Fantasy

Lese-Urlaub

von am 21. Mai 2012 Kommentare deaktiviert für Lese-Urlaub

Ja, ich war im Urlaub. Ja, es war schön und windig. Ja, wir waren jeden Tag bis zur Erschöpfung auf dem Wasser. Trotzdem war noch viel Zeit zum Lesen. Die Vormittage waren angenehm warm, sonnig und fast immer relativ windfrei. Also keine Zeit zum Surfen, sondern zum Lesen – am Strand. Und die Zeit haben wir genutzt. Eine Woche – sechs Bücher. Und alle waren gut. Wirklich gute Ausbeute. Fast so gut wie der Wind…

Zeit die Bücher zu würdigen und euch die Tipps weiterzugeben. Fangen wir mal mit einem Buch von Feder und Schwert an.

Der Amboss der Welt von Kage Baker – Steam Fantasy mit oldschooligem Touch

Eigentlich ist der Band "Der Amboss der Welt" fast eine Trilogie in einem Band. Die drei Teile sind in sich abgeschlossene Kurzromane, die aber bei der kleinen Schriftgröße und dem Satzspiegel, der sich wohltuend vom derzeit üblichen "Großdruck für Blinde mit fünf Zentimeter Seitenrand" abhebt, bei manch anderem Verlag auch als Trilogie veröffentlicht werden könnte. Kage Baker hat den Roman 2004 geschrieben (und fast wieder verworfen, wie man in der Widmung lesen kann) und dabei unglaublicherweise einen Schreibstil sehr genau getroffen, den ich bei viel älteren Autoren und Büchern geschätzt habe. Eher in den Siebzigern, Achzigern und frühen Neunzigern. Vielleicht trägt auch die Übersetzung das ihre bei, anfänglich noch ein kleinwenig holprig, später sehr rund und gefühlvoll, stets jedoch erfreulich abwechslungsreich, mit wortreicher Vielfalt. Der näheste Vergleich, der mir einfällt, sind Bücher wie Dave Duncans "Der Zögernde Schwertkämpfer" oder die "Freistadt-Anthologien" verschiedener Autoren unter der Leitung von Robert Asprin. Das Buch ist sicher nicht perfekt und teilweise fast experimentell. Trotzdem war es von all den guten Büchern, die wir gelesen haben mein persönlicher Favorit – vielleicht gerade weil das Buch so bruchstückhaft ist und dadurch viel Raum für die eigene Fantasie lässt.

Mehr möchte ich dazu gar nicht sagen – zu viel wird in dem Buch angerissen –  schnelle Bildfolgen mit sprunghaften Handlungsfragmenten. Andere Autoren hätten daraus vielleicht einen unendlichen Zyklus gemacht, mit seitenweisen Beschreibungen und Erklärungen. Kage Baker nicht. Sehr schön.

Die nächsten Tage folgen die nächsten Büchertipps…

Der Amboss der Welt

Kage Baker

Feder und Schwert, 12,95 Euro

Ja, ich war im Urlaub. Ja, es war schön und windig. Ja, wir waren jeden Tag bis zur Erschöpfung auf dem Wasser. Trotzdem war noch viel Zeit zum Lesen. Die Vormittage waren angenehm warm, sonnig und fast immer relativ windfrei. Also keine Zeit zum Surfen, sondern zum Lesen – am Strand. Und die Zeit haben wir genutzt. Eine Woche – sechs Bücher. Und alle waren gut. Wirklich gute Ausbeute. Fast so gut wie der Wind…

Zeit die Bücher zu würdigen und euch die Tipps weiterzugeben.

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Steampunk

von am 13. April 2012 Kommentare deaktiviert für Steampunk

Noch rollt sie, die Steampunk-Welle, nach dem Ausstoß der Titel zu urteilen immer noch ungebrochen. Von Seiten der Verlage hört man zwar, dass der finanzielle Erfolg nur mäßig ist, also eher ein Todesurteil, aber vielleicht liegt das einfach auch nur in der prinzipiellen Vorgehensweise. Wenn der Buchhandel dazu verkommt, nur noch Hypes zu erzeugen und immer neuen Strömungen hinterherrennt, dann ist vielleicht zuerst einmal die Kasse der Verlage voller, aber ohne jede Nachhaltigkeit. Bücher sind, gesetzlich verankert, bevorzugt, durch einen niedrigeren Umsatzsteuersatz. Diese Bevorzugung begründet sich auf der substanziellen Wertigkeit und kulturellen Essenz von Literatur. Wenn aber das Buch zu einem Konsumprodukt verkommt, dessen Vermarktung rein kommerziellen Mechanismen unterliegt, das immer gleicher wird und immer seichter, wenn nur noch massenkompatibles kaufmännisch sinnvoll ist und Stapelpräsentationen in Kaufhäusern mehr zählen als gut geführte Buchhandlungen, dann ist die Voraussetzung hinfällig.

Natürlich ist diese Entwicklung nicht wirklich neu, aber in letzter Zeit trifft sie leider immer öfter unser Genre. Der Ausstoß an wirklichen Fantasytiteln ist zum Beispiel in den letzten Jahren stark zurückgegangen, auch wenn es aufgrund der ständig wachsenden Anzahl von Urban-Fantasy, Glitzer-Vampir und Jung-Zauberer Romanen ganz anders wirkt. Natürlich sind die potentiellen Auflagen anspruchsvollerer Werke wie "Spiel der Götter" wesentlich geringer als die fünfte Vermarktung einer Zauberer-Internats-Soap, deren Namen nicht genannt werden darf ;-). Aber deswegen den Veröffentlichungstermin der deutschen Übersetzung der letzten Bände derart nach hinten zu schieben, erweckt nicht nur bei mir Unmut und Verzweiflung.

Schaut doch mal die Fantasybücher der letzten Jahre an. Nicht nur, dass es eigentlich nur noch drei oder vier Kategorien von Titelbildern gibt, es gibt auch nur noch austauschbare Textbausteine für den Klappentext. Mit jeweils passender Empfehlung eines ausgewürfelten, auflagenstarken Erfolgsautors. Es ist immer schwerer einem Buch von außen anzusehen, ob es herausragend innovativ oder soapiger Einheitsbrei ist. Ist ja auch nicht gewollt. Die Buchverlage würden auch Klingeltöne verkaufen, wenn es ins Marketing passt.

Ja und jetzt springt eben mal wieder alles auf die Steampunk-Welle. Auf jedem Cover muss ein Luftschiff und ein Herr mit Zylinder oder eine viktorianische Dame zu sehen sein. Auf den Klappentext noch ein bisschen Kitsch und Herzschmerz, hat ja auch schon bei den Vampiren funktioniert, und fertig ist der neue Steampunk Roman. Wie soll man da die Juwelen herauspicken, oder gibt es vielleicht gar keine?

Gibt es sehr wohl. Christian Endres hat vor kurzem einen sehr schönen Artikel über Boneshaker geschrieben. Treffer. Der Feder und Schwert Verlag, der sich seit Jahren durch ein hübsches Programm ausgewählter Fantasy-Romane auszeichnet, zwar etwas hochpreisiger, dafür aber von Fans für Fans, hat eine wirklich breite Pallette von Steampunk Romanen. Treffer. Und zu guter Letzt, wird im Zuge dieser Entwicklung natürlich bei Heyne, die nach wie vor das wohl beste Programm für Fantasy und SF haben, ein genialer Klassiker, nach Jahren der Absenz, wieder auf den Markt gebracht. Volltreffer.

Die Differenzmaschine von William Gibson und Bruce Stirling ist eine echte Praline. Alleine die Namen der beiden Autoren sind natürlich schon gewaltig. Einst die "Jungen Wilden" der SF, sind sie längst zu den "Großen Alten" aufgestiegen. Selten habe ich ein Buch erlebt, das eine derart geniale Mischung aus Unterhaltung, Anspruch, visionärer Kraft und satirischer Details beinhaltet. Die "Differenzmaschine" ist fast so etwas wie die Urgroßmutter der Gattung. Trotzdem ist es bis heute aktuell und hat auch beim zweiten Lesen nichts von seiner Faszination eingebüßt. Sicher nichts für jeden Tag, aber ein wirklich besonderes Buch, das man unbedingt gelesen haben sollte.

Mein "Wunsch fürs Käppele" für heute wäre noch, dass China Mieville’s Romane von der Welt Bas-Lag bei Bastei-Lübbe wieder aufgelegt würden. Die schnell gestiegenen Preise für "Die Falter/Der Weber" und "Die Narbe/Leviathan" zeigen, dass da noch Potential wäre. Und vielleicht könnte man ja im Moment einfach auch ein typisches Steampunk Cover für die Verkaufsförderung verwenden. Für alle Phantastik-Fans wäre es ein Gewinn, vielleicht auch für den Bastei-Verlag 😉

Noch rollt sie, die Steampunk-Welle, nach dem Ausstoß der Titel zu urteilen immer noch ungebrochen. Von Seiten der Verlage hört man zwar, dass der finanzielle Erfolg nur mäßig ist, also eher ein Todesurteil, aber vielleicht liegt das einfach auch nur in der prinzipiellen Vorgehensweise. Wenn der Buchhandel dazu verkommt, nur noch Hypes zu erzeugen und immer neuen Strömungen hinterherrennt, dann ist vielleicht zuerst einmal die Kasse der Verlage voller, aber ohne jede Nachhaltigkeit. Bücher sind, gesetzlich verankert, bevorzugt, durch einen niedrigeren Umsatzsteuersatz.

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Clockwork Century-Universum

von am 13. Februar 2012 Kommentare deaktiviert für Clockwork Century-Universum

Um an das sagenhafte Gold unter der dicken Eiskruste Alaskas zu gelangen, schrieb Russland 1860 einen Erfinder-Wettbewerb aus. Also baute der geniale Tüftler Dr. Leveticus Blue aus Seattle den Boneshaker-Bohrer. Dumm nur, dass der Testlauf seines mechanischen Ungetüms den Stadtkern seiner Heimatstadt in ein Niemandsland verwandelt hat, voll mit Giftgas, Untoten und ein paar halbtoten Überlebenskünstlern, Luftschiff-Schmugglern und seltsamen Gestalten. Als Dr. Blues störrischer Sohn Zeke sich Jahre später ins Seuchengebiet jenseits der Fraßmauer begibt, um mehr über sein schweres Erbe und die Geheimnisse seiner Familie zu erfahren, folgt ihm seine beherzte Mutter natürlich auf dem Fuße – und schon haben wir den Plot von Cherie Priests »Boneshaker«. Die 1975 geborene Priest, die sich mit Southern-Gothic-Geistergeschichten einen Namen gemacht hat, bleibt dabei voll und ganz ihrer geografischen Linie treu: Während andernorts weiterhin meist das viktorianische London als Kulisse für Abenteuer mit Luftschiffen, allerhand anachronistischen Apparaten und alternativen Geschichtsverläufen dient, siedelt Priest ihre knackige Story in Seattle zum Ende des amerikanischen Bürgerkriegs an. Ob aus Steampunk damit automatisch Weird Western wird, sei vorerst einmal dahingestellt. Wen scheren angesichts der grandiosen Stimmung sowie der fabelhaften Dialoge im giftigen Gas und den düsteren Schutzräumen und Tunneln außerdem irgendwelche spitzfindigen Genre-Definitionen? Das im Original schon 2009 erschienene »Boneshaker«, das nicht umsonst für den Hugo Award nominiert und u. a. von Kelly Link, Warren Ellis und Mike Mignola in höchsten Tönen gelobt worden ist, schüttelt den hierzulande bereits wieder als gescheitert angesehenen Steampunk-Trend auch so noch mal bis auf die Knochen durch. Bleibt nur zu hoffen, dass die übrigen Romane aus Priests hoch interessantem Clockwork Century-Universum ebenfalls noch als dermaßen schön gestaltete Taschenbücher mit den prächtigen Covern von Jon Foster auf Deutsch erscheinen.

Boneshaker

Cherie Priest

Heyne 2012 € 8,99

Um an das sagenhafte Gold unter der dicken Eiskruste Alaskas zu gelangen, schrieb Russland 1860 einen Erfinder-Wettbewerb aus. Also baute der geniale Tüftler Dr. Leveticus Blue aus Seattle den Boneshaker-Bohrer. Dumm nur, dass der Testlauf seines mechanischen Ungetüms den Stadtkern seiner Heimatstadt in ein Niemandsland verwandelt hat, voll mit Giftgas, Untoten und ein paar halbtoten Überlebenskünstlern, Luftschiff-Schmugglern und seltsamen Gestalten. Als Dr. Blues störrischer Sohn Zeke sich Jahre später ins Seuchengebiet jenseits der Fraßmauer begibt, um mehr über sein schweres Erbe und die Geheimnisse seiner Familie zu erfahren,

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Der Weg der Könige

von am 7. Februar 2012 Kommentare deaktiviert für Der Weg der Könige

Brandon Sanderson habe ich bereits für eigentlich alle Publikationen geliebt, gelobt und gefeiert. Über "The Way of the Kings" hatte ich bisher nichts geschrieben. Einerseits, weil Sandersons Bücher mittlerweile eigentlich Selbstläufer sind, andererseits, weil die beiden deutschen Titel "Weg der Könige" und "Pfad der Winde", als geteilte Hardcoverausgabe des ersten Teiles einer Saga mit zusammen 43,98 € doch ganz schön zu Buche schlagen.

Trotz des hohen Preises und der vieldiskutierten Teilung englischer Bücher, komme ich nicht umhin noch einmal gesondert auf diese beiden Bücher einzugehen. (Als Anmerkung an dieser Stelle ein Auszug aus einem Interview mit Sebastian Pirling – Editor beim Heyne Verlag – aus dem Magazin "Phantastisch!": …denn bei über 1800 Seiten Übersetzungsmanuskript hätte die komplette Ausgabe im Hardcover eine Rückenbreite von fast 10 Zentimetern gehabt. Solch ein Buch hätte die Druck- und Bindestraßen unserer Druckerei ans Limit gebracht und locker 50 Euro kosten müssen.)

Im Laden werden wir ständig angefragt, ob man die Bücher lesen soll, oder nicht – ob man warten soll, oder ob sie abgeschlossen sind – wann das ganze als Taschenbuch erscheint und so weiter…

"The Way of the Kings" ist der erste Teil der "Stormlight Archive" – und damit eindeutig nicht wirklich abgeschlossen. Sanderson selbst schreibt über dieses Buch, dass es – nachdem er sich mit seinen Fingerübungen erstmal einen Namen gemacht hat – endlich zur Veröffentlichung eines wirklich ambitionierten Werkes kommen konnte. Einer Idee, die er bereits seit Anbeginn seiner Schaffenszeit mit sich herumträgt. Aber erst jetzt, nachdem er sich einen genügend großen Bekanntheitsgrad erarbeitet hat (als Schöpfer interessanter neuer Magiesystheme, wie er selbst schmunzelt), konnte er seinen Verleger von diesem Projekt überzeugen. Große Worte und – als gebrannte Kinder (ohne jetzt Namen nennen zu wollen) – scheuen wir epochale Werke, die ihre Autoren überleben könnten um sich in die Reihe der "Unvollendeten Meisterwerke" einzugliedern.

Sanderson hat seine Sache wirklich richtig gemacht und uns im Vorfeld bewiesen, dass er schnell schreibt, bei gleichbleibender (oder sogar steigender) Qualität, dass seine Werke von Anfang an ordentlich durchdacht sind und – mit seiner Arbeit an Robert Jordans "Rad der Zeit" sogar – dass er in der Lage ist, epische Serien, deren Autor leider vor Vollendung sterben musste (und vielleicht auch ein ganz klein wenig den Faden verloren hatte) sinnvoll weiterzuführen. Wer das Rad der Zeit bis zum aktuellen Band gelesen hat (den Abschlußband "A Memory of Light" ist uns auch Herr Sanderson bis jetzt schuldig geblieben – ist aber für November dieses Jahres angekündigt) wird mir zustimmen, dass seit er die Serie übernommen hat, eine ganz andere Dynamik entstanden ist. Fäden, die seit langem wie lose Enden im Wind geflattert hatten, finden zueinander, Handlungsstränge, die immer weiter auseinander gedriftet sind, fügen sich zusammen und das Ende ist nicht nur in Sicht, es macht auch wieder Spaß zu lesen und sich darauf zu freuen.

Die beiden Bände "Weg der Könige" und "Pfad der Winde" bilden eine Einheit und haben einen in sich geschlossenen Handlungsbogen. Sanderson hat nicht wie einige seiner Kollegen ein Cliffhanger-Ende fabriziert, das den Leser ärgerlich im Ungewissen lässt. Die beiden Bände machen zwar Lust auf mehr (und das wird wohl auch bald kommen 🙂 ) hinterlassen aber keinen schalen Beigeschmack. Zwei dicke Wälzer, handwerklich sehr schön als in Leinen gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag. Gelungene, aufeinander abgestimmte Cover-Illustrationen, eine hübsche Farbkarte, gelungene Illustrationen zu den Kapiteln, ein Satzspiegel, der gut lesbar ist, ohne nach Seitenschinden zu stinken und über 1.500 Seiten beste Fantasy-Unterhaltung, die dem zugegebenermaßen nicht wirklich schnäppchen-mäßigen Preis absolut gerecht werden.

Sanderson lässt sich an den richtigen Stellen Zeit für interessante Beschreibungen, Rückblicke und Querverweise und zieht das Tempo im rechten Moment furios an. Seine Charaktere gewinnen eine derart lebensnahe Tiefe, wie ich es lange nicht gelesen habe und die absolut glaubwürdigen Motive und Entwicklungen sind teilweise fast schon erschreckend plastisch. Am Ende des zweiten Bandes war ich involviert wie selten und hätte am liebsten gleich weiter gelesen. Zurück zu Dalinar, Kaladin, Schallan und Szeth.

Sanderson hat sich einfach noch einmal gewaltig gesteigert. Und dabei fand ich ihn schon seit "Elantris" wirklich innovativ und gut. Also, alle Bedenken über Bord werfen und einfach anfangen zu lesen! Wer die Bücher gelesen hat, wird sie nicht mehr in seinem Regal missen wollen…

Weg der Könige

Brandon Sanderson

Heyne HC 2011, 21,99 €

Brandon Sanderson habe ich bereits für eigentlich alle Publikationen geliebt, gelobt und gefeiert. Über "The Way of the Kings" hatte ich bisher nichts geschrieben. Einerseits, weil Sandersons Bücher mittlerweile eigentlich Selbstläufer sind, andererseits, weil die beiden deutschen Titel "Weg der Könige" und "Pfad der Winde", als geteilte Hardcoverausgabe des ersten Teiles einer Saga mit zusammen 43,98 € doch ganz schön zu Buche schlagen.

Trotz des hohen Preises und der vieldiskutierten Teilung englischer Bücher, komme ich nicht umhin noch einmal gesondert auf diese beiden Bücher einzugehen.

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Das Labyrinth der Geteilten Bücher

von am 18. Oktober 2011 Kommentare deaktiviert für Das Labyrinth der Geteilten Bücher

Walter Moers ist einfach der Größte. Sein "Labyrinth der Träumenden Bücher" spielt wieder einmal auf perfide Weise mit der Mythenmetzschen Interaktion Autor – Leser. Im Grunde ist das Buch nicht nur das Vehikel der Geschichte, in welcher selbstverständlich in genialer Manier unzählige kleine Anspielungen und Verbindungen zu aktuellen und historischen Themen der Literatur und im Besonderen zu literarischen Adaptionen und multimedialem Crossmarketing eingewoben sind, sondern es ist selbst noch eine Parabel auf aktuelle Diskussionsthemen im Bereich Publikationen, besonders der Übersetzungen phantastischer Romane ins Deutsche.

Gerade eben, brandaktuell, befasst sich ein Artikel in der Ausgabe 44 des Magazins Phantastisch! mit diesem Thema (Christian Endres: Phantastisch! im Dialog – Geteilte Bücher, geteilte Freud?). Walter Moers spielt mit diesem Thema und damit auch mit den Gefühlen des Lesers. Es tut mir fast schon leid, dass ich an dieser Stelle die Warnung ausspreche, weil gerade die Warnung einen Teil der Wirkung dieses Stilmittels nimmt, dennoch möchte ich euch, die ihr unseren Blog lest, ein bisschen die Frustration nehmen, die damit verbunden ist, gegen Ende des Buches die Anzahl der Seiten schwinden zu sehen, ohne dass die Geschichte wirklich begonnen hat. Erst im Nachwort schreibt Walter Moers, der ja als Übersetzer der Mythenmetzschen Werke aus dem Zamonischen auftritt (welch genialer Streich, gerade in diesem Zusammenhang) dass es ihm leid tue, das Buch geteilt haben zu müssen. Moers schafft durch diesen Kunstgriff genau die Situation, die bei allen Diskussionen zum Thema geteilte Bücher als Quintessenz übrig bleibt. Man kann dieses Prozedere verteidigen oder angreifen. Es gibt für beide Seiten ausreichend Argumente. Was jedoch zweifelsfrei nur als Unart gesehen werden kann, ist die bewusste Desinformation seitens der Verlage. Bücher werden nicht mehr als Teile beworben, weder als Teile einer Trilogie oder eines Zyklus, noch – und schon gar nicht – als Teile eines Buches, im Zuge der Übersetzung aufgeteilt. Moers lässt den Leser ins offene Messer rennen. Kein Wort in der Bewerbung, kein Wort auf dem Umschlag, noch nicht einmal ein Vorwort. Lediglich ein, unauffällig in die dunklen Illustrationen der letzten Seiten eingebautes Nachwort, das fast nicht wahrgenommen wird. Ich hoffe, Walter Moers kann mir meine Anmaßung verzeihen, aber ich denke, dass diese Information vor allzuviel Frustration schützt und dennoch die Wirkung dieses Kunstgriffs nicht schmälert.

Genießt das "Labyrinth der Träumenden Bücher", lasst euch in die wunderbare Welt Zamoniens entführen und grollt nicht. Freut euch einfach auf den zweiten Teil und vertreibt euch die Zeit dahin mit Träumen und Lesen.

Das Labyrinth der Träumenden Bücher

Walter Moers

Knaus € 24,99

Walter Moers ist einfach der Größte. Sein "Labyrinth der Träumenden Bücher" spielt wieder einmal auf perfide Weise mit der Mythenmetzschen Interaktion Autor – Leser. Im Grunde ist das Buch nicht nur das Vehikel der Geschichte, in welcher selbstverständlich in genialer Manier unzählige kleine Anspielungen und Verbindungen zu aktuellen und historischen Themen der Literatur und im Besonderen zu literarischen Adaptionen und multimedialem Crossmarketing eingewoben sind, sondern es ist selbst noch eine Parabel auf aktuelle Diskussionsthemen im Bereich Publikationen, besonders der Übersetzungen phantastischer Romane ins Deutsche.

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Arkadien fällt

von am 12. Oktober 2011 Kommentare deaktiviert für Arkadien fällt

Damit schließt Kai Meyers Arkadien Trilogie ab.

Drei Bände über den Kampf zweier Protagonisten um ihre Identität, ihre Stellung und schließlich um ihr Leben. Gefangen im Netz uralter Strukturen, Intrigen und ihrer eigenen Gene.

Typisch Kai Meyer, die Feder des Fantasy und Jugendfantasy-Autoren ist nicht zu verkennen. Wie immer dreht sich die Geschichte um jugendliche Helden bzw junge Erwachsene. Wie immer mixt er unsere Welt, mythologische Hintergründe und Phantastik auf gekonnte Weise zu einem spannenden Setting. Seine Charaktere kämpfen mit mächtigen Gegnern, mit globalen Verschwörungen und, wie immer mit sich selbst. Die Mischung ist typisch für alle seine Werke, lässt seine Charaktere aber glaubwürdig, facettenreich und plastisch erscheinen. Die Rezeptur besteht sanftem, angenehmem Humor, der meist aus Situationskomik entsteht, nachvollziehbaren Unzulänglichkeiten und Differenzen, durch allzu subjektive Perspektiven, und einer Prise Herzensangelegenheiten. Die Verstrickungen und Twists sind interessant und fesselnd. Seine jugendlich flapsige Sprache wirkt absolut passend, wenn er witzig wird und seine hübsche lyrische Sprache trägt zum entstehen wunderbarer Bilder bei.

Ich finde, die Arkadien Trilogie ist sein bisher bestes Werk. Ohne die Längen der Wolkenvolk- oder Sturmkönige-Trilogie (die mir wohlgemerkt auch schon sehr gut gefallen haben). Arkadien ist rasant und spannend, hat genug von seiner typischen Schreibe, um Fans zufrieden zu stellen, und, und das ist mir eben unglaublich positiv aufgefallen, einen ganz neuen, leichten Humor, der den Leser beschwingt durch die Geschichte gleiten lässt. Weniger Melodramatik, mehr Spaß und trotzdem voller Gefühl. Irgendwie ist Kai Meyers Schreibstil zusammen mit seinen Helden erwachsener und reifer geworden.

Ich bin gespannt auf seinen nächsten Zyklus.

Arkadien Trilogie 1 Arkadien erwacht

Kai Meyer

Carlsen € 19,90

So und zum Schluss, sozusagen als postscript, noch eine kleine Anmerkung, die allerdings ein Detail aus der Geschichte verrät. Nicht weiterlesen, wen das absolut stört, auch wenn dieser Aspekt sehr schnell klar wird. Der folgende Satz hätte aber ohne die Preisgabe dieses Inhalts keinen Sinn gemacht:

Die Arkadien Trilogie schielt auf den ersten Blick ein wenig in Richtung der Verkaufszahlen aus der Kuschelvampir und Romantic Fantasy Ecke. Das Motiv der Tiermenschen, die unter uns leben findet sich sehr häufig in der Flut von Dark-Fantasy, Urban-Fantasy und Romancy Titeln – von Frauen, für Frauen – mit softerotischen Covern und nicht selten auch eben diesem Inhalt.

Ohne jetzt all diese Titel zu verdammen, ist es dennoch so, dass allein die erdrückende Flut dieses Marktsegmentes und die immer neuen und neuen Autorinnen, oft aus dem Fandom, ein deutliches Indiz für das Niveau der Masse an Titeln sind. 😉 Anne Rice hätte bestimmt auch nicht erwartet, dass ihr "Interview mit einem Vampir", Jahrzehnte später unzählige einsame amerikanische Hausfrauen (in Bob Ross Manier, oh Gott, ich liebe ihn! ) zu einem Heer spätberufener Autorinnen machen würde.

Meyer geht das Thema anders an – eben in gewohnter "Meyerart".

Damit schließt Kai Meyers Arkadien Trilogie ab.

Drei Bände über den Kampf zweier Protagonisten um ihre Identität, ihre Stellung und schließlich um ihr Leben. Gefangen im Netz uralter Strukturen, Intrigen und ihrer eigenen Gene.

Typisch Kai Meyer, die Feder des Fantasy und Jugendfantasy-Autoren ist nicht zu verkennen. Wie immer dreht sich die Geschichte um jugendliche Helden bzw junge Erwachsene. Wie immer mixt er unsere Welt, mythologische Hintergründe und Phantastik auf gekonnte Weise zu einem spannenden Setting.

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Trari trara, der Gerd ist wieder da…

von am 9. Juni 2011 2 Kommentare

Die letzten zwei Wochen war ich teils im Urlaub und teils schwer beschäftigt. Deswegen ist die Seite auch wenig aktualisiert worden. Bernie hatte auch ein bisschen double Trouble und konnte nur die Novi-Artikel erstellen. Hat er aber in zuverlässiger Regelmäßigkeit gemacht. Jetzt gelobe ich Besserung. Ab heute wird es wieder regelmäßig Updates geben. Den Anfang möchte ich mit einem kurzen Tipp machen.

Es gibt aktuell zwei wirklich "harte" Fantasy Titel, die wirklich lesenswert, aber nichts für schwache Nerven sind. Spätestens seit Joe Abercrombies Helden "Logen" und "Glokta", sind wirklich böse Protagonisten salonfähig geworden. Kriegsklingen ist in unserem kleinen Laden fast vierhundert mal über die Theke gegangen und es gab fast keinen Leser, der die Trilogie nicht herausragend fand. Vielleicht war es der Bonus des Vorreiters, vielleicht die absolute Konsequenz, mit der Abercrombie seine Antihelden "dreckig" behandelt hat. Übrigens kommt da auch was Neues 😉

Jetzt präsentiert uns Mark Lawrence mit seinem Helden "Jorg" ein mindestens ebenso erlesenes Früchtchen. Schwere Kindheit, übles Schicksal und jetzt , als Jugendlicher, Anführer einer Horde wirklich übler Plünderer. Der "Prinz" ist ein berechnender, intriganter Widerling, der mir trotzdem eine unglaublich kurzweilige Lektüre geboten hat. Obwohl der Plot auf den ersten Blick nicht wirklich innovativ wirkt, schafft es Lawrence in seinem Erstlingswerk überraschende Twists und verworrene Fäden zu weben.  "Jorg" ist, wie er ist. Er braucht keine Entschuldigungen oder Erklärungen. Er hat eindeutige Ziele und das Zeug, diese zu erreichen. So hart und brutal das Buch auch sein mag, es hat mich nicht nur unterhalten. Der intelligente Plot hat mich fasziniert und irgendwie habe ich den kleinen Bastard auch ins Herz geschlossen. Ein kindlicher Held, der wirklich nichts für Kinder ist. Hoffentlich kriegen wir bald mehr von diesem bösartigen britischen Newcomer am Fantasy Himmel zu lesen!

Der zweite Roman, den ich in diesem Zusammenhang noch einmal empfehlen möchte, ist wirklich nichts für zarte Gemüter. "Die traurige Geschichte der Brüder Grossbart" ist böse, düster, erschreckend und manchmal sogar abstoßend. Jesse Bullington bedient sich dabei einer drastischen Härte, die man eigentlich auch aus alten Märchen kennt. Man denke nur an das Märchen der Gebrüder Grimm "Die Gänsemagd", in dem die falsche Braut in einem Fass, in das Nägel getrieben wurden, durch das Dorf zu Tode gerollt wird. Die Zwillinge Hegel und Manfried Grossbart sind die Essenz von Boshaftigkeit, Brutalität und Gewalttätigkeit. Dabei von einer tumben Gottesfürchtigkeit. Wenn die beiden ihre blutige Spur durch den Roman ziehen, wird wirklich nichts ausgelassen. Dabei sind die Charaktere derart genial in Szene gesetzt und unfassbar böse von Eva Bauche-Eppers ins Deutsche übertragen, dass man das Buch einfach nicht aus der Hand legen kann. Okay, ich gebe zu, man muss es mögen und vielleicht auch selbst eine dunkle Seite haben, aber wer auf Härte mit dem nötigen Schuss bitterschwarzen Humors steht, sei dringend aufgefordert, dieses Meisterwerk zu konsumieren ;-). Auch bei diesem Erstling bleibt der Wunsch nach mehr.

Blutiger Auftakt nach dem Urlaub.

Muss ich mir jetzt Gedanken machen?

Na ja, ihr müsst es ja nicht lesen, aber ihr verpasst wirklich was…

Die letzten zwei Wochen war ich teils im Urlaub und teils schwer beschäftigt. Deswegen ist die Seite auch wenig aktualisiert worden. Bernie hatte auch ein bisschen double Trouble und konnte nur die Novi-Artikel erstellen. Hat er aber in zuverlässiger Regelmäßigkeit gemacht. Jetzt gelobe ich Besserung. Ab heute wird es wieder regelmäßig Updates geben. Den Anfang möchte ich mit einem kurzen Tipp machen.

Es gibt aktuell zwei wirklich "harte" Fantasy Titel, die wirklich lesenswert, aber nichts für schwache Nerven sind.

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Die 3 wichtigsten Bücher seit Jahresanfang

von am 3. März 2011 7 Kommentare

So, nach dem ganzen Polemisieren muss ich doch auch mal wieder was Gehaltvolles zu Comics oder Bücher schreiben. Obwohl mir noch so viel einfallen würde. Zu Gutti ist ja alles gesagt. Aber zu dem Verhalten unserer politischen Elite (LOL) zu den Dingen, die in Ägypten und Libyen usw gerade ablaufen, oje oje. Ich machs kurz, peinlich!

Es war aber so viel Action, dass nicht viel Zeit blieb das Erschienene zu analysieren.

Also in meiner gewohnt kurzen Prägnanz hier die wichtigsten drei Neuerscheinungen im Bereich Buch, das ist das ohne die Bildi:

Bacugalupi, Biokrieg, Heyne, € 9,99

Bangkok in naher Zukunft: Klimawandel und die Profitgier der internationalen Großunternehmen haben die Welt, wie wir sie kennen, für immer zerstört. Künstlich generierte Krankheiten, Bioterrorismus und Hungersnöte gehören zum Alltag, die Lebensmittelkonzerne beherrschen die globale Marktwirtschaft. Anderson Lake, Mitarbeiter der Firma AgriGen, versucht, Zugang zu thailändischen Genlaboratorien zu bekommen – weltweit die einzigen, die noch Stammkulturen unverseuchten Getreidesamens besitzen. Doch Thailands Regierung setzt alles daran, das Eindringen der westlichen Konzerne in ihr Land zu verhindern …

Nebula und Hugo Award Winner letztes Jahr, Scheiß-Cover (Heyne Verlag = Idioten), aber tolles Buch (Heyne Verlag = Gute Auswahl an Titeln).

Durham, Acacia – Die Fernen Lande, Heyne, € 15,-

Dariel Akkaran ist zwar häufig anderer Meinung als seine Schwester, der Königin von Acacia, dennoch dient er ihr treu. Und auch als sie ihn auf eine selbstmörderische Mission in die Fernen Lande schickt, gehorcht er ihr. Er hofft herauszufinden, warum seit vielen Jahren mit königlicher Duldung unzählige Kindersklaven aus Acacia in die Fernen Lande verschleppt werden. Doch als Dariel schließlich die schreckliche Wahrheit erkennt, kann er nichts dagegen unternehmen – wenn er nicht ganz Acacia in den Untergang reißen will!

Band 2 des äußerst dicht und packend geschriebenen Epos von David Durham liegt neu im Regal. Gerd hat Euch bereits Band 1 – Macht und Verrat ans Herz gelegt. Dichte Schreibweise, ein Ende und nicht warten müssen auf Fortsetzung spricht ebenso für unseren Newcomer Autor Durham. Selbst wenn ihr noch immer auf George R. Martin warten solltet, für diesen Band reicht es bestimmt noch zwischenrein auch wenn ihr euch Zeit lasst.

Smith, Was aus den Menschen wurde…, Heyne, € 12,99

Willkommen in der fernen Zukunft der Menschheit! Willkommen in einer der fantasievollsten und atemberaubendsten Welten, die je geschaffen wurden! Willkommen in der Welt von Kultautor Cordwainer Smith!

Klassiker (Heyne Verlag = Gute Auswahl an Titeln), Cordwainer Smith komplett für 12,99. 1000 Seiten geniale, zeitlose Science Fiction, was wird aus der Menschheit in ??? Jahren, in vollständig überarbeiteter und erstmals ungekürzter Neuausgabe.

Erklärt Ihr mir bitte noch mal, warum Ihr das Buch nicht längst Eurer Eigen nennt. Wie bitte, ich kann Euch nicht hören…

Die Comics, das sind die mit den Bildli, kommen dann nächste Woche, also bleibt dran…

 

So, nach dem ganzen Polemisieren muss ich doch auch mal wieder was Gehaltvolles zu Comics oder Bücher schreiben. Obwohl mir noch so viel einfallen würde. Zu Gutti ist ja alles gesagt. Aber zu dem Verhalten unserer politischen Elite (LOL) zu den Dingen, die in Ägypten und Libyen usw gerade ablaufen, oje oje. Ich machs kurz, peinlich!

Es war aber so viel Action, dass nicht viel Zeit blieb das Erschienene zu analysieren.

Also in meiner gewohnt kurzen Prägnanz hier die wichtigsten drei Neuerscheinungen im Bereich Buch,

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Local Heroes: Volkan Baga

von am 9. Januar 2011 Kommentare deaktiviert für Local Heroes: Volkan Baga

Volkan Baga, selbst wenn ihr den Namen nicht kennt, kennt ihr Bilder des Künstlers. Seine Bilder zieren die Cover vieler Romane und Magazine. Seine Arbeiten waren in mehreren Bänden von "Spectrum", mit dem klingenden Untertitel, "The best in Contemporary Fantastic Art". Und genau das ist er, einer der besten und gefragtesten Fantasy-Künstler.

Volkan ist geladener Gast auf internationalen Conventions in aller Herren Länder. Um so mehr freuen wir uns, dass Volkan auch heute noch die Zeit findet, wenn hier bei uns in der Romanboutique ein Fest zu feiern ist. Wer sich noch an Brot und Spiele erinnert, erkennt vielleicht auch noch die Grafiken der Jahre 2004, 2005 und 2006. Die waren damals immer von Volkan zur Verfügung gestellt. 🙂

Und ein wenig hängt sein Weg indirekt auch mit Hermkes Romanboutique und Brot und Spiele zusammen. Irgendwann damals gab es das Treffen zwischen ihm und Spikespine, der ihn mit Spieleautoren der Trading Card Szene zusammenbrachte. Und tatsächlich waren Volkans erste Auftragsserien für "Behind", ein damals wirklich cooles Cardgame aus deutscher Feder, das leider den Weg fast aller TCGs auf den Ablagestapel gegangen ist. Christoph "Spikespine" Brucklacher ist der Bruder eines der Autoren und war zum Studium nach Würzburg gekommen. Volkan war gerade mit seinem Studium fertig und versuchte mit seinen Illustrationen professionell Fuß zu fassen. Im Laden kamen die beiden zusammen und bei den Brot und Spiele Conventions waren sie dann als VIPs und Promoter für Behind vor Ort.

Später kamen dann Illustrationen für das Herr der Ringe Kartenspiel und mittlerweile schmücken sich, wie gesagt, viele Cover mit seinen Bildern. Wer sich für seine Arbeiten interessiert, der soll sich die Zeit nehmen und ein bisschen auf Volkans Seite schmökern. Am Gratis Comic Tag 2010 hatten wir einige Originale des Künstlers ausgestellt und vielleicht gibt es dafür ja wieder einmal die Möglichkeit.

So lange könnt ihr die Zeit überbrücken, indem ihr euch Drucke und Kataloge von ihm signieren lasst, oder das lokale Teamwork mit Christian Endres "Die Zombies von OZ", zu dem er die Illustrationen beigesteuert hat. Freut euch auf Volkan, am 15.01. gibt es mehr von ihm zu sehen und ihr könnt ihm beim skizzieren über die Schulter sehn.

Volkan signiert zusammen mit Christian Endres und Christian Krank ab 13.00 Uhr.

Volkan Baga, selbst wenn ihr den Namen nicht kennt, kennt ihr Bilder des Künstlers. Seine Bilder zieren die Cover vieler Romane und Magazine. Seine Arbeiten waren in mehreren Bänden von "Spectrum", mit dem klingenden Untertitel, "The best in Contemporary Fantastic Art". Und genau das ist er, einer der besten und gefragtesten Fantasy-Künstler.

Volkan ist geladener Gast auf internationalen Conventions in aller Herren Länder. Um so mehr freuen wir uns, dass Volkan auch heute noch die Zeit findet,

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Local Heroes: Volker Bätz

von am 5. Januar 2011 1 Kommentar

Volker Bätz stand eigentlich etwas weiter oben auf meiner Erledigen-Liste. Trotzdem hat es eine Weile gedauert, bis ich mich zu diesem Beitrag durchringen konnte. Der Grund dafür ist einfach. Obwohl Volker seit vielen Jahren Kunde in der Romanboutique ist und ich schon etliche nette Gespräche mit ihm hatte, weiß ich eigentlich nicht viel über ihn. Die spärlichen Informationen auf seiner Homepage zur Person bringen mich auch nicht viel weiter und seinen Beitrag im Temporamores-Sonderband zu kopieren wäre wenig authentisch gewesen.

Bleibt mir nur, mich auf das was ich weiß zu konzentrieren.

Sein erster publizierter Roman, "Operation Titanensturz", ist 2009 beim Sieben Verlag erschienen. Der Roman ist der, in sich abgeschlossene, Auftakt zu einer SF-Thriller Serie. Volker Bätz erschafft mit der Kolonie "Kadath 13" einen eindrucksvollen Hintergrund für seine packende Story zwischen Krimi und Thriller. Der kaputte, schmutzige Quarantäne-Planet liegt plastisch und fast fühlbar vor den Augen des Lesers. Der Ermittler Sol Cryjack ist die Art Held, wie man sie aus "Serie Noir" Filmen kennt. Ein wenig Melancholie gepaart mit der nötigen Härte. Das ganze Szenario hat bei mir viel mehr Assoziationen zu Filmen erweckt, als zu vergleichbaren SF-Thrillern. Eine Prise Verschwörung, verwobene Handlungsstränge, überraschende Wendungen und Spannung bis zum Ende.

"Operation Titanensturz" ist ein absolut lesenswerter Science-Fiction Thriller und das ohne die Einschränkung "für ein Erstlingswerk". Wer das Genre mag, kommt voll auf seine Kosten und wer mehr über Volker Bätz erfahren möchte, kann ja sein Glück am 15.01.11 versuchen. Eine Signierung für den Roman springt dabei wohl in jedem Fall raus.

Operation Titanensturz

Volker Bätz

Sieben Verlag, 2009 Paperback € 16,50

Volker Bätz stand eigentlich etwas weiter oben auf meiner Erledigen-Liste. Trotzdem hat es eine Weile gedauert, bis ich mich zu diesem Beitrag durchringen konnte. Der Grund dafür ist einfach. Obwohl Volker seit vielen Jahren Kunde in der Romanboutique ist und ich schon etliche nette Gespräche mit ihm hatte, weiß ich eigentlich nicht viel über ihn. Die spärlichen Informationen auf seiner Homepage zur Person bringen mich auch nicht viel weiter und seinen Beitrag im Temporamores-Sonderband zu kopieren wäre wenig authentisch gewesen.

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Local Heroes: Christian Endres

von am 3. Januar 2011 1 Kommentar

Christian EndresFür den Band „Sherlock Holmes und das Uhrwerk des Todes“ erhielt Christian 2010 den Deutschen Phantastik Preis in der Kategorie „Beste Original-Anthologie“. Insofern, und da mir die Holmes-Sammlung vorzüglich gefallen hat, war meine Erwartungshaltung an "Die Zombies von Oz" natürlich entsprechend groß.

Ob der Band diesen Erwarungen gerecht werden konnte? Zunächst muss ich sagen, dass ich nie ein sonderlich großer Fan von Zombies oder eben "The Wizard of Oz" war. Letzteres ist ja das große Thema der vorliegenden Anthologie und Zombies kommen dankenswerter Weise nur selten vor. Die titelgebende und längste Erzählung eröffnet den Reigen. Es beginnt sehr westernartig, Fans der Cowboys, Outlaws und Revolverhelden dürften hier voll auf ihre Kosten kommen, bevor es Frank (dem Westernhelden) und Dorothy nach Oz verschlägt. In vielerlei Hinsicht gibt diese Geschichte auch den Grundton des Buches vor, der oft überraschend böse, fast schon zynisch ist. Das gilt besonders für den Opener, "Kein Abschied hält für ewig" (mein persönlicher Favorit) und "Hoffnung und Voodoo" die nach dieser Betrachtungsweise auch von Ambrose Bierce, Clark Ashton Smith oder Thomas Ligotti hätten stammen können (also drei meiner Lieblingsautoren). Stilistisch fährt Endres natürlich in einem vollkommen anderen Wasser als diese drei. So gibt es wie bei "Sherlock Holmes… " auch hier wieder einige Anspielungen auf andere Bereiche der Literatur. Das ist natürlich entschieden ein Vorteil, denn einen simplen Aufguss des "Uhrwerks des Todes" braucht niemand.

Die dreizehn Geschichten (vierzehn wenn man die Leseprobe aus "Sherlock Holmes… " mitzählt) erzählen keine fortlaufende Handlung. Gleichzeitig gibt es ein oder zwei Erzählungen, die man in eine bestimmte Chronologie bringen könnte, aber das legt der Autor in die Entscheidungsgewalt seiner Leser.

Gelegentlich fordert Christian Endres seinen Lesern einiges an Aufmerksamkeit ab, um wirklich jede Anspielung zu finden (mir selber entging in einer der Geschichten die WickedWitch im Onlinechat).

Wie beim Vorgänger so wird auch diese Sammlung mit einigem Bonusmaterial abgerundet. Da wären z. B. die schon erwähnte Geschichte aus "Sherlock Holmes… " (natürlich das Crossover mit "The Wizard of Oz") und ein Artikel über L. Frank Baum und Oz, der zuvor schon in "Nautilus" und "zitty" abgedruckt wurde.

Von meiner Seite erhält das Buch eine uneingeschränkte Kaufempfehlung.

Die Zombies von Oz

Christian Endres

Atlantis Verlag, 2010 Paperback € 13,90

Für den Band „Sherlock Holmes und das Uhrwerk des Todes“ erhielt Christian 2010 den Deutschen Phantastik Preis in der Kategorie „Beste Original-Anthologie“. Insofern, und da mir die Holmes-Sammlung vorzüglich gefallen hat, war meine Erwartungshaltung an "Die Zombies von Oz" natürlich entsprechend groß.

Ob der Band diesen Erwarungen gerecht werden konnte? Zunächst muss ich sagen, dass ich nie ein sonderlich großer Fan von Zombies oder eben "The Wizard of Oz" war. Letzteres ist ja das große Thema der vorliegenden Anthologie und Zombies kommen dankenswerter Weise nur selten vor.

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Local Heroes: Horst Illmer

von am 30. Dezember 2010 1 Kommentar

Horst Illmer ist Urgestein in der Phantastik Szene Würzburg. Bereits am Entstehen des legendären "Cosmonaut",  von Herausgeber Michi Kunath, war Horst Illmer seinerzeit beteiligt. In den "guten alten Zeiten", als es in Würzburg noch SF-Stammtische, Tauschtage und gedruckte Fanzines gab, war Horst bereits immer dabei.

In einer Zeit, an die ich mich nur schemenhaft erinnern kann, in der Gäste wie Michael Moorcock, Cherry Wilder, Helmut Wenske und Dennis Scheck (damals aber noch nicht wirklich als Ehrengast, sondern eher als Dreikäsehoch 😉 ) unsere Börsen und Stammtische besucht haben, als es noch organisierte Fahrten zu den großen SF-Conventions und zum Besuch anderer "Ortsverbände" gab, da hat Horst schon fleißig mitgemischt. Gesammelt, recherchiert, organisiert und katalogisiert. Horst, der Sammler und Jäger von Objekten und Informationen. Der stille Zusammenträger von Puzzlestücken und Kleinodien.

Mittlerweile ist Horst Sparten-Redakteur bei "Phantastisch!", dem wichtigsten deutschsprachigen Genremagazin, Chefredakteur des Onlinemagazines Temporamores, Herausgeber etlicher Print-Sonderbände und Print-Spezialausgaben, Autor einer Bibliographie der Phantastischen Literatur und Gastautor auf diversen Webseiten, wie Literaturzirkel, einer Rezensions und Empfehlungsseite für SF und Fantasy.

Besonders interessant ist in meinen Augen seine Arbeit an den diversen Temporamores Sonderbänden. Mein persönlicher Favorit ist dabei sein Sonderband zu Frauen in der Phantastik. Horst Illmer lässt sein umfassendes Wissen einfließen und spielt seine Stärke in der Recherche unendlicher Details und liebevollen Zusammentragens von Annekdoten voll aus.

Der aktuelle Temporamores Sonderband hat den klingenden Titel: "Phantastisches aus Main-Franken". Horst Illmer beleuchtet dabei die aktuelle Szene in Main-Franken. Auszüge aus den Werken von Phantastik-Schaffenden, Stories, Hintergründe, Fakten.

…und wenn ihr schön bitte, bitte sagt, wird er euch am 15.01.2010 was erzählen. 😉

Temporamores Sonderband 2010

Herrmann Ibendorf

Temporamores, 2010 DinA5, 350 Seiten, € 18,00

Horst Illmer ist Urgestein in der Phantastik Szene Würzburg. Bereits am Entstehen des legendären "Cosmonaut",  von Herausgeber Michi Kunath, war Horst Illmer seinerzeit beteiligt. In den "guten alten Zeiten", als es in Würzburg noch SF-Stammtische, Tauschtage und gedruckte Fanzines gab, war Horst bereits immer dabei.

In einer Zeit, an die ich mich nur schemenhaft erinnern kann, in der Gäste wie Michael Moorcock, Cherry Wilder, Helmut Wenske und Dennis Scheck (damals aber noch nicht wirklich als Ehrengast, sondern eher als Dreikäsehoch 😉 ) unsere Börsen und Stammtische besucht haben,

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Local Heroes: Ursula Dittmer

von am 23. Dezember 2010 Kommentare deaktiviert für Local Heroes: Ursula Dittmer

Als Vorbereitung zu unserer Jubifeier im Januar, möchte ich mich wieder einmal den Local Heroes widmen. Einige davon kennt ihr bereits von früheren Artikeln, oder live von früheren Veranstaltungen. Fangen wir also erstmal mit den "Neuen" an. Wobei neu in diesem Fall nicht bedeutet, dass sie Neulinge in der Szene sein müssen, sondern, dass sie noch nicht als Gäste bei uns waren und ich noch nicht über sie geschrieben habe.

Genau so verhält es sich bei Ursula Dittmer.

Ursula kenne ich seit vielen Jahren. Früher waren wir fast Nachbarn, geschäftlich jedenfalls. Einige von euch werden Ursula vielleicht auch kennen, denn sie führt den Spaß & Spiel Theaterladen und Kostümverleih. Der Laden ist mittlerweile nach Lengfeld in die Werner-Von-Siemens-Straße gezogen, war aber früher in der Rottendorfer, gleich neben der Jet. Und da Ursula Fackeln, Dochte, Jonglierartikel und allen möglichen weiteren Kram, den wir für unsere Auftritte mit Frank & Frey brauchen, im Sortiment hat, war ich fast häufiger bei ihr im Laden zu Besuch, als sie bei uns. Und das obwohl sie wirklich gerne und viel liest. Bei Ursula ist es im Grunde ähnlich wie bei mir. Sie liebt das ganze Umfeld und ist dabei an allen möglichen Ecken interessiert und involviert. Eine dieser Ecken ist eben auch nicht nur das Konsumieren phantastischer Literatur, sondern auch das Schreiben selbst. Und dabei ist sie außerordentlich produktiv und konsequent. Ursula hat soeben den dritten Teil ihres Fasanthiola- Zyklus veröffentlicht und ist damit gut in ihrem persönlichen Veröffentlichungs-Plan.

"Fasanthiola I, Keine Zeit für Drachen", gibt es seit diesem Jahr bereits in Zweitauflage. In dieser zweiten Auflage hat die Autorin jetzt auch den kleinen Anfängerfehler ausgebügelt, denn die erste Auflage war vom Schriftbild fast ein wenig klein geraten und hat die ältere Leserschaft vor echte Konzentrationsprobleme gestellt (Sorry Ursula, aber ich hab mir wirklich schwer getan und ich fühle mich noch gar nicht so alt 😉 ).  Nach "Die Felsenstadt Semal Rethis" liegt jetzt der dritte Teil "Dem Ruf der Drachen folgen" vor.

Die Abenteuer von Xander, alias Alexander Breskow, seines Zeichens Student an der Universität Würzburg, führen den Leser in die magische Welt von Fasanthiola. Die Geschichte eines Menschen, der aus unserer Welt in eine phantasische Welt verschlagen wird und dort Abenteuer zu bestehen hat, ist nicht unbedingt neu, aber die wunderbar detaillierte Art, in der die Autorin Lokalkolorit mit phantastischen Hintergründen verbindet, macht den Zyklus wirklich lesenswert.

Wer könnte die Faszination dieses Zyklus besser vermitteln, als Ursula Dittmer selbst. Deshalb habt ihr alle am 15.01.2011 die Gelegenheit, ein paar Zeilen aus ihrem Werk zu hören und mit ihr über die Abenteuer von Xander zu plaudern… und natürlich eine persönliche Widmung in eure Exemplare zu erhalten. Freut euch auf die magische Welt , auf das Drachenvolk und Xander, den "Ok ’na Thun".

Fasanthiola: Dem Ruf der Drachen folgen

Dittmer, Ursula

Books on Demand € 17,80

Als Vorbereitung zu unserer Jubifeier im Januar, möchte ich mich wieder einmal den Local Heroes widmen. Einige davon kennt ihr bereits von früheren Artikeln, oder live von früheren Veranstaltungen. Fangen wir also erstmal mit den "Neuen" an. Wobei neu in diesem Fall nicht bedeutet, dass sie Neulinge in der Szene sein müssen, sondern, dass sie noch nicht als Gäste bei uns waren und ich noch nicht über sie geschrieben habe.

Genau so verhält es sich bei Ursula Dittmer.

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Meine beliebte "Drei", die Erste!

von am 30. November 2010 1 Kommentar

Wieder geht ein Jahr dem Ende entgegen und wie immer kommt natürlich noch Weihnachten zuvor und damit hoffentlich auch ein umsatzstarkes Geschäft. Damit ihr auch wisst, was ihr euren Lieben diese Jahr kaufen sollt, fange ich mit meinen "Die Drei" diesmal schon im alten Jahr an. Bastei hat es vorgemacht, und das Novitätenprogramm für Januar bereits im November ausgeliefert 😉

TOP 3 Zyklen 2010

Den Anfang möchte ich mit Zyklen und Trilogien machen, weil in diesem Zusammenhang einiges Erfreuliche zu vermelden ist.

Auch wenn es schon eine Weile her ist, aber in diesem Jahr ist der dritte und letzte Band von Brandon Sandersons Nebelgeborenen erschienen, Herrscher des Lichts.

Herrscher des Lichts

Sanderson, Brandon

Heyne Paperback € 15,00

Sanderson ist ein erstaunliches Phänomen. Er schreibt schnell, fleißig und routiniert und alles, was er abliefert hat Hand und Fuß. Bereits seit seinem ersten Einzelband Elantris, war ich von seinem Erzählstil begeistert. Die Trilogie "Kinder des Nebels", "Krieger des Feuers" und der in diesem Jahr erschienene Abschlußband "Herrscher des Lichts" waren von Anfang an faszinierend. Sanderson zieht den Leser rasant in eine düstere, bedrohliche Welt voll Asche und Schatten. Dabei lässt er interessante neue Ideen, wie das faszinierende Magiesystem der Allomanten, wunderbar plastisch vor dem inneren Auge des Lesers erscheinen.

Neben dieser Trilogie, seinem neuen, auch sehr starken Einzelband "Sturmklänge", sorgt Sanderson ganz nebenbei auch noch dafür, dass die epochale Serie "Rad der Zeit", des leider verstorbenen Robert Jordan, nun doch zu einem angemessenen Ende gebracht wird. Im deutschen sind bereits zwei neue Bände bei Piper erschienen und die beiden letzten sind ebenfalls in nächster Zeit geplant. Unglaublich, was Sanderson so in kurzer Zeit bewältigt. Und was er macht, macht er sehr gut. In gewisser Weise ist er für mich so etwas wie der legitime Nachfolger von David Gemmel. Große Worte, aber eben subjektiv.

An zweiter Stelle möchte ich mich mit Tad Williams befassen. Der Autor von "Drachenbeinthron", derzeit zum Glück wieder aufgelegt bei Klett-Cotta hat in diesem Jahr den lange erwarteten dritten Teil seiner vermeindlichen Shadowmarch-Trilogie abgeliefert. Im August ist "Die Dämmerung" erschienen. Wie zu erwarten war, wieder wirklich genial geschrieben. Mitreißend und dennoch voller wunderbar detaillierter Beschreibungen. Was nicht zu erwarten war: Leider ist der Dritte Teil eben nicht der lange erwartete Abschluß. Mr Williams hatte noch zu viel zu sagen, und deshalb die ursprüngliche Trilogie auf vier Teile ausgedehnt. Das gute ist, der Abschluß wird bereits nächstes Jahr erscheinen und vielleicht schafft er es ja dadurch, den kleinen Makel zu überwinden, den er sich mit dem zu aprupten Ende bei  der ansonsten grandiosen Saga von Osten Ard um den "Drachenbeinthron" eingehandelt hat.

Ich habe den dritten Teil genossen und freue mich auf das Ende, auch wenn es für die dadurch entstandene Verzögerung eindeutig ein paar Abzüge in der B-Note gibt. 🙁

Shadowmarch: Die Dämmerung

Williams, Tad

Klett-Cotta Hardcover € 26,90

Und zum Schluß jetzt noch den Kracher. Letztes Jahr im Dezember ist der erste Teil von Brent Weeks' Schatten-Trilogie erschiene …und jetzt, kaum ein Jahr später ist die Reihe komplett. In diesem Fall war es einfach gut, dass im englischen bereits alle drei Bände vorlagen, und der Verlag also hurtig aus dem Vollen schöpfen konnte. "Der Weg in die Schatten" war ein furioser Auftakt und mit "Jenseits der Schatten" schließt sich der Kreis.

Brent Weeks beschreibt eine sehr reale, dreckige und kaputte Welt. Sein Held Azoth lebt im Sumpf der Straße, in einer armen, verrohten Gesellschaft. Als er von Durzo Blint als "Lehrling" angenommen wird, beginnt sein "Weg in die Schatten". Er wird einer der gefürchteten Auftragsmörder werden. "Ein Nachtengel"

Armes Kind – Ausbildung – wird etwas besonderes. Der Plot hat sich für mich ersteinmal nach Standart All-Ager angehört. Schon tausend mal gelesen.

Stimmt nicht. Ganz anders.

Selten hat sich mir beim Lesen derart die Gänsehaut aufgestellt. Weeks Welt ist nichts für Freunde netter Unterhaltung. Drastisch, real und erschreckend. Und vieles läuft anders, als man es erwartet. Spannung bis zur letzten Seite. Wer das über Weihnachten lesen möchte, sollte unbedingt alle drei Teile mitnehmen. Nichts wäre schlimmer, als am Ende eines Teiles an einem Feiertag nicht in Hermkes Romanboutique gehen zu können, um weiterlesen zu können… 😉

Schattentrilogie: Jenseits der Schatten

Weeks, Brent

Heyne Paperback € 15,00

Wieder geht ein Jahr dem Ende entgegen und wie immer kommt natürlich noch Weihnachten zuvor und damit hoffentlich auch ein umsatzstarkes Geschäft. Damit ihr auch wisst, was ihr euren Lieben diese Jahr kaufen sollt, fange ich mit meinen "Die Drei" diesmal schon im alten Jahr an. Bastei hat es vorgemacht, und das Novitätenprogramm für Januar bereits im November ausgeliefert 😉

TOP 3 Zyklen 2010

Den Anfang möchte ich mit Zyklen und Trilogien machen, weil in diesem Zusammenhang einiges Erfreuliche zu vermelden ist.

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Gastbeitrag von Oliver L. – Volk der Finsternis

von am 30. März 2010 2 Kommentare

Volk der Finsternis

Nach langen Jahren des Wartens ist dieser Band, der 23. von Festas „Bibliothek des Schreckens“, Ende Oktober endlich erschienen… Daher, sozusagen als Ausgleich für die lange Wartezeit, verzichte ich auf die ganz lange Vorrede… zu Gunsten der langen Vorrede. Pech gehabt!

Robert E. Howard (1906 – 1936) gilt neben H. P. Lovecraft und Clark Ashton Smith als einer der drei Musketiere der „Weird Tales“. „Weird Tales“ war zum einen der Name jenes Pulpmagazins in dem viele der Geschichten dieser drei Männer veröffentlicht wurden, kann aber auch als Genrebezeichnung für die unheimlichen Geschichten dieser Herrschaften herangezogen werden. Immerhin, was S. T. Joshi recht ist, kann uns nur billig sein.

Howard dürfte den meisten Lesern am ehesten durch seine Heldenfiguren wie Solomon Kane, Kull den Eroberer und allen voran natürlich Conan, dem Barbaren aus Cimmerien ein Begriff sein. Seine unheimlichen Geschichten sind im direkten Vergleich unbekannt und dürften eher Genrefans ein Begriff sein. Festa hat es sich nun zur Aufgabe gemacht, diese Geschichten in gesammelter Form in schönen Hardcoverausgaben zu präsentierten. Mit „Volk der Finsternis“ liegt der erste Teil vor. Insgesamt sollen es am Ende fünf oder sechs Bände sein (der Verlag spricht von ca. sechs Bänden, was immer das bedeuten soll, vielleicht fünfeinhalb).

„Volk der Finsternis“ hält sechszehn Erzählungen des Texaners bereit, von denen einige dem „Cthulhu-Mythos“ seines Freundes Lovecraft zugerechnet werden können. Im Gegensatz zu Lovecraft hält sich Howard nicht sklavisch an Poes Schule des „Unity of Effect“. Seine Stärken liegen in der Abenteuergeschichte und dieser Mix aus Abenteuer und Unheimlichem macht den Reiz dieser Geschichten aus (wobei z. B. „Speer und Reißzähne“ vollkommen auf ein unheimliches Element verzichtet). Im Gegensatz zu Lovecrafts Figuren, die stets in gnädige Bewusstlosigkeit fallen wenn es haarig wird, sind Howards Protagonisten gestandene Draufgänger die keine Konfrontation scheuen. Zudem verzichtet Howard auf den Wortschwall seiner Kollegen Smith und Lovecraft (den ich durchaus zu schätzen weiß) wodurch seine Geschichten zugänglicher sind als die von Smith und Lovecraft.

Weiterhin sind Howards Geschichten so lebendig, dass sich der Leser ins Geschehen hinein versetzt fühlt und das Buch so schnell nicht wieder aus der Hand legen wird. Zwar gibt es ein- oder zweimal ein paar Startschwierigkeiten aber einen Totalausfall gibt es unter den sechszehn Stories nicht zu beklagen. Howard entführt uns mehrfach nach Afrika, wir treffen auf Schlangen und Hyänen, dringen in prähistorische Zeiten vor und treffen sogar auf einen Mann namens Conan…

„Volk der Finsternis“ v. Robert E. Howard

Festa Verlag, 2009

Hardcover mit Schutzumschlag und Leseband

€ 28,00

Nach langen Jahren des Wartens ist dieser Band, der 23. von Festas „Bibliothek des Schreckens“, Ende Oktober endlich erschienen… Daher, sozusagen als Ausgleich für die lange Wartezeit, verzichte ich auf die ganz lange Vorrede… zu Gunsten der langen Vorrede. Pech gehabt!

Robert E. Howard (1906 – 1936) gilt neben H. P. Lovecraft und Clark Ashton Smith als einer der drei Musketiere der „Weird Tales“. „Weird Tales“ war zum einen der Name jenes Pulpmagazins in dem viele der Geschichten dieser drei Männer veröffentlicht wurden,

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Zeit wirds

von am 12. März 2010 4 Kommentare

Da wir im Zuge des Gratis Comic Tages eine Plattform für lokale Comic-Künstler bieten, die, ohne dass es in Würzburg wirklich wahrgenommen wird, national und international sehr rege veröffentlichen, ist es an der Zeit sich auch den regionalen Autoren des phantastischen Genres zu widmen.

Ohne irgendwen zu bevorzugen oder zu benachteiligen soll aus diesem Anlass die Rede von Christian Endres sein.

Christian ist fest mit der Comic-Szene verwurzelt. Redaktionell (und auch ein bisschen als Übersetzer) unter anderem für Cross-Kult und Panini tätig, wird er auch am 8.Mai zum Gratis Comic Tag in Hermkes Romanboutique anwesend sein.

Seine literarische Seite hat ihm erst letztes Jahr für eine seiner Kurzgeschichten den Deutschen Phantastik Preis eingebracht. Mit der Anthologie "Sherlock Holmes und das Uhrwerk des Todes" hat er seinen ersten eigenen Band veröffentlicht. Und zumindest meinen Nerv voll getroffen.

Mich hatte der Mythos Holmes das erste mal gepackt, als ich selbst an den Reichenbachfällen in Meiringen stand, an denen der berühmteste Detektiv der Literaturgeschichte gemeinsam mit seinem Erzfeind Professor Moriarty am 4.Mai 1891 vermeindlich zu Tode stürzte. Bis er von einer bis dato einzigartigen "Publikumseintscheidung" durch unzählige erboste Leserbriefe ins literarische Leben zurückgerufen wurde.

Dennoch hat Sir Arthur Conan Doyle noch bei weitem nicht alle Facetten des viktorianischen Analysten ausgereizt. Mit einem Sprachgefühl, das eine wirkliche Verbundenheit mit Doyles Werk und zeitgenössischer Literatur beweist, erzählt Christian Endres in seinen Kurzgeschichten die phantastischen Abenteuer von Holmes. Er lässt den Detektiv in den Welten Lewis Carrols, Jules Vernes und James Matthew Barries ermitteln. Die bisher unbekannten Aufzeichnungen des Chronisten und Gefährten Watson in denen das Duo Odin, Oberon und Prinz Eisenherz trifft, sind in zwanzig kurzweiligen Stories untergebracht. Die Lektüre ist abwechslungsreich, spannend und stimmungsvoll. Mein persönlicher Favorit sind die Doyle-Verne Crossover. Mit viel Humor hat Christian noch einige haarstreubende Takeouts angehängt.

Die mundgerechten Häppchen sind das ideale Lesefutter für zwischendurch. Trotz der sehr unterschiedlichen Handlungenschauplätze ist die Anthologie konsistent und ich habe die Geschichten gerne am Stück gelesen.  "Sherlock Holmes und das Uhrwerk des Todes" ist sowohl für Fantasy-Leser, die sich Holmes nähern wollen, als auch für Holmes-Fans eine echte Bereicherung.

Ich könnte durchaus noch mehr davon gebrauchen, allein schon, um den schalen Beigeschmack der Verfilmung, die zwar unterhaltsames Popcorn-Kino war, aber mit Doyles Helden nichts zu tun hatte, runterzuspülen.

Da wir im Zuge des Gratis Comic Tages eine Plattform für lokale Comic-Künstler bieten, die, ohne dass es in Würzburg wirklich wahrgenommen wird, national und international sehr rege veröffentlichen, ist es an der Zeit sich auch den regionalen Autoren des phantastischen Genres zu widmen.

Ohne irgendwen zu bevorzugen oder zu benachteiligen soll aus diesem Anlass die Rede von Christian Endres sein.

Christian ist fest mit der Comic-Szene verwurzelt. Redaktionell (und auch ein bisschen als Übersetzer) unter anderem für Cross-Kult und Panini tätig,

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Die drei Franzosen

von am 8. März 2010 Kommentare deaktiviert für Die drei Franzosen

Phantastische Literatur aus Frankreich ist in deutscher Sprache ja eher selten. Wie auch französische Filme hat sie zwar eine kleine Fangemeinde, aber zum Topseller oder Blockbuster reicht es normalerweise eher nicht. Umso erstaunlicher, dass ich, ohne es gezielt beabsichtigt zu haben im letzten Jahr drei völlig unterschiedliche Titel von französischen Autoren direkt hintereinander gelesen habe. Und jeder von ihnen hat seinen eigenen Reiz gehabt.

götterAn erster Stelle möchte ich Pierre Grimbert nennen. Vom ihm ist im Heyne Verlag bereits der Zyklus "Die Magier" in vier Bänden erschienen. 2009 begann dann der neue Zyklus "Die Krieger", der fünfte Band erscheint im Juli dieses Jahres. Die beiden Zyklen drehen sich um das Mysterium der geheimnisvollen Insel Ji. Vor langer Zeit ist auf dieser Insel eine Delegation der weisesten Frauen und Männer spurlos verschwunden und jetzt macht sich eine  Gruppe ihrer letzten Nachfahren auf, das magische Geheimnis zu ergründen.

Grimberts klassisches Gruppenabenteuer liest sich frisch und mitreißend. Seine Charaktere entwickeln sich überzeugend, seine Handlung ist spannend. Die Geschichte ist nicht wirklich neu, aber ich kann die beiden Zyklen nur jedem empfehlen, der gerne Fantasy frisst.

Das nächste Buch stammt aus der Feder von Jean-Christoph Grange, der durch die Verfilmung seines Bestsellers "Die purpurnen Flüsse" auch in Deutschland sehr bekannt geworden ist. Sein Werk "Choral des Todes" folgt alten Strickmustern. Grange spinnt ein dichtes Netz aus Intrigen und Verstrickungen und führt den Leser in die Tiefen unmenschlicher Abartigkeiten und Wahnvorstellungen. Die Stränge der Geschichte meandern durch eine stets spannende, düstere Action-Szenerie. Wer nervenzerfetzende Psychothriller und gut konstruierte Verschwörungen liebt und sich nicht durch ekelerregende Beschreibungen von Qual und Folter abschrecken lässt, der sollte bei diesem Alptraumgebilde mit James Bond Ende bestens bedient sein.

Für mich war die Geschichte manchmal zu bewusst konstruiert, aber trotzdem bis zum Schluss faszinierend. Auch das Action-Ende war insgesamt befriedigend, auch wenn ich mir am Schluss vielleicht ein wenig mehr Tiefe erwartet hätte.

Mein Lieblingsbuch unter den dreien ist eines, das lange auf meinem Lesestapel warten musste, bis ich mich endlich darangemacht habe. Meine Angst enttäuscht zu werden hat mich dazu gebracht, das Buch immer wieder nach unten zu schieben. Als ich dann angefangen hatte, konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen und war in zwei Tagen durch.

Jean-Marc Lignys "Aqua TM" ist ein genialer Blick in eine nahe Zukunft, die nicht nur am Ende der Fossilen Rohstoffe und des Trinkwassers steht, sondern auch durch die Machtkämpfe der Konzerne um diese letzten Resourcen zerfleischt wird. Inmitten einer von katastrophalen Unwettern, Dürren und Überschwemmungen gepeinigten Welt, wird der Weg einer Handvoll Personen gezeichnet.

Ligny beschreibt eindrucksvoll die unglaubliche Kluft zwischen den wenigen Superreichen und dem Rest der Welt. Seine Welt ist sehr differenziert und vor allem die Unterschiede in der Entwicklung der einzelnen Kontinente, vor allem Europa und Amerika ist unglaublich durchdacht. Ich denke nicht, dass ich ein near Future Szenario jemals eindrucksvoller geschildert gesehen habe. Der Autor bedient sich dabei aus allen nur erdenklichen Vorlagen, literarisch und cineastisch, fügt diese jedoch virtuos zusammen und schafft damit ein neues Ganzes.

Wenn das Buch nicht doch noch eine kleine Schwäche hätte, nämlich dass der Autor, um die primäre Geschichte zu würzen einfach ein, zwei Themen zuviel mit in den Handlungsstrang einbaut (leider ein bisschen typisch französisch), würde es definitiv in meine All Time Top Ten hochschnellen. Ligny ist in Frankreich als Jugendbuchautor sehr bekannt. Vielleicht kommt daher auch seine etwas weitschweifende und oberflächliche Vordergrundhandlung. Die eher plakativen Charaktere könnten auch aus einem Film oder Comic stammen.

Seine Welt, die globalen Zusammenhänge, all der Wahnsinn unserer nahen Zukunft sind definitiv nicht einem Jugendbuch entsprungen. Ich war zwei Tage lang gefangen in seiner / unserer Welt und es war nicht immer schön. Wer sich vor der Zukunft gruseln will, sollte das Buch unbedingt lesen.

Drei Empfehlungen, an denen ich jeweils Kleinigkeiten auszusetzen habe, die aber trotzdem lesenswert sind. Wer also mal Lust auf ein französisches Wochenende hat, Rotwein, Baguette und Ziegenkäse bereitstellen und das Telefon abstellen. Ich denk mal, zwei von den dreien sollten fürs Wochenende ausreichen.

Phantastische Literatur aus Frankreich ist in deutscher Sprache ja eher selten. Wie auch französische Filme hat sie zwar eine kleine Fangemeinde, aber zum Topseller oder Blockbuster reicht es normalerweise eher nicht. Umso erstaunlicher, dass ich, ohne es gezielt beabsichtigt zu haben im letzten Jahr drei völlig unterschiedliche Titel von französischen Autoren direkt hintereinander gelesen habe. Und jeder von ihnen hat seinen eigenen Reiz gehabt.

An erster Stelle möchte ich Pierre Grimbert nennen. Vom ihm ist im Heyne Verlag bereits der Zyklus "Die Magier"

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Die drei Abschlußbände des letzten Jahres

von am 6. Februar 2010 Kommentare deaktiviert für Die drei Abschlußbände des letzten Jahres

Die Frage, was die wichtigsten, zu Ende gebrachten Zyklen des letzten Jahres waren, ist für mich diesmal sehr leicht. Alle drei sind ständige Empfehlungen von uns allen in Hermkes Romanboutique. Alle drei haben den Leser lange auf die Folter gespannt und erfreulicherweise sind alle drei Zyklen noch komplett lieferbar, was bei längeren Serien ja heute leider nicht mehr selbstverständlich ist.

anderson"Die Asche der Welten" von Kevin J. Anderson ist der siebte und abschließende Teil der "Saga der Sieben Sonnen". Mit dieser epischen Space Opera zeigt Anderson all seinen Kritikern wo er am besten ist, nämlich in seiner eigenen Welt. Seine "Star Wars" Romane waren auch immer besser verkauft, als viele Episoden anderer Autoren, über seinen Ausflug auf Frank Herberts "Wüstenplaneten" kann man sicher streiten, aber Geld bringen diese Auftragsarbeiten bestimmt ein. Seine eigene ambitionierte Welt, die zugegebenermaßen auch anleihen an "Star Wars" und ähnlichen Serien genommen hat, gibt ihm die Freiheit, etwas wirklich eigenes zu schaffen und ohne Regieanweisung zu handeln. Mit der "Saga der Sieben Sonnen" hat Anderson einen Zyklus geschaffen, der eine wirklich breite Leserschaft anspricht und trotzdem auch viele anspruchsvollere Leser in den Bann gezogen hat. Manchmal bedarf es ein wenig Überzeugungskraft, aber der Funke springt schnell über.

KeyesMit Greg Keyes haben wir den zweiten "Star Wars" Autor in der Runde. Auch er verdient seine Brötchen häufig mit Auftragsarbeiten. Keyes hatte vor sechs Jahren den ersten Band seiner Saga der "Verlorenen Reiche" auf deutsch veröffentlicht. Die ersten drei Teile waren jeweils spannende dicht gewobene Fantasyromane mit klassischen Aspekten aber auch der ein oder anderen Überraschung. Obwohl die jeweiligen Folgebände neue Aspekte und Perspektiven aufgeworfen haben, war man trotzdem am Ende jedes Bandes erstmal zufrieden und hatte einen vorübergehenden Abschluss. Eben bis zu Band Nummer drei. Der war dann der schlimmste vorzustellende Cliffhanger. Bis kurz vor Ende dachte man noch, alles würde gut ausgehen und es bräuchte gar keinen vierten Band mehr, und dann das bittere Ende. Argh! Bitte, bitte Mr Keyes, lassen sie uns jetzt bloß nicht im Stich! Bisher gab es ja auch jedes Jahr einen neuen Band. Gut, Band vier brauchte dann Drei. Ich muss auch sagen, dass ich beim Einstieg in den Abschlussband so meine Probleme hatte. Erst nachdem ich den Vorläuferband "Der Blutritter" noch einmal zur Hand genommen hatte, war die Nuss mit "Die geborene Herrscherin" geknackt. Dann ging wieder alles "hopplahopp" und am Ende, wohlgemerkt einem sehr runden und mehr als zufriedenstellendem Ende, hätte ich dann doch gerne noch etwas mehr Zeit in den "Verlorenen Reichen" verbracht.

FlewellingDie dritte im Bunde ist eine altbekannte Autorin, deren Romane ursprünglich im Bastei Verlag auf deutsch erschienen. Bis dann der Bastei Verlag aus für mich unerfindlichen Gründen nach dem vielversprechenden ersten Band einer Trilogie plötzlich mit dem Veröffentlichen Schluss gemacht hat. Da stand nun im Regal ein verwaister Band namens "Das Orakel von Skala" von Lynn Flewelling. Immerhin fünf Jahre hat es gedauert, bis ein kleiner ambitionierter Verlag aus Österreich, namentlich "Otherworld Publications" sich dieser Serie wieder angenommen hat. Mit "Der verwunschene Zwilling" erschien 2008 zum zweiten Mal in leicht überarbeiteter Fassung der erste Teil der "Tamir Triad". Und dann war der nette kleine Verlag auch schon am Ende der Finanzdecke angekommen und es sah wiederum düster aus. Noch im Monat der Übernahme oder Rettung durch Ueberreuter erschien dann bereits der zweite Band und allen Zweiflern zum Trotz liegt mit "Die prophezeite Königin" mittlerweile auch der Abschlussband vor. Für mich bleibt zu hoffen, dass auch die weiteren Bände ihrer "Nightrunner" Serie, deren erste Bände als die Abenteuer von Alec und Seregil bei Bastei erschienen sind ein neues zu Hause gefunden haben.

Alles in allem sind diese drei Abschlussbände für mich ein wirklich wichtiger Punkt der "die besten drei des Jahres" Serie. Eigentlich sogar wichtiger als die besten Auftaktbände, denn komplette Zyklen, die auch noch komplett lieferbar sind, sind bei der heutigen Verlagspolitik wirklich dünn gesät. Das Vertrauen der Leser in Zyklen ist durch diverse never ending stories auch in Mittleidenschaft gezogen und jeder letzte Band, auf den man Jahre gewartet hat ist doch ein erfreuliches Ereignis. Dank Brandon Sanderson habe ich sogar beim "Rad der Zeit" wieder Hoffnung. Es wäre doch zu schön, wenn in den nächsten Jahren auch Robert Jordans Lebenswerk beendet werden könnte, wenn auch post mortem.

Die Frage, was die wichtigsten, zu Ende gebrachten Zyklen des letzten Jahres waren, ist für mich diesmal sehr leicht. Alle drei sind ständige Empfehlungen von uns allen in Hermkes Romanboutique. Alle drei haben den Leser lange auf die Folter gespannt und erfreulicherweise sind alle drei Zyklen noch komplett lieferbar, was bei längeren Serien ja heute leider nicht mehr selbstverständlich ist.

"Die Asche der Welten" von Kevin J. Anderson ist der siebte und abschließende Teil der "Saga der Sieben Sonnen".

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Die drei deutschsprachigen Romane des letzten Jahres

von am 4. Februar 2010 Kommentare deaktiviert für Die drei deutschsprachigen Romane des letzten Jahres

2009 ist passé und kein neuer Roman von Walter Moers dabei. Die Gerüchteküche brodelt, doch noch gibt es keine Fakten zu neuem Material aus Zamonien.

Von Richard Schwartz ging es zwar weiter rund um Askir, was ich aber nicht als neuen eigenständigen Roman werten möchte. Die üblichen Verdächtigen im Bereich Fantasy: Markus Heitz, Bernhard Hennen, Wolfgang Hohlbein und wie sie noch alle heißen mögen, konnten mir in diesem Jahr auch kein Buch vorlegen, das es in meinen Augen auf die ersten drei Plätze geschafft hätte. "Riemenschneider" und "Maske der Verräter" waren als Hardcover bereits erschienen, also auch nichts im Bereich historisierend, das in meinen Fokus gelangt wäre.

Meine persönlichen Kandidaten für das Siegertreppchen sind alle aus dem Bereich Science Fiction.

Über zwei davon habe ich bereits geschrieben. Andreas Eschbach mit seinem "Ein König für Deutschland" hat sich einen der Plätze sehr früh sichern können. Der zweite Kandidat kommt aus unserem Nachbarland Österreich und schreibt normalerweise Kriminalromane. Heinrich Steinfests SF-Debut "Gewitter über Pluto" hat zwar noch den ein oder anderen klassischen Anfängerfehler von Genre-Quereinsteigern, besticht aber durch seinen österreichischen Charme und durch seine erfrischend elegante und abwechslungsreiche Sprache.

Den dritten Platz auf dem Siegertreppchen hat sich erst relativ spät im Jahr ein alter Bekannter erobert. Frank Schätzing hat mit "Limit" den ersten reinrassigen SF Roman hingelegt. Anders als bei "Der Schwarm" lässt er daran von Anfang an keinen Zweifel. Die Geschichte beginnt im Jahr 2025 und der Leser hat das Gefühl, dass das heute und jetzt ist. Das politische und technologische Szenario, das Schätzing entwirft ist an Realismus nicht zu überbieten. Nicht nur, dass nahezu alle technischen Entwicklungen sinnvoll weitergedacht wurden, es drängt sich im Lesen fast auf, dass der Autor nichts mehr herbeisehnt, als die Realitätwerdung seiner eigenen Vorhersage. Wie die Jugendträume des als Randfigur auftauchenden Bowie, der in der "Picard Bar" der Weltraumstation OSS sein "Space Oddity" klampft. Spätestens ab diesem Moment war ich ein Gefangener Schätzings.

Schätzings "Limit" ist definitiv keine Empfehlung für Jedermann, dazu ist auch dieser Roman zu sehr gezeichnet durch die Selbstverliebtheit des Autors, all das angesammelte Wissen und all die Details der Recherche einfließen zu lassen. Fast 1300 Seiten Schätzing waren auch für mich ganz schön viel, und ich liebe seine geschwätzige Art. Dennoch konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen und auch die quälende, überhöhte Langsamkeit der zweiten Hälfte, der Action-Hälfte, nachdem sich die drei Handlungsstränge getroffen und verwoben haben, hat sich in meinen Augen zu einem fulminanten Höhepunkt entwickelt. Schätzing muss man mögen, um in ganz genießen zu können. Wem "Lautlos" und "Der Schwarm" bereits zu ausufernd war und wer sich in Schätzings endlosen Detailbeschreibungen nicht zu Hause fühlt, der sollte eher die Finger davon lassen.

Für mich persönlich ist er der dritte Kandidat auf dem Treppchen, auch wenn es diesmal damit extrem Science-Fiction lastig wird.

Limit
Frank Schätzing
Kiepenheuer & Witsch € 26,00

2009 ist passé und kein neuer Roman von Walter Moers dabei. Die Gerüchteküche brodelt, doch noch gibt es keine Fakten zu neuem Material aus Zamonien.

Von Richard Schwartz ging es zwar weiter rund um Askir, was ich aber nicht als neuen eigenständigen Roman werten möchte. Die üblichen Verdächtigen im Bereich Fantasy: Markus Heitz, Bernhard Hennen, Wolfgang Hohlbein und wie sie noch alle heißen mögen, konnten mir in diesem Jahr auch kein Buch vorlegen, das es in meinen Augen auf die ersten drei Plätze geschafft hätte.

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Die drei Auftakte des letzten Jahres

von am 2. Februar 2010 1 Kommentar

Neben dem von mir bereits besprochenem "Lied der Dunkelheit", bei dem im März bereits der zweite Teil erscheint, zählt definitiv auch "Der Name des Windes" von Patrick Rothfuss dazu. Bei Klett-Cotta im Hardcover erschienen, wird der erste Teil der Königsmörder-Trilogie überall hoch gelobt.

Als Drittes im Bunde zählt für mich ein Buch, dass wesentlich weniger Furore macht, aber den anderen beiden Serien-Startern durchaus ebenbürtig ist. "Die Seelenjägerin" von Celia Friedman steht, obwohl es der Auftakt zu einer Trilogie ist, erst einmal in sich geschlossen da. Sie folgt damit der dankenswerten Entwicklung neuerer Zeit, Abstand zu nehmen von den monumentalen, nicht enden wollenden, Werken eines George R. R. Martin oder eines Robert Jordan (Das jetzt endlich von Brandon Sanderson gerettet wird).  Ja, man kann auch Fantasy ohne Cliffhanger schreiben und auch gewaltige Epen können aus einzelnen Fragmenten bestehen, die den Leser jeweils mit einer in sich geschlossenen Teilgeschichte erfreuen.

Celia Friedmans Roman entführt uns in eine phantastische Welt, in der Magie zwar funktioniert, aber einen hohen Preis hat. Magie kostet Lebensenergie. Dauerhaft. Und während die einen ihr eigenes Leben dafür opfern um Magie zu wirken, entziehen die Magister die nötige Energie parasitär Dritten. Kamela sucht in dieser Welt voller Gegensätze ihren eigenen Weg. Als einziger weiblicher Magister hinterfragt und untergräbt sie viele der alten Regeln und Bräuche.

Ich hatte beim Lesen niemals das Gefühl, es ginge um Mann und Frau, auch wenn Rollenverteilung und Tradition häufig thematisiert werden. Für mich ging es eher um Gut und Böse im ethisch-moralischen Sinne. Etwas von sich zu opfern um Gutes zu tun oder andere zu opfern um der Ausübung der Macht willen.

Ein manchmal düsterer, nachdenklich stimmender Auftakt einer Trilogie, auf deren Fortgang ich mich sehr freue.

Ein großes Lob auch an den Piper Verlag. Als deutscher Fantasy Leser hat man es ja sehr häufig nur mit der Interpretation des Übersetzers zu tun. Irene Holicki hat ihre Arbeit sehr gut gemacht und die wunderbare Sprache in ein adäquates Deutsch übertragen. Ich würde mir wünschen, dass es mehr Verlage gäbe, die auch im trivialen Genre Fantasy, mehr Wert auf gute Übersetzung und Korrektur legen.

Der zweite Teil ist auf Englisch bereits erhältlich, also scheint das Ende der Trilogie absehbar.

Die Seelenjägerin
Celia Friedman
Piper Verlag € 14,95

Neben dem von mir bereits besprochenem "Lied der Dunkelheit", bei dem im März bereits der zweite Teil erscheint, zählt definitiv auch "Der Name des Windes" von Patrick Rothfuss dazu. Bei Klett-Cotta im Hardcover erschienen, wird der erste Teil der Königsmörder-Trilogie überall hoch gelobt.

Als Drittes im Bunde zählt für mich ein Buch, dass wesentlich weniger Furore macht, aber den anderen beiden Serien-Startern durchaus ebenbürtig ist. "Die Seelenjägerin" von Celia Friedman steht, obwohl es der Auftakt zu einer Trilogie ist,

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Erste Vorboten des unvermeidlichen Events im Winter… oder auch FrühBUCHer aufgepasst!

von am 27. Oktober 2009 Kommentare deaktiviert für Erste Vorboten des unvermeidlichen Events im Winter… oder auch FrühBUCHer aufgepasst!

Ich weiß, ich weiß.

Lästig genug, dass jetzt bald wieder der ganze Trubel mit Weihnachtsdeko, Plätzchenmast und Einkaufswahn losgeht und nichts läge mir ferner, als als erster in das Horn des wahnsinnigen Konsumterrors vor dem Weihnachtsfest zu stoßen. Trotzdem hat sich bei mir seit dem letzten Wochenende so eine Art Vorfreude auf den Winter breitgemacht. Am Altmühlsee war Saisonabschlussfeier im Surfcenter und die beiden Betreiber machen sich nächste Woche auf nach Südafrika in ihr Winterdomizil. Wie immer kam dabei das Gespräch auch auf die Vor- und Nachteile eines Winters auf der Südhalbkugel unseres alten Erdenballs. Klar, surfen und Sonne ist schon sehr geil, aber für mich gehört einfach Schnee, Kälte, Skifahren oder Boarden, Glühwein und eben auch Weihnachten, am besten weiße mit zu einem schönen Jahresablauf. Und als ich dann am Sonntag den dritten Band von Kai Meyers  Sturmkönigen fertiggelesen habe, musste ich die Trilogie spontan als wirklich schönes Weihnachtsgeschenk sehen. Drei Hardcover zu einem erschwinglichen Preis. Wirklich ansprechende Aufmachung und wie immer bei Kai Meyer ein wundervoll erzähltes märchenhaftes Abenteuer in exotischen Welten. Genau das richtige um an langen Winterabenden in ein spannendes Lesevergnügen abzutauchen…

…Auch der letzte Teil der Trilogie hat mich sofort wieder in den Bann gezogen. Kai Meyer erzählt auch das Ende seiner Geschichte in gewohnter All-Ager Art. Nur eben ,wie schon in den ersten Teilen, etwas härter und etwas blutiger als bei seinen reinen Jugendbüchern.

Die Reise nach Skarabapur und der Showdown sind spannend und mitreißend. Die Beziehung der Charaktere untereinander kompliziert und vielschichtig. Fast stehen sie sich bis zuletzt selbst und gegenseitig im Weg. Das furiose Ende und die kleinen und großen Probleme und Streitereien der Charaktere sind bis zur letzten Zeile stimmig und am Ende passt alles zusammen. Ein traumhaft fantastisches Abenteuer in einer klassischen Kai Meyer Welt mit zwei parallelen Ebenen geht zu Ende. Fast ein wenig schade. Aber ich freue mich bereits auf sein nächstes Projekt.

Meyer, Kai

"Sturmkönige 3 – Glutsand"

Hardcover Lübbe Verlag

€ 18,99

…und noch eine kleine Anmerkung zum Schluss: Auch die Comic-Adaption einer der epischen Trilogien von Kai Meyer "Wolkenvolk" ist ein wirklich gelungenes Gesamtwerk. Als rein deutsche Produktion kann sich diese im Splitter Verlag erscheinende Reihe durchaus mit allen internationalen Fantasy-Comics messen. Yann Krehl und Ralf Schlüter haben den ersten Band der Wolkenvolk Trilogie absolut bemerkenswert in Comicform umgesetzt.

Bernie hat in einem früheren Beitrag bereits auf die Reihe hingewiesen. Der nächste Teil, "Lanze und Licht" erscheint im April 2010.

Ich weiß, ich weiß.

Lästig genug, dass jetzt bald wieder der ganze Trubel mit Weihnachtsdeko, Plätzchenmast und Einkaufswahn losgeht und nichts läge mir ferner, als als erster in das Horn des wahnsinnigen Konsumterrors vor dem Weihnachtsfest zu stoßen. Trotzdem hat sich bei mir seit dem letzten Wochenende so eine Art Vorfreude auf den Winter breitgemacht. Am Altmühlsee war Saisonabschlussfeier im Surfcenter und die beiden Betreiber machen sich nächste Woche auf nach Südafrika in ihr Winterdomizil. Wie immer kam dabei das Gespräch auch auf die Vor- und Nachteile eines Winters auf der Südhalbkugel unseres alten Erdenballs.

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Das Lied der Dunkelheit

von am 29. Juni 2009 Kommentare deaktiviert für Das Lied der Dunkelheit

Soeben habe ich in zwei Tagen das wundervolle Buch von Peter V. Brett "Das Lied der Dunkelheit" gelesen. Fast 700 Seiten faszinierender Entwicklungen und Ereignisse. Eine harte, erschreckende Welt, die dennoch märchenhaft und oft sogar heimelig wirkt. Diese Welt formt den jungen Arlen, den Held des Romanes. Sie formt ihn in einer Art, die dem Leser die Gänsehaut über den Rücken jagt. Ein faszinierendes Buch über einen scheinbar hoffnungslosen Kampf. Ein Buch über Mut und Verzweiflung und die Stärke des Individuums und seine Schwäche. Das Buch hat mich gefesselt, fasziniert, erschreckt und umgarnt. 700 Seiten können wie im Flug vergehen.

Unbedingt lesen und träumen. Aber Vorsicht, denn nachts kommen die Dämonen.

Brett, Lied der Dunkelheit

Paperback, 700 Seiten
€ 15,00 [D]

Soeben habe ich in zwei Tagen das wundervolle Buch von Peter V. Brett "Das Lied der Dunkelheit" gelesen. Fast 700 Seiten faszinierender Entwicklungen und Ereignisse. Eine harte, erschreckende Welt, die dennoch märchenhaft und oft sogar heimelig wirkt. Diese Welt formt den jungen Arlen, den Held des Romanes. Sie formt ihn in einer Art, die dem Leser die Gänsehaut über den Rücken jagt. Ein faszinierendes Buch über einen scheinbar hoffnungslosen Kampf. Ein Buch über Mut und Verzweiflung und die Stärke des Individuums und seine Schwäche.

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Penny Lane über zwei mutige Mädchen und einen großen Geschichtenerzähler

von am 15. Juni 2009 Kommentare deaktiviert für Penny Lane über zwei mutige Mädchen und einen großen Geschichtenerzähler

2 x Neil Gaiman, 2 x ein Kinderbuch, 2 x geht es um Angst und darum sie zu besiegen. Und um 2 moderne Mädchen, die emanzipiert von tradierten Rollenklischees, selbstbewusst ihre Wünsche äußern und gewitzt im Umgang mit Technik und Schwierigkeiten sind. Mit Grips, viel Mut  und Unbestechlichkeit stellen sie sich ihren Gegnern und behalten damit die Kontrolle über die Situation. Sie geben nicht auf und setzen sich für das ein, was ihnen am Herzen liegt. Abspeisen läuft nicht…

„Wenn die Wölfe aus den Wänden kommen, ist alles vorbei!“ sagt ihre Mutter. „Was ist vorbei?“ fragt Lucy. „Es!“, sagt die Mutter. „Jeder weiß das.“ Als die Wölfe dann wirklich aus den Wänden kommen, die Familie vertreiben und das Haus in einen Saustall verwandeln, dreht Lucy den Spieß um und beweist den unerwünschten Gästen, wer hier zuletzt lacht.

Auch Coralines Eltern arbeiten ein bisschen zuviel und sind ein bisschen zu desinteressiert. Allein deshalb öffnet sie die geheimnisvolle Tür in der „guten Stube“, die eigentlich nirgendwo hinführt. Coraline findet sich plötzlich in einer Parallelwelt wieder: die anderen Eltern sind zwar äußerst nett, aber an Stelle ihrer Augen sitzen schwarze Knöpfe und ihre Hände haben scharfe Krallen.

Diese Grundidee der Reise in eine Anderswelt durch geheime Türen im nahen Umfeld, könnte man beinahe als archetypisch bezeichnen: die Angst vorm Unbekannten, das im Vertrauten lauert, ist zeitlos bedrohlich.

Mit P.Craig Russell als Zeichner wurde aus dem Kinderbuch ein Comic, der trotz des offenen, sehr klaren Zeichenstils und der pastellenen, freundlichen Kollorationen, dem unterschwelligen Horror eine verstörende und dämonische Präsenz verleiht.

Ähnlich verhält es sich mit den skurilen Zeichnungen und Collagetechniken, die Dave McKean, den Gestalter der „Wölfe in den Wänden“ auszeichnen. Die Verfremdung erzeugt ein beständiges Gefühl der Beklemmung und Vorahnung, das jedem „Großen“ ein absolutes Seh- und Lesevergnügen bereitet.

Beide Bücher würden zurecht mit Preisen überhäuft, trotzdem würde ich sie den Kindern in meiner Umgebung nicht alleine in die Hand drücken.

Aber was halten die Lehrer von einer Schullektüre???

Der Originaltext von “Coraline” ist dem Alter der Schüler und deren Wortschatz angepasst und scheint Ihnen richtig Spaß zu machen:

I think ” CORALINE” is a fantastic book because it tells a story which combines situations of reality which can be both, funny and a bit crazy or sad and the excitement of fantasy and fiction. Coraline is a very interesting character because she is brave and really intelligent for her age. For some pupils it may be too difficult because it is written for English children and it isn´t simplified. (Daniela, 8. Klasse)

Ebenso gespannt kann man auch den Stop-Motion-Animationsfilm  von Henry Selick (Nightmare before Christmas) erwarten, der eine exzentrische Fantasiewelt erschafft, die an Tim-Burton-Filme erinnert. Allerdings ist Burton diesmal nicht für Selick als Produzent zur Stelle. Dem Schrägheitsfaktor tut dies allerdings keinen Abbruch.

Und was hat der Autor selber zu sagen….

2 x Neil Gaiman, 2 x ein Kinderbuch, 2 x geht es um Angst und darum sie zu besiegen. Und um 2 moderne Mädchen, die emanzipiert von tradierten Rollenklischees, selbstbewusst ihre Wünsche äußern und gewitzt im Umgang mit Technik und Schwierigkeiten sind. Mit Grips, viel Mut  und Unbestechlichkeit stellen sie sich ihren Gegnern und behalten damit die Kontrolle über die Situation. Sie geben nicht auf und setzen sich für das ein, was ihnen am Herzen liegt. Abspeisen läuft nicht…

„Wenn die Wölfe aus den Wänden kommen,

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Rumo

von am 12. Oktober 2008 Kommentare deaktiviert für Rumo

Rumo und die Wunder im Dunkeln
Autor:
Moers, Walter
Verlag, Nummer:
Piper HC 4548
ISBN: 9783492045650

Rumo und die Wunder im Dunkeln ist das dritte Buch der in Zamonien spielenden, phantastischen Romane von Walter Moers.
Nachdem er uns mit „Die 13 ½ Leben des Käpt’n Blaubär“ als märchenhaftem Reise und Abenteuerroman mit den erklärungsbedürftigen Wundern, Daseinsformen und Phänomenen Zamoniens und Umgebung bekannt gemacht hat, mit „Ensel und Krete“ die lieb gewonnene Gemeinschaft der Buntbären als Polizeistaat enttarnt und uns in das Schaffen von „Hildegunst von Mythenmetz“, des größten zamonischen Dichters eingeführt hat, legt Walter Moers mit „Rumo und die Wunder im Dunkeln“ die Übersetzung des nächsten epochalen Werks des zamonischen Dichters „Hildegunst von Mythenmetz“ vor.
Inhalt:
Rumo ist ein knuddeliger, süßer, kleiner Wolpertingerwelpe und er ist allein, verängstigt und zum Sterben verurteilt.
Von einer Horde der gefürchteten Teufelszyklopen bei einem unmenschlichen Gemetzel entführt und aus seiner vertrauten Umgebung gerissen, verschleppt auf die berüchtigten Zyklopenfelsen, fristet Rumo jetzt seine Tage in der Speisekammer der Teufelszyklopen – als lebender Lebensmittelvorrat.
In der selben hoffnungslosen Lage befindet sich auch Volzotan Smeik, die Haifischmade. Er weiß um die besonderen Fähigkeiten der Wolpertinger, um ihr angeborenes Geschick im Kampf, um ihre instinktiven Killerfähigkeiten und ihre übermenschliche Schnelligkeit, die sie nahezu allen anderen Lebewesen gegenüber turmhoch überlegen macht. Smeik selbst ist ein Schreibtischtäter. Ein Theoretiker, der jedoch die Gabe hat, Situationen zu analysieren und Funktionalitäten zu erkennen, die anderen verborgen bleiben. Er sieht in Rumo seine Chance, aus der Vorratskammer der Teufelszyklopen auszubrechen. Und so beginnt die ungleiche Freundschaft zwischen Rumo und Smeik. Die Haifischmade füttert den Wolpertinger mit all dem theoretischen Wissen, all den taktischen und strategischen Kenntnissen, die diesen zu einem Meister des Kampfes machen sollen. In der Theorie. Und tatsächlich, all das fällt auf fruchtbaren Boden. Während die Beiden Mechanismen entwickelt haben, in der Vorratskammer der Zyklopen möglichst unauffällig zu wirken und somit all ihre bemitleidenswerten Schicksalsgefährten zu überleben, wird aus dem Welpen ein junger Krieger. In ihm vereint sich das Genom des Killers mit der taktischen Ausbildung eines Heerführers.
Geschmiedet in den Abgründen der Teufelsfelsen, gehärtet vom Meister der Schlachtentheorie und erprobt in blutiger Schlacht, macht Rumo sich auf, sein großes Abenteuer zu erleben, das Abenteuer des Lebens, in einer Welt voller Wunder und Gefahren, voller Hass und Liebe.
Beurteilung:
Wieder einmal ist es Walter Moers gelungen, eine neue und unerwartete Facette seiner Phantasie zu offenbaren. Abenteuer pur – an exotischen Schauplätzen. Alte Bekannte und neue Helden. Allen voran das martialische Volk der Wolpertinger auf ihrem Weg in die Freiheit. Kampfszenen werden in solch unglaublich bildreicher Sprache beschrieben, dass man sie wie in einer Dokumentation analytisch sequenziert miterlebt und unweigerlich das Gefühl hat, man befinde sich in einer „Bullet Time“ Szene aus Matrix. Fremdartige Orte erreichen eine solch plastische Dichte, dass man ihre Gerüche wahrnimmt, ihre Geräusche hört und ihre mannigfaltigen Farben sieht. Neben den mitreißenden Beschreibungen und den exotischen Schauplätzen ist es, wie immer, die liebenswerte Vertrautheit der Protagonisten, ihre großen und kleinen Kämpfe und Probleme, allesamt Parabeln auf unser alltägliches Leben oder personifizierte Aspekte unserer Persönlichkeit, die uns zum träumen bringen.
Fazit:
Nie zuvor habe ich die Abgründe der menschlichen Seele ähnlich greifbar und plastisch beschrieben gesehen. Nie zuvor war Zamonien so böse – und dabei doch so voller Wunder und Schönheit. Walter Moers führt uns mit märchenhafter Leichtigkeit durch dieses Abenteuer zwischen Jules Vernes „Reise zum Mittelpunkt der Erde“, Gottfried August Bürgers „Baron von Münchhausen“ und Joseph von Eichendorffs „Aus dem Leben eines Taugenichts“. Wer nicht nur was „zum Naschen“ will, der muss dieses Buch unbedingt lesen. Moersscher Wortwitz, fesselnde Spannung, ferne Länder, Freundschaft und wahre Liebe –
Komm mit ins Abenteuerland!
Nachtrag:
Mitlerweile ist mit „Die Stadt der träumenden Bücher“ der nächste Roman aus Zamonien erschienen, eine Ode an Bücher und ein Prunkstück von spielerischem Umgang mit Literatur. Im Oktober 2007 soll „Der Schrecksenmeister“ veröffentlicht werden.

Rumo und die Wunder im Dunkeln
Autor:
Moers, Walter
Verlag, Nummer:
Piper HC 4548
ISBN: 9783492045650

Rumo und die Wunder im Dunkeln ist das dritte Buch der in Zamonien spielenden, phantastischen Romane von Walter Moers.
Nachdem er uns mit „Die 13 ½ Leben des Käpt’n Blaubär“ als märchenhaftem Reise und Abenteuerroman mit den erklärungsbedürftigen Wundern, Daseinsformen und Phänomenen Zamoniens und Umgebung bekannt gemacht hat, mit „Ensel und Krete“ die lieb gewonnene Gemeinschaft der Buntbären als Polizeistaat enttarnt und uns in das Schaffen von „Hildegunst von Mythenmetz“,

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Das gestohlene Kind

von am 12. Oktober 2008 Kommentare deaktiviert für Das gestohlene Kind

Das gestohlene Kind
Autor:
Donohue, Keith
Verlag, Nummer:
C. Bertelsmann
978-3570-00936-9

„Das gestohlene Kind“ ist das Erstlingswerk eines irisch stämmigen Nordamerikaners. Keith Donohue legt mit seinem Roman Debut ein bezauberndes Märchen für Erwachsene vor. Von der ersten Seite an nimmt er den Leser gefangen in dieser wundervoll schwermütigen Stimmung von den zum greifen nah wirkenden Gestalten aus der Welt der irischen Mythen.
Inhalt:
Der kleine Henry wird mit sieben Jahren von Kobolden ausgetauscht und ein Wechselbalg an seiner statt in die Obhut der Eltern gegeben.
Henry durchläuft die Metamorphose eines Wechselbalgs und wird selbst zu einem Wesen des Waldes. Als Aniday lebt er unter den Kobolden und wird Teil ihrer archaischen Gesellschaft. Seine ursprüngliche Identität verliert sich bald in den Nebeln seiner Erinnerung und die neue Realität verändert sein Wesen fast vollständig. Einzig der ungestümer Wunsch eines Kontakts mit seinem alter Ego bildet eine Brücke zu seiner Vergangenheit. Doch auch der „neue Henry“ ist erfüllt von einem kaum greifbaren Verlangen nach seiner vor langer Zeit verlorenen Identität. Denn jeder Wechselbalg war einst ein Mensch und erst wenn es an der Zeit ist schließt sich der Kreis.
Beurteilung:
Wenig romantisch und fast schon brutal ist das Leben innerhalb des Kobold-Clans. Trotzdem erfüllt es den Leser mit Wehmut, wenn Aniday durch die Wälder streift. Sein persönliches Leid, seine privaten Wünsche und seine Beweggründe sind unglaublich plastisch und einfühlsam beschrieben. Sein Weg unter den Wesen des Waldes rührt den Leser zu Tränen. Die aus beiden Sichten, dem neuen Henry und Aniday, alternierende, tagebuchartige Erzählung zeigt in oft drastischer Härte die Mechanismen der Wechselbälge. Dennoch verspürt der Leser eigentlich immer die Wärme einer feenhaften Traumwelt, die einst Bestand hatte aber in unserer Welt zu einem anachronistischen Relikt geworden ist, zu einem Fossil, das längst ausgestorben ist.
Fazit:
Spannend und zu jeder Zeit fesselnd ist dieser Roman ein wunderschönes trauriges Märchen und zugleich eine erschreckend reale Anklage unserer Zerstörung der Welt. An manchen Stellen an den Abgründen des Seins und dennoch voller hoffnungsvoller Träume. Die bewegende Schilderung des Weges eines menschlichen Wesens durch eine feindliche Welt. Trotz aller Fatalität versöhnlich und träumerisch

Das gestohlene Kind
Autor:
Donohue, Keith
Verlag, Nummer:
C. Bertelsmann
978-3570-00936-9

„Das gestohlene Kind“ ist das Erstlingswerk eines irisch stämmigen Nordamerikaners. Keith Donohue legt mit seinem Roman Debut ein bezauberndes Märchen für Erwachsene vor. Von der ersten Seite an nimmt er den Leser gefangen in dieser wundervoll schwermütigen Stimmung von den zum greifen nah wirkenden Gestalten aus der Welt der irischen Mythen.
Inhalt:
Der kleine Henry wird mit sieben Jahren von Kobolden ausgetauscht und ein Wechselbalg an seiner statt in die Obhut der Eltern gegeben.

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Nocturna

von am 12. Oktober 2008 Kommentare deaktiviert für Nocturna

Nocturna
Autor:
Nuyen, Jenny-Mai
Verlag, Nummer:
CBJ
978-3570-13337-8

Mit Nocturna hat Jenny-May Nuyen mit ihren gerade einmal neunzehn Jahren ihren dritten Fantasy Roman verfaßt. Damit ist sie wie Christopher Paolini, dem Autor von Eragon ein „Wunderkind“. Nur finde ich, sind ihre Bücher wesentlich authentischer und innovativer. Wunderbar flüssig und spannend zu lesen, mit auch für Erwachsene überraschenden tiefgründigen Helden.
Inhalt:
Nocturna, Eine Stadt der Diebe und Mörder, der Geheimgesellschaften und Spitzel. Eine Fantasystadt wie eine viktorianische Metropole.
Apolonia, das verzogene Gör aus der Upper-Class, Vampa der Junge ohne Vergangenheit, der in der Gosse lebt und Tigwid der kleine „Gangster“ aus der Unterwelt der Diebe werden vom Schicksal zusammengewürfelt. Drei Kinder aus unterschiedlichsten sozialen Schichten und mit ganz unterschiedlichen Träumen und Beweggründen müssen sich der größten Bedrohung stellen, der Nocturna je gegenübergestanden war. Einer Bedrohung von innen durch mächtige Geheimbünde und verfilzte Seilschaften, die bereits seit Jahren stetig wächst. Apolonia, deren Mutter durch die Machenschaften „der Dichter“ getötet wurde, die nur auf Rache sinnt, Vampa, dessen Erinnerungen von „den Dichtern“ gestohlen wurden und Tigwid, der wie ein Einfaltspinsel auf die Menagerie stolpert, bald in diese bald in jene Richtung getrieben, müssen ihren gemeinsamen Nenner erkennen, denn nur gemeinsam können sie das teuflische Blendwerk der mächtigen Gegner durchschauen und deren Finstere Pläne vereiteln.
Beurteilung:
Noch dichter, noch überraschender und facettenreicher sind die Charaktere in Jenny-Mays neuestem Roman. Die Tiefgründigkeit ist für mich an manchen Stellen beängstigend, vor allem wenn man sich das zarte Alter der Autorin vor Augen hält. Jenny May entlarvt die Relativität subjektiver Wahrnehmung als Grundproblem sozialer Strukturen. Die Protagonisten ihres Romans könnten, wenn sie über genügend Objektivität verfügen würden, ihre Aufgabe viel einfacher und effektiver lösen und zu einem gemeinsamen Glück finden.
Tiefe Einblicke in die Macht von Manipulation und Desinformation und unsere Bereitschaft einer Verführung zu erliegen und dem Verführer zu folgen, sind in diesen Roman auf ganz und gar unaufdringliche Art und Weise eingeflossen. Jenny May behandelt das gewichtiges Thema ohne jeden pädagogischen Zeigefinger. Ihre unschuldige Art mit der Thematik umzugehen macht zugleich die Stärke des Buches aus. Die Protagonisten sind bis ins letzte glaubwürdig und trotz aller Fehler fast schon gute Freunde, denen man über ihre Fehler hinweghelfen und ihre Scheuklappen herunterreißen möchte.
Fazit:
Nocturna ist sicherlich kein ganz großes Buch. In jedem Fall aber ein ein wirklich unterhaltsamer Jugendroman, den ich allen Freunden phantastischer Abenteuer nahelegen möchte. Ohne sich in epischer Breite zu verlieren hält die Autorin den Spannungsbogen und erzählt eine facettenreiche und schlüssige Geschichte.

Nocturna
Autor:
Nuyen, Jenny-Mai
Verlag, Nummer:
CBJ
978-3570-13337-8

Mit Nocturna hat Jenny-May Nuyen mit ihren gerade einmal neunzehn Jahren ihren dritten Fantasy Roman verfaßt. Damit ist sie wie Christopher Paolini, dem Autor von Eragon ein „Wunderkind“. Nur finde ich, sind ihre Bücher wesentlich authentischer und innovativer. Wunderbar flüssig und spannend zu lesen, mit auch für Erwachsene überraschenden tiefgründigen Helden.
Inhalt:
Nocturna, Eine Stadt der Diebe und Mörder, der Geheimgesellschaften und Spitzel.

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Seide und Schwert

von am 12. Oktober 2008 Kommentare deaktiviert für Seide und Schwert

Seide und Schwert
Das Wolkenvolk 1
Autor:
Meyer, Kai
Verlag, Nummer:
Loewe Verlag
9783785557419

„Seide und Schwert“ bildet den Auftakt zu Kai Meyers Wolkenvolk-Trilogie. Hier beginnt Niccolos wunderbare Reise durch das mythologische China von 1760.
Inhalt:
Vor Jahrhunderten hat der „Große Leonardo“ die Wolkeninsel konstruiert. Durch gewaltige Aetherpumpen wird eine Wolke stabilisiert und befindet sich als fliegende Insel seit zweihundertfünfzig Jahren in der Luft. Fast ohne Kontakt zur Außenwelt. Die gesellschaftlichen Strukturen der Insel sind starr und streng hierarchisch. Unsinnige Verbote und dogmatische Gesetze regeln das Leben der Bewohner in ihrem selbstgewählten Exil. So träumt der junge Niccolo, als Außenseiter am Rande der Gesellschaft lebend, davon, eines Tages die Insel zu verlassen und wirklichen Boden unter den Füßen zu verspüren.
Als eines Tages durch eine Fehlfunktion der Aetherpumpen die Insel abzustürzen droht und das Ende unausweichlich scheint, wird dieser Traum zur Realität. Doch anstatt, wie erträumt, alles hinter sich lassen zu können wird Niccolo zum Hoffnungsträger für sein ganzes Volk. Er macht sich am Erdboden auf die Suche nach den legendären Drachen, denn aus dem Atem dieser Geschöpfe entsteht der Aether. Zum Zeitpunkt des Beihnahe-Absturzes hat sich die Insel zwischen drei mächtigen Bergen im Reich der Mitte verkeilt. Niccolos langer Weg durch ein China zwischen Geschichte und Mythologie beginnt.
Beurteilung:
Kai Meyer erschafft mit seiner Trilogie vom Wolkenvolk eine märchenhaft phantastische Welt. Inspiriert durch die unterschiedliche Kulturen Italiens und Chinas, deren Helden und Sagen, mischt der Autor farbenfroh und die ganze Palette nutzend, eine wunderbar bunte Welt zusammen. Obwohl er sich mit seinen Beschreibungen bewusst an Filme wie „Hero“, „Tiger and Dragon“ oder „House of Flying Daggers“ anlehnt und vor allem in den Kampfsequenzen klassische Elemente der Peking Oper wie den „Federflug“ nutzt wendet er sich mit dieser Trilogie eindeutig an ein relativ junges Publikum. Trotz seiner weitschweifenden Beschreibungen und seinen wundervoll ausgearbeiteten Charakteren vergisst er dabei leider den Aspekt der Fremdheit vollkommen und streift interkulturelle Probleme nur ganz am Rande. Niccolos Reise und seine Suche nach Rettung für sein Volk wird dabei zu einer wilden Reise durch die jugendliche Gefühlswelt. Der unglaublich einfallsreiche Plot, die mannigfaltigen Ideen und die, wenn auch manchmal zu ausführlichen, Verstrickungen der Protagonisten stehen leider oft langweiligen Wiederholungen und allzu epischen Beschreibungen gegenüber.
Fazit:
Wer schnell liest und sich nicht zu sehr daran stört, dass manches doch sehr jugendlich gehalten ist, kann sich mit Niccolos Abenteuern in eine wunderbar farbenprächtige Fantasy-Welt versetzen lassen. Ich habe die Trilogie trotz meiner Kritik wirklich genossen und am Ende überragen die vielen schönen Bilder doch die manchmal etwas zähe Handlung.

Seide und Schwert
Das Wolkenvolk 1
Autor:
Meyer, Kai
Verlag, Nummer:
Loewe Verlag
9783785557419

„Seide und Schwert“ bildet den Auftakt zu Kai Meyers Wolkenvolk-Trilogie. Hier beginnt Niccolos wunderbare Reise durch das mythologische China von 1760.
Inhalt:
Vor Jahrhunderten hat der „Große Leonardo“ die Wolkeninsel konstruiert. Durch gewaltige Aetherpumpen wird eine Wolke stabilisiert und befindet sich als fliegende Insel seit zweihundertfünfzig Jahren in der Luft. Fast ohne Kontakt zur Außenwelt. Die gesellschaftlichen Strukturen der Insel sind starr und streng hierarchisch.

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Die Kerker von Goa

von am 4. Dezember 2007 Kommentare deaktiviert für Die Kerker von Goa

Kerker von Goa

Titel: Die Kerker von Goa (Goa)
Serien-/Zyklentitel: Das Elixier der Nacht (Blood of the Goddess)
Autor: Kara Dalkey
Verlag, Nummer: Knaur 70102 (Folgebände: 70103, 70104)

update: Es gibt leider keine aktuelle Ausgabe. Die letzte Version erschien bei Knaur unter der Reihenbandnummer 62273. Titel: "Die Geheimnisse von Goa". Band zwei und drei sind nicht neu aufgelegt worden.

Der Roman, eines der beeindruckendsten Werke, die ich in letzter Zeit gelesen habe, spielt am Ende des 16. Jahrhunderts in Goa, der kleinen portugiesischen Kolonie an der Westküste Indiens mit dem brodelnden Völkergemisch. Dort ist auch der Sitz der Santa Casa, der Inquisition. Deren mächtige Herren, die Dominikaner, verfolgen mit gnadenloser Härte und spitzfindiger theologischer Finesse Ketzer und eigene Ziele. In die Hände dieser skrupellosen Männer der Kirche gerät, eher versehentlich, ein englischer Apothekergehilfe, der durch Zufall in den Besitz eines geheimnisvollen Pulvers gekommen ist, das Tote zum Leben erwecken kann.
Dieses pulvis mirabile ist übrigens das einzige phantastische Element des eigentlich historisierenden Romans, dessen bunte Fülle von Drogen, Gerüchen, Kräutern, Kleidung, Schiffstypen, Mentalitäten, Rassen und Religionen den fiebrigen Pulsschlag eines außergewöhnlichen Fleckens Erde und einer faszinierenden Epoche heraufbeschwört. Die Menschen mit ihren Loyalitäten, aber auch Söldnermentalität und rücksichtslosem Durchsetzungswillen eigennütziger Ziele, zeigen intensives Interesse an neuen Entdeckungen jeder Art, gepaart mit unkritischer Hinnahme überkommenen Wissens und Denkens. Nach der Lektüre des zweiten (von drei) Bänden, ebenso schillernd und fesselnd geschrieben, fürchte ich leider, daß diese Trilogie den normalen Fantasy-Leser nicht so stark ansprechen dürfte, wohl aber die an Geschichte Interessierten.

Titel: Die Kerker von Goa (Goa)
Serien-/Zyklentitel: Das Elixier der Nacht (Blood of the Goddess)
Autor: Kara Dalkey
Verlag, Nummer: Knaur 70102 (Folgebände: 70103, 70104)

update: Es gibt leider keine aktuelle Ausgabe. Die letzte Version erschien bei Knaur unter der Reihenbandnummer 62273. Titel: "Die Geheimnisse von Goa". Band zwei und drei sind nicht neu aufgelegt worden.

Der Roman, eines der beeindruckendsten Werke, die ich in letzter Zeit gelesen habe, spielt am Ende des 16.

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Der Adept des Assassinen

von am 4. Dezember 2007 Kommentare deaktiviert für Der Adept des Assassinen

Titel: Der Adept des Assassinen (Assassin’s Apprentice)
Serien-/Zyklentitel: Die Legende vom Weitseher (Farseer)
Autor: Robin Hobb
Verlag, NummeR: Bastei 28231, 20350 (Folgebände: 20360, 20375)

update: Die Originalausgabe bei Bastei ist lange vergriffen. Die aktuelle Ausgabe bei Heyne heist "Der Weitseher", "Der Schattenbote" und "Der Nachtmagier" unter de, Bandnummern 52481, 52520 und 52521

Wohl kaum jemand mit normalem Lesetempo kann die Flut der monatlichen Neuerscheinungen im utopisch-phantastischen Bereich lesend erfassen, um die wirklichen Highlights heraus zu filtern. Manchmal hilft also bei einem neuen Autor der Zufall oder „die Nase“ oder eine Empfehlung. Diesmal hatte ein Mitarbeiter der Romanboutique den betreffenden Band in Englisch gelesen  und mir sehr ans Herz gelegt. Ich war also wirklich gespannt auf diesen Roman und kann voller Freude bestätigen, daß er zu den beeindruckendsten und emotional bewegendsten zählt, die ich im Fantasy-Genre je gelesen habe. Aber genug des Vorablobes.
Inhalt:
Der sechsjährige Bastardabkömmling eines Prinzen wird von seinem Großvater zur königlichen Burg gebracht und dort vom Stallmeister Burrich, einem ehrenwerten aber harten Mann, erzogen. Fitz genannt, d.h. unehelicher Sohn, erhält er dort eine strenge und mühevolle Ausbildung. Er zieht die Aufmerksamkeit des Königs auf sich, der ihn zum Assassinen, d.h. politischen Attentäter ausbilden läßt, da er erkennt, daß der Junge seltene magische Talente besitzt. Aber vom Talent zum Können ist halt ein weiter und steiniger Weg, wie wohl jeder am eigenen Leib schon erfahren hat. Als seefahrende Barbarenhorden das Land verwüsten, wird Fitz auf seine erste Mission geschickt. Mehr soll hier nicht gesagt werden, es wäre zu schade.
Beurteilung:
Also, bitte nicht den Klappentext lesen – er verrät schon ein wenig zu viel und ist außerdem, wie so oft, auch sachlich unrichtig. Der Roman ist in der IchForm geschrieben, was für mein Empfinden oft zu Abstrichen führt. Diese leichte Abneigung war aber sehr schnell überwunden. Die dichte Atmosphäre, die Stimmung von Resignation, Vereinsamung und Traurigkeit verfehlt nicht ihre Wirkung. Selbst einige heitere Passagen, welche die uns heute fremde harte Erziehung ein wenig aufhellen, gefährliche Intrigen, die Darstellung der politischen Ränke und Eifersüchteleien, die soziale und emotionale Distanz, gedankenlose oder absichtliche Rücksichtslosigkeit der Herrschenden, alles das wird so glaubhaft und aufwühlend dargestellt, daß der Leser vergißt, daß er sich in den Seiten eines Buches befindet. Er glaubt, am Leben des jungen Fitz teilzunehmen. Die handelnden Personen geraten niemals zum Klischee, gleiten nie ab ins Triviale und selbst völlig unvorhergesehene Wendungen in der Handlung sind aus den Zielen und den Prägungen der handelnden Charaktere ableitbar, wenn auch glücklicherweise erst im Nachhinein. Dazu 0kommt noch als großer Pluspunkt, daß die Übersetzung ungewöhnlich gut ist; heute leider nur noch selten anzutreffen.
Fazit:
Die Autorin hat es überzeugend verstanden, eine komplexe Gesellschaft, eine fremdartige und doch vertraute Welt, das Heranreifen eines jungen Menschen mit seinen Nöten, Niederlagen und der letztlichen Selbstbehauptung vor uns entstehen zu lassen. Die Welt des jungen Fitz wird nie in grellen Tönen gemalt, ist ganz sicher kein Fantasy-Epos mit übermenschlichen Recken, aber „dieses Buch hat alles, um zu einem der beliebtesten Fantasy-Romane der nächsten Jahre zu werden“.

Titel: Der Adept des Assassinen (Assassin’s Apprentice)
Serien-/Zyklentitel: Die Legende vom Weitseher (Farseer)
Autor: Robin Hobb
Verlag, NummeR: Bastei 28231, 20350 (Folgebände: 20360, 20375)

update: Die Originalausgabe bei Bastei ist lange vergriffen. Die aktuelle Ausgabe bei Heyne heist "Der Weitseher", "Der Schattenbote" und "Der Nachtmagier" unter de, Bandnummern 52481, 52520 und 52521

Wohl kaum jemand mit normalem Lesetempo kann die Flut der monatlichen Neuerscheinungen im utopisch-phantastischen Bereich lesend erfassen, um die wirklichen Highlights heraus zu filtern.

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