deutschsprachige Autoren

Terra

von am 5. Dezember 2018 Kommentare deaktiviert für Terra

T. S. Orgel
TERRA. Roman.
München, Heyne, 2018, 510 S.
ISBN 978-3-453-31967-7 / 14,99 Euro

Sal und Jak sind Geschwister und doch so unterschiedlich wie es Geschwister nur sein können. Während Sal in der Hauptstadt des Mondes als „Space Marshal“ Dienst tut, führt Jak das unstete Leben eines privaten Raumfrachter-Piloten, der auch für nicht ganz so legale Aktionen zu haben ist. Als er auf einer Routine-Mission zwischen Mars und Erde jedoch bemerkt, dass sein ganzer Konvoy dazu benutzt wird, eine tödliche Fracht zu schmuggeln, bleibt ihm nichts anderes übrig, als seine Schwester um Hilfe zu bitten.
Während Sal in der Mondmetropole versucht, ohne Aufsehen zu erregen etwas Licht in diese mysteriöse Geschichte zu bringen, beginnen etwas weiter draußen im Weltraum die Ereignisse aus dem Ruder zu laufen – und schon bald steht weit mehr auf dem Spiel als nur Sals Karriere und Jaks Leben …
In den letzten Wochen habe ich kurz hintereinander Frank Schätzings DIE TYRANNEI DES SCHMETTERLINGS, Andy Weirs ARTEMIS und TERRA von T. S. Orgel gelesen. Die drei Bücher sind sich in gewisser Weise sehr ähnlich (z. B. spielen sie alle in der näheren Zukunft und gehören zur Untergattung der Hard SF), unterscheiden sich aber andererseits doch sehr in ihrem Stil und in der Art und Weise wie die Autoren ihre Themen bearbeiten.
Schätzing will deutlich zu viel auf einmal. Weir bleibt leider etwas hinter seinen Möglichkeiten zurück. Tom und Stephan Orgel (die ja hinter dem „Pseudonym“ T. S. Orgel stecken) dagegen überzeugen in ihrem ersten Science-Fiction-Roman durch die richtige Mischung.
In TERRA passt einfach alles: Egal ob schmissige Dialoge, gelungenes Setting, peinlich genauer Fakten-Check, rasante Action, knisternde Spannung oder schwarzer Humor – die Brüder können einfach schreiben!
Selbst die hin und wieder mit leichter Hand dazwischen gestreuten Huldigungen an bekannte Filme und Bücher wirken nicht aufgesetzt, sondern zeugen von Respekt vor den alten Meistern und von echter Liebe zum Genre.
Besondere Erwähnung soll hier auch die Ausstattung des großformatigen Paperbacks finden, dessen dreiseitiger Gelbschnitt dieses wundervolle Knistern beim ersten Öffnen des Buches erzeugt, das Bücherliebhaber so fasziniert. Zudem gibt es ein Personenverzeichnis, ein Glossar und drei Illustrationen, was den Eindruck hervorragender Recherchearbeit nochmals bestätigt.
Mit TERRA ist T. S. Orgel (nach einem halben Dutzend Fantasy-Büchern) ein großartiger Einstieg in die Science Fiction gelungen. Der Roman hat internationales Niveau und gehört zum Besten was 2018 in deutscher Sprache in diesem Bereich veröffentlicht wurde. Trotz prominenter Konkurrenz ein heißer Anwärter auf den nächsten Kurd-Laßwitz-Preis!

Horst Illmer

T. S. Orgel
TERRA. Roman.
München, Heyne, 2018, 510 S.
ISBN 978-3-453-31967-7 / 14,99 Euro

Sal und Jak sind Geschwister und doch so unterschiedlich wie es Geschwister nur sein können. Während Sal in der Hauptstadt des Mondes als „Space Marshal“ Dienst tut, führt Jak das unstete Leben eines privaten Raumfrachter-Piloten, der auch für nicht ganz so legale Aktionen zu haben ist. Als er auf einer Routine-Mission zwischen Mars und Erde jedoch bemerkt, dass sein ganzer Konvoy dazu benutzt wird,

den ganzen Beitrag lesen…

Weihnachten auf der Lindwurmfeste

von am 22. November 2018 Kommentare deaktiviert für Weihnachten auf der Lindwurmfeste

Walter Moers
WEIHNACHTEN AUF DER LINDWURMFESTE.
Illustriert von Lydia Rode
München, Penguin, 2018, 112 S.
ISBN 978-3-328-60071-8

Hörbuch:
Gelesen von Andreas Fröhlich
Der Hörverlag, 1 CD, ca. 70 Minuten
ISBN 978-3-8445-3061-2

Und? Ist das jetzt irgendwie hilfreich?
Ein dünnes „Weihnachts-Special“-Hardcover und/oder eine CD gleichen Inhalts anstelle des seit einer gefühlten Ewigkeit erwarteten, dritten TRÄUMENDE BÜCHER-Romans. Da GRRM’lts im Bauch des Walter Moers-Fans!
Aber dann: Ja, doch, muss schon sein, da mal reinzuschauen (rein zu hören lohnt sich ja eh immer, wenn Andreas Fröhlich ein Buch vorliest).
Da vermutlich auch in diesem Jahr erneut kein neuer Roman aus dem Zamonien-Universum mehr erscheinen wird, muss man halt nehmen, was man kriegt – da ist diese von Moers aus dem Zamonischen übersetzte Mythenmetz’sche Kurzgeschichte wenigstens ein kleiner Trost.
Und Weihnachten steht ja auch schon wieder vor der Tür.
Und im Gegensatz zu Hildegunst von Mythenmetz sind wir ja auch keine Hamoulimepp-Hasser (denn so nennen die Lindwürmer ihr unserem Weihnachten vergleichbares Fest), sondern lieben es, (Hör-)Bücher geschenkt zu bekommen oder zu verschenken.
Und nach der hundert Seiten langen Kurzgeschichte (inklusive vieler, schöner, bunter Bilder von Lydia Rode) folgt dann doch noch etwas sehr Hilfreiches: Eine 8 Seiten lange „Leseprobe“ aus dem für Februar 2019 angekündigten Roman DER BÜCHERDRACHE!!!

Bis dahin aber feiern wir erst einmal WEIHNACHTEN AUF DER LINDWURMFESTE.

Horst Illmer

Walter Moers
WEIHNACHTEN AUF DER LINDWURMFESTE.
Illustriert von Lydia Rode
München, Penguin, 2018, 112 S.
ISBN 978-3-328-60071-8

Hörbuch:
Gelesen von Andreas Fröhlich
Der Hörverlag, 1 CD, ca. 70 Minuten
ISBN 978-3-8445-3061-2

Und? Ist das jetzt irgendwie hilfreich?
Ein dünnes „Weihnachts-Special“-Hardcover und/oder eine CD gleichen Inhalts anstelle des seit einer gefühlten Ewigkeit erwarteten, dritten TRÄUMENDE BÜCHER-Romans. Da GRRM’lts im Bauch des Walter Moers-Fans!
Aber dann: Ja, doch, muss schon sein,

den ganzen Beitrag lesen…

Die Tyrannei des Schmetterlings

von am 3. November 2018 Kommentare deaktiviert für Die Tyrannei des Schmetterlings

Frank Schätzing
DIE TYRANNEI DES SCHMETTERLINGS. Roman.
Köln, Kiepenheuer & Witsch, 2018, 735 S.
ISBN 978-3-462-05084-4 26,00 Euro

Hörbuch:
Gelesen von Sascha Rotermund
Der Hörverlag, 2 mp3 CDs, Laufzeit ca. 22 Stunden, 20 Minuten
ISBN 978-3-8445-2978-4 26,00 Euro

Ganz klar: Frank Schätzings Buch DIE TYRANNEI DES SCHMETTERLINGS ist ein Kolportageroman. Das ist jetzt keineswegs abschätzig gemeint. In früheren Jahrhunderten haben solch unvergessene Meister ihres Fachs wie Karl May, Eugene Sue, Robert Kraft oder Sir John Retcliffe solche Bücher geschrieben. Ihre Geschichten waren viele hundert, manchmal sogar einige tausend Seiten lang, eine so spannend wie die andere und dadurch einen Sog erzeugend, dem sich die LeserInnen nicht mehr entziehen konnten.
Das war damals schon großes Handwerk, das ist bis heute nicht leichter geworden (eher im Gegenteil). Gegenwärtig heißen die Großmeister dieses Unterhaltungsformats Stephen King, George R. R. Martin, Ken Follett oder eben Frank Schätzing.
DIE TYRANNEI DES SCHMETTERLINGS behandelt, in der Reihenfolge ihres Auftretens, folgende Themen: einen Bürgerkrieg in Afrika, ein Massaker durch Killerinsekten, einen Mord an einer jungen Frau, ganz normale Polizeiarbeit im kalifornischen Hinterland, die pathologischen Untersuchungen einer Ex-FBI-Gerichtsmedizinerin unter erschwerten Bedingungen, jede Menge Kleinstadt-Probleme, eine Drogenrazzia, kleinliche Kompetenzstreitereien unter US-Bundesbehörden, eine nicht ganz stressfreie Vater-Tochter-Beziehungskiste, diverse Video-Dateien mit verstörendem Bildmaterial, den Beginn einer wunderbaren Freundschaft zwischen zwei Frauen, die Entdeckung einer geheimen Forschungsstation, ein Telefonat mit einem der reichsten Männer der Welt, den Auftritt einer bemerkenswerten Mitarbeiterin eines privaten Wachdienstes, eine atombombensichere, unterirdische Computer-Farm, einen verwirrenden Zeitsprung – und wir sind immer noch nicht über das zweite Kapitel hinausgekommen!
Frank Schätzing hat für dieses Buch intensiv und lange recherchiert. Er hat viel gelesen, ist weit gereist, hat interessante Gespräche mit klugen Menschen geführt, und das alles, um seinem Thema, der Entwicklung Künstlicher Intelligenz, gerecht werden zu können. Neidlos muss man anerkennen, dass ihm das gelungen ist – vermutlich weiß er so ziemlich alles über KIs, was es derzeit zu wissen gibt.
Aber natürlich reicht das noch nicht für einen guten Roman. Dazu gehören Protagonisten mit denen sich die LeserInnen identifizieren können, farbige Schauplätze, eine spannende Handlung und ein nachvollziehbarer Plot. All diese Zutaten enthält das Buch reichlich (manchmal wird es fast zu opulent), was einzig fehlt (vielleicht ist das auch nur dem subjektiven Bedürfnis und Alter des Rezensenten geschuldet) ist ab und zu ein Moment zum Atemholen. DIE TYRANNEI DES SCHMETTERLINGS liest sich wie ein 22 Stunden langer Directors Cut von THE FAST AND THE FURIOUS (Teil xXx) – das muss man als Leser erst mal aushalten.

Dies vor Augen, habe ich mir den Roman lieber vorlesen lassen – und siehe da, als Hörer jedenfalls hat man keine Probleme, denn Sascha Rotermund ist einer der besten Sprecher, die wir momentan haben. Seine Lesung ist absolut perfekt.
Stimmlage, Timing, Geschwindigkeit, Pausen, Vielstimmigkeit und Wiedererkennbarkeit der Figuren sind optimal, diesem Vorleser mag man einfach immer weiter zuhören. Da ist man nach 22 Stunden und 20 Minuten fast traurig, dass Kolportageromane heutigentags so kurz sind.

Frank Schätzing, der mit seinem Welt-Bestseller DER SCHWARM bewiesen hat, dass er den Puls der Zeit fühlen und ebenso brisante wie aktuelle Themen spannend aufbereiten kann, hat sich mit DIE TYRANNEI DES SCHMETTERLINGS erneut an ein „Heißes Eisen“ herangewagt. Dass er dabei, mitgerissen von seinem eigenen Schwung, an manchen Stellen über sein Ziel hinaus schließt und mehr in die Köpfe seiner Figuren (und LeserInnen) packen will, als diese aufzunehmen fähig sind, kann man ihm eigentlich nicht vorwerfen. Dadurch lädt das Buch, nach dem ersten „Durchmarsch“, zu einer weiteren Runde ein.
Ganz klar: Wir LeserInnen lassen uns doch von so einem Werk nicht „Bange machen“!

Horst Illmer

Frank Schätzing
DIE TYRANNEI DES SCHMETTERLINGS. Roman.
Köln, Kiepenheuer & Witsch, 2018, 735 S.
ISBN 978-3-462-05084-4 26,00 Euro

Hörbuch:
Gelesen von Sascha Rotermund
Der Hörverlag, 2 mp3 CDs, Laufzeit ca. 22 Stunden, 20 Minuten
ISBN 978-3-8445-2978-4 26,00 Euro

Ganz klar: Frank Schätzings Buch DIE TYRANNEI DES SCHMETTERLINGS ist ein Kolportageroman. Das ist jetzt keineswegs abschätzig gemeint. In früheren Jahrhunderten haben solch unvergessene Meister ihres Fachs wie Karl May,

den ganzen Beitrag lesen…

BuCon 2018

von am 15. Oktober 2018 Kommentare deaktiviert für BuCon 2018

Der Buchmesse Convent war in diesem Jahr wieder eine tolle Veranstaltung. Inspirierend, phantastisch mit einem Klacks freudiger Überraschung…

Buchmesse ist Arbeit, Trubel und in Zeiten heutiger Informationsflüsse wesentlich weniger relevant, als zu früheren Zeiten. Besonders für uns als Spezialbuchhandlung für Phantastik, die bei den großen Verlagshäusern deutlich an Stellenwert verloren zu haben scheint. Umso schöner, dass es den BuCon gibt, wo sich die Crème de la Crème deutscher Phantastikschaffender die Klinke in die Hand gibt, mit Menschen, die das Genre und Bücher an sich lieben. Wie sonst käme es zu wunderschönen Verlagsnamen wie "PAPIERVERZIERER"?

Vom ambitionierten Selbstverleger bis zum phantastik-affinen Verlagshaus finden wir hier alle. Leider nach wie vor mit Ausnahme der ganz Großen, die sich wohl für solcherlei Veranstaltung im Gegensatz zu "ihren" Autoren wenig erwärmen können. Sei’s drum. Vielleicht erhält ja gerade das auch den Charme des BuCon.

Als Highlight für mich persönlich konnte ich das nette Gespräch mit einem alten Bekannten verbuchen, der mir gleich am Vormittag (wo ich es natürlich noch nicht wusste) sein ernstgemeint bescheidenes Unverständnis darüber zum Ausdruck gebracht hat, dass er (wie sich später herausstellt, neben Erik Schreiber) einer von zwei diesjährigen Preisträgern sein wird. Und zwar für das Lebenswerk. Da kann ich mich nur anschließen. Gratulation und flammende Zustimmung  von mir persönlich, Werner Fuchs. Du hast vielleicht im Einzelnen weniger bewirkt oder geschaffen als andere, aber du bist eben der gute Geist der Phantastik. Netzwerker und Allrounder. Über Genres und Grenzen hinweg und ja, als Lebenswerk kann man das mit Sicherheit betrachten, egal, wie viel noch von dir geleistet werden wird.

Tolle Veranstaltung, nette Kontakte und viel positive Energie für mich persönlich und den Laden.

ps Allen, denen Werner Fuchs nicht ganz so geläufig ist, möchte ich das sensationelle Interview im Eskapodcast und sein Wine & Paper auf orkenspalter.tv empfehlen.

pps Bilder gibt es auch noch ein paar in unserer Galerie

Der Buchmesse Convent war in diesem Jahr wieder eine tolle Veranstaltung. Inspirierend, phantastisch mit einem Klacks freudiger Überraschung…

Buchmesse ist Arbeit, Trubel und in Zeiten heutiger Informationsflüsse wesentlich weniger relevant, als zu früheren Zeiten. Besonders für uns als Spezialbuchhandlung für Phantastik, die bei den großen Verlagshäusern deutlich an Stellenwert verloren zu haben scheint. Umso schöner, dass es den BuCon gibt, wo sich die Crème de la Crème deutscher Phantastikschaffender die Klinke in die Hand gibt, mit Menschen, die das Genre und Bücher an sich lieben.

den ganzen Beitrag lesen…

Gebrauchsanweisung fürs Lesen

von am 13. Juni 2018 Kommentare deaktiviert für Gebrauchsanweisung fürs Lesen

Felicitas von Lovenberg
GEBRAUCHSANWEISUNG FÜRS LESEN.
München, Piper, 2018, 127 Seiten
ISBN 978-3-492-27717-4

In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 8. Juni 2018 berichtet Sandra Kegel unter der Überschrift „Leser auf der Flucht“ von erschreckenden Zahlen, die eine Studie des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels zutage gefördert hat: „Zwischen 2013 und 2017 haben 6,4 Millionen Deutsche, die zuvor regelmäßig lasen, nicht mehr ein einziges Buch erworben. Das entspricht einem Rückgang von fast achtzehn Prozent.“

Dabei gibt es ja für einen Büchernarren nichts Schöneres als mit einem anderen Büchernarren über Bücher zu plaudern, Und gleich danach kommt die Lektüre von Büchern, geschrieben von Büchernärrinnen, handelnd von Büchern und anderen Büchernärrinnen.
Darum soll an dieser Stelle auf das in Bezug auf die obige Schreckensnachricht so wichtige neue Buch der Literaturkritikerin und Piper-Verlags-Chefin Felicitas von Lovenberg hingewiesen werden, das den herausfordernden Titel GEBRAUCHSANWEISUNG FÜRS LESEN trägt.
Das kleinformatige Leinenbändchen enthält auf knapp 130 Seiten so viel Liebens- und Lesenswertes über alles, was mit dem Lesen, mit Lesern, mit Sammlern, mit Büchern, mit Buchhandlungen und mit Bibliotheken zu tun hat, dass man einfach nur staunen kann. Wer jetzt denkt, da kann es doch nicht viel Neues geben, das kennt man doch alles schon, dem entgegne ich mit einer meiner Lieblingsstellen: „Ein Buch übers Lesen, das wäre mir bis vor Kurzem ähnlich überflüssig erschienen wie ein Sandkasten in der Sahara.“
Felicitas von Lovenberg hat mit ihrer GEBRAUCHSANWEISUNG FÜRS LESEN eine überzeugende „Kampfschrift“ für das Buch und für den Erwerb, Erhalt und Gebrauch der Lesefertigkeit geliefert – eine Liebeserklärung an die Literatur, der ich mich gerne anschließe.

Das Schlusswort gehört noch einmal Frau von Lovenberg: „Mehr denn je brauchen wir die Bücher, und die Bücher brauchen uns.“

Horst Illmer

Felicitas von Lovenberg
GEBRAUCHSANWEISUNG FÜRS LESEN.
München, Piper, 2018, 127 Seiten
ISBN 978-3-492-27717-4

In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 8. Juni 2018 berichtet Sandra Kegel unter der Überschrift „Leser auf der Flucht“ von erschreckenden Zahlen, die eine Studie des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels zutage gefördert hat: „Zwischen 2013 und 2017 haben 6,4 Millionen Deutsche, die zuvor regelmäßig lasen, nicht mehr ein einziges Buch erworben. Das entspricht einem Rückgang von fast achtzehn Prozent.“

Dabei gibt es ja für einen Büchernarren nichts Schöneres als mit einem anderen Büchernarren über Bücher zu plaudern,

den ganzen Beitrag lesen…

Fortschritt und Fiasko

von am 4. April 2018 Kommentare deaktiviert für Fortschritt und Fiasko

Hans Frey
FORTSCHRITT UND FIASKO.
Die ersten 100 Jahre der deutschen Science Fiction. Vom Vormärz bis zum Ende des Kaiserreichs 1810–1918.
München Berlin, Golkonda/Memoranda, 2018, 316 S.
ISBN 978-3-946503-32-3

Wir hier in Deutschland haben in Punkto Sekundärliteratur zur Science Fiction einen echt großen Nachholbedarf. Nicht nur, dass es hierzulande immer noch keinen vernünftigen Gesamtüberblick über das Genre gibt, auch die immerhin reichlich sprudelnden Einzeldarstellungen leiden meist an einer, den akademischen Gepflogenheiten geschuldeten, Nahezu-Unlesbarkeit.
Aber alle paar Jahre gibt es sie dann doch, die berühmte „Ausnahme von der Regel“. Dann schreibt ein deutscher Autor ein Buch, welches nicht nur von großer Sachkenntnis zeugt, sondern auch noch in einem so flüssigen, leserfreundlichen Stil daherkommt, dass es eine wahre Freude ist.
Im Frühjahr 2018 ist wieder ein solches Prachtstück erschienen. Es handelt sich dabei um FORTSCHRITT UND FIASKO, das neue Buch von Hans Frey, in dem der Germanist, Lehrer und Ex-Politiker die „ersten 100 Jahre der deutschen Science Fiction“ kritisch unter die Lupe nimmt.
Der untersuchte Zeitrahmen reicht „vom Vormärz bis zum Ende des Kaiserreichs“, umfasst also die Jahre zwischen 1810 und 1918. Besonders die erstgenannte Zahl lässt aufhorchen, startet die SF-Historie doch laut Brian W. Aldiss (siehe dessen MILLIARDEN-JAHRE-TRAUM) im Jahr 1818 mit dem Erscheinen von Mary W. Shelleys FRANKENSTEIN.
Frey beginnt sein Buch also gleich mit einer steilen These: Für ihn fängt die Science Fiction mit dem 1810 veröffentlichten Werk INI an, einem „Roman aus dem 21. Jahrhundert“, geschrieben von dem preußischen Landadeligen und Offizier Julius von Voß (1768–1832), der damit der „erste SF-Autor Deutschlands (und damit sogar der Welt)“ (S.21) ist.
In den folgenden Kapiteln stellt Frey anhand zahlreicher Belege dar, dass es in Deutschland auch schon vor Kurd Laßwitz eine breitgefächerte Beschäftigung mit genretypischen Themen wie Zeitreisen, Utopien, Androiden und Weltraumfahrten gab. Natürlich waren es auch bei uns die Verkaufserfolge der Bücher von Jules Verne, die ab etwa 1870 dazu führten, dass Schriftsteller (und nur ganz wenige Schriftstellerinnen) jeder politischen Färbung und literarischen Klasse sich in dem plötzlich boomenden Genre Science Fiction versuchten.
Über dreihundert gut geschriebene, kenntnisreiche Seiten hinweg entführt uns Frey in die Vergangenheit unserer Zukunft, die um so vieles reicher und (vor allen Dingen) politischer war, als wir bisher vermuteten. Literaturverzeichnis und Index erschließen den Band und erleichtern die Suche nach bestimmten Titeln.
Hans Frey hat mit diesem Buch gezeigt, dass es nicht nur möglich, sondern auch mehr als ergiebig ist, sich mit der Geschichte eines von der akademischen Philologie noch viel zu wenig beachteten Bereichs der Unterhaltungsliteratur zu beschäftigen. FORTSCHRITT UND FIASKO ist bereits mit dem Erscheinen zum unverzichtbaren Standardwerk geworden.
Holt es euch!

Horst Illmer

Hans Frey
FORTSCHRITT UND FIASKO.
Die ersten 100 Jahre der deutschen Science Fiction. Vom Vormärz bis zum Ende des Kaiserreichs 1810–1918.
München Berlin, Golkonda/Memoranda, 2018, 316 S.
ISBN 978-3-946503-32-3

Wir hier in Deutschland haben in Punkto Sekundärliteratur zur Science Fiction einen echt großen Nachholbedarf. Nicht nur, dass es hierzulande immer noch keinen vernünftigen Gesamtüberblick über das Genre gibt, auch die immerhin reichlich sprudelnden Einzeldarstellungen leiden meist an einer, den akademischen Gepflogenheiten geschuldeten, Nahezu-Unlesbarkeit.
Aber alle paar Jahre gibt es sie dann doch,

den ganzen Beitrag lesen…

Die Unglückseligen

von am 16. Dezember 2017 Kommentare deaktiviert für Die Unglückseligen

Thea Dorn
DIE UNGLÜCKSELIGEN. Roman.
München, Knaus, 2016, 555 Seiten
ISBN 978-3-8135-0598-6 / 24,99 Euro (Hardcover)
München, Penguin Verlag, 2017, 555 Seiten
ISBN 978-3-328-10193-2 / 12,00 Euro (Taschenbuch)

„Huch! Verehrter Leser! Da sind Sie ja! Ich habe Sie gar nicht bemerkt, verzeihen Sie! Sie fassen dies Buch aber auch mit sehr spitzen Fingern an. Nun, ich kann’s Ihnen nicht verdenken.“ (S. 10)

Ganz schön frech, wie die 1970 geborene studierte Philosophin und Theaterwissenschaftlerin Thea Dorn ihr Publikum da aus ihrem Romantext heraus anspricht. Aber als preisgekrönte Autorin von Erzählungen, Romanen, Drehbüchern und Theaterstücken kennt sie halt ihre Pappenheimer, und als TV-erprobte Literaturkritikerin (Literarisches Quartett) weiß sie, dass man (nicht nur) Mäuse mit Speck fängt. Und DIE UNGLÜCKSELIGEN sind ein ordentliches Stück Bücher-Speck für anspruchsvolle Leseratten.

Eine Molekularbiologin mit Bindungsängsten, die in Amerika einen deutschen Physiker trifft, der seit über 200 Jahren tot sein sollte. Glaube und Romantik kämpfen gegen moderne Wissenschaft und kalte Logik, vermittelt durch gleichermaßen Gegenwarts-Neusprech und dem volltönenden Glockenklang barocker Wortfülle: Bei der Lektüre von Thea Dorns aktuellem Roman tut sich die gehobene Literaturkritik schon bei der richtigen Schubladen-Zuordnung schwer: Ist das nun Historischer Roman, Zeitkritik, Gothic Novel oder Science Fiction?
Mit einiger Berechtigung kann man DIE UNGLÜCKSELIGEN für jedes dieser Genres reklamieren – am Ende bleibt’s ein furioses Schelmenstück, das sich diesen Labels klug entzieht und einfach sprachverliebt drauflos fabuliert.
Durch Dorns vielstimmige Collage aus allerlei Versatzstücken der deutschen Literatur der letzten 250 Jahre zieht sich wie ein roter Faden das Faust-Motiv des ebenso ewigen wie vergeblichen Strebens nach Wissen und Unsterblichkeit. Und so gibt es neben den Frankenstein-Labor-Szenen natürlich auch Liebe und Hingabe – ebenso wie das von der Romantik geforderte offene Ende …

Horst Illmer

Thea Dorn
DIE UNGLÜCKSELIGEN. Roman.
München, Knaus, 2016, 555 Seiten
ISBN 978-3-8135-0598-6 / 24,99 Euro (Hardcover)
München, Penguin Verlag, 2017, 555 Seiten
ISBN 978-3-328-10193-2 / 12,00 Euro (Taschenbuch)

„Huch! Verehrter Leser! Da sind Sie ja! Ich habe Sie gar nicht bemerkt, verzeihen Sie! Sie fassen dies Buch aber auch mit sehr spitzen Fingern an. Nun, ich kann’s Ihnen nicht verdenken.“ (S. 10)

Ganz schön frech, wie die 1970 geborene studierte Philosophin und Theaterwissenschaftlerin Thea Dorn ihr Publikum da aus ihrem Romantext heraus anspricht.

den ganzen Beitrag lesen…

Qualityland

von am 9. Dezember 2017 Kommentare deaktiviert für Qualityland

Marc-Uwe Kling
QUALITYLAND, Roman.
Berlin, Ullstein, 2017, 385 S.

und

Marc-Uwe Kling
QUALITYLAND, Roman.
Hörbuch, ungekürzte Lesung des Autors
Hamburg, HörbuchHamburg, 2017, 7 CDs, 500 Minuten

 

Mit dem größten Vergnügen kann vermeldet werden:
Die eigentlich unerreichbaren KÄNGURU-CHRONIKEN von Marc-Uwe Kling haben einen kongenialen Nachfolger bekommen!
Herzlich Willkommen in QUALITYLAND!!
Lesen auch Sie den besten, lustigsten und dystopischsten Near-Future-Roman, der je von einer künstlichen Intelligenz verfasst wurde!!!
In wenigen Jahren wird Deutschland einen Komplett-Re-Launch erleben und danach ist alles besser. Nein, nicht besser, sondern am Besten! In Qualityland, wie sich unser Staat dann bezeichnet, ist nur noch der Superlativ erlaubt. Und auch alles andere bleibt irgendwie anders: Die Kinder z. B. erhalten als Nachnamen die Berufsbezeichnung ihrer Eltern im Moment der Zeugung, was Tony Parteichef und Martyn Vorstandsvorsitzender ja noch ganz okay finden mögen, bei Peter Arbeitsloser oder Jessica Zeitarbeiterin hört der Spaß dann aber oft schon auf. Beziehungsweise fängt er genau hier – am Beginn unserer Romanhandlung – eigentlich an …
Marc-Uwe Kling ist es in seinem ersten Science-Fiction-Roman gelungen, nicht nur den Anforderungen des Genres gerecht zu werden, sondern auch den (überaus hohen) Erwartungen der KÄNGURU-Fans. Das merkt man vor allem bei den Live-Lesungen des Buches, wenn das Publikum begeistert auf die sehr geschickt eingebauten Querverweise zur KÄNGURU-Trilogie eingeht.
QUALITYLAND „funktioniert“ aber auch, wenn man Kling hier zum ersten Mal als Autor entdeckt. Mit diesem Buch hat sich der „Kleinkünstler“ (Kling über Kling) jedenfalls sofort im Olymp deutschsprachiger Dystopien eingenistet. Unterhaltsamer war unsere apokalyptische Zukunft noch nie!
Die vom Autor und seinen Verlagen gewählte, leicht Verwirrung stiftende Darreichungsform von QUALITYLAND in zwei Büchern, bzw. Hörbüchern unterschiedlicher Einbandfarbe (hell/dunkel) sei kurz „entwirrt“: Der 380 Seiten lange Romantext ist in allen Fassungen gleich, lediglich die zwischen die einzelnen Kapitel eingefügten „Nachrichten aus der Zukunft“ (zirka zwanzig, meist zwei bis drei Seiten kurze Einschübe) sind unterschiedlich.
Wer nicht den nötigen Level besitzt, um sich beide Ausgaben zulegen zu können, findet in den Büchern einen Link zum kostenlosen Nachlesen des jeweils Fehlenden im Netz. Dort https://qualityland.de/)/ gibt es auch weitere Informationen zu Lesungen von Marc-Uwe Kling und andere (mehr oder weniger) wichtige Neuigkeiten.

Horst Illmer

Marc-Uwe Kling
QUALITYLAND, Roman.
Berlin, Ullstein, 2017, 385 S.

und

Marc-Uwe Kling
QUALITYLAND, Roman.
Hörbuch, ungekürzte Lesung des Autors
Hamburg, HörbuchHamburg, 2017, 7 CDs, 500 Minuten

 

Mit dem größten Vergnügen kann vermeldet werden:
Die eigentlich unerreichbaren KÄNGURU-CHRONIKEN von Marc-Uwe Kling haben einen kongenialen Nachfolger bekommen!
Herzlich Willkommen in QUALITYLAND!!
Lesen auch Sie den besten, lustigsten und dystopischsten Near-Future-Roman, der je von einer künstlichen Intelligenz verfasst wurde!!!

den ganzen Beitrag lesen…

Der Prospektmarathon 2017 – Diagnose: letal

von am 3. März 2017 1 Kommentar

Nach diesem überaus positiven Einstieg in den ersten Prospektmarathon folgt die Ernüchteung auf dem Fuß. Was Heyne, Piper, Blanvalet, Goldmann, Bastei Lübbe und wie sie sonst noch alle heißen, da so auffährt treibt einem die Tränen in die Augen. Um nicht völlig der Verzweiflung anheim zu fallen, bleibt mir nichts anderes übrig, als die wenigen verbliebenen Highlights aus den Programmen der Großen Alten hervorzuheben. Über den kläglichen Rest breiten wir den barmherzigen Mantel der Verschwiegenheit. Zumindest im Detail und soweit ich mich beherrschen kann.

Peter V. Brett

Heyne ruht sich auf Lorbeeren aus, die schon seit Jahren völlig verdorrt sind…
Das Science Fiction Programm ist noch lächerlicher, peinlicher und minimalistischer als im letzten Jahr. Von "die Zukunft" will ich gar nichts mehr wissen. Einziges Highlight im Sektor Phantastik stellt ein Fantasy Titel dar, auf den ich mich nicht nur persönlich freue, sondern auch aus kaufmännischer Sicht…
Immerhin warten eine ganze Menge von Lesern darauf, wie Peter V. Brett seinen epischen Krieg gegen die dämonischen Mächte zu Ende bringt. Der Abschlussband des DämonenkriegQuintetts erscheint im September unter dem Titel "Das Leuchten der Magie". Bei 950 Seiten muss man auch nicht die Befürchtung hegen, es fällt den Herren wieder ein, das letzte Buch gewinnoptimiert zu teilen…

den ganzen Beitrag lesen…

Nach diesem überaus positiven Einstieg in den ersten Prospektmarathon folgt die Ernüchteung auf dem Fuß. Was Heyne, Piper, Blanvalet, Goldmann, Bastei Lübbe und wie sie sonst noch alle heißen, da so auffährt treibt einem die Tränen in die Augen. Um nicht völlig der Verzweiflung anheim zu fallen, bleibt mir nichts anderes übrig, als die wenigen verbliebenen Highlights aus den Programmen der Großen Alten hervorzuheben. Über den kläglichen Rest breiten wir den barmherzigen Mantel der Verschwiegenheit. Zumindest im Detail und soweit ich mich beherrschen kann.

den ganzen Beitrag lesen…

Der Prospektmarathon 2017 – Diagnose: positiv

von am 2. März 2017 Kommentare deaktiviert für Der Prospektmarathon 2017 – Diagnose: positiv

Gehen wir das Ganze mal etwas anders an. Nicht erst ans Meckern denken. Nicht in alte Muster verfallen. Die guten Ideen und Vorsätze aus dem letzten Jahr – fokusiert durch meinen Besuch auf der Dreieich Con – nicht nur mitnehmen, sondern in den Vordergrund stellen…

Es gibt einige neue Lichter am Firmament. TOR, Mantikore, Cross CultKnaur mischt auch wieder mit… Einfach darüber freuen und alte Gewohnheiten abstreifen. Stell die Neuen vor die Alten. Vielleicht gibt es da noch die ein oder andere Öse, die man verfehlt aber bestimmt auch eine ganze Menge positiver Überraschungen. Also alte Reihenfolge verkehrt. Heyne und Konsorten ans Ende gestellt und die kleineren schön nach vorne gerutscht. Neue Wege…

Neben den Neuen Großen, gibt es auch noch eine Vielzahl netter, kleiner, ambitionierter Verlage. War das nicht alleroberste Priorität, eben mit denen in Kontakt zu treten? Sollte es auch bleiben. Ist vielleicht gerade am Anfang ein bisschen arbeitsintensiv, aber auf jeden Fall mal eine Abwechslung und andere Perspektive. Also wird hierfür auf jeden Fall Platz Nummer eins in der Reihenfolge vergeben…

Herbert W Franke

Die Erwartung ist zäher als der Anfang…
Recherche, Kontaktaufnahme, texten, suchen, fragen und meistens auch Antworten bekommen. Manchmal schneller, manchmal weniger schnell. Neue Wege zu beschreiten ist immer etwas aufwendiger. Mit kleinen Verlagen zu komunizieren und bei ihnen zu bestellen natürlich auch. Die Margen sind auch knapper. Also kommerziell auf jeden Fall unerfreulich.
ABER.
Diversität abseits des Mainstream hat unseren Laden immer mit ausgemacht. Wir sind doch selbst eine vom Aussterben bedrohte Spezies, die sich in einer Trophieebene behaupten muss, in der amorphe Neuzeitgiganten die vorhandene Vielfalt durch Überweidung längst zerstört haben.
Deshalb also.
Kein Gejammer. Frisch ans Werk und einen Anfang machen. Im Prinzip macht das Spaß, ist eine willkommene Abwechslung zu getrampelten Pfaden und auf jeden Fall ein guter Weg…
…und wie sich auch schnell herausstellt, gar nicht so schwierig und mit mehr Erfolg beschieden, als mit Ärgernissen gespickt. Als schönstes Beispiel möchte ich euch hier die ambitionierte Werksausgabe eines der bedeutendsten deutschsprachigen SF Autoren der Gegenwart vorstellen. Beim netten kleinen p.machinery Verlag in der Reihe Andro-SF versteckt sich die auf 30 Bände angelegte Reihe der Herbert W. Franke Werksausgabe seines literarischen SF-Schaffens. Bisher sind die Bände 1-6 erschienen. Jeweils in einer erschwinglichen Taschenbuch- und einer sehr hübschen und auch nicht teuren Hardcover-Ausgabe. Die wunderbar gestalteten Titelbilder stammen vom ebenfalls vielfach ausgezeichneten Grafiker Thomas Franke.

Wunderbare Ausgabe für Fans, Sammler und Liebhaber schöner Bücher. Ich freue mich, dass die Ausgabe das erste sichtbare Ergebnis in der Kategorie Novis gezeigt hat…

den ganzen Beitrag lesen…

Gehen wir das Ganze mal etwas anders an. Nicht erst ans Meckern denken. Nicht in alte Muster verfallen. Die guten Ideen und Vorsätze aus dem letzten Jahr – fokusiert durch meinen Besuch auf der Dreieich Con – nicht nur mitnehmen, sondern in den Vordergrund stellen…

Es gibt einige neue Lichter am Firmament. TOR, Mantikore, Cross Cult… Knaur mischt auch wieder mit… Einfach darüber freuen und alte Gewohnheiten abstreifen. Stell die Neuen vor die Alten. Vielleicht gibt es da noch die ein oder andere Öse,

den ganzen Beitrag lesen…

Herbert W. Franke Werksausgabe jetzt auch bei uns…

von am 24. Januar 2017 Kommentare deaktiviert für Herbert W. Franke Werksausgabe jetzt auch bei uns…

Herbert W. Franke ist die zentrale Figur der deutschsprachigen Science-Fiction nach dem Zweiten Weltkrieg und insofern eine Ausnahmeerscheinung, als er sich seit der Wendung zur neueren Form des Genres in den sechziger Jahren bis heute mit seinen Texten im Feld der klassischen Science-Fiction behauptet hat. Dies wurde durch die Aufnahme in den deutschen PEN-Club und viele Preise für fast alle seine Romane und Erzählungsbände anerkannt: in den Jahren 1961, 1962 und 1965 erhielt er den Ernst-H.-Richter-Preis, 1976 und 1977 den Deutschen Hugo, 1980 den Preis von Eurocon für den besten Roman, 1989 den Phantastikpreis der Stadt Wetzlar, 1985 und 1991 den Deutschen Science-Fiction-Preis, 1984, 1985 und 2007 den Kurd-Laßwitz-Preis und schließlich 2008 den Deutschen Fantasy-Preis. Seine erste Veröffentlichung Der grüne Komet erschien 1960 in der Reihe Goldmanns Zukunftsromane, in der erstmals die Science-Fiction in Deutschland mit so wichtigen Autoren wie I. Asimov oder A. C. Clarke vorgestellt wurde. Sein Roman Das Gedankennetz war 1963 der erste SF-Roman, der als Taschenbuch erschien. Die meisten seiner Werke wurden mehrfach aufgelegt und erschienen in bekannten Verlagen, z. B. in der berühmten fantastischen Reihe des Suhrkamp-Verlags.

Den Text habe ich nicht von der Verlagsseite kopiert, weil ich faul bin, sondern weil er treffend formuliert ist und alles beinhaltet, was zu dieser Werksausgabe zu sagen ist. Bisher sind die Bände 1-6 erschienen. Jeweils als Taschenbuch oder limitiertes Hardcover.

Herbert W. Franke Werksausgabe
Band 1: Der grüne Komet – Erzählungen (1960, 2014) € 11,90 (€ 23.90)
Band 2: Das Gedankennetz (1961, 2015) € 10,90 (€ 18,90)
Band 3: Der Orchideenkäfig (1961, 2015) € 10,90 (€ 18,90)
Band 4: Die Glasfalle (1962, 2015) € 10,90 (€ 17,90)
Band 5: Die Stahlwüste (1962, 2016) € 10,90 (€ 18,90)
Band 6: Planet der Verlorenen (1963, 2016) € 9,90 (€ 16,90)

Herbert W. Franke ist die zentrale Figur der deutschsprachigen Science-Fiction nach dem Zweiten Weltkrieg und insofern eine Ausnahmeerscheinung, als er sich seit der Wendung zur neueren Form des Genres in den sechziger Jahren bis heute mit seinen Texten im Feld der klassischen Science-Fiction behauptet hat. Dies wurde durch die Aufnahme in den deutschen PEN-Club und viele Preise für fast alle seine Romane und Erzählungsbände anerkannt: in den Jahren 1961, 1962 und 1965 erhielt er den Ernst-H.-Richter-Preis, 1976 und 1977 den Deutschen Hugo,

den ganzen Beitrag lesen…

Wunschzettel – Bücher vom Weihnachtsmann

von am 5. Dezember 2016 Kommentare deaktiviert für Wunschzettel – Bücher vom Weihnachtsmann

Zu meinen Buchtipps gilt natürlich der gleiche Hinweis, wie bei den Spielen. Um weitere Tipps und Rezis zu lesen ist es das Einfachste, unter den Rubriken der jeweiligen Autoren zu suchen. Bei Hermkes Tips findet ihr jede Menge Klassiker. In Horsts Bibliothek gibt es viel zu stöbern für Freunde des Besonderen und jede Menge Infos zu aktuellen Erscheinungen. Oli L. versorgt euch nicht nur mit Infos zu Superhelden Klassikern, in seiner Bücherecke teilt er auch seine profunde Kenntnis zu phantastischen Romanen. Außerdem gibt natürlich auch hier die Rubrik Tops und Flops Auskunft über ähnliche Listen vergangener Jahre.

Den Anfang bei den diesjährigen Buchtipps zum Fest machen Klassiker. Nach langer Zeit endlich wieder aufgelegte Highlights…

uebungseffekt

Witzige Science Fantasy aus den 80ern – Der Übungseffekt

Zuerst mal war ich überrascht, diesen Roman von David Brin nicht in der Rubrik Hermkes Tips finden zu können. Hermke hat das Buch sehr oft empfohlen und auch unsere antiquarischen Verkaufszahlen waren sehr hoch, obwohl "Der Übungseffekt" wirklich selten geworden war.

Brin kennt man in erster Linie durch sein Uplift Universum. Spannungsgeladene, ernsthafte Science Fiction in einem Universum voll genetisch manipulierter, gelifteter Rassen, die in Intrigen und Kriege um die Vorherrschaft verstrickt sind. Ein Teil der insgesamt sechs Romane ist auch lieferbar.

Ganz anders sein Einzelband "Der Übungseffekt". Hier hat sich David Brin eher der humoresken SF zugewandt. Der Held seiner Geschichte, ein Physikstudent, landet, direkt aus dem Hörsaal, mit Hilfe zievatronischer Technik auf einer fremden Welt – mit völlig anderen Naturgesetzen. Insbesondere des Übungseffektes, der für den wissenschaftlich Geschulten anfangs schwer zu begreifen ist. In dieser Welt werden Gegenstände durch Gebrauch verbessert, nicht wie wir es kennen abgenutzt.

Aus dieser Grundidee strickt Brin ein witziges Fantasy / SF Abenteuer. Easy zu lesen und sicher nicht anspruchsvoll aber einfach unheimlich unterhaltsam. Schön, dass es das wieder gibt.

Der Übungseffekt von David Brin verlegt bei Heyne für  € 9,99

den ganzen Beitrag lesen…

Zu meinen Buchtipps gilt natürlich der gleiche Hinweis, wie bei den Spielen. Um weitere Tipps und Rezis zu lesen ist es das Einfachste, unter den Rubriken der jeweiligen Autoren zu suchen. Bei Hermkes Tips findet ihr jede Menge Klassiker. In Horsts Bibliothek gibt es viel zu stöbern für Freunde des Besonderen und jede Menge Infos zu aktuellen Erscheinungen. Oli L. versorgt euch nicht nur mit Infos zu Superhelden Klassikern, in seiner Bücherecke teilt er auch seine profunde Kenntnis zu phantastischen Romanen.

den ganzen Beitrag lesen…

Feder & Schwert … neu und/oder durch die Lappen gegangen

von am 27. April 2016 Kommentare deaktiviert für Feder & Schwert … neu und/oder durch die Lappen gegangen

knochenhexer

LOSSAU, JENS; SCHUMACHER, JENS: I.A.I.T. #1 DER ELBENSCHLÄCHTER € 12,99
LOSSAU, JENS; SCHUMACHER, JENS: I.A.I.T. #4 DER KNOCHENHEXER € 12,99
LOSSAU, JENS; SCHUMACHER, JENS: I.A.I.T. #5 DIE WÜSTENGÖTTER € 12,99
GREEN, SIMON R.: SHAMAN BOND #7 CASINO INFERNAL € 14,99

LOSSAU, JENS; SCHUMACHER, JENS: I.A.I.T. #1 DER ELBENSCHLÄCHTER € 12,99
LOSSAU, JENS; SCHUMACHER, JENS: I.A.I.T. #4 DER KNOCHENHEXER € 12,99
LOSSAU, JENS; SCHUMACHER, JENS: I.A.I.T. #5 DIE WÜSTENGÖTTER € 12,99
GREEN, SIMON R.: SHAMAN BOND #7 CASINO INFERNAL € 14,99

Zum Tode Malte S. Sembtens

von am 25. April 2016 Kommentare deaktiviert für Zum Tode Malte S. Sembtens

Am Nachmittag des 22. April ist Malte S. Sembten im Alter von 50 Jahren verstorben. Als ich Tags darauf von seinem Ableben erfuhr, hat mich das kalt erwischt. Ich kann nicht behaupten, dass Malte und ich enge Freunde gewesen sind. Wir haben uns nicht einmal persönlich gekannt und waren in vielen Dingen unterschiedlicher Meinung. Unsere Kommunikation erfolgte ausschließlich über soziale Netzwerke. Sembten war mitunter ein streitbarer Gesprächspartner. Aber auch einer, der über ein großes Interesse und Wissen an der unheimlichen Phantastik verfügte. Das führte zu einigen informativen und kurzweiligen Unterhaltungen. Außerdem stand er mir gelegentlich als geduldiger Ansprechpartner zur Verfügung, wenn ich für einen Artikel für comicdealer.de recherchiert habe. Dafür ziehe ich meinen Hut.
In der deutschen Phantastikszene machte sich Sembten seit 1980ern einen Namen als Herausgaber, Illustrator und Verfasser unheimlicher Geschichten. Seine erste Story wurde 1990 in einer Anthologie veröffentlicht. Er war gemeinsam mit Uwe Voehl und Uwe Sommerlad für das Fanzine Necropolitan verantwortlich. Seine erste eigene Kurzgeschichtensammlung Hippokratische Gesichter erschien 1996 in Frank Festas Edition Metzengerstein. Für Festa hat er in den letzten Jahren die Übersetzung der gesammelten Werke Clark Ashton Smiths übernommen. Sembten gehörte neben Michael Siefener und „Eddie“ M. Angerhuber zur Speerspitze anspruchsvoller deutschsprachiger Horrorliteratur. Die hiesige Szene verliert mit ihm eine ihrer interessantesten Stimmen.

Am Nachmittag des 22. April ist Malte S. Sembten im Alter von 50 Jahren verstorben. Als ich Tags darauf von seinem Ableben erfuhr, hat mich das kalt erwischt. Ich kann nicht behaupten, dass Malte und ich enge Freunde gewesen sind. Wir haben uns nicht einmal persönlich gekannt und waren in vielen Dingen unterschiedlicher Meinung. Unsere Kommunikation erfolgte ausschließlich über soziale Netzwerke. Sembten war mitunter ein streitbarer Gesprächspartner. Aber auch einer, der über ein großes Interesse und Wissen an der unheimlichen Phantastik verfügte.

den ganzen Beitrag lesen…

Random House Auslieferung KW 14 Heyne

von am 5. April 2016 Kommentare deaktiviert für Random House Auslieferung KW 14 Heyne

Phileason-Saga 1

Fantasy
HENNEN, BERNHARD / CORVUS, ROBERT: PHILEASSON-SAGA #1 NORDWÄRTS € 14,99
ABERCROMBIE, JOE: SHATTERED SEA PB #3 KÖNIGSKRONE € 14,99
KAGAWA, JULIE: UNSTERBLICH #2 TOR DER NACHT € 9,99

SF
DJAKOW, ANDREJ: GLUKHOVSKY’S METRO 2033 UNIVERSUM SAMMELBAND #1 ST PETERSBURG TRILOGIE € 14,99
GLUKHOVSKY, DMITRY: FUTU.RE   € 9,99
HARRISON, KIM: PERI REED PB #1 DIE ZEITAGENTIN € 14,99
SAWYER, JAMIE: KRELL-KRIEGE #1 DIE LAZARUS MISSION € 9,99
GLUKHOVSKY, DMITRY: GLUKHOVSKY’S METRO 2033 PB #3 METRO 2035 € 14,99

Fantasy
HENNEN, BERNHARD / CORVUS, ROBERT: PHILEASSON-SAGA #1 NORDWÄRTS € 14,99
ABERCROMBIE, JOE: SHATTERED SEA PB #3 KÖNIGSKRONE € 14,99
KAGAWA, JULIE: UNSTERBLICH #2 TOR DER NACHT € 9,99

SF
DJAKOW, ANDREJ: GLUKHOVSKY’S METRO 2033 UNIVERSUM SAMMELBAND #1 ST PETERSBURG TRILOGIE € 14,99
GLUKHOVSKY, DMITRY: FUTU.RE   € 9,99
HARRISON, KIM: PERI REED PB #1 DIE ZEITAGENTIN € 14,99
SAWYER, JAMIE: KRELL-KRIEGE #1 DIE LAZARUS MISSION € 9,99
GLUKHOVSKY,

den ganzen Beitrag lesen…

Danke Tom!

von am 17. März 2016 Kommentare deaktiviert für Danke Tom!

Tom Finn 01Sehr schöner Abend. Tom las im Licht einer ektoplasmatisch, grün erleuchteten Gieskanne. Stimmungsvoll, gut ausgewählt und toll vorgetragen.

Zuerst Aquarius, ein Mystery Thriller im hohen Norden, dann Schwarze Tränen, eine Urban Fantasy Story, die sich am Faust Thema anlehnt. Sein pointierter Vortrag  der witzigen Szene hat uns zu Lachsalven getrieben. Wahnsinn. Gerade diesen Band hatte ich noch nicht gelesen. Muss ich unbedingt nachholen…

Tom Finn 04Die anschließenden Spoiler aus seinen erst im Sommer diesen Jahres erscheinenden Werken Dark Wood und Mordstrand haben mir auch wieder extrem viel Lust auf seine neuesten Werke gemacht.

Für uns war auch unser anschließendes Gespräch informativ und erhellend. Es ist mal schön, die Buchhandelszusammenhänge aus Autorensicht zu erfahren. Klar können wir auch viele Entwicklungen und Zusammenhänge erkennen, die wir aus kaufmännischer Sicht und aus Sicht unseres sehr spezialisierten Ladens betrachten. Aber andere Blickwinkel ergänzen unsere Sichtweise nicht nur, sondern stellen auch manche Dinge in ein ganz neues Licht. (Damit meine ich jetzt nicht das ektoplasmatische Leuchten der Gieskanne 😉 )

Tom ist eine echte Stimmungskanone. Seit seinem letzten Besuch bei uns waren zehn Jahre vergangen. Schon damals, bei unseren Brot und Spiele Veranstaltungen, war seine Performance der Hammer. Vor allem aber ist Tom einfach ein klasse Typ. Nett, offen, unterhaltsam und mit der Sprachgewalt einer Gatling Gun ausgestattet ;-). Wir freuen uns, möglichst bald mal wieder was mit ihm auf die Beine zu stellen. Vielleicht ja bei einer kommenden Rollenspiel Veranstaltung?

In der Galerie gibts auch noch ein paar Bilder. natürlich nicht so viele, wie bei anderen Veranstaltungen, aber wer Lust hat, kann ja mal schauen…

Sehr schöner Abend. Tom las im Licht einer ektoplasmatisch, grün erleuchteten Gieskanne. Stimmungsvoll, gut ausgewählt und toll vorgetragen.

Zuerst Aquarius, ein Mystery Thriller im hohen Norden, dann Schwarze Tränen, eine Urban Fantasy Story, die sich am Faust Thema anlehnt. Sein pointierter Vortrag  der witzigen Szene hat uns zu Lachsalven getrieben. Wahnsinn. Gerade diesen Band hatte ich noch nicht gelesen. Muss ich unbedingt nachholen…

Die anschließenden Spoiler aus seinen erst im Sommer diesen Jahres erscheinenden Werken Dark Wood und Mordstrand haben mir auch wieder extrem viel Lust auf seine neuesten Werke gemacht.

den ganzen Beitrag lesen…

Veranstaltungen in naher Zukunft Update 04.03.2016

von am 4. März 2016 2 Kommentare

Zum Gratis Rollenspiel Tag 19.03.2016:

Gratis Rollenspiel TagMit von der Partie wird auch wieder Rollenspieler-Autor und Local Hero Mr. John sein. Mr. John hat schon eine lange Reihe von Publikationen für diverse Rollenspiel-Systeme wie Das Schwarze Auge, Myranor und Space 1889 veröffentlicht oder redaktionell betreut und beschäftigt sich derzeit hauptsächlich mit der Welt von Splittermond. Dort wird auch in Kürze sein neuestes Abenteuermodul mit dem Titel "Im Zeichen der Schlange" erscheinen. Er wird bei uns in Würzburg auf dem Gratis-Rollenspieltag am Vormittag im Laden einen Workshop anbieten und über die Geheimnisse der erfolgreichen Entwicklung eines neuen Rollenspielsystems für den deutschen Markt aus dem Nähkästchen erzählen und Einblicke hinter die Kulissen von "Splittermond" geben.

Zur Parallel-Veranstaltung in SW 19.-20-03.2016:

Ork ConIch hab grad noch einen ausführlichen Beitrag zur Ork Con hochgestellt. Wer also mehr wissen will, kann diesem Link folgen…
ansonsten gibts hier noch ein paar Hinweise zum Ablauf:
– 32 Stunden nonstop Samstag 10 uhr – Sonntag 18 uhr 19.-20.03.16
– Turniere: Warmachine Hordes, Magic the Gathering, Yu-Gi-Oh Trading Card
– Tombola mit vielen Preisen
– Warme Küche, Kaffee-Flat in Verbindung mit einer Tasse, verschiedene Kuchen, Frühstück-Angebot am Sonntag
– Für Schlafgelegenheit bietet das Jugendhaus einzelne Räume und diverse Sofas
– Besondere Spielrunden:
>> Dungeonslayer for Kids: Einfrührungsrunde mit Uhrwerk-Support und für sehr junge Spieler gedacht
>> Nachts ab 23 uhr Werwölfe vom Düsterwald

Und vorher ist noch Cave Con 11.-13.03.2016:

Cave ConÜber die Cave Con haben wir hier schon zur Genüge geschrieben. Wie jedes Jahr freuen wir uns auf diese Traditionsveranstaltung im schönen Aschaffenburg. Diesmal mischt wieder ein guter alter Bekannter aus vergangenen Tagen mit. Werner Krebs, der die Cave Con überhaupt erst möglich gemacht hat. Da freu ich mich persönlich doch sehr…
Natürlich werden wir wieder mit einem Stand vor Ort vertreten sein. Mit aktuellen Rollenspielprodukten und einer ganzen Menge Schnäppchen und längst vergriffener Titel. Gute Laune und Brettspiele zum ausprobieren sind natürlich wie immer im Gepäck…

Und nicht vergessen, Thomas Finn signiert 16.03.2016:

TomFinnNeben all diesen Rollenspiel-Events dürft ihr den Mittwoch nicht vergessen! Da kommt Thomas Finn für eine Lesung zu uns. Super Erzähler, toller Typ, Spitzen-Autor und natürlich auch Rollenspieler und Autor diverser Rollenspiel Produkte…

Zum Gratis Rollenspiel Tag 19.03.2016:

Mit von der Partie wird auch wieder Rollenspieler-Autor und Local Hero Mr. John sein. Mr. John hat schon eine lange Reihe von Publikationen für diverse Rollenspiel-Systeme wie Das Schwarze Auge, Myranor und Space 1889 veröffentlicht oder redaktionell betreut und beschäftigt sich derzeit hauptsächlich mit der Welt von Splittermond. Dort wird auch in Kürze sein neuestes Abenteuermodul mit dem Titel "Im Zeichen der Schlange" erscheinen. Er wird bei uns in Würzburg auf dem Gratis-Rollenspieltag am Vormittag im Laden einen Workshop anbieten und über die Geheimnisse der erfolgreichen Entwicklung eines neuen Rollenspielsystems für den deutschen Markt aus dem Nähkästchen erzählen und Einblicke hinter die Kulissen von "Splittermond"

den ganzen Beitrag lesen…

Tom Finn liest in Hermkes Romanboutique

von am 1. März 2016 1 Kommentar

Tom bei Brot & Spiele 2004

Einen relativ kurzentschlossenen Termin habe ich noch für euch. Besonders wichtig, besonders erfreulich und eben echt kurzfristig – deswegen jetzt auch dieser exponierte Beitrag 😉 – trotz der sonstigen Flut an Veranstaltungen…

Viele von euch können sich noch an unsere Brot & Spiele Veranstaltungen erinnern. Damals hatten wir im Rahmenprogramm einige Lesungen eben dieses Thomas "Tom" Finn. Alle, die ihn damals erlebt haben, werden meine Begeisterung teilen. Toller "Stargast", wahnsinnig sympathischer Mensch, und begnadeter Vorleser (Seine Lesung aus "Funke des Chronos" werde ich nie vergessen) und Referent. Unterhaltsame und gehaltvolle Workshops und tolle Lesestunden, die im Gedächtnis bleiben.
AquariusMittlerweile hat Tom sein Repertoire an Romanen um einiges erweitert. Fantasy, Science Fiction, Jugendbücher, Urban Fantasy und jetzt auch Krimis. Tom muss sich keinesfalls hinter anderen deutschen Größen der Phantastik verstecken und – und das vor allem – er ist einfach ein begnadeter Vorleser.

Ihr könnt euch also auf einen unterhaltsamen Abend mit Tom freuen. Die Lesung findet am Mittwoch, 16. März ab 18:00 Uhr hier bei uns statt. Wir arbeiten gerade noch an einer Ausweichlocation in der AMV. Das wäre dann ja genau gegenüber, also auch kurzfristig kein Problem – nur für den Fall, dass es sonst hier zu voll wird…

Wie auch immer, kommt und lasst euch überraschen. Tom wird euch in den Bann ziehen!

den ganzen Beitrag lesen…

Einen relativ kurzentschlossenen Termin habe ich noch für euch. Besonders wichtig, besonders erfreulich und eben echt kurzfristig – deswegen jetzt auch dieser exponierte Beitrag 😉 – trotz der sonstigen Flut an Veranstaltungen…

Viele von euch können sich noch an unsere Brot & Spiele Veranstaltungen erinnern. Damals hatten wir im Rahmenprogramm einige Lesungen eben dieses Thomas "Tom" Finn. Alle, die ihn damals erlebt haben, werden meine Begeisterung teilen. Toller "Stargast", wahnsinnig sympathischer Mensch,

den ganzen Beitrag lesen…

Verlagsprospekte 2016, die Erste

von am 19. Februar 2016 Kommentare deaktiviert für Verlagsprospekte 2016, die Erste

Ja, der Gerd. Kaum ist es mal wieder an der Zeit, sich durch die Verlagsprospekte zu wühlen, ist er griesgrämig und zum stänkern aufgelegt. Ja, ich habs mal wieder auf den letzten Drücker angegangen, aber ihr wisst ja: Weihnachtszeit, dann Urlaube, dann schon die ersten Veranstaltungen planen… so richtig Zeit ist da einfach nicht. Umso erfreulicher, dass ich bei Klett Cotta, was ich mir zuerst zur Brust genommen habe, ein Licht am Ende des Tunnels sehe ;-).

KöniginimExil

Positiver als erwartet…
läuft der Einstieg in den ersten Bestell-Marathon 2016… Immerhin ist ein neuer Kevin Hearne dabei. Die Chroniken des Eisernen Druiden gehen also schnell weiter. Außerdem gibt es ein nette kleine Edition mit hübsch aufgemachten Tolkien Geschichten und Märchen. Klett Cotta ist halt in erster Linie der Tolkien Verlag und da bin ich um hübsche Bändchen im Geschenkformat gar nicht so böse… Wirklich nett gemacht. Dann kommt jetzt bald im Paperback – auch bei Hobbit Presse – direkt, Tad Williams erster Bobby Dollar und der erste Band der Rabenschatten Trilogie von Anthony Ryan. .

Wüstenplanet

Aber dann kommt gleich der Hammer…
Noch im Kopf, wie ich mich beim letzten mal über die Blausteinkriege, die "das deutsche Game of Thrones" wären, lustig gemacht habe? Da wurden die Orgels mit der creme de la creme aktueller Fantasyautoren gleichgestellt und ihr neues Werk mit dem aktuell wohl eindeutig bestverkauftem Fantasyspektakel. Nichts gegen die Brüder, aber sowas ist einfach platt und dumm. Müssen es immer die die stereotypen Vergleiche sein, die den Herrschaften vom Marketing einfallen? Früher gabs Frau MZB und Herrn JRR Tolkien, jetzt ist es halt GRRM. Mehr kennen die halt nicht, weil mehr nicht in den Bestseller-fixierten Köpfen auftaucht. Deswegen haben wir jetzt auch gleich "die deutsche Antwort auf George R.R. Martin": Herr Tom Grimm. Kinder, ich lese beileibe nicht JEDES Buch, aber schon ganz schön viel. Und kennen tu ich auch so Manches, aber über den Namen bin ich NOCH NIE gestolpert. Das heißt ja nicht, dass das Buch nicht gut sein kann, aber BITTE, was soll der SCHEISS? Ich bin ja eigentlich sogar recht sauer auf George R.R., aber muss man jeden §%&**#newb mit einem der Altmeister vergleichen? Vielleicht ist ANTWORT doch ein wenig plakativ gewählt? FERNES ECHO wäre vielleicht passender, oder LEISES RAUSCHEN? Und übrigens, wenn ihr schon sonst nix im Programm habt, was zieht, als diesen Namen – und ihr jetzt auch noch die Hardcoverausgabe von GRRM zum Zugpferd macht – dann schreibt wenigstens keine Unwahrheiten. ZUM ERSTEN MAL ALS UNGETEILTE AUSGABE ist halt einfach mal falsch. Ihr könnt ja mal nachschauen, was die liebevoll gestaltete und von Anfang an ungeteilte Ausgabe von FanPro so im Netz bringt… Die waren das übrigens auch, die seinen Stellenwert lang vor eurer Zeitrechnung schon begriffen hatten… Kurz zur Erinnerung: FanPro (1983-2012) hat schon 1986 Armageddon Rock verlegt, übrigens brilliant übersetzt vom visionären Verleger Werner Fuch. Außerdem unter anderem Die Flamme erlischt, Sturm über Windhaven und Fiebertraum. Penhaligon (2008-heute) 2016 gibts dann die vollständig überarbeitet Neuauflage von Die Flamme erlischt. Da hab ich fast ein wenig Angst, denn auch das war super von Hernn Fuchs ins Deutsche übertragen. Zum kleinen Trost steht er trotz überarbeiteter Ausgabe dort immer noch als Übersetzter. Da kann man wenigstens hoffen, dass er noch ein paar Kröten für sich abzwacken konnte und dass das Ganze auch nicht zu einem Debakel wird, wie Herrn Kreges unglückliche Verbesserung zum Herrn der Ringe oder die wie Sauerbier angepriesene Neuübersetzung der Pratchett-Klassiker…

NICHTS

Und dann folgen viele Enttäuschungen…
Was am besten beschreibt, wie ich mich am Ende der Einpflege der neuen Verlagsprogramme in unsere Datenbank fühle, ist NICHTS. Denn das ist das Gefühl, das sich nach vielen Tagen Prospekte eingeben einstellt. Das Gefühl, fast NICHTS vorweisen zu können. Meine Bestellformulare waren noch nie so leer, wie nach diesem Verlagsprogramm. Irgendwie weiß ich nicht so recht, was ich euch diesmal anpreisen soll, bzw auf welche Titel ich mich selbst so richtig freue. Schön ist, dass von dieser Schwindsucht auch ungeliebte Randbereiche betroffen sind, die uns eh mehr Verwaltungsaufwand beschert haben, als Umsatz – geschweige denn Gewinn. Traurig aber ist, dass es außer ein paar "Vielleichts" und "Könnte" kaum ein Buch gibt, dass mich schon im Vorfeld wirklich begeistert. Klar zwei drei wichtige Fortsetzungen, zwei drei Hoffnungsschimmer aber insgesamt einfach viel zu wenig und dann noch aufgewärmter Käse, lieblos angerichtet. Da fehlt mir der Appetit.

Metro 2035

Heyne scheint nicht ganz verloren…
…oder auch der letzte Prospekt schließt einen versöhnlichen Bogen zum positiven Beginn.
Nachdem ich mich durch fast einen Meter Papier gewühlt habe und dabei immer genervter geworden bin, hatte ich bei meinem letzten Prospekt eigentlich blanken Ärger erwartet. Ihr erinnert euch noch an mein Pamphlet vom letzten Jahr? Da hab ich viel auf Piper und Kleinverlage gesetzt. Leider ist da entweder Sand im Getriebe oder die Luft schon wieder raus. Dafür hat mein letztjähriger "Feind" Heyne ein ganz respektables Programm auf die Beine gestellt. Zumindest im SF Bereich gibts ein paar ganz nette Titel und nicht nur Drittvermarktungen und Belangloses…
Wirklich erwartete Fortsetzungen – Ja, ich freu mich auf den nächsten Band aus dem Expanse Universum von James Corey und ja, auch auf Metro 2035 von Herrn Glukhovsky bin ich echt gespannt.
Mutige Ausgaben neuer Autoren – Und wenn man dann erstmal ein paar "Freufreu" Titel gefunden hat, liest sich auch der Rest viel angenehmer und positiver. Ja, ich denke auch, dass es einfach noch okay ist, von einem kommenden großen SF Debut zu schreiben. Das nett präsentiert und gut verpackt, Lust aufs lesen macht. "Unsterblich" von Jens Lubbadeh wirkt zumindest im Prospekt echt stimmig und so, als könnte man sich darauf freuen. Man ist dann einfach gnädiger und kann schon mal darüber hinwegsehen, dass Herr Corey mit dem peinlichen Zitat beworben wird: "James Coreys Saga ist das Game of Thrones der Science-Fiction!" (NPR Books).
Schöne Werksausgaben – Irgendwie haben die das jetzt auch geschnallt, mit den Klassikern und der einheitlichen Aufmachung. Ich kauf einfach gerne die aktuelle Ausgabe der Heinlein oder Asimov Bände. Weil sie stimmig und hübsch sind. Hoffentlich wird sowas auch gepflegt und nicht allzu früh wieder Lückenhaft…
Sogar die Sammelbände sind sinnig – Dass die Metro Reihe auch außerhalb der (mittlerweile) drei Bände noch gut zu lesen ist, schlägt sich verkaufstechnisch leider nicht ganz so nieder. Sinnvoll, dass die echt coolen St. Petersburg Bände jetzt im erschwinglichen Sammelband rauskommen. Auch Scalzis Krieg der Klone ist für knapp 15 Euronen wirklich wertiges Lesefutter…

Warum auch immer, vielleicht hat ja doch mal irgendwer irgendwas verstanden (oder einfach nur mein Genöle im letzten Jahr gelesen 😉 ) – in jedem Fall ist das Programm, das uns Heyne dieses Halbjahr vorlegt, ein Hoffnungsschimmer. Kein Vergleich mit dem letzten und fast schon wieder wirklich gut. (Jaja, könnt ihr jetzt ruhig auch lesen 🙂 )

Euer Gerd

Ja, der Gerd. Kaum ist es mal wieder an der Zeit, sich durch die Verlagsprospekte zu wühlen, ist er griesgrämig und zum stänkern aufgelegt. Ja, ich habs mal wieder auf den letzten Drücker angegangen, aber ihr wisst ja: Weihnachtszeit, dann Urlaube, dann schon die ersten Veranstaltungen planen… so richtig Zeit ist da einfach nicht. Umso erfreulicher, dass ich bei Klett Cotta, was ich mir zuerst zur Brust genommen habe, ein Licht am Ende des Tunnels sehe ;-).

Positiver als erwartet…

den ganzen Beitrag lesen…

Drohnenland

von am 7. Dezember 2015 Kommentare deaktiviert für Drohnenland

DrohnenlandTom Hillenbrand
DROHNENLAND. Kriminalroman.
Köln, Kiepenheuer & Witsch, 2014, 425 S.
KiWi-Taschenbuch
ISBN 978-3-462-04662-5

Manche Bücher passen in ihre Zeit wie die Faust aufs Auge. Der als Kriminalroman „getarnte“ Near-Future-Thriller DROHNENLAND des deutschen Bestseller-Autors Tom Hillenbrand ist so ein Buch. Obwohl bereits im Frühsommer 2014 erschienen, beschäftigt es sich mit den immer noch aktuellen „Aufregern“ Vorratsdatenspeicherung, Cyberkriminalität, überstaatliche Zusammenarbeit der Polizei innerhalb der Europäische Union und Drohnenkriegsführung.

Der1972 geborene Hillenbrand war Ressortleiter bei SPIEGEL ONLINE, wurde jedoch durch eine Reihe kulinarischer Krimis bekannt, die sich großer Beliebtheit erfreuen. Offenbar überkam ihn dann jedoch eine Vision, wie ein Kapitalverbrechen in einigen Jahren von den dann europäisch organisierten und geführten Polizeibehörden untersucht und behandelt wird. Wie dabei die heute schon erkennbaren Überwachungsstrukturen praktisch ins Unendliche ausgeweitet wurden, wie virtuelle Welten den klassischen Tatort-Besuch ersetzen – und wie Verdächtige sich in digitalen Parallelwelten verstecken, ist eigentlich ein klassisches Science-Fiction-Thema.

den ganzen Beitrag lesen…

Tom Hillenbrand
DROHNENLAND. Kriminalroman.
Köln, Kiepenheuer & Witsch, 2014, 425 S.
KiWi-Taschenbuch
ISBN 978-3-462-04662-5

Manche Bücher passen in ihre Zeit wie die Faust aufs Auge. Der als Kriminalroman „getarnte“ Near-Future-Thriller DROHNENLAND des deutschen Bestseller-Autors Tom Hillenbrand ist so ein Buch. Obwohl bereits im Frühsommer 2014 erschienen, beschäftigt es sich mit den immer noch aktuellen „Aufregern“ Vorratsdatenspeicherung, Cyberkriminalität, überstaatliche Zusammenarbeit der Polizei innerhalb der Europäische Union und Drohnenkriegsführung.

Der1972 geborene Hillenbrand war Ressortleiter bei SPIEGEL ONLINE,

den ganzen Beitrag lesen…

Piper Verlag vor Weihnachten

von am 3. Dezember 2015 Kommentare deaktiviert für Piper Verlag vor Weihnachten

…nicht viel, aber dafür hochkarätig. Der langerwartete Abschlussband der Götterkriege von Askir.

Wanderer

WATSON, ANGUS: AGE OF IRON #1 DER KRIEGER € 14,99
SCHWARTZ, RICHARD: ASKIR – DIE GÖTTERKRIEGE #6 DER WANDERER € 10,99

…nicht viel, aber dafür hochkarätig. Der langerwartete Abschlussband der Götterkriege von Askir.

WATSON, ANGUS: AGE OF IRON #1 DER KRIEGER € 14,99
SCHWARTZ, RICHARD: ASKIR – DIE GÖTTERKRIEGE #6 DER WANDERER € 10,99

Das Science Fiction Jahr 2015

von am 27. Oktober 2015 Kommentare deaktiviert für Das Science Fiction Jahr 2015

SFJahrHannes Riffel & Sascha Mamczak (Hrsg.)
DAS SCIENCE FICTION JAHR 2015
Berlin, Golkonda, 2015, 650 S.
ISBN 978-3-944720-48-7
Klappenbroschur

Seien wir doch mal ehrlich: Ein wenig mehr als in den vergangenen Jahren haben wir schon gezweifelt, ob auch 2015 ein SF-JAHR erscheinen würde. Schließlich räumten die fleißigen und mutigen Herausgeber und Mitarbeiter von Golkonda aber alle Zweifel aus dem Weg und Ende September kamen die Bücher aus der Druckerei und in die Verkaufsregale.
Bereits der erste Eindruck konnte überzeugen; durch das größere Format der bei Golkonda üblichen Klappenbroschur wirkt das Jahrbuch etwas schlanker als die zuletzt bei Heyne üblichen „Backsteine“, und es liegt auch besser in der Hand. Ein Blick ins Inhaltsverzeichnis zeigte, was die spätere Lektüre bestätigte: Es fehlt nichts! Nahtlos, „wie beim Staffellauf“, wurde der „Stab“ übergeben. Als Herausgeber firmieren Hannes Riffel und Sascha Mamczak, die Redaktion blieb Größtenteils bei der Stange und einige kleine Änderungen, dienen durchgängig der besseren Lesbarkeit und der Konzentration auf das Wesentliche.
Dieses Wesentliche ist die Übersicht über die Bücher, Comics, Spiele, Filme und Hörbücher mit Genrebezug, die im letzten Jahr erschienen sind. Das wurde mit gewohnter Bravour gemeistert. Zwischen die einzelnen Blöcke wurden Artikel, Essays und Interviews gesetzt, die Einzelaspekte und Besonderheiten in den Fokus nahmen.
Allem voran natürlich die unabdingbare Verneigung vor dem Gründervater: Über 70 Seiten mit Nachrufen und Erinnerungen an Wolfgang Jeschke, niedergeschrieben von Kollegen, Freunden, Weggefährten und Bewunderern.
Danach folgen unter anderem ein Beitrag von Ken Liu über „Chinesische SF“, ein Interview mit MARSIANER-Autor Andy Weir, Dietmar Dath schreibt über Greg Egan und Michael K. Iwoleit über deutschsprachige Science-Fiction-Kurzgeschichten, von Kameron Hurley gibt es die großartige Streitschrift „Wir kämpfen seit jeher“, die 2014 mit einem HUGO Award belohnt wurde, Hardy Kettlitz und Bartholomäus Figatowski beschäftigen sich mit Aspekten der Science-Fiction-Frühzeit, während Christian Endres (Film) und Uwe Neuhold (Technik) die Zukunft fest im Blick haben.
Gelungener Abschluss ist die Bibliografie, für die der Österreicher Christian Pree gewonnen werden konnte. Verzeichnet sind auf gut fünfzig Seiten die deutschsprachigen Science-Fiction-Publikationen des Jahres 2014 aus (fast) allen Verlagen und in (fast) allen Erscheinungsformen, aus Platzgründen allerdings ohne bei Erzählungsbänden die einzelnen Stories aufzulisten.
So, und wenn es jetzt noch gelingt, gedanklich das Präfix „Heyne“ vom Haupttitel DAS SCIENCE FICTION JAHR zu lösen, kann man dem Golkonda Verlag (und sich selbst als SF-Fan) eigentlich nur zur dreißigsten Ausgabe dieses immer noch einzigartigen Jahrbuchs gratulieren.

Horst Illmer

Hannes Riffel & Sascha Mamczak (Hrsg.)
DAS SCIENCE FICTION JAHR 2015
Berlin, Golkonda, 2015, 650 S.
ISBN 978-3-944720-48-7
Klappenbroschur

Seien wir doch mal ehrlich: Ein wenig mehr als in den vergangenen Jahren haben wir schon gezweifelt, ob auch 2015 ein SF-JAHR erscheinen würde. Schließlich räumten die fleißigen und mutigen Herausgeber und Mitarbeiter von Golkonda aber alle Zweifel aus dem Weg und Ende September kamen die Bücher aus der Druckerei und in die Verkaufsregale.
Bereits der erste Eindruck konnte überzeugen;

den ganzen Beitrag lesen…

Kleines Sammelsurium KW 43 neue Bücher verschiedener Verlage

von am 21. Oktober 2015 1 Kommentar

Bestie

Festa Verlag
SMITH, CLARK ASHTON: LOVECRAFTS BIBLIOTHEK DES SCHRECKENS HC #37 GESAMMELTE ERZÄHLUNGEN BAND 4: DIE BESTIE VON AVEROIGNE € 28,00

Heyne Verlag
HAIG, FRANCESCA: OMEGA TRILOGIE – DAS FEUERZEICHEN HC   € 16,99
SANDERSON, BRANDON: RECKONERS TRILOGIE HC #2 FIREFIGHT € 17,99

Unitall Verlag
REN DHARK UNITALL #29 DAS CAPGRAS-SYNDROM € 12,90
REN DHARK WEG INS WELTALL #57 FORSCHER OHNE GEWISSEN € 16,90

Festa Verlag
SMITH, CLARK ASHTON: LOVECRAFTS BIBLIOTHEK DES SCHRECKENS HC #37 GESAMMELTE ERZÄHLUNGEN BAND 4: DIE BESTIE VON AVEROIGNE € 28,00

Heyne Verlag
HAIG, FRANCESCA: OMEGA TRILOGIE – DAS FEUERZEICHEN HC   € 16,99
SANDERSON, BRANDON: RECKONERS TRILOGIE HC #2 FIREFIGHT € 17,99

Unitall Verlag
REN DHARK UNITALL #29 DAS CAPGRAS-SYNDROM € 12,90
REN DHARK WEG INS WELTALL #57 FORSCHER OHNE GEWISSEN € 16,90

Random House KW 41

von am 8. Oktober 2015 Kommentare deaktiviert für Random House KW 41

Blausteinkriege

Heyne Novis
HARRIS, ROBERT: CICERO TRILOGIE NEU #2 TITAN € 9,99
HARRIS, ROBERT: CICERO TRILOGIE NEU #1 IMPERIUM € 9,99
SIMMONS, DAN: DER BERG   € 11,99
MAMCZAK, SASCHA / PIRLING, SEBASTIAN: DER WEG ZUM MARS  AUFBRUCH IN EINE NEUE WELT € 9,99
ROBINSON, KIM STANLEY: MARS-TRILOGIE PB #1 ROTER MARS € 14,99
TINGEY, SUE: MARKED #1 EINE TEUFLISCHE LIEBE € 12,99
ORGEL, T. S.: DIE BLAUSTEINKRIEGE #1 DAS ERBE VON BERUN € 14,99
HARRIS, ROBERT: CICERO TRILOGIE HC #3 DICTATOR € 22,99

Random House Audio
KRÜGER, THOMAS/BÄR, DIETMAR: ERWIN HÖRBUCH #3 ENTEN & ENTSETZEN € 16,99

cbt
STROUD, JONATHAN: LOCKWOOD & CO PB #1 DIE SEUFZENDE WENDELTREPPE € 12,99
SCOTT, MICHAEL: DIE GEHEIMNISSE DES NICHOLAS FLAMEL  LOST STORIES € 6,99

Heyne Novis
HARRIS, ROBERT: CICERO TRILOGIE NEU #2 TITAN € 9,99
HARRIS, ROBERT: CICERO TRILOGIE NEU #1 IMPERIUM € 9,99
SIMMONS, DAN: DER BERG   € 11,99
MAMCZAK, SASCHA / PIRLING, SEBASTIAN: DER WEG ZUM MARS  AUFBRUCH IN EINE NEUE WELT € 9,99
ROBINSON, KIM STANLEY: MARS-TRILOGIE PB #1 ROTER MARS € 14,99
TINGEY, SUE: MARKED #1 EINE TEUFLISCHE LIEBE € 12,99
ORGEL, T. S.: DIE BLAUSTEINKRIEGE #1 DAS ERBE VON BERUN € 14,99
HARRIS,

den ganzen Beitrag lesen…

Taschenbücher kreuz & quer

von am 19. August 2015 Kommentare deaktiviert für Taschenbücher kreuz & quer

Hellhole

DerHörverlag
SCHÄTZING, FRANK: BREAKING NEWS HÖRBUCH   € 14,99

Penhaligon
DAMICO, GINA: HELLHOLE  WENN DER TEUFEL BEI DIR LOS IST € 14,99

Piper Nachzügler
SCHWARTZ, RICHARD: GEHEIMNIS VON ASKIR SAMMELBAND #3 ASKIR 6, EULE… PLUS BONUS € 20,00
JORDAN, ROBERT: DAS RAD DER ZEIT ORIGINAL #11 DIE TRAUMKLINGE € 22,99

DerHörverlag
SCHÄTZING, FRANK: BREAKING NEWS HÖRBUCH   € 14,99

Penhaligon
DAMICO, GINA: HELLHOLE  WENN DER TEUFEL BEI DIR LOS IST € 14,99

Piper Nachzügler
SCHWARTZ, RICHARD: GEHEIMNIS VON ASKIR SAMMELBAND #3 ASKIR 6, EULE… PLUS BONUS € 20,00
JORDAN, ROBERT: DAS RAD DER ZEIT ORIGINAL #11 DIE TRAUMKLINGE € 22,99

Aquamarin

von am 12. August 2015 Kommentare deaktiviert für Aquamarin

aquamarinAndreas Eschbach
AQUAMARIN.
Würzburg, Arena, 2015, 400 S.
ISBN 978-3-401-60022-2

Für Heranwachsende beiderlei Geschlechts gibt es ja immer einen Grund sich entweder total super zu fühlen – oder wie ein abstoßendes Monster, das niemand leiden kann. Das war schon immer so und wird auch in hundert Jahren nicht anders sein. So ergeht es im Jahr 2151 auch der sechzehnjährigen Saha, dem einzigen Mädchen in der australischen Küstenstadt Seaheaven, dass aufgrund einer körperlichen Disposition nicht schwimmen kann, was sie in einer Spaß-Gesellschaft am Meer sowieso schon zur Außenseiterin macht. Dazu kommt noch, dass sie das erklärte Lieblingsopfer für die »Streiche« der Klassenprimadonna Carilja ist.
Als sie aufgrund eines dieser »Streiche« jedoch im Tauchbecken der Schule landet, entdeckt Saha, dass ihre »Behinderung« alles andere als eine solche ist – sie kann unter Wasser »atmen«. Doch damit hat sie nur ein neues Problem: Mutationen oder Genmanipulationen sind in der Zone, in der Seaheaven liegt, strengstens verboten.
Unterstützt von ihrem Mitschüler Pigrit und einer mitfühlenden Lehrerin versucht Saha ihr »Geheimnis« zu verbergen und sich einen Platz im Sozialgefüge Seaheavens zu erobern. Für kurze Zeit scheint ihr das auch zu gelingen, doch ein Zwischenfall beim großen Hafenfest zwingt sie, sich zu ihren außergewöhnlichen Fähigkeiten zu bekennen und die Konsequenzen ihres »Anders-seins« zu akzeptieren …
Spannend, emotional bewegend und psychologisch stimmig beschreibt Andreas Eschbach in seinem mittlerweile elften Jugendbuch für den Arena Verlag den Leidensweg von Saha, den sie gehen muss, bevor sie erkennt, dass auch für sie in der Schöpfung – und in der menschlichen Gemeinschaft – ein Platz vorhanden ist. Dabei verknüpft er die Handlung geschickt mit gegenwärtig schon erkennbaren Tendenzen in den Bereichen der Gentechnik, der Erschließung der Meeresböden und der Entstehung immer kleinerer und spezialisierter »Staaten«, die letztlich nur noch Interessenzonen politisch-kommerzieller oder religiöser Art darstellen.
Dass Eschbach in der Science Fiction alles kann, zeigte er zuletzt erneut in zwei PERRY RHODAN-Romanen, dass er auch weiß wie Kinder und Jugendliche »ticken«, macht den besonderen Reiz seiner Jugendbücher aus. Insoweit ist »Aquamarin« eine gelungene Mischung aus beiden »Welten« und ebenso tiefgründige wie kurzweilige Lektüre für den Strand – und irgendwo auf unserer Welt ist immer Sommer.

Horst Illmer

Andreas Eschbach
AQUAMARIN.
Würzburg, Arena, 2015, 400 S.
ISBN 978-3-401-60022-2

Für Heranwachsende beiderlei Geschlechts gibt es ja immer einen Grund sich entweder total super zu fühlen – oder wie ein abstoßendes Monster, das niemand leiden kann. Das war schon immer so und wird auch in hundert Jahren nicht anders sein. So ergeht es im Jahr 2151 auch der sechzehnjährigen Saha, dem einzigen Mädchen in der australischen Küstenstadt Seaheaven, dass aufgrund einer körperlichen Disposition nicht schwimmen kann,

den ganzen Beitrag lesen…

Neuheiten Bestellung 2/2015 Schluss mit Lustig…

von am 28. Juli 2015 Kommentare deaktiviert für Neuheiten Bestellung 2/2015 Schluss mit Lustig…

Jepp, es ist wieder soweit. Ich sitze wochenlang hinten im Büro und koche vor mich hin. Über mir eine dunkle, dichte Cumulonimbus, aus der sich in kurzen Abständen bläuliche Funken entladen. Es wird einfach nicht besser. Die Halbjahresbestellungen sind nicht nur sehr viel unübersichtlicher und damit zeitintensiver, als zu Zeiten ordentlicher Reihen in den Verlagshäusern, sondern auch noch, durch die schwindsüchtige Auswahl, frustrierend und wenig Gutes verheißend.

KöniginimExil

Die Zukunft…
liegt vor uns, das ist mal sicher. Aber ich bin mir nicht sicher, was die Zukunft mit dem Heyne Verlag zu tun hat. Okay, vielleicht ist meine Denkweise ein wenig gestrig, auch wenn ich immer eher technikaffin und interessiert an Neuem bin? Vielleicht ist es auch mein eigenes kleines Paradoxon, dass ich als Buchhändler für Phantastik und bekennender Science-Fiction-Fan das gedruckte Buch als etwas ganz Besonderes und durch nichts zu Ersetzendes erachte. Klar waren Reader schon immer fester Bestandteil zukünftiger Welten. Zum ersten mal ist es mir in den frühen Neunzigern bei Deep Space Nine massiv aufgefallen. Ebook Reader waren über alle Staffeln präsent. Eine eindeutige Ansage, gerade in einer (Star Trek) Serie, in der in vielerlei Hinsicht mit Autoren, Literatur und dem Genre SF gespielt wird. Der Sohn des Hauptcharakters, Jake Sisko, findet seine Berufung nicht in den Fußstapfen seines Vaters, in der Star Fleet, sondern als Autor. Durch die Doppelrolle von Avery Brooks als Benjamin Sisko (Kommandant der Station DS9) und gleichzeitig als Benny Russell (Science-Fiction-Autor auf der Erde der  1950er Jahre), stellt sich die immanente Frage, ob die komplette Welt nicht nur das Hirngespinst des Autors sein könnte…

engelchenWeit abgeschweift!

teufelchen…aber in einem Bogen zurückgekehrt: Trotz dieser Präsenz von ebook Readern, stellen antike Gegenstände wie gedruckte Bücher, selbst in dieser cleanen Zukunftsversion einen mystischen Wert dar, der mit nichts zu vergleichen ist (außer vielleicht einem von Buck Bokai signierten Baseball)

engelchenGerd, nicht noch weiter abschweifen!

teufelchen…aber ich hab keine Lust, an die Kataloge zu gehen, außerdem bin ich genervt!

engelchenVon was denn?

teufelchen… Heyne, bzw Random House Verlagspolitik.

engelchen?

Tja, die Seite, DieZukunft ist ein echt gut gemachtes Portal für Fans der Phantastik und insbesondere der Science Fiction. Haben die gemacht. Ist toll. Haben dafür sogar einen Preis eingeheimst. Hab ich drüber geschrieben.
Außerdem gibts jetzt jede Menge Science Fiction Klassiker als ebook. Hab ich auch schon drüber geschrieben. Ist echt toll. Da wird sich gekümmert. Um die Fans. Und um den Profit. Und zwar den eigenen. Klar ist das normal, in unserer kapitalistischen Welt. Jeder versucht sich eine möglichst große Scheibe vom Kuchen abzuschneiden. Egal auf wessen Kosten und egal mit welchen Mitteln. DieZukunft ist, ohne Groll, super gemacht. Ist Amazon auch. Es ist schön, dass es viele Klassiker wieder zu kaufen gibt. Es ist auch schön, dass finanziell unattraktive Serien immerhin als ebook weiterveröffentlicht werden. Ich vermute aber System hinter all diesen Details, die sich erstmal nett anhören…
Heyne war immer der Vorzeigeverlag für Science Fiction. Innovativ und beständig zugleich. Unter den Fittichen des langjährigen Alleinverantwortlichen Wolfgang Jeschke, konnte die 06er Reihe, die Reihe für Science Fiction und Fantasy, wachsen und gedeihen. Weitestgehend ohne die Intervention auf kurzfristige Gewinnoptimierung getrimmter BWLer. Deshalb war die 06er Reihe auch das Maß der Dinge. Lange Lieferfähigkeiten, also weit über das jetzige Kurzverfallsdatum von zwei, drei Jahren hinaus, als Basis für ein umfassendes Verlagsprogramm und eine nachhaltige Dominanz, gepaart mit einem guten Händchen für die Auswahl neuer Autoren, haben den Heyne Verlag zum unangefochtenen Marktführer in Sachen Science Fiction und Phantastik in Deutschland gemacht. Gleichzeitig wurde durch diesen Umgang mit dem Genre die Wertschätzung insgesamt erhöht und gefördert. Beispielfunktion weit über den eigenen Verlag hinaus, in andere Verlagshäuser, aber auch ins Bewusstsein der Menschen. Dass heute SF (wieder) einigermaßen salonfähig ist und sich eindeutig phantastische Titel in die Feulletons verirren, tatsächlich als Literatur behandelt werden und natürlich auch die Bestsellerlisten stürmen ist sicher zum Teil mit darauf zurückzuführen.
Leider sind diese Zeiten fast schon mutwillig zerschlagen worden. Mit der Übernahme durch die Random House Gruppe (Mehrheitlich Bertelsmann!), dem mit insgesamt mehr als einem Viertel der Weltproduktion bei weitem größten Fisch im globalen Buchmarkt, weht heute natürlich ein ganz anderer Wind. Gesch… auf die Verantwortung eines Produzenten von etwas, dass in weiten Teilen der Welt als Kulturgut betrachtet wird. Literatur als reines Konsumprodukt mit Gewinnoptimierung und Vereinheitlichung. Da liegt die Vermutung nahe, dass der beschrittene Weg, die Comunity der SF Fans nicht nur mit einem, zugegebenermaßen tollen, umfassenden und kostenlosen Portal zu beglücken, vielleicht doch weniger altruistischer Motivation entspringt, als anzunehmen wäre. Als kleiner Hinweis sei erwähnt, dass der Heyne Verlag, also eben jener gewaltige Moloch, genannt "Random House" auf dieser Seite natürlich auch im angegliederten Shop, zum Konsum anregt. Zum direkten Konsum, ohne den lästigen Umweg über den niedergelassenen Buchhandel. Ein Verfahren, das im Buchhandel nicht nur unüblich, sondern sogar verpönt ist und "früher" eigentlich nur von sehr kleinen Verlagen praktiziert wurde, die die zusätzliche Marge "zum Überleben brauchen". Seltsam an der Sache ist die relativ späte Reaktion auf diverse gutgepflegte Non-Profit-Portale, das Heer freiwilliger oder unterbezahlter Halbfreiwilliger, die Rezensionen für Amazon schreiben, einiger wirklich gutgemachter und gutgemeinter Seiten aus dem Umfeld der Konkurrenten (Piper Fantasy), und natürlich den unzähligen kleinen Seiten von Einzelkämpfern wie unserer. 😉 Man könnte jetzt sagen, keine oder wenig Bock auf innovatives Denken – oder die mangelnde Fähigkeit dazu – oder die mangelnde Risikobereitschaft. Früh in etwas zu investieren kann ja schließlich auch negative Konsequenzen haben. Zu lange abzuwarten kann aber auch gefährlich sein, deswegen setzen die Verlage ja jetzt auch endlich massiv auf das ebook Pferd, während der angeheitzte Traber (kindle = anheitzen / kommt wohl nicht von kindly = sanft) von Amazon längst die Ehrenrunde dreht. Zur Schadensbegrenzung muss man jetzt eben die Marge für sich selbst erhöhen. Zum Beispiel durch wesentlich schlechtere Konditionen für den Handel, als beim gedruckten Buch, durch Direktvermarktung unter Umgehung des stationären Handels und durch unverschämt hohe Preise, die der vermeindlicher Käufer berappen muss – für das Recht, ein virtuelles Produkt nutzen zu dürfen, anstatt es im heimischen Regal tatsächlich zu besitzen.
Ah, stöhnt es aus den Reihen der Produzierenden Verleger, das Buch selbst kostet doch fast nichts, im Verhältnis zu den Rechten und der Übersetzung. Deswegen muss die elektronische Variante sehr nahe am Preis des "echten" Buches liegen. Warum zum Teufel erfüllt ihr uns dann nicht den Wunsch, und druckt wenigstens eine kleine Auflage für die Fans? Wenn es eh fast nichts kostet? Das Layout und die Übersetzung sind ja wohl schon gemacht, fürs ebook. Ah, vielleicht hat es doch andere Gründe? Genau, das ebook können wir viel einfacher selbst verkaufen, ohne Buchhandel, ohne Zwischenhändler. Einfach fett absahnen, statt nur dabeisein. Dass wir (der Buchhandel) eh an den vermaledeiten elektronischen Versionen kaum was verdienen kommt hinzu. Auch, dass der Leser sich in ein paar Jahren fragen wird, was er jetzt von seinen 10.000 Büchern auf dem Reader hat, die nicht sein Eigentum sind, sondern an denen er nur beschränkte Leserechte besitzt? Macht es auch viel einfacher, den Kunden einzuschätzen, wenn er eh alle Bücher in der Cloud hat. Wie praktisch, Vorteile verkaufen zu können, die darüber hinweg trösten, dass wir freiwillig die Hosen runterlassen.

Wüstenplanet

Über etwas anderes muss ich diesmal gar nicht schreiben. Heyne reicht vollständig. Das Programm ist lächerlich. Fast nur Neuauflagen und Drittverwurstungen, ohne Esprit und ohne Liebe zum Genre. Peinlicher Einheitsbrei angereichert mit Highlights längst vergangener Tage, die zwar in jedes solide Verlagsprogramm gehören, aber ohne die peinliche Propaganda, es wäre ein Geniestreich, uns diese ollen Kamellen jetzt nochmal unterzujubeln. Wo ist denn die Banks Komplettedition? Wo sind die neuen Highlights? Wo sind längst überfällige Übersetzungen genialer Werke oder gar Fortsetzungen wie der grandiosen Saga um Andrew "Ender" Wiggins? Stattdessen wird uns die überarbeitete Version von Frank Herberts Wüstenplanet als Käs der Welt verkauft. Klar ist das Werk genial, aber es hat weder eine neue Übersetzung gebraucht, noch eine Neuauflage. Es ist schließlich lieferbar! Viel günstiger!

engelchenGerd, Obacht, du ereiferst dich. Viel zuviele Ausrufezeichen. Das ist kein guter Ton. Zur Raison, wir sind hier nicht im Wirtshaus.

teufelchen…da kann man sich aber auch!…

engelchenObacht, schon wieder zu laut.

teufelchenOch menno…

Gut, seis drum. Ich bin einfach nur enttäuscht von der Entwicklung, die ich direkt erst einmal nicht beeinflussen kann. Es ist, wie es immer ist. Einige werden mich als Dinosaurier oder Relikt aus einer vergehenden Zeit sehen, der sich krampfhaft an etwas klammert, das zu Recht im Aussterben bergiffen ist. Schließlich sparen wir Papier in dieser schönen neuen Welt und der Buchhandel ist halt langsam überflüssig geworden. Außerdem kann man Printprodukte nicht so praktisch dem neuen Zeitgeist anpassen. Bei ebooks kann man ganz toll Wörter und Inhalte austauschen, damit sie aktuell sind. Oder sie gegebenenfalls ganz löschen. Dann kann es nicht mehr zu solchen Katastrophen kommen, dass wir unsern Enkeln erklären müssen, warum "Die kleine Hexe" Kindern begegnet, die sich als Türke, Chinesenmädchen und Neger verkleidet haben. Klar, wie würden wir denn da dastehen? Rassisten? Nazis? Verdammt habt ihr denn gar nicht dazugelernt?

engelchenDu sollst nicht Fluchen!

Jaja, schon gut. Immer schön sachlich bleiben. Und politisch korrekt. Genau wie in den schönen neuen Büchern. Ich will aber wenigstens mal Dampf ablassen. Dafür hab ich diese Meckerkolumne ja schließlich angefangen.

engelchenJa, aber du meckerst diesmal einfach nur über einen Verlag, das geht weit an deinem sonstigen Konzept vorbei und trägt damit weniger zur Erheiterung bei, als deine witzigen Zusammenfassungen. Du hast dich einfach in Rage geredet und vergessen, dass diese Rubrik eine nette Ansammlung von Annekdoten sein soll. Kein Müll abladen, keine Polemisierungen und kein Stammtischniveau.

teufelchenNa gut, ich kann auch über Blanvalet herziehen…

engelchenBeherrsch dich! Ich sagte, Random House allein ist laaaaangweilig.

teufelchenGoldmann?

Gut, seis drum. Ich bin einfach nur enttäuscht von der Entwicklung. Es ist, wie es immer ist. Dann gibts zum Abschluss halt noch ein paar nette Werbesprüche für den mündigen Buchhändler (wenn ichs net besser wüsste, würd ich denkn, die haltn uns für Deppen) (!)

blausteinkriege

Die Fantasy-Sensation: Die Blausteinkriege ist das deutsche Game of Thrones – Was da wohl Herr Martin dazu sagen würde? Wird übrigens noch besser: So episch, spannend und unberechenbar wie George R. R. Martin, Joe Abercrombie und Peter V. Brett – Na, da haben wir jetzt aber die Creme de la Creme der modernen Fantasy genannt. Viel Erfolg, meine Herren Orgel.

Ein packendes Abenteuer um den härtesten Weltraumkonflikt aller Zeiten – Will da jemand aus der Eurozone ausscheren, ist ja auch härter als alle Konflikte vorher…

Darauf haben Millionen Fans gewartet … die drei ersten Romane jeweils in einem Band – Klar, denn Millionen Fans kaufen ja jetzt nochmal den Sammelband. Für die Sammlung? Oder sind es zukünftige Fans? Oder was? Am besten ich bestell gleich Millionen…

Ein atemberaubendes Space-Abenteuer, das nicht nur Science-Fiction-Fans begeistert – Ehrlich, gibts sowas? Ne, im Ernst, das muss man unbedingt erwähnen, dass so ein Buch nicht nur diese Nerds, die wir aus dem Fernsehen kennen anspricht.

Hamilton

War übrigens alles Heyne. 😉 Und zum Abschluss noch einen erfreulichen Satz. So lieblos Random House die Sache auch macht, so erfreulich ist es, dass der Verlag, der immer versucht alles richtig zu machen und, wenn auch manchmal mit angezogener Handbremse, aber dennoch mit viel Herzblut und Ambition an die Phantastik herangeht, jetzt auch in Science Fiction macht. Ich hoffe, dass aus der Schwäche der Großen Alten eine Chance für neue oder vermeindlich kleinere entsteht. Neben Kleinverlagen wie Mantikore, Feder & Schwert oder Festa muss ich immer wieder Piper lobend erwähnen. Und die sind das auch mit der SF Schiene. Meine volle Unterstützung haben sie, aber ihr müsst auch ein bisschen mitexperimentieren…

Euer Gerd

Jepp, es ist wieder soweit. Ich sitze wochenlang hinten im Büro und koche vor mich hin. Über mir eine dunkle, dichte Cumulonimbus, aus der sich in kurzen Abständen bläuliche Funken entladen. Es wird einfach nicht besser. Die Halbjahresbestellungen sind nicht nur sehr viel unübersichtlicher und damit zeitintensiver, als zu Zeiten ordentlicher Reihen in den Verlagshäusern, sondern auch noch, durch die schwindsüchtige Auswahl, frustrierend und wenig Gutes verheißend.

Die Zukunft…
liegt vor uns, das ist mal sicher.

den ganzen Beitrag lesen…

Piper Auslieferung KW 30

von am 23. Juli 2015 Kommentare deaktiviert für Piper Auslieferung KW 30

GeschichtevonZeb

Berlin Verlag
ATWOOD, MARGARET: NACH DER FLUT #3 DIE GESCHICHTE VON ZEB € 10,99

Piper Verlag
STEINFEST, HEINRICH: DER ALLESFORSCHER   € 9,99
CORVUS, ROBERT: DRACHENMAHR PB   € 12,99

Berlin Verlag
ATWOOD, MARGARET: NACH DER FLUT #3 DIE GESCHICHTE VON ZEB € 10,99

Piper Verlag
STEINFEST, HEINRICH: DER ALLESFORSCHER   € 9,99
CORVUS, ROBERT: DRACHENMAHR PB   € 12,99

Random House KW 26 – Penhaligon

von am 24. Juni 2015 Kommentare deaktiviert für Random House KW 26 – Penhaligon

BrückeGezeiten

HAIR, DAVID: DIE BRÜCKE DER GEZEITEN #3 DIE SCHLACHTROTE ARMEE € 15,00
SCHWEIKERT, ULRIKE: NACHTMAHR PB #2 DIE SCHWESTER DER KÖNIGIN € 14,99

HAIR, DAVID: DIE BRÜCKE DER GEZEITEN #3 DIE SCHLACHTROTE ARMEE € 15,00
SCHWEIKERT, ULRIKE: NACHTMAHR PB #2 DIE SCHWESTER DER KÖNIGIN € 14,99

Dschiheads

von am 16. Juni 2015 Kommentare deaktiviert für Dschiheads

Vorwort von Gerd:

Aus gegebenem (doppeltem) Anlass, kommt heute eine nicht ganz so aktuelle Rezi auf die Titelseite. Zum einen hatte ich über dieses Werk nur einmal kurz in meinen Tipps geschrieben und der 2013 veröffentlichte Roman von Wolfgang Jeschke hat zum Gedenken an diesen großen Mann der deutschen SF eindeutig mehr verdient. Zum anderen ist es eine schöne Koinzidenz, wenn ich aus diesem Anlass jetzt eine Rezension des frischgebackenen Kurd Laßwitz Preisträgers Horst Illmer zum letztveröffentlichen Titel Jeschkes online stelle. Wolfgang Jeschke hat vergangenes Jahr für "Dschiheads" den Kurd Laßwitz Preis in der Kategorie „Bester deutschsprachiger SF-Roman mit Erstausgabe von 2013″ erhalten.

Gerd

DschiheadsWolfgang Jeschke
DSCHIHEADS. Roman
München, Heyne, 2013, 367 S.
ISBN 978-3-453-31491-7

Ein Zukunfts-Roman aus Deutschland, auf dem Cover der Name des Autors WOLFGANG JESCHKE dreimal so groß wie der Titel DSCHIHEADS und ein Klappentext, der im Vergleich zu anderen Ergüssen aus den Werbeabteilungen der Verlage sogar ziemlich nahe am Inhalt bleibt – so präsentiert sich das immer noch aktuelle Buch unseres besten (und leider am 10. Juni 2015 verstorbenen) Science-Fiction-Autors.
Wolfgang Jeschke hat sich dieses Prädikat mit seinen Kurzgeschichten und Romanen in den letzten Jahrzehnten ohne jede Einschränkung (wie „derzeitig“) verdient. Und auch DSCHIHEADS erweist sich als überzeugendes Werk eines Alleskönners. Denn obwohl Jeschke auf dem Einband als Autor der Zeitreiseromane DER LETZTE TAG DER SCHÖPFUNG und DAS CUSANUS-SPIEL herausgestellt wird, geht DSCHIHEADS weit eher in eine Richtung, die er in einigen seiner neueren Kurzgeschichten eingeschlagen hat: das religionskritische Moment trat erstmals 2001 in aller Deutlichkeit in „Allah akhbar – And So Smart Our NLWs“ zutage, und in der 2004 veröffentlichten Geschichte „Das Geschmeide“ zog Jeschke für einen kurzen Moment den Vorhang der ganz großen Space Opera auf.
In DSCHIHEADS fließen diese beiden Motivstränge in einer rasanten, spannenden Handlung zusammen, deren glitzernde Oberfläche gewollt beiläufig den Blick auf einen reichhaltigen und tiefgründigen Weltentwurf verdeckt.
Drei Wissenschaftler (ein Farbiger und eine Frau sowie ihr mittels Gentechnik und KI-Implantat „up-gelifteter“ Hund/Assistent) werden vom Kommandanten eines Flottenstützpunktes auf Hot Edge, einem unwirtlichen, aber dünn besiedelten Planeten am Rande des menschlichen Einflussraums, angefordert. Als sie Monate später eintreffen, stellt sich die Situation jedoch ganz anders dar, als erwartet. Der Kommandant ist „verschwunden“, sein Nachfolger will nicht recht mit der Sprache heraus (und mit den Wissenschaftlern schon gar nicht zusammenarbeiten), die Einheimischen sind religiöse Fundamentalisten, die alles Fremde (und vieles andere auch, z. B. Hunde, Frauen und dunkelhäutige Menschen) ablehnen.
Da der verschwundene Kommandant überzeugt war, auf  „Kunstwerke“ der ursprünglichen Bewohner gestoßen zu sein, ist die Konfliktlinie klar: Falls die Wissenschaftler in der einheimischen Tierpopulation eine kulturfähige Intelligenzform entdecken würden, hätte dies für die menschlichen Siedler und den Flottenstützpunkt gravierende Folgen. Die unter einem absolutistischen Oberpriester dahin darbende Menschenkolonie und die Soldaten des Stützpunktes kämpfen ihren immerwährenden Kampf gegen die Unbilden ihrer Umwelt. Die Anführer jedoch haben sich auf Hot Edge inzwischen ganz bequem eingerichtet. Sie beuten nicht nur die ihnen anvertrauten Menschen, sondern vor allem die Tier- und Pflanzenwelt des Planeten aus. Was aber würde geschehen, wenn sich nicht nur die augapfelgroßen Edelsteine und die gigantischen Steinfresken entlang der Flussufer als in vollem Bewusstsein hergestellte Kunstwerke einer einheimischen Spezies erwiesen …?
Mit atemraubender Eleganz und einzigartigen Metaphern gelingt es Wolfgang Jeschke, aus einem Schmuckstück eine ganze Zivilisation und aus einer kurzen Erinnerung ein ganzes Universum zu zaubern. Und das macht ihm so schnell Niemand nach.

Horst Illmer

Vorwort von Gerd:

Aus gegebenem (doppeltem) Anlass, kommt heute eine nicht ganz so aktuelle Rezi auf die Titelseite. Zum einen hatte ich über dieses Werk nur einmal kurz in meinen Tipps geschrieben und der 2013 veröffentlichte Roman von Wolfgang Jeschke hat zum Gedenken an diesen großen Mann der deutschen SF eindeutig mehr verdient. Zum anderen ist es eine schöne Koinzidenz, wenn ich aus diesem Anlass jetzt eine Rezension des frischgebackenen Kurd Laßwitz Preisträgers Horst Illmer zum letztveröffentlichen Titel Jeschkes online stelle.

den ganzen Beitrag lesen…

Local Heroes werden Kurd Laßwitz Preisträger

von am 15. Juni 2015 Kommentare deaktiviert für Local Heroes werden Kurd Laßwitz Preisträger

Der seit 1980 besverlorene-paradiesetehende Kurd-Laßwitz-Preis ist einer der ganz wichtigen deutschen Preise für phantastische Literatur. Benannt nach dem deutschen SF Autor Kurd Laßwitz (1848-1910) ist es in etwa das Äquivalent zum amerikanischen Nebula Award. Vielleicht ein bisschen kleiner 😉 und mit anderen Kategorien. In Deutschland gibt es wegen der deutlich übersichtlicheren Dimension der Science Fiction Autorenschaft zum Beispiel noch einen Preis für die beste Übersetzung.

Und genau dieser geht diesmal für den im letzten Jahr beim Atlantis-Verlag erschienen Titel von Ursula K. Le Guin Verlorene Paradiese an unseren Local Hero Horst Illmer! Tatsächlich ist damit Verlorene Paradise doppelt ausgezeichnet. Einmal als "Bestes ausländisches Werk mit deutschsprachiger Erstausgabe von 2014" und eben mit der brillianten Übersetzung  von Horst Illmer in der Kategorie "Beste Übersetzung zur SF ins Deutsche mit Erstausgabe 2014" punktgleich mit der Übersetzung von "William Shakespeares Star Wars".

Das macht uns natürlich stolz, da Horst ja unter anderem auch für unsere Seite schreibt. Herzlichen Glückwunsch an Dich!

SHERLOCK HOLMES...UND DIE TANZENDEN DRACHENDer zweite Local Hero, den wir feiern können, ist Christian Endres. In der Kategorie "Sonderpreis für einmalige herausragende Leistungen im Bereich der SF 2014" ist er zusammen mit Bernd Kronsbein, Elisabeth Bösl und Sebastian Pirling als Team der Redaktion von die Zukunft auf Platz eins. Damit hat er jetzt seiner Sammlung neben dem Deutschen Phantastik Preis, den er für seinen Kurzgeschichtenband "Sherlock Holmes und das Uhrwerk des Todes" und für die Erzählung "Feuerteufel" erhalten hat, jetzt auch den Kurd-Laßwitz-Preis hinzugefügt.

Auch dafür von unserer Seite herzlichen Glückwunsch…

und toi, toi toi für deinen aktuellen Roman "Sherlock Holmes und die tanzenden Drachen" !

Der seit 1980 bestehende Kurd-Laßwitz-Preis ist einer der ganz wichtigen deutschen Preise für phantastische Literatur. Benannt nach dem deutschen SF Autor Kurd Laßwitz (1848-1910) ist es in etwa das Äquivalent zum amerikanischen Nebula Award. Vielleicht ein bisschen kleiner 😉 und mit anderen Kategorien. In Deutschland gibt es wegen der deutlich übersichtlicheren Dimension der Science Fiction Autorenschaft zum Beispiel noch einen Preis für die beste Übersetzung.

Und genau dieser geht diesmal für den im letzten Jahr beim Atlantis-Verlag erschienen Titel von Ursula K.

den ganzen Beitrag lesen…

Das Ende einer Ära: Wolfgang Jeschke 1936 – 2015

von am 12. Juni 2015 Kommentare deaktiviert für Das Ende einer Ära: Wolfgang Jeschke 1936 – 2015

Wolfgang Jeschke war, ich zögere nicht, es so direkt zu schreiben, die wichtigste Figur der Science Fiction in Deutschland.
Sein Wirken als Redakteur und Lektor im Heyne Verlag hat eine facettenreiche und umfassende Science Fiction Reihe hervorgebracht, die weltweit ihresgleichen sucht. Über zwanzig Jahre, bis 2001, war er für Science Fiction und Fantasy im Hause Heyne allein-verantwortlich und hat die 06er Reihe zum Maßstab für phantastische Literatur gemacht. Sein umfangreiches Wissen und sein Geschick bei der Auswahl, hat diese Literaturgattung in Deutschland etabliert und fest mit dem Heyne Verlag verknüpft. Konstanz und Vielfalt über Jahre hinweg. Seiner Zeit zum Glück auch noch ohne die inkompetente und lieblose Rotstiftbrigade der BWLer, die heute in den Redaktionen der Konzerne das sagen haben. Vielleicht auch nur mit ausreichend Courage und Einfluss um sich gegen sie durchzusetzen.
Neben seinem Wirken im Verlag, hat Wolfgang Jeschke selbst auch eine Vielzahl herausragender Stories und einige wirklich lesenswerte Romane verfasst. Seine Werke finden enorme internationale Anerkennung und wurden in viele Sprachen übertragen. Derzeit sind von Jeschke vier Romane lieferbar. Der Sammelband mit den drei Romanen "Der letzte Tag der Schöpfung" – "Midas" – "Das Cusanus-Spiel" und der 2013 erschienene Roman "Dschiheads". Als eBook außerdem noch die Erzählung "Das Geschmeide".
Auch wenn Jeschke sicher nicht so populär wie Wolfgang Hohlbein, Frank Schätzing oder Andreas Eschbach war, hat sein Wirken im Hintergrund mehr für die Phantastik in Deutschland bedeutet, als wir uns vorstellen können. Und seine Texte sind vielleicht nicht so bekannt, aber von bleibender Intensität. Der 10. Juni 2015 ist ein trauriger Tag und das Ende einer Ära.
Einen wahrhaft bewegenden Nachruf zu Wolfgang Jeschke habe ich im Temporamores Newsletter gelesen, von Horst Illmer.

Wolfgang Jeschke war, ich zögere nicht, es so direkt zu schreiben, die wichtigste Figur der Science Fiction in Deutschland.
Sein Wirken als Redakteur und Lektor im Heyne Verlag hat eine facettenreiche und umfassende Science Fiction Reihe hervorgebracht, die weltweit ihresgleichen sucht. Über zwanzig Jahre, bis 2001, war er für Science Fiction und Fantasy im Hause Heyne allein-verantwortlich und hat die 06er Reihe zum Maßstab für phantastische Literatur gemacht. Sein umfangreiches Wissen und sein Geschick bei der Auswahl, hat diese Literaturgattung in Deutschland etabliert und fest mit dem Heyne Verlag verknüpft.

den ganzen Beitrag lesen…

PPM Auslieferung KW 23

von am 3. Juni 2015 Kommentare deaktiviert für PPM Auslieferung KW 23

GungHo2

Magazin
ANIMANIA #1504  € 8,00

Avant Verlag
CREPAX, GUIDO: VALENTINA GESAMTAUSGABE #1  € 34,95

Cross Cult Romane
KERN, CLAUDIA: HOMO SAPIENS 404 #3 DIE REBELLEN € 16,00
COX, GREG: STAR TREK – EUGENISCHE KRIEGE #1 AUFSTIEG UND FALL DES KAHN I € 16,80

Cross Cult Comics
ECKARTSBERG, BENJAMIN VON: GUNG HO VORZUGSAUSGABE #2 OHNE RÜCKSICHT AUF VERLUSTE € 35,00
ECKARTSBERG, BENJAMIN VON: GUNG HO #2 OHNE RÜCKSICHT AUF VERLUSTE € 22,00
AVATAR – DER HERR DER ELEMENTE #10 DER SPALT III € 7,90

Epsilon
FILIPPI / LAUMOND: JOHN LORD #3 WILDE BESTIEN € 12,50

Finix
DUVAL/GIOUX/QUET/SAYAGO: HAUTEVILLE HOUSE #11 LA HAGUE € 13,80

Schreiber & Leser
MOORE, TERRY: STRANGERS IN PARADISE GESAMTAUSGABE #6  € 16,95

Weißblech Comics
HORROR SCHOCKER #39  € 3,90

Magazin
ANIMANIA #1504  € 8,00

Avant Verlag
CREPAX, GUIDO: VALENTINA GESAMTAUSGABE #1  € 34,95

Cross Cult Romane
KERN, CLAUDIA: HOMO SAPIENS 404 #3 DIE REBELLEN € 16,00
COX, GREG: STAR TREK – EUGENISCHE KRIEGE #1 AUFSTIEG UND FALL DES KAHN I € 16,80

Cross Cult Comics
ECKARTSBERG, BENJAMIN VON: GUNG HO VORZUGSAUSGABE #2 OHNE RÜCKSICHT AUF VERLUSTE € 35,00
ECKARTSBERG, BENJAMIN VON: GUNG HO #2 OHNE RÜCKSICHT AUF VERLUSTE € 22,00
AVATAR –

den ganzen Beitrag lesen…

Sherlock Holmes und die tanzenden Drachen

von am 8. Mai 2015 Kommentare deaktiviert für Sherlock Holmes und die tanzenden Drachen

SHERLOCK HOLMES...UND DIE TANZENDEN DRACHENChristian Endres
SHERLOCK HOLMES UND DIE TANZENDEN DRACHEN. Roman.
Stolberg, Atlantis, 2015, 360 S.
ISBN 978-3-86402-220-3 / 14,90 Euro (Softcover)
ISBN 978-3-86402-246-3 / 16,90 Euro (Hardcover)

„Willkommen zurück, alter Freund!“
Diesen ersten Satz seines neuen, langerwarteten Romans SHERLOCK HOLMES UND DIE TANZENDEN DRACHEN möchte man als Leser auch dem Autor Christian Endres entgegenrufen, denn seit seinem letzten umfangreicheren Werk sind (geschätzte) 6 Milliarden Jahre vergangen. Doch jetzt ist alles gut – mehr als gut sogar, wie man bereits nach den ersten Seiten dieser neuen und spannenden Abenteuergeschichte erkennen kann.
Zur Einstimmung auf ein London voller Magie und Zauber – was diesmal wörtlich zu nehmen ist – lässt Endres seine Helden wie nebenbei erst einmal einen „kleinen“ Fall lösen, in dem es um einen tätlichen Angriff auf einen Troll geht. Und damit sind wir schon mittendrin, in einem Parallelwelt-England, in dem es nicht nur jede Menge Fabelwesen gibt, sondern auch einen Premierminister Moriarty und einen erfolgreichen Schriftsteller namens John Watson, der seine Werke in einer Phantasie-Welt ansiedelt, in der es nüchtern, rational und total ohne jede Magie zugeht (was seine, überwiegend weiblichen, Leserinnen so herrlich exotisch finden). Im „echten“ London dagegen droht eine Staatskrise: Nicht nur, dass rassistisch motivierte Übergriffe auf die Einwanderer aus Oberons Reich stark zunehmen und ein irrer „Ripper“ Freudenmädchen abschlachtet – jetzt ist auch noch das Zauberschwert Excalibur gestohlen worden. Zeit also, dass Holmes und Watson den Fall übernehmen …
In SHERLOCK HOLMES UND DIE TANZENDEN DRACHEN dreht Christian Endres den erzähltechnischen Spieß einfach um – in einer Welt, in der Zauberkräfte wirklich sind und die königliche „Luftwaffe“ aus Drachen besteht, kann auch ein Sherlock Holmes sich nicht nur auf die Kräfte der Logik und Deduktion verlassen, muss auch ein Dr. Watson einmal über seinen puritanischen Schatten springen und die Beiden müssen sich auf Helfer verlassen, wie man sie noch aus keinem anderen „Sherlock Holmes“-Buch kennt (auch nicht aus Endres‘ eigener Kurzgeschichtensammlung SHERLOCK HOLMES UND DAS UHRWERK DES TODES, wenngleich an einigen Stellen die Membran zwischen den Welten nur noch hauchdünn ist).
Der Autor ruft zum Tanz – wählen Sie Ihren Drachen!

Horst Illmer

Christian Endres
SHERLOCK HOLMES UND DIE TANZENDEN DRACHEN. Roman.
Stolberg, Atlantis, 2015, 360 S.
ISBN 978-3-86402-220-3 / 14,90 Euro (Softcover)
ISBN 978-3-86402-246-3 / 16,90 Euro (Hardcover)

„Willkommen zurück, alter Freund!“
Diesen ersten Satz seines neuen, langerwarteten Romans SHERLOCK HOLMES UND DIE TANZENDEN DRACHEN möchte man als Leser auch dem Autor Christian Endres entgegenrufen, denn seit seinem letzten umfangreicheren Werk sind (geschätzte) 6 Milliarden Jahre vergangen. Doch jetzt ist alles gut – mehr als gut sogar,

den ganzen Beitrag lesen…

Axel Saalbach – Das Haus Komarow

von am 11. April 2015 Kommentare deaktiviert für Axel Saalbach – Das Haus Komarow

Neuer Autor, neuer Verlag. Zumindest mir war der Latos Verlag aus Calbe/Saale bisher kein Begriff. Der Verlag wurde 2010 gegründet und scheint sich auf deutschsprachige Autoren spezialisiert zu haben. Dabei werden von Fantasy über Sciene Fiction bis hin zu Erotik viele Genres abgedeckt. Die meisten Veröffentlichungen werden auf der Verlagsseite unter dem Banner „Romance“ geführt. Nicht ganz so neu ist mir der Autor, mit dem ich seit über fünfzehn Jahren bekannt bin. Bisher hat Axel Saalbach seine Wortgewandtheit in den Dienst verschiedener Internetplattformen gestellt und mit seinen Kolumnen etliche Leser unterhalten, zum Lachen gebracht und mitunter auch verärgert. Sein Stil ist von einem beißenden Humor geprägt, dessen treffsichere Pointen nicht jedermanns Geschmack sind. Mit DAS HAUS KOMAROW liegt seit Ende letzten Jahres nun sein Romandebüt vor. Und was tut man, wenn man jemanden so lange kennt? Richtig. Man liest das Buch. Um festzustellen, dass es in eine gänzlich andere Kerbe schlägt, als die bisherigen Texte des Autoren.

Der Rahmen
DAS HAUS KOMAROW spielt in einer weit entfernten Zukunft. Deutschland ist im Verlauf eines anhaltenden Konflikts, der prägnant als der „Unendliche Krieg“ bezeichnet wird, Teil eines russischen Zarenreiches geworden, welches die Kontrolle über große Teile Europas hält. Über diese verschiedenen Teile von Russisch-Europa gebieten Adelshäuser wie das der Komarows, die untereinander in Konkurrenz stehen, um die jährlich zu vergebende Versorgungshoheit über ihre jeweilige Oblast zu erhalten. Obwohl uns der Roman ins 23. Jahrhundert mitnimmt, ist die Welt der Familie Komarow weitgehend ohne Technologie und zumindest in der deutschen Oblast gibt es so gut wie kein soziales Leben. Anatol, einem Briémek des Hauses Komarow, wird der Mord an seinem Vater zur Last gelegt. Das führt zu seiner Flucht, auf der er sich bei einem Hehlerring verdingt, auf eine Gruppe illegal geborener Kinder trifft und sich mit Organhändlern rumschlagen muss, bevor ihn sein Weg zurück nach Berlin führt. Der Ausgangspunkt der Handlung hat den Verlag dazu veranlasst, den Roman in seine Thriller-Sparte zu packen, ich halte es (dystopische) Science Fiction und der Autor spricht von einer Deutschland-Dystopie.

Der Stil
Saalbach bewegt sich in einem völlig anderen Fahrwasser als bei den eher humorvollen Artikeln, die er in den letzten eineinhalb Jahrzehnten präsentiert hat. Angesichts der Handlung und der vorgestellten Welt ein entschiedenen Vorteil. Sehr schön ist, dass Saalbach vollkommen auf Anglizismen verzichtet. Nicht nur ergibt das aufgrund der russischen Vorherrschaft Sinn, es ist auch eine erfrischende Abwechslung zu Leuten, die sich all zu oft einer unschönen Mischung aus englischer und deutscher Sprache befleißigen. Stattdessen werden dem russischen entstammende Begriffe wie Oblast (область/Verwaltungsbezirk) und Werst (Верста́/Längenmaß) verwendet. Das passt zum Buch, zur Handlung und zur Welt. Etwas seltsam jedoch ist, dass wirklich nur russische Namen auftauchen. Auch nach hundert Jahren unter der Herrschaft des Zarenreiches, sollte es doch noch den einen oder anderen Menschen deutscher Abstammung geben.

Die Figuren
In anderen Besprechungen wurde manchmal bemängelt, dass die Figuren über nicht genügend Tiefe verfügen. So sei es schwer, eine emotionale Bindung zu Anatol oder seinen Verbündeten aufzubauen oder mit ihnen mitzufiebern. Diesem Punkt kann ich nicht widersprechen. Gleichzeitig sehe ich das nicht zwangsläufig als eine Schwäche. Die Figuren erfüllen ihren Zweck – und auf den arbeitet der Autor kontinuierlich und konsequent hin. Der Verzicht auf das Menschliche ist meines Erachtens ein legitimes Stilmittel und Saalbach ist nun wirklich nicht der erste, der so vorgeht. H. P. Lovecraft, Thomas Ligotti, Stanley Kubrick … sind nur drei Beispiele, die es auszeichnet, dass sie in ihren besten Momenten genau das über Bord geworfen haben.

Fazit
Ich weiß nicht, ob es am Wechsel zu ernsthafteren Tönen liegt, aber ich habe das Gefühl, dass er gelegentlich noch mit angezogener Handbremse schreibt. Nichtsdestotrotz, DAS HAUS KOMAROW ist ein beachtlicher Erstling, der über die gesamte Distanz spannend bleibt und den Leser in eine interessante Welt entführt. Weiter so, Axel!

Neuer Autor, neuer Verlag. Zumindest mir war der Latos Verlag aus Calbe/Saale bisher kein Begriff. Der Verlag wurde 2010 gegründet und scheint sich auf deutschsprachige Autoren spezialisiert zu haben. Dabei werden von Fantasy über Sciene Fiction bis hin zu Erotik viele Genres abgedeckt. Die meisten Veröffentlichungen werden auf der Verlagsseite unter dem Banner „Romance“ geführt. Nicht ganz so neu ist mir der Autor, mit dem ich seit über fünfzehn Jahren bekannt bin. Bisher hat Axel Saalbach seine Wortgewandtheit in den Dienst verschiedener Internetplattformen gestellt und mit seinen Kolumnen etliche Leser unterhalten,

den ganzen Beitrag lesen…

Piper Verlag Auslieferung KW 11

von am 10. März 2015 Kommentare deaktiviert für Piper Verlag Auslieferung KW 11

GrüneRollo

PRICE, LISSA: STARTERS / ENDERS SAMMELBAND   € 15,00
STEINFEST, HEINRICH: DAS GRÜNE ROLLO HC   € 19,99

PRICE, LISSA: STARTERS / ENDERS SAMMELBAND   € 15,00
STEINFEST, HEINRICH: DAS GRÜNE ROLLO HC   € 19,99

Bücher, auf die ich mich freue…

von am 5. Februar 2015 Kommentare deaktiviert für Bücher, auf die ich mich freue…

Nach der üblichen Schimpftirade mit inkludiertem Lachanfall gibt es noch ein paar Bücher, auf die ich mich wirklich sehr freue. Wirklich nur die absoluten Highlights. Ohne dem dritten Band von "Chroniken des eisernen Druiden" oder anderen Fortsetzungen Abbruch tun zu wollen. Diese drei freuen mich einfach ganz besonders:

Dämonenkrieg

Der Krieg gegen die Dämonen geht weiter, gleich zweifach…
Peter V. Bretts postapokalyptisches Fantasy-Epos geht in die vierte Runde. Ja, auch bei Mr Brett müssen wir immer wieder ganz schön langen Atem beweisen, aber trotzdem erscheinen seine Romane regelmäßig in erträglichen Abständen. Im Durchschnitt zwei Jahre lässt sich aushalten ;-). "Der Thron der Finsternis" erscheint im Oktober. Und damit wir auf den vorletzten Band der Reihe nicht ganz so lane warten müssen, bringt der Heyne Verlag noch einen Kurzroman bereits im Mai in die Buchhandlungen. In der Tradition von "Der große Basar" erscheint in passender Aufmachung "Das Erbe des Kuriers", als Zwischenmalzeit…

Bei Patrick Rothfuss dauert es wohl noch ein Weilchen, bis wir lesen können, wie es mit Kvothe weitergeht. Der dritte Teil der Königsmörder Chroniken ist leider auch auf englisch noch nicht in den verlagsprogrammen zu finden. Dafür gibt es auch hier einen Zwischensnack. Ähnlich wie Peter V. Brett beglückt uns auch Mr Rothfuss mit einem Kurzroman, wenn auch etwas ausführlicher…
Die Musik der Stille erscheint noch im Februar bei Klett Cotta in passender, gebundener  Aufmachung. Mit fast 200 Seiten ist der Kurzroman über das Labyrinth unter der Universität von Imre in jedem Fall besser als eine (aufgeblasene) Kurzgeschichte (in Neuauflage) dazu angetan, uns die Wartezeit zu versüssen.

LebenohneEnde2

Leben ohne Ende
Dass Heyne derzeit eine Menge Science Fiction Klassiker als ebooks aufbereitet habe ich ja schon geschrieben. Einige wenige finden aber anscheinend auch ihren Weg in die Druckereien. In der Reihe Meisterwerke der Science Fiction erscheint jetzt einer meiner absoluten Lieblinge:
LebenohneEnde1Leben ohne Ende von George R. Stewart ist seit jeher einer meiner absoluten Favoriten. Zusammen mit Die Triffids von John Wyndham zählt dieser Roman zu den besten Endzeit Titeln, die ich je gelesen habe. Anders als bei Wyndhams actionreich knapper Version, erzählt Stewart eine sehr ruhige nachdenkliche Geschichte. Das Buch ist sicher nichts für Fans von schnellen Zombie-Apokalypse Spektakeln. Vielmehr halte ich den Roman über das Leben des William Isherwood für eine zeitlose Perle, der ein fester Platz in der Weltliteratur zusteht.
George R. Stewart (1895-1980) wurde bereits im Jahr des erscheinens 1949 mit dem damals höchsten Preis für phantastische Literatur bedacht. Bis heute taucht das Werk in vielen Ranglisten bedeutender SF Literatur im vorderen Segment auf und es wurde meiner Meinung nach allerhöchste Zeit, dass dieses seit Jahrzehnten nicht mehr lieferbare Buch wieder in deutschen Buchhandlungen zu finden ist.
Leben ohne Ende  ist eines jener Bücher, die man allen anspruchsvollen Lesern empfehlen kann. Und ich meine allen, besonders Menschen, die sonst niemals Science Fiction anfassen würden. In diesem Fall finde ich es fast schade, dass der Heyne Verlag den Roman nicht neutraler veröffentlicht auch wenn ich natürlich immer wieder predige, dass Phantastik einen wichtigen Teil der Literatur ausmacht. Aus Erfahrung weiß ich leider, dass es wesentlich einfacher ist, Titel einer literarisch interessierten, aber vom Begriff SF abgeschreckten Leserschaft unterzujubeln, deren Gestaltung ich als neutral aber wertig bezeichnen würde, wie zum Beispiel Das Ende der Sterne, wie Big Hig sie kannte, das ich jetzt einmal ganz bewusst in eine ähnliche Schublade und Klasse stecke.

 

Nach der üblichen Schimpftirade mit inkludiertem Lachanfall gibt es noch ein paar Bücher, auf die ich mich wirklich sehr freue. Wirklich nur die absoluten Highlights. Ohne dem dritten Band von "Chroniken des eisernen Druiden" oder anderen Fortsetzungen Abbruch tun zu wollen. Diese drei freuen mich einfach ganz besonders:

Der Krieg gegen die Dämonen geht weiter, gleich zweifach…
Peter V. Bretts postapokalyptisches Fantasy-Epos geht in die vierte Runde. Ja, auch bei Mr Brett müssen wir immer wieder ganz schön langen Atem beweisen,

den ganzen Beitrag lesen…

Neuheiten Bestellung 1/2015 ein echter Spaß…

von am 5. Februar 2015 Kommentare deaktiviert für Neuheiten Bestellung 1/2015 ein echter Spaß…

Obwohl ich eigentlich während der Halbjahres-Vorbestellung keine Zeit habe, auch noch nebenbei zu posten, möchte ich euch auch diesmal wieder ganz besondere "Schmankerln" des literarischen Marketing nicht vorenthalten:

KöniginimExil

Die Kuh wird gemolken…
Dass Mr Martin ein Alptraum für die Fantasy Szene ist, hat viele Gründe.
Literarisch hat er zwar, zumindest mit den ersten Bänden, zu recht selbst die Aufmerksamkeit und das Wohlwollen der deutschen Literaturstimme Dennis Scheck erlangt, aber bei Fans und regelmäßigen Fantasy-Lesern mittlerweile mehr Porzellan in puncto Vertrauen in Abschluss langer Sagas zerschlagen, als je wieder wettzumachen ist.
Finanziell hat er mit seinem endlosen Geschwafel zwar die Stapel in Buch-Kaufhäusern erhöht und sicher auch Geld in seine Kasse und die der Random House Verlagsgruppe gespült, dabei aber gleichzeitig den Rotstift der Erbsenzähler auf die Fantasy gehetzt und damit die Fantasy Literatur mehr denn je zu einer Ware gemacht.
Humoristisch betrachtet, entbehrt diese Farce nicht einer gewissen Komik. Der Unterhaltungswert, wenn sich Mr Martin darüber echauffiert, dass er ständig bedrängt wird, endlich weiter zu schreiben, lässt die Frage offen, ob er da irgendwas in seiner Job-Beschreibung überlesen hat?
Direkt proportional zum wachsenden Unmut der Leser, Martindie seit nunmehr fast zwanzig(!) Jahren auf einen befriedigenden Abschluss der ursprünglich als Trilogie vermarkteten Serie warten, wuchert eine Scheinkreativität über alle Verlage hinweg. Jeder ****, den der Meister irgendwann einmal gelassen hat wird in neuem, aufgeblasenen Gewand wiederveröffentlicht. Auf jeder Anthologie, die eine Geschichte von ihm beinhaltet, prangt nicht nur in seine Namen in Cover füllenden Lettern, sonder mittlerweile auch noch dieser peinliche rote Aufkleber mit "Der Autor von…", "Eine neue Geschichte von…" oder noch besser (ganz ohne sein Mitwirken): "Für alle Fans von…"…

Nebelmacher

A new Star is born?
Den Gag hatten wir schon mal (kähä), damals bei Heyne. Na ja, ist ja die selbe Firma, vielleicht tauschen die ihre Praktikanten aus…
Definition h(lt. Wikipedia): Unter einem Star versteht man die Rezeption der Öffentlichkeit über prominente Persönlichkeiten, die sich durch überragende Leistungen auf einem bestimmten Gebiet hervorgetan haben.
Rezeption: Wer zum Teufel ist Bernhard Trecksel? Ich halte mich für ein relativ belesenes Exemplar der Gattung Buchhändler mit dem Selbstgewählten Themenschwerpunkt Fantasy. Ich habe diesen Namen in meinem ganzen Leben noch nicht gehört. Dieser Autor soll also ein Star sein? Hmmm…
Erklärung: Ah, ich hab das Ganze mal wieder nicht komplett wahrgenommen und nur einen winzigen Teil gelesen. Ja, ja in der Hektik des ein Meter-Stapel-an-Neuheiten-Prospekten-Durcharbeitens gehen einem halt ab und zu mal Details durch die Lappen. Deshalb hier der Fairness halber der komplette Werbeslogan des begnadeten Texters: "Das beeindruckende Debüt des neuen Stars der deutschen Fantasy."

Leidenschaft

Mancher Wandel ist zwar nicht aufzuhalten, aber man muss nicht unbedingt jede neue Strömung mögen. Werbefachleute offensichtlich schon. Sie sind trainiert darauf, jedes neue Zugpferd zu erkennen, aufzuspringen und im Notfall auch zu Schanden zu reiten. Ja, so funktioniert unsere Welt. Wir bekommen gesagt, was gut für uns ist, in welche Richtung wir unseren Konsum lenken sollen und was wir unbedingt brauchen. Irgendwo gibt es da aber anscheinend einen Haken. Entweder gibt es in Kreisen der Werbefachleute die Theorie, dass die Anfälligkeit für offensive Werbung geschlechtsspezifisch unterschiedlich ist, oder irgendwelche Statistiken belegen, dass sich das Leseverhalten von Männlein zu Weiblein verschoben hat.
Zielgmännlichruppenorientiert damals:
Ich möchte jetzt nicht wie ein Macho klingen, aber bis in die 80er und 90er des 20. Jahrhunderts verirrten sich nur wenige Frauen in unseren Laden. Mittlerweile haben wir ein sehr gemischtes Publikum. Sehr zu meiner Freude, denn der Mythos, phantastische Literatur bestünde nur aus testoterongeschwängerten Männerphantasien, traf immer nur auf einen bestimmten Teil des Genres zu. Natürlich gab und gibt es im Bereich Fantasy immer auch muskelbepackte Barbarenkönige, um deren Thron sich halbnackte Jungfrauen räkeln. Solche pubertären Traumbilder waren aber nie dominant. Phantastik war und ist immer mehr.
Zieweiblichlgruppenorientiert heute:
Heute räkeln sich immer noch Frauen auf Covern. Auch heute sind sie sinnlich und verführerisch. Aber sie liegen nicht devot zu Füßen eines starken Mannes, sondern sie sind offensichtlich die Strippenzieherinnen, deren erotischer Ausstrahlung sich der halbnackte Highlander hinter ihnen nicht erwehren kann, der sie zärtlich in den Nacken küsst.
Was uns das über unsere moderne Gesellschaft lehrt, ist sicher Auffassungssache. Ich will mich da jetzt auch gar nicht festlegen lassen und einer gesellschaftspolitischen Grundsatzdebatte tunlich aus dem Weg gehen.
Ich will nur diesen ganzen Mist nicht Halbjahr für Halbjahr auf meinem Schreibtisch liegen haben. Ist mir doch egal, welche Qualen Prinzessin X durchlebt, wenn ihr Gewissen auf die Probe gestellt wird und sie sich entscheiden muss, zwischen dem Wohl des Königreiches und der Liebe zum Gärtner! Frauen schreiben für Frauen, schön und gut, aber muss wirklich aus jedem Thema ein Liebesdrama gemacht werden? Schlimm genug, dass Vampire kuschelig und nicht mehr böse sind. Zombie-Apokalypse ist hart und bitter, da geht es ums fressen oder gefressen werden und nicht um Kuschelsex mit dem schnuckeligen Taxifahrer! Ist mir doch Sch***egal, ob die taffe Raumschiffkommandantin vor drei Jahren eine Affäre mit dem Sohn des feindlichen Admirals hatte. Sie soll ver***t nochmal Befehl zum feuern geben und nicht seitenlang in romantischen Erinnerungen schwelgen. Und wenn das alles tatsächlich sein muss, dann bitte veröffentlicht das wie früher als Heftromane am Kiosk, aber müllt nicht meine Prospekte zu und versucht mir weiszumachen, das wäre Fantasy oder Science Fiction. Die wenigen wirklich relevanten Titel verstecken sich derart gut zwischen all diesen Kuschelkissen, dass ich diesen ganzen Mist auch noch akribisch durchforsten muss.

"Highlander küssen besser… Intensive Gefühle, starkes Verlangen und eine unvergessliche Geschichte!" (Blanvalet Verlag/Historischer Roman)

"Zwei Liebende auf ewig verbunden durch längst vergessene Zeiten. Die perfekte Mischung aus moderner Liebesgeschichte und historischem Roman!" (Blanvalet Verlag/Fantasy)

"Südtirol im Mittelalter. Die junge Luzia ist unsterblich in den verarmten Bergbauern Toni verliebt. Doch ihr Vater…zwingt Luzia zur Verlobung mit Diethart… Atmosphärisch, hochemotional und hervorragend recherchiert." (Bastei Taschenbuch/Historischer Roman)

"Ihre Magie hat ihn zurück ins Leben geholt – und ihre Schicksale untrennbar miteinander verwoben… Dunkel, erotisch und erfolgreich – Band 26 der Bestsellerserie" (Bastei Taschenbuch/Fantasy)

"Eine atemberaubend schöne Dämonenjägerin und zwei sexy Brüder – so heiß war der Kampf zwischen Gut und Böse noch nie – Die Autorin verbindet meisterhaft Spannung mit großen Gefühlen" (Heyne Verlag/Fantasy)

"Drachen-Romance – Sexy Drachenkrieger, ein jahrhundertealter Fluch und die atmosphärische Kulisse Schottlands machen Dunkle Flammen zu einem Must-Read" (Heyne Verlag/Fantasy) "

Obwohl ich eigentlich während der Halbjahres-Vorbestellung keine Zeit habe, auch noch nebenbei zu posten, möchte ich euch auch diesmal wieder ganz besondere "Schmankerln" des literarischen Marketing nicht vorenthalten:

Die Kuh wird gemolken…
Dass Mr Martin ein Alptraum für die Fantasy Szene ist, hat viele Gründe.
Literarisch hat er zwar, zumindest mit den ersten Bänden, zu recht selbst die Aufmerksamkeit und das Wohlwollen der deutschen Literaturstimme Dennis Scheck erlangt, aber bei Fans und regelmäßigen Fantasy-Lesern mittlerweile mehr Porzellan in puncto Vertrauen in Abschluss langer Sagas zerschlagen,

den ganzen Beitrag lesen…

Danke, Hanna-Linn

von am 16. Januar 2015 Kommentare deaktiviert für Danke, Hanna-Linn

Die erste Veranstaltung des Jahres ist rum und es war einmal mehr ein gelungenes Event. Zum 34. Geburtstag von Hermkes Romanboutique gab es eine kleine, feine Lesestunde mit der Autorin von "Schneewittchens Geister".

Im Vorfeld hatten wir ein bisschen Angst, weil man bei Lesungen nie so recht weiß, wieviele Gäste kommen, wie die Lesung verläuft und wie das Publikum reagiert. Heute, am Tag danach,  kann ich nur sagen, es war ein toller Erfolg. Hanna-Linn Hava konnte alle Anwesenden mit ihrer gewinnenden Art und ihrer tollen Vorlesestimme begeistern. Der Saal im Chambinzky war zwar (leider) nicht ganz gefüllt, aber diejenigen von euch, die sich trotz des Termines unter der Woche den Abend frei genommen hatten, kamen voll auf ihre Kosten. Vor und nach der Lesung gab es ganz gemütlich die Gelegenheit persönlich mit Hanna-Linn zu sprechen und das persönliche Exemplar signieren zu lassen.

Wie soll ich sagen, wir waren ausverkauft und alle waren begeistert!

Wie immer bleibt es mir am Ende nur, mich bei euch allen zu bedanken. Natürlich bei der hervorragenden Leserin selbst (ja, es ist nicht selbstverständlich, dass gute AutorInnen auch gleichzeitig gute VorleserInnen sind…), bei Anna und Zeph, die immer völlig unkompliziert unsere Kooperationen mit dem Chambinzky ermöglichen und natürlich bei euch, den Gästen! Besonderer Dank gilt einmal wieder den einfallsreichen und wandlungsfähigen Cosplayern, die alle unsere Events mit einem Farbtupfer versehen!

ps Bilder gibts im der Galerie…

Die erste Veranstaltung des Jahres ist rum und es war einmal mehr ein gelungenes Event. Zum 34. Geburtstag von Hermkes Romanboutique gab es eine kleine, feine Lesestunde mit der Autorin von "Schneewittchens Geister".

Im Vorfeld hatten wir ein bisschen Angst, weil man bei Lesungen nie so recht weiß, wieviele Gäste kommen, wie die Lesung verläuft und wie das Publikum reagiert. Heute, am Tag danach,  kann ich nur sagen, es war ein toller Erfolg. Hanna-Linn Hava konnte alle Anwesenden mit ihrer gewinnenden Art und ihrer tollen Vorlesestimme begeistern.

den ganzen Beitrag lesen…

Schneewittchens Geister live zum Jubiläum!

von am 3. Januar 2015 6 Kommentare

9783943876758Jetzt ist es amtlich :-). Hanna-Linn Hava, Autorin eines meiner großen Favoriten des letzten Jahres kommt zu unserem Jubiläum! Ich freue mich riesig über die Lesung am Abend des 15.Januar.

Nach all den tollen Comiczeichnern, die wir letztes Jahr für euch auffahren konnten, bin ich tatsächlich froh, endlich einmal wieder etwas für unsere Buchabteilung zu haben. Keine Angst, auch die Fans der graphischen Erzählung kommen 2015 wieder auf ihre Kosten. Aber jetzt gibt es erstmal eine Lese- und Signierstunde mit der Autorin von "Schneewittchens Geister". Hanna-Linn hat mit ihrem Erstlingswerk einen echten Volltreffer gelandet und sich in die Herzen unserer Kunden geschrieben …und natürlich noch anderer ;-). "Schneewittchens Geister" hat sich bei uns wirklich super verkauft und es kam kein einziges negatives Feedback, dafür sogar der ein oder andere wirklich euphorische Kommentar.

HLHmohnblume1Weil Hanna-Linn auch über einiges an Publikumserfahrung (auch in Würzburg: www.cairo.wue.de) verfügt, könnt ihr euch auf einen unterhaltsamen Abend freuen. Ich glaube tatsächlich, dass wir mit diesem Event auch Skeptiker zu moderner Fantasy "bekehren" können und dass die Lesestunde für ein sehr breites Publikum interessant wird. Ich kann nicht mehr tun, als euch dieses Datum ans Herz zu legen. Lasst euch von der Autorin persönlich überzeugen (die im Moment am Schreibtisch festgekettet ist und einen ihrer kostbaren Tage für diesen Besuch opfert 😉 ). Von anderen, die bereits überzeugt sind, gibt es hier noch ein paar Zitate:

"Ernestine kann man einfach nur mögen, so schräg sie auch drauf ist, genauso wie etliche andere sehr sympathische Gestalten, nicht alle menschlich.
Ein großartiges Debut und hoffentlich nicht das letzte Buch der Autorin.
" papiergefluester.de (Nachtrag: Papiergeflüster gibt es leider nicht mehr, Link entfernt) 

"Wer Märchen und das Ungewöhnliche mag, wird dieses Buch lieben! Ich kann es wirklich nur empfehlen, es hat mir viel Freude bereitet, dieses Werk von Hanna-Linn Hava zu lesen." Gedankenlabor – Lisa Katherina Bechter

"Der rasante Mix aus Märchen, Grusel, Fantasy und Thriller ist zwar durchaus morbide, aber dabei so charmant und humorvoll erzählt, dass man das Buch schnell liebgewinnt und gar nicht mehr aus der Hand legen will." librimania.de

HLHwriteratworkWenn ihr jetzt Lust auf mehr bekommen habt, könnt ihr das Buch natürlich sofort bei uns erwerben, solltet auf jeden Fall aber den 15. Januar im Auge behalten. Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr zahlreich erscheinen würdet um euer persönliches Exemplar von Hanna-Linn signieren zu lassen.

Zeitplanung:

Jetzt sehe ich ein wenig klarer. Was soviel heißt, dass unser Zeitplan steht. Da unser (krummes, 34.) Jubiläum auf einen Donnerstag fällt, haben wir den Haupt-Act so gelegt, dass möglichst viele von euch Zeit haben und dabei sein können. Der Zeitplan ist jetzt so, dass Hanna-Linn im Lauf des Nachmittags bei uns im Laden eintrudelt und (vielleicht) schon für persönliche Gespräche und ein paar Widmungen zur Verfügung steht. Den Beginn der Lesung selbst haben wir jetzt auf ca 17:30-18:00 Uhr gelegt. Dafür dürfen wir wieder einmal ins Chambinzky, das extra für uns ab 17:00 Uhr öffnet.

Und noch eine Bitte:

Falls noch irgendwer den Wunsch hegen sollte, Flyer unters Folk zu bringen, Wir haben noch ca 200-300 im Laden, die ihr gerne verteilen bzw irgendwo auslegen könnt. Unser Verteiler ist schon durch, und im Laden selbst brauchen wir sicher nicht mehr alle. Also sind auch da wieder Helfer gerne gesehen…

Jetzt ist es amtlich :-). Hanna-Linn Hava, Autorin eines meiner großen Favoriten des letzten Jahres kommt zu unserem Jubiläum! Ich freue mich riesig über die Lesung am Abend des 15.Januar.

Nach all den tollen Comiczeichnern, die wir letztes Jahr für euch auffahren konnten, bin ich tatsächlich froh, endlich einmal wieder etwas für unsere Buchabteilung zu haben. Keine Angst, auch die Fans der graphischen Erzählung kommen 2015 wieder auf ihre Kosten. Aber jetzt gibt es erstmal eine Lese- und Signierstunde mit der Autorin von "

den ganzen Beitrag lesen…

Der Jesus-Deal

von am 17. Dezember 2014 Kommentare deaktiviert für Der Jesus-Deal

JesusDealAndreas Eschbach
DER JESUS-DEAL. Thriller.
Köln, Lübbe, 2014, 724 S.
ISBN 978-3-431-03900-9
Hardcover mit Schutzumschlag

Ist das eigentlich Chuzpe oder einfach nur ein großes Vertrauen in die eigenen literarischen Fähigkeiten, wenn ein Autor einen Roman (noch dazu einen „Thriller“) schreibt, bei dem man als Leser vorher – und das gleich aus mehreren Gründen – schon weiß, wie er ausgeht, ja, ausgehen muss?
Wer Andreas Eschbach einmal kennen gelernt hat, wird diesem liebenswert zurückhaltenden Menschen jedenfalls keinerlei Hang zum Größenwahn vorwerfen mögen. Also handelte es sich wohl tatsächlich um das Wissen um und das Vertrauen auf die Gesetze des Erzählens, des Spannungsaufbaus und das eigene Geschick, daraus tolle Bücher entstehen zu lassen, das hinter der Idee stand, dem großen Erfolg von DAS JESUS-VIDEO eine Fortsetzung folgen zu lassen.
Eine Fortsetzung? Oder doch eher die Vorgeschichte? Oder das damals Weggelassene hinzufügen? Schon hier beginnen die Probleme – handelt es sich doch um eine Zeitreisegeschichte!
Seit die Reise durch die Zeit in phantastischen Erzählungen vorkommt, hat sie Autoren und Leser gleichermaßen fasziniert. Geht es nur zurück? Geht es vorwärts? In beide Richtungen? Ortsgebunden oder an jeden beliebigen Fleck der Welt? Und, die wichtigste Frage von allen, kann man den Zeitablauf verändern? Kann man also zum Beispiel 2000 Jahre zurückreisen nach Jerusalem und die Kreuzigung Jesu verhindern?
All dies beschäftigt natürlich auch Andreas Eschbach in DER JESUS-DEAL. Ausführlich referiert er über die naturwissenschaftlichen Hintergründe und philosophischen Probleme der Zeitreise. Doch damit lässt sich noch lange kein guter Roman schreiben. Dazu bedarf es toller Figuren, starker Gefühle und einer möglichst großen Bedrohung, gegen die ein Kampf aussichtslos erscheint, der von den Helden aber natürlich trotzdem geführt wird.
Einen Großteil der Protagonisten kennt man aus DAS JESUS-VIDEO, einige der neu hinzugekommenen Handlungsträger ergeben sich schlüssig aus familiären oder gesellschaftlichen Beziehungen und selbst bei seinen Nebenfiguren gibt sich Eschbach alle erdenkliche Mühe bei deren Charakterisierung.
Neben der Liebe und der Angst vor dem Tod gehört wohl vor allem die Religion zu den stärksten Antrieben des menschlichen Handelns. Den Aspekt des religiösen Fundamentalismus und seiner zerstörerischen Auswirkungen stellt Eschbach denn auch in den Mittelpunkt seines Romans. Er beschreibt die fast unvermeidliche geistige Verwirrung, die dieser Absolutheitsanspruch bewirkt – und lässt dabei den drei großen Weltreligionen gleichermaßen Gerechtigkeit widerfahren. Denn wenn es um die fanatische Auslegung von Gottes Wort geht, stehen sich Judentum, Christentum und der Islam in nichts nach …
Wenn man nach über siebenhundert Seiten ideenreicher, herzergreifender und spannender Lektüre schließlich rundum zufrieden das Buch schließt, ist man sich sicher, dass dieser Mann seiner Fähigkeit als Geschichtenerzähler völlig zu Recht vertraut.

Horst Illmer

Andreas Eschbach
DER JESUS-DEAL. Thriller.
Köln, Lübbe, 2014, 724 S.
ISBN 978-3-431-03900-9
Hardcover mit Schutzumschlag

Ist das eigentlich Chuzpe oder einfach nur ein großes Vertrauen in die eigenen literarischen Fähigkeiten, wenn ein Autor einen Roman (noch dazu einen „Thriller“) schreibt, bei dem man als Leser vorher – und das gleich aus mehreren Gründen – schon weiß, wie er ausgeht, ja, ausgehen muss?
Wer Andreas Eschbach einmal kennen gelernt hat, wird diesem liebenswert zurückhaltenden Menschen jedenfalls keinerlei Hang zum Größenwahn vorwerfen mögen.

den ganzen Beitrag lesen…

Wunschzettel Gerds Special 2014

von am 15. Dezember 2014 Kommentare deaktiviert für Wunschzettel Gerds Special 2014

Zwischendrin, beim Schreiben für eure Wunschzettel, sind mir noch ein paar Titel eingefallen, die so gar nicht in die anderen Kategorien passen. Deswegen gibt es jetzt noch ein kleines Special. Nicht wundern, aber die Titel sind mir einfach zu wichtig, um sie untergehen zu lassen.

Comictipp vom Gerd. Ein ganz außergewöhnlicher Einzelband für alle, die auch mal was lesen, das nicht, oder nur schwer einzuordnen ist. Schnappt Jiro! könnte man als Craphic Novel bezeichnen (wenn ich diesen Begriff nicht ablehnen würde ;-)).

Der Untertitel sagt schon einiges aus: Eine Sushi-Mörder-Ballade. Ja, es geht zur Sache. Ja, es geht um Essen und Genuss. Ja es ist schräg… Der Band ist eine abstruse Mischung zwischen Hong Kong Action, Tarantino, Französischem Film à la Delikatessen und einer seltsamen Version von Endzeit Ratatouille. Mitgekommen? Wenn nicht, ist das absolut verständlich, denn die ganze Story hat so viele unterschiedliche Aspekte, dass es auch während des Lesens nicht wirklich klar wird, wo sich die Geschichte hin entwickelt. Trotzdem ist die Geschichte unglaublich gut zu lesen und puzzelt sich Stück für Stück zusammen.

Den US-Amerikanische Koch, Autor und jetzt auch Comic-Künstler Anthony Bourdain könntet ihr sogar aus den Simpsons kennen :-). Dass es zu einem großen Teil um die Kunst des Kochens, verschiedene Ansätze und Rivalitäten geht, bedeutet nicht, dass es nur ein Comic für Gourmets ist. Im Gegenteil ist das Setting so schräg, die Charaktere so cool und die Story so verworren und straight zugleich, dass es einfach gar keine Zielgruppe gibt.

Lasst euch auf diese schräge Sushi-Mörder-Ballade ein und ihr werdet Spass haben. Auch die beiden Vorworte der deutschen Köche Ole Plogstedt und Ralf Jakumeit sind wirklich witzig zu lesen und weit mehr, als man das von normalen Kommentaren oder Geleitworten im Sinne gekaufter Kommentare erwartet. Super Aufmachung, trotzdem kann das Werk in der Flut von Neuerscheinungen nur schwer bestehen, kann man es doch kaum einordnen. Wäre schade, wenn es untergeht.

Schnappt Jiro! Eine Sushi-Mörder-Ballade
Anthony Bourdain & Joel Rose, Panini, € 19,99

Mangatipp vom Gerd. Und noch ein etwas chaotischer Tipp. Ja, ich steh aufs Ungewöhnliche und manchmal auch ein wenig Abstruse. Auch dieser Titel ist schwer einzuordnen. Irgendwo zwischen Blade Runner, Tim Burton und Jean-Pierre Jeunets und Marc Caros Stadt der Verlorenen Kinder. Wieder eine eher gefühlsmäßige Einordnung.

Schade, dass mir in diesem Fall die mangelhafte Übersetzung, die im Mangabereich leider häufig auftritt, das Lesevergnügen ein bisschen beeinträchtigt. Wenn einem beim Lesen schon die ein oder anderen Wortspiele oder Stehenden Begriffe auffallen, die offensichtlich gemeint, aber nicht so niedergeschrieben wurden, dann stört das eben. Bei diesem Titel hätte ich mir wirklich gewünscht, dass die teilweise fast poetische Stimmung nicht durch eine unstimmige Übersetzung gestört wird.

Die düstere Grundstimmung und ein phantastisch-steampunkiges Setting zwischen Feudalherrschaft und Maffiösen Strukturen in einer kaputten Welt, in der alles den Bach runter gegangen ist bilden einen beeindruckenden Background für die Story. Die Welt ist vertikal geteilt in eine eine Art Himmel, das Oben, die Welt der Superreichen, die Mitte, in der es ums tägliche Überleben geht und in das Unten des Abschaums, in der aber viele Rohstoffe produziert werden. Nicht wirklich neu, aber in neuem Gewand mit einer archaischen Kraft, die mich gewaltig beeindruckt hat.

Mit dem ersten Band der Reihe Yorukumo hat mich Michi Urushihara absolut überzeugt. Für den Übersetzer kann er ja nix :-(. Ich werde auf jeden Fall dranbleiben!

Yorukumo 1, Michi Urushihara, Ehapa Manga, € 7,50

Spieletipp vom Gerd – …und zwar einer, den ich nicht so richtig zu den Brettspielen von meiner Liste packen wollte.

Krosmaster ist nämlich wieder mal was anderes. Eher vielleicht wie X-Wing, ein Miniaturen Duell Spielchen. Putzige Manga Figuren, bekannt schon aus Dofus (MMORPG und Carlsen Manga), kämpfen in einer Arena gegeneinander. Nahkampf, Fernkampf und Magie. Das Grundspiel ist in sich spielbar und führt die Duellanten Schritt für Schritt über Tutorials zu den vollständigen Regeln. Eingängig und sinnvoll, sind die kompletten Regeln doch teilweise recht speziell und charakterabhängig.

So im Flug erlernt, öffnet sich jetzt die ganze Welt eines sammelbaren Miniaturenspiels, das vom finanziellen Aufwand her im Moment noch recht überschaubar ist und jede Menge Spaß bringt. Mir macht das taktieren mit den knuffigen Figuren auf jeden Fall mächtig Spaß, auch wenn ich den Pferdefuß der Booster Packungen schon ein wenig verdauen muss. Klar wird es immer mehr Fans von Star Wars geben und damit wird ein Spiel wie Krosmaster auch im Schatten von X-Wing stehen, mir gefällt aber dieses reduzierte Arenaspiel saugut. Gebt ihm eine Chance und schaut es euch mal an. Vielleicht passen Manga Charaktere ja besser in eure Welt, als Tie Fighter vs Rebellentransporter… 😉

Krosmaster – Arena
ca 10 Min je Duell, 14 Jahre, 2/4 Spieler, Pegasus € 49,95

Büchertipp vom Gerd. Und natürlich einer, der nicht in unser Programm und deshalb nicht unter unsere normalen Empfehlungen passt. Ich hab das Buch auch gar nicht gelesen, sondern es mir vorlesen lassen. Nämlich von Dietmar Bär, dem beliebten Kölner Tatort Kommissar Freddy Schenk, der eine tolle Stimme für Hörbücher hat.

Erwin, Mord und Ente lautet der Titel des ersten Bandes und Enten Blues der des zweiten, der skurrilen Kriminalfälle hoch im Norden im (fiktiven) idyllischen Bramschebeck. "Ermittler" und Protagonist ist der zurückgebliebene Sohn des einztigen Dorfpolizisten: Erwin Düsedieker, mit seiner Laufente.

Wie das manchmal bei Krimis so ist, die ich mag, geht es nur bedingt um die Story. Viel interessanter sind die Protagonisten allen voran die unglaubliche Gestalt des Erwin, der in seiner eigenen Welt lebt, von außen als Dorfdepp wahrgenommen und sicher auch seltsam, trotzdem im Inneren, wenn auch manchmal quälend langsam, genial kombinatorische Anwandlungen hat. Unter dem schützenden Deckmantel des Deppen hat Erwin dabei natürlich auch die perfekte Tarnung, die ihm Einblicke verschafft, die anderen verwehrt bleiben…

Dietmar Bär hat beim Lesen Spaß. Das hört man und das, gemeinsam mit seiner einfühlsamen (weil auch für uns im Süden völlig verständlichen) Interpretation des norddeutschen Dialektes,  macht mit Sicherheit noch das Sahnehäubchen zu diesem Vergnügen aus.

Ihr solltet euch dieses Buch tatsächlich anhören 😉

Erwin, Mord und Ente
Thomas Krüger, gelesen von Dietmar Bär, Random House Audio, €14,99
Enten Blues
Thomas Krüger, gelesen von Dietmar Bär, Random House Audio, €16,99

Und jetzt hör ich einfach auf. Tipps haben wir alle noch mehr als genug, aber ich fürchte, dafür müsst ihr jetzt einfach tatsächlich in persona vorbeikommen. Irgendwann gehen einfach mal die Kunden vor, die auch wirklich im Laden sind und mehr Zeit gibts jetzt einfach nicht zum aus den Rippen schneiden 😉

Zwischendrin, beim Schreiben für eure Wunschzettel, sind mir noch ein paar Titel eingefallen, die so gar nicht in die anderen Kategorien passen. Deswegen gibt es jetzt noch ein kleines Special. Nicht wundern, aber die Titel sind mir einfach zu wichtig, um sie untergehen zu lassen.

Comictipp vom Gerd. Ein ganz außergewöhnlicher Einzelband für alle, die auch mal was lesen, das nicht, oder nur schwer einzuordnen ist. Schnappt Jiro! könnte man als Craphic Novel bezeichnen (wenn ich diesen Begriff nicht ablehnen würde ;-)).

den ganzen Beitrag lesen…

Wunschzettel Hardcover 2014

von am 12. Dezember 2014 Kommentare deaktiviert für Wunschzettel Hardcover 2014

Im Bereich Hardcover gibt es in diesem Jahr tatsächlich mehr Bücher, die ich dem Mainstream zuordnen würde, die es aber trotzdem auf meine persönliche Liste geschafft haben, als bei den Weihnachtstipps üblich. Trotzdem ist es meine Auswahl und ich steh dazu ;-).

Wiederholungen versuche ich zu vermeiden. Trotzdem war  dieselbe Dame, mit eben jenem Titel, auch im letzten Jahr auf meiner Hardcover-Liste auf Platz Nummer eins. Die Dame ist Catherynne M. Valente, die Heldin ein kleines Mädchen namens September und das Genre selbstgewählt: Mythpunk.

Auch der soeben erschienene zweite Teil der Reisen der kleinen September durch das Feenland (oder diesmal das Unterfeenland) ist wunderschön. Bezaubernd, magisch, irrsinnig, humorvoll und verträumt. Ich weiß, dass ich jetzt Schelte bekomme, aber ich muss es einfach sagen. Solange uns Herr Moers mit seinen martinesken Verschiebungen im Sinne eines Westeros-persiflierenden Gesamtkunstwerkes auf die Folter spannt, ist das Unterfeenland eine willkommene Abwechslung.

Das sollte Miss Valente jetzt nicht herabsetzen, genieße ich diese wunderbar unkompliziert versponnene Art Geschichten zu erzählen doch viel zu sehr. Vielmehr wollte ich damit ihr Schaffen und auch die Übersetzung von Sylke Hachmeister auf ein Podest stellen. Der Vergleich mit meinem Lieblingsautor, und das auch noch lobend, ist als höchste Auszeichnung gemeint. Vor allem da dieser zweite, viel düsterere Teil auch ein wenig den Vergleich mit Rumo nahelegt…

Die wundersame Geschichte von September,
die sich ein Schiff baute und das Feenland umsegelte,
Catherynne M. Valente, Rowohlt, € 17,95

Die wundersame Geschichte von September,
die unter das Feenland fiel und mit den Schatten tanzte,
Catherynne M. Valente, Rowohlt, € 17,95

Lockwood & Company – noch ein zweiter Teil, wo ich den ersten bereits empfohlen habe. Nach Bartimäus, den ich (wenn auch schwächer werdend) auch schon sehr geliebt habe, liegt mir die zweite Serie von Jonathan Stroud, die ich lese noch deutlich mehr. Eindeutig auch wieder Jugendbuch, oder All-Ager, wie ich jetzt behaupten sollte, um meine Reputation nicht mit Kinderkram zu untergraben ;-), aber genauso eindeutig wieder – auch für Erwachsene – unterhaltsam.

Ein zeitloses und gleichzeitig zeitlich schwer einordenbares Setting im Jetzt und Heute, aber ohne den Smartphone-Schnickschnack unserer realen Welt. Eine coole Gruppe Kinder, die auf Geisterjagd gehen, im Sinne eines jugendlichen Sinclair Teams, ohne Hermine Granger dafür aber mit viktorianischer Gaslicht-Atmosphäre im 21. Jahrhundert. Von allem ein bisschen was, aber trotzdem spritzig unterhaltsam und wirklich kurzweilig.

Super Weihnachtsempfehlung für Kinder ab 11 oder junggebliebene Eltern zum mitlesen.

Lockwood & Co – Bd 1, Die seufzende Wendeltreppe, Jonathan Stroud, cbj, € 18,99
Lockwood & Co – Bd 2, Der wispernde Schädel, Jonathan Stroud, cbj, € 18,99

Der dritte zweite Teil war bisher noch nicht auf meinen Empfehlungslisten zu finden. Und das, obwohl Tad Williams von uns allen sehr geschätzt wird (ja, ja, ich weiß schon, dass ich immer über das Ende von Drachenbeinthron meckere, aber eben nur das Ende!)

Mit dem Zyklus um Bobby Dollar ist Tad Williams jetzt bei den Urban Fantasy Romanen angekommen. Wie immer ist er dabei kein Vorreiter. Lange nach Jim Butchers "Harry Dresden" beschreibt der Meister jetzt auch die Abenteuer eines übernatürlichen Helden in einer modernen großstädtischen Atmosphäre. Böse Zungen könnten behaupten, damit springt Williams auf den nächsten fahrenden Zug. Ich aber sage, er greift mal wieder ein bereits etabliertes Thema auf und macht in seiner routinierten Art etwas ganz Eigenes und sehr Unterhaltsames daraus. Für mich war sein Drachenbeinthron zur Hochzeit der High-Fantasy ein ganz eigenes Werk mit besonderer Kraft. Seine Shadowmarch Bände sind vielleicht ein bisschen mit der Erfolgsserie des allseits beliebten George R. R. zu vergleichen, stehen aber in keinster Weise in seinem Schatten, hat Mr. Williams doch bedeutend später begonnen – und sein Werk auch beendet. Grandios, dicht, verwoben – mit einem absolut passenden und runden Ende.

Jetzt ist er also daran, die Urban Fantasy aufzurollen. Macht er nicht. Aber er schreibt einfach in seinen ersten beiden Bänden in derart gekonnter und routinierter Art, dass es zu keinem Zeitpunkt angelehnt oder gar plagiierend wirkt. Bobby Dollar ist eine eigene Schöpfung, die sicher etwas von vielem hat, das man bereits gelesen hat, aber immer authentisch wirkt. Wer den manchmal etwas ausführlichen Stil von Tad Williams mag, wird sich auch in dieser Welt sofort zu Hause fühlen.

Bobby Dollar – Bd 1, Die dunklen Gassen des Himmels, Tad Williams, Klett Cotta, € 22,90
Bobby Dollar – Bd 2, Happy Hour in der Hölle, Tad Williams, Klett Cotta, € 22,95

An letzter Stelle meiner Hardcover Tipps kommt jetzt doch noch etwas ganz Neues. Teil eins einer Saga, die mich unglaublich in den Bann geschlagen hat. Lange habe ich mich rumgedrückt und das Buch immer wieder den Lesestapel hinunter wandern lasse. Vor allem aus Angst vor ersten Teilen… Sind schon genug Unvollendete, auf die wir warten.

Irgendwann kamen dann immer mehr drängende Kunden, vor allem auch Leser, mit denen ich oft sehr stark einer Meinung bin. Also ran an das Monster von Klett Cotta. "Rabenschatten 1" von Anthony Ryan. Und schon auf den ersten Seiten bin ich gefesselt. Unglaublich dicht, rasant und vielseitig. Klar auch hier drängt sich ein bisschen die Frage auf, ist da nicht ein Hauch Game of Thrones mit drin? Und zum ersten mal muss ich sagen, hmmm. Vielleicht hat Martin – wenn er auch sein besch….. Werk nicht fertig bringt und auch wenn ich denke, andere haben die Sache jetzt schon besser gemacht – trotzdem eine neue Generation von Autoren oder besser eine neue Art der Betrachtung der Fantasy – zumindest mit – iniziiert. Hmm.

In jedem Fall habe ich jede Seite des "Lied des Blutes" gefressen. Und ich bin mir sicher, euch geht es nicht anders…

Rabenschatten – Bd 1, Das Lied des Blutes, Anthony Ryan, Clett Cotta, € 24,95

Hardcover sind auf den ersten Blick ganz schön teuer und es gibt immer noch viele Leser, die ungeduldig auf die Taschenbuch-Ausgabe warten. Das gilt wesentlich weniger bei Kinder- und Jugendbüchern, vielleicht auch, weil da die Auflagen oft deutlich höher sind, und deswegen die Preise nicht ganz so extraordinär. Trotzdem, ich liebe es. Wie auch immer. Ihr habt ja recht und Bücher sind teuer, aber es ist einfach eine wahre Freude, Bücher zu lesen, bei denen einfach etwas mehr Anteil in den Übersetzer und das Lektorat geflossen ist. Wartet ruhig auf die Taschenbücher, aber bedenkt, dass ohne Buch weniger Geld für wirklich gute Übersetzungen übrig wäre. Und ein Buch macht sich auch besser im Regal, vor allem besser als ein eBook Reader 😉

Im Bereich Hardcover gibt es in diesem Jahr tatsächlich mehr Bücher, die ich dem Mainstream zuordnen würde, die es aber trotzdem auf meine persönliche Liste geschafft haben, als bei den Weihnachtstipps üblich. Trotzdem ist es meine Auswahl und ich steh dazu ;-).

Wiederholungen versuche ich zu vermeiden. Trotzdem war  dieselbe Dame, mit eben jenem Titel, auch im letzten Jahr auf meiner Hardcover-Liste auf Platz Nummer eins. Die Dame ist Catherynne M. Valente, die Heldin ein kleines Mädchen namens September und das Genre selbstgewählt: Mythpunk.

den ganzen Beitrag lesen…

Wunschzettel Taschenbücher 2014

von am 12. Dezember 2014 Kommentare deaktiviert für Wunschzettel Taschenbücher 2014

Im Bereich Taschenbuch wird es auch dieses Jahr nicht leichter, Titel zu finden, die außergewöhnlich sind und eben nicht zu unseren Standardempfehlungen zählen. Zum einen liegt das natürlich daran, dass die Verlage es uns nicht wirklich leicht machen und die phantastischen Reihen immer mehr zusammenschrumpfen. Zum zweiten daran, dass immer mehr Titel versteckt bei kleineren, oder für unsere Gewohnheiten ungewöhnlicheren Verlagen landen.

Als Kind und Jugendlicher hatte ich ein echtes Faible für Robinsonaden. Von Büchern wie "Sigismund Rüstig", "Freitag und Robinson im Bann der wilden Insel" oder "Die schweizer Familie Robinson" konnte ich nicht genug bekommen. Irgendwann kamen dann auch phantastische Titel mit auf diese Liste und natürlich haben mich auch immer Endzeitszenarien in Büchern wie "Die Triffids" oder "Leben ohne Ende" begeistert, die häufig auch mit robinsonesken Situationen spielen.

In diesem Jahr gab es dann mal wieder ein Buch, das mich sehr stark an dieses, mein Faible, erinnert hat. Und die Begeisterung ist immer noch da. In Horsts Bibliothek gab es bereits eine Besprechung dazu, ich lasse es mir aber auf keinen Fall nehmen, es auf meine persönliche Empfehlungsliste zu setzen: "Der Marsianer" von Andy Weir ist ein unbedingt lesenswertes Buch. Robinson im Sonnensystem und noch viel mehr

Der Marsianer, Andy Weir, Heyne, € 14,99

Acacia – die Trilogie für alle Fans von George R. R. Martin. So könnte es auf dem Klappentext stehen. Richtig daran wäre, dass ich David Anthony Durham für einen sensationellen Autoren halte. Seine Romane sind ähnlich verwoben und voller Intrigen, seine Charaktere glaubwürdig und vielschichtig. Im Gegensatz zu Herrn Martin schafft er es aber jeden einzelnen Band zu einem echten Abschluss zu bringen. Durham schreibt für mich so, wie ich es mir von George R. R. wünschen würde.

Leider liegen die Verkaufszahlen in Deutschland auf einem völlig anderen Level und es gab auch noch ein Problem mit dem erkrankten Übersetzer. So erscheint der abschließende Band der Trilogie leider erst im Frühjahr 2015, also 2 Jahre zu spät.

Das führt jetzt zu einer mittleren Katastrophe, denn Band eins ist vergriffen, bevor der abschließende dritte Teil erscheinen wird. Wir haben uns nochmal richtig fett eingedeckt, aber ewig wird auch die letzte Charge nicht ausreichen. Deswegen solltet ihr nicht zu lange warten.

Acacia ist für mich tatsächlich besser als Westeros, auch wenn ich solche Vergleiche eigentlich hasse. In erster Linie, weil Mr. Durham es verstanden hat, die einzelnen Bände in sich geschlossen zu verfassen und weil er einfach zu einem Ende gekommen ist, was Mr. Martin erst noch beweisen muss. Für mich unverständlich, warum der eine in Massen in Buchkaufhäusern gestapelt wird, während der andere nicht einmal mehr seine Auflage bis zum Ende halten kann. Ungerechte Welt ;-).

Acacia – Bd 1, Macht und Verrat, David Anthony Durham, Blanvalet, € 14,00
Acacia- Bd 2, Die Fernen Lande, David Anthony Durham, Blanvalet, € 15,00
Acacia- Bd 3, Reiche Ernte, David Anthony Durham, Blanvalet, € 15,00

Seit Mitte des Jahres ist die Saga um Jorg von Ankrath fertig und trotzdem sind noch alle Bände lieferbar! Das ist selten und gut. Damit ist mein dritter Tipp für dieses Jahr auch wieder ein "kaufen, solange es noch geht" Tipp. Den ersten Band der Trilogie haben wir sehr gut verkauft. Der zweite Band ist dann stark abgefallen und ich konnte das nicht ganz nachvollziehen. Zum Teil liegt das daran, dass zweite Teile von Trilogien oft ein bisschen schwächer sind. Gut, das gibt es immer wieder, aber so stark ausgeprägt fand ich das in diesem Fall nicht.

Dann gibt es da natürlich noch einen Punkt. Jorg von Ankrath ist eigentlich ein SF-Roman im Fantasy Gewand. Hat sich da für manchen zu viel heile Fantasywelt zerschlagen? Die vermeindliche Fantasywelt stellt sich in Wirklichkeit als knallharte Endzeit heraus. Was aber gerade zur unglaublich harten Geschichte passt.

Für mich ist der dritte Band und damit die ganze Trilogie ein absoluter Tipp. Viele Kleinigkeiten aus den ersten Bänden bekommen erst jetzt eine echte Bedeutung und vieles ist ganz anders, als der Leser erwartet hat. Auch der (Anti)Held zeigt immer neue Facetten und sein Weg vom kindlichen Psychopathen bis hin zum… (Nein, ich werde nicht spoilern) ist glaubwürdig und überraschend zugleich.

Nichts für schwache Nerven, aber seit "Walking Dead" fernsehtauglich geworden ist, mach ich mir da überhaupt keine Sorgen mehr. Für Zartbesaitete gibt es sicher bessere Bücher 😉

Bd 1, Prinz der Dunkelheit, Mark Lawrence, Heyne, € 13,00
Bd 2, König der Dunkelheit, Mark Lawrence, Heyne, € 13,99
Bd 3, Kaiser der Dunkelheit, Mark Lawrence, Heyne, € 14,99

Die Mädels kommen! ...und zwar zu uns in den Laden ;-). Dass Frauen Romane nur für Frauen schreiben ist absoluter Blödsinn und stimmt genausowenig, wie der Umkehrschluss (auch wenn manche Autorinnen und Autoren(!) leider an diesem Nimbus mächtig arbeiten). Dass Mädels nicht nur für Kuschelvampir-Romane gut sind, zeigt auch wieder das einfach gelungene Erstlingswerk der deutschen Autorin Hanna-Linn Hava "Schneewittchens Geister". Ich hab das Buch schon mehrfach angepriesen, möchte euch jetzt aber direkt noch einmal mit der Nase darauf stoßen.

Schönes abgeschlossenes Fantasybuch mit einer Prise Märchen, einem Hauch Grusel und jeder Menge Wahnsinn ;-). Ich habe mich bei dem schrägen, leicht psychotischen Schneewittchen sofort daheim gefühlt. Diese Urban Fantasy braucht sich hinter Kevin Hearnes Zyklus um Atticus O’Sullivan nicht zu verstecken und steht in Puncto Fantasie Catherynne M. Valentes verrückt poetischen Romanen um das Mädchen September nicht nach.

Außerdem hat sich die Autorin für unser Jubiläum zu einer Lesung angekündigt. Am Donnerstag, dem 15.Januar kommt Hanna-Linn Hava zu Besuch zu uns in die Romanboutique, zu einer Lesung mit Signierstunde. Bis dahin wäre es doch gelacht, wenn wir die Zahl der Fans nicht noch kräftig ankurbeln könnten.

Schneewittchens Geister, Hanna-Linn HavaPeriplaneta Verlag, € 14,90

Kurze Liste mit ungewöhlichen Titeln, aber mal wieder echte Empfehlungen, die ein bisschen aus dem allgemeinen Mainstream herausragen…

Im Bereich Taschenbuch wird es auch dieses Jahr nicht leichter, Titel zu finden, die außergewöhnlich sind und eben nicht zu unseren Standardempfehlungen zählen. Zum einen liegt das natürlich daran, dass die Verlage es uns nicht wirklich leicht machen und die phantastischen Reihen immer mehr zusammenschrumpfen. Zum zweiten daran, dass immer mehr Titel versteckt bei kleineren, oder für unsere Gewohnheiten ungewöhnlicheren Verlagen landen.

Als Kind und Jugendlicher hatte ich ein echtes Faible für Robinsonaden. Von Büchern wie "Sigismund Rüstig",

den ganzen Beitrag lesen…

Das lange Event-Jahr und das kommende Frühjahr in Hermkes Romanboutique…

von am 3. Dezember 2014 2 Kommentare

Viele Events hat es in diesem Jahr wieder gegeben. Nicht alles war für jedermann gleich interessant, aber ich denke, jeder konnte auf seine Kosten kommen. Vielleicht sind neben all den Comic-Signier-Aktionen und den Spiele Events ein wenig die Fans des geschriebenen Wortes zu kurz gekommen. Tatsächlich hatten wir 2014 kein einziges Event, das den Fans phantastischer Literatur exklusiv gewidmet war. Eigentlich wollten wir als letzte Veranstaltung in diesem Jahr noch eine Lesung unter ganz besonderem Motto hinterherschieben. Jetzt ist diese Aktion aber auf nächstes Jahr verschoben. Zum Jubiläum im Januar wird es auf jeden Fall etwas für unsere Leser phantastischer Literatur geben und so, wie es aussieht, auch gleich ein Event für die Comic-Seele. 15.01. jährt sich wieder unsere Gründung und bis dahin werdet ihr warten müssen.

So beschließen wir dieses Jahr im Sinne der Comic-Kultur mit dem Batman-Tag und einem Dank an all die Zeichner und Comic-Autoren, die uns in diesem Jahr besucht haben und auch an unseren guten Freund Michael Dedio, der fast alle Events unterstützt oder organisiert hat. Wir freuen uns aufs nächste Jahr und auf viele weitere gemeinsame Events.

Das letzte Event bei den Spielen ist auch nicht lange her. Und so bleibt uns auch hier, uns für die tollen Cooperationen und die wunderbare Unterstützung aus der Würzburger Szene zu bedanken. Das letzte Event hier war die Lange Würfelburg Nacht in der AMV. Außerdem fanden natürlich regelmäßig unsere Brot und Spiele Treffen im Schelmenkeller statt. Und direkt nach unserem Jubiläum im Januar stehen erst einmal etliche Spiele Conventions auf dem Programm. Teilweise in Würzburg und teilweise seit Jahren von uns supported und besucht. Gratis Rollenspiel Tag, Cave Con, Ork Con und natürlich die Main Würfel Con!

Auch früh im Jahr findet die Manga und Cosplay Convention in unserer Region statt: die TiCon 2015!

Bei all den geplanten Veranstaltungen und Appearences wird mir ganz Angst und Bange, dass ich im Frühjahr kein einziges Wochenende zur Ruhe komme, geschweige denn ein paar Tage zum Snowboarden…

Trotzdem freu ich mich natürlich auf das aufregende 2015!

Viele Events hat es in diesem Jahr wieder gegeben. Nicht alles war für jedermann gleich interessant, aber ich denke, jeder konnte auf seine Kosten kommen. Vielleicht sind neben all den Comic-Signier-Aktionen und den Spiele Events ein wenig die Fans des geschriebenen Wortes zu kurz gekommen. Tatsächlich hatten wir 2014 kein einziges Event, das den Fans phantastischer Literatur exklusiv gewidmet war. Eigentlich wollten wir als letzte Veranstaltung in diesem Jahr noch eine Lesung unter ganz besonderem Motto hinterherschieben.

den ganzen Beitrag lesen…

Das Jesus-Video

von am 28. November 2014 Kommentare deaktiviert für Das Jesus-Video

JesusVideoAndreas Eschbach
Das Jesus-Video. Thriller.
Köln, Bastei-Lübbe, 2014, 701 Seiten
BL-TB 17035 / 9,99 Euro

Als Archäologen bei Grabungen in der israelischen Wüste neben einem etwa zweitausend Jahre alten Skelett die Bedienungsanleitung für eine Videokamera finden, die es so am Markt noch gar nicht gibt, wittert der Ausgrabungsleiter Professor Wilford-Smith eine Sensation. Er verständigt John Kaun, Geldgeber der Ausgrabung und zugleich einer der mächtigsten Männer der Nachrichten-Branche.
Eine Theorie ist schnell zur Hand: Ein Zeitreisender hat damals Jesus gefilmt, konnte nicht mehr zurückreisen und hat vermutlich die Kamera irgendwo versteckt. Kaun will unbedingt diese Kamera und die Aufzeichnungen um sein angeschlagenes Imperium zu sanieren. Sein Gegenspieler ist der junge Amerikaner Stephen Foxx, der das Skelett gefunden hat. Dabei hat er einen der Anleitung beiliegenden Brief an sich genommen, und versucht nun selbst, mithilfe eines befreundeten Wissenschaftlers, diesen zu entziffern.
Aber Kaun hat viel Geld und keine Skrupel und will mit allen Mitteln Ergebnisse herbeizwingen. Es beginnt ein Wettlauf, bei dem mal Kaun, mal Foxx die Nase vorne hat. Wem es nun gelingt diese Kamera zu finden, welche Informationen sich auf deren Siliziumspeichern befinden und was ein „Jesus Video“ ist, beantwortet der Verfasser in seiner hervorragend erzählten Geschichte, die seit ihrer Erstveröffentlichung 1998 nichts von ihrer Spannung und Faszinationskraft eingebüßt hat.
Andreas Eschbach braucht den Vergleich mit britischen und amerikanischen Autorenkollegen nicht zu scheuen. Es ist alles da, was einen guten Roman ausmacht: Ein ungleiches Liebespaar, jede Menge Geld und Technik, Verschwörungen, Geheimgänge, die Katholische Kirche, tapsige Wissenschaftler und harte Soldaten – und auch ein deutscher Science-Fiction-Schriftsteller hat seine Sternstunde.

Horst Illmer

Andreas Eschbach
Das Jesus-Video. Thriller.
Köln, Bastei-Lübbe, 2014, 701 Seiten
BL-TB 17035 / 9,99 Euro

Als Archäologen bei Grabungen in der israelischen Wüste neben einem etwa zweitausend Jahre alten Skelett die Bedienungsanleitung für eine Videokamera finden, die es so am Markt noch gar nicht gibt, wittert der Ausgrabungsleiter Professor Wilford-Smith eine Sensation. Er verständigt John Kaun, Geldgeber der Ausgrabung und zugleich einer der mächtigsten Männer der Nachrichten-Branche.
Eine Theorie ist schnell zur Hand: Ein Zeitreisender hat damals Jesus gefilmt,

den ganzen Beitrag lesen…

Todesengel – Vigilantismus auf der Waage

von am 8. Oktober 2014 Kommentare deaktiviert für Todesengel – Vigilantismus auf der Waage

todesengelIch lese ja eigentlich jedes Buch von Andreas Eschbach und bin dabei auch immer gut gefahren. Einige sind für mich sogar echte Highlights. "Todesengel" habe ich lange vor mir hergeschoben, ohne genau zu wissen, warum…

"Todesengel" ist ein echter Eschbach. Im Guten, wie im Schlechten. Ein Triller, der in typischer Eschbach Manier unterschiedliche Seiten und Aspekte beleuchtet, der den Leser zum Nachdenken bringt. Der Mangel an Gerechtigkeit unseres Justitzapparates, die fragwürdige Politik der Samthandschuhe gegenüber Gewaltverbrechern und erhebliche Zweifel an einer potentiellen Abschreckung durch viel zu Milde Urteile, sind nicht nur Inhalt an Stammtischen und bei Rechtspopulisten sondern auch ein ernsthaftes Soziologisches Dilemma bei dem es in Fachkreisen durchaus geteilte Ansichten gibt.

Der Schritt zur Selbstjustiz oder zum Vigilantismus ist im Einzelfall und aus dem Affekt immer wieder in Schlagzeilen der Presse zu lesen. Im Endeffekt ist die kulturell anerkannte Form ja nichts anderes, als die Praxis in (fast) allen Superhelden-Universen. Dabei ist genau dieses Thema natürlich auch immer wieder zentraler Inhalt von Comics und Filmen und spätestens seit Mitte der Achziger mit  "Dark Knight" von Frank Miller (1986) und "Watchmen" von Alan Moore (1986-1987) auch vielfältig diskutiert worden. Der krasseste Film zu diesem Thema ist für mich immer noch "Super" von James Gunn aus dem Jahr 2010.

Und genau an diesem Punkt setzt Andreas Eschbachs Roman ein. Eschbach entwickelt eine Superheldenfigur à la Punisher, die gnadenlos diejenigen richtet, die sich an Schwächeren vergreifen. Dabei ist im Roman die zentrale Figur ein Journalist, der seinerseits getrieben ist, von einem zornig-frustriertem Verlangen nach Gerechtigkeit. In einer irrwitzigen Dynamik treiben sich die beiden Protagonisten gegenseitig an und peitschen mit polemischen Worten und wahnsinnigen Taten die Volks-Seele auf.

Zugegebenermaßen beleuchtet Eschbach die verschiedenen Positionen gewohnt ambivalent. Auch wenn es selten um rasante Action geht, wird der Leser definitiv bei der Stange gehalten und von einem Gefühlsbad ins nächste geschickt. Leider kommt gerade bei diesem Thema ein typisches Merkmal dieses Autors subjektiv besonders stark zum Tragen. Für jemanden, der in Comics und phantastischer Literatur zu Hause ist, bietet der Roman tatsächlich NICHTS Neues und so wird die wirklich gut aufgebaute Geschichte rasch ein wenig langweilig und platt. Natürlich kann ich mich als Comic Shop Guy und Fantasy Buchhändler dabei nicht als Standardleser betrachten, aber diesmal hat mich der Ansatz von Andreas Eschbach, eben doch weiter an der Oberfläche zu bleiben um von einem breiteren Publikum gelesen zu werden, besonders hart getroffen.

Wirklich gut aufgebautes Buch zu einem heiklen Thema aber für "Stammkunden" möglicherweise fast ein bisschen langweilig. Auf jeden Fall aber ein Geschenk für Leute, die man ein bisschen in die Welten der Superhelden und der Phantastik einführen möchte.

Ich lese ja eigentlich jedes Buch von Andreas Eschbach und bin dabei auch immer gut gefahren. Einige sind für mich sogar echte Highlights. "Todesengel" habe ich lange vor mir hergeschoben, ohne genau zu wissen, warum…

"Todesengel" ist ein echter Eschbach. Im Guten, wie im Schlechten. Ein Triller, der in typischer Eschbach Manier unterschiedliche Seiten und Aspekte beleuchtet, der den Leser zum Nachdenken bringt. Der Mangel an Gerechtigkeit unseres Justitzapparates, die fragwürdige Politik der Samthandschuhe gegenüber Gewaltverbrechern und erhebliche Zweifel an einer potentiellen Abschreckung durch viel zu Milde Urteile,

den ganzen Beitrag lesen…

Hexen, Druiden und Schneewittchens Geister

von am 2. Oktober 2014 1 Kommentar

9783608939323"Urban Fantasy" oder "Contemporary Fantasy" hat die klassische "Sword and Sorcery" in den Regalen der Buchhandlungen zu weiten Teilen ersetzt. Dabei stehen aber nicht nur Mainstream und "All Ager" wie Harry Potter oder "Vampirromanzen" wie Biss zum Morgengrauen unter diesen Titeln, sondern auch gut getarnte Schmankerln, die die moderne Fantasy aufwerten und ergänzen. Die Chroniken des Eisernen Druiden von Kevin Hearne, die ich schon beim Erscheinen des ersten Bandes wärmstens empfohlen habe, stellen trotz der unglaublich geschmacklosen Cover der aktuellen Auflage echte Highlights dar. So muss gute Unterhaltung sein. Genügend Humor gepaart mit rasanter Action und sprachlich auch hervorragend ins Deutsche übertragen.

Ins Deutsche übertragen…

Am liebsten ist es mir ja persönlich, wenn ich gleich ein herausragendes Buch aus deutscher Feder vorgesetzt bekomme. Geschieht leider im Fantasy-Bereich nicht allzu oft und die üblichen Verdächtigen halten sich bewusst auch eher im Mainstream auf – was ich verstehen kann und was ja auch nicht unbedingt schlecht sein muss. Wirklich interessante, überraschende und besondere Titel muss man sich entweder erarbeiten oder bekommt durch Zufall einen entsprechend Tipp.

9783943876758Manchmal kommt es aber auch ganz anders: eine email mit dem Inhalt …"vielleicht habt Ihr Lust, eine Lesung mit einer äußerst sympathischen jungen Autorin zu veranstalten, deren äußerst spannender Debütroman gerade erscheint?"… muss man zwischen all den Spam mails und unwichtigen Werbebotschaften erstmal herausfiltern. Und so ist sie mir auch tatsächlich zunächst durch den Spam-Filter gerutscht. Die äußerst sympathischen jungen Autorin hat nachgehakt und ich hab das Buch gelesen. Zuerst skeptisch, dann aber mit viel Spaß und wirklich voller Begeisterung. Witzig, spannend, skurril und sprachlich angenehm mit sehr bewussten Akzenten. Eine Mischung aus "Urban Fantasy" a la Kevin Hearne und der Mythpunk Lyrik einer Catherynne M. Valente. Ein bisschen Neil Gaiman und ein Prise Wahnsinn. Vielleicht noch nicht perfekt aber schon wahnwitzig unterhaltsam und ein Super Erstling, der Lust auf Mehr macht.

"Schneewitchens Geister" von Hanna-Linn Hava muss sich hinter Stapelware sicher nicht verstecken und verdient es, zu einem echten Geheimtipp zu werden – oder besser gar nicht so geheim. Tolles Buch. Lesen!

Frisch aus dem Urlaub zurück mach ich mich jetzt gleich mal an die Planung für ein herbstliches Lese-Event… Vielleicht klappt das mit ihr, ich würde mich auf jeden Fall sehr freuen…

"Urban Fantasy" oder "Contemporary Fantasy" hat die klassische "Sword and Sorcery" in den Regalen der Buchhandlungen zu weiten Teilen ersetzt. Dabei stehen aber nicht nur Mainstream und "All Ager" wie Harry Potter oder "Vampirromanzen" wie Biss zum Morgengrauen unter diesen Titeln, sondern auch gut getarnte Schmankerln, die die moderne Fantasy aufwerten und ergänzen. Die Chroniken des Eisernen Druiden von Kevin Hearne, die ich schon beim Erscheinen des ersten Bandes wärmstens empfohlen habe, stellen trotz der unglaublich geschmacklosen Cover der aktuellen Auflage echte Highlights dar.

den ganzen Beitrag lesen…

Weniger Zukunft war nie

von am 16. Juni 2014 Kommentare deaktiviert für Weniger Zukunft war nie

ZukunftSascha Mamczak
DIE ZUKUNFT. Eine Einführung.
München, Heyne, 2014, 112 S.
ISBN 978-3-453-31595-2
Klappenbroschur

Wir hatten einfach zuviel von dieser Zukunft. Wir wenden den Blick von ihr ab und …“ (Seite 108).

Es ist ja nicht so, dass ich mir von diesem Buch die große Erleuchtung versprochen hätte, oder gar das nächste große Werk über die Entwicklung der Menschheit – aber ist es wirklich zuviel verlangt vom derzeitigen Herausgeber der immer noch bedeutendsten deutschsprachigen Science-Fiction-Reihe, dass er seinen Job ernst nimmt? Machen wir es kurz (hier wenigstens soll der Autor uns Vorbild sein) und loben das, was zu loben ist: Sascha Mamczak hat einen in sich stimmigen und gut recherchierten Essay verfasst, der die Ideengeschichte der menschlichen Vorstellung davon was „Zukunft“ ist, hervorragend darstellt. Dass die „Science Fiction“ in dieser über Jahrtausende reichenden Vergangenheitsschau nur einen relativ kleinen Anteil für sich beanspruchen kann, mag auf den ersten Blick verblüffen, rückt die Relationen aber durchaus zurecht. Was mich während der Lektüre – und vor allem an ihrem Ende – jedoch wirklich störte, war der Unterton der Verdrossenheit und der Resignation, der so ganz eigentlich im Gegensatz steht zu der von Mamczak herausgearbeiteten „Offenheit“ der Zukunft: die unendlichen Möglichkeiten, die sich uns auf unserem weiteren Weg bieten! Wäre es nicht gerade seine Aufgabe gewesen, hier auf die Chancen hinzuweisen, die eine sich neu formierende, sich den Ansprüchen des dritten Millenniums stellende Science Fiction für die Gestaltung „der Zukunft“ mitbringt? Welches utopische Potenzial immer noch in diesen Geschichten schlummert? Wie viel Einfluss ein einziges Buch immer und jederzeit zu entwickeln vermag? Leider konnte ich nichts davon entdecken (was unter Umständen daran liegen mag, dass es zu gut „versteckt“ ist) und so frage ich mich, ob Heyne mit diesem sechsten Band seiner „Jubiläums-Edition“ die eigene Science-Fiction-Reihe nach 50 erfolgreichen Jahren nun eigentlich feiern oder beerdigen wollte? Als Leser, Sammler und Fan möchte man den oben zitierten letzten Satz von Mamczaks Ausführungen über DIE ZUKUNFT so jedenfalls nicht hinnehmen!

Horst Illmer

Sascha Mamczak
DIE ZUKUNFT. Eine Einführung.
München, Heyne, 2014, 112 S.
ISBN 978-3-453-31595-2
Klappenbroschur

Wir hatten einfach zuviel von dieser Zukunft. Wir wenden den Blick von ihr ab und …“ (Seite 108).

Es ist ja nicht so, dass ich mir von diesem Buch die große Erleuchtung versprochen hätte, oder gar das nächste große Werk über die Entwicklung der Menschheit – aber ist es wirklich zuviel verlangt vom derzeitigen Herausgeber der immer noch bedeutendsten deutschsprachigen Science-Fiction-Reihe,

den ganzen Beitrag lesen…

Markus K. Korb – Horror made in Germany

von am 20. Mai 2014 Kommentare deaktiviert für Markus K. Korb – Horror made in Germany

Korb-StruwwelpeterMarkus K. Korb
DER STRUWWELPETER-CODE und andere sonderbare Erzählungen.
Vorwort von Tobias Bachmann, Illustrationen von Peter Davey
o. O., Blitz Verlag, 2014, 221 Seiten
ISBN 978-3-89840-395-5

Dass der „Horror“ keine Erfindung der Amerikaner ist und der Mensch bereits in frühester Kindheit seine Bekanntschaft macht, gehört zu den Dingen, an die Markus K. Korb fest glaubt und die seinen Erzählungen ihre besondere und eigenständige Note geben. Wie unabhängig Korb von den gegenwärtigen Zeitgeist- und Trendthemen (Zombie, Werwolf & Co.) ist, belegt seine neueste Kollektion von fünfzehn „sonderbaren“ Geschichten, die unter dem Titel DER STRUWWELPETER-CODE im Mai 2014 als Taschenbuch im Blitz Verlag erschienen ist.
Die „den deutschen Phantasten der Weimarer Republik“ gewidmeten Erzählungen reichen in ihrer thematischen Vielfalt von Nachempfindungen nordischer und antiker Sagenstoffe („Die Wilde Jagd“, „Orpheus blickt zurück“) und klassischer Märchendichtung („Pestkönigin“, „Das Holzweiberl“) bis hin zu ironisch-tragischen Brechungen der Frage nach der Schuld der Täter und Mitläufer bei Gräueltaten gegen die Menschlichkeit (z. B. in „Der Letzte löscht das Licht“, „Das Feld der Sonnenblumenkinder“, „Kingpin“ oder „Horchpeilung“).
Während die genannten Geschichten durchaus „Grusel auf hohem Niveau“ versprechen, gibt es leider auch einige (wenige) Stories, die eher als „Hausmannskost“ daherkommen („Blindes Huhn“, „Mutter der Puppen“), was sich auf Grund ihrer Kürze jedoch leicht verschmerzen lässt.
Zu ganz großer Form läuft der Autor jedoch in der letzten und mit über fünfzig Seiten auch längsten Story auf, in der er die Geschichte hinter Heinrich Hoffmanns Kinderbuch-Klassiker vom STRUWWELPETER gleich in mehreren metaliterarischen Volten um-, beziehungsweise neu schreibt. Seine „Entschlüsselung“ des „Struwwelpeter-Codes“ gehört zu den lesenswertesten Texten der deutschsprachigen Phantastik der letzten Jahre.
In seinen „sonderbaren Erzählungen“, die von Peter Davey sparsam, aber ausdrucksstark illustriert und von Tobias Bachmann sehr persönlich bevorwortet wurden, zeigt der in der Nähe von Schweinfurt geborene und dort lebende Markus K. Korb, dass die moderne Horror-Erzählung in ihm einen ihrer Meister und in Franken eine Heimat gefunden hat.

Horst Illmer

Markus K. Korb
DER STRUWWELPETER-CODE und andere sonderbare Erzählungen.
Vorwort von Tobias Bachmann, Illustrationen von Peter Davey
o. O., Blitz Verlag, 2014, 221 Seiten
ISBN 978-3-89840-395-5

Dass der „Horror“ keine Erfindung der Amerikaner ist und der Mensch bereits in frühester Kindheit seine Bekanntschaft macht, gehört zu den Dingen, an die Markus K. Korb fest glaubt und die seinen Erzählungen ihre besondere und eigenständige Note geben. Wie unabhängig Korb von den gegenwärtigen Zeitgeist- und Trendthemen (Zombie,

den ganzen Beitrag lesen…