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Trari trara, der Gerd ist wieder da…

von am 9. Juni 2011

Die letzten zwei Wochen war ich teils im Urlaub und teils schwer beschäftigt. Deswegen ist die Seite auch wenig aktualisiert worden. Bernie hatte auch ein bisschen double Trouble und konnte nur die Novi-Artikel erstellen. Hat er aber in zuverlässiger Regelmäßigkeit gemacht. Jetzt gelobe ich Besserung. Ab heute wird es wieder regelmäßig Updates geben. Den Anfang möchte ich mit einem kurzen Tipp machen.

Es gibt aktuell zwei wirklich "harte" Fantasy Titel, die wirklich lesenswert, aber nichts für schwache Nerven sind. Spätestens seit Joe Abercrombies Helden "Logen" und "Glokta", sind wirklich böse Protagonisten salonfähig geworden. Kriegsklingen ist in unserem kleinen Laden fast vierhundert mal über die Theke gegangen und es gab fast keinen Leser, der die Trilogie nicht herausragend fand. Vielleicht war es der Bonus des Vorreiters, vielleicht die absolute Konsequenz, mit der Abercrombie seine Antihelden "dreckig" behandelt hat. Übrigens kommt da auch was Neues 😉

Jetzt präsentiert uns Mark Lawrence mit seinem Helden "Jorg" ein mindestens ebenso erlesenes Früchtchen. Schwere Kindheit, übles Schicksal und jetzt , als Jugendlicher, Anführer einer Horde wirklich übler Plünderer. Der "Prinz" ist ein berechnender, intriganter Widerling, der mir trotzdem eine unglaublich kurzweilige Lektüre geboten hat. Obwohl der Plot auf den ersten Blick nicht wirklich innovativ wirkt, schafft es Lawrence in seinem Erstlingswerk überraschende Twists und verworrene Fäden zu weben.  "Jorg" ist, wie er ist. Er braucht keine Entschuldigungen oder Erklärungen. Er hat eindeutige Ziele und das Zeug, diese zu erreichen. So hart und brutal das Buch auch sein mag, es hat mich nicht nur unterhalten. Der intelligente Plot hat mich fasziniert und irgendwie habe ich den kleinen Bastard auch ins Herz geschlossen. Ein kindlicher Held, der wirklich nichts für Kinder ist. Hoffentlich kriegen wir bald mehr von diesem bösartigen britischen Newcomer am Fantasy Himmel zu lesen!

Der zweite Roman, den ich in diesem Zusammenhang noch einmal empfehlen möchte, ist wirklich nichts für zarte Gemüter. "Die traurige Geschichte der Brüder Grossbart" ist böse, düster, erschreckend und manchmal sogar abstoßend. Jesse Bullington bedient sich dabei einer drastischen Härte, die man eigentlich auch aus alten Märchen kennt. Man denke nur an das Märchen der Gebrüder Grimm "Die Gänsemagd", in dem die falsche Braut in einem Fass, in das Nägel getrieben wurden, durch das Dorf zu Tode gerollt wird. Die Zwillinge Hegel und Manfried Grossbart sind die Essenz von Boshaftigkeit, Brutalität und Gewalttätigkeit. Dabei von einer tumben Gottesfürchtigkeit. Wenn die beiden ihre blutige Spur durch den Roman ziehen, wird wirklich nichts ausgelassen. Dabei sind die Charaktere derart genial in Szene gesetzt und unfassbar böse von Eva Bauche-Eppers ins Deutsche übertragen, dass man das Buch einfach nicht aus der Hand legen kann. Okay, ich gebe zu, man muss es mögen und vielleicht auch selbst eine dunkle Seite haben, aber wer auf Härte mit dem nötigen Schuss bitterschwarzen Humors steht, sei dringend aufgefordert, dieses Meisterwerk zu konsumieren ;-). Auch bei diesem Erstling bleibt der Wunsch nach mehr.

Blutiger Auftakt nach dem Urlaub.

Muss ich mir jetzt Gedanken machen?

Na ja, ihr müsst es ja nicht lesen, aber ihr verpasst wirklich was…

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von am 9. Juni 2011

Die letzten zwei Wochen war ich teils im Urlaub und teils schwer beschäftigt. Deswegen ist die Seite auch wenig aktualisiert worden. Bernie hatte auch ein bisschen double Trouble und konnte nur die Novi-Artikel erstellen. Hat er aber in zuverlässiger Regelmäßigkeit gemacht. Jetzt gelobe ich Besserung. Ab heute wird es wieder regelmäßig Updates geben. Den Anfang möchte ich mit einem kurzen Tipp machen.

Es gibt aktuell zwei wirklich "harte" Fantasy Titel, die wirklich lesenswert, aber nichts für schwache Nerven sind. Spätestens seit Joe Abercrombies Helden "Logen" und "Glokta", sind wirklich böse Protagonisten salonfähig geworden. Kriegsklingen ist in unserem kleinen Laden fast vierhundert mal über die Theke gegangen und es gab fast keinen Leser, der die Trilogie nicht herausragend fand. Vielleicht war es der Bonus des Vorreiters, vielleicht die absolute Konsequenz, mit der Abercrombie seine Antihelden "dreckig" behandelt hat. Übrigens kommt da auch was Neues 😉

Jetzt präsentiert uns Mark Lawrence mit seinem Helden "Jorg" ein mindestens ebenso erlesenes Früchtchen. Schwere Kindheit, übles Schicksal und jetzt , als Jugendlicher, Anführer einer Horde wirklich übler Plünderer. Der "Prinz" ist ein berechnender, intriganter Widerling, der mir trotzdem eine unglaublich kurzweilige Lektüre geboten hat. Obwohl der Plot auf den ersten Blick nicht wirklich innovativ wirkt, schafft es Lawrence in seinem Erstlingswerk überraschende Twists und verworrene Fäden zu weben.  "Jorg" ist, wie er ist. Er braucht keine Entschuldigungen oder Erklärungen. Er hat eindeutige Ziele und das Zeug, diese zu erreichen. So hart und brutal das Buch auch sein mag, es hat mich nicht nur unterhalten. Der intelligente Plot hat mich fasziniert und irgendwie habe ich den kleinen Bastard auch ins Herz geschlossen. Ein kindlicher Held, der wirklich nichts für Kinder ist. Hoffentlich kriegen wir bald mehr von diesem bösartigen britischen Newcomer am Fantasy Himmel zu lesen!

Der zweite Roman, den ich in diesem Zusammenhang noch einmal empfehlen möchte, ist wirklich nichts für zarte Gemüter. "Die traurige Geschichte der Brüder Grossbart" ist böse, düster, erschreckend und manchmal sogar abstoßend. Jesse Bullington bedient sich dabei einer drastischen Härte, die man eigentlich auch aus alten Märchen kennt. Man denke nur an das Märchen der Gebrüder Grimm "Die Gänsemagd", in dem die falsche Braut in einem Fass, in das Nägel getrieben wurden, durch das Dorf zu Tode gerollt wird. Die Zwillinge Hegel und Manfried Grossbart sind die Essenz von Boshaftigkeit, Brutalität und Gewalttätigkeit. Dabei von einer tumben Gottesfürchtigkeit. Wenn die beiden ihre blutige Spur durch den Roman ziehen, wird wirklich nichts ausgelassen. Dabei sind die Charaktere derart genial in Szene gesetzt und unfassbar böse von Eva Bauche-Eppers ins Deutsche übertragen, dass man das Buch einfach nicht aus der Hand legen kann. Okay, ich gebe zu, man muss es mögen und vielleicht auch selbst eine dunkle Seite haben, aber wer auf Härte mit dem nötigen Schuss bitterschwarzen Humors steht, sei dringend aufgefordert, dieses Meisterwerk zu konsumieren ;-). Auch bei diesem Erstling bleibt der Wunsch nach mehr.

Blutiger Auftakt nach dem Urlaub.

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2 Kommentare zu “Trari trara, der Gerd ist wieder da…”

  1. Gerd sagt:

    Danke dir!
    Bin auch schon durch… und muß, gemeinsam mit dir, einigen anderen Unken widersprechen. Ich finde die Trilogie nach wie vor ungeschlagen, aber Heldenklingen ist auf jeden Fall wieder supie!
    Bitter, hart, böse. Aber mit genügend Feinsinn und auch Humor gewürzt.
    Wer die Trilogie gemocht hat, sollte nicht zögern!

  2. Glokta sagt:

    Grüße,

    Burn hat mich gebeten ein kurzes Feedback zum neuen Abercrombie hier einzustellen um auf das Buch aufmerksam zu machen (wenn das überhaupt noch nötig ist…)

    Und da ich dem Buchhändler meines Vertrauens hörig bin, werde ich das selbstverständlich tun.

    Joe Abercrombie – Heldenklingen

    Wieder großartig. Streckenweise noch tiefsinniger als die anderen Teile und einen guten Schritt stärker als der etwas aus der Reihe tanzenden Band 4 "Racheklingen".

    Eine ausführliche "Rezension" werde ich bei Zeiten, zumindest mündlicher Natur in der Boutique, noch folgen lassen.

    Grüße

    Der Superior 😉

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