alle wirklich interessant, sie kosten nur geringen Eintritt und der Erlös kommt in voller Höhe der gemeinnützigen Programmkino Würzburg eG zugute. Ihr solltet euch das nicht entgehen lassen. Speziell den heutigen Abend finde ich besonders sehenswert, da ihr diese sehr genialen Kurzfilm-Meisterwerke sonst wohl nicht mehr zu Gesicht bekommt. Eine perfekte Ergänzung zur Ausstellung im Siebold Museum.
Außerdem möchte ich natürlich gleich hier noch einmal auf die Abschluss-Veranstaltung am 24.09.11 hinweisen. Ab 17:00 werden KriKra und Nil Orange live Comic-Zeichnen. Das ganze wird als eine Mischung aus Live Event und Interview stattfinden. Lockere Athmosphäre, kleine Häppchen und ein zwei Schoppen sollten den Abend zu einer netten, entspannten Veranstaltung machen.
Als ganz kurzes Resumé des gestrigen Abends kann ich nur sagen, es hat Spaß gemacht, es war entspannt und, wie ich finde wirklich gelungen. Danke, an dieser Stelle noch einmal an alle. Danke an alle, die das Ganze ermöglicht haben, die Veranstalter und Helferlein, danke an alle Mitwirkenden und danke natürlich auch an euch, das Publikum. Wir hatten eigentlich vorher keine Ahnung, was auf uns zukommt, welches Publikum wir erwarten können, wie hoch der Anteil an Comicaffinen unter euch sein würden und wie viele denn überhaupt kommen würden.
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Kultur Comic Würzburg
von Gerd am 5. September 2011 Kommentare deaktiviert für Kultur Comic Würzburg
Manchmal ist es schon unglaublich. Da meint man jahrelang, in Würzburg würde sich nichts tun, und dann, auf einen Schlag, zwei wunderbare Veranstaltungen, die das Herz der Comic-Fans höher schlagen lässt. Neben den Vorbereitungen für die Ausstellung in der Orangerie und unserer diesbezüglichen Beteiligung, hatte ich bis zum Samstag einige andere Dinge völlig ausgeblendet. Als dann am Samstag Abend die Vernissage, trotz des (vielleicht letzten, so haben sich wohl viele gedacht) perfekten Sommertages, sehr positiv verlaufen war, kam so einiges Verdrängte ins Bewusstsein zurück.
Manga-Ausstellung…
letzter Tag, nein doch nicht, bis zum 18.09. verlängert…
…also Sonntag gleich nach den Öffnungszeiten geschaut und, oh Überraschung, just an diesem Tag gab es dann auch noch eine Führung, die recht vielversprechend wirkt. Gesagt getan, nach leichten Anlaufschwierigkeiten mit einem wiedermal etwas zickigen VW-Bus, waren wir dann noch fast pünktlich am Siebold Museum…
Die Ausstellung "manga-do, der Weg des manga" ist wirklich sehr gelungen. Viele interessante Exponate, sehr informative Zusammenstellungen und Vergleiche, und ein unglaublich netter und informativer Günter Beck, aus dessen Sammlung die Exponate stammen. Die Liebe zum Manga und zur japanischen Kunst sprudeln geradezu aus seinem Mund. Der Fotograf aus Pforzheim ist Sammler aus Leidenschaft. Seine Ausstellung zeigt die traditionelle Nähe der japanischen Kunst und Kultur zum modernen Comic. Die in Kaligraphie und Zeichnung gleichermaßen eindrucksvolle Pinselführung alter Meister, sowie etliche moderne Seiten und Cels aus Mangas und Animes. Trotz vieler Unkenrufe seitens kulturell und intellektuell gewichtiger Kunstverständiger und Journalisten räumt die Ausstellung gründlich alle gegenteiligen Argumente aus dem Weg. Ob das moderne Manga aus der Tradition japanischer Künstler des frühen 19. Jahrhunderts entstanden ist, oder nicht, ist egal. Die Wurzel liegen offen vor Jedermanns Auge. Es gibt einfach diese verkopfte Trennlinie nicht, zumindest im kulturellen Japan, zwischen Kunst und Comic. Natürlich gibt es wertvollere und weniger wertvolle Mangas, Anspruch und Trash, aber das ist die Bandbreite einer jeden Kunstform.
Die Ausstellung ist für mich ein wunderbarer Beitrag, das Samenkorn des Verständnis für die "Neunte Kunst", in die Herzen, auch bei uns, zu pflanzen. Damit ist sie, neben der momentanen Konzeptausstellung "Kunst Film Comic" in der Orangerie, und speziell mit der Veranstaltung am Donnerstag, 08.09. "Die Neunte Kunst" ein Meilenstein, den sich das provinzielle Würzburg getrost an die breite Brust heften kann. Bleibt nur zu hoffen, dass die verschlafene Würzburger Regionalpresse die Tragweite ähnlich bewertet. Der Link auf der Seite des Siebold-Museums, bezieht sich jedenfalls derzeit noch auf die Kollegen aus Aschaffenburg.
Manchmal ist es schon unglaublich. Da meint man jahrelang, in Würzburg würde sich nichts tun, und dann, auf einen Schlag, zwei wunderbare Veranstaltungen, die das Herz der Comic-Fans höher schlagen lässt. Neben den Vorbereitungen für die Ausstellung in der Orangerie und unserer diesbezüglichen Beteiligung, hatte ich bis zum Samstag einige andere Dinge völlig ausgeblendet. Als dann am Samstag Abend die Vernissage, trotz des (vielleicht letzten, so haben sich wohl viele gedacht) perfekten Sommertages, sehr positiv verlaufen war,
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Orangerie Preview
von Gerd am 3. September 2011 Kommentare deaktiviert für Orangerie Preview
Gestern Abend konnten wir einen ersten Blick auf die Ausstellung in der Orangerie werfen. Der gigantische Raum mit seinem leicht morbiden Rohbaucharakter bildet einen perfekten Rahmen für die comichaften Bilder von Alex Bumbulut. Die gleichzeitige Nutzung des hinteren Bereiches als Lagerhalle für Figuren des Hofgartens unterstützt den Installationscharakter. Die Gesamtkonzeption geht auf.
Wir alle, die einen kleinen Beitrag zum Gelingen der sehr ambitionierten Crossover Veranstaltung leisten durften und dürfen, können uns jetzt nur wünschen, dass möglichst zahlreiche Besucher die Halle frequentieren werden und dass die Veranstaltungen möglichst gut besucht sind. Nur durch solch mutige Projekte und den Einsatz Einzelner, wie in diesem Fall des sehr aktiven und idealistischen David Herzog, können neben dem schmalen Kulturbudget einer Stadt wie Würzburg, kleine, feine Oasen einer Schattenkultur entstehen, die sonst in unserer provinziellen Region eher spärlich gesät sind.
Heute Abend geht es los. Auf dass die Vernissage ein gelungener Auftakt werde!
Gestern Abend konnten wir einen ersten Blick auf die Ausstellung in der Orangerie werfen. Der gigantische Raum mit seinem leicht morbiden Rohbaucharakter bildet einen perfekten Rahmen für die comichaften Bilder von Alex Bumbulut. Die gleichzeitige Nutzung des hinteren Bereiches als Lagerhalle für Figuren des Hofgartens unterstützt den Installationscharakter. Die Gesamtkonzeption geht auf.
Wir alle, die einen kleinen Beitrag zum Gelingen der sehr ambitionierten Crossover Veranstaltung leisten durften und dürfen, können uns jetzt nur wünschen,
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Kultur für Würzburg
von Gerd am 18. August 2011 4 Kommentare
Überall gibt es Menschen, die sich für ihre Interessensgebiete einsetzen. Meistens sind solche Menschen Einzelkämpfer und blicken nicht über den Tellerrand ihres persönlichen Interesses. Schön, dass es Ausnahmen gibt!
Die Stiftung Zukunft Kultur i.Gr. hat sich der Förderung von Kunst und Kultur verschrieben. Unter dem Label ART IN RESIDENCE wird im September in der Orangerie des Hofgartens ein junger Künstler namens Alex Bumblut zu sehen sein. Mit der Aussage "Seine Werke sind im Grenzbereich der klassischen bildenden Malerei zur Comic-Kunst angesiedelt." trat man folgerichtig auch an uns heran, ob wir nicht unseren Teil dazu beitragen wollten und könnten.
Danke, danke, danke!
Die Anstrengungen der Verlage (und der rudimentär ausgeprägten Comic-Lobby in Deutschland) waren in den letzten Jahre sehr stark in Richtung Vermarktung von Graphic Novels gerichtet, um den literarischen Anspruch von Comics in Deutschland stärker zu etablieren. Ein guter Plan, der wohl auch mit dazu beiträgt Comics in Deutschland aus ihrem Dornröschenschlaf zu erwecken. Um so schöner, dass uns jetzt von dieser Seite das Angebot gemacht wurde auch die Verbindung zur bildenden Kunst und Malerei aufzuzeigen und unseren Beitrag dazu zu leisten.
In diesem Zusammenhang werden zwei Sonderveranstaltungen begleitend zur Ausstellung stattfinden, die sich mit Comics befassen.
In den nächsten Tagen werde ich noch näheres dazu schreiben, so lange soll euch das Gesamtprogramm ein Anreiz sein, euch auf dieses Projekt zu freuen.
Freunde des Comics, freut euch auf diesen September und schwingt die Hufe in die Orangerie!
Alex Bumbulut
wird zum ersten Mal öffentlich gezeigt. Seine Werke sind im Grenzbereich der klassischen bildenden Malerei zur Comic-Kunst angesiedelt.
Nil Orange
arbeitet hauptberuflich als fest angestellter Designer in Würzburg und widmet seine Freizeit der Zeichnerei und Entwicklung von Comics. Seine Werke erschienen u.a. im deutschen ComicMagazin „Panik-Elektro“ und im amerikanischen Magazin „HeavyMetal“.
Krikra
schreibt und zeichnet mit einem völlig eigenen Stil. Er gestaltet nicht nur Comics oder Platten- und Buchcover, sondern arbeitet auch als Kolorist für diverse große amerikanische Verlage ( u. a. „Tank Girl“).
DAS PROGRAMM
Samstag, 03.09.2011, 17:00 Uhr
Vernissage
Empfang zur Eröffnung der Ausstellung. Vorstellung des Künstlers, Erläuterung des Ausstellungskonzeptes, Vorstellung der Stiftung Zukunft Kultur
Donnerstag, 08.09.2011, 18:00 Uhr
„Die neunte Kunst“
Kurzvorträge, Projektion, Podiums-Diskussion – entlang der Grenzen und Übergänge zum Comic-Universum.
· Comics im europäischen Umfeld (Gerd Eibach)
· Kunst und Comic: Zeichen- und Colorierungstechniken im Vergleich zur klassischen Malerei und Zeichnung (Marco
Behringer), u.a. über Mattotti, Toppi, Bilal, Muth und Williams
· kunsthistorische Zusammenhänge (Christopher Franz)
Moderation und Diskussionsrunde: Marco Behringer, Gerd Eibach, Christian Endres, Christopher Franz, Christian Neubert, Bernie Sterner.
Freitag, 09.09.2011, 20:00 Uhr
Film – Genius Party
Japan, 2007, 105 Min., Kurzfilm Kompilation
Regie: Shin’ichiro Watanabe, Masaaki Yuasa, Mahiro Maeda u.a., FSK: ab 12, Originalfassung mit deutschen Untertiteln
Eine Zusammenstellung von Anime-Kurzfilmen mit unkonventionellen und sehr verschiedenen Geschichten. „Die besten Anime-Regisseure Japans haben sich versammelt, um sieben Meisterwerke zu schaffen.“ moviepilot.de
Samstag, 10.09.2011, 20:00 Uhr
Film – Waltz With Bashir
IL,F, D, 2008, 2010, 87 Min., Animation.
Regie: Ari Folman, FSK: ab 12, Originalfassung, dt. Untertitel
Basierend auf realen Interviews und Ereignissen ist WALTZ WITH BASHIR der erste animierte Dokumentarfilm in Spielfilmlänge. Regisseur, Autor und Produzent Ari Folman hat die Reise in seine Vergangenheit – eine Reise in die Jugendkultur der 80er Jahre und das West Beirut während des ersten Libanonkrieges – auf fantastische und packende Art visualisiert. Die anspruchsvolle Produktion wurde 2009 mit einem Golden Globe und dem europäischen Filmpreis ausgezeichnet. „Ein Film, wie ein Festival ihn sich schöner nicht wünschen kann, innovativ in der Form, politisch brisant, unterhaltsam schnell.“ FAZ
Freitag, 16.09.2011, 20:00 Uhr
Film – Crumb
USA 1995, 119 Min. Dokumentarfilm.
Regie: Terry Zwigoff, FSK ab 18, Originalfassung
Porträt des legendären Underground-Comic-Zeichners Robert Crumb, „Vater“ der Figuren Fritz the Cat und The Fabulous Freak Brothers. Crumb plaudert aus seinem bizarren Leben. Cartoons und Einblicke in seine Arbeitsweise vervollständigen das Bild, in dem auch Familienmitglieder und die Frauen seines Lebens zu Wort kommen. „Eine freimütiger und intimer Blick auf einen phänomenalen Künstler und seine ziemlich dysfunktionale Familie, … eine exzellente Dokumentation der Gegenkultur.“ Variety
Samstag 17.09.2011, 20:00 Uhr
Film – American Splendor
USA 2003, 101 Min. Spielfilm.
Regie: Shari Springer Berman, Robert Pulcinimit: Paul Giamatti,
Chris Ambrose, Joey Krajcar, Josh Hutcherson, Daniel Tay.
FSK: ab 12, Originalfassung mit deutschen Untertiteln
Spielfilm über das Leben von Harvey Pekar – Krankenhaus-Angestellter, leidenschaftlich-besessener Sammler, Jazz-Kritiker und, nach Inspiration durch seinen Freund Robert Crumb, Autor einer legendären halbautobiographischen Comicbook-Serie.
„…ein schrulliges Meisterwerk“ Frankfurter Rundschau
Samstag 24.09.2011, 17:00 Uhr
Comics – live on stage
Die Comic-Künstler Nil Orange und KriKra werden live malen, zeichnen und colorieren, während ihre Kunst auf die Leinwand projiziert wird.
Moderation und Interviews von Christian Neubert.
Die Filme werden in Kooperation mit dem CENTRALProgrammkino gezeigt, sie kosten Eintritt. Der Erlös der Filmabende kommt in voller Höhe der gemeinnützigen Programmkino Würzburg eG zugute.
Überall gibt es Menschen, die sich für ihre Interessensgebiete einsetzen. Meistens sind solche Menschen Einzelkämpfer und blicken nicht über den Tellerrand ihres persönlichen Interesses. Schön, dass es Ausnahmen gibt!
Die Stiftung Zukunft Kultur i.Gr. hat sich der Förderung von Kunst und Kultur verschrieben. Unter dem Label ART IN RESIDENCE wird im September in der Orangerie des Hofgartens ein junger Künstler namens Alex Bumblut zu sehen sein. Mit der Aussage "Seine Werke sind im Grenzbereich der klassischen bildenden Malerei zur Comic-Kunst angesiedelt."
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Trari trara, der Gerd ist wieder da…
von Gerd am 9. Juni 2011 2 Kommentare
Die letzten zwei Wochen war ich teils im Urlaub und teils schwer beschäftigt. Deswegen ist die Seite auch wenig aktualisiert worden. Bernie hatte auch ein bisschen double Trouble und konnte nur die Novi-Artikel erstellen. Hat er aber in zuverlässiger Regelmäßigkeit gemacht. Jetzt gelobe ich Besserung. Ab heute wird es wieder regelmäßig Updates geben. Den Anfang möchte ich mit einem kurzen Tipp machen.
Es gibt aktuell zwei wirklich "harte" Fantasy Titel, die wirklich lesenswert, aber nichts für schwache Nerven sind. Spätestens seit Joe Abercrombies Helden "Logen" und "Glokta", sind wirklich böse Protagonisten salonfähig geworden. Kriegsklingen ist in unserem kleinen Laden fast vierhundert mal über die Theke gegangen und es gab fast keinen Leser, der die Trilogie nicht herausragend fand. Vielleicht war es der Bonus des Vorreiters, vielleicht die absolute Konsequenz, mit der Abercrombie seine Antihelden "dreckig" behandelt hat. Übrigens kommt da auch was Neues 😉
Jetzt präsentiert uns Mark Lawrence mit seinem Helden "Jorg" ein mindestens ebenso erlesenes Früchtchen. Schwere Kindheit, übles Schicksal und jetzt , als Jugendlicher, Anführer einer Horde wirklich übler Plünderer. Der "Prinz" ist ein berechnender, intriganter Widerling, der mir trotzdem eine unglaublich kurzweilige Lektüre geboten hat. Obwohl der Plot auf den ersten Blick nicht wirklich innovativ wirkt, schafft es Lawrence in seinem Erstlingswerk überraschende Twists und verworrene Fäden zu weben. "Jorg" ist, wie er ist. Er braucht keine Entschuldigungen oder Erklärungen. Er hat eindeutige Ziele und das Zeug, diese zu erreichen. So hart und brutal das Buch auch sein mag, es hat mich nicht nur unterhalten. Der intelligente Plot hat mich fasziniert und irgendwie habe ich den kleinen Bastard auch ins Herz geschlossen. Ein kindlicher Held, der wirklich nichts für Kinder ist. Hoffentlich kriegen wir bald mehr von diesem bösartigen britischen Newcomer am Fantasy Himmel zu lesen!
Der zweite Roman, den ich in diesem Zusammenhang noch einmal empfehlen möchte, ist wirklich nichts für zarte Gemüter. "Die traurige Geschichte der Brüder Grossbart" ist böse, düster, erschreckend und manchmal sogar abstoßend. Jesse Bullington bedient sich dabei einer drastischen Härte, die man eigentlich auch aus alten Märchen kennt. Man denke nur an das Märchen der Gebrüder Grimm "Die Gänsemagd", in dem die falsche Braut in einem Fass, in das Nägel getrieben wurden, durch das Dorf zu Tode gerollt wird. Die Zwillinge Hegel und Manfried Grossbart sind die Essenz von Boshaftigkeit, Brutalität und Gewalttätigkeit. Dabei von einer tumben Gottesfürchtigkeit. Wenn die beiden ihre blutige Spur durch den Roman ziehen, wird wirklich nichts ausgelassen. Dabei sind die Charaktere derart genial in Szene gesetzt und unfassbar böse von Eva Bauche-Eppers ins Deutsche übertragen, dass man das Buch einfach nicht aus der Hand legen kann. Okay, ich gebe zu, man muss es mögen und vielleicht auch selbst eine dunkle Seite haben, aber wer auf Härte mit dem nötigen Schuss bitterschwarzen Humors steht, sei dringend aufgefordert, dieses Meisterwerk zu konsumieren ;-). Auch bei diesem Erstling bleibt der Wunsch nach mehr.
Blutiger Auftakt nach dem Urlaub.
Muss ich mir jetzt Gedanken machen?
Na ja, ihr müsst es ja nicht lesen, aber ihr verpasst wirklich was…
Die letzten zwei Wochen war ich teils im Urlaub und teils schwer beschäftigt. Deswegen ist die Seite auch wenig aktualisiert worden. Bernie hatte auch ein bisschen double Trouble und konnte nur die Novi-Artikel erstellen. Hat er aber in zuverlässiger Regelmäßigkeit gemacht. Jetzt gelobe ich Besserung. Ab heute wird es wieder regelmäßig Updates geben. Den Anfang möchte ich mit einem kurzen Tipp machen.
Es gibt aktuell zwei wirklich "harte" Fantasy Titel, die wirklich lesenswert, aber nichts für schwache Nerven sind.
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Local Heroes: Robert Wenzl
von Gerd am 17. Mai 2011 3 Kommentare
Da ich über unser allseits beliebtes Dream-Team Christian & Christian bereits mehrfach berichtet habe, sind die beiden rot-umrandeten Herrschaften aussen vor. Neben einem kurzen Guest-Starring von Volkan Baga, saß aber noch ein bisher Unbekannter Local am Signiertisch.
Robert Wenzl ist ebenfalls Würzburger. Er arbeitet hauptberuflich als fest angestellter Designer und widmet seine Freizeit der Zeichnerei und Entwicklung von Comics und ist dabei auch schon recht erfolgreich gewesen. Unter anderem wurden Werke von ihm im deutschen Comic-Magazin "Panik-Elektro" unter dem Pseudonym Nil Orange veröffentlicht. Sein bisher größter Erfolg war die Publikation im amerikanischen Magazin "Heavy Metal".
Robert kam eines Tages in die Romanboutique spaziert und hat sich vorgestellt. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass er mir als Local bis dahin völlig durch die Lappen gegangen war. Umso größer meine Überraschung, wie vielseitig und interessant seine Werke sind. Leider hat er in den letzten Jahren arbeitsbedingt die freie Kunst etwas schleifen lassen. Aber vielleicht war der Samstag ja Ansporn für ihn, wieder an seinen Projekten zu arbeiten. Vielleicht können wir ihn auch für den Stammtisch der Phantastik-Schaffenden gewinnen. Und hoffentlich können wir ihn wieder einmal als Guest-Star im Laden begrüßen. Wer an die alten Publikationen nicht mehr herankommt, aber jetzt interessiert ist, kann seine HOMEPAGE besuchen oder mal bei uns in die GALERIE spitzen. Ich habe einige Auszüge von ihm bei uns auf die Seite gestellt.
Da ich über unser allseits beliebtes Dream-Team Christian & Christian bereits mehrfach berichtet habe, sind die beiden rot-umrandeten Herrschaften aussen vor. Neben einem kurzen Guest-Starring von Volkan Baga, saß aber noch ein bisher Unbekannter Local am Signiertisch.
Robert Wenzl ist ebenfalls Würzburger. Er arbeitet hauptberuflich als fest angestellter Designer und widmet seine Freizeit der Zeichnerei und Entwicklung von Comics und ist dabei auch schon recht erfolgreich gewesen. Unter anderem wurden Werke von ihm im deutschen Comic-Magazin "Panik-Elektro"
- Kategorie: Comics , Local Heroes
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Schö wars!
von Gerd am 14. Mai 2011 3 Kommentare
Der zweite deutsche Gratis Comic Tag ist zu Ende gegangen…
…und wieder war es ein Knüller diesmal. Ganz anders als im letzten Jahr, aber wieder genial. Lauter glückliche, zufriedene Gesichte, viele neue dabei, viel Spaß auf allen Seiten und eine alles in allem superschöne Aktion. Hatten wir im letzten Jahr fast schon Comicsalon-Zustände mit vielen, vielen Zeichnern und Autoren, stand der diesjährige GCT ganz im Zeichen einer fröhlichen und ausgelassenen Feier. Natürlich waren auch dieses Jahr wieder tolle Künstler an den Tischen gesessen um ihre Werke zu signieren und um zu zeichnen und Wünsche zu erfüllen, aber diesmal war das eben nur Teil einer großen Partie. Viele Cosplayer waren zu sehen, die Strawberry Heroes kamen gleich als Superhelden-Quartett und mit Lisa und Boris alias Catwoman und Twoface waren auch zwei DC Superschurken vor Ort. Zum Glück ohne großen Battle. Kim hielt die Stange der Manga Cosplayer hoch (schade, da hätte ich noch auf ein bisschen mehr Gesellschaft gehofft). Gratiscomics, Cosplay und Signieraktionen. Alles das war eingebettet in eine supertolle KaffeeundKuchen- und GrillenundBier-Party!
Burn war den ganzen Tag am Würstchen und Steaks wenden und hat alle mit Unmengen tierische Proteine versorgt. Ein Heer von Helfern hat den ganzen Tag dafür gesorgt, dass die Auslage der Gratis-Comics nicht leer wird, dass die Kaffee-Versorgung gewährleistet ist, dass genug Bier und Fleisch-Nachschub vorhanden war und dass die Ströme begeisterter Kunden keine Wartezeiten bei Fragen und an der Kasse hatten.
Geile Sache, super Stimmung, tolle Gäste, tolle Helfer und natürlich auch tolle Kunden!
Bleibt eigentlich nur noch, sich bei allen zu bedanken und zu versprechen, dass wir uns auch im nächsten Jahr wieder etwas einfallen lassen werden.
Tausend Dank an euch alle, dass ihr diesen Tag so schön gemacht habt, vom gesamten Team aus Hermkes Romanboutique!
…ach ja, in der Galerie sind schon die ersten Bilder. Ich hoff mal, dass ich noch viele weitere bekomme, die stell ich natürlich so schnell wie möglich auf die Seite. Jetzt könnt ihr erstmal HIER kucken…
Der zweite deutsche Gratis Comic Tag ist zu Ende gegangen…
…und wieder war es ein Knüller diesmal. Ganz anders als im letzten Jahr, aber wieder genial. Lauter glückliche, zufriedene Gesichte, viele neue dabei, viel Spaß auf allen Seiten und eine alles in allem superschöne Aktion. Hatten wir im letzten Jahr fast schon Comicsalon-Zustände mit vielen, vielen Zeichnern und Autoren, stand der diesjährige GCT ganz im Zeichen einer fröhlichen und ausgelassenen Feier. Natürlich waren auch dieses Jahr wieder tolle Künstler an den Tischen gesessen um ihre Werke zu signieren und um zu zeichnen und Wünsche zu erfüllen,
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Tick-Tack-Tick-Tack… morgen ist Gratis Comic Tag!
von Gerd am 13. Mai 2011 1 Kommentar
Hallo ihr Lieben
jetzt ist es vollbracht. Die letzten Wochen waren echt stressig, mit Urlaubszeiten und Vorbereitungen für den 2. Gratis Comic Tag. Ihr habt bestimmt auch gemerkt, dass wir nicht so regelmäßig geschrieben haben, wie gewohnt. Aber morgen ist es endlich soweit. Ich freue mich auf euch alle!
Hoffentlich hält das Wetter, schließlich wollen wir vor dem Laden grillen! Das Comicprogramm steht seit Mitte der Woche im Laden, Platz ist gemacht und Grill und Bierbänke stehen bereit. Wenn morgen dann außer uns und unseren Locals Christian Krank und Christian Endres noch viele Kunden mit guter Laune kommen, kann eigentlich gar nichts schiefgehen.
Die Auswahl ist super, "Die Anzeige" ist echt toll geworden und die beiden Christians freuen sich schon. Ab 11.00 Uhr wird der Grill angeschürt und dann gibt es neben gratis Comics auch noch gratis Würste! Also, Hintern hoch und ab in Hermkes Romanboutique!
Bis morgen
euer Gerd
Hallo ihr Lieben
jetzt ist es vollbracht. Die letzten Wochen waren echt stressig, mit Urlaubszeiten und Vorbereitungen für den 2. Gratis Comic Tag. Ihr habt bestimmt auch gemerkt, dass wir nicht so regelmäßig geschrieben haben, wie gewohnt. Aber morgen ist es endlich soweit. Ich freue mich auf euch alle!
Hoffentlich hält das Wetter, schließlich wollen wir vor dem Laden grillen! Das Comicprogramm steht seit Mitte der Woche im Laden, Platz ist gemacht und Grill und Bierbänke stehen bereit.
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Der Countdown läuft!
von Gerd am 14. April 2011 4 Kommentare
….noch ein Monat bis zum zweiten "Gratis Comic Tag". Am 14.Mai ist es soweit.
Schon kurz nach dem letztjährigen ersten Testballon war klar, dass der "Gratis Comic Tag" wiederholt werden wird und wahrscheinlich sogar zu einer festen Einrichtung wird. Eigentlich überall in der Republik wurde dieses Event gut aufgenommen und war für die ganze Branche ein großer Erfolg. Die Zielsetzung, eine breitere Akzeptanz zu erreichen und das Medium Comic aus seinem Dornröschenschlaf zu erwecken ist mit Sicherheit durch eine erste solche Veranstaltung noch nicht erreicht, aber ein Schritt auf diesem Weg ist getan. Auch die viel kritisierte Aldi-Süd Comic-Edition oder die derzeitige Graphic-Novel-Reihe der Süddeutschen sind weiter Puzzlestücke. Sicher werden wir in naher Zukunft keinen vergleichbaren Umgang mit der "Neunten Kunst" erreichen, wie im europäischen Umfeld, in den Staaten oder in Fernost, aber es wäre wirklich eine Schande, wenn das Heimatland von Wilhelm Busch, der als einer der Urväter des Comics gilt, es nicht schaffen würde, die Schattenexistenz dieser Erzähl- und Kunstform ein wenig ins Licht zu rücken.
Mit dem Vorsatz, an diesem Kultur-Puzzle zu arbeiten, findet am 14.Mai 2011 der zweite nationale "Gratis Comic Tag" statt. Noch mehr Verlage und noch mehr Comics, die an diesem Tag kostenlos verteilt werden. 28 Verlage, 2 Vertriebe, über 200 Läden haben sich zusammengeschlossen, um an diesem Tag 44 verschiedene Comics zu verschenken. Neue Leser an das Medium heranführen und Kennern neue Horizonte öffnen, das ist die Devise.
In Hermkes Romanboutique haben wir an diesem Samstag von 9.00 bis 16.00 für euch geöffnet und natürlich noch etwas ganz besonderes vorbereitet. Exclusiv wird parallel eine absolute Weltneuheit zu erwerben sein. An diesem Tag startet der Verkauf von "Die Anzeige", einer Coproduktion des Autors Christian Endres, vor allem bekannt durch seine wunderbaren Adaptionen von "Sherlock Holmes" und dem "Zauberer von Oz", und von Christian Krank alias KriKra, als Colorist für "Tank Girl" und viele andere Serien tätig, war er bereits im letzten Jahr mit dem ersten Teil von "Tales of Dead Earth" am Start. Natürlich sind die Beiden vor Ort und freuen sich, euch eure persönlichen Exemplare zu signieren.
Wir hoffen, dass ihr alle recht zahlreich von diesem Angebot Gebrauch macht und freuen uns schon auf euer Kommen!
Greetz von den Jungs aus Hermkes Romanboutique
….noch ein Monat bis zum zweiten "Gratis Comic Tag". Am 14.Mai ist es soweit.
Schon kurz nach dem letztjährigen ersten Testballon war klar, dass der "Gratis Comic Tag" wiederholt werden wird und wahrscheinlich sogar zu einer festen Einrichtung wird. Eigentlich überall in der Republik wurde dieses Event gut aufgenommen und war für die ganze Branche ein großer Erfolg. Die Zielsetzung, eine breitere Akzeptanz zu erreichen und das Medium Comic aus seinem Dornröschenschlaf zu erwecken ist mit Sicherheit durch eine erste solche Veranstaltung noch nicht erreicht,
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Politik und Kritik in der Science Fiction
von Gerd am 9. April 2011 10 Kommentare
Utopia
Der Begriff der Utopie ist untrennbar mit dem Genre SF verbunden. In vielen Sekundärwerken werden sogar die großen staatsphilosophischen Werke als Vorläufer und Wurzeln dieser Literaturgattung genannt. In dieser Tradition war es stets ein wichtiger Aspekt der Science Fiction philosophische und reale Themen aus den Bereichen Soziologie und Politik in Zukunftswelten einzubauen. Betrachtet man die SF als Literaturgattung, die Entwicklungen der Gegenwart weiterdenkt und in eine fiktive Zukunft einbaut, ist es eine logische Konsequenz, dass sich die Extrapolationen der Gegenwart nicht nur auf den Stand der Technik beschränken, sondern auch auf Politik und Soziales erstrecken. Der Autor baut eben allgemein brisante aktuelle Zustände oder Denkweisen ein, entwickelt diese weiter und beschreibt Konsequenzen und Folgeerscheinungen. Dabei bleibt es in seinem Ermessen, ob er die Zukunft positiv oder negativ gestalten möchte, ob er also hoffnungsvoll, die Realisation eines Traumes im Sinne einer Utopie erschaffen möchte, oder uns die Konsequenzen unseres Handelns in einer Dystopie oder Anti-Utopie plastisch vor Augen halten möchte.
Die Bezeichnung Utopie leitet sich von Thomas Morus Beschreibung eines idealen Staates auf der Insel "Utopia" ab. Der Roman "De optimo rei publica statu deque nova insula Utopia" wurde 1516 veröffentlicht.
Die Bezeichnung Dystopie entstand erst mit der beginnenden industriellen Revolution und wird begrifflich dem englischen Philosophen John Stuart Mill zugeschrieben. Beide Varianten nutzen den Roman als Vehikel zum Transport politischer und sozialer, sowie ökonomischer und ökologischer Gedanken. Sie verpacken somit trockene Theorie in ein leichter zu rezipierendes Medium – oder breiten über ideologische Themen den Deckmantel der Fiktion und machen sich damit unangreifbar.
Politisch motivierte SF in Deutschland
Politisch motivierte SF ist immer durch den Zeitgeist und die Herkunft beeinflusst. In der deutschen Art liegt oft trockenes Dozieren und schulmeisterliche Korrektheit. Dennoch waren wir zu allen Zeiten ein Volk der Dichter und Denker und so ist es nicht verwunderlich, dass auch diese Spielart der SF gerne – und gut – von deutschen Autoren genutzt wurde und wird. Im Sinne von Kunst und im Sinne von ernsthaftem Engagement einer Sache gegenüber.
Der von mir bereits öfter bemühte Carl Amery ist ein hervorragendes Beispiel. Seine Romane und Stories haben stets einen Hintergrund, welcher der Handlung eine gut verpackte Färbung verleiht, die manchmal erst nach der Reflektion wirklich erfassbar ist. Seine Tochter Maria J. Pfannholz erhielt 1990 für den Roman "Den Überlebenden" den "Deutschen Science Fiction Preis". Ein echtes Juwel im Genre SF, welches eben genau diesen Deckmantel nutzt, um nicht in staatszersetzendem Licht zu erscheinen. "Den Überlebenden", leider auch seit vielen Jahren vergriffen, ist eines der für mich wichtigsten Bücher aus dem Bereich des "Ökoterrorismus". Das Buch steht eingerahmt zwischen dem genialen Werk "Die Universalschraubenschlüsselbande", über dessen Wiederveröffentlichung ich erst geschrieben habe und dem anarchistischen, lange Zeit boykottierten vierten Teils, der TV-Serie "Die Piefke Saga", von 1993.
In der ehemaligen DDR gab es unendlich viele, häufig staatskonforme Utopien. Trotzdem war auch in diesem restriktiven System die SF ein möglicher Deckmantel. Eines der außergewöhnlichsten Werke der ausgehenden DDR-Aera ist der 1989 erschienene Roman "Sein und Bleiben" von Gottfried Meinhold. Leider ist auch dieser Roman seit Jahren Verlags-vergriffen. Ich selbst bin eher durch Zufall über dieses Werk gestolpert, empfand aber die Mischung aus autobiographischen Teilen und Ideensammlung, trotz all der wirklich anstrengenden Zeilen, als interessant und wertvoll.
Links und Rechts – Individuum und Staat
Die Utopie als Traumvorstellung des perfekten Staates ist zu allen Zeiten von Vertretern unterschiedlicher politischer Lager genutzt worden. Neben unendlich vielen links oder ultralinks einzuordnenden Entwürfen gibt es auch einige ernst gemeinte und ernstzunehmende rechtsgerichtete, konservative Utopien. Leider ist auch das Vorzeigewerk dieser Strömung "Atlas wirft die Welt ab" von Ayn Rand in der deutschen Übersetzung nicht mehr erhältlich.
In meinen Augen sind die interessantesten Vertreter der Gattung Polit-SF jedoch die, welche es der Interpretation des Lesers überantworten, selbst eine Entscheidung zu fällen. Dabei darf natürlich der geniale Roman von Ursula K. Le Guin "Planet der Habenichtse" nicht fehlen (sucht auch da mal schön antiquarisch… wird langsam eine ganz schöne Stange von Romanen, die in die virtuelle Neuauflagen-Bibliothek aufzunehmen sind!) Le Guin zeigt die Fehler beider Ansätze. Sowohl der reine Kapitalismus, als auch die utopische, selbstverantwortliche, marxistische Anarchie, scheitern am Menschen.
Ganz anders überlässt zum Beispiel mein Lieblings-SF-Autor Ian Banks jegliche Interpretation dem Leser. In seinem Kultur-Zyklus wird nie wirklich geklärt, ob er selbst den beschriebenen Zustand positiv oder negativ bewertet. Seit vielen Jahren genieße ich die Streitgespräche mit einem meiner guten Freunde, ob die Zukunft, die Banks entwirft erstrebenswert oder hassenswert ist. Ist gefühlte absolute persönliche Freiheit wirklich wichtiger als die Wahrheit?
Die nahe Zukunft und die Realität
Natürlich sind sehr viele Science Fiction Romane von aktuellen Ängsten beeinflusst. Über Atomenergie und die SF habe ich ja gerade erst geschrieben. Aber es muss ja nicht immer gleich so drastisch sein. Bereits kleine, absehbare Details können die Welt politisch verändern, ohne dass globale Katastrophen von Menschenhand oder Kriege dafür verantwortlich sind. Das Ende der fossilen Brennstoffe, die Klimaerwärmung, die Überbevölkerung, der Raubbau an der Natur und die Vernichtung der Regenwälder, die Armut und Ausbeutung von Drittwelt-Ländern. All diese Motive geben reichlich Stoff für politisch oder in diesem Fall auch ökologisch motivierte Szenarien in naher Zukunft.
Auf der anderen Seite lassen natürlich auch hier wieder potentielle Lösungsansätze, wie zum Beispiel die Kernfusion oder die Erschließung neuer Lebensräume auf dem Mond oder im Meer, positive Entwicklungen erahnen. Deshalb gibt es auch in diesen Bereichen viele neutrale Entwürfe oder sogar im Sinne der Utopie fast perfekte und wirklich erstrebenswerte Welten.
Aus der erschreckenden Erfahrung totalitärer Systeme des 20. Jahrhunderts schreibt George Orwell 1948 den Klassiker "1984", in dem ein allmächtiger Staat den Bürger überwacht und führt – und damit letztendlich vollständig der individuellen Freiheit beraubt. 1984 ist heute lange vorbei und die Realität hat die Alptraumwelt Orwells überholt. Viel subtiler sind die Mechanismen, mit denen unsere Freiheit beschränkt wird. Die Konsumgesellschaft und die Macht des Kapitalismus haben viel mächtigere Instrumente geschaffen, um die Schafe nicht zur Schlachtbank zu treiben, sondern zu locken.
Viele gedachte Welten werden von der Realität nicht bestätigt werden, aber das ist im Grunde völlig irrelevant, geht es doch vielmehr um das Anprangern von Ist-Zuständen und der Warnung vor möglichen Konsequenzen. Und auch wenn Orwells "Big Brother", das alles sehende und alles steuernde Auge des Staates, vielleicht in dieser Form niemals Wirklichkeit geworden ist, sondern aus der Angst vor dem Gespenst totalitärer Systeme geboren war, verliert die absolute Aussage doch nicht ihre Gültigkeit. Orwell wird immer wichtig bleiben, als zeitgeschichtliches Werk und eben auch als Warnung vor dem Verlust der individuellen Freiheit.
Was kann man denn dann aktuell noch lesen, wenn all die großen Werke vergriffen sind?
Ein Buch, über das ich eigentlich eher zufällig gestolpert bin, hat mich aktuell wirklich fasziniert. Ich habe es gerade erst gelesen, obwohl es bereits letztes Jahr erschienen ist. Tagebuchartige Aufzeichnungen eines jungen Mädchens in einer Welt nicht weit von unserer, in der die direkten Folgen des Raubbaus bereits ein wenig mehr zu spüren sind, als eben heute. Rationalisierungen von Energie, Fahrverbote, extreme Verteuerung und eben viel staatliche Kontrolle. In diesem Tagebuch sind die Beobachtungen der unterschiedlichen Reaktionen perfekt festgehalten. Unglaublich einfühlsam beobachtet. Danke an Saci Lloyd für dieses tolle Werk.
Euer schönes Leben kotzt mich an: Ein Umweltroman aus dem Jahre 2015
Über das zweite Buch, das sich sehr schön politisch mit aktuellen Problemen beschäftigt, habe ich bereits geschrieben. Cory Doctorow nimmt sich der Themen Datenschutz im Internet und Einschränkung der Persönlichkeitsrechte im Zeitalter des Terrors an.
Auch den Franzosen Jean Marc Ligny hatte ich bereits mit Aqua TM empfohlen. Bei Bastei gibt es seinen Roman jetzt als Taschenbuch mit dem Titel "Ödland". Spannend, teilweise etwas verwirrend und überladen, eben französisch ;-), aber echte Gänsehaut-Gefahr bei seinen Schilderungen der Klimaveränderung und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft.
Und wer nach all diesen düsteren Büchern noch etwas anderes möchte, der möge bitte Limit von Frank Schätzing lesen. Mit seiner Art, wirklich alles bis ins Detail zu recherchieren, und dann sein Wissen auch niederzuschreiben, hat er mit "Limit" ein absolut glaubwürdiges Near-Future-Szenario entworfen, das ökonomisch, technisch und ökologisch einen perfekten Hintergrund für seinen spannenden Thriller bildet. Auch diesen Roman gibt es jetzt als Taschenbuch. Unbedingt lesen, wenn ihr Schätzings ausschweifenden Schreibstil mögt.
Utopia
Der Begriff der Utopie ist untrennbar mit dem Genre SF verbunden. In vielen Sekundärwerken werden sogar die großen staatsphilosophischen Werke als Vorläufer und Wurzeln dieser Literaturgattung genannt. In dieser Tradition war es stets ein wichtiger Aspekt der Science Fiction philosophische und reale Themen aus den Bereichen Soziologie und Politik in Zukunftswelten einzubauen. Betrachtet man die SF als Literaturgattung, die Entwicklungen der Gegenwart weiterdenkt und in eine fiktive Zukunft einbaut, ist es eine logische Konsequenz, dass sich die Extrapolationen der Gegenwart nicht nur auf den Stand der Technik beschränken,
- Kategorie: Bücher , Diskussionen , Science Fiction
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Willkommen auf unserem neuen Server!
von Gerd am 29. März 2011 1 Kommentar
Falls ihr in den letzten Stunden einen Beitrag, eine PN oder eine Antwort auf irgendein Thema geschrieben habt und diese Zeilen nicht mehr findet, dann liegt das daran, dass ihr wohl noch auf der alten Version unserer Seite wart und es eine Weile gedauert hat, bis euer Computer bemerkt hat, dass wir UMGEZOGEN sind. Sorry, die virtuelle Post-Weiterleitung funktioniert zwar schneller, als die in der "Real World", aber eben doch nicht ohne minimale Zeitverzögerung.
Bitte entschuldigt alle Unannehmlichkeiten und freut euch über die 😉 Geschwindigkeit unserer Seite auf dem neuen Server. Der Termin war eben ein wenig spontan gewählt, aber so ist das eben manchmal.
Viel Spaß auch weiterhin mit unserer Seite
euer Gerd
Falls ihr in den letzten Stunden einen Beitrag, eine PN oder eine Antwort auf irgendein Thema geschrieben habt und diese Zeilen nicht mehr findet, dann liegt das daran, dass ihr wohl noch auf der alten Version unserer Seite wart und es eine Weile gedauert hat, bis euer Computer bemerkt hat, dass wir UMGEZOGEN sind. Sorry, die virtuelle Post-Weiterleitung funktioniert zwar schneller, als die in der "Real World", aber eben doch nicht ohne minimale Zeitverzögerung.
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Atomare Strahlung und die Science Fiction
von Gerd am 22. März 2011 8 Kommentare
Das Kriegstrauma
Die traumatisierenden Atombombenabwürfe des 2. Weltkrieges über Hiroshima und Nagasaki am 6. und 9. August 1945 waren der Beginn einer unfassbaren Ära der Menschheit. Sowohl die neue Dimension der Vernichtung und Zerstörung, als auch die, mit den Folgen von Verstrahlung und den unvorstellbaren Zeiträumen von Folgeschäden einhergehende, Verdrängungsfähigkeiten der Menschheit, hat aus der Kriegsgeneration eine ganze Flut von SF-Autoren hervorgebracht. Das Szenario einer postatomaren Endzeit wurde aus unendlich vielen Perspektiven beschrieben. Angst und Entsetzen vor der Verstrahlung und Zerstörungskraft und die Fassungslosigkeit im Angesicht der Konsequenzen brachten viele Autoren dazu ihre Gefühle und Überlegungen in Romanen zu verewigen. Eines der für mich persönlich beeindruckensten Werke, ist der 1948 erschienene Reisebericht "Wir fanden Menschen", des 1904 geborenen deutschen Autors und späteren Journalisten Hans Wörner. Auf der Expedition durch das zerstörte Europa verarbeitet er seine Erfahrung aus der Kriegsgefangenschaft. Seine Schilderung der Verrohung von Menschen in Ausnahmesituationen ist einzigartig und lässt die, für unsere heutigen Augen vielleicht etwas zu harmlose Zeichnung der postatomaren Landschaft in den Hintergrund treten.
Leider ist der Roman seit fast zwanzig Jahren vergriffen und wirklich rar. Dieses zutiefst menschliche Werk hätte es mehr als verdient, wieder aufgelegt zu werden, vielleicht in einer Edition vergleichbarer, ebenfalls lange vergriffener Werke.
Die friedliche Nutzung der Kernenergie
Seit den frühen fünfziger Jahren wurde neben der militärischen Forschung auch der friedliche Einsatz praktisch erforscht und 1954 ging in der damaligen UDSSR das erste kommerzielle Atomkraftwerk ans Netz. Die Angst der Menschen vor der Strahlung und das Gespenst der Mutation ließ eine neue Welle von Szenarien entstehen. Dabei entstehen apokalyptische Horrorgeschichten, die an Zombiefilme erinnern genauso, wie monströse Mutationsthriller. Das Thema Mutanten greift rasend schnell um sich und erobert alle Medien. Die Variationen gehen von der japanischen Filmproduktion "Godzilla" von 1954, über George R. Smiths Roman "Das Geheimnis der Wunderkinder" aus dem Jahr 1959, bis hin zu bekannten Superhelden wie "Spider-Man", der 1961 durch den Biss einer radioaktiv verstrahlten Spinne die Bühne des Marvel-Universums betreten hat.
Mutanten sind böse und hässlich oder edel und von der Gesellschaft geächtet. Auch in ihnen lebt die Angst der Menschen vor der atomaren Strahlung. Autoren, Filmemacher, Comiczeichner, Songwriter, sie alle verleihen ihren Gefühlen und ihrer Meinung eine Stimme.
Das Wettrüsten
1950 schürt der Koreakrieg den "Kalten Krieg" erneut an, der bis in die 80er Jahre andauern soll. Als 1954 die UDSSR mit ihren Wasserstoffbomben anscheinend mit den Vereinigten Staaten gleichzieht, ist das Wettrüsten als Instrument gegenseitiger Abschreckung nicht mehr aufzuhalten. Unter dem Eindruck der absurden Bedrohung des weltweiten Overkill und der überall schwelenden Krisenherde werden die Stimmen in der Öffentlichkeit immer lauter. In Deutschland veröffentlichen 1957 18 Physiker ein Manifest gegen den "Atomtod" und geben damit den Startschuß für eine breite politische Bewegung außerhalb der parteilich organisierten politischen Landschaft. Menschen aller Länder beginnen sich zu organisieren. Es ist die Geburtsstunde einer Revolution. Das Volk organisiert sich gegen Entscheidungen des Staates.
Erneut wird der atomare Holocaust zu einem Thema der Science Fiction Autoren, die ihre Stimme dieser Bewegung schenken. Carl Amery, Autor, Politiker, Umweltaktivist und Gründungsmitglied der Grünen schreibt 1975 den Roman "Der Untergang der Stadt Passau". Ebenfalls ein herausragend guter Nachkatastrophen-Roman aus deutscher Feder, der eine Wiederauflage rechtfertigen würde.
Die Utopie
Neben dem Strahlungs-Gespenst hat die unglaubliche Energie, die bei einer Kernspaltung entsteht, SF-Autoren aller Länder ebenso inspiriert. In unendlich vielen Romanen ziehen Maschinen, Roboter, Fahrzeuge und sogar ganze Raumschiffe und Stationen ihre Energie aus einer – mittlerweile beherrschten – Atomkraft. Gerade in Japan, dem Land, das bisher weltweit am meisten unter den Folgen von Strahlung zu leiden hatte, stützt sich die boomende Wirtschaft auf die Kernenergie und atomgetriebene Maschinen halten auf geradezu propagandistische Art ihren Einzug in alle Medien. "Astroboy", der atomgetriebene Roboter wird zu einem Comic-Held, der die Welt rettet und in einer Millionenauflage verbreitet wird.
Fukushima
Das postapokalyptische Thema war für mich immer ein sehr wichtiger und interessanter Aspekt der SF. Science Fiction als politisch engagierte Literatur im Sinne der Friedensbewegung, umweltaktivistischer Gruppierungen, der Grünen und im Sinne diverser außerparlamentarischer Organisationen. Science Fiction als Sprachrohr der Ängste und Bedenken der Mehrheit der Menschheit gegen die friedliche und militärische Nutzung von Atomkraft. Oft hatte ich beim Lesen Beklemmungen, manchmal empfand ich die Sätze einfach nur als unglaublich treffende schriftliche Fixierung meiner eigenen Gedanken. Bis heute ist das Thema aktuell. Mittlerweile hat es auch in neue Medien wie Computerspiele Einzug gehalten.
Trotzdem kann kein Buch der Welt und keine Vorstellung den unglaublichen Schrecken, den die aktuelle Situation in Japan auf jeden einzelnen von uns ausübt, simulieren oder einfangen. Die Katastrophe in Fukushima hat jetzt schon mehr bewirkt, als alle fiktiven Geschichten, Verfilmungen oder Spiele. Sie hat unglaublich viele Menschen zum Nachdenken angeregt.
Ich fürchte, dass auch das nicht von langanhaltender Wirkung sein wird. Wenn nicht globale Entscheidungen kleinen regionalen Muratorien folgen und wenn die Folgen vor der eigenen Haustüre nicht relevant sind, wird auch dieser Schock genauso schnell im Wirbel der Werbemaschinerie fortgewischt werden.
Egal wie das Ganze jetzt ausgeht, möchte ich auf die Kraft politisch motivierter Science Fiction nicht verzichten. Wenn die Geschichten auch in der Masse des Konsumviehs nicht viel bewegen, sind sie trotzdem ein wichtiger und guter Beitrag. Ich bitte nur um eines, versucht zu differenzieren zwischen wirklich guten Endzeitszenarien und dem bloßen Hintergrund für Ego-Shooter oder der heroisierten, idealisierten Film-Endzeit, in der Männer noch Männer sein können. Politisch motivierte SF ist anders, sie ist viel näher an Fukushima und an der schrecklichen Realität unserer kapitalistischen Gesellschaft, die das "Restrisiko" geringer als den Ertrag schätzt und in der Plutonium in Entsorgungsparks endgelagert wird, die von kernkraftgetriebenen Landschaftsgärtner-Robotern gepflegt werden.
Drei aktuelle Lese-Empfehlungen
"Metro 2033" von Dmitry Glukhovsky, ist ein aktueller Roman, der die Schrecken einer postatomaren Gesellschaft wirklich gut einfängt. Die Bilder, die beim Lesen vor dem inneren Auge entstehend sind düster und erschreckend. Auch wenn es eine Umsetzung als Computerspiel gibt, ist der Roman alles andere als oberflächlich und auf die Action reduziert.
"Als es noch Menschen gab" von Clifford D. Simak, bei Heyne in der Reihe Meisterwerke der SF als aktuelle Auflage erhältlich, ist eine Sammlung von Kurzgeschichten, die sich thematisch zu einem Ganzen verknüpfen. Acht Stories und der Epilog erzählen aus einer Zeit lange nach der Menschheit unsere Geschichte. Der Episodenroman ist nicht in diesem Sinne ein Nachkatastrophenroman, aber trotzdem ein beeindruckendes Endzeitepos. Viele Aspekte meines oben gesagten treffen auch darauf zu und ich finde dieses "Meisterwerk" in jedem Fall wichtig und lesenswert.
"Die Straße" von Cormac McCarthy sollte jeder gelesen haben. Der wie ein Road-Movie gehaltene Roman von 2006 ist einer der besten Endzeitromane, die ich je gelesen habe. McCarthy gelingt es die Reise von Vater und Sohn durch die zerstörte Welt so eindrucksvoll zu schildern, dass man beim Lesen immer wieder einhalten muß, um das Gelesene zu verdauen. Die Reise ist ein Weg durch eine Endzeit-Film-Kulisse, kommt aber ohne viel Action aus und schöpft die Kraft eher aus inneren Monologen und ruhigen, gewaltigen Bildern. Einfach beeindruckend und gewaltig. Nur bitte lest das Buch nicht, wenn ihr gerade schlecht drauf seid.
Das Kriegstrauma
Die traumatisierenden Atombombenabwürfe des 2. Weltkrieges über Hiroshima und Nagasaki am 6. und 9. August 1945 waren der Beginn einer unfassbaren Ära der Menschheit. Sowohl die neue Dimension der Vernichtung und Zerstörung, als auch die, mit den Folgen von Verstrahlung und den unvorstellbaren Zeiträumen von Folgeschäden einhergehende, Verdrängungsfähigkeiten der Menschheit, hat aus der Kriegsgeneration eine ganze Flut von SF-Autoren hervorgebracht. Das Szenario einer postatomaren Endzeit wurde aus unendlich vielen Perspektiven beschrieben. Angst und Entsetzen vor der Verstrahlung und Zerstörungskraft und die Fassungslosigkeit im Angesicht der Konsequenzen brachten viele Autoren dazu ihre Gefühle und Überlegungen in Romanen zu verewigen.
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Generation Coupland Plus1
von Gerd am 7. März 2011 10 Kommentare
Okay, ich hatte jetzt ein paar Tage Zeit und hab mich endlich mal an einige Bücher gesetzt, die ich vor mir hergeschoben hatte. Bei manchen wohl zurecht, aber einige echte Schmankerln sind dabei herausgekommen. Das erste Buch, das mir dabei aufgefallen ist, ist eine absolut gelungene Mischung aus gut lesbarer, nachdenklicher SF. Ein wenig Aqua TM, ein bisschen Doctorow, ein Buch für wirklich Alle. Kein als All Ager getarntes Jugendbuch, sondern ein erwachsenes Buch, dass trotzdem auch für interessierte Jugendliche perfekt passt.
1991 erschien Generation X. Damals beschrieb Coupland eindrucksvoll verschiedene Seelenzustände einer Generation – der er selbst fast angehörte.
Zwanzig Jahre später bezieht sich Coupland mit dem Titel seines neuen Episodenromanes auf den Titel von damals und auf ein Zitat von Vonnegut, das im Vorwort für alle nachzulesen ist. Er bezeichnet die Generation mit A, denn aus jedem Ende resultiert ein Neuanfang. Und so nennt Coupland sein neues Werk „Generation A“ und drückt damit Hoffnung aus. Schluss mit dem fatalistischen Weltuntergangsgewäsch, es gibt ein Morgen.
Aus der Sicht von fünf unterschiedlichen Charakteren erzählt er diese Geschichte. Fünf Ich-Erzähler, fünf Gesellschaftsgruppen, fünf Fragmente, die eine schreckliche Welt vor dem Leser entstehen lassen. In ein paar Jahren, oder fast schon jetzt, hier und heute.
Coupland schreibt sehr durchdacht und bewusst, ohne dabei konstruiert zu wirken. Die Charaktere sind authentisch, auch wenn der Autor nicht mehr ganz 😉 der Generation angehört. Sein Stil wandelt sich im Verlauf des Buches und wächst mit den Protagonisten.
Der Roman ist sicher nicht ganz große Literatur und auch sicher nicht das beste, was ich im Bereich naher Zukunftsvisionen gelesen habe, aber der Autor schafft es brilliant, wirklich philosophische Gedanken und ein abstrus, schräges Szenario in einen gut lesbaren Kontext zu packen und macht das Buch dadurch zu einem wirklich tollen Buch für alle.
Trotzdem ist Couplands Roman nicht die befürchtete Weichspüler-Version. Die Welt bleibt dreckig und kaputt, nur ist eben nicht alle Hoffnung verloren. Solange es Menschen gibt, die Gutes bewirken wollen, kann auch Gutes geschehen. Und manchmal muss man solche Dinge eben erst lernen. Das Ende ist sicher angreifbar, aber es ist Teil dessen, was das Buch trotz der bitteren Pillen zu einem gut verdaulichem Buch für Viele macht. Eine hohe Verbreitung solcher Themen ist mir tausend mal lieber, als ein elitäres Werk, das nicht gelesen wird. Denn lesenswert sind alle Gedanken des Buches in jedem Fall.
Auch im Deutschen. Die Übersetzung ist über weite Strecken wirklich gelungen, wären da nicht ein paar unglaubliche Aussetzer. Man muss sich wohl auch bei Verlagen wie Klett Cotta im Zeitalter des reinen Kapitalismus daran gewöhnen, dass es kein Lektorat mehr gibt.
Zwei klitzekleine Beispielchen seien mir gegönnt. Ich will das Buch auch wirklich nicht runtermachen. Es ist trotzdem toll!
Seite 82 Zeile 7 „…das Essen hier saugt.“ (Das saugt wirklich!)
Seite 280 Zeile 5 „…wie man sie mit etwas Sprudelwasser und Rubbeln wegbekäme.“ (So, da sollte wohl was anderes stehen, Soda? 😉 )
Okay, ich hatte jetzt ein paar Tage Zeit und hab mich endlich mal an einige Bücher gesetzt, die ich vor mir hergeschoben hatte. Bei manchen wohl zurecht, aber einige echte Schmankerln sind dabei herausgekommen. Das erste Buch, das mir dabei aufgefallen ist, ist eine absolut gelungene Mischung aus gut lesbarer, nachdenklicher SF. Ein wenig Aqua TM, ein bisschen Doctorow, ein Buch für wirklich Alle. Kein als All Ager getarntes Jugendbuch, sondern ein erwachsenes Buch, dass trotzdem auch für interessierte Jugendliche perfekt passt.
- Kategorie: Bücher , Science Fiction
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Frachterpilotin Tabea Jute
von Gerd am 25. Januar 2011 Kommentare deaktiviert für Frachterpilotin Tabea Jute
Der erste Band dieser losen Reihe ist bereits 1993 beim Heyne Verlag erschienen. Der Titel war damals "Begegnungen auf dem Möbiusband", womit ich das passende Stichwort zum letzten Artikel habe.
Um die Frachterpiloten, die sich von einem Schlammassel zum anderen durchschlagen muss, ranken sich drei Romane des Briten Colin Greenland. Bei der deutschen Ersterscheinung habe ich das Buch leider (im Nachhinein) ignoriert. Einer der typischen Fälle von "das Auge isst mit". Die Neuausgabe bei Blanvalet habe ich sofort verschlungen. Unter dem Titel "Sternendieb" war irgendwie der Anstoß zum Lesen größer… und es hat sich gelohnt. Coole, ideenreiche Space-Opera mit britischem Humor gewürzt und spannend bis zum furiosen Ende.
Soeben ist der zweite Teil der "Trilogie" (eigentlich finde ich in diesem Zusammenhang die Bezeichnung irreführend, sind die Bände doch auch einzeln lesbar, aber so steht es auf dem Klappentext) erschienen und steht dem Ersten in keiner Weise nach.
Ich kann mir gut vorstellen, dass der sehr britische Stil den ein oder anderen Leser in die Verzweiflung stürzt, aber für mich waren die beiden Teile unglaublich kurzweilig und ich bin mit dem teilweise sehr eigenwilligen Stil hervorragend zu recht gekommen. Absoluter Wahnsinn.
Der erste Band dieser losen Reihe ist bereits 1993 beim Heyne Verlag erschienen. Der Titel war damals "Begegnungen auf dem Möbiusband", womit ich das passende Stichwort zum letzten Artikel habe.
Um die Frachterpiloten, die sich von einem Schlammassel zum anderen durchschlagen muss, ranken sich drei Romane des Briten Colin Greenland. Bei der deutschen Ersterscheinung habe ich das Buch leider (im Nachhinein) ignoriert. Einer der typischen Fälle von "das Auge isst mit". Die Neuausgabe bei Blanvalet habe ich sofort verschlungen.
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Der Tag danach…
von Gerd am 17. Januar 2011 7 Kommentare
Wie Oli schon richtig vermutet hat, mussten wir uns alle ein bisschen erholen…
Weil es war geil!
Ich glaube, dass ich für alle spreche, die bis zum Ende bleiben konnten, wenn ich sage, dass Tommy die Krönung einer gelungenen Jubiläumsfeier war. Nach solchen Veranstaltungen gibt es natürlich immer das kategorische Schulterklopfen. Ich meine es aber aus tiefstem Herzen, wenn ich sage, dass ich all unseren Helfern und Helferinnen, all unseren Locals und auch Tommy unendlich dankbar bin. Ohne den persönlichen Einsatz von all diesen Menschen hätte die Feier einfach nicht stattfinden können. Danke an alle, die hinter den Kulissen die Fäden gezogen haben. Danke Ulli für deinen, wie immer hervorragenden, Presseservice, danke, an alle Locals, die wieder einmal freiwillig ihren Teil zum Gelingen beigetragen haben, danke Tommy für die zwei Stunden Lachsalven, die du uns beschert hast und danke an euch alle, die ihr als gutgelaunte, interessierte, nette Gäste da wart und wieder einmal gezeigt habt, dass Hermkes Romanboutique eine wichtige Institution in und für die Szene in Würzburg ist. Danke Hermke, dass du trotz deiner üblen Erkältung in den Laden gekommen bist, du bist und bleibst halt der Hermke aus Hermkes Romanboutique, mit dem alles angefangen hat und der für uns alle immer noch eine Ikone ist.
Den gestrigen Tag habe ich erst mal gebraucht um wieder zur Normalität zurückzufinden. Die Vorbereitungen und das Gewusel der letzten Woche haben mich schon ein bisschen aus dem Tritt gebracht und als dann alles vorbei war, musste ich vor allem schlafen und dann einfach mal wieder ganz normale, alltägliche Dinge aufarbeiten. Jetzt, zwei Tage danach, ist die Erinnerung immer noch geprägt vom Gefühl, dass alles supie war. Nicht nur der Ablauf, sondern auch euer Feedback. Schön, dass so viele Leute da waren… und vor allem, schön, dass wieder einmal ein paar bunte Gestalten unter euch waren. Danke, Catwoman und danke Joker! Ihr wart coole Farbkleckse und habt echt Akzente gesetzt.
In diesem Sinne, schön wars und ich freu mich auf die nächsten Jahre mit euch allen!
Euer Gerd
Wie Oli schon richtig vermutet hat, mussten wir uns alle ein bisschen erholen…
Weil es war geil!
Ich glaube, dass ich für alle spreche, die bis zum Ende bleiben konnten, wenn ich sage, dass Tommy die Krönung einer gelungenen Jubiläumsfeier war. Nach solchen Veranstaltungen gibt es natürlich immer das kategorische Schulterklopfen. Ich meine es aber aus tiefstem Herzen, wenn ich sage, dass ich all unseren Helfern und Helferinnen, all unseren Locals und auch Tommy unendlich dankbar bin.
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Der Tag vor dem Jubiläum
von Gerd am 14. Januar 2011 3 Kommentare
Gestern war eine lange Nacht vorm Bildschirm. Bis 01:30 Uhr hat es im Endeffekt gedauert, die Seite wieder flott zu machen. An dieser Stelle tausend Dank an meinen Freund Stücki für diese Nachtschicht! Ausgerechnet zwei Tage vor unserem Jubiläum hatte ein technisches Problem unsere Seite lahmgelegt. Schwamm drüber, alles geht wieder.
Morgen ist es jetzt soweit. All die Locals sind im Laden, um euch Kostproben ihres Schaffens zu zeigen und ihre Werke zu signieren. Und Tommy Krappweis kommt. Wenn Tommy auch nur halb so witzig ist, wie der Fernkontakt mit ihm, dann wird das eine Atacke auf unsere Bauchmuskeln. Wir sind alle gespannt, wie die Flitzebogen. Auch, wie alles laufen wird, wie euer Interesse ist und ob es euch gefällt.
Für den Fall aller Fälle, sollte es am Nachmittag zu großen Ansturm geben, gehen wir bereits für Tommys Auftritt nach Gegenüber, ins Chambinzky. Angekündigt haben sich bereits viele von euch, von nah und fern. Gestern war noch TV Touring bei uns, für eine kleine Vorberichtserstattung.
Eigentlich ist alles soweit vorbereitet, aber so ein klein wenig Nervosität bleibt immer.
Egal. Freuen wir uns auf die Locals und Tommy Krappweis!
Euer Gerd
Gestern war eine lange Nacht vorm Bildschirm. Bis 01:30 Uhr hat es im Endeffekt gedauert, die Seite wieder flott zu machen. An dieser Stelle tausend Dank an meinen Freund Stücki für diese Nachtschicht! Ausgerechnet zwei Tage vor unserem Jubiläum hatte ein technisches Problem unsere Seite lahmgelegt. Schwamm drüber, alles geht wieder.
Morgen ist es jetzt soweit. All die Locals sind im Laden, um euch Kostproben ihres Schaffens zu zeigen und ihre Werke zu signieren. Und Tommy Krappweis kommt.
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Local Heroes: Virgin Lands
von Gerd am 13. Januar 2011 Kommentare deaktiviert für Local Heroes: Virgin Lands
Als Last Minute Gast hat sich soeben noch Stefan Spatz gemeldet. Stefan hatte ich zwar ganz am Anfang angefragt, aber im allgemeinen Trubel aus den Augen verloren. Asche auf mein Haupt.
Mit Stefan können wir die Spanne unserer Themen nochmal erweitern. Stefan arbeitet für Virgin Lands und erschafft virtuelle Welten, erweckt fantastische Geschöpfe zum Leben und lässt epische Szenarien vor unseren Augen erscheinen. Virgin Lands als Firma bleibt dabei meist im Hintergrund und deshalb wird der Name den wenigsten etwas sagen. Wenn ihr aber die Seite besucht oder am Samstag mit Stefan plaudert, werdet ihr sehen, dass viele derPixelwelten, in denen ihr euch auf Monitoren bewegt habt, aus Mainfranken kommen.
Als er zugesagt hat, habe ich ihn gefragt, was ich über ihn schreiben darf oder soll, ob ich Bilder veröffentlichen darf, oder ob es dann sofort zu einer Copyright-Verletzung kommen kann. Mit welchen Worten kann und darf ich eure Arbeit beschreiben? – Die Antwort war verblüffend einfach. Eigentlich ist es genau wie bei Volkan Baga. Die Leute kommen mit einer Vorstellung, einer Aufgabenstellung, einem Auftrag, nur eben nicht für ein Cover oder eine Illustration, sondern für etwas Bewegtes. Einen Film, einen Trailer oder eine Spielsequenz. Und wir machen das dann eben. Genauso wie Volkan die Cover macht. Ich finde diesen Vergleich wunderbar. Beide lassen Bilder aus dem Kopf vor den Kopf und vor die Augen treten.
Stefan bringt coole Bilder und jede Menge Hintergrundwissen im Koffer mit und ihr könnt einen weiteren Local mit euren Fragen löchern oder einfach die Bilder auf euch wirken lassen…
Als Last Minute Gast hat sich soeben noch Stefan Spatz gemeldet. Stefan hatte ich zwar ganz am Anfang angefragt, aber im allgemeinen Trubel aus den Augen verloren. Asche auf mein Haupt.
Mit Stefan können wir die Spanne unserer Themen nochmal erweitern. Stefan arbeitet für Virgin Lands und erschafft virtuelle Welten, erweckt fantastische Geschöpfe zum Leben und lässt epische Szenarien vor unseren Augen erscheinen. Virgin Lands als Firma bleibt dabei meist im Hintergrund und deshalb wird der Name den wenigsten etwas sagen.
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Local Heroes: Carsten Pohl
von Gerd am 11. Januar 2011 Kommentare deaktiviert für Local Heroes: Carsten Pohl
Waren es zum letzten Event im Laden drei Christians (Endres, Krank, Noeth), so sind es diesmal die drei Carstens ;-). Der dritte im Bunde, neben den bereits vorgestellten Söllmann und Grebe, ist Carsten Pohl. Carsten schreibt seit vielen Jahren regelmäßig Rezis, Berichte und Beiträge in nahezu allen Genremagazinen aus dem Phantastik-Spielebereich. Seine profunde Kenntnis der Szene und seine unzähligen Kontakte machen ihn zu einem Kenner wie kaum einen anderen. Viele von euch werden Carsten bereits von vergangenen Brot und Spiele Conventions oder von Mage Knight Turnieren her kennen. Ja, Carsten hat mehrmals bei der deutschen Meisterschaft ganz oben mitgespielt und war auch am Erfolg des ganzen Würzburger Teams nicht unbeteiligt. Immerhin standen mehrere nationale und internationale Pokale in unserer Vitrine. Wer mit Carsten mal um ein Lagerfeuer gesessen war (auch das zum Beispiel auf Brot und Spiele 😉 ), der kennt seine unermüdliche Energie bei den Werwölfen vom Düsterwald und seinen Spitznamen als Special-Character: "Der Dorfpsychologe". Im richtigen Leben ist er Diplompsychologe. Vielleicht hat das etwas miteinander zu tun?
Carstens Artikel im Magazin Nautilus, für das er seit etlichen Jahren als Stammautor tätig ist, beleuchten meist weite Themengebiete. Dabei entstehen zum Beispiel Artikel über das alte Japan und China im Brett- und Kartenspiel in Nautilus 53: "Carsten Pohl durchleuchtet in "Fernostasien – Von chinesischen Provinzen und japanischen Samurais", oder sein Artikel zusammen mit Caillean Kompe in Phantastisch! 38 "Spielwelten im Cthulhu-Mythos" über die Einflüsse von H. P. Lovecraft auf die Welt der Spiele.
Carstens größter Verdienst sind aber nicht sein Wissen, seine Recherchen oder seine Artikel, sondern sein ständiges Streben, die Phantastik-Szene regional und überregional zu bereichern und die große Faszination dieses Genres nach außen zu tragen. Carsten ist unter anderem der Initiator des Forums auf der Comicdealer-Seite und des Stammtisches der Phantastik Schaffenden. Mit letzterem hat er indirekt solche Events wie unsere Jubiläumsfeier beeinflusst. Carsten hat mit seiner Idee uns allen erst aufgezeigt, welches unglaubliche Potential in unserer Region steckt. Er hat mit dieser Idee all die Individuen aus ihren Schneckenhäusern geholt und eine wirklich kreative und fruchtbare Community geschaffen.
Für seine Initiative gebührt ihm unser aller Dank. Auch wenn seine Veröffentlichungen und Arbeiten weniger spektakulär als die eines Volkan Baga, gern gesehenem Gast auf internationalen Messen, oder eines Christian Krank, gefragter Comic-Colorist in Amerika, so hat er dennoch einen der Ehrenplätze verdient. Ohne ihn wären wir um vieles ärmer. Wir freuen uns, dass er wieder einmal eine unserer Veranstaltungen bereichert und hoffen, dass seine integrativen Fähigkeiten auch zum gelingen dieses Events beitragen. Carsten, ich weiß, du bist eigentlich eher schüchtern, trotzdem möchte ich dich hochleben lassen.
Danke für alles!
Waren es zum letzten Event im Laden drei Christians (Endres, Krank, Noeth), so sind es diesmal die drei Carstens ;-). Der dritte im Bunde, neben den bereits vorgestellten Söllmann und Grebe, ist Carsten Pohl. Carsten schreibt seit vielen Jahren regelmäßig Rezis, Berichte und Beiträge in nahezu allen Genremagazinen aus dem Phantastik-Spielebereich. Seine profunde Kenntnis der Szene und seine unzähligen Kontakte machen ihn zu einem Kenner wie kaum einen anderen. Viele von euch werden Carsten bereits von vergangenen Brot und Spiele Conventions oder von Mage Knight Turnieren her kennen.
- Kategorie: Brettspiele , Kartenspiele , Local Heroes , Rollenspiele , Spiele
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Local Heroes: Christian Krank
von Gerd am 10. Januar 2011 5 Kommentare
Über Christian haben wir bereits mehrfach in unserem Blog geschrieben, Deshalb ist er an die vorletzte Stelle gerückt. KriKra war einer der Stars am GCT 2010 und die Schlange vor seinem Signierpult ist bis zum Ende nicht abgerissen.
Sein Comic "Tales of Dead Earth" war ein voller Erfolg und der zweite Teil ist bereits in der Pipe. Nach wie vor liegt seine Hauptarbeit im kolorieren von Tank Girl und anderen Comics, die in den Staaten veröffentlicht werden, aber so nach und nach zeichnet sich ab, dass auch seine völlig eigenständigen Arbeiten Volltreffer sind.
Wer sich für seine aktuellen Projekte interessiert, soll einfach mal einen Blick auf seine Facebook Seite werfen, da geht es auch mit ToDE weiter! Ich freue mich auf die Printversion und natürlich auf Samstag. Das Trio Infernale ist selbstgewünscht wieder gemeinsam am signieren und verspricht viel Spaß. Den wünsche ich euch auch mit Volkan Christian und KriKra ab 13.00 Uhr.
Über Christian haben wir bereits mehrfach in unserem Blog geschrieben, Deshalb ist er an die vorletzte Stelle gerückt. KriKra war einer der Stars am GCT 2010 und die Schlange vor seinem Signierpult ist bis zum Ende nicht abgerissen.
Sein Comic "Tales of Dead Earth" war ein voller Erfolg und der zweite Teil ist bereits in der Pipe. Nach wie vor liegt seine Hauptarbeit im kolorieren von Tank Girl und anderen Comics, die in den Staaten veröffentlicht werden,
- Kategorie: Comics , dt. Comics , Local Heroes , US Comics
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Local Heroes: Volkan Baga
von Gerd am 9. Januar 2011 Kommentare deaktiviert für Local Heroes: Volkan Baga
Volkan Baga, selbst wenn ihr den Namen nicht kennt, kennt ihr Bilder des Künstlers. Seine Bilder zieren die Cover vieler Romane und Magazine. Seine Arbeiten waren in mehreren Bänden von "Spectrum", mit dem klingenden Untertitel, "The best in Contemporary Fantastic Art". Und genau das ist er, einer der besten und gefragtesten Fantasy-Künstler.
Volkan ist geladener Gast auf internationalen Conventions in aller Herren Länder. Um so mehr freuen wir uns, dass Volkan auch heute noch die Zeit findet, wenn hier bei uns in der Romanboutique ein Fest zu feiern ist. Wer sich noch an Brot und Spiele erinnert, erkennt vielleicht auch noch die Grafiken der Jahre 2004, 2005 und 2006. Die waren damals immer von Volkan zur Verfügung gestellt. 🙂
Und ein wenig hängt sein Weg indirekt auch mit Hermkes Romanboutique und Brot und Spiele zusammen. Irgendwann damals gab es das Treffen zwischen ihm und Spikespine, der ihn mit Spieleautoren der Trading Card Szene zusammenbrachte. Und tatsächlich waren Volkans erste Auftragsserien für "Behind", ein damals wirklich cooles Cardgame aus deutscher Feder, das leider den Weg fast aller TCGs auf den Ablagestapel gegangen ist. Christoph "Spikespine" Brucklacher ist der Bruder eines der Autoren und war zum Studium nach Würzburg gekommen. Volkan war gerade mit seinem Studium fertig und versuchte mit seinen Illustrationen professionell Fuß zu fassen. Im Laden kamen die beiden zusammen und bei den Brot und Spiele Conventions waren sie dann als VIPs und Promoter für Behind vor Ort.
Später kamen dann Illustrationen für das Herr der Ringe Kartenspiel und mittlerweile schmücken sich, wie gesagt, viele Cover mit seinen Bildern. Wer sich für seine Arbeiten interessiert, der soll sich die Zeit nehmen und ein bisschen auf Volkans Seite schmökern. Am Gratis Comic Tag 2010 hatten wir einige Originale des Künstlers ausgestellt und vielleicht gibt es dafür ja wieder einmal die Möglichkeit.
So lange könnt ihr die Zeit überbrücken, indem ihr euch Drucke und Kataloge von ihm signieren lasst, oder das lokale Teamwork mit Christian Endres "Die Zombies von OZ", zu dem er die Illustrationen beigesteuert hat. Freut euch auf Volkan, am 15.01. gibt es mehr von ihm zu sehen und ihr könnt ihm beim skizzieren über die Schulter sehn.
Volkan signiert zusammen mit Christian Endres und Christian Krank ab 13.00 Uhr.
Volkan Baga, selbst wenn ihr den Namen nicht kennt, kennt ihr Bilder des Künstlers. Seine Bilder zieren die Cover vieler Romane und Magazine. Seine Arbeiten waren in mehreren Bänden von "Spectrum", mit dem klingenden Untertitel, "The best in Contemporary Fantastic Art". Und genau das ist er, einer der besten und gefragtesten Fantasy-Künstler.
Volkan ist geladener Gast auf internationalen Conventions in aller Herren Länder. Um so mehr freuen wir uns, dass Volkan auch heute noch die Zeit findet,
- Kategorie: Bücher , Fantasy , Local Heroes
- Kommentare deaktiviert für Local Heroes: Volkan Baga
Local Heroes: Carsten Söllmann
von Gerd am 7. Januar 2011 Kommentare deaktiviert für Local Heroes: Carsten Söllmann
Carsten ist der fanatische Tüftler unter den Spieleautoren. Seit ich Carsten Söllmann kenne, arbeitet er ständig an neuen Ideen, Mechanismen und Funktionalitäten für Spiele. Dabei testet er bestehende Systematiken, dreht an Schrauben für Feintuning oder entwickelt eigene Konzepte für eben solche Mechanismen. Carsten gräbt alte, längst im grau der Geschichte verlorene Spiele aus unterschiedlichsten Kulturkreisen aus und wirkt manchmal wie ein Archäologe der Spielkultur. Dabei ist er im richtigen Leben Arzt am Uni-Klinikum Würzburg und stolzer Familienvater. Also nicht unbedingt die Konstellation, die einem viel Zeit, Energie oder Kreativität übrig lässt. Trotzdem steckt er mehr Energie in seine Recherchen, als man es für möglich hält.
Carstens Langzeit-Projekt, an einem Strategiespiel mit dem Arbeitstitel "Silmarillion", der mit Sicherheit bei Veröffentlichung aus lizenzrechtlichen Gründen geändert wird, ist für mich eine der faszinierendsten Spiele-Entwicklungen, die ich beobachten durfte. Für mich persönlich war es vom ersten Entwurf an ein spannendes, ausgewogenes, taktisches und nicht minder unterhaltendes Spiel, mit dem nötigen Schuss Glück. Mittlerweile hat das Projekt schon 'zig Variationen, Erweiterungen und unzählige Testspiele hinter sich – und ist in jeder Entwicklungsphase interessant geblieben. Carstens Zusammenarbeit mit der Redaktion des DDD-Verlages und viele unterschiedliche Ansprüche haben mittlerweile eine riesige Palette von Optionalregeln und potentiellen Erweiterungen hervorgebracht. Der einzige Haken an der Sache ist, dass das Spiel wesentlich aufwändiger zu produzieren ist, als die normale Range des Verlages. Deswegen steht der endgültige Produktionsstart noch nicht fest, auch wenn das Spiel weit oben auf der Liste der anstehenden Veröffentlichungen ist. Carsten nutzt diese Zeit für immer neue Prototypen und wird nicht müde, neue Stellschrauben zu drehen um Varianten zu testen.
Wer möchte, hat am 15.01. die Gelegenheit, ein solches Brettspiel in der Beta-Phase kennenzulernen und zu erfahren, welche Rädchen man drehen kann, um Mechanismen zu verändern und welch gewundene Pfade eine solche Entwicklung durchlaufen kann. Ich kann euch nur raten, eines meiner Lieblingsspiele vor der Veröffentlichung auszutesten. Vielleicht findet ihr es ja genauso faszinierend wie ich.
Carsten ist der fanatische Tüftler unter den Spieleautoren. Seit ich Carsten Söllmann kenne, arbeitet er ständig an neuen Ideen, Mechanismen und Funktionalitäten für Spiele. Dabei testet er bestehende Systematiken, dreht an Schrauben für Feintuning oder entwickelt eigene Konzepte für eben solche Mechanismen. Carsten gräbt alte, längst im grau der Geschichte verlorene Spiele aus unterschiedlichsten Kulturkreisen aus und wirkt manchmal wie ein Archäologe der Spielkultur. Dabei ist er im richtigen Leben Arzt am Uni-Klinikum Würzburg und stolzer Familienvater. Also nicht unbedingt die Konstellation,
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Local Heroes: Volker Bätz
von Gerd am 5. Januar 2011 1 Kommentar
Volker Bätz stand eigentlich etwas weiter oben auf meiner Erledigen-Liste. Trotzdem hat es eine Weile gedauert, bis ich mich zu diesem Beitrag durchringen konnte. Der Grund dafür ist einfach. Obwohl Volker seit vielen Jahren Kunde in der Romanboutique ist und ich schon etliche nette Gespräche mit ihm hatte, weiß ich eigentlich nicht viel über ihn. Die spärlichen Informationen auf seiner Homepage zur Person bringen mich auch nicht viel weiter und seinen Beitrag im Temporamores-Sonderband zu kopieren wäre wenig authentisch gewesen.
Bleibt mir nur, mich auf das was ich weiß zu konzentrieren.
Sein erster publizierter Roman, "Operation Titanensturz", ist 2009 beim Sieben Verlag erschienen. Der Roman ist der, in sich abgeschlossene, Auftakt zu einer SF-Thriller Serie. Volker Bätz erschafft mit der Kolonie "Kadath 13" einen eindrucksvollen Hintergrund für seine packende Story zwischen Krimi und Thriller. Der kaputte, schmutzige Quarantäne-Planet liegt plastisch und fast fühlbar vor den Augen des Lesers. Der Ermittler Sol Cryjack ist die Art Held, wie man sie aus "Serie Noir" Filmen kennt. Ein wenig Melancholie gepaart mit der nötigen Härte. Das ganze Szenario hat bei mir viel mehr Assoziationen zu Filmen erweckt, als zu vergleichbaren SF-Thrillern. Eine Prise Verschwörung, verwobene Handlungsstränge, überraschende Wendungen und Spannung bis zum Ende.
"Operation Titanensturz" ist ein absolut lesenswerter Science-Fiction Thriller und das ohne die Einschränkung "für ein Erstlingswerk". Wer das Genre mag, kommt voll auf seine Kosten und wer mehr über Volker Bätz erfahren möchte, kann ja sein Glück am 15.01.11 versuchen. Eine Signierung für den Roman springt dabei wohl in jedem Fall raus.
Volker Bätz stand eigentlich etwas weiter oben auf meiner Erledigen-Liste. Trotzdem hat es eine Weile gedauert, bis ich mich zu diesem Beitrag durchringen konnte. Der Grund dafür ist einfach. Obwohl Volker seit vielen Jahren Kunde in der Romanboutique ist und ich schon etliche nette Gespräche mit ihm hatte, weiß ich eigentlich nicht viel über ihn. Die spärlichen Informationen auf seiner Homepage zur Person bringen mich auch nicht viel weiter und seinen Beitrag im Temporamores-Sonderband zu kopieren wäre wenig authentisch gewesen.
- Kategorie: Bücher , Fantasy , Local Heroes , Science Fiction , Thriller
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Local Heroes: Horst Illmer
von Gerd am 30. Dezember 2010 1 Kommentar
Horst Illmer ist Urgestein in der Phantastik Szene Würzburg. Bereits am Entstehen des legendären "Cosmonaut", von Herausgeber Michi Kunath, war Horst Illmer seinerzeit beteiligt. In den "guten alten Zeiten", als es in Würzburg noch SF-Stammtische, Tauschtage und gedruckte Fanzines gab, war Horst bereits immer dabei.
In einer Zeit, an die ich mich nur schemenhaft erinnern kann, in der Gäste wie Michael Moorcock, Cherry Wilder, Helmut Wenske und Dennis Scheck (damals aber noch nicht wirklich als Ehrengast, sondern eher als Dreikäsehoch 😉 ) unsere Börsen und Stammtische besucht haben, als es noch organisierte Fahrten zu den großen SF-Conventions und zum Besuch anderer "Ortsverbände" gab, da hat Horst schon fleißig mitgemischt. Gesammelt, recherchiert, organisiert und katalogisiert. Horst, der Sammler und Jäger von Objekten und Informationen. Der stille Zusammenträger von Puzzlestücken und Kleinodien.
Mittlerweile ist Horst Sparten-Redakteur bei "Phantastisch!", dem wichtigsten deutschsprachigen Genremagazin, Chefredakteur des Onlinemagazines Temporamores, Herausgeber etlicher Print-Sonderbände und Print-Spezialausgaben, Autor einer Bibliographie der Phantastischen Literatur und Gastautor auf diversen Webseiten, wie Literaturzirkel, einer Rezensions und Empfehlungsseite für SF und Fantasy.
Besonders interessant ist in meinen Augen seine Arbeit an den diversen Temporamores Sonderbänden. Mein persönlicher Favorit ist dabei sein Sonderband zu Frauen in der Phantastik. Horst Illmer lässt sein umfassendes Wissen einfließen und spielt seine Stärke in der Recherche unendlicher Details und liebevollen Zusammentragens von Annekdoten voll aus.
Der aktuelle Temporamores Sonderband hat den klingenden Titel: "Phantastisches aus Main-Franken". Horst Illmer beleuchtet dabei die aktuelle Szene in Main-Franken. Auszüge aus den Werken von Phantastik-Schaffenden, Stories, Hintergründe, Fakten.
…und wenn ihr schön bitte, bitte sagt, wird er euch am 15.01.2010 was erzählen. 😉
Horst Illmer ist Urgestein in der Phantastik Szene Würzburg. Bereits am Entstehen des legendären "Cosmonaut", von Herausgeber Michi Kunath, war Horst Illmer seinerzeit beteiligt. In den "guten alten Zeiten", als es in Würzburg noch SF-Stammtische, Tauschtage und gedruckte Fanzines gab, war Horst bereits immer dabei.
In einer Zeit, an die ich mich nur schemenhaft erinnern kann, in der Gäste wie Michael Moorcock, Cherry Wilder, Helmut Wenske und Dennis Scheck (damals aber noch nicht wirklich als Ehrengast, sondern eher als Dreikäsehoch 😉 ) unsere Börsen und Stammtische besucht haben,
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Local Heroes: Dausend Dode Drolle
von Gerd am 28. Dezember 2010 Kommentare deaktiviert für Local Heroes: Dausend Dode Drolle
"Dausend Dode Drolle" war ursprünglich der Name eines Midgard Fanzines. Seit 1993 gibt es dieses Magazin mit dem Untertitel "Das Rollenspielmagazin aus Unterfranken" und bereits 22 Ausgaben mit wunderbaren Abenteuern, Ortsbeschreibungen, Rezensionen und vielem mehr sind bisher erschienen. Die Bandbreite geht dabei trotz des Schwerpunktes auf Midgard über ein großes Spektrum und das Magazin hat viele Fans, auch jenseits der Midgardschlange. Die Palette wurde über die Jahre durch einige Abenteuer und Quellenbände ergänzt, sowie durch hübsche Regionalkarten Midgards.
Seit 2007 gibt es jetzt die zweite Schiene. Neben den Rollenspiel Produkten hat der DDD-Verlag mittlerweile eine ganz ansehnliche Palette an Brett- und Kartenspielen veröffentlicht. Dabei arbeitet der Verlag vor allem mit Locals zusammen, bleibt also auch in diesem Sinne unnerfränggisch. Die meisten der bisher veröffentlichten Spiele stammen von den Brüdern Hanno und Wilfried Kuhn und erreichen trotz der günstigen, wenn auch stets absolut professionellen Aufmachung eine unerwartet hohe Komplexität und einen sehr hohen Wiederspielwert. Auch das aktuelle Spiel "1655 – Habemus Papam" bedient sich wieder einer historischen Vorlage. Der Autor, in diesem Fall Christoph Bauer, versteht es auf unterhaltsame Weise recherchierte geschichtliche Fakten mit eingängigen und sinnigen Spielemechanismen zu verbinden. Auch dieses Spiel ist wieder ein Volltreffer für alle Spieler. Ein kleines Bisschen weniger komplex von den Abläufen, deshalb einfacher zu erlernen als die meisten Vorgänger, aber keineswegs langweiliger oder weniger interessant. Habemus Papam war so etwas wie ein kleiner interner Favorit bei unseren Testspielrunden (Gelegentlich kommt meine Spielrunde und ich zu dem Privileg, Spiele in den unterschiedlichsten Entwicklungsstadien austesten zu dürfen).
Carsten Grebe ist, ohne den anderen Mitgliedern der Redaktion auf die Füße treten zu wollen, nicht nur der Geschäftsführer, sondern auch der gute Geist des DDD-Verlages. Umso mehr freut es uns, dass Carsten sich bereit gefunden hat, an unserem Jubiläum anwesend zu sein, ein paar Spiele vorzustellen und ein bisschen aus dem Nähkästchen eines Redakteurs, Spieleverlegers und Herausgebers zu erzählen.
"Dausend Dode Drolle" war ursprünglich der Name eines Midgard Fanzines. Seit 1993 gibt es dieses Magazin mit dem Untertitel "Das Rollenspielmagazin aus Unterfranken" und bereits 22 Ausgaben mit wunderbaren Abenteuern, Ortsbeschreibungen, Rezensionen und vielem mehr sind bisher erschienen. Die Bandbreite geht dabei trotz des Schwerpunktes auf Midgard über ein großes Spektrum und das Magazin hat viele Fans, auch jenseits der Midgardschlange. Die Palette wurde über die Jahre durch einige Abenteuer und Quellenbände ergänzt, sowie durch hübsche Regionalkarten Midgards.
- Kategorie: Brettspiele , Kartenspiele , Local Heroes , Rollenspiele , Spiele
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Local Heroes: Ursula Dittmer
von Gerd am 23. Dezember 2010 Kommentare deaktiviert für Local Heroes: Ursula Dittmer
Als Vorbereitung zu unserer Jubifeier im Januar, möchte ich mich wieder einmal den Local Heroes widmen. Einige davon kennt ihr bereits von früheren Artikeln, oder live von früheren Veranstaltungen. Fangen wir also erstmal mit den "Neuen" an. Wobei neu in diesem Fall nicht bedeutet, dass sie Neulinge in der Szene sein müssen, sondern, dass sie noch nicht als Gäste bei uns waren und ich noch nicht über sie geschrieben habe.
Genau so verhält es sich bei Ursula Dittmer.
Ursula kenne ich seit vielen Jahren. Früher waren wir fast Nachbarn, geschäftlich jedenfalls. Einige von euch werden Ursula vielleicht auch kennen, denn sie führt den Spaß & Spiel Theaterladen und Kostümverleih. Der Laden ist mittlerweile nach Lengfeld in die Werner-Von-Siemens-Straße gezogen, war aber früher in der Rottendorfer, gleich neben der Jet. Und da Ursula Fackeln, Dochte, Jonglierartikel und allen möglichen weiteren Kram, den wir für unsere Auftritte mit Frank & Frey brauchen, im Sortiment hat, war ich fast häufiger bei ihr im Laden zu Besuch, als sie bei uns. Und das obwohl sie wirklich gerne und viel liest. Bei Ursula ist es im Grunde ähnlich wie bei mir. Sie liebt das ganze Umfeld und ist dabei an allen möglichen Ecken interessiert und involviert. Eine dieser Ecken ist eben auch nicht nur das Konsumieren phantastischer Literatur, sondern auch das Schreiben selbst. Und dabei ist sie außerordentlich produktiv und konsequent. Ursula hat soeben den dritten Teil ihres Fasanthiola- Zyklus veröffentlicht und ist damit gut in ihrem persönlichen Veröffentlichungs-Plan.
"Fasanthiola I, Keine Zeit für Drachen", gibt es seit diesem Jahr bereits in Zweitauflage. In dieser zweiten Auflage hat die Autorin jetzt auch den kleinen Anfängerfehler ausgebügelt, denn die erste Auflage war vom Schriftbild fast ein wenig klein geraten und hat die ältere Leserschaft vor echte Konzentrationsprobleme gestellt (Sorry Ursula, aber ich hab mir wirklich schwer getan und ich fühle mich noch gar nicht so alt 😉 ). Nach "Die Felsenstadt Semal Rethis" liegt jetzt der dritte Teil "Dem Ruf der Drachen folgen" vor.
Die Abenteuer von Xander, alias Alexander Breskow, seines Zeichens Student an der Universität Würzburg, führen den Leser in die magische Welt von Fasanthiola. Die Geschichte eines Menschen, der aus unserer Welt in eine phantasische Welt verschlagen wird und dort Abenteuer zu bestehen hat, ist nicht unbedingt neu, aber die wunderbar detaillierte Art, in der die Autorin Lokalkolorit mit phantastischen Hintergründen verbindet, macht den Zyklus wirklich lesenswert.
Wer könnte die Faszination dieses Zyklus besser vermitteln, als Ursula Dittmer selbst. Deshalb habt ihr alle am 15.01.2011 die Gelegenheit, ein paar Zeilen aus ihrem Werk zu hören und mit ihr über die Abenteuer von Xander zu plaudern… und natürlich eine persönliche Widmung in eure Exemplare zu erhalten. Freut euch auf die magische Welt , auf das Drachenvolk und Xander, den "Ok ’na Thun".
Als Vorbereitung zu unserer Jubifeier im Januar, möchte ich mich wieder einmal den Local Heroes widmen. Einige davon kennt ihr bereits von früheren Artikeln, oder live von früheren Veranstaltungen. Fangen wir also erstmal mit den "Neuen" an. Wobei neu in diesem Fall nicht bedeutet, dass sie Neulinge in der Szene sein müssen, sondern, dass sie noch nicht als Gäste bei uns waren und ich noch nicht über sie geschrieben habe.
Genau so verhält es sich bei Ursula Dittmer.
- Kategorie: Bücher , Fantasy , Local Heroes
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30 Jahre Hermkes Romanboutique Zeitplan
von Gerd am 20. Dezember 2010 Kommentare deaktiviert für 30 Jahre Hermkes Romanboutique Zeitplan
Ablaufplan für Samstag 15.01.11 in Hermkes Romanboutique zur 30 Jahre Feier
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9.00 – 11.00 Uhr SPIELZEIT
Von 9.00 Uhr bis 11.00 Uhr könnt ihr sehen, was in Würzburg im Bereich Spiele so abgeht.
Vom Prototypen bis zum fertigen Spiel.
Spieleautoren und Verleger, Rezensenten und Redakteure. Gäste aus dem gesamten Spektrum des Genres werden anwesend sein und euch ihre Produkte zeigen und erklären und eure Fragen beantworten.
Gäste:
Alexander Dotor. Redakteur für viele einschlägige Rollenspiel-Fachzeitschriften und Spieleautor. Seit 2008 ist er Chefredakteur von „Quest“ bei der Firma Pegasus-Spiele. Alex wird euch alles, was ihr wissen wollt zu “Quest” erzählen.
Carsten Grebe. Kopf des DDD Spieleverlages. Herausgeber, Verleger und Spieleentwickler. Der DDD-Verlag publiziert das Rollenspiel-Magazin DDD und kleine, wohldurchdachte Brett und Kartenspiele wie “Habemus Papam” oder “Campanile”. Carsten vertritt den Würzburger Spieleverlag und erzählt euch alles über seine Produkte und seine Arbeit.
Carsten Pohl. Carsten kennt die Spieleszene wie kaum ein anderer. Seit vielen Jahren schreibt er als Freiberufler für nahezu alle Spielemagazine. Carsten wird das ganze begleiten und für alle eure Fragen Antworten parat haben.
Carsten Söllmann. Der Spieleentwickler zeigt euch anhand eines Prototypen, wie man bei seiner Arbeit Spannung und Gleichgewicht bei Testspielen verändert und perfektioniert.
Da es in der Kürze der Zeit nicht zu ausführlichen Spielrunden kommen kann, wird es die Möglichkeit einer Anmeldung zu ausführlichen Testspielen geben.
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11.00 – 13.00 Uhr LESEZEIT
Von 11.00 bis 13.00 Uhr werden lokale Autoren aus ihren Werken lesen, ihre Werke signieren und eure Fragen beantworten.
Gäste:
Volker Bätz. Volker liest aus “Operation Titanensturz” und signiert natürlich ebenfalls gerne seine Bücher ganz individuell für euch.
Ursula Dittmer. Die Würzburger Autorin liest aus ihren Büchern . Gerade ist der dritte Teil des Fasanthiola Zyklus erschienen. Vielleicht gibt sie ja auch einen Ausblick auf zukünftige Bände. Auf jeden Fall wird sie gerne eure Exemplare mit einer Widmung versehen.
Horst Illmer. Rezensent, Autor, Redakteur. Horst ist fester Bestandteil der Phantastisch! Redaktion, Initiator und Redakteur von Temporamores, Autor einer Umfassenden Bibliographie der Phantastik und absoluter Kenner der Szene. Eine Frage, die Horst nicht beantworten kann, wird schwer zu finden sein.
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13.00 – 15.00 Uhr SIGNIERSTUNDE
Von 13.00 bis 15.00 Uhr trefft ihr auf ein Wunschtrio. Die drei wollten gemeinsam signieren, da ihre Werke teilweise miteinander zusammenhängen und da es diese Konstellation bereits mit großem Erfolg am ersten Gratis Comic Tag 2010 gab.
Trio:
Volkan Baga. Volkans realistische, aber dennoch stets der Phantastik verpflichteten Ölgemälde schmücken nicht nur Buchcover bei großen Verlagen, sondern auch vielen Karten des international erfolgreichen Sammelkartenspiels „Magic – The Gathering“. Zwischen seinen Gastauftritten auf Conventions in Japan, den USA und Europa hat er sich wieder einmal die Zeit genommen, bei uns zu signieren. Von Volkan stammt auch das Cover des neuesten Werkes von:
Christian Endres. Christian schreibt nicht nur für diverse Zeitungen und Magazine oder betreut als Redakteur die deutschen Comic-Ausgaben von „Spider-Man“, „Conan“ und „Hellboy“, sondern hat inzwischen auch zwei Mal den Deutschen Phantastik Preis gewonnen, zuletzt für seine Storysammlung „Sherlock Holmes und das Uhrwerk des Todes“.
Christian Krank. KriKra, der mit einem völlig eigenen Stil nicht nur Comics schreibt und zeichnet oder Platten- und Buchcover gestaltet, sondern auch als Kolorist für diverse große amerikanische Verlage arbeitet und u. a. „Tank Girl“ koloriert. Natürlich wird er diese zwei Stunden nutzen, möglichst viele Wünsche zu erfüllen.
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15.00 – 17.00 Uhr SHOW-TIME mit TOMMY KRAPPWEIS
Von 15.00 Uhr bis zum Schluß Liest, spricht und signiert Tommy Krappweis. Wer Tommy nicht vom Fernsehen kennt, hat etwas verpasst (RTL Samstag Nacht, Bernd das Brot…). Tommy erzählt über seine Bücher und liest daraus.
Ablaufplan für Samstag 15.01.11 in Hermkes Romanboutique zur 30 Jahre Feier
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9.00 – 11.00 Uhr SPIELZEIT
Von 9.00 Uhr bis 11.00 Uhr könnt ihr sehen, was in Würzburg im Bereich Spiele so abgeht.
Vom Prototypen bis zum fertigen Spiel.
Spieleautoren und Verleger, Rezensenten und Redakteure. Gäste aus dem gesamten Spektrum des Genres werden anwesend sein und euch ihre Produkte zeigen und erklären und eure Fragen beantworten.
Gäste:
Alexander Dotor.
- Kategorie: Veranstaltungen
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Tommy Krappweis gibt sich die Ehre
von Gerd am 10. Dezember 2010 Kommentare deaktiviert für Tommy Krappweis gibt sich die Ehre
So, meine lieben Freunde der Romanboutique,
wie angekündigt: Sobald ich mehr weiß, werde ich euch mehr wissen lassen. Nach langem Ringen und zähen Verhandlungen steht das Programm für unsere Feier im Januar 2011 so gut wie Fest. Zusätzlich freue ich mich, dass ihr euch, neben all den Locals, die euch ja teilweise schon vom GCT bekannt sind, jetzt auch noch auf Tommy Krappweis als Gast freuen könnt!
Wir haben uns mal wieder bemüht, ein möglichst pralles Programm für euch zusammenzustellen. Ich denke, die Mischung machts. Für jeden Geschmack sollte etwas dabeisein. Zu jeder Frage sollte es eine Antwort geben. Damit ihr euren Samstag jetzt schon planen könnt, stelle ich euch jetzt und hier das, bis dato gültige, Programm vor:
Ablaufplan für Samstag 15.01.11 in Hermkes Romanboutique zur 30 Jahre Feier
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9.00 – 11.00 Uhr SPIELZEIT
Von 9.00 Uhr bis 11.00 Uhr könnt ihr sehen, was in Würzburg im Bereich Spiele so abgeht.
Vom Prototypen bis zum fertigen Spiel.
Spieleautoren und Verleger, Rezensenten und Redakteure. Gäste aus dem gesamten Spektrum des Genres werden anwesend sein und euch ihre Produkte zeigen und erklären und eure Fragen beantworten.
Gäste:
Kopf des DDD Spieleverlages. Herausgeber, Verleger und Spieleentwickler. Der DDD-Verlag publiziert das Rollenspiel-Magazin DDD und kleine, wohldurchdachte Brett und Kartenspiele wie "Habemus Papam" oder "Campanile". Carsten vertritt den Würzburger Spieleverlag und erzählt euch alles über seine Produkte und seine Arbeit.
Carsten Pohl
Carsten kennt die Spieleszene wie kaum ein anderer. Seit vielen Jahren schreibt er als Freiberufler für nahezu alle Spielemagazine. Carsten wird das ganze begleiten und für alle eure Fragen Antworten parat haben.
Carsten Söllmann
Der Spieleentwickler zeigt euch anhand eines Prototypen, wie man bei seiner Arbeit Spannung und Gleichgewicht bei Testspielen verändert und perfektioniert.
Da es in der Kürze der Zeit nicht zu ausführlichen Spielrunden kommen kann, wird es die Möglichkeit einer Anmeldung zu ausführlichen Testspielen geben.
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11.00 – 13.00 Uhr LESEZEIT
Von 11.00 bis 13.00 Uhr werden lokale Autoren aus ihren Werken lesen, ihre Werke signieren und eure Fragen beantworten.
Gäste:
Volker Bätz
Volker liest aus "Operation Titanensturz" und signiert natürlich ebenfalls gerne seine Bücher ganz individuell für euch.
Die Würzburger Autorin liest aus ihren Büchern . Gerade ist der dritte Teil des Fasanthiola Zyklus erschienen. Vielleicht gibt sie ja auch einen Ausblick auf zukünftige Bände. Auf jeden Fall wird sie gerne eure Exemplare mit einer Widmung versehen.
Rezensent, Autor, Redakteur. Horst ist fester Bestandteil der Phantastisch! Redaktion, Initiator und Redakteur von Temporamores, Autor einer Umfassenden Bibliographie der Phantastik und absoluter Kenner der Szene. Eine Frage, die Horst nicht beantworten kann, wird schwer zu finden sein.
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13.00 – 15.00 Uhr SIGNIERSTUNDE
Von 13.00 bis 15.00 Uhr trefft ihr auf ein Wunschtrio. Die drei wollten gemeinsam signieren, da ihre Werke teilweise miteinander zusammenhängen und da es diese Konstellation bereits mit großem Erfolg am ersten Gratis Comic Tag 2010 gab.
Trio:
Volkans realistische, aber dennoch stets der Phantastik verpflichteten Ölgemälde schmücken nicht nur Buchcover bei großen Verlagen, sondern auch viele Karten des international erfolgreichen Sammelkartenspiels „Magic – The Gathering“. Zwischen seinen Gastauftritten auf Conventions in Japan, den USA und Europa hat er sich wieder einmal die Zeit genommen, bei uns zu signieren. Von Volkan stammt auch das Cover des neuesten Werkes von:
Christian schreibt nicht nur für diverse Zeitungen und Magazine oder betreut als Redakteur die deutschen Comic-Ausgaben von „Spider-Man“, „Conan“ und „Hellboy“, sondern hat inzwischen auch zwei Mal den Deutschen Phantastik Preis gewonnen, zuletzt für seine Storysammlung „Sherlock Holmes und das Uhrwerk des Todes“.
KriKra, der mit einem völlig eigenen Stil nicht nur Comics schreibt und zeichnet oder Platten- und Buchcover gestaltet, sondern auch als Kolorist für diverse große amerikanische Verlage arbeitet und u. a. „Tank Girl“ koloriert. Natürlich wird er diese zwei Stunden nutzen, möglichst viele Wünsche zu erfüllen.
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15.00 – 17.00 Uhr SHOW-TIME mit TOMMY KRAPPWEIS
Von 15.00 Uhr bis zum Schluß liest, spricht und signiert Tommy Krappweis. Wer Tommy nicht vom Fernsehen kennt, hat etwas verpasst (RTL Samstag Nacht, Bernd das Brot…). Tommy erzählt über seine Bücher und liest daraus.
So, meine lieben Freunde der Romanboutique,
wie angekündigt: Sobald ich mehr weiß, werde ich euch mehr wissen lassen. Nach langem Ringen und zähen Verhandlungen steht das Programm für unsere Feier im Januar 2011 so gut wie Fest. Zusätzlich freue ich mich, dass ihr euch, neben all den Locals, die euch ja teilweise schon vom GCT bekannt sind, jetzt auch noch auf Tommy Krappweis als Gast freuen könnt!
Wir haben uns mal wieder bemüht, ein möglichst pralles Programm für euch zusammenzustellen.
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Meine beliebte "Drei", die Erste!
von Gerd am 30. November 2010 1 Kommentar
Wieder geht ein Jahr dem Ende entgegen und wie immer kommt natürlich noch Weihnachten zuvor und damit hoffentlich auch ein umsatzstarkes Geschäft. Damit ihr auch wisst, was ihr euren Lieben diese Jahr kaufen sollt, fange ich mit meinen "Die Drei" diesmal schon im alten Jahr an. Bastei hat es vorgemacht, und das Novitätenprogramm für Januar bereits im November ausgeliefert 😉
TOP 3 Zyklen 2010
Den Anfang möchte ich mit Zyklen und Trilogien machen, weil in diesem Zusammenhang einiges Erfreuliche zu vermelden ist.
Auch wenn es schon eine Weile her ist, aber in diesem Jahr ist der dritte und letzte Band von Brandon Sandersons Nebelgeborenen erschienen, Herrscher des Lichts.
Sanderson ist ein erstaunliches Phänomen. Er schreibt schnell, fleißig und routiniert und alles, was er abliefert hat Hand und Fuß. Bereits seit seinem ersten Einzelband Elantris, war ich von seinem Erzählstil begeistert. Die Trilogie "Kinder des Nebels", "Krieger des Feuers" und der in diesem Jahr erschienene Abschlußband "Herrscher des Lichts" waren von Anfang an faszinierend. Sanderson zieht den Leser rasant in eine düstere, bedrohliche Welt voll Asche und Schatten. Dabei lässt er interessante neue Ideen, wie das faszinierende Magiesystem der Allomanten, wunderbar plastisch vor dem inneren Auge des Lesers erscheinen.
Neben dieser Trilogie, seinem neuen, auch sehr starken Einzelband "Sturmklänge", sorgt Sanderson ganz nebenbei auch noch dafür, dass die epochale Serie "Rad der Zeit", des leider verstorbenen Robert Jordan, nun doch zu einem angemessenen Ende gebracht wird. Im deutschen sind bereits zwei neue Bände bei Piper erschienen und die beiden letzten sind ebenfalls in nächster Zeit geplant. Unglaublich, was Sanderson so in kurzer Zeit bewältigt. Und was er macht, macht er sehr gut. In gewisser Weise ist er für mich so etwas wie der legitime Nachfolger von David Gemmel. Große Worte, aber eben subjektiv.
An zweiter Stelle möchte ich mich mit Tad Williams befassen. Der Autor von "Drachenbeinthron", derzeit zum Glück wieder aufgelegt bei Klett-Cotta hat in diesem Jahr den lange erwarteten dritten Teil seiner vermeindlichen Shadowmarch-Trilogie abgeliefert. Im August ist "Die Dämmerung" erschienen. Wie zu erwarten war, wieder wirklich genial geschrieben. Mitreißend und dennoch voller wunderbar detaillierter Beschreibungen. Was nicht zu erwarten war: Leider ist der Dritte Teil eben nicht der lange erwartete Abschluß. Mr Williams hatte noch zu viel zu sagen, und deshalb die ursprüngliche Trilogie auf vier Teile ausgedehnt. Das gute ist, der Abschluß wird bereits nächstes Jahr erscheinen und vielleicht schafft er es ja dadurch, den kleinen Makel zu überwinden, den er sich mit dem zu aprupten Ende bei der ansonsten grandiosen Saga von Osten Ard um den "Drachenbeinthron" eingehandelt hat.
Ich habe den dritten Teil genossen und freue mich auf das Ende, auch wenn es für die dadurch entstandene Verzögerung eindeutig ein paar Abzüge in der B-Note gibt. 🙁
Und zum Schluß jetzt noch den Kracher. Letztes Jahr im Dezember ist der erste Teil von Brent Weeks' Schatten-Trilogie erschiene …und jetzt, kaum ein Jahr später ist die Reihe komplett. In diesem Fall war es einfach gut, dass im englischen bereits alle drei Bände vorlagen, und der Verlag also hurtig aus dem Vollen schöpfen konnte. "Der Weg in die Schatten" war ein furioser Auftakt und mit "Jenseits der Schatten" schließt sich der Kreis.
Brent Weeks beschreibt eine sehr reale, dreckige und kaputte Welt. Sein Held Azoth lebt im Sumpf der Straße, in einer armen, verrohten Gesellschaft. Als er von Durzo Blint als "Lehrling" angenommen wird, beginnt sein "Weg in die Schatten". Er wird einer der gefürchteten Auftragsmörder werden. "Ein Nachtengel"
Armes Kind – Ausbildung – wird etwas besonderes. Der Plot hat sich für mich ersteinmal nach Standart All-Ager angehört. Schon tausend mal gelesen.
Stimmt nicht. Ganz anders.
Selten hat sich mir beim Lesen derart die Gänsehaut aufgestellt. Weeks Welt ist nichts für Freunde netter Unterhaltung. Drastisch, real und erschreckend. Und vieles läuft anders, als man es erwartet. Spannung bis zur letzten Seite. Wer das über Weihnachten lesen möchte, sollte unbedingt alle drei Teile mitnehmen. Nichts wäre schlimmer, als am Ende eines Teiles an einem Feiertag nicht in Hermkes Romanboutique gehen zu können, um weiterlesen zu können… 😉
Wieder geht ein Jahr dem Ende entgegen und wie immer kommt natürlich noch Weihnachten zuvor und damit hoffentlich auch ein umsatzstarkes Geschäft. Damit ihr auch wisst, was ihr euren Lieben diese Jahr kaufen sollt, fange ich mit meinen "Die Drei" diesmal schon im alten Jahr an. Bastei hat es vorgemacht, und das Novitätenprogramm für Januar bereits im November ausgeliefert 😉
TOP 3 Zyklen 2010
Den Anfang möchte ich mit Zyklen und Trilogien machen, weil in diesem Zusammenhang einiges Erfreuliche zu vermelden ist.
- Kategorie: Bücher , Fantasy
- 1 Kommentar
Ein Tripp in die Vergangenheit
von Gerd am 25. November 2010 2 Kommentare
Danke für den Hinweis, Mr Endres! In der Masse der Neuerscheinungen ist es mir entgangen, dass ein Stück meiner "Jugend" wieder neu aufgelegt worden ist. Die Universal-Schraubenschlüssel-Bande, wie der damalige Titel lautet war seit Mitte der Neunziger vergriffen und wirklich schwierig zu besorgen. Das Buch hatte viele Freunde von mir und mich selbst unglaublich in den Bann geschlagen. Ans Buch angelehnte Spitznamen wie Hayduke und über Jahre hinweg seltsame Geburtstagsgeschenke, wie Bolzenschneider und anderes Sabotagewerkzeug. (ganz liebe Grüße an has_olo, von dem der Tip ursprünglich kam 🙂 )
Im Walde+Graf Verlag ist jetzt eine wunderbare neue Ausgabe dieses sehr unterschiedlich aufgenommenen "Klassikers" erschienen. Eine vom Meister Robert Crump, seinerzeit 1985, zum zehnjährigen Jubiläum, congenial illustrierte Ausgabe. Mit der ursprünglichen Übersetzung aus dem rororo Verlag, unter dem Titel: "Die Monkey Wrench Gang".
Der Roman von Edward Abbey ist die anarchistisch-wahnwitzige Geschichte einer Gruppe von Öko-Aktivisten. Abbeys Version dieses Themas war seiner Zeit weit voraus und sein Erzählstil entbehrt jeglicher Ernsthaftigkeit. Erfrischend locker und unterhaltsam, von vielen Kritikern als platt und dem Thema nicht angemessen bezeichnet, für mich und eine große Gemeinde echter Fans, aber ein absolutes Kultbuch. Schnell, spannend… und prägend.
Für einen alten Robert Crump Fan wie mich, ist es wie ein vorgezogenes Weihnachtsfest, dass die Jubiläumsausgabe jetzt auch auf deutsch in gelungenem Gewand erstrahlt.
Lest es, oder lasst es. Ich freu mich und ihr wisst ja nicht, was euch entgeht.
"Da kann man einfach nix falsch machen, beim Zaunschneiden", wiederholte Smith, der sich für seine Aufgabe zu erwärmen begann (Pling!) "Schneid jeden Zaun durch. Das ist ein Gesetz, jedenfalls westlich vom hundertsten Meridian."
Danke für den Hinweis, Mr Endres! In der Masse der Neuerscheinungen ist es mir entgangen, dass ein Stück meiner "Jugend" wieder neu aufgelegt worden ist. Die Universal-Schraubenschlüssel-Bande, wie der damalige Titel lautet war seit Mitte der Neunziger vergriffen und wirklich schwierig zu besorgen. Das Buch hatte viele Freunde von mir und mich selbst unglaublich in den Bann geschlagen. Ans Buch angelehnte Spitznamen wie Hayduke und über Jahre hinweg seltsame Geburtstagsgeschenke, wie Bolzenschneider und anderes Sabotagewerkzeug. (ganz liebe Grüße an has_olo,
- Kategorie: Bücher , Comics
- 2 Kommentare
Wichtige News im Ticker
von Gerd am 22. November 2010 4 Kommentare
Die letzte Woche und vor allem das Wochenende waren recht angefüllt mit produktiver Planungsarbeit, freudigen Ereignissen und coolen Events.
Um die erste Nachricht erklären zu können, muss ich erst ein wenig weiter ausholen. Seit fast zwei Jahren gibt es nun den Stammtisch der Phantastik Schaffenden aus Würzburg und Umgebung, oder eben Mainfranken. Im Zuge dieses Stammtisches ist klar geworden, dass es in Mainfranken eine unglaublich aktive Szene von Autoren, Zeichnern und sonstigen Aktivisten im Bereich Fantasy, Science Fiction und Comics gibt. Dabei erstreckt sich das Spektrum weit über Fanarbeit und Eigenpublikationen hinaus, ohne damit deren Stellenwert schmälern zu wollen, geht es doch im weiteren um eine Eigenpublikation.
Im Zuge dieser "Stammtisch-Arbeit" hat sich die Idee eines, sozusagen kombinierten Nachschlagewerkes mit Anthologie, ohne Vollständigkeitsanspruch dafür mit viel Lokalkolorit entwickelt. Vorangetrieben und letztendlich realisiert hat diese erste Idee dann der einschlägig bekannte Chefredakteur von Temporamores, Horst Illmer, der neben einem bibliographischen Lexikon der Phantastischen Literatur bereits einige sehr interessante Publikationen im Eigenverlag als "Temporamores-Sonderbände" verwirklicht hat. Seit dieser Woche ist es jetzt käuflich zu erwerben. Der Temporamores Sonderband 2010. Eine 350 Seiten starke, liebevoll zusammengetragene, subjektive Sammlung regionaler Schmankerln. Das Buch gibt es selbstverständlich bei uns im Laden oder zu bestellen.
Temporamores, 2010 DinA5, 350 Seiten, € 18,00
Die zweite Meldung ist in eigener Sache und hat sich ebenfalls an diesem Samstag auf dem Treffen eben dieser Phantastik Schaffenden konkretisiert. Hermkes Romanboutique wird 30! Am 15. Januar 2011 wird es in diesem Zusammenhang, wie bei jedem Jubiläum ein Event bei uns im Laden und anschließend eine Feier geben. Was jetzt schon sicher ist, wir werden an diesem Samstag viele der Locals zum signieren bei uns haben. Dass sie großes Interesse wecken, haben bereits einige von ihnen am ersten Gratis Comic Tag im Mai beweisen können. Außerdem laufen die Vorbereitungen auch in Bezug auf einige Stargäste auf Hochtouren. Sobald die ersten Zusagen eintrudeln, werden wir selbstverständlich ein Programm unter "Veranstaltungen" veröffentlichen. Bis dahin könnt ihr euch ja nochmal die Bilder von früheren Events in unserer Galerie zu Gemüte führen.
Im Moment gibt es bei uns im Laden und in Würzburg verteilt Postkarten mit einem kleinen Preisausschreiben zu unserem Jubiläum. Zu gewinnen sind viele Gutscheine und Sachpreise, die es dann ab dem 15.Januar geben wird. Natürlich machen wir das nur um an eure email Adressen zu kommen und euch mit unserem Newsletter zu bombardieren 😉
Ich hoffe, dass ich möglichst bald genauere Daten ankündigen kann. Der Termin steht auf jeden Fall fest und sollte in allen Kalendern markiert werden! An diesem Wochenende keinen Kurzurlaub in den Alpen und auch nicht auf Mallorca. Alle geschäftlichen Termine abwimmeln. Fete in der Valentin-Becker-Straße!
Außerdem war am Samstag dem 20.November auch noch die dritte TiCon, auf der wir selbstverständlich mit einem Stand vertreten waren. Die Veranstaltung mausert sich wirklich zu einer ausgewachsenen Manga-Anime-Cosplay-Convention. Die Fans kamen von nah und fern geströmt. Der enorme Andrang straft jeden lügen, der das Genre totsagt. Wenn sich die Orga im vierten Jahr wieder ähnlich ins Zeug legt, wird die Ticon wirklich zu einer wichtigen überregionalen Institution, die im Gegensatz zu den großen Cons wie Connichi ohne professionelle Unterstützung und große Sponsoren auskommt.
Neben jeder Menge aufwändiger Cosplay-Kostüme gab es wieder jede Menge Workshops, Wettbewerbe und Unterhaltungsangebote. Neben TV Touring und dem BR war dieses Jahr auch der KiKa mit einem Kamerateam vor Ort. Alle Sendungen sollten im Laufe der nächsten Woche in den Kisten flimmern. Damit ihr euch schon mal eine Vorstellung machen könnt, gibt es hier die ersten Bilder. Ich hoffe, dass noch mehr dazu kommen. Wer sich jetzt dafür interessiert, sei auf die offizielle TiCon-Homepage verwiesen, auf der sicher bald der Termin fürs nächste Jahr verkündet wird.
Ein großes Lob an dieser Stelle an Christopher “Tigga-kun” und sein tolles Team und ein dickes Danke an das Café Domain im Kilianeum, dass von dieser Seite eine solche Veranstaltung in Würzburg möglich gemacht wird!
Die letzte Woche und vor allem das Wochenende waren recht angefüllt mit produktiver Planungsarbeit, freudigen Ereignissen und coolen Events.
Um die erste Nachricht erklären zu können, muss ich erst ein wenig weiter ausholen. Seit fast zwei Jahren gibt es nun den Stammtisch der Phantastik Schaffenden aus Würzburg und Umgebung, oder eben Mainfranken. Im Zuge dieses Stammtisches ist klar geworden, dass es in Mainfranken eine unglaublich aktive Szene von Autoren, Zeichnern und sonstigen Aktivisten im Bereich Fantasy, Science Fiction und Comics gibt.
- Kategorie: in eigener Sache , Kultur , Veranstaltungen
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