Bücher

Bücher – muss man eigentlich nicht erklären. In unserem Fall als Überbegriff für alle Arten phantastischer Literatur – traditionell vor allem Fantasy und Science-Fiction. Kommt einfach nach Würzburg und besucht uns in Hermkes Romanboutique.

Wunschzettel Taschenbücher

von am 3. Dezember 2013 6 Kommentare

Im Bereich Taschenbuch ist es für mich diesmal ganz schön schwer. Meine persönlichen Highlights habe ich alle zum Teil mehfach angepriesen. Ber Wunschzettel soll ja aber nicht einfach nur eine Liste mit guten Büchern sein, sondern auch eine persönliche Empfehlungsliste. Wiederholen will ich mich nicht ständig, deswegen ganz ganz kurz nochmal der Hinweis, in der Kategorie Tipps auch so noch mal zu schmökern. Ich habe nicht nur ganz aktuelle Bücher zusammengeschrieben, sondern für euch eine echte Wunschliste,  auch mit Romanen, die man einfach gerne mal übersieht zusammengestellt.

Steampunk zwischen historischem Krimi und überbordender Fantasie. Bis jetzt gibt es 2 Fälle (in deutscher Sprache) für das Ermittlerduo Sir Richard Francis Burton, den Weltreisenden, Abenteurer und Gentleman in Schwierigkeiten und den irrwitzig genialen Poeten und abgestürzten Trunkenbold Algernon Charles Swinburne.
Mark Hodder verknüpft so genial historische Figuren und urbane Legenden mit dem, was wir mittlerweile so selbstverständlich als Steampunk bezeichnen. Ich habe diese ersten beiden Bände verschlungen und freue mich wirklich auf den dritten, der im Frühjahr erscheinen wird. Die Bände sind jeweils völlig abgeschlossen, aber natürlich trotzdem am besten in der Reihenfolge des Erscheinens zu lesen. Auch wenn der ein oder andere der Steampunk-Schwämme vielleicht ein wenig skeptisch gegenübersteht oder keine weitere Geschichte in einem viktorianischen England lesen wollte (So ging es mir nämlich), der kuriose Fall des Spring Heeled Jack ist eines dieser Werke, die aus einem Genre nicht mehr wegzudenken sind und ohne die es ärmer wäre.

Burton und Swinburne 1, Der Kuriose Fall des Spring Heeled Jack, Bastei Lübbe, € 15,00
Burton und Swinburne 2, Der wundersame Fall des Uhrwerkmannes, Bastei Lübbe € 15,00
Burton und Swinburne 3, Auf der Suche nach dem Auge von Naga, Bastei Lübbe, März 2014

Codex Alera – eine Ausnahme. Die Serie von Jim Butcher stellt im Fantasy-Bereich eine rühmliche Ausnahme dar. Nur allzu oft erleben die ersten Bände das Ende einer Serie nicht. Butchers 6-Bändiges Epos um die Helden Tavi und Amara (und Bernard, Isana, Fidelias, Odiana und Faede) wurde im Deutschen von 2009 bis 2012 veröffentlicht und obwohl der letzte Band bereits über ein Jahr alt ist, ist die gesamte Serie nach wie vor lieferbar – komplett und einheitlich. Auch wenn ein paar Leser mit dem ersten Drittel des ersten Bandes kleine Anlaufschwierigkeiten hatten, das einhellige Feedback war überwältigend. Butcher überzeugt übrigens ähnlich gewaltig mit seiner Urban Fantasy Reihe um Harry Dresden, wo auch gerade der Abschlußband erschienen ist. Mein dringlicher Rat an alle, die die Bücher noch nicht haben: Kaufen, so lange es sie noch gibt!

Codex Alera – Bd 1, Die Elementare von Calderon, Jim Butcher, Blanvalet, € 14,00
Codex Alera – Bd 2, Im Schatten des Fürsten, Jim Butcher, Blanvalet, € 14,00
Codex Alera – Bd 3, Die Verschwörer von Kalare, Jim Butcher, Blanvalet, € 15,00
Codex Alera – Bd 4, Der Protektor von Calderon, Jim Butcher, Blanvalet, € 14,00
Codex Alera – Bd 5, Die Befreier von Canea, Jim Butcher, Blanvalet, € 15,00
Codex Alera – Bd 6, Der erste Fürst, Jim Butcher, Blanvalet, € 15,00

Durchdacht und intelligent war schon die erste Serie von Daniel Abraham, "Die magischen Städte". Leider hat sich das nicht in den Verkaufszahlen niedergeschlagen und somit das derzeit übliche Verlagsprozedere ausgelöst: Kaum erschienen, schon im Ramsch. Keine Gnade, keine Ausdauer. Mittlerweile steigen die Preise für einzelne Bände auf dem Gebrauchtmarkt in schwindelnde Höhen. Vielleicht hätte man da doch noch ein wenig warten sollen… Seis drum. Auch der aktuelle Zyklus des Autors (vom deutschen Verleger zu einem Pseudonym verdonnert, wollte man doch nicht an die schlechte Vorgabe anknüpfen) ist wieder herausragend. Gut – nichts für reine Action-Leser, aber von beeindruckender Tiefe und plastischer Kraft. Für mich einer der besten Autoren, dieser Daniel, wie auch immer er gerade heißen möge…

Dolch und Münze – Bd 1, Das Drachenschwert, Daniel Hanover, Blanvalet, € 14,00
Dolch und Münze – Bd 2, Königsblut, Daniel Hanover, Blanvalet, € 15,00
Dolch und Münze – Bd 3, Das Gesetz des Tyrannen, Daniel Hanover, Blanvalet, Juli 2014

Auch hier geht es weiter! Eine Fantasy-Geschichte aus Fantasy-Stoff. Eigentlich kennt man viele Aspekte der Geschichte schon, Elspeth Cooper lässt sich Zeit mit der Entwicklung und der erste Band konnte mich erst auf den zweiten Anlauf hin gefangen nehmen. Manchmal ist so etwas eben auch Stimmungssache, denn beim zweiten Versuch war ich sofort gefangen in der Welt. Für mich ist die Autorin vor allem eine Meisterin der Bilder. Alles war vor meinen Augen – klar und deutlich – vielleicht war ich sogar ein bisschen dort, in dieser Welt, die so viel mit unserer gemein hat und doch so anders ist. Die Geschichte um Gair geht auch in Band zwei "Die wilde Jagd" sehr ruhig weiter. Neue Figuren und neue Aspekte. Alles in allem wirken die Bände für mich sehr episch und groß angelegt. Der Serientitel "Die wilde Jagd" ist im  höchsten Maße irreführend, ich würde das Ganze eher als "Die stille Pirsch" bezeichnen ;-). Bisher ist nur ein weiterer Teil angekündigt, aber das ist sicher noch nicht alles – und ich freue mich darauf!

Die wilde Jagd – Bd 1, Die Lieder der Erde, Elspeth Cooper, Heyne, € 14,99
Die wilde Jagd – Bd 2, Die wilde Jagd, Elspeth Cooper, Heyne, € 14,99
Die wilde Jagd – Bd 3, Der Schleier der Macht, Elspeth Cooper, Heyne, Juli 2014

Die Russen kommen! Klingt wie ein alter Hut (Kalter Krieg und so…), ist es auch. Spätestens seit Lukianenko spielen russische Autoren in der phantastischen Literatur wieder eine deutliche Rolle. "Die Chroniken von Hara" ist nach den "Chroniken von Siala" die zweite Serie von Alexey Pehov. Seit Oktober ist der Zyklus vollständig und mit "Sturm" ist auch die zweite, in sich völlig geschlossene Reihe, zu einem (guten!) Ende gebracht. Auch wenn wir mit Garrett einen alten Bekannten wieder treffen, ist diese Geschichte völlig anders als sein Erstlingswerk. Pehovs Welt ist hart und kühl, seine Charaktere werden nie zu Freunden, trotzdem habe ich jeden Band herbeigesehnt und hätte am Ende auch gerne weiter gelesen. Vielleicht wird es ja noch weitere Abenteuer in dieser Welt zu lesen geben.

Die Chroniken von Hara – Bd 1, Wind, Piper Verlag, € 16,99
Die Chroniken von Hara – Bd2, Blitz, Piper Verlag, € 16,99
Die Chroniken von Hara – Bd3, Donner, Piper Verlag, € 16,99
Die Chroniken von Hara – Bd4, Sturm, Piper Verlag, € 16,99

So, das war jetzt für mich relativ viel Fantasy. SF Titel hatte ich aber diese Jahr schon etliche (Jeschke: Dschiheads, Bacigalupi: Schiffsdiebe…) und auch bei den Hardcover-Empfehlungen waren einige dabei. Horror, Thriller und Jugendbuch hatte ich auch schon einiges erwähnt, bleibt also nur die Fantasy. Auch mal nicht schlecht, da wird mir öfter vorgeworfen, ich würde diesen Bereich ein wenig vernachlässigen…

Im Bereich Taschenbuch ist es für mich diesmal ganz schön schwer. Meine persönlichen Highlights habe ich alle zum Teil mehfach angepriesen. Ber Wunschzettel soll ja aber nicht einfach nur eine Liste mit guten Büchern sein, sondern auch eine persönliche Empfehlungsliste. Wiederholen will ich mich nicht ständig, deswegen ganz ganz kurz nochmal der Hinweis, in der Kategorie Tipps auch so noch mal zu schmökern. Ich habe nicht nur ganz aktuelle Bücher zusammengeschrieben, sondern für euch eine echte Wunschliste,  auch mit Romanen,

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Wunschzettel Bücher

von am 26. November 2013 Kommentare deaktiviert für Wunschzettel Bücher

Sodala, mir liegen dieses Jahr die besonderen Dinge näher am Herzen, als andere. Vielleicht bin ich durch die Vielzahl schöner Veröffentlichungen mitgerissen worden. Seis drum, zuerst die Bücher. Auf die Taschenbuch-Tipps müsst ihr noch warten. Dieser Artikel ging einfach flotter von der Hand.

Märchenhaft, verspielte Fantasy. Mit vielleicht nicht so viel spielerischem Wortwitz wie Moers, aber ähnlich bezaubernd und fantasievoll kommt der Roman von Catherynne M. Valente daher. Ein kleiner Trost darüber hinweg, dass wir auf den dritten Buchhaim Band von Herrn Moers jetzt bis nächsten Herbst warten müssen.
Allein der Titel Die wundersame Geschichte von September, die sich ein Schiff baute und das Feenland umsegelte spricht Bände. Als Mythpunk bezeichnet die Autorin ihre eigene Art zu schreiben und tatsächlich, jenseits aller Trendreiterei die man in diese Bezeichnung hineininterpätieren könnte, fühlt sich diese Bezeichnung richtig an – wild, poetisch, märchenhaft und vor allem völlig frei von jeglicher Verstaubtheit. Mein Tipp für verträumte Winterabende.

Die wundersame Geschichte von September, die sich ein Schiff baute und das Feenland umsegelte, Catherynne M. Valente, Rowohlt, € 17,95

The cheeky little british Miss. Soeben ist der Fünfte Fall von Flavia de Luce erschienen. Ein Grund mehr die Reihe von Alan Bradley zu empfehlen. Die Abenteuer der little Miss Marple sind jedes für sich genommen unglaublich amüsant. Ja, es sind irgendwie Jugendbücher und ja, Flavia ist ein kleines Mädchen, aber das Flair der Reihe, die liebevollen Details und die vertrackt konstruierten Fälle machen die Krimis zu einem echten Lesevergnügen. Frech, spannend, witzig und very british!

Flavia de Luce – Bd 1, Mord im Gurkenbeet, Alan Bradley, Blanvalet Taschenbuch, € 8,99
Flavia de Luce – Bd 5, Schlussakkord für einen Mord, Alan Bradley, Penhaligon, € 19,99

Tagebuch nach dem Zusammenbruch. Ich tue mir schwer, über das Buch zu reden, wenn ich es Kunden empfehle. Mir liegt immer der Vergleich mit Marlene Haushofer auf der Zunge. Der Vergleich stimmt aber nur in Bezug auf die sehr persönliche und ruhige Erzählweise. Das Ende der Welt ist viel realer und der Protagonist zeichnet als Mann natürlich kein überkommenes Frauenbild. Trotzdem ist er ein Auslaufmodell in einer sterbenden Welt. "Big Hig" ist kein Held, der sich durch eine postapokalyptische Wüste metzelt, sondern ein ganz normaler Mensch, mit eigentlich nur einem Ziel, möglichst viel Normalität in diese neue Welt hinüberzuretten. Ich habe an dem Buch sehr langsam gelesen, weil ich immer wieder abgeschweift bin, meine Gedanken auf die Reise habe gehen und die Bilder in meinem Kopf habe wirken lassen. Trotz allem ist das Buch am Ende kein Frustbuch, das einen in Depressionen stürzt. "Big Higs" Weg ist sehr persönlich und durchaus hoffnungsvoll positiv. Ein sehr bewegendes Buch für ruhige Stunden einfühlsam ins Deutsche übertragen von Eva Bonné.

Das Ende der Sterne, wie Big Hig sie kannte, Peter Heller, Eichborn, € 19,99

Wiener Schmäh vom Deutsch-Amerikanischen Feuilletonisten Hannes Stein. Ja, ich habe bereits darüber geschrieben (Link). Aber dieses Buch gehört definitiv auf die Wunschzettel-Liste 2013. Es ist einer dieser überraschenden Zufallsfunde meinerseits und wahrscheinlich auch einer dieser seltenen Ausflüge, eigentlich völlig anders ausgerichteter Autoren, ins Genre SF. Hannes Steins Vita (hier ein Link zu wikipedia) liest sich extrem vielseitig und interessant und diese vielschichtige Klugheit hat er auch in den Alternativ-Welten Roman Der Komet einfließen lassen, in dem die Weltkriege nicht stattgefunden haben und alles ein bisschen antiquierter und europäischer wirkt. Fast verklärt – mit wirklich komischem Humor und einfach nett. Steins alternative Realität ist verkommt dabei nie zum wehmütigen "ach wäre das schön"-Traum, sondern bietet vielmehr ein vielschichtiges und intelligentes Zerrbild der Geschichte. Die Entwicklung seiner Geschichte ist dabei manchmal langsam aber nie uninteressant oder langweilig. Ich würde gerne mehr solche Bücher lesen und mir wünschen, dass solche Autoren mal auf Bestsellerlisten landen würden und den Mainstreamdreck der Verlagsgiganten vertrieben, aber das ist wohl eine alternative Realität 😉

Der Komet, Hannes Stein, Galiani Verlag, € 18,99

Houston, Houston! Eines der Dinge, die ich mir immer wünsche, sind liebevoll gestaltete, bibliophile Ausgaben oder Werksausgaben bedeutender Autoren des Genres. Selten genug geht dieser Wunsch in Erfüllung, aber manchmal eben gleich doppelt. Derzeit erscheint beim Septime Verlag eine Werksausgabe von James Tiptree junior, einer der interessantesten Phantastik-Autorinnen des 20. Jahrhunderts. Das wirklich schöne daran ist, dass die Werke Tiptrees bisher nur sehr fragmentarisch in deutscher Sprache veröfffentlicht wurden und damit in der perfekten Werksausgabe unglaublich viele deutsche Erstveröffentlichungen enthalten sind. Außerdem wird die Edition von einer passenden Biographie ergänzt, die das tragische Leben dieser großen Frau beleuchtet. Die Ausgabe ist nicht billig, aber ein echtes Juwel.

James Tiptree junior Biographie
Das Doppelleben der Alice B. Sheldon, Julie Phillips, Septime Verlag € 29,00
James Tiptree junior Kurzgeschichten
Doktor Ain, Septime Verlag € 22,30
Liebe ist der Plan, Septime Verlag erscheint 2015
Houston, Houston!, Septime Verlag € 23,30
Zu einem Preis, Septime Verlag € 23,30
Quintana Roo, Septime Verlag € 18,40
Sternengraben, Septime erscheint 2014
Yanqui Doodle, Septime Verlag erscheint 2014
James Tiptree junior Romane
Die Mauern der Welt hoch, Roman, Septime erscheint 2015
Helligkeit fällt vom Himmel, Roman, Septime erscheint 2016

Walter Moers mimt Martins Schorsch? Ich selbst glaube ja an das Gesamtkunstwerk des Hildegunst von Mythenmetz, aber die unkenden Stimmen werden immer lauter, ob der Verspätung des dritten Teiles und der Verzögerung und Teilung des Gesamtwerkes durch die Aufteilung im Deutschen, in der Übersetzung von Walter Moers, der offensichtlich eine Schaffenskrise durchleben muss. Dass stattdessen eine colorierte Neuauflage des ersten Zamonienbandes eingeschoben wird, ist ungeheuerlich. Bleibt dem treuen Devotionalienkäfer nichts, als den Nepp mitzumachen und anschließend gleich noch den Zamonien Kalender 2014 (Auf dessen Rückseite, wie zum Hohn, das Erscheinungsdatum von "Das Schloss der träumenden Bücher" noch mit Herbst 2013 angekündigt steht)

Die 13 1/2 Leben des Käpt’n Blaubär, Knaus, € 29,99
Zamonien Kalender 2014, Knaus, € 16,99

Sodala, mir liegen dieses Jahr die besonderen Dinge näher am Herzen, als andere. Vielleicht bin ich durch die Vielzahl schöner Veröffentlichungen mitgerissen worden. Seis drum, zuerst die Bücher. Auf die Taschenbuch-Tipps müsst ihr noch warten. Dieser Artikel ging einfach flotter von der Hand.

Märchenhaft, verspielte Fantasy. Mit vielleicht nicht so viel spielerischem Wortwitz wie Moers, aber ähnlich bezaubernd und fantasievoll kommt der Roman von Catherynne M. Valente daher. Ein kleiner Trost darüber hinweg, dass wir auf den dritten Buchhaim Band von Herrn Moers jetzt bis nächsten Herbst warten müssen.

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Erben der Nacht – Sternenkrone I

von am 22. November 2013 Kommentare deaktiviert für Erben der Nacht – Sternenkrone I

SternenkroneTitel: Erben der Nacht (King’s Dragon)
SerienZyklentitel: Sternenkrone (Crown of Stars)
Autor: Kate Elliott
Verlag, Nummer: Goldmann/Blanvalet 24742 (Folgebände: 24743, 24744, 24842, 24843, 24844, 24131, 24132, 24138, 24139, 24140, 24141)

update: Bis 2008 sind bei Blanvalet insgesamt 12 Einzelbände erschienen. Die im deutschen geteilten 6 Bände schließen die Geschichte mit dem Titel "Die letzte Schlacht" zwar vermeindlich ab, trotzdem ist der 7. und namensgebende Band ("Crown of Stars") leider auf deutsch nie erschienen. Ab 2005 wurde die Serie nochmal als Doppelbände (bzw Komplettbände) aufgelegt. Leider nur bis Band 9/10. Lieferbar ist nichts mehr und vor allem die letzten beiden Bände, die nicht mehr als Doppelbände erschienen sind, sind recht selten.

Dieser Roman, den ich auf Empfehlung gelesen habe, ist der erste von sechs Bänden, die laut Verlagsankündigung alle noch im Laufe dieses Jahres erscheinen werden. Inzwischen habe ich auch die Lektüre des zweiten Taschenbuchs der Serie beendet und kann somit ein fundierteres Urteil abgeben. „Sternenkrone 2“ schraubt die Erwartungen an die weiteren Werke der Autorin eher noch höher.

Inhalt:

Die Küsten des Königreichs Wendar werden immer häufiger von den nichtmenschlichen Aikha verheert. Auf diese Angriffe kann König Henry nur unzureichend reagieren, da ein Aufstand seiner Halbschwester Sabella droht. In diese Intrigen und Kämpfe werden zwei junge Menschen verwickelt: Alain, ein Findelkind, eigentlich für die Kirche bestimmt, und das Waisenkind Liath, deren Eltern verfemte und gejagte Magier waren. Beide befinden sich in den jeweils gegnerischen Lagern. Alain leistet Frondienste beim Grafen Lavastine im Westen, Liath gerät in die Fänge eines perfiden Geistlichen im Nordosten des Reiches. Unaufhaltsam werden sie in den Bruderkrieg hineingezogen.

Beurteilung:

Zunächst besticht die lebendige Schilderung der Lebensumstände in einer durch rigorose Standesschranken reglementierten mittelalterlichen Gesellschaft sowie die Wirklichkeitsnähe der geschichtlichen Situation, daß die beiden Reichshälften Wendar und Varre noch nicht zusammengewachsen sind. Die bewegende Darstellung von Einzelschicksalen mit teilweise extremen geistigen und materiellen Zwängen und die scharfe Analyse der sozialen Lage von Gruppen und Schichten verleihen dem bunten Gemälde Tiefenschärfe und Eindringlichkeit. Die beiden jungen Protagonisten werden glaubwürdig dargestellt, sie tragen ihr lange Zeit bedrückendes und tragisches Los mit zähem Mut und ohne unglaubwürdiges Heldentum, letztlich ist auch ein endgültiges Scheitern möglich. Überzeugend wirkt auch der sadistische Geistliche, der Bastardabkömmling einer einflußreichen Adligen. Mit einer psychologisch raffinierten Mischung aus Geduld und Brutalität treibt er sein Opfer an den Rand der Selbstaufgabe.
Mit feinem Gespür für Dramaturgie wird in diese erdverbundene aber manchmal auch von starken Emotionen aufgewühlte Welt der Menschen das Element der Magie hineingewoben. Virtuos handhabt die Autorin deren vielfältige Facetten und Ausprägungen, bedrohlich und helfend oder auch nur geheimnisvoll und verwirrend, nie ganz enthüllt und zwiespältig. Das verbotene und von der Kirche geächtete Wissen und die nur unter extremen Mühen und Opfern erreichbaren Künste sind mit geheimnisvollen Ritualen und Gefahren verbunden. Die bunte Vielfalt der magischen oder geheimnisvollen Ingredienzien reicht vom Rückzug in die innere Spiritualität, religiösem Mystizismus, Sterndeutung, heilenden Kräften, Tierverständnis, nichtmenschlichen Wesen und alptraumhaften Kreaturen bis zum seltenen Eingreifen übergeordneter Mächte.
Es bleibt noch anzumerken, daß der Roman ordentlich übersetzt ist, zumindest keine sprachlichen Schludereien und Holprigkeiten aufweist, auch kaum Druckfehler auffallen – was beides heute leider gar nicht mehr selbstverständlich ist. Eine Landkarte, ein knappes Glossar und ein Stammbaum der Herrscher von Wendar und Varre runden den Roman ab.

Fazit:

Der Roman „Erben der Nacht“ kann sicherlich in die oberen Ränge der Fantasy-Literatur eingestuft werden. Das rundum gelungene Werk weist erheblichen Tiefgang sowie psychologische Glaubwürdigkeit auf. Hervorzuheben ist auch der überzeugend dargebotene Anteil der historisierenden Elemente und die fesselnde Darstellung der allgemeinen Lebensumstände, nicht nur verdichtet in Ausnahmesituationen. Menschen mit ihren Nöten und Ängsten, Träumen und Sehnsüchten, dumpfen Trieben und hochfliegenden Plänen erfüllen die Seiten des Buches mit Leben. Die wohl bedeutendste Leistung der Autorin liegt in der immer wieder geschickt eingefügten Bandbreite der Magie, woraus eine Vielfalt neuer Situationen und Ideen erwächst. Dank dieser deutlichen Vorzüge ermüdet das Interesse des Lesers an keiner Stelle, obwohl die Handlung im allgemeinen nicht zu schnell vorangetrieben wird – glücklicherweise, denn ich schätze epische Fantasy-Dichtung. Ein weiterer Vorzug des Romans ist die besondere Sorgfalt, die Kate Elliott auf die Entwicklung der beiden Protagonisten in ihrer jeweiligen Situation und ihrem sozialen Umfeld verwendet.
Den einzigen zu bemängelnden Aspekt liefert das wenig gelungene Titelbild des ersten und das leider noch weit schlechtere des zweiten Bandes, aber das ist ja ein nur allzu bekanntes Klagelied. Abgesehen von diesem kleinen Wermutstropfen bleibt alles in allem festzustellen, daß mit „Sternenkrone 1“ ein spannendes und vielschichtiges Debut für einen Fantasy-Zyklus vorliegt, prallvoll mit Leben und Emotionen und fern von allen sattsam bekannten blutleeren Heldengesängen.

 

Titel: Erben der Nacht (King’s Dragon)
SerienZyklentitel: Sternenkrone (Crown of Stars)
Autor: Kate Elliott
Verlag, Nummer: Goldmann/Blanvalet 24742 (Folgebände: 24743, 24744, 24842, 24843, 24844, 24131, 24132, 24138, 24139, 24140, 24141)

update: Bis 2008 sind bei Blanvalet insgesamt 12 Einzelbände erschienen. Die im deutschen geteilten 6 Bände schließen die Geschichte mit dem Titel "Die letzte Schlacht" zwar vermeindlich ab, trotzdem ist der 7. und namensgebende Band ("Crown of Stars") leider auf deutsch nie erschienen. Ab 2005 wurde die Serie nochmal als Doppelbände (bzw Komplettbände) aufgelegt.

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Vielleser und Brettspielfans

von am 15. November 2013 Kommentare deaktiviert für Vielleser und Brettspielfans

AntiMitteDas Antiquariat als Bücherei

Wir haben eine ganze Reihe von "Heavy Usern" im Bereich Taschenbuch und Comic. Kunden, die wirklich viel lesen – wirklich viel – mehr als wir und oft auch schneller… Dabei gibt es mindestens zwei verschiedene Arten im Umgang mit dieser Leselust. Klar der Sammler. Der macht sich eigentlich auch keine Gedanken über das Volumen der von ihm erworbenen Ware. Der Besitz steht hier eigentlich immer im Vordergrund und der Lesestapel auf dem Bettkästchen wird in Sinuskurven um einen Wert herumschwingen, der bestenfalls als einsturzgefährdet oder monumental bezeichnet werden kann. Auf der anderen Seite stehen die Leser, denen das Lesen im Vordergrund steht. Der anschließende Besitz ist nicht unbedingt verpflichtend, wenn auch in besonderen Fällen durchaus erwünscht. Lesefutter dieser Art kann man sich heute natürlich auch in Form von ebooks zu Gemüte führen oder klassischer in der Bücherei oder eben – wie bei uns – via Kauf und Verkauf in unserem Antiquariat. Auf den ersten Blick wirkt der Verlusst zwischen Neukauf und Verkauf deutlich höher, als eine Leihgebühr, muss es aber nicht sein und darf es manchmal auch… Der Unterschied liegt hier wieder im Detail. Wenn ein Kunde brandheiße, aktuelle Titel sehr schnell und vor allem in wirklich gutem Zustand verkauft, bekommt er für diesen Einsatz auch wieder einen ganzen Batzen seiner nächsten Charge. Eine gute Behandlung der gelesenen Bücher machen in diesem Fall eigentlich alles aus und wir haben mittlerweile etliche Schnellleser, die vor allem gerne viele neue Titel kaufen und diese Möglichkeit nutzen. Für Kunden, denen der Zustand der Bücher egal ist und die nicht unbedingt das Neueste vom Neuen haben müssen gibt es eine Riesenauswahl ab 50 Cent. Dass wir für solche Artikel natürlich auch wenig zahlen, sollte jedem klar sein. Aber mal im Ernst. Bei Büchern aus der 50 Cent Kiste, lohnt sich das Zurückbringen fast nicht und für euch ist die Kiste eine wirklich sinnvolle Alternative zu 1 Cent Büchern im Netz – mit drei Euro Versandkosten – pro Buch…

SpieleDer Laden und die Spiele

Platz und Raum ist für uns leider in ähnlichem Maße Mangelware, wie teilweise bei euch zu Hause. Obwohl wir seit Jahren planen (Bernie hat mit gerade mal wieder versprochen, dass es nächsten Frühjahr definitiv soweit ist 🙂 ) den hinteren Lagerraum umzubauen um ihn teilweise auch als Spielfläche nutzen zu können, krankt der ganze Plan bisher an der unendlichen Flut von Ware in unserem Laden. Für Veranstaltungen haben wir unsere Plätzchen (siehe auch den letzten Artikel) und immer mal wieder hatten wir auch schon Demorunden und kleine Turnierchen im Laden. Viele Spiele kann ich euch schnell mal erklären, wenn Zeit dazu da ist und für "schwierigere Fälle" könnt ihr eigentlich immer einen Termin mit mir machen oder zu einem unserer Spieletreffen kommen. Jetzt möchten wir euch aber noch etwas anderes anbieten. Ab sofort werden wir wieder ein System reaktivieren, von dem wir uns Ende der Neunziger verabschiedet haben, nämlich dem…

Spieleverleih ausgewählter Spiele!

Hiltija hat damit angefangen, regelmäßige Tipps abzugeben und von meiner Wenigkeit wird auch ab und zu das ein oder andere Spiel angeprießen. Ab sofort verleihen wir euch diese Spiele, sofern sie lieferbar sind und ein Exemplar davon als Vorführ und Verleih-Spiel zur Verfügung steht. Die Spiele können gegen ein Pfand und eine kleine Gebühr mit nach Hause genommen und in aller Ruhe im Freundeskreis getestet werden. Die Auswahl wird natürlich im Laufe der Zeit wachsen und wenn Nachfrage besteht, werden wir auch gezielt Spiele für Euch besorgen. Fragt uns einfach, ob euer Wunsch-Spiel dabei ist.

Das Antiquariat als Bücherei

Wir haben eine ganze Reihe von "Heavy Usern" im Bereich Taschenbuch und Comic. Kunden, die wirklich viel lesen – wirklich viel – mehr als wir und oft auch schneller… Dabei gibt es mindestens zwei verschiedene Arten im Umgang mit dieser Leselust. Klar der Sammler. Der macht sich eigentlich auch keine Gedanken über das Volumen der von ihm erworbenen Ware. Der Besitz steht hier eigentlich immer im Vordergrund und der Lesestapel auf dem Bettkästchen wird in Sinuskurven um einen Wert herumschwingen,

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Hawkwoods Reise – Die Königreiche Gottes I

von am 22. Oktober 2013 Kommentare deaktiviert für Hawkwoods Reise – Die Königreiche Gottes I

HawkwoodTitel: Hawkwoods Reise (Hawkwood’s Voyage)
SerienZyklentitel: Die Königreiche Gottes
Autor: Paul Kearney
Verlag, Nummer: Bastei 20299 (Folgebände: 20315, 20379, 20480, 20485)

update: Es gibt leider keine aktuelle deutsche Ausgabe, also immer mal im Antiquariat stöbern ;-). Ich habe es neulich erst gesehen…

Dieses ist der dritte bei Bastei veröffentlichte Roman des britischen Autors. Die beiden ersten (”Der magische Wald” und ”Der Weg nach Babylon”) waren stimmungsvolle, aber ungewöhnliche Einzelwerke, nicht leicht zu empfehlen, aber für eine schmale Leserschicht doch sehr interessant. Der vorliegende Roman, der erste einer Serie – der zweite erscheint leider erst im Herbst dieses Jahres – dürfte wohl breitere Publikumszustimmung erhalten.

Inhalt:

In einer Fantasywelt, zeitlich etwa vergleichbar einem Europa am Ende des Mittelalters, also auch einer Epoche großer Umwälzungen und Machtverschiebungen, müssen sich die fünf Königreiche des Westens gegen den Ansturm der sieben Sultanate des Ostens verteidigen. Aekir, die reichste und am stärksten verteidigte Stadt Torunnas, des östlichsten der Königreiche, ist nach heroischem Kampf gefallen, die Sieger wüten gnadenlos. Ein weiterer Vormarsch unter Shar Baraz, dem erprobten Heerführer des riesigen Heeres der Merduks, ist sicher. Trotzdem herrscht ein erbittertes Ringen um die Vorherrschaft zwischen weltlicher und kirchlicher Macht unter den Gläubigen. Die ”Raben Gottes”, ein fanatischer und einflußreicher Orden, verbrennen öffentlich alle Dweomer-Begabten, also Magier, Telepathen, Hexer, Wettermacher usw. Soviel zur Ausgangssituation des beeindruckenden Romans.

Beurteilung:

Hawkwoods Reise geht neue Wege, hat ungewöhnliche Ansätze, liebevoll ausgemalte Einzeldarstellungen und überzeugende Massenszenen. Das Panorama dieser Welt ist faszinierend farbenfreudig ausgemalt. Feldschlangen, Hakenbüchsen und Sprengstoff gibt es schon, aber auch Armbrüste, Säbel und Lanzen kommen noch zum Einsatz. Erste Ansätze für einen neuen Schiffstyp werden aufgezeigt, gebaut im bunten Treiben einer Hafenstadt mit all ihrem Reichtum, aber auch menschlichem Bodensatz. Fanatismus und Machstreben,  Bücherverbrennungen und Inquisition, Intrigen und Sinnesrausch, Magie und harter Seefahreralltag, Sexualität und Kampf ums Überleben, Feigheit und Tapferkeit, die ganze Fülle des Daseins  und menschlichen Strebens wird vor uns ausgebreitet. Die Charaktere dieses Romans sind voller Leben und Eigenwilligkeit, geprägt von ihrer Umwelt, aber auch diese gestaltend.

Fazit:

Natürlich kann eine abschließende Beurteilung des Werkes erst nach der Lektüre des letzten Bandes erfolgen, aber dieser Auftakt ist wirklich vielversprechend. Vor allem Leser, die ein wenig Interesse für die geschichtlichen Aspekte einer Welt aufbringen, werden auf ihre Kosten kommen. Eine Fantasywelt voller Magie, Schlachten und Intrigen an der vergleichbaren Wende zur Neuzeit ist recht ungewöhnlich für dieses Genre, aber sehr überzeugend in ihrer Detailfreude und ihren ungewöhnlichen Protagonisten, geht sehr weit weg vom märchenhaften Charakter so vieler anderer Bücher. Bisweilen, das sei nicht unerwähnt, zeigt dieser Roman eine realistische Härte in Massen- und Einzelszenen, die nichts beschönigt, ja erschreckt, aber nie abschreckt. Man kann wohl unumwunden dem letzten Satz des Covertextes zustimmen: ”Ein Highlight der epischen Fantasy, von einem Autor, der …Stimmung und Atmosphäre zu schaffen versteht.”

 

Titel: Hawkwoods Reise (Hawkwood’s Voyage)
SerienZyklentitel: Die Königreiche Gottes
Autor: Paul Kearney
Verlag, Nummer: Bastei 20299 (Folgebände: 20315, 20379, 20480, 20485)

update: Es gibt leider keine aktuelle deutsche Ausgabe, also immer mal im Antiquariat stöbern ;-). Ich habe es neulich erst gesehen…

Dieses ist der dritte bei Bastei veröffentlichte Roman des britischen Autors. Die beiden ersten (”Der magische Wald” und ”Der Weg nach Babylon”) waren stimmungsvolle, aber ungewöhnliche Einzelwerke, nicht leicht zu empfehlen,

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Derf Backderf – Mein Freund Dahmer

von am 15. Oktober 2013 2 Kommentare

Mein Freund Dahmer

John „Derf“ Backderf der für seine Cartoons mit dem ROBERT F. KENNEDY JOURNALISM AWARD ausgezeichnet wurde, ist in Deutschland nur einem eher überschaubaren Publikum bekannt. In der Tat handelt es sich bei MEIN FREUND DAHMER um Backderfs erste Veröffentlichung in deutscher Sprache. Während das TIME MAGAZINE von einem der fünf wichtigsten Sachbüchern des Jahres 2012 spricht, sorgte die Veröffentlichung in Deutschland für hitzige Diskussionen in einschlägigen Foren an denen sich auch etablierte Autoren beteiligten. Beim angesprochenen Dahmer handelt es sich nämlich um niemand geringeren als Jeffrey Dahmer, einem der bekanntesten Serienmörder unserer Zeit. So wurde angezweifelt, ob sich das Medium Comic für diese Geschichte eignet oder ob diese ernste Thematik dadurch nicht eher trivialisiert wird. Auch gab es die Befürchtung, dass Jeffrey Dahmer und seine Taten (durch das gewählte Medium) glorifiziert werden. Eine nicht ganz unberechtigte Befürchtung gibt es doch Menschen, die Dahmer zu einem Vorbild für Außenseiter stilisieren. Dies alles ist MEIN FREUND DAHMER entschieden nicht.

Viel mehr beschreibt Autor und Zeichner Backderf wie es war, mit einem Jungen zur Schule zu gehen, mit ihm befreundet zu sein, der eine solchen Weg einschlug. Er beschreibt, wie Dahmer auf der High School war, wie er auf seine Mitschüler gewirkt hat, wie er sich unbemerkt von allen immer weiter in ein Monster verwandelt hat. Backderf beschreibt eindringlich wie Dahmer sich immer weiter in seine Außenseiterrolle zurückgezogen hat, wie seine wenigen Freunde sich immer weiter von ihm entfernten, da er auch ihnen wie ein Sonderling vorkam und niemand eine wirklich enge Bindung zu ihm aufbauen konnte.

Backderf beschreibt auch Dahmers ungewöhnliche Verhaltensweisen und Hobbys, seinen Abstieg in den Alkoholismus und geht auf die Probleme im Elternhaus ein. Er stellt sich die Frage, was hätte anders laufen können muss aber eingestehen, dass er (und seine Freunde) nur dumme Teenager waren, die nichts hätten ändern können. Viel interessanter ist die Frage, wo denn die Erwachsenen waren. Von denen merkte niemand etwas. Die Eltern waren zu sehr mit ihren eigenen Problemen beschäftigt. Den Lehrern fiel nichts auf. So war es damals wohl. Ein krasser Gegensatz zur Gegenwart, in denen bei Kindern oft allzu schnell eine Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung diagnostiziert wird. Keines dieser Extreme sollte die Lösung sein. Doch für eine vorsichtige Beurteilung scheint oft einfach die Zeit zu fehlen …

Jeffrey Dahmer tötete zwischen 1978 und 1991 siebzehn Menschen. Diese Taten sind nicht zu entschuldigen. Daran ist Backderf auch nicht gelegen. MEIN FREUND DAHMER ist autobiographisch, es ist nachdenklich, beklemmend, gut recherchiert und exzellent erzählt. Ob nun Comic oder Sachbuch, mit dem vorliegenden Buch ist Walde + Graf/Metrolit gelungen, ein großartiges Stück Literatur nach Deutschland zu holen. Ein hoffentlich auch zum Nachdenken anregendes Werk. Denn vielleicht sind die Jeffrey Dahmers dieser Welt wirklich vermeidbar, wenn wir alle nur ein wenig mehr auf unsere Mitmenschen achten …

John „Derf“ Backderf der für seine Cartoons mit dem ROBERT F. KENNEDY JOURNALISM AWARD ausgezeichnet wurde, ist in Deutschland nur einem eher überschaubaren Publikum bekannt. In der Tat handelt es sich bei MEIN FREUND DAHMER um Backderfs erste Veröffentlichung in deutscher Sprache. Während das TIME MAGAZINE von einem der fünf wichtigsten Sachbüchern des Jahres 2012 spricht, sorgte die Veröffentlichung in Deutschland für hitzige Diskussionen in einschlägigen Foren an denen sich auch etablierte Autoren beteiligten. Beim angesprochenen Dahmer handelt es sich nämlich um niemand geringeren als Jeffrey Dahmer,

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Ein paar Lesetipps nach dem Urlaub…

von am 9. Oktober 2013 Kommentare deaktiviert für Ein paar Lesetipps nach dem Urlaub…

…da hatte ich mal wieder Zeit zum Lesen. Richtig Zeit, deswegen sind es neben ein paar sportlichen Aktivitäten, Kultur, Faulenzen und vielen Spieleabenden auch etliche gelesene Seiten geworden.

Da wäre zunächst einmal ein reinrassiger Science Fiction Roman aus deutscher Feder. Vom Großmeister der deutschen SF: Wolfgang Jeschke ist nicht nur einer der verdienstvollsten Herausgeber deutscher SF sondern auch ein vielfach ausgezeichneter Autor. Für sein "Cusanus-Spiel" hat er sowohl den "Deutschen Science Fiction Preis", als auch den "Kurd Laßwitz Preis" in der Kategorie bester Roman des Jahres erhalten.
Sein neuester Roman "Dschiheads" ist wieder ein kleines Wunderwerk. Wolfgang Jeschke zeigt einmal mehr, dass er zu den ganz Großen des Genres gehört, auch international. Die Leichtigkeit und Vielfalt seines Erzählens führt den Leser in eine exotische Welt, die sich mit den großen Fremdweltenromanen eines Aldiss oder Foster vergleichen kann. Diese Leichtigkeit macht es dem Leser möglich immer wieder zu lachen, in einer Geschichte voller Abgründe und fanatischen Wahnsinns (ja, das Wort "Dschiheads" ist tatsächlich genau die Verballhornung, die ihr euch schon gedacht habt). Für mich hatte das Buch alles, was ein guter Science Fiction haben muss, inklusive des richtigen Mischungsverhältnisses aus Abenteuer, Realitäts-Bezug, Phantastik, kritischem Ernst und eben auch leichtem Humor. Einfach rund und gut.

Nummer zwei war dann gleich noch ein SF Roman von einem Meister, allerdings einem jüngeren. Der Autor wurde für seinen ersten Roman 2009 mit Hugo und Nebula Award ausgezeichnet. "Biokrieg" war ein genialer erster Wurf für den Amerikaner Paolo Bacigalupi. Sein Werk "Schiffsdiebe" war für den National Book Award nominiert. Vielleicht nicht ganz so "erwachsen", ist das Buch auch zuerst im Heyne Jugendlabel "Heyne fliegt" erschienen. Trotzdem ist die Welt, in die uns dieses Buch entführt nicht weniger kaputt und krank, als seine Zukunftsvision in "Biokrieg". Mit seinem aktuellen Roman "Versunkene Städte" kehrt der Autor wieder in diese Welt zurück. Von Bacigalupe sollte man einfach alles lesen! (Bei Golkonda ist mit "Der Spieler" noch ein weiterer Roman erschienen, den ich aber erst auf meinem Leseestapel liegen habe 😉 )

"Die wundersame Geschichte von September, die sich ein Schiff baute und das Feenland umsegelte" ist der dritte Titel, den ich euch nahelegen möchte und vielleicht auch mein persönlicher Favorit. Ein märchenhaftes Buch. Ein bisschen Alice im Wunderland, ein bisschen Zamonien. Irre Ideen in einer phantastischen Welt. Catherynne M. Valentes Romane waren bereits mit den "Tiptree Award", dem "Andre Norton Award" und dem "Mythopoeic Award" dekoriert, da stürmte 2011 dieser Roman die Bestsellerliste der New York Times. Catherynne M. Valente bezeichnet ihren eigenen irren Stil als Mythpunk. Wer sich verzaubern lassen möchte, sollte unbedingt die abenteuerliche Geschichte lesen, von September und ihren Gefährten, dem bibliophilen Lindwurm Ell und dem blauen Dschinn Samstag auf der Suche nach der bösen Herrscherin, der "Marquess". Ich bin begeistert!

"Lockwood & Co. – Die Seufzende Wendeltreppe" ist das neueste Jugendbuch von "Bartimäus" Autor Jonathan Stroud. Vielleicht nicht ganz so witzig und originell wie die Abenteuer des jungen Zauberlehrlings Nathanael mit dem griesgrämigen Dschinn Bartimäus, aber immer noch wirklich gut und mitreißend zu lesen. Spannend, originell, mit witzigen Charakteren. Dass Stroud sich dabei vieler Bilder bedient, die man aus anderen Romanen kennt, macht er dadurch wett, dass er die Geschichte in einer Welt spielen lässt, die zeitlich schwer einzuordnen ist, auch wenn sie fast modern wirkt. Das jugendliche Agententrio Lucy, George und Anthony Lockwood kämpft dabei als eine Art Geisterjäger gegen die Epidemie an Geistererscheinungen, die England seit Jahrzehnten fest im Griff hat. Die kleine private Agentur muss sich aber auch gegen die Intrigen und Machtkämpfe der großen anderen Agenturen durchsetzen. "Lockwood & Co" ist ein spannendes Jugendbuch mit interessanten Wendungen und witzigen Momenten. Für Jungs und Mädels ab 12 und für Erwachsene, die auch gerne mal ein Jugendbuch in die Hand nehmen. Ich hatte meinen Spaß und werde sicher weiterlesen!

"Der Mond ist nicht genug"… und die Zeit war es auch nicht 😉 deswegen habe ich dieses Buch auch nur fast im Urlaub beendet. Ein paar Seiten haben gefehlt, die waren dann aber auch schnell durch. A. Lee Martinez ist für viele unserer Kunden ein alter Bekannter. "Diner des Grauens", "Eine Hexe mit Geschmack" und viele andere humorige Phantastik-Titel stammen aus seiner Feder. Alle seine Romane sind witzig und vom Humor bestimmt, trotzdem schreibt Martinez oft sehr unterschiedlich und bewegt sich über die ganze Bandbreite der (humorigen) Phantastik. Von Fantasy über SF bis hin zu Horror. Die subjektive Wahrnehmung ist bei den meisten Lesern ein wenig unterschiedlich und so hat fast jeder einen anderen Favoriten. Deswegen stört es mich auch nicht sonderlich, dass die Woche ein Kunde gemeint hat, er habe gehört, dass der neueste Band nicht unbedingt der stärkste sein soll. Ich sehe das anders. Für mich hat "Der Mond ist nicht genug" den bisherigen Favoriten "Der automatische Detektiv" von Platz eins verdrängt. Wie das für euch aussieht, könnt ihr dann selbst entscheiden. Spass werdet ihr so oder so haben, mit dem völlig abgedrehten, skurrilen Wandschrank-Monster mit dem großen Appetit! Einfach Irre!

…da hatte ich mal wieder Zeit zum Lesen. Richtig Zeit, deswegen sind es neben ein paar sportlichen Aktivitäten, Kultur, Faulenzen und vielen Spieleabenden auch etliche gelesene Seiten geworden.

Da wäre zunächst einmal ein reinrassiger Science Fiction Roman aus deutscher Feder. Vom Großmeister der deutschen SF: Wolfgang Jeschke ist nicht nur einer der verdienstvollsten Herausgeber deutscher SF sondern auch ein vielfach ausgezeichneter Autor. Für sein "Cusanus-Spiel" hat er sowohl den "Deutschen Science Fiction Preis", als auch den "Kurd Laßwitz Preis"

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Ender’s Game – Das große (Gewinn)Spiel

von am 8. Oktober 2013 Kommentare deaktiviert für Ender’s Game – Das große (Gewinn)Spiel

Crossover Marketing zwischen Buchverlagen und Filmverleih. "Der Herr der Ringe" hat die gewaltigen Synergiemöglichkeiten bei Verfilmungen phantastischer Werke gezeigt und dem finanziell vor sich hin dümpelnden "Hobbit Presse" Segmentes des Klett Cotta Verlages eine willkommene Geldschwämme beschert.

enderSchön, dass dem Genre, das die Vorlagen für einen Großteil der Hollywood Blockbuster liefert, auf diesem Wege auch mal etwas zukommt. Schade, dass solchen Höhenflügen oft die Talsohle der Mainstreamisierung folgt. Hoffen wir, dass die Verfilmung des SF Klassikers "Das große Spiel" von Orson Scott Card mehr positive Effekte mit sich bringt. Die Vorzeichen stehen gut… und schlecht ;-).

Gut für uns und für euch ist, dass der Heyne Verlag zusammen mit Constantin Film die Möglichkeit gesehen hat, durch Synergieeffekte mit Spezialbuchhandlungen Aufmerksamkeit zu erzeugen. Deswegen gibt es für euch ab heute die Möglichkeit, Kinotickets und die Romanvorlage zu gewinnen. Wir verlosen mit freundlicher Unterstützung des Verleihs und des Verlages jeweils 10 Kinofreikarten, 10 Exemplare "Enders Spiel" und 10 Exemplare "Enders Schatten". Um an der Verlosung teilzunehmen, müsst ihr lediglich eine Mail an info@comicdealer.de schicken, in der ihr folgende drei Fragen beantwortet:

Ender Gewinnspiel

  • 1. Wann wurde der Roman "Das große Spiel" von Orson Scott Card erstmals in Deutschland veröffentlicht
  • a) 1968
  • b) 1999
  • c) 1986
  • 2. Wann wurde der Roman "Enders Schatten" von Orson Scott Card erstmals in Deutschland veröffentlicht?
  • a) 2004
  • b) 2013
  • c) 1995
  • 3. Wann startet die Verfilmung "Ender’s Game" in den deutschen Kinos?
  • a) 2085
  • b) 2013
  • c) 2001

Zu Informationen und Antworten fragen sie Wikipedia oder ihren freundlichen comicdealer 🙂 (Kino Kino, Bücher Tipps)

Schlecht dagegen ist, dass die Chance eine schöne Gesamtausgabe der "Ender Saga" zu veröffentlichen, schon durch die Aufmachung der "ersten Bände" sabotiert wird. Auf dem Cover von Enders Schatten prangt der Satz: Die Fortsetzung des Bestsellers 'Enders Spiel'. Schade, dass da jemand so einen Schmarrn draufschmieren muss. Wie die Zusammenhänge wirklich aussehen und was ihr jetzt leider verpassen werdet, könnt ihr hier lesen…

Crossover Marketing zwischen Buchverlagen und Filmverleih. "Der Herr der Ringe" hat die gewaltigen Synergiemöglichkeiten bei Verfilmungen phantastischer Werke gezeigt und dem finanziell vor sich hin dümpelnden "Hobbit Presse" Segmentes des Klett Cotta Verlages eine willkommene Geldschwämme beschert.

Schön, dass dem Genre, das die Vorlagen für einen Großteil der Hollywood Blockbuster liefert, auf diesem Wege auch mal etwas zukommt. Schade, dass solchen Höhenflügen oft die Talsohle der Mainstreamisierung folgt. Hoffen wir, dass die Verfilmung des SF Klassikers "

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  • Kategorie: Bücher , Science Fiction
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Ender’s Game – Der Auftakt

von am 1. Oktober 2013 1 Kommentar

Enders SpielDer Roman "Das große Spiel" von Orson Scott Card basiert auf einer Kurzgeschichte, die der Autor bereits 1977 für ein Magazin veröffentlichte. Entsprechend einfach und knapp ist die vordergründige Handlung, die kaum über den Kurzgeschichten-Charakter hinauswächst. Vielmehr sind es die Details im Hintergrund und der Blickwinkel, die den Reiz ausmachen. Card hat mit dieser Ausarbeitung der ursprünglichen Kurzgeschichte den Grundstein für eine komplexe Buchreihe geschaffen und vor allem im Hinblick auf den bereits im Folgejahr erscheinenden zweiten Band bereits vorbereitende Hinweise und Charaktermerkmale seiner Protagonisten aufgezeigt.

Enders SchattenDie einzelnen Bände der Ender-Reihe und auch des zweiten, parallel spielenden Schatten-Zyklus sind jeweils in sich abgeschlossen. Überraschende Wendungen und konträre Aspekte entstehen erst innerhalb der Serie. So erklärt sich der Hintergrund der Schuld, um deren Sühne sich der zweite, wesentlich später spielende Teil "Sprecher für die Toten" erst im Nachhinein und trübt nicht schon in "Das große Spiel" die Sicht des Lesers.

Leider sind im Deutschen derzeit nur die beiden ersten Teile der jeweiligen Zyklen beim Heyne Jugendbuchlabel "Heyne fliegt" lieferbar. Es wäre zu wünschen, dass mit einem potentiellen Erfolg des Filmes, auch in Deutschland die Lücke geschlossen wird und vor allem die noch nie übersetzten weiteren Teile in einer Werksausgabe erscheinen werden.

Card hat für die ersten beiden Bände "Das große Spiel" und "Sprecher für die Toten" in zwei aufeinanderfolgenden Jahren die beiden wichtigsten Genrepreise, den Hugo und den Nebula Award erhalten. Mit diesem doppelten Doppel steht er ganz oben im Olymp phantastischer Autoren. Ein solches Potential sollte auch in der deutschen SF-Diaspora gewürdigt werden.

EnderDie Ender-Serie

Das große Spiel, Bastei-Lübbe 1986 (Ender’s Game 1985)
Sprecher für die Toten, Bastei-Lübbe 1988 (Speaker for the Dead 1986)
Xenozid, Bastei-Lübbe 1992 (Xenocide 1991)
Enders Kinder, Bastei-Lübbe 1998 (Children of the Mind 1996)
Ender in Exile, 2008

EnderDer Schatten-Zyklus (parallel zur Ender-Serie)

Enders Schatten, Festa Verlag, 2004 (Ender’s Shadow 1999)
Shadow of the Hegemon, 2001
Shadow Puppets, 2002
Shadow of the Giant, 2005
Shadows in Flight, 2012

Mit dem in Planung befindlichen Buch Shadows Alive sollen die Ender-Serie und der Schatten-Zyklus abgeschlossen werden.

Der Roman "Das große Spiel" von Orson Scott Card basiert auf einer Kurzgeschichte, die der Autor bereits 1977 für ein Magazin veröffentlichte. Entsprechend einfach und knapp ist die vordergründige Handlung, die kaum über den Kurzgeschichten-Charakter hinauswächst. Vielmehr sind es die Details im Hintergrund und der Blickwinkel, die den Reiz ausmachen. Card hat mit dieser Ausarbeitung der ursprünglichen Kurzgeschichte den Grundstein für eine komplexe Buchreihe geschaffen und vor allem im Hinblick auf den bereits im Folgejahr erscheinenden zweiten Band bereits vorbereitende Hinweise und Charaktermerkmale seiner Protagonisten aufgezeigt.

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J. R. R. Tolkien – Die Legende von Sigurd und Gudrún

von am 26. September 2013 Kommentare deaktiviert für J. R. R. Tolkien – Die Legende von Sigurd und Gudrún

Wer zu den Stammkunden von Hermkes Romanboutique gehört, wird die Wirkung dieses kleinen Buchladens jederzeit gerne bestätigen. Diese Wirkung beginnt bei den Räumlichkeiten, die ihren ganz eigenen Charme haben, und wird über die fleißigen Mitarbeiter (sic!) bis zu den regelmäßigen Besuchern des kleinen Ladens und den daraus entstehenden Grüppchen weitergegeben. Der Verfasser des folgenden Artikels heißt Dirk. Er lebt in Berlin und ist leider eher selten im Laden anzutreffen. Jedoch gehört er zu einem der oben angesprochenen Grüppchen und ist im Forum regelmäßig unter dem Namen Night Crawler aktiv. Ein passender Beitrag für einen Laden, der sich der phantastischen Literatur in all ihren Ausführungen verschrieben hat. Widmet er sich doch J. R. R. Tolkien, der in vielerlei Hinsicht als Vater der Fantasy zu sehen ist. Ein mehr als passender Beitrag also. Und ein schönes Beispiel für die Wirkung unserer kleinen Romanboutique. Vielen Dank an Dirk und alle Lesern viel Spaß bei der Lektüre des Artikels!

Oliver L.

Die Legende von Sigurd und Gudrún“ ist Tolkiens liebevolle Neudichtung der Sigurd-Lieder, die er mit viel Hingebung und seiner charmanten tolkien’schen Unverfrorenheit, zu einer vollständigen Saga zusammengestellt hat und die tief in das Herz und die Seele des Vaters von Mittelerde blicken lassen.

Hintergrund: Bei den Sigurd-Liedern handelt es sich um eine nordische Liedersammlung, die den Nibelungen- und den Siegfried-Komplex miteinander verbindet und dabei stellenweise recht deutlich von dem abweicht, was man hierzulande in der Schule über die Siegfried-Saga oder das Nibelungenlied gelernt hat. Zudem wurden die einzelnen Lieder bei der Niederschrift aus verschiedenen Quellen zusammengetragen und können daher nicht widerspruchsfrei zusammengefügt werden. Und das obgleich sie ganz eindeutig verschiedene Akte ein und derselben Geschichte darstellen. Aber das kennt man ja als Tolkienfan. Die Sigurd-Lieder wurden in Island als Teil der Edda-Lieder erst im Mittelalter niedergeschrieben – zu einem Zeitpunkt also, als sie bereits in Vergessenheit zu geraten drohten. Das Besondere an den Sigurd-Liedern ist nun, dass heute ein ganz entscheidender Handlungsstrang fehlt, der sich über mehrere Lieder erstreckt. Deshalb geht man allgemein davon aus, dass hier Teile der (einzigen) Niederschrift verloren gegangen sind, diese ursprünglich also vollständig vorgelegen haben muss.

Der Autor: Tolkien hat sich nun der Sigurd-Lieder angenommen, sie zu einer stringenten, in sich schlüssigen Saga zusammengesetzt und diese mit seiner eigenen Neudichtung bruchfrei durcherzählt. Beim Lesen von Tolkiens Version wird sofort klar, dass es ihm wohl kaum darum ging, die Lieder einfach nachzuerzählen, sondern dass "Die Legende von Sigurd und Gudrún“ vielmehr die Äußerung seiner konkreten Vermutung über den verloren gegangenen Teil ist: Tolkien rekonstruiert die Lücke basierend auf seiner eigenen These mit der gleichen Methodik, mit der er auch seine Mittelerde-Texte zu einem Epos zusammenzusetzen versucht hat. Er schreckt dabei auch nicht davor zurück, vorangehende Handlungen der ursprünglichen Niederschrift so abzuwandeln, dass seine Rekonstruktion im Handlungsverlauf möglichst unbemerkt bleibt. Tolkien geht dabei jedoch so behutsam vor, dass seine Neudichtung nicht zu einer Tolkien-Geschichte wird, sondern stets die Sigurd-Legende bleibt, die lediglich durch ihn erzählt wird.
Ganz generell spürt man jeder einzelnen Zeile die Hingebung und die Liebe an, die Tolkien diesem Sagenstoff entgegen gebracht hat und so erscheinen seine Editierungen denn auch nicht als „Reparaturen“, sondern als der respektvolle Versuch, die Saga so wiederherzustellen, als stamme sie direkt aus der Feder des nordischen Dichters. Jede einzelne Zeile entflammt im Leser oder der Leserin das gleiche Fernweh wie „Der kleine Hobbit“, den gleichen Kummer wie „Der Herr der Ringe“ und die gleiche Melancholie, Tragik und Schönheit wie die Texte und Geschichten über die vorangegangenen Zeitalter von Mittelerde. Überhaupt lässt Tolkien mit diesem Werk tief blicken und offenbart dem Leser den hochtragischen Sagenstoff der Edda-Lieder offenherzig als die dramaturgische Vorlage für all seine eigenen Texte, Geschichten, Lieder und Gedichte. So wird allen Kennern der Sage von Túrin Turambar gleich am Anfang des Buches klar, dass die nordische Version der Tötung des Drachen Fafnir durch Sigurd die direkte Vorlage für den Tod Glaurungs durch Túrin südlich der Teiglin-Stege war. Auch die Folgen dieser Tat sind in der Túrin-Sage die gleichen, wie in den Sigurd-Liedern: Die Bosheit des Drachen führt dazu, dass der jeweilige Held verflucht wird, indem er ein Kind mit seiner eigenen Schwester zeugt, welches ebenfalls verflucht ist. Überhaupt zeigen der übergroße Schicksalsbegriff und die starke, fast unerträgliche Tragik der Sigurd-Lieder eine Nähe zu Tolkiens eigenen Werken, die das Lesen gerade für Fans des Meisters zu einem Erlebnis machen.

Der Übersetzer: Ein besonderes Erlebnis, in dessen Genuss jedoch nur wir deutschen Leser kommen dürfen, ist die Übersetzung des Buches. Oder besser: Seine Nichtübersetzung. Denn Tolkien hat die Sigurd-Saga nicht einfach nur nacherzählt, sondern er hat seine Version in altenglischer Sprache neu gedichtet und zwar in nordischer Stabreimform. Auch Hans Möhring hat unglaubliches geleistet, in dem er seine Übersetzung ebenfalls in die nordische Stabreimform gebracht hat! Wer so etwas tut, muss allerdings bis an die Grenzen der Sprache gehen, und so nimmt es nicht Wunder, dass der Leser notgedrungen hier und da mit Kompromissen leben muss, was die deutsche Version angeht. Doch auch hierfür hat Möhring zwei brillante Lösungen gefunden: Überall dort, wo er sich aus metrischen oder sprachlichen Gründen von Tolkiens Vorlage entfernen muss, richtet er sich stattdessen nach dem Wortlaut der nordischen Originale. Doch da ihn auch das nicht befriedigen konnte, hat er sich dafür entschieden, Tolkiens Verse im altenglischen Original zu erhalten. So kommt es also, dass man auf den jeweils ungeraden (linken) Seiten des Buches den Originaltext lesen kann, dem auf den jeweils geraden (rechten) Seiten seine Übersetzung gegenüber gestellt ist.

Der Sohn: Wie alle posthumen Veröffentlichungen Tolkiens enthält auch „Die Legende von Sigurd und Gudrún“ umfangreiche und sehr aufschlussreiche Anmerkungen von Christopher Tolkien, der den Leser oder die Leserin zudem sehr kenntnisreich in den literarisch-historischen Hintergrund des Sigurd-Komplexes einführt und auch die Ansichten seines Vaters dazu darstellt. Wichtig sind Christophers Anmerkungen natürlich vor allem dort, wo sein Vater Vervollständigungen, Editierungen, und Anpassungen an der Überlieferung vorgenommen hat. Er stellt dort auch die Beweggründe dar, die seinen Vater zu diesen Eingriffen veranlasst haben – auch eine sehr spannende Bereicherung für alle Tolkien-Fans.

Fazit: „Die Legende von Sigurd und Gudrún“ dürfte jedoch nicht nur Tolkien-Fans bereichern, sondern auch all diejenigen, die sich für germanische oder nordische Mythen und Sagen interessieren.

Die Legende von Sigurd und Gudrún (Klett-Cotta Verlag, 24,95 Euro) bei Comicdealer bestellen

Wer zu den Stammkunden von Hermkes Romanboutique gehört, wird die Wirkung dieses kleinen Buchladens jederzeit gerne bestätigen. Diese Wirkung beginnt bei den Räumlichkeiten, die ihren ganz eigenen Charme haben, und wird über die fleißigen Mitarbeiter (sic!) bis zu den regelmäßigen Besuchern des kleinen Ladens und den daraus entstehenden Grüppchen weitergegeben. Der Verfasser des folgenden Artikels heißt Dirk. Er lebt in Berlin und ist leider eher selten im Laden anzutreffen. Jedoch gehört er zu einem der oben angesprochenen Grüppchen und ist im Forum regelmäßig unter dem Namen Night Crawler aktiv.

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Das Komplott – Die Reise nach Sarantium I

von am 2. August 2013 Kommentare deaktiviert für Das Komplott – Die Reise nach Sarantium I

KomplottTitel: Das Komplott (Sailing to Sarantium I)
SerienZyklentitel: Die Reise nach Sarantium
Autor: Guy Gavriel Kay
Verlag, Nummer: Heyne 9141 (Folgebände: 9142, 9165, 9166)

update: Es gibt leider keine aktuelle Ausgabe.

Leider sind alle bei Heyne erschienenen Bücher des bekannten Autors vergriffen. Zum Glück wurde wenigstens der dreibändige Zyklus „Die Herren von Fionavar“ (vielen besser bekannt als „Silbermantel“) vor einiger Zeit bei Goldmann neu aufgelegt, bedauerlicherweise mit einem ziemlich kitschigen Cover. Dieser wurde in unserer kleinen Buchhandlung inzwischen über 3000 mal verkauft. Der Auftaktband des neuen vierteiligen Zyklus’ zeigt einen gereiften Autor, der mit leisen Tönen eine faszinierende Geschichte beginnt.

Inhalt:

In Sarantium, der bedeutendsten und mächtigsten Stadt der bekannten Welt, will Kaiser Valerius II. als Krönung seines Lebenswerkes eine monumentale Kirche errichten. Martinian, der genialste Künstler seiner Zeit, soll die riesige Kuppel mit seinen begnadeten Mosaiken schmücken. Um dem berühmten Meister die ehrende Einladung auszuhändigen, wird der kaiserliche Kurier Pronobius Tillicitus, dessen Diensteifer sich allerdings während der langen Reise als nicht immer vorbildlich erweist, in das weit entfernte Reich Batiara entsandt.
Dort jedoch verleugnet der alternde Mosaikleger seine Identität vor dem hochnäsigen Boten. An seiner Stelle soll Crispin, sein nicht minder begabter designierter Nachfolger, als „Martinian“ die beschwerliche und gefährliche Reise nach dem glanzvollen Sarantium antreten. In der Nacht vor seiner Abreise erhält er von seiner bedrängten jungen Königin einen Auftrag von politischer Brisanz. Mit schwerem Herzen beginnt Crispin „die Reise nach Sarantium“, wegen der schweren Herbststürme nicht auf dem sicheren und schnellen Seeweg, sondern auf den beschwerlichen und gefährlichen Landstraßen.

Beurteilung:

Ein wenig verwundert nimmt man hier den englischen Titel („Sailing to Sarantium“) zur Kenntnis, ist er doch mit den Ereignissen nicht in Einklang zu bringen. Aber das sei nur als Randnotiz erwähnt. Die Erzählung gerät durch Detailfreude, Reichtum an eindringlichen Bildern (buchstäblich und übertragen) und großartige erzählerische Momente zum spannenden Erlebnis. Kay präsentiert hier ganz klar einen Fantasy-Roman, so weist z. B. die Welt zwei Monde auf, wird Magie in vielfältiger Ausprägung und innovativer Form eingeführt. Dennoch ist als Vorbild das byzantinische Reich deutlich erkennbar. Im Vorwort beschreibt der Autor seine diesbezüglichen gründlichen Recherchen. Dadurch wirkt der Hintergrund der Geschichte stimmig und geschlossen, bleibt kein Flickwerk, stellt sich nicht als bloße Zutat dar, wie leider in so vielen anderen vergleichbaren Werken des Genres.
Nicht minder überzeugend zeichnet der Schriftsteller die Stimmungen und Überzeugungen seiner Protagonisten. Crispin, dem durch die Pest seine geliebte Frau und seine beiden kleinen Kinder hinweggerafft wurden, hat allen Lebensmut verloren, wird allein durch die Hingabe an seinen Beruf aus seiner tiefen Depression gezogen. Nur bruchstückweise und widerstrebend erwacht er aus seiner Erstarrung und Einsamkeit, nimmt nur zögernd am Leben wieder teil. Aber nicht nur die Hauptakteure sind glaubwürdige Charaktere, auch jede Nebenfigur verkörpert einen eigenständigen, scharf beobachteten Menschen. Nie verfällt Kay ins Klischee, skizziert schlampig oder umrißhaft, immer zeigt er die Vielfalt menschlichen Verhaltens auf.
Nach dem zunächst verwirrenden und mit der eigentlichen Geschichte nicht in Einklang zu bringenden Prolog bleibt der Autor strikt im Rahmen seiner Handlung, erzeugt starke innere Spannung durch die Dynamik der handelnden Personen. Diese wirken nie statisch oder gar eindimensional, werden vom Schicksal unmerklich – am Ende jedoch deutlich – verändert. Trotzdem bleiben sie auch an Knotenpunkten des Geschehens ihrer Überzeugung treu, und sei es ihrem Wankelmut und ihrer Unbeständigkeit. Auch durch diese Folgerichtigkeit zieht die Story den Leser in ihren Bann.
Crispin auf dem Weg nach der „goldenen Stadt“, und die Leser/innen fasziniert mit ihm, das ist das Thema dieses Auftaktbandes. Die Abenteuer und Gefahren, die Reisegefährten und unheimlichen Bedrohungen unterwegs, erweisen sich keineswegs als blühende, vordergründige Action-Fantasien, und doch wird der Held stärker gebeutelt und „aufgemischt“, als ihm lieb sein kann.

Fazit:

„Das Komplott“ kann ein dem Inhalt in etwa angemessenes und ansprechendes Titelbild vorzeigen. Mit nur 319 Seiten und ziemlich großzügig gesetztem Schriftbild, wobei die eigentliche Handlung erst auf Seit 73 einsetzt, ist es ein eher schmales Buch. Das wird aber durch die Fülle an Details und spannenden Abenteuern mehr als ausgeglichen. Zudem wird durch die gute deutsche Übersetzung die bilderreiche Sprache des Autors angemessen übertragen. Mit seltener Meisterschaft und wunderschönen Vergleichen läßt er z. B. beim Besuch eines Temples ein großartiges Mosaik plastisch und farbig vor unseren Augen entstehen(S. 261ff). Die Symbolkraft der Bilder, die ungewöhnliche und fremdartige Darstellung der Magie und die Vielfalt der lebendigen Charaktere machen Crispins „Reise nach Sarantium“ zu einem seltenen Lesevergnügen und erzeugen eine solch dichte Atmosphäre, daß man unwiderstehlich in den Bann des Romans hineingezogen wird.
Absolut empfehlenswert für etwas nachdenklichere und nicht nur auf bloße Action festgelegte Leser!

Nachbemerkung:

Inzwischen habe ich auch den Folgeband gelesen und kann versprechen, daß meine Erwartungen sogar übertroffen wurden. Ich freue mich schon sehr auf die restlichen beiden Bücher, um Crispins weitere Abenteuer im „Haifischbecken der Intrige und des Mordes“, so der verfrühte Klappentext von Band I, mitzuerleben.

Titel: Das Komplott (Sailing to Sarantium I)
SerienZyklentitel: Die Reise nach Sarantium
Autor: Guy Gavriel Kay
Verlag, Nummer: Heyne 9141 (Folgebände: 9142, 9165, 9166)

update: Es gibt leider keine aktuelle Ausgabe.

Leider sind alle bei Heyne erschienenen Bücher des bekannten Autors vergriffen. Zum Glück wurde wenigstens der dreibändige Zyklus „Die Herren von Fionavar“ (vielen besser bekannt als „Silbermantel“) vor einiger Zeit bei Goldmann neu aufgelegt, bedauerlicherweise mit einem ziemlich kitschigen Cover. Dieser wurde in unserer kleinen Buchhandlung inzwischen über 3000 mal verkauft.

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Der Omega-Faktor

von am 2. August 2013 Kommentare deaktiviert für Der Omega-Faktor

omegaDieser Beitrag ist das erste Pendant zu den Neuheitenpostings. Vielleicht wird das Ganze sogar regelmäßig – das werden wir beobachten müssen ;-).

Im Buchhandel gibt es eine Anzeigepflicht, für Artikel, die in nächster Zeit aus den jeweiligen Verlagsprogrammen genommen werden. Diese Bücher sind dann zum jeweiligen Termin vergriffen, der Ladenpreis ist aufgehoben und sie sind nicht mehr bestellbar. Manchmal gibt es Restauflagen, die dann auf Wühltischen oder in Ramschkisten landen – meistens als preisreduzierte Mängelexemplare gekennzeichnet, aber nicht verpflichtend. Diesen Vorgang nennt man modernes Antiquariat. Oft sind es reduzierte Bildbände, die dann für 2.99€ stapelweise vor den Eingängen von Buchhandlungen liegen. Der einst stolze Preis von 49,99€ überklebt.

Mit diesen Vorgängen haben wir nicht allzu viel zu tun – im Normalfall. Ab und zu betrifft dieser Mechanismus aber auch phantastische Bücher oder Comics. In diesem Fall naturgemäß häufig Serien oder Zyklen. Die Reste landen auf Krabbeltischen oder in Versandpaketen, wo sie dann jedermann für einen Appel und ein Ei erwerben kann. Soweit so gut. Nur leider sind diese Restbestände aus Zyklen nicht in einheitlichen Mengen vorhanden. Und dann wird das vermeindliche Schnäppchen schnell zur Kostenfalle. Denn wir sind nicht die Einzigen, die solche Meldungen beobachten. Der gewitzte Ebayer Booklocher und Marktplätzler beobachtet diesen Vorgang mit Argusaugen und erkennt sofort die Chance für irrsinnige Phantasiepreise seltener Exemplare.

Lange Vorrede, aber jetzt kommts: Wir geben an euch eine Last-Minute-Warnung heraus, denn die letzte Meldereihe bald vergriffener Bücher hat unser Genre leider wieder einmal hart getroffen:

Drei Zyklen werden in Zukunft nicht mehr gepflegt und es dürfte absehbar sein, dass diese Serien bald Phantasiepreise erlangen.

  1. Bei Bastei Lübbe der "Anita Blake" Zyklus von Laurell K. Hammilton
  2. Ebenfalls Bastei Lübbe, Mike Resnicks Zyklus um "Wilson Cole"
  3. Vielleicht nicht ganz so wichtig, weil die Bände auch als Taschenbücher vorliegen, wer aber seine Hardcover Ausgabe von Licia Troisis "Drachenkämpferin" und "Schattenkämpferin" vervollständigen möchte, sollte tunlichst zuschlagen.

Mit dieser Sturmwarnung möchte ich einerseits vermeiden, dass unsere Kunden in diese Falle tappen, und andererseits vielleicht verhindern, dass die Rechnung der Abzocker aufgeht. Wir versuchen den Wert eines antiquarischen Buches reell zu bestimmen und uns nicht an spekulativer Preistreiberei an vernetzten Märkten zu beteiligen. Manchmal sind wir dann halt etwas zu altmodisch und öffnen Tür und Tor für herumreisende Aufkäufer. Meine Bitte an euch ist es, diesem Problem gemeinsam zu begegnen und das Gesamtbild zu betrachten. Wenn aus einem sechsbändigen Zyklus vier Teile als Paket für zusammen 2.99€ angepriesen werden und die fehlenden zwei Bände im Netz für 200€ erjagt werden muss, ist das kein Gewinn, sondern doppelter Schaden. Ändern kann man diesen Mechanismus nur, in dem man darüber redet und die Gesamtsituation überblickt.

ps auch wenn uns Fehler passieren – ganz blöd sind wir auch nicht – und kurzfristig(!) extrem gesuchte Bücher versuchen wir im Laden für euch zu schützen und nehmen sie teilweise aus den Regalen. Also einfach immer mit uns reden, wir beissen nicht, oder nur ganz selten 😀

Dieser Beitrag ist das erste Pendant zu den Neuheitenpostings. Vielleicht wird das Ganze sogar regelmäßig – das werden wir beobachten müssen ;-).

Im Buchhandel gibt es eine Anzeigepflicht, für Artikel, die in nächster Zeit aus den jeweiligen Verlagsprogrammen genommen werden. Diese Bücher sind dann zum jeweiligen Termin vergriffen, der Ladenpreis ist aufgehoben und sie sind nicht mehr bestellbar. Manchmal gibt es Restauflagen, die dann auf Wühltischen oder in Ramschkisten landen – meistens als preisreduzierte Mängelexemplare gekennzeichnet, aber nicht verpflichtend.

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Es ist vollbracht.

von am 23. Juli 2013 Kommentare deaktiviert für Es ist vollbracht.

Zwischen all den Events muss Bernie seine Neuheitenprospekte für Comics durchforsten, die Artikel in unser System einpflegen und sich Gedanken über Bestellmengen machen. Erträgt das mit sehr viel Ruhe und Gelassenheit. Ich nicht. Das Gleiche in grün. Buchhandelsprospekte als meterhoher Stapel. Ich werd wahnsinnig. Kein Konzept, keine Trennung von Genres und zwischen allem der zersetzende Einfluss von Knuschelträumen.

Knuscheln im Weltraum und nach der Bombe ist ja jetzt nach Knuscheln mit Vampiren und Engeln auch salonfähig geworden. Es ist fast nicht mehr möglich, bestimmte Kataloge auszuschließen oder komplette Programme zu bestellen. Zwischen Krimis, Thrillern und sogar Sachbüchern verstecken sich phantastische Highlights und in den phantastischen Segmenten der Prospekte lauern Herzschmerz und Schmachtattacken.

Egal, jetzt bin ich durch. Und natürlich habe ich, wie immer auch ein paar versteckte Highlights zusammengestellt, die aus dem üblichen Rahmen herausfallen, aber sehr vielversprechend wirken. Titel, auf die ihr nicht wartet, wie auf den nächsten Band der Herren Martin oder Weber, die das aber (vielleicht) mehr verdient hätten. Hier gehts zu meinen Tops –>
Auf der anderen Seite – geteilte Freude ist doppelte Freude – möchte ich euch wieder einmal an den Ergüssen der Werbetexter teilhaben lassen. Vielleicht ist manches davon gar nicht so schlimm, aber während der Wochen, in denen ich mich durch die Kataloge kämpfe, baut sich geradezu unbändiger Groll in mir auf. Und bevor ich im Leid versinke – geteiltes Leid ist halbes Leid :D. Deswegen – und damit ihr was zum Lachen habt –  geht es hier zu meinen Flopps –>

Zwischen all den Events muss Bernie seine Neuheitenprospekte für Comics durchforsten, die Artikel in unser System einpflegen und sich Gedanken über Bestellmengen machen. Erträgt das mit sehr viel Ruhe und Gelassenheit. Ich nicht. Das Gleiche in grün. Buchhandelsprospekte als meterhoher Stapel. Ich werd wahnsinnig. Kein Konzept, keine Trennung von Genres und zwischen allem der zersetzende Einfluss von Knuschelträumen.

Knuscheln im Weltraum und nach der Bombe ist ja jetzt nach Knuscheln mit Vampiren und Engeln auch salonfähig geworden. Es ist fast nicht mehr möglich,

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Marketing-Flopps im Herbst 2013

von am 23. Juli 2013 2 Kommentare

Wenn ich meine Halbjahresbestellung mache, bin ich meistens recht gereizt. Wie bereits an und dann erwähnt, hängt diese Gemütsverfassung umgekehrt proportional mit der (unsäglichen) Qualität des Marketing im Buchhandel zusammen. Die Tops und Flopps inhaltlich folgen natürlich auch. Aber zuerst einmal möchte ich euch teilhaben lassen, an einigen ausgewählten Marketing sprüchen diverser Verlage.

Williams

Zwei Titel und dann ganz viel Hobbitze (bis zum Sticker-Album!)
Fangen wir mit Klett Cotta an. Klett Cottas Fantasy Label ist ja bekanntlicherweise "Hobbit Presse". Also nicht verwunderlich, dass bereits auf dem Cover in großen freundlichen Lettern der Hinweis prangt: "Alles zum Hobbit ab Seite 8". Stimmt, es gibt ja sonst keine Fantasy mehr. Einige andere Pralinen der Phantastischen Literatur sind mittlerweile auch verschämt in andere, ernsthaftere Bereiche verlagert worden. So wird Anthony Burgess Meisterwerk "Clockwork Orange" zu den "Modernen Klassikern" geschoben und der neue Coupland "Spieler Eins" unter das Label "Tropen"!?!? Tad Williams "Die dunklen Gassen des Himmels" hat aber den echt besten Werbeslogan, den ich mir vorstellen kann: "Tad Williams' Erfindungsgabe kennt keine Grenzen.* …ebensowenig unsere große Werbekampagne" *wobei der erste Teil als Zitat aus "Publishers Weekly" markiert ist. Da wird der Buchhändler ganz geradlinig auf das hingewiesen, worauf es ankommt. Dem dummen Konsumvieh die entsprechenden Titel einzuhämmern. So entstehen dann Stapel in Kaufhaus-Buchhandlungen und Rankings bei Big A. Lesen muss das Buch kein Buchhändler mehr, nur noch die Ware kassieren, die der Kunde selbstständig vom SB Stapel genommen hat. Schöne neue Bücherwelt. Dass dann noch die Prädikate: Bestsellerautor, Spitzentitel und Gesamtauflage 1,5 Millionen hintangehängt werden, soll wohl dafür sorgen, dass selbst der letzte Depp noch versteht, dass er dieses Buch ausreichen bestellen soll. Danke für soviel Fürsorge. Könntet ihr bitte demnächst auch noch in anderen Dingen das Denken für mich übernehmen?

Potter

Carlsen hat offensichtlich auch nicht viel Neues zu bieten.
Sonst würden sie wohl nicht für September 2013 den "neuen" Harry Potter Schuber als "…Meilenstein…" und "Breaking News: Erstmals alle 7 Bände…" bewerben. Vielleicht sollte man den Mädels und Jungs vom Carlsen Verlag mal mitteilen, dass der letzte Teil von "Harry Potter" im Herbst 2007 erschienen ist. Da beißt die Maus kein Faden ab und da wird auch keiner mehr nachkommen. Der letzte Film ist auch schon durch die Kinos und der Hype ist wohl einfach rum. So ist das heutzutage. Millionenseller spülen Geld in die Kassen, aber nachhaltig sind solche Hysterien eben nicht.
Es gibt so viele schöne Bücher, die von diversen Verlagen nicht lieferbar gehalten werden, weil sie keine Bestseller sind. Dass Harry Potter natürlich weiterhin umsatzmäßig ein wichtiger Titel für einen Verlag ist, ist schon klar, aber dem Buchhandel deswegen ein Werbekampagne unterzujubeln, als wäre es das allerneueste ist schon eher seltsam. Vielleicht sollte dieser Prospekt eher an Discounter und Kaufhäuser gehen – aber dafür ist der Preis mit schlappen 69,99 Ökken dann doch noch ein wenig hoch.

Auslese

"…in dieser düsteren Zukunft…" – "…erschreckender und überarschender dystopischer Thriller…".
Hört sich hart an – nach Testosteron, Maschinen (die sich aus der Asche des nuklearen Holocaust erheben) oder nach Kälte und beklemmender Überwachung. Viele Bilder fallen mir in diesem Zusammenhang ein. Der Titel: Auslese – Nur die Besten überleben!
"…Dich erwarten Gefahr, Liebe…"
"Joelle Charbonneau begann mit dem Schreiben, als sie noch Opernsängerin war…" steht unter dem Bild des adrett in die Kamera lächelnden, dauergewellten Mädchens. Ja, da weiß man auch gleich, was man zu erwarten hat. Nette kuschelatmosphäre in Buchform. Der Titel: Auslese – Nur die Besten überleben!
Kommt da ein Buch auf uns zu, das ich lesen kann, oder muss man der Generation H&M Kids angehören, um sowas gut zu finden. Verdammt! Ich bestells nicht. Mut zur Lücke. Sollte ich daneben liegen, sind die Werbetexter von Penhaligon schuld…

Auslese

"Rasante Action und heiße Sinnlichkeit" – "Für Leserinnen…"
"Eine meisterhafte Mischung aus Spannung, Action und Gefühl"
"Auf der Flucht vor einem Mörder findet eine Frau die große Liebe!"
"Eine unvergessliche Mischung aus spannendem Krimi, heißer Erotik und anrührender Romantik"
Tja, früher wären das alles Schlagworte für Schundromane mit Männern als Zielgruppe gewesen. Vor allem eben Schundromane, also Hefte für ein, zwei Mack am Kiosk. Irgendwann hat sich das dann in den Buchhandlungen geschlichen für zehn Euro und für Frauen. Kulturgut Buch.
Lyx hat einfach eine Dauerplatzierung in meinen Top-Flopps.

Auslese

"Eine packende Dystopie voller Romantik und großartigen Charakteren."
nicht nur grammatikalisch höchst fragwürdig, sondern auch offensichtlich aus ähnlicher Feder, wie die Texte von Penhaligon.
ergänzend kommt dann noch hinzu:
"Eine wunderbare Mischung aus Maggie Stiefvater und Ally Condie."
…da läuft das Räderwerk schneller. Aha, offensichtlich doch eine sehr junge, weibliche Zielgruppe und mal wieder der immer wieder bemühte Vergleich mit Spiegel-Bestsellern. Na wenn einem sonst nichts einfällt… Ich bin auch hier nicht überzeugt worden. Mag männliche Borniertheit sein, aber keine Verkäufe für Blanvalet in diesem Fall.

Auslese

"Star Wars ist so erfolgreich wie noch nie – mehrmals wöchentlich im Free-TV."
… und in jedem siebten Ei steckt ein kleiner Jedi!? Wollen die Werbetexter die Buchhändler jetzt mit Kinder-Rüttel-Reimen zum Stapelverkauf animieren? Aber ich sage euch, der Untergang ist nah!

"Adriana liebt Elena. Ettore liebt Elena. Elena liebt beide – und alle genießen die Lust."
…prangt auf der linken Seite des Prospektes. Der Titel lautet "Eine unvollkommene Liebe". Gut, kein Problem, muss ich ja nicht bestellen. Scheint gerade für die falsche Abteilung zu sein…
Auf der gegenüberliegenden Seite prangt ein historischer Roman. Vorsicht ist geboten in diesem Umfeld. Ein neuer Pseudonym von Iny Lorenz?
"kaum ist die Schlacht von Hastings geschlagen"…"übermächtigen Feind"…"großartiger historischer Roman"…
…hab ich irgendetwas übersehen? Ist das wieder einer dieser Kuschelhistorienschinken? Wer bitte, ist für das vollständige Aufbrechen von Reihen und Kategorien verantwortlich? Es gibt nunmal unterschiede zwischen den Geschlechtern, zwischen den Lesern unterschiedlicher Genres und zwischen den Geschmäckern. Da muss man nicht in einer Zeit, in der Kuschelzombies in Loveletter gelobt werden und Schmusedämonen ihre PIIIIIEP in die PIIIIIEP… auch noch einen (vielleicht sogar sehr guten!) erotischen Roman neben einen historischen Roman plazieren, der anscheinend einmal nicht in die Schmachtecke gehört. Das verwirrt mich nur noch mehr!

Was es übrigens auch nicht leichter macht, ist, dass die Bücher oft kaum zu unterscheiden sind, optisch. Wenn sich ein Design mal etabliert hat, dann wird es zu tode geritten. Dieses Jahr ist es schwarzweiß mit viel Weißanteil – schmutzig – und mit blutroter Schrift. Meisterlich – und so einfallsreich.

"Ein Asteroid rast auf die Erde zu"…"Im Angesicht der Apokalypse"…"als Mord entpuppt, ist Hanks Neugier geweckt: Wer macht sich kurz vor dem Ende der Welt die Mühe, jemanden umzubringen?"
What? Endzeit, Apokalypse, Plünderungen, Anarchie, Chaos – wer wundert sich da bitte über einen Toten? Und – bitte(!) – das mit dem kurz vor dem Weltuntergang und Mühe und Mord ist wirklich der dümmste Satz, den ich je in einem Teaser gelesen habe. Setzen – Note 6. Direkt gefolgt wird das Ganze noch vom Titel des Romanes: "Der letzte Polizist"

Wenn ich meine Halbjahresbestellung mache, bin ich meistens recht gereizt. Wie bereits an und dann erwähnt, hängt diese Gemütsverfassung umgekehrt proportional mit der (unsäglichen) Qualität des Marketing im Buchhandel zusammen. Die Tops und Flopps inhaltlich folgen natürlich auch. Aber zuerst einmal möchte ich euch teilhaben lassen, an einigen ausgewählten Marketing sprüchen diverser Verlage.

Zwei Titel und dann ganz viel Hobbitze (bis zum Sticker-Album!)
Fangen wir mit Klett Cotta an. Klett Cottas Fantasy Label ist ja bekanntlicherweise "Hobbit Presse".

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Bücher auf die ich mich freue – Tops im Herbst 2013

von am 23. Juli 2013 1 Kommentar

An dieser Stelle gibts mal wieder ein paar Tipps zum Halbjahresprogramm 2013/2. Dabei möchte ich gerade nicht die Titel erwähnen, auf die sich eh schon alle freuen und die die Spatzen von den Dächern pfeiffen, sondern eher auf besondere, unauffällige Bücher, die nicht gleich ins Gesicht springen oder erwartete Fortsetzungen bekannter Zyklen sind. Größtenteils jedenfalls 😉

Williams

"Sommernachtsfrauen" von Keith Donohue
Meine Erwartungshaltung ist hoch. Das erste Werk des irisch-stämmigen Amerikaners war für mich ein echtes Ausnahmewerk. "Das gestohlene Kind" war 2007 zusammen mit "Gedankenhaie" unerreichbar an der Spitze meiner persönlichen Top Ten. Seinen neuen Roman habe ich jetzt wieder gut versteckt zwischen "Wörterbuch der Liebe" und "12 unweihnachtliche Weihnachtsgeschichten"  in der "C. Bertelsmann" Vorschau gefunden. Ganz klein und verschämt steht da zu lesen, dass es sich um ein "phantastisches" Buch handelt. Ich bin echt gespannt und freu mich. Im September ist es soweit…

Williams

"Metamorphose am Rande des Himmels" von Mathias Malzieu
Es gilt fast das selbe, wie oben. Der erste Roman des Franzosen war für mich persönlich ein echter Überraschungserfolg. Vor gut einem Jahr erschien "Die Mechanik des Herzens". Ein poetischer Liebesroman zwischen Steampunk und Alice im Wunderland. Sehr romantisch aber trotzdem unglaublich schön. Von Sonja Fink mit viel Gespür in ein passendes Deutsch übertragen. Das Buch liest sich wie einer jener melancholisch träumerischen französischen Filme. Dem einen mag es zuviel sein – ich habe es genossen. Und freue mich wirklich auf den neuen Band von Mathias Malzieu. Angekündigt für August…

MrScratch

"Der raffinierte Mr. Scratch" von Michael Poore
Keine Ahnung, ob mein Gefühl mich trügt, aber ausnahmsweise haben mich die Werbetexter überzeugt. Alles, was ich zu diesem Buch lesen konnte, macht mich gespannt und vorfreudig.
"Ein unglaublich scharfsinniger, witziger und verschlagen-liebevoller Roman über den Teufel höchstpersönlich: John Scratch."
Mal sehen. Im allgemeinen trügen mich solche Gefühle selten 😉

Flavia

"Schlussakkord für einen Mord" von Alan Bradley
Der 5. Fall von Flavia de Luce. Dazu muss man eigentlich nichts mehr sagen. Außer vielleicht, dass "nomen est omen" hoffentlich nicht auf den "Schlussakkord" im Titel zutrifft… Ich würde noch etliche der in sich abgeschlossenen Bände um die kleine, naseweise Göre lesen.

MrScratch

"Die Alchemie des Bösen" von Gordon Dahlquist
Ich freue mich auf Teil drei der irren Abenteuer – auch wenn es ein bisschen schade ist, dass der kaufmännische Erfolg der Vorgänger doch eher mäßig war und deshalb die neuen Abenteuer von Celeste Temple "nur" als Taschenbuch erscheinen und uns die wunderbare Aufmachung der Erstausgaben von "Die Glasbücher der Traumfresser" und "Das Dunkelbuch" diesmal leider entgeht…

MrScratch

"Dolch und Münze II" von Daniel Hannover
Ohne Worte. Zum Glück geht es weiter mit der Serie. Ich bin sehr gespannt auf diesen zweiten Teil und freue mich wirklich, dass die Serie eine Chance bekommen hat. Unbedingt lesen…

MrScratch

"Es war einmal ein Mord" von P. J. Brackston
Der erste Fall der Privatdetektivin Gretel spielt in  Gesternstadt, Bayern, 1776. Stets knapp bei Kasse schlägt sich die übergewichtige Gretel mit mehr oder weniger einträglichen Ermittlungen durch. Gretel ist die GRETEL. Ihr erinnert euch? Brotkrumen, Hexe, Knöchelchen und Hänsel. Der ist mittlerweile dem Alkohol verfallen und muss mit durchgefüttert werden…
Der Roman ist der erste aus einer Reihe von Fällen, die Gretel bevorstehen.
Die Autorin ist Waliserin und hat bereits einige Fortsetzungen auf Lager. "ONCE UPON A CRIME" lautet der Originaltitel. Die folgenden höhren sich für mich ähnlich blumig an. "THE FROG PRINTS" "THE SORCERER’S APPENDIX" "BLOOD RED RIDING HOOD" "THE ELVES AND THE BOOKMAKER"
Ich hoffe mal, ich täusche mich nicht. Aber für mich höhrt sich das nach jeder Menge Spaß an!

MrScratch

"Sonnentaucher" von David Brin
Sonnentaucher ist eine dieser Neuauflagen, die ich mir immer wünsche. Sonnentaucher gehört zu den drei in sich abgeschlossenen Einzelromanen von David Brin, die sich mit dem Mysterium des "uplift" befassen. Der Sprung von tierischer Intelligenz zur raumfahrenden Spezies wird durch hochentwickelte Spezies gefördert. Die "upgelifteten" Kulturen sind dann schutzbefohlene ihrer Gönner. Doch was ist, wenn eine Welt diesen Sprung von selbst geschafft hat? Was, wenn es vor langer Zeit diese Möglichkeit noch nicht gegeben hat? Wer hat den Völkern, die jetzt "upliften" einst selbst diese Fähigkeiten geschenkt. Gibt es die mystische Rasse der "Progenitoren", von denen einst alles ausging? Die drei Romane "Sonnentaucher, "Sternenflut" und "Entwicklungskrieg" bilden den ersten "Uplift-Zyklus" und es wäre wünschenswert, wenn alle drei Bände wieder lieferbar wären.

An dieser Stelle gibts mal wieder ein paar Tipps zum Halbjahresprogramm 2013/2. Dabei möchte ich gerade nicht die Titel erwähnen, auf die sich eh schon alle freuen und die die Spatzen von den Dächern pfeiffen, sondern eher auf besondere, unauffällige Bücher, die nicht gleich ins Gesicht springen oder erwartete Fortsetzungen bekannter Zyklen sind. Größtenteils jedenfalls 😉

"Sommernachtsfrauen" von Keith Donohue
Meine Erwartungshaltung ist hoch. Das erste Werk des irisch-stämmigen Amerikaners war für mich ein echtes Ausnahmewerk.

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Die Chronik des Eisernen Druiden

von am 10. Juni 2013 2 Kommentare

druideWow! Da bin ich am meckern und zähneknirschen über den Verfall der Phantastik bei deutschen Verlagen und dann lese ich im Urlaub mal wieder ein echt tolles, kurzweiliges und außergewöhnliches Buch. Ausgerechnet bei Klett-Cotta erschienen, die sich in den letzten Jahren nicht gerade mit Ruhm bekleckert haben und außer von Tolkien, über Tolkien und um Tolkien eigentlich so gut wie nichts interessantes publiziert haben, außer ein paar ärgerlichen ersten Teilen ohne Fortsetzung.

Aber jetzt haben sie wieder mal einen echten Volltreffer gelandet. Man könnte das Buch von Kevin Hearne als so eine Art Harry Potter für Erwachsene bezeichnen. Man könnte auch Vergleiche mit den guten alten Klassikern von Alan Dean Foster bemühen. Man kann aber einfach auch sagen, das Buch muss sich nicht messen. Es ist einfach gut.

"Die Chronik des Eisernen Druiden I, Die Hetzjagd" Ist der in sich abgeschlossene erste Teil einer Serie. Ich hatte mir das Buch für den Urlaub aufgespart, da ich es schon von verschiedenen Seiten empfohlen bekommen hatte und einfach ein bisschen Muße für den Roman haben wollte. Die Muße hätte ich eigentlich gar nicht gebraucht. Sofort war mir der irische Held sympathisch und die Welt vertraut und heimelig. Ab der ersten Seite habe ich das Buch verschlungen. Vorangetrieben von der spannenden Geschichte, daheim in der heimeligen Welt und unterhalten von der netten Situationskomik und den erfrischenden Dialogen. Ich kann es gar nicht so genau festmachen, was diesen Roman so besonders macht. Viele Details habe ich bereits in anderen Romanen oder Rollenspielwelten gesehen. Die Mischung von realer Welt und Magie ist fast schon abgedroschen und dass die Guten gegen die Bösen kämpfen um die Welt zu retten ist jetzt in der Fantasy auch nicht wirklich neu.

Ich denke, die Mischung machts und frech kommt weiter. Kevin Hearne mischt alle nur möglichen Mythologien, ohne dabei unglaubwürdig zu werden. Einen ähnlich schnoddrigen und coolen Erzählstil habe ich vielleicht wirklich das letzte Mal bei "Bannsänger" oder "Asprins "Dämonenreihe" gelesen. Irgendwie ist es tatsächlich diese Mischung aus modernen Fantasythemen und einem Umgang damit, als wären sie neu. Man liest das Buch wie eine Art Offenbarung. Ach ja, so kann man das also auch schreiben!

Am Ende des Buches hätte ich sofort weiterlesen können, obwohl es einen echten Abschluß gibt. Ein wirklich toller erster Band, der Lust auf mehr macht! Und im Frühjahr 2014 kommt schon der nächste Teil.

Wow! Da bin ich am meckern und zähneknirschen über den Verfall der Phantastik bei deutschen Verlagen und dann lese ich im Urlaub mal wieder ein echt tolles, kurzweiliges und außergewöhnliches Buch. Ausgerechnet bei Klett-Cotta erschienen, die sich in den letzten Jahren nicht gerade mit Ruhm bekleckert haben und außer von Tolkien, über Tolkien und um Tolkien eigentlich so gut wie nichts interessantes publiziert haben, außer ein paar ärgerlichen ersten Teilen ohne Fortsetzung.

Aber jetzt haben sie wieder mal einen echten Volltreffer gelandet.

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Das Ende des Kultur-Universums

von am 10. Juni 2013 Kommentare deaktiviert für Das Ende des Kultur-Universums

Gestern, am 9.6.13 ist Iain Banks viel zu früh verstorben. Damit werden wir leider keine weiteren Romane aus dem Kultur-Universum lesen können. Mit Banks hat die Welt einen der besten und interessantesten Autoren verloren. Sowohl seine SF Romane wie "Das Spiel Azad" oder "Die Spur der Toten Sonne" als auch seine Krimis und Psychothriller wie "Die Aufsteigerin" oder "Die Wespenfabrik" zählen zu den gewaltigsten Werken, die ich jemals gelesen habe.
Kein anderer Autor konnte derart brilliant Bilder vor dem inneren Auge erzeugen und Stimmungen heraufbeschwören, ohne dabei die Phantasie einzuengen. Seine Weltenentwürfe waren immer breit und tief. Unvorstellbar futuristisch und doch Abbilder unseres Erfahrungsschatzes.
Die sozialen und politischen Strukturen seines Kultur-Universums haben mir abendelange wunderbare Streitgespräche mit einem guten Freund beschert. Banks' Romane beschreiben Ist-Zustände, deren Interpretation und Wertung zu weiten Teilen dem Leser überlassen bleiben. Die Thematisierung individueller Freiheit als finales Ziel menschlicher Selbstverwirklichung mit der stets ambivalenten Möglichkeit der Illusion oder der Realität, seine vielschichtigen Abbildungen verschiedener Aktualitäten in den Zukunftswelten seiner Romane und seine irrwitzigen technischen Phantasien bleiben für alle Zeiten genial und einzigartig.
Es gäbe wohl keinen besseren Zeitpunkt, den Meister zu ehren und eine Werksausgabe zu veröffentlichen. Die meisten Romane sind nicht mehr lieferbar und wirklich rar. Das Gesamtwerk von Banks gehört in jede Sammlung und sollte eigentlich auch permanent lieferbar gehalten werden. Banks gehört zu den Allergrößten aller Zeiten.
Danke für die schönen Stunden mit und nach deinen Büchern. Du hast die moderne Literatur und die Science Fiction bereichert und dir selbst ein Denkmal gesetzt.

Gestern, am 9.6.13 ist Iain Banks viel zu früh verstorben. Damit werden wir leider keine weiteren Romane aus dem Kultur-Universum lesen können. Mit Banks hat die Welt einen der besten und interessantesten Autoren verloren. Sowohl seine SF Romane wie "Das Spiel Azad" oder "Die Spur der Toten Sonne" als auch seine Krimis und Psychothriller wie "Die Aufsteigerin" oder "Die Wespenfabrik" zählen zu den gewaltigsten Werken, die ich jemals gelesen habe.
Kein anderer Autor konnte derart brilliant Bilder vor dem inneren Auge erzeugen und Stimmungen heraufbeschwören,

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Phantastik in der Krise?

von am 31. Mai 2013 4 Kommentare

Spiel der GötterIn den letzten Jahren hat sich der Fokus der Verlage massiv verändert, vor allem der Großen. Ich habe schon öfter darüber geklagt, dass die "Belegplätze" in den Verlagsprogrammen für klassische Fantasy immer spärlicher werden. Natürlich, zählt man all die modernen Vampir-Lovestories, Engelsromane, Gestaltwandlerserien und was weiß ich alles dazu, ist der Ausstoß eher gewachsen. Ohne jetzt werten zu wollen, das ist es aber nicht, was ich unter Fantasy verstehe.  Dass sich dieses Symptom mittlerweile auch in der SF breitmacht, ist für mich fast schon ein wenig satirisch. Sei es die knallharte Endzeitheldin, die plötzlich ihre Gefühle entdeckt oder die tuffe Frachterpilotin, die ohne die Liebe des attraktiven Freibeuters nicht mehr leben will. Bitte wer soll das lesen? Ich nicht.

Dabei zeigen Bücher, wie "Der Komet" , "Corpus Delicti" oder "Das Ende der Sterne wie Big Hig sie kannte", dass es nach wie vor herausragend gute Science Fiction Romane gibt. Leider sind diese Bücher nicht unter dem SF Label erschienen und zumindest zum Teil völlig außerhalb der Verlage, die für gute SF bekannt sind. Auch im Jugendbuch tut sich wirklich was. Durch Verfilmungen wie "Hunger Games" oder in diesem Jahr "Ender" sind Themen im Jugendbuch angekommen, die einen wesentlich gehaltvolleren Inhalt vermitteln und sogar klassische Themen der Erwachsenen-Phantastik attraktiv für eine breite Rezeption machen. Im Jugendbuch scheint das mit SF und Fantasy noch zu funktionieren. "Starters" von Lissa Price, "Little Brother" von Cory Doctorow oder sogar die Neuveröffentlichung der "Ender-Reihe" von Orson Scott Card unter einem Jugendbuchlabel sprechen eine deutliche Sprache.

Warum bitte trauen sich die großen Verlage allesamt nicht mehr, ein solides Phantastik Programm aufzubauen oder in manchen Fällen einfach nur zu erhalten? Traut man den Lesern nur noch weichgespülte Unterhaltung zu oder sind die Absatzzahlen tatsächlich so unterirdisch? Da kann man natürlich auch die Frage stellen, ist das lieblose Verlagsgebaren schuld am sinkenden Absatz oder umgekehrt? Ich kann nicht oft genug auf ambitionierte kleine Verlage hinweisen, die eben genau diese Lücke füllen.

Manchmal können aber auch die Verlage nichts dafür. Manchmal steckt der Teufel im Detail und manchmal ist der Einzelne die Schwachstelle. Erkrankungen, die Autoren aus der Bahn werfen haben zum Beispiel in der letzten Zeit für die anhaltende Verzögerung des nächsten Bandes von Locke Lamora gesorgt und jetzt hat es leider auch einen der herausragenden Übersetzer für Phantastik getroffen. "Acacia" Band drei verschiebt sich deutlich nach hinten, ebenso der nächste Band von "Spiel der Götter" und "Dolch und Münze". Schade, aber so ist das manchmal. In diesem Fall hängt eben die deutsche Version mehrerer guter Zyklen an einem hervorragendem Übersetzer, Tim Straetmann. Wünschen wir ihm alles Gute und gute Besserung, auf dass er sich bald mit neuer Energie wieder ans Werk machen kann. Gute Übersetzer wachsen nicht an den Bäumen und es wäre ein großer Verlust für die ganze Szene. (Wer genaueres wissen möchte:

In den letzten Jahren hat sich der Fokus der Verlage massiv verändert, vor allem der Großen. Ich habe schon öfter darüber geklagt, dass die "Belegplätze" in den Verlagsprogrammen für klassische Fantasy immer spärlicher werden. Natürlich, zählt man all die modernen Vampir-Lovestories, Engelsromane, Gestaltwandlerserien und was weiß ich alles dazu, ist der Ausstoß eher gewachsen. Ohne jetzt werten zu wollen, das ist es aber nicht, was ich unter Fantasy verstehe.  Dass sich dieses Symptom mittlerweile auch in der SF breitmacht, ist für mich fast schon ein wenig satirisch.

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Ein Kleinod von einem Kometen

von am 23. Mai 2013 Kommentare deaktiviert für Ein Kleinod von einem Kometen

KometDas fernsichtige Instrument, welches zu Auffindung jenes erstaunlich mirakulösen Exemplares geführt hat, ist wiederum einer jener Kunden gewesen, welche sich befleißigen, mir unermüdlich über solcherlei Wunderwerke zu berichten. Mir selbst wäre dieses Juwel, im Februar diesen Jahres im Galiani erschienen, wohl kaum aufgefallen. Zu weit ist der Galiani außerhalb meiner eigenen Observation.

Hannes Stein, 1965 in München geboren, erweckt in seinem Roman "Der Komet" eine Alternativ-Welt zum Leben, die aus dem missglückten Attentat auf den österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand und dessen verfrühter Abreise aus Sarajewo, hervorgeht. Die beiden Weltkriege finden nicht statt und der Lauf der Dinge ändert sich völlig.  Dieses Setting, die Charaktere und all die kleinen Details, die diese Welt mit Leben erfüllen, sind der wahre Inhalt dieses Buches. Die Handlung des Romanes ist schnell erzählt und selbst der namensgebende drohende Kometeneinschlag ist im Grunde nebensächlich.

Die absurde Geschichte wird von Hannes Stein mit großem sprachlichem Gespühr, profunder Geschichtskenntnis und elegantem Humor erzählt. Ich hatte direkt zuvor den Klassiker von Friedrich Torberg "Tante Jolesch" gelesen. Umso intensiver empfand ich jetzt bei der Lektüre von Hannes Steins "Der Komet" die Erzählsprache, in der er alle Neologismen und Anglizismen umschifft und den altbackenen Ton einer durch und durch konservatorischen Gesellschaft hervorragend trifft. Humorvoll und vielleicht ein wenig schwärmerisch – für eine Welt, die es so nicht gegeben hat.

"Der Komet" ist ein wunderbarer Alternativ-Welten Roman. Witzig, geistreich aber auch nachdenklich. Ein tolles Buch, das ich, obwohl ich es kaum aus der Hand legen konnte, langsam und genüsslich über mehrere Tage gestreckt habe. Früher wären solche Highlights von Heyne entdeckt worden und stolz unter dem Label Science Fiction vermarktet worden – heute erscheint der Roman bei einem jungen Verlag mit einer Ausrichtung, die "sich vor allem der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur, dem kulturhistorischen und erzählenden Sachbuch sowie Klassikern der Weltliteratur widmet" (Zitat Verlagsseite) – natürlich ohne das SF-Label. Schön, dass der Roman publiziert wurde und auch schön, dass das Genre ernstgenommen wird, schade aber, dass Science Fiction die eigene Lobby verloren hat und wieder einmal ein herausragendes Werk, das definitiv zu einem der klassischen Bereiche der SF zählt, ohne dieses Label auf den Markt gekommen ist.

Das fernsichtige Instrument, welches zu Auffindung jenes erstaunlich mirakulösen Exemplares geführt hat, ist wiederum einer jener Kunden gewesen, welche sich befleißigen, mir unermüdlich über solcherlei Wunderwerke zu berichten. Mir selbst wäre dieses Juwel, im Februar diesen Jahres im Galiani erschienen, wohl kaum aufgefallen. Zu weit ist der Galiani außerhalb meiner eigenen Observation.

Hannes Stein, 1965 in München geboren, erweckt in seinem Roman "Der Komet" eine Alternativ-Welt zum Leben, die aus dem missglückten Attentat auf den österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand und dessen verfrühter Abreise aus Sarajewo,

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Schock! zum Gratis Comic Tag 2013

von am 4. Mai 2013 1 Kommentar

Der Gratis Comic Tag 2013 rückt näher…

das Programm steht längst fest, die Gäste sind geladen und es sieht sogar so aus, dass unsere aufwändige postapokalyptische Alienkulisse noch rechtzeitig abgebaut wird (schade für Krikra, hätte gut zu ToDE 3 gepasst ;-)), aber die Grillsession kann immer noch ins (Regen)wasser fallen.

Aber kein "Schock!" kann die Freude über die vielen Preise trüben, die unsere beiden Gäste Markus K. Korb und Krikra einheimsen konnten. Und zwar tatsächlich im Doppelpack. In ganzen vier Kategorien konnten die Beiden punkten. Das Gemeinschaftsprojekt "Schock!" konnte beim jährlichen "Vincent Preis", dem Horror Award, die ersten Plätze in den Kategorien

  • "Beste deutschsprachige Kurzgeschichte"
  • Beste deutschsprachige Anthologie/Kurzgeschichtensammlung/Magazin"
    und jeweils den zweiten Platz in den Kategorien
  • "Beste Grafik aus dem deutschsprachigem Raum" und den
  • "Sonderpreis für das schönste Buch 2012"
    für sich beanspruchen.

Ein Grund mehr sich auf ihr kommen zu freuen. Christian Krank alias Krikra und Chris Noeth werden bereits vormittags (ca 10:00 Uhr) anwesend sein, Markus kann euch seine Signatur leider erst ab Nachmittag (ca 14:00 Uhr) widmen. In der Zwischenzeit versorgen wir euch natürlich wie gewohnt mit Würsten und Getränken.

Eine Woche noch, bis zum Gratis Comic Tag 2013. Eine Woche um die Baustelle auf die Reihe zu bringen, aber auch eine Woche um sich zu freuen, denn nächsten Samstag ist es soweit!

Der Gratis Comic Tag 2013 rückt näher…

das Programm steht längst fest, die Gäste sind geladen und es sieht sogar so aus, dass unsere aufwändige postapokalyptische Alienkulisse noch rechtzeitig abgebaut wird (schade für Krikra, hätte gut zu ToDE 3 gepasst ;-)), aber die Grillsession kann immer noch ins (Regen)wasser fallen.

Aber kein "Schock!" kann die Freude über die vielen Preise trüben, die unsere beiden Gäste Markus K. Korb und Krikra einheimsen konnten. Und zwar tatsächlich im Doppelpack.

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Die Clans von Stratos

von am 17. April 2013 Kommentare deaktiviert für Die Clans von Stratos

Clans von StratosTitel: Die Clans von Stratos (Glory Season)
Autor: David Brin
Verlag, Nummer: Heyne 5931

update: Es gibt leider keine aktuelle Ausgabe.

Als ich vor einiger Zeit den umfangreichen Roman des mehrfach mit dem Hugo- und Nebula Award ausgezeichneten Autors las, war ich über das Nachwort verärgert. Darin erklärt Brin die Anregungen zu diesem Buch, die Intention des Werkes, sowie die der Arbeit vorrausgehende Lektüre, um nur einige Punkte zu benennen. Diese letzten zehn Seiten dem Roman voranzustellen, hätte sicherlich dazu beigetragen, ein besseres Verständnis einiger Elemente des faszinierenden Weltentwurfes zu erlangen.

Inhalt:
Auf der vor ungefähr dreitausend Jahren von Menschen besiedelten Welt „Stratos“ halten die mächtigen Clanmütter die politische und wirtschaftliche Macht fast vollständig in ihren Händen. Beinahe alle Kinder entstehen durch stimuliertes Selbstklonen, nur in den Sommermonaten werden einige „Vars“ durch körperliche Vereinigung der Geschlechter gezeugt.  Dadurch sind die Männer zwangsläufig in der Minderheit, werden zwar nicht unterdrückt, sind jedoch von jeglichem politischen Einfluß und von fast allen Berufen ausgeschlossen. Auf dieser Welt, deren technisches Niveau bewußt niedrig gehalten wird, landet Renna, ein Raumfahrer des „Hominidenphylums“, der übrigen von Menschen bewohnten Planeten. Der Botschafter trifft Maia, ein junges, desillusioniertes Var-Mädchen, das sich auf die fast hoffnungslose Suche nach einer Lebensnische aufgemacht hat. Gemeinsam werden sie in die Intrigen und Auseinandersetzungen verwickelt, die seine Ankunft verursacht haben.

Beurteilung:
Nach Abzug des Nachwortes und der Leerseiten umfaßt der umfangreiche Roman ca.  865 Seiten. Bei Gesprächen mit anderen Lesern wurde vereinzelt bemängelt, daß der Autor manche Passagen der abenteuerlichen Irrfahrt zu weitschweifig angelegt habe. Das enspricht zwar eigentlich nicht meiner Meinung, aber trotzdem hätte eine stärkere Straffung des Geschehens dem Werk unter Umständen nicht geschadet. Nicht jeder einzelne Handlungsstrang ist unverzichtbar, aber die Ausarbeitung des philosophischen Unterbaus der Gesellschaft, das Selbstverständnis der bewußt auf Stabilität ausgerichteten Lebensweise, das zugrundeliegende Weltbild, sowie die unterschiedlichen politischen Strömungen und großen Ideen faszinieren ungemein.
Geschildert wird keineswegs eine naive Idylle, die dem Menschen innewohnende Gewaltbereitschaft wird nicht geleugnet. Die Aufspaltung in gemäßigte und politisch radikale Clans, Egoismus, Intrigen, Rassismus und kriegerische Auseinandersetzungen existieren auch auf dem von Frauen so übermächtig dominierten Stratos. Den Männern, deren Aggressionspotential durch Rückzüchtung fast gänzlich verschwunden ist bleibt als einziges Betätigungsfeld die Seefahrt. Wenn auch gegen diese umfassende Ausgrenzung ein verstecktes Aufbegehren durch Männer-Geheimbünde angedeutet wird, bleibt ein derartig resigniertes Verhalten auf Dauer sicherlich fragwürdig. Offensichtlich war die Behandlung dieses Aspekts für das Anliegen des Romans nicht von Bedeutung.
Zuletzt sei noch ein mehrmals verwendetes Motiv erwähnt, das ich sehr anregend fand: Rätsel und Spiele. Die detailliert dargestellten Auflösungen von Rätseln zur Beseitigung von Hindernissen sowie das faszinierende „Spiel des Lebens“ bieten Lesern, die solchen intellektuellen Herausforderungen gegenüber aufgeschlossenen sind, sicher einige interessante Denkanstöße.

Fazit:
Als ich mich einige Monate nach der Lektüre zur Besprechung dieses Werkes entschlossen hatte und darüber nachdachte, warum es bei mir eine so starke Resonanz ausgelöst hatte, konnte ich wieder einmal feststellen, daß diese Nacharbeit ziemlich fruchtbar ausfiel. Natürlich waren mir Details entfallen, aber einige bedeutende Ideen und Aussagen hatten sich in der Zwischenzeit viel klarer herauskristallisiert, Argumente und Einwendungen hatten sich geklärt. So war mir damals die Anwendung der Parthenogenese (Selbstklonung) beim Menschen doch ziemlich suspekt erschienen, aber dieser Einwand war in der Zwischenzeit gegenstandlos geworden, da die SF als Ideen-Literatur auch eine hypothetische Prämisse verwenden darf, um eine mögliche gesellschaftliche Situation in die Zukunft zu extrapolieren.
Neben den großen Ideen kommen aber auch Spannung und Abenteuer nicht zu kurz, und eine glaubwürdige oftmals sehr feinfühlig geschilderte Entwicklung der Protagonistin Maia wird aufgezeigt. Der Roman ist reinen Action-Konsumenten und an herkömmlichen Abenteuern im SF-Gewand Interessierten nicht zu empfehlen, aber den Lesern, die für geistige Anregungen und neue Perspektiven aufgeschlossen sind, wird er viel Freude bereiten.
Noch einmal sei abschließend der Hinweis erlaubt, das Nachwort zuerst zu lesen, da diese Reihenfolge sicherlich auch hilfreich sein dürfte bei der Entscheidung, ob sich der Kauf für den einzelnen lohnt oder eher nicht.

Titel: Die Clans von Stratos (Glory Season)
Autor: David Brin
Verlag, Nummer: Heyne 5931

update: Es gibt leider keine aktuelle Ausgabe.

Als ich vor einiger Zeit den umfangreichen Roman des mehrfach mit dem Hugo- und Nebula Award ausgezeichneten Autors las, war ich über das Nachwort verärgert. Darin erklärt Brin die Anregungen zu diesem Buch, die Intention des Werkes, sowie die der Arbeit vorrausgehende Lektüre, um nur einige Punkte zu benennen. Diese letzten zehn Seiten dem Roman voranzustellen,

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Chalions Fluch

von am 17. April 2013 Kommentare deaktiviert für Chalions Fluch

ChalionTitel: Chalions Fluch (The Curse of Chalion)
Autor: McMaster Bujold, Lois
Verlag, Nummer: Bastei 20486

update: Es gibt leider keine aktuelle Ausgabe.

Nach beinahe einem Jahr Pause habe ich mich nun zu einer neuen Besprechung drängen lassen. In dieser Zeit sind etliche interessante Romane erschienen. Eigentlich hatte ich geplant, einen neuen Autor/in auszuwählen, habe ich doch mit „Spiegeltanz“ vor einiger Zeit schon einmal ein Buch dieser Schriftstellerin vorgestellt. Aber nach gründlichem „Sieben“ blieb dieser Titel als letzter übrig. Ich hoffe, ich kann die Gründe für meine Entscheidung überzeugend darlegen.

Inhalt:
Cazaril, einstmals pflichtbewusster und tapferer Offizier im Heer von Chalion, ist der Hölle des Daseins als Galeerensklave nur durch eine glückliche Fügung entronnen. Dem Tod nah, wird er von seinen Rettern in ein Spital eingeliefert. Halbwegs genesen, schleppt er sich, mittellos und als gebrochener Mann, zu Fuß auf den endlosen Straßen zurück in seine Heimat. Alles Feuer und alle ehrgeizigen Pläne sind ihm durch die Peitsche des Rudermeisters buchstäblich ausgetrieben worden, und er hegt nur noch den Wunsch, ein bescheidenes Leben als einfacher Diener zu führen. Aber wegen seiner früheren Verdienste wird ihm die Stelle als Privatsekretär und Lehrer der Prinzessin Iselle angeboten. Mit ihr muß Cazaril an den Hof von Cardegoss reisen, wo sich die mächtigen Gegner aufhalten, die ihn damals durch eine Intrige seinen Feinden ausgeliefert, und dem vermeintlich sicheren Tod als Rudersklave überantwortet hatten. Trotz aller Bemühungen um Unauffälligkeit wird er von seinen alten Widersachern erkannt. Er muß deren finstere Pläne durchkreuzen, denn es steht weit mehr auf dem Spiel als nur sein Leben. Ein mächtiger und finsterer Bann, gewoben aus dunkler Magie, scheint keinen Rettungsweg offen zu lassen.

Beurteilung:
„Cazaril hörte die Reiter, bevor er sie sah“ (S.7). Schon dieser erste Satz katapultierte mich mitten hinein in eine aufregende Geschichte. Unwillkürlich erweckte dieser Einstieg nostalgische Erinnerungen an die Groschenhefte, die ich in meiner frühen Jugend so begierig verschlungen hatte. Aber dieses spontane Gefühl wich im Laufe der Erzählung zunehmend verblüfftem Staunen. Das Geschehen zog mich mehr und mehr in seinen Bann, wurde immer komplexer, und die Protagonisten wurden überzeugend herausgearbeitet. Da ich die bisher in Deutschland veröffentlichten Werke von McMaster Bujold ausnahmslos gelesen habe, die zwar nicht alle gleich stark sind, aber zumindest flüssig geschrieben, wußte ich, daß sie ein großes erzählerisches Talent besitzt. Trotzdem war ich erneut überrascht, als meine wachsende Begeisterung über „Chalions Fluch“ und die im Bereich der Fantasy innovativen Elemente mich dazu verführten, das mit 749 Seiten doch recht umfangreiche Buch in jeder halbwegs freien Minute hervorzuholen.
Andererseits musste ich des öfteren innehalten, um die teilweise in der Retrospektive erzählte spannende Geschichte und die überraschenden Wendungen zu überdenken. Der Roman überzeugt durch aufregende Ideen und ruft starke Emotionen hervor. Harte, dunkle Szenen erzeugen eine düstere Grundstimmung, ohne Hoffnung auf ein Happy End. Aber Cazaril versinkt nie in Selbstmitleid, versucht auch in aussichtsloser Lage beharrlich seine Pflicht zu erfüllen. Häufig überspielt er für ihn peinliche Situationen mit bisweilen auch feiner Selbstironie. Eine einzige Szene ist sogar von derber Komik, als ein arroganter und mächtiger Schürzenjäger zum Gespött des Hofes gemacht wird. Diese Blamage allerdings gönnt man dem unsympathischen Adeligen von ganzem Herzen.
Cazaril ist kein katzbuckelnder Höfling, der seiner hochgeborenen Schülerin nach dem Mund redet. Ein schöner Beleg hierfür ist die Szene, in der er Iselle, der noch unerfahrenen Prinzessin, vor Augen hält, daß sie einen Richter nur aufgrund von Hörensagen öffentlich brüskiert hat. Er zeigt die moralische Fragwürdigkeit ihres Handelns auf und zugleich die taktische Dummheit, diesen Feind „lebend im… Rücken gelassen“ zu haben (S.96). Viele dieser Unterrichtsstunden verlaufen unkompliziert, schaffen sogar Freiräume für die energische junge Dame, regen sie andererseits aber auch dazu an, durch eigenes Nachdenken die Grenzen ihrer Handlungsmöglichkeiten zu erkennen.
Normalerweise schätze ich religiöse Elemente in einem Fantasy-Roman nicht. Obwohl „Chalions Fluch“ diesbezüglich einige Aspekte aufweist, sind auch die Passagen, die sich um „Heilige“ und das Wirken der Götter durch sie drehen, eindrucksvoll und hochinteressant. An einer Stelle mußte ich sogar schmunzeln, als es um das Liebesleben eines ehemaligen „Heiligen“ ging.
Die Übersetzung an sich ist annehmbar, allerdings fällt auch hier das Fehlen eines Korrekturlesers – Lektoren im eigentlichen Wortsinn sparen die Verlage ja meist sowieso ein – unangenehm auf: Kleindung statt Kleidung (S.8 oben), Bein statt Bei (S.421), um nur zwei Beispiele von unzähligen zu nennen.

Fazit:
„Chalions Fluch“ ist, obwohl vollständig abgeschlossen und für sich allein lesbar, der Auftakt einer Trilogie, deren Folgeband im März 2005 erscheinen wird.

update: …aktuell sind natürlich alle drei Bände bereits lange erschienen und leider mittlerweile vergriffen. Band 2 PALADIN DER SEELEN: Bastei 20505, Band 3 IM SCHATTEN DES WOLFES: Bastei 20547…

Die mehrfach preisgekrönte Autorin erzeugt durch mörderische Intrigen, skrupellose Beseitigung von lästigen „Hindernissen“ (sprich: nicht käuflichen Personen), Erpressung und Korruption, gezielte Desinformation und Verführung, starke Spannung. Die düstere und hoffnungslose Grundstimmung des Werkes wird durch Selbstironie, vereinzelt sogar durch komische Passagen doch ein wenig aufgelockert. Exemplarisch ist hierfür die Szene, in der Cazaril einen fein gesponnenen Bestechungsversuch elegant ins Leere laufen lässt (S.585/586). Selbst die Anbahnung einer Liebesbeziehung – keine Angst, nicht zwischen Cazaril und Prinzessin Iselle – bleibt dem Irdischen verhaftet. Auch grausame Szenen wirken keineswegs abstoßend, sind glaubhaft und folgerichtig in die Geschichte eingebettet.
Trotzdem ist Distanz zum Geschehen immer wieder spürbar, obwohl sich der/die Leser/in mühelos in die Figur des widerwilligen Helden, sein ergebenes Leiden und tapferes Handeln versetzen kann. Letzteres ist vielleicht der einzige Punkt, der mich, zwar nicht beim Lesen, wohl aber bei der Nachbetrachtung, leicht gestört hat: die Darstellung Cazarils als durch und durch edlen Helden. Trotz dieser Schwäche, zumindest in meinen Augen, ist der Charakter des Protagonisten hervorragend herausgearbeitet. Bleibt also nur noch der gute Rat: Besorgt euch dieses Werk, laßt es euch schenken oder leiht es aus. Die Überzeugung, mit „Chalions Fluch“ einen sehr guten Fantasy-Roman gelesen zu haben, wird noch lange nach Beendigung der Lektüre bleiben, und einige Ideen sind allemal ein staunendes Nachdenken wert.

Titel: Chalions Fluch (The Curse of Chalion)
Autor: McMaster Bujold, Lois
Verlag, Nummer: Bastei 20486

update: Es gibt leider keine aktuelle Ausgabe.

Nach beinahe einem Jahr Pause habe ich mich nun zu einer neuen Besprechung drängen lassen. In dieser Zeit sind etliche interessante Romane erschienen. Eigentlich hatte ich geplant, einen neuen Autor/in auszuwählen, habe ich doch mit „Spiegeltanz“ vor einiger Zeit schon einmal ein Buch dieser Schriftstellerin vorgestellt. Aber nach gründlichem „Sieben“ blieb dieser Titel als letzter übrig.

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Abwege

von am 8. April 2013 Kommentare deaktiviert für Abwege

Über Ostern hatte ich außergewöhnlich viel Zeit zum lesen. deswegen konnte ich drei Bücher verschlingen. Irgendwie hat es sich so ergeben, dass ich vorher durch einige Kundengespräche auf Bücher aufmerksam geworden bin, die aus unserem Sortiment eigentlich herausfallen. Krimis und Thriller sind ja eher ein Randbereich und im Normalfall lese ich Bücher aus diesem Genre nur, wenn sie phantastische Elemente beinhalten – was ja auch oft genug der Fall ist. Eschbachs Verschwörungsthriller, Steinfests phantastische Krimiwelten oder Butchers Ermittlungen in phantastischen Parallelwelten.

QuelleDiesmal war es ein bisschen anders. Gut, das erste Buch war schon sehr phantastisch, aber eher im Sinne mystischer Religionsphantastik. Sehr abgehoben und eigentlich auch eher trashig. Trotzdem ist der "Der Dunkle Pfad Gottes" ein spannendes Buch und mit einem gewissen Augenzwinkern kann ich sagen, dass mir Richard Doetsch Material für eine halbjährige Kampagne geliefert hat. Wir spielen derzeit mit viel Begeisterung das John Sinclair Rollenspiel! Wer sich durch die Mischung aus Action, christlicher Thematik und Verschwörungsthriller nicht abgeschreckt fühlt, der kann mit diesem Buch viel Spaß haben – spannend, actionreich und rasant geschrieben. Der allgemeine Erfolg hat mittlerweile aus diesem völlig abgeschlossenen Einzelband eine ganze Serie gemacht. Bisher erschienen sind folgende Bände:

1. Der Dunkle Pfad Gottes, Bastei Lübbe 2010 (auch als Hörbuch bei Lübbe Audio)
2. Die Quelle der Seelen, Bastei Lübbe 2012
3.Der Dieb der Finsternis, Bastei Lübbe 2012
4. Die Legende der Dunkelheit, Bastei Lübbe (erscheint am 19.04.2013)

SchattenfreundinDas zweite Buch ist ein Krimi/Thriller aus deutscher Feder. "Schattenfreundin" von Christine Drews ist ein rasanter Thriller mit sehr realem Hintergrund – ganz ohne Phantastik. Auch wenn ich als bekennender "Tatort" Fan so manche Parallelen zu rasanteren Folgen der TV Serie gespürt habe, wirkt das Buch authentisch. Ich war von Anfang an mit Spannung dabei. Obwohl auf dem Klappentext verkündet wird, dass es sich um den ersten Fall des Ermittlerduos Schneidemann und Käfer handelt, spielen die polizeilichen Ermittlungen eher eine untergeordnete Rolle. Familiäre Verwicklungen, zwischenmenschliche Komplikationen und dunkle Geheimnisse aus der Vergangenheit verbinden sich hervorragend mit der abgründigen Realität einer Kindesentführung. Das Debut der Autorin wirkt zwar nicht bahnbrechend neu, bleibt aber immer spannend und ist in einem Rutsch zu lesen. Glaubwürdig, spannend und schnell zu lesen.

Schattenfreundin, Bastei Lübbe 2013

BegrabenDer Spannung wegen komme ich am Ende zu dem Buch, das für mich definitiv das Beste in dieser Krimi-Lese-Reihe ist. Mal wieder ein Buch aus Frankreich. Die französische Journalistin und Autorin Elena Sender kämpft nur wenig mit dem französischen Problem, dass sie möglichst viel hineinpacken möchte. Im Vergleich zu Ligny oder Grangé wirkt der unglaublich spannende Thriller fast geordnet. Nicht so abseitig und brutal wie Grangé aber ähnlich aufgebaut. Die etwas zurückgenommene Härte ist aber sicher kein Mangel. Dafür ist die Identifikation mit den Protagonisten wesentlich angenehmer und einfacher. Ich habe bis zur letzten Seite mitgefiebert und mir nichts sehnlicher gewünscht, als einen guten Ausgang…

Wie phantastisch der medizinische Stand in "Begraben" ist, kann ich nicht beurteilen. Es ist komplex genug, sich ein Urteil um die moralischen Implikationen zu bilden, die von der Autorin geschickt in Waage gehalten werden. Es ist nicht alles Gold was glänzt, aber auch nicht alles wertlos, was kein Gold ist…

Ein spannungsgeladener Thriller der Extraklasse mit deutlich mehr Grips als so mancher Bestseller. Mehr davon!

Begraben, Piper Verlag 2011 (auch als Hörbuch bei Osterworld Audio)

Über Ostern hatte ich außergewöhnlich viel Zeit zum lesen. deswegen konnte ich drei Bücher verschlingen. Irgendwie hat es sich so ergeben, dass ich vorher durch einige Kundengespräche auf Bücher aufmerksam geworden bin, die aus unserem Sortiment eigentlich herausfallen. Krimis und Thriller sind ja eher ein Randbereich und im Normalfall lese ich Bücher aus diesem Genre nur, wenn sie phantastische Elemente beinhalten – was ja auch oft genug der Fall ist. Eschbachs Verschwörungsthriller, Steinfests phantastische Krimiwelten oder Butchers Ermittlungen in phantastischen Parallelwelten.

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Die 7 1/2 Leben des Walter Moers

von am 19. März 2013 Kommentare deaktiviert für Die 7 1/2 Leben des Walter Moers

Titelmotiv zur Sonderausstellung
(c) Walter Moers

Ihr wisst, dass Moers mein absoluter Liebling ist. Außerdem hatte ich es bereits versprochen, dass ich darauf hinweisen werde, wenn die Ausstellung in Bad Mergentheim stattfindet. Seit Sonntag ist es soweit – mit Wasserrohrbruch und überschwemmtem Laden hatte ich aber nicht die Muße, eher darüber zu schreiben. Deswegen jetzt hier die offizielle Bekanntmachung:

Vom Kleinen Arschloch über Käpt´n Blaubär bis Zamonien

Seit Mitte der 1980er Jahre ist er mit Comics und Bildergeschichten bekannt geworden. Er entwickelte die Figur des Käpt’n Blaubär, die seither in der Sendung mit der Maus verwendet wird. Seit 1999 veröffentlicht er Romane, die auf dem phantastischen Kontinent Zamonien spielen. Er verfasste Drehbücher und kreierte den Internethit Adolf, erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Adolf-Grimme-Preis für Käpt´n Blaubärs Seemannsgarn und die Goldene Leinwand für den Kinofilm Das Kleine Arschloch: Walter Moers ist mit überbordendem Einfallsreichtum gesegnet. Diesem außergewöhnlichen Talent widmet sich die Ausstellung im Deutschordensmuseum und im Kulturforum in Bad Mergentheim.

Die Lügengeschichten des Käpt’n mit dem blauen Pelz sind ebenso legendär wie die politisch unkorrekten Verhaltensweisen des Antihelden, der das Kleine Arschloch schon im Namen trägt. Und mit der Figur Adolf, die Nazisau, bricht er dann auch noch das letzte große Tabu. Er lässt sich für seine Romane von klassischer Literatur inspirieren, von mittelalterlichen „Abenteuerromanen“, von Märchen, von Schelmenromanen und Autoren wie Gottfried Keller oder Lewis Carroll, dem Autor von Alice im Wunderland. Die Bilder zu diesem Phantasiereich geben einen tiefen Einblick in die Vorstellungskraft des doppelbegabten Künstlers und Autors und zeigen, ebenso wie seine Texte, ein großes Repertoire an kunsthistorischem wie literarischem Wissen. Über 200 Werke in Form von Zeichnungen, Skizzen, Gemälden, Skulpturen, Puppen, Filmen, darunter auch unveröffentlichte Werke wie z. B. die Charta Zamonia von 2013, stellen einen der wichtigsten Geschichtenerfinder Deutschlands in seiner medialen Breite vor.

Moers wird nicht nur museal, sondern auch im Rahmen von Inszenierungen im Museum präsentiert: z. B. sitzt Hildegunst von Mythenmetz hinter romanischen Arkaden in seiner Dichterstube. Parodien

großer Künstler wie Dürer, Rembrandt, Picasso usw. sowie Illustrationen aus Der Fönig werden in die Prunkräume des Schlosses integriert. Labor- und Küchen-Stilleben aus dem Schrecksenmeister kontrastieren mit der heilen Welt der Puppenstuben im Museum. Plastiken von Carsten Sommer nach Moers´ Figuren ergänzen dessen Zeichnungen. Erstmalig zu sehen ist ein großes, detailliertes Modell von Susanne Reichardt, das Buchhaim und das Labyrinth der Träumenden Bücher darstellt. Im Kulturforum werden vor allem die Comics Das kleine Arschloch und Der alte Sack, sowie Adolf präsentiert – auf Papier und multimedial.

Es erscheint die Ausstellungszeitung Supermoers, die Walter Moers eigens für Bad Mergentheim entworfen hat.

Ein Workshop-Programm für Kinder und Jugendliche und ein ausführliches Führungsprogramm ergänzen dieses Angebot.
Die Termine finden Sie im Kalender der Homepage des Deutschordensmuseum.

 Sonntag, 17.03.2013 bis zum Sonntag, 15.09.2013 , 10:30 bis 17:00 Uhr
Veranstaltungsort: Deutschordensmuseum und Kulturforum

Öffnungszeiten:
Dienstag – Sonntag, Feiertage 10.30 – 17.00 Uhr
Montags geschlossen, Ostermontag und Pfingstmontag geöffnet
5. Juli Museum: Einlass nur bis 15 Uhr

Quelle: Homepage des Deutschordensmuseum

Ihr wisst, dass Moers mein absoluter Liebling ist. Außerdem hatte ich es bereits versprochen, dass ich darauf hinweisen werde, wenn die Ausstellung in Bad Mergentheim stattfindet. Seit Sonntag ist es soweit – mit Wasserrohrbruch und überschwemmtem Laden hatte ich aber nicht die Muße, eher darüber zu schreiben. Deswegen jetzt hier die offizielle Bekanntmachung:

Vom Kleinen Arschloch über Käpt´n Blaubär bis Zamonien

Seit Mitte der 1980er Jahre ist er mit Comics und Bildergeschichten bekannt geworden. Er entwickelte die Figur des Käpt’n Blaubär,

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Das Neuerscheinungs Paradoxon

von am 10. Januar 2013 Kommentare deaktiviert für Das Neuerscheinungs Paradoxon

Im vorweihnachtlichen Trubel hat sich unser Ausstoß von neuen Beiträgen deutlich verringert. Zum Teil natürlich wegen der saisonal erhöhten Kundenfrequenz. Hauptsächlich aber, weil wir mit dem Auspacken von neuen Lieferungen fast nicht mehr hinterhergekommen sind. Der Ausstoß von Neuheiten hat sich gefühlt bis zum Anschlag erhöht. Die Anzahl der Postings im Bereich Neuerscheinungen spricht eine deutliche Sprache. Eigentlich sollte das ab kurz vorm Fest und im Januar merklich abklingen. Irgendwann muss sich ja auch der geschröpfte Geldbeutel der Konsumenten wieder erholen können.

Die Verlage sehen das offensichtlich ein wenig anders. Da muss dann wohl der Handel als Puffer herhalten. Völlig unverständlich empfinde ich aber die Tatsache, dass nicht nur weiterhin VIELE Neuerscheinungen eintrudeln, sondern eben auch WICHTIGE Titel dabei sind, die den Umsätzen sicher nicht geschadet hätten. Im Comicbereich sind es seltsamerweise auch noch die Kleinverlage, die die weihnachtliche Geldspritze offensichtlich nicht nötig hatten. Sonst kann ich mir das Januar-Programm nicht so recht erklären.

MinimenschenSalleck bringt gleich zwei neue Minimenschen und die Spirit Archive im Januar. Unverständlich – gerade für einen der ambitionierten Kleinverlage, der sowieso schon immer schieben und rechnen muss, was erst verkauft werden muss um wieder einen neuen Titel veröffentlichen zu können. Gut, vielleicht ist die Comicbranche nicht ganz so saisonal wie zum Beispiel die Unterhaltungselektronik, aber selbst in unsere entlegenen Gefilde strömt ein gewisser Besucherstrom vor dem Konsumfest. Schade – klare Fehlorganisation.

Völlig ohne Worte ist für mich auch die Januar-Flut von Ehapa. Nicht im Detail, sondern im Ganzen.

MonstrumologeIm Buchbereich hat dieses seltsame Verhalten auch vor den "Großen" nicht haltgemacht. War die Ausbeute der Dezember-Auslieferung (und auch der vorgezogenen Januar-Auslieferung) eher mager und wir mussten außer multiplen Hobbitsen ziemlich in die Röhre schauen, kamen mit der ersten Welle im neuen Jahr jetzt doch einige gut verkäufliche Titel. Ungewöhnlicher Zeitpunkt, meine Herren. Random House bringt mit "Im Tunnel" von Sergej Antonow einen "heissen" Metro 2033 Titel. Und Bastei Lübbe schafft es sogar mindestens fünf Toptitel in die neue Lieferung zu verschleppen. "Anita Blake", "Im Wald der stummen Schreie" (sensationeller Thriller – für mich der spannendste von Jean-Christophe Grange), "Das Buch ohne Gnade" (der dritte Bourbon-Kid Roman jetzt als Taschenbuch), "Jenseits der Grenze" (ein neuer Jack Campbell) und den dritten Band "Der Monstrumologe und die Inseln des Blutes". Wäre gut fürs Weihnachtsgeschäft gewesen, meine Herren Verleger!

Dann heißt es wieder, Fantasy verkauft sich nicht und es werden noch mehr Belegplätze gestrichen. Was nützt der beste Schwerthieb, wenn das Timing nicht passt.

Im vorweihnachtlichen Trubel hat sich unser Ausstoß von neuen Beiträgen deutlich verringert. Zum Teil natürlich wegen der saisonal erhöhten Kundenfrequenz. Hauptsächlich aber, weil wir mit dem Auspacken von neuen Lieferungen fast nicht mehr hinterhergekommen sind. Der Ausstoß von Neuheiten hat sich gefühlt bis zum Anschlag erhöht. Die Anzahl der Postings im Bereich Neuerscheinungen spricht eine deutliche Sprache. Eigentlich sollte das ab kurz vorm Fest und im Januar merklich abklingen. Irgendwann muss sich ja auch der geschröpfte Geldbeutel der Konsumenten wieder erholen können.

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  • Kategorie: Bücher , Comics
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Schwarze Romantik

von am 9. Januar 2013 1 Kommentar

Schwarze RomantikIn allerletzter Minute ein kleiner Hinweis, den ich leider über dem Weihnachtsstress aus den Augen verloren habe. Seit Ende September und noch bis zum 20.01.2013 zeigt das Städel Museum in Frankfurt am Main die Sonderausstellung "Schwarze Romantik. Von Goya bis Max Ernst". Keine andere Kunstepoche ist so nahe mit der Phantastik verwoben. Viele der Exponate könnten Illustrationen zu diversen Romanen darstellen oder erzählen selbst phantastische Geschichten. Viele der Werke ähneln denen heutiger Künstler im Bereich Fantasy und könnten in Werken wie dem jährlichen "Spectrum – The Best in Contemporary Fantastic Art" veröffentlicht sein. Ein absoluter Augenschmaus für alle Fantasy Fans und eine gute Möglichkeit sich Europäischer Kunstgeschichte von der eigenen Warte aus zu nähern. Ein Blick über den Tellerrand ermöglicht durch einen lohnenswerten Museumsbesuch.

Auch in der Literatur war die "Schwarze Romantik" eine Phase hoher phantastischer Produktivität. Vielleicht fühlt sich der ein oder andere nach einem Besuch auch inspiriert einen Blick auf die Romane von Mary Shelley, E. T. A. Hoffmann oder Edgar Allan Poe zu werfen. Einige der Werke dieser Autoren zählen zu meinen All-Time-Favoriten.

Viel Spaß in der Ausstellung, aber husch husch, nur noch knapp zwei Wochen!

In allerletzter Minute ein kleiner Hinweis, den ich leider über dem Weihnachtsstress aus den Augen verloren habe. Seit Ende September und noch bis zum 20.01.2013 zeigt das Städel Museum in Frankfurt am Main die Sonderausstellung "Schwarze Romantik. Von Goya bis Max Ernst". Keine andere Kunstepoche ist so nahe mit der Phantastik verwoben. Viele der Exponate könnten Illustrationen zu diversen Romanen darstellen oder erzählen selbst phantastische Geschichten. Viele der Werke ähneln denen heutiger Künstler im Bereich Fantasy und könnten in Werken wie dem jährlichen "Spectrum –

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Lesetips eines alten Buchhändlers…

von am 4. Dezember 2012 Kommentare deaktiviert für Lesetips eines alten Buchhändlers…

…das war die Rubrik von Hermkes "berühmten" Rezensionen. Im "DDD" veröffentlicht, als Heft geklammert und verteilt und im Schnellhefter gesammelt tausendfach in Kundenhand gedrückt. Immer wieder werden wir noch danach gefragt und wir möchten sie euch auch hier auf der Seite nicht vorenthalten. Da die Buchbesprechungen sich nicht auf aktuelle Auflagen und leider auch häufig auf vergriffene Romane und Zyklen beziehen, sollen sie nicht auf der ersten Seite erscheinen. Wie ihr sie trotzdem findet, ist eigentlich ganz einfach. Alle stehen unter der Kategorie "Lesetips eines alten Buchhändlers" und sind unter ihm als Autor zu finden. Nach und nach werdet ihr hier alle alten Buchtips finden. Ich wünsche euch viel Spaß beim schmökern und lasse noch ein paar seiner Kurztips folgen.

Hermkes Kurztip No 12:

Eis!, Federbush, Arnold, Heyne 3771

ist ein leider vergriffener und auch unter Insidern kaum bekannter Roman. Er gehört zum Genre der Katastrophen-Romane, ist sehr eindringlich geschrieben, zu empfehlen besonders für nachdenkliche Leser, da er weniger auf Action abzielt, aber eine starke innere Spannung aufbaut.

Hermkes Kurztip No 29:

Niemalsland, Gaiman, Neil, Heyne 10669

Neil Gaimans "Niemalsland", Heyne 10669, ist ein höchst eigenwilliger und lesenswerter Roman, mit originellen Einfällen gespickt, für nichtkonventionelle Leser sehr empfehlenswert.

Hermkes Kurztip No 81:

Socialdemokraten auf dem Monde, Hahn, Ronald M., Heyne 5936

Dem Übersetzer und Autor Ronald M. Hahn ist eine köstliche Satire auf die Deutschtümelei zu Beginn unseres Jahrhunderts gelungen. Viele ironische Anspielungen auf SF-Klischees und die heutige Politik machen den Roman zu einer höchst vergnüglichen Leseempfehlung.

Mehr gibt es nicht vorweg! Alles weitere kommt so nach und nach. Auch die Kurztips. versprochen…

 

…das war die Rubrik von Hermkes "berühmten" Rezensionen. Im "DDD" veröffentlicht, als Heft geklammert und verteilt und im Schnellhefter gesammelt tausendfach in Kundenhand gedrückt. Immer wieder werden wir noch danach gefragt und wir möchten sie euch auch hier auf der Seite nicht vorenthalten. Da die Buchbesprechungen sich nicht auf aktuelle Auflagen und leider auch häufig auf vergriffene Romane und Zyklen beziehen, sollen sie nicht auf der ersten Seite erscheinen. Wie ihr sie trotzdem findet, ist eigentlich ganz einfach. Alle stehen unter der Kategorie "

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Es ist nicht leicht, ein Gott zu sein

von am 25. November 2012 Kommentare deaktiviert für Es ist nicht leicht, ein Gott zu sein

Bereits am Montag, dem 19. November 2012 verstarb der russische Schriftsteller Boris N. Strugatzki im Alter von 79 Jahren.
Zusammen mit seinem Bruder Arkadi, der bereits 1991 verstarb hat er etliche maßgebliche Werke der russischen Science Fiction geschrieben. Schon zu Zeiten des Eisernen Vorhangs hatten ihre Werke einen hohen Stellenwert auch in der westlichen Welt. Den meisten dürften vor allem die beiden Werke "Es ist nicht leicht, ein Gott zu sein" und "Picknick am Wegesrand" durch die Verfilmungen bekannt sein. "Es ist nicht leicht, ein Gott zu sein" war eine deutsch, französisch, sowjetische Coproduktion von 1989, die zwar kein Kassenschlager, aber eine ambitionierte filmische Umsetzung war – hat mich damals ziemlich beeindruckt. Die Umsetzung von "Picknick am Wegesrand" als "Stalker" ist ohne Übertreibung als Meisterwerk zu bezeichnen. 1979 von Andrej Tarkowski verfilmt ist das Werk für mich bis heute ein echter Tipp.
Die derzeit beim Heyne Verlag erscheinende Werksausgabe bietet allen die Möglichkeit sich in das umfassende Werk der Brüder einzulesen. Nicht alles, was sie geschrieben haben ist einfach zu lesen, aber es lohnt sich. Steht auch auf meiner todo Liste, meine Kenntnisse zu vertiefen. Schade, dass der Anlass ein so trauriger ist.

Bereits am Montag, dem 19. November 2012 verstarb der russische Schriftsteller Boris N. Strugatzki im Alter von 79 Jahren.
Zusammen mit seinem Bruder Arkadi, der bereits 1991 verstarb hat er etliche maßgebliche Werke der russischen Science Fiction geschrieben. Schon zu Zeiten des Eisernen Vorhangs hatten ihre Werke einen hohen Stellenwert auch in der westlichen Welt. Den meisten dürften vor allem die beiden Werke "Es ist nicht leicht, ein Gott zu sein" und "Picknick am Wegesrand" durch die Verfilmungen bekannt sein.

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Zur Spannung noch die Gänsehaut – wer nicht lesen kann muss hören II

von am 12. November 2012 Kommentare deaktiviert für Zur Spannung noch die Gänsehaut – wer nicht lesen kann muss hören II

Am 26.10.2012 habe ich einen Artikel über Hörbücher hochgestellt. Dabei ging es in erster Linie um die Qualität der Vorleser und ihre Eigenheiten. Hörbücher sind leicht gekürzte oder vollständige Lesungen, die im Normalfall auf Geräuscheffekte verzichten und analog zu Büchern eben einen abgeschlossenen Roman beinhalten. Ganz anders liegt die Sache bei Hörspielen. Jeder kennt Hörspiele aus seiner Kindheit. Bei mir waren es Pumuckel, Hui Buh und was weiß ich alles. Hörspiele gibt es aber auch für Erwachsene. Teilweise aufwändig produziert mit filmischer Musik unterlegt und mit namhaften Sprechern besetzt. Die meisten mir bekannten Serien bewegen sich im Bereich Grusel und Horror und sind entweder komplette Eigenproduktionen oder Umsetzungen bekannter Heftserien, wie Perry Rhodan oder John Sinclair. Das Spektrum ist weit und reicht von Salvatores Dunkelelf Saga (Regie: Günter Merlau, Lausch Verlag) über die Krimireihe Prof. Sigmund Freud (beim Berliner Label STIL) bis hin zu Reihe Gruselkabinett bei Lübbe Audio, mit Hörspieladaptionen im Bereich klassische Horrorliteratur. Wirklich begeistert bin ich selbst eigentlich nur von zwei Serien. Beide aus dem weiten Bereich Horror oder Grusel.

Gabriel Burns ist eine völlig eigenständige Produktion vom Label Folgenreich. Die ursprüngliche Geschichte stammt von Autor Raimon Weber und Regisseur Volker Sassenberg. Gabriel Burns ist eine Mischung aus Horror und Mystery. Die Story schwankt zwischen Geistern, Dämonen und Science Fiction Aspekten wie Außerirdischen und fremden Dimensionen. Hört sich ein bisschen X Akten mäßig an, ist es auch. Aber unglaublich spannend, mitreißend und grandios besetzt und inszeniert. Seit 2003, und damit Folge eins, bin ich voll Spannung dabei und habe auf jede der bisher 35 Folgen hingefiebert. Leider gibt es durch irgendwelche rechtlichen Querelen zwischen Produktionsfirma und Label seit 2010 eine längere Pause (ich hoffe mal, es ist nur eine Pause. So auf jeden Fall die offizielle Verlautbarung). Die Stories sind teilweise in sich abgeschlossene Einzelepisoden, teilweise wird an einem fortlaufenden Plott weitererzählt. Ein bisschen Lost. Bis jetzt war alles wirklich unglaublich spannend und perfekt produziert, bleibt nur zu hoffen, dass wir durch die Streitigkeiten nicht auf eine Auflösung verzichten müssen. Wäre zu schade und ein echter Verlust.
Sauspannend, gerade jetzt!

Ganz anders verhält es sich mit John Sinclair. Der Geisterjäger ist seit 1973 als geistiges Kind von Jason Dark als Heftsserie, Taschenbuchserie, Verfilmung und Hörspielumsetzung multimedial verbreitet. Die aktuelle Hörspielreihe (Edition 2000) läuft seit dem Jahr 2000 und hat es bisher auf 77 Teile plus 12 Classic Folgen, in denen die frühen Sinclair Abenteuer noch vor der eigenen Heftserie (Gespenster-Krimis) vertont werden. Der Regisseur Oliver Döring (seit Folge 71 von Dennis Erhardt ersetzt, damit einige Änderungen an der Besetzung) hat die Rollen mit genialen Sprechern besetzt. John, als Ermittler vom Yard, mit der Synchronstimme von Pierce Brosnan (Frank Glaubrecht) hat einen ganz besonderen Charme. Auch der Rest der Stimmen liest sich wie ein Who is Who der großen Filmproduktionen (unter anderem Franziska Pigulla als Jane Collins (Man hat Demi Moore unweigerlich vor Augen…) Die Dame wurde von Glokta bereits in einem Kommentar auf den ersten Artikel hoch gelobt). Die Umsetzung der Heftserie ist frei, aber chronologisch sinnvoll. Die meisten Episoden sind in sich abgeschlossen, auch wenn natürlich, je weiter die Serie fortschreitet, immer mehr vorausgesetzt wird. Somit ist es sinnvoll, die eigentliche Reihenfolge einzuhalten, oder sogar mit den Classic-Folgen anzufangen. Wer Lust auf gute Unterhaltung hat, sollte sich die vierteljährliche Dosis Gänsehaut nicht entgehen lassen und die Serie bei uns ins Abo nehmen.
Kurzweilig, bisweilen humorig!

Zwischen den Welten befindet sich eine dritte Serie. Eigentlich zählt sie eher zu den Hörbüchern, weil es Lesungen sind. Trotzdem ist sie vom Charakter her eher mit Serien zu vergleichen, wie die vorher Genannten, und auch von der Aufteilung in Seasons schon genau so angelegt. Gelesen von Franziska Pigulla (ja, Glokta ;-)) ist Das Tal (bisher zwei Seasons a jeweils vier Teile) auch eine echte Empfehlung. Ich hatte da schon mal was Kurzes dazu und verlinke das an dieser Stelle nochmal, da es ja eigentlich kein Hörspiel ist.

Am 26.10.2012 habe ich einen Artikel über Hörbücher hochgestellt. Dabei ging es in erster Linie um die Qualität der Vorleser und ihre Eigenheiten. Hörbücher sind leicht gekürzte oder vollständige Lesungen, die im Normalfall auf Geräuscheffekte verzichten und analog zu Büchern eben einen abgeschlossenen Roman beinhalten. Ganz anders liegt die Sache bei Hörspielen. Jeder kennt Hörspiele aus seiner Kindheit. Bei mir waren es Pumuckel, Hui Buh und was weiß ich alles. Hörspiele gibt es aber auch für Erwachsene. Teilweise aufwändig produziert mit filmischer Musik unterlegt und mit namhaften Sprechern besetzt.

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Wer nicht lesen kann muss hören

von am 26. Oktober 2012 3 Kommentare

Hörbücher sind mittlerweile sehr verbreitet. Der eine hört beim Radeln, der andere bei der Arbeit und der dritte beim Zugfahren. Hörbücher können die Zeit ohne Bücher überbrücken und manchmal können sie sogar zu einem echten Zugewinn werden. Ich selbst kann eigentlich nur während langer Autofahrten Hörbücher wirklich genießen. Dabei sind sie aber zu einem festen Bestandteil geworden. Die Auswahl fällt meistens auf einfachere "Lektüre" und oft auf Jugendbücher. Kein echter Ersatz fürs Lesen, aber eine Ergänzung und ganz selten, wenn der Vorleser wirklich gut ist, ein Zugewinn…

Mein Erstkontakt mit Hörbüchern war Harry Potter. Den hatte ich vielfach empfohlen bekommen und ich muss sagen, dass Rufus Beck den Potter sensationell liest. Beck gehört in der Gilde der Meisterleser. Kleiner Nachteil ist, dass es gegen Ende der Potterschen Reihe irgendwie Querelen zwischen dem Verlag und Herrn Beck gegeben hat, was sich nicht unbedigt auf die Qualität niedergeschlagen hat. Leider sind in den späten Teilen ein paar wenige kleine Fehlerchen, was die Zuordnung der unterschiedlichen Stimmen betrifft. Vielleicht liegt das auch daran, dass Rufus Beck, wie er von sich selbst sagt, die Bücher in einem Take und am Stück einliest. Trotzdem bekommt er von mir für seine unglaubliche Stimmvielfalt und seine wundervolle Interpretation zwei begeisterte Daumen. Meisterleser.

Durch diese erste Erfahrung motiviert, habe ich in dieser Richtung weiterexperimentiert und etliche Lesestimmen kennengelernt. Dabei waren gute Leser wie Christian Brückner (Synchronstimme Robert de Niro), Oliver Rohrbeck (Drei Fragezeichen) und auch einige Reinfälle.

Der nächste wirkliche Meisterleser, über den ich gestolpert bin, war der von mir bereits gewürdigte, leider zu früh verstorbene Dirk Bach. Seine Interpretationen Zamoniens sind derart genial, dass sie wirklich die einzigen Hörbücher sind, die ich mir bereits mehrfach angehört habe, obwohl ich die Bücher von Walter Moers schon selbst mehrfach gelesen und auch vorgelesen habe. Genie trifft auf Genie. Meisterleser der Königsklasse.

Anna Thalbachs Lesungen von Jenny May Nuyens Büchern, Andreas Fröhlichs Lesungen von Kai Meyers Büchern oder Stefan Kaminskis Version von Sergej Lukianenkos Trix Solier, sind zwar bei weitem nicht so "vielstimmig", aber immer noch wirklich empfehlenswert und echt angenehm zu hören, auch und vor allem nebenbei.

Leider gibt es immer wieder Hörbuchproduktionen, die schlecht oder anstrengend gelesen sind. Selbst bekannte Stimmen sind nicht immer ein garant für ein gutes Hörbuch. Wirklich gute Schauspieler sind nicht zwingend auch gute Leser. Synchronstimmen bekannter Schauspieler sind teils zu eindeutig vorbelegt. Zu extreme Schwankungen bei der Lautstärke machen ein Zuhören manchmal nervenaufreibend und ermüdend. Monotone, wenig artikulierte Stimmen lassen die Aufmerksamkeit schnell abschweifen und damit das Zuhören auch wieder anstrengend machen.

Mein Tipp, haltet euch an einfache Bücher, nehmt nur Lesungen von guten Vorlesern oder Meisterlesern und lasst die Finger von allem anderen. Hörbücher können schneller verstauben, als man denkt und man sollte es guten Büchern nicht antun, schlecht gehört zu werden. Mehr Tipps gibts wie immer bei uns im Laden, wobei mein Erfahrungsschatz natürlich echt beschränkt ist. Ich bin immer noch Buchhändler, nicht CD Verkäufer 😉

Hörbücher sind mittlerweile sehr verbreitet. Der eine hört beim Radeln, der andere bei der Arbeit und der dritte beim Zugfahren. Hörbücher können die Zeit ohne Bücher überbrücken und manchmal können sie sogar zu einem echten Zugewinn werden. Ich selbst kann eigentlich nur während langer Autofahrten Hörbücher wirklich genießen. Dabei sind sie aber zu einem festen Bestandteil geworden. Die Auswahl fällt meistens auf einfachere "Lektüre" und oft auf Jugendbücher. Kein echter Ersatz fürs Lesen, aber eine Ergänzung und ganz selten, wenn der Vorleser wirklich gut ist,

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Jeffrey Thomas – Geschichten aus dem Cthulhu-Mythos

von am 22. Oktober 2012 Kommentare deaktiviert für Jeffrey Thomas – Geschichten aus dem Cthulhu-Mythos

Geschichten aus dem Cthulhu-Mythos

Jeffrey Thomas (03.10.1957) veröffentlicht seit den 90er Jahren Horror- und Science-Fiction-Geschichten. Für seine Arbeiten wurde er sowohl für den Bram Stoker Award als auch für den John W. Campbell Award nominiert. Seine bekannteste Schöpfung dürfte PUNKTOWN sein. Eine Megapolis auf einer von Menschen kolonisierten Welt in einer fernen Zukunft. Setting und Stimmung der Geschichten dieser Stadt wurden des Öfteren mit dem Film BLADE RUNNER verglichen. PUNKTOWN wurden bis heute mehrere Romane und eine Vielzahl Kurzgeschichten gewidmet. Getreu dem Open-Source-Gedanken durften sich auch schon andere Autoren in diesen mitunter sehr verstörenden Gefilden austoben. Hierzulande sind bisher eine Kurzgeschichtensammlung und der Roman MONSTROCITY erschienen. Beide Bücher sind seit einiger Zeit leider verlagsvergriffen.

Wie so viele andere moderne Horrorautoren wurde auch Jeffrey Thomas von H. P. Lovecraft inspiriert. Da bleibt es nicht aus, dass auch von ihm Beiträge zum Cthulhu-Mythos vorliegen. Eine Sammlung solcher Geschichten ist nun beim Festa Verlag erschienen. Als 28. Band der BIBLIOTHEK DES SCHRECKENS werden dreizehn ausgesuchte Erzählungen über den Großen Cthulhu und sein Gezücht präsentiert.

Nicht verwunderlich ist, dass die Schreckensgestalt aus R’lyeh hierbei ihre Tentakel auch nach Paxton, so der eigentliche Name von Punktown, austreckt. Insgesamt vier der enthaltenen Kurzgeschichten sind auf Thomas’ eigener Spielwiese angesiedelt. Besonders hervorheben möchte ich an dieser Stelle die Trilogie um den Polizisten John Bell.

Aber nicht nur die Vermischung der zwei Welten ist erwähnenswert. Anders als viele seiner Kollegen kopiert Thomas sein literarisches Vorbild nicht einfach. Er geht eigenen Ideen nach, die Lovecraft so sicher nicht geschrieben hätte. So erfährt der geneigte Leser beispielsweise, was man mit einem Shoggothen alles anstellen kann. R’lyeh wird kurzerhand zu einer anderen Dimension (was natürlich nicht gänzlich im Widerspruch zu Lovecrafts Version steht), die Tempelritter und Saddam Hussein haben plötzlich eine Verbindung zu den Großen Alten und die Wahrheit über Jonas Reise im Bauch eines Wals wird enthüllt.

Trotz aller eigenen Ideen lassen sich verschiedene Einflüsse erkennen. Neben Lovecraft ist das vorallem August Derleth, dessen Mythos-Beiträge umstritten sind, und das durchaus zu Recht. Aber nicht abschrecken lassen, es zählt, was man daraus macht – und Jeffrey Thomas' „Geschichten aus dem Cthulhu-Mythos“ sind ein absoluter Gewinner.

Abgerundet wird der vorliegende Band durch ein Interview mit Jeffrey Thomas, welches Local Hero Christian Endres führen durfte. Die Fragen sind treffend gewählt. So hat das kurze Gespräch nicht nur einen Bezug zum Buch. Man erfährt auch ein paar Kleinigkeiten über den in Massachussetts lebenden Schriftsteller, beispielsweise, wie Thomas auf einen weitreichenden Stromausfall reagiert. Auch über August Derleth wird ein Wort verloren …

Jeffrey Thomas darf man auf dem deutschen Markt wohl unzweifelhaft als eine Festa-Entdeckung bezeichnen. Neben den oben erwähnten, bereits vergriffenen Titeln, hat der Verlag letztes Jahr den ebenfalls empfehlenswerten Horrorroman TAGEBUCH AUS DER HÖLLE veröffentlicht. Dies Buch ist weiterhin lieferbar und kann natürlich bei Hermkes Romanboutique bestellt werden. Wie (fast) jedes lieferbare Buch.

Jeffrey Thomas: Geschichten aus dem Cthulhu-Mythos (Festa Verlag, 28,00 Euro)

Jeffrey Thomas (03.10.1957) veröffentlicht seit den 90er Jahren Horror- und Science-Fiction-Geschichten. Für seine Arbeiten wurde er sowohl für den Bram Stoker Award als auch für den John W. Campbell Award nominiert. Seine bekannteste Schöpfung dürfte PUNKTOWN sein. Eine Megapolis auf einer von Menschen kolonisierten Welt in einer fernen Zukunft. Setting und Stimmung der Geschichten dieser Stadt wurden des Öfteren mit dem Film BLADE RUNNER verglichen. PUNKTOWN wurden bis heute mehrere Romane und eine Vielzahl Kurzgeschichten gewidmet. Getreu dem Open-Source-Gedanken durften sich auch schon andere Autoren in diesen mitunter sehr verstörenden Gefilden austoben.

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Lesetipps vom Gerd – verspätet…

von am 5. Oktober 2012 2 Kommentare

…aber wie bereits angekündigt…

Lesethema meines diesjährigen Urlaubs war "nachlesen". Mit einem solchen "nach", wie in nachsitzen. Also möglichst viele Bücher abarbeiten, die aus unterschiedlichen Gründen auf dem Lesestapel in der Endlosschleife nach unten gewandert sind, also irgendwie immer wieder verschoben, vertagt und vernachlässigt wurden. Zum Schluß sind es leider nicht so viele geworden, wie erhofft, zum einen, wegen Warhammer Invasion und zum anderen wegen des ersten Buchs, das mich irgendwie im Nichts hat hängen lassen, zwischen "ich komm nicht weiter" und "ich bin fasziniert". Das Buch hat sich gezogen, war faszinierend und am Ende doch nicht wirklich zufriedenstellend. Deswegen lasse ich "XY" von Sandro Veronesi aussen vor und stelle euch nur drei Bücher vor (Naja, eigentlich waren es doch mehr…und den dritten Band von Herrn Eschbach habe ich erst zu Hause fertiggelesen…).

Memento – Die Überlebenden von Julianna Bagott

Mal wieder ein Jugendbuch. Mal wieder ein beachtenswertes. Im Moment drängt sich der Verdacht auf, dass wir bei der Phantastik nur eine Durststrecke überwinden müssen. Im gleichen Maße, wie Fantasy und Science Fiction Themen für Erwachsene verwässert oder gebannt werden, boomt die phantastik für Jugendliche und sogar Kinder. Dabei sind ernstzunehmende, komplexe Themen bei weitem kein Tabu mehr, im Gegenteil der Anspruch und die Ideenvielfalt nimmt ständig zu. Fast als wären die Jugendbücher erwachsen geworden. Wenn all die Leser der "Tribute von Panem", von "Little Brother", "Starters" oder ähnlichen Romanen später bei der Phantastik bleiben oder nur eine weniger bornierte Sicht auf das Genre haben, sollten sich die Verleger in den nächsten Jahren tunlichst besinnen und ihre Programmgestaltung schnell überdenken…

Ja, ja, ich weiß, ich schweife ab. Manchmal geht es einfach nicht anders. Aber zurück zum Buch. Es ist faszinierend. Moderne Ideen, in zeitgemäßem Gewand und trotzdem haben mich viele Aspekte an große alte Romane erinnert. Die Gesellschaft nach der Katastrophe, die Julianna Bagott beschreibt ist reduziert und überzeichnet, aber trotzdem in sich stimmig – mit einem Hauch künstlerischer Freiheit, der es überflüssig macht,  alles bis ins Detail zu erklären und genug Raum für phantastische Elemente lässt. In der so oft gelobten "Guten Alten Zeit" war es auch nicht anders. "Dunkel ist die Sonne" von Farmer war genial, aber mit Sicherheit auch keine reine SF im strengen Sinne. Alles in allem ein "Jugendbuch", das eigentlich nur durch die jungen Protagonisten zum Jugendbuch wird. Eine harte Nachkatastrophen-Welt, die mit ihren monströsen Chimären und den von Apartheit geprägten Gesellschaftsstrukturen ein wirklich interessantes und spannendes Buch für alle. Vielleicht ab 13 oder 14 Jahren. Mehr davon!

Flavia de Luce von Alan Bradley

Okay, ist nicht neu – es gibt bereits drei Abenteuer der kleinen naseweisen Hobbie-Detektivin Flavia de Luce – den Ersten hatte ich auch gleich gelesen – aber jetzt habe ich eben weitergelesen. Was für ein Feuerwerk an Ideen, subtilem Humor, Spannung und skurrilen Figuren und Situationen. Alan Bradley ist ein Zauberkünstler der immer wieder tief in seine Kiste greift und frische neue Ideen hervorzaubert mit bekannten Bildern mixt. Seine Beschreibungen und Figuren liegen irgendwo zwischen Märchen, Schwarz-Weiß-Film und Tim Burton. Jetzt bin ich wieder up-to-date und kann mich auf den nächsten Band freuen. Bereits für Oktober ist Band 4 "Vorhang auf für eine Leiche" avisiert. Und diesmal wird das Buch nicht ganz unten im Lesestapel landen. Spaß garantiert bei Alan Bradleys "Flavia" Bänden…

Black Out – Hide Out – Time Out von Andreas Eschbach

Der letzte im Bunde ist einmal wieder ein deutscher Autor. Ihr kennt mich und wisst, dass ich schon seit "Solarstation" (hatte ich als Hörbuch für die Reise dabei – und es war einmal mehr ein wahres Vergnügen…) und "Haarteppichknüpfer" ein echter Fan von Andreas Eschbach bin. Sein neuestes Werk, diesmal als Trilogie hatte ich ruhen lassen, weil ich erst auf den Abschluss warten wollte. Ein typischer Eschbach und auch wieder nicht. Wieder einmal erklärt der Autor ein eigentlich komplexes Thema plakativ und Leser-gerecht, ohne dabei platt oder belehrend zu wirken. Wieder einmal hat Eschbach aktuelle Themen aufgegriffen und in eine nahe Zukunft gespiegelt, weitergedacht und überhöht. Andreas Eschbach hat sich diesmal mehr Zeit genommen, ohne dabei abzuschweifen oder zu langweilen. Sein Plot erstreckt sich über alle drei Bände und hat überraschende Twists und Wendungen. Der Abschlussband und auch das Ende ist zwar Massenkompatibel, was Eschbach immer gelingt, aber nicht weichgespült. Spannend, dicht und mitreißend bis zum Ende. Drei echte Pageturner. Weiter so…

…aber wie bereits angekündigt…

Lesethema meines diesjährigen Urlaubs war "nachlesen". Mit einem solchen "nach", wie in nachsitzen. Also möglichst viele Bücher abarbeiten, die aus unterschiedlichen Gründen auf dem Lesestapel in der Endlosschleife nach unten gewandert sind, also irgendwie immer wieder verschoben, vertagt und vernachlässigt wurden. Zum Schluß sind es leider nicht so viele geworden, wie erhofft, zum einen, wegen Warhammer Invasion und zum anderen wegen des ersten Buchs, das mich irgendwie im Nichts hat hängen lassen, zwischen "ich komm nicht weiter"

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Die Stimme Zamoniens ist tot

von am 2. Oktober 2012 2 Kommentare

Gestern Nachmittag ist Dirk Bach verstorben. Viel zu jung und überraschend. Mit ihm zusammen ist die Hoffnung gestorben, dass Walter Moers' Zamonienromane doch noch einmal von ihm eingesprochen werden. Ohne Andreas Fröhlichs Leistung schmälern zu wollen, war die unvergleichliche Stimmenvielfalt von Dirk Bach und seine unnachahmliche Intonation eine mehr als würdige Interpretation der Werke von Walter Moers. Dirk Bach konnte man lieben und hassen – im Fernsehen genau wie bei den Lesungen der Zamonischen Werke. Und genau das hat den unvergleichlichen Reiz der Hörbücher ausgemacht. Wenn Dirk Bach aus Rumo gelesen hat, musste der Zuhörer lachen, weinen – leiden und feiern. Kein anderer hätte die extremen Facetten dieses Buches würdiger interpretieren können. Ob man die tropenbehelmten Auftritte des quirligen Kleinen gemocht hat oder nicht – Zamonien ist mit ihm zu einem Feuerwerk geworden. Ich kenne keinen anderen Schauspieler, der es geschafft hat, bei einem Hörbuch so viele Gefühle in mir zu erwecken, wie Dirk Bach. Es gibt eben gute Erzähler und "Meisterleser" – so war Dirk Bach selbst eine Figur aus "Buchhaim", der "Stadt der träumenden Bücher" und wird als solche unsterblich bleiben.
"Die Meisterleser von Buchhaim gehörten alle einer Zunft an, die seit Hunderten von Jahren existierte, mit peniblen Regeln und Bestimmungen und strengen Aufnahmeprüfungen. Wer in Buchhaim professionell las, war durch eine harte Schule gegangen und beherrschte sein Handwerk. Oft waren es ehemalige Schauspieler oder Sänger, die über kräftige Stimmbänder und eine außergewöhnliche Mimik verfügten. Eines war in ganz Zamonien bekannt: Die Buchhaimer Vorleser waren die besten. Ihre Stimmen erhoben sich mühelos in den höchsten Sopran und stürzten in den tiefsten Baß ab, wenn es der Text erforderte. Sie sangen aus dem Stegreif wie die Nachtigallen, oder sie heulten wie die Werwölfe, sie fauchten wie die Wildkatzen und zischten wie die Klabautergeister, sie konnten ihr Publikum in tiefste Furcht versetzen oder zu hysterischem Gelächter veranlassen."
(Zitat aus "Die Stadt der Träumenden Bücher" von Walter Moers)

Gestern Nachmittag ist Dirk Bach verstorben. Viel zu jung und überraschend. Mit ihm zusammen ist die Hoffnung gestorben, dass Walter Moers' Zamonienromane doch noch einmal von ihm eingesprochen werden. Ohne Andreas Fröhlichs Leistung schmälern zu wollen, war die unvergleichliche Stimmenvielfalt von Dirk Bach und seine unnachahmliche Intonation eine mehr als würdige Interpretation der Werke von Walter Moers. Dirk Bach konnte man lieben und hassen – im Fernsehen genau wie bei den Lesungen der Zamonischen Werke. Und genau das hat den unvergleichlichen Reiz der Hörbücher ausgemacht.

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H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens

von am 29. September 2012 3 Kommentare

„Howard Phillips Lovecraft zählt neben Edgar Allan Poe und Ambrose Bierce zu den drei Eckpfeilern der amerikanischen Horrorliteratur.“

Über H. P. Lovecrafts Werk ging es an dieser Stelle zuletzt öfter. In den letzten Wochen hat Gerd – vereinfacht ausgedrückt – über die Situation im Buchhandel gesprochen. Dabei ging es unter anderem auch um Kleinverlage, deren Möglichkeiten im Vergleich zum Branchenriesen Random House und was sie u. U. besser machen könnten. Alles Themen, über die man an entsprechender Stelle angeregt und hitzig diskutieren kann. Hier und heute soll es um ein Projekt eines solchen Kleinverlags gehen. Namentlich um „H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens“ von Herausgeber Frank Festa. In den inzwischen fast fünfzehn Jahren seit Erscheinen der ersten Ausgabe wurde in der einen oder anderen Form schon ausgiebig über diese Serie gesprochen. Hier war sie zuletzt im März 2010 Thema, als das Team von comicdealer.de Robert E. Howards Volk der Finsternis vorstellte.

In nahezu eineinhalb Jahrzehnten fließt viel Wasser den Miskatonic hinab. Zeit also, einen Blick auf die Historie dieser ambitionierten Serie zu werfen, die seit der ersten Ausgabe im Jahr 1999 ein fester und erfolgreicher Bestandteil von Hermkes Romanboutique ist.

In diesem Fall bedeutet das auch, ein paar Worte über Herausgeber Frank Festa (geb. 1966) zu werfen. Festa, der von Fans gerne der „Horrorpapst“ genannt wird, ist ein Kenner der unheimlichen Literatur und gründete bereits 1996 den auf Weird Fiction spezialisierten Verlag EDITION METZENGERSTEIN, benannt nach Edgar Allan Poes erster veröffentlichter Kurzgeschichte. Neben der gleichnamigen Reihe, in der neben älteren und neueren Klassikern von u. a. Henry S. Whitehead und Ramsey Campbell auch kontemporäre deutschsprachige Autoren wie Malte S. Sembten, Eddie M. Angerhuber und Michael Siefener zu Wort kamen, erschienen hier zwei Ausgaben von Dr. Marco Frenschkowskis Genremagazin „Das schwarze Geheimnis“ und die ersten Ausgaben von Brian Lumleys „Necroscope“-Serie.. Ab 1999 erschien die „Edition Metzengerstein“ beim BLITZ VERLAG. Hier wurden auch die ersten vier Bände von „H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens“ veröffentlicht. Damals noch im Paperback und teilweise mit anderen Titelbildern (alle vier Bände wurden später als Hardcover beim FESTA VERLAG nachgedruckt).

Der FESTA VERLAG ging im April 2001 an den Start. Die von ihm ins Leben gerufenen und auch bei BLITZ betreuten Reihen „Edition Metzengerstein“ und eben „H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens“. Erstere wurde nach vier weiteren Titeln im eigenen Verlag eingestellt. Insgesamt erschienen zwanzig Bücher in der „Edition Metzengerstein“, darunter ein von Frank Festa höchstselbst verfasstes Buch mit dem Titel „Wucherungen“. Einige dieser Titel erzielen mitunter horrende Sammlerpreise.

Bis heute erfreuen sich die Leser des Verlags an „H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens“. Wie der Name schon sagt, ist diese Reihe dem Leben und Wirken des „Einsiedlers aus Providence“ gewidmet. Im Laufe der Jahre sind neben diversen Anthologien Bücher von so illustren Autoren wie Robert Bloch, Graham Masterton, August Derleth und Andreas Gruber („Der Judas-Schrein“, Paperbackversion ist lieferbar) erschienen, die sich hier alle am bekannten Cthulhu-Mythos versucht haben. Die Serie umfasst inzwischen über zwanzig Titel (die Vorankündigung reicht momentan bis zum 31. Band) und zwei limitierte Sonderbände denen im Dezember ein dritter Folgen wird.

Es wäre müßig, alle vergriffenen Titel anzusprechen. Daher konzentriere ich mich an dieser Stelle auf die lieferbaren Titel.

Lovecrafts dunkle Idole

Diese inzwischen zwei Bände umfassende Reihe ist nicht nur Lovecrafts Vorgängern gewidmet. Auch von ihm gerne gelesene Zeitgenossen werden hier vorgestellt. Neben Geschichten von Größen wie Edgar Allan Poe und Ambrose Bierce aber auch H. G. Wells begegnet der Leser Autoren wie dem stark von japanischer Kultur inspirierten Lafcadio Hearn, eine Geschichte des sträflich vernachlässigten Ralph Adams Cram (dessen fantastisches Werk sich auf insgesamt sechs Kurzgeschichten beschränkt), C. L. Moore, Robert Louis Stevenson und Lord Dunsany sowie Maurice Level, einem der Begründer des Théâtre du Grand-Guignol. In beiden Bänden werden den Geschichten kurze Autorenportraits vorangestellt, in denen auch Lovecrafts Meinung zu den Erzählungen bzw. den Autoren genannt wird. Herausgeber Frank Festa hat stets unter Beweis gestellt, dass er ein Händchen für die Zusammenstellung von Anthologien hat. Diese beiden Bände stellen keine Ausnahmen dar und besonders der erste Teil ist ein echtes Kleinod!

Lovecrafts dunkle Idole (Festa Verlag, 26,00 Euro)
Lovecrafts dunkle Idole II – Das rote Zimmer (Festa Verlag, 28,00 Euro)

Der Cthulhu-Mythos: 1917 – 2002

Ein zweibändige Reihe die Mythos-Geschichten zwischen 1917 und 2002 sammelt. Neben Lovecraft selbst werden hier u. a. Erzählungen von Robert E. Howard, Clark Ashton Smith, August Derleth, Brian Lumley und Robert M. Price gesammelt. Diese beiden Ausgaben wurden bereits in unserem Artikel über Lovecrafts Chronik des Cthulhu-Mythos angesprochen. Sie sind seit einiger Zeit wieder lieferbar.

Der Cthulhu-Mythos: 1917 – 1975 (Festa Verlag, 26,00 Euro)
Der Cthulhu-Mythos: 1976 – 2002 (Festa Verlag, 26,00 Euro)

Robert E. Howard – Werkausgabe

Noch nicht abgeschlossen ist diese Reihe, die sich den Horrorgeschichten von Conan-Schöpfer Howard widmet. Auch in seinen unheimlichen Stories spielt der Träumer aus Texas seine Stärken voll aus. Hierbei unterscheiden sich seine Protagonisten erfrischend von den typsichen „Helden“ einer Lovecraft-Geschichte. Howards Geschichten sind lebendig und voller Kraft. Der zweite Band, der neben allen Geschichten um Soloman Kane ein Nachwort von REH-Fan und Local Hero Christian Endres enthält, wird am 24.09. dieses Jahres erscheinen. Naturgemäß kann sich eine Werkausgabe von Howards Horrorgeschichten nicht auf Cthulhu und Co. beschränken. Aber auch Lovecrafts Werk besteht nicht nur aus Tentakelmonstern. Auch seine Freunde und Kollegen, zu denen Robert Howard gehörte, sind ein wichtiger Teil seines Schaffens (man denke an die rege Korrespondenz die Lovecraft betrieb).

Volk der Finsternis (Festa Verlag, 28,00 Euro)
Tote erinnern sich (Festa Verlag, 28,00 Euro)

Clark Ashton Smith – Werkausgabe

Smith, Howard und Lovecraft werden liebevoll „die drei Musketiere der Weird Tales“ genannt. Da ist es nur passend, dass allen dreien eine umfangreiche Edition gewidmet wird. In insgesamt sechs Bänden sollen sämtliche zu Smiths Lebzeiten veröffentliche Stories gesammelt werden. Im ersten Band ist der komplette Hyperborea-Zyklus enthalten. Jene Geschichten also, die dem Cthulhu-Mythos am nähsten stehen. Der zweite für Oktober angekündigte Band enthält u. a. Smiths Marsgeschichten. Der kürzlich leider verstorbene Ray Bradbury gibt Smith als einen seiner Einflüsse an, allen voran wegen den Geschichten "Die Stadt der Singenden Flamme" und "Die Saat aus dem Grabe". Zu jedem Zyklus gibt es informative Vorworte des Fantastikexperten Will Murray.

Smith ist völlig zu unrecht neben Lovecraft und Howard etwas untergegangen. In den Augen vieler Fans ist er der bessere Lovecraft und man muss es dem FESTA VERLAG hoch anrechnen, diesen besonderen Autoren aus der Versenkung zu holen und ihm so dem deutschen Publikum wieder zugänglich zu machen. Smith ist einer jener Autoren, auf die man sich einlassen muss. Seine Werke sind nicht immer einfach zu lesen. Der Experte Rein A. Zondergeld rechnet in seinem "Lexikon der phantastischen Literatur" viele von Smiths Erzählungen gar der Dekadenzdichtung zu. Demnach schlägt sich die Dekadenz sowohl in Thematik als auch Sprache dieser Geschichten nieder. Wer sich die Zeit nimmt, sich auf Clark Ashton Smith einzulassen, wird nicht enttäuscht werden!

Die Stadt der Singenden Flamme (Festa Verlag, 28,00 Euro)
Die Grabgewölbe von Yoh-Vombis (Festa Verlag, 28,00 Euro)

Howard Phillips Lovecraft – Werkausgabe

In insgesamt sechs Bänden wird Lovecrafts Werk präsentiert. Die Bücher werden durch viel Bonusmaterial abgerundet. Darunter einige Essays von und über Lovecraft (z. B. über Poe oder dem Unterschied zwischen Hunden und Katzen) aber auch Nachrufe seiner Freunde, die nach seinem frühen Tod 1937 entstanden. Vom Cthulhu-Mythos bis zu den von Dunsany beeinflussten Traumländern wird HPLs gesamtes Schaffen abgedeckt. Ein weiterer Band mit Lovecrafts Kollaborationen ist angedacht.

Der kosmische Schrecken (Festa Verlag, 24,00 Euro)
Namenlose Kulte (Festa Verlag, 24,00 Euro)
Das schleichende Chaos (Festa Verlag, 24,00 Euro)
Necronomicon (Festa Verlag, 24,00 Euro)
Cthulhu (Festa Verlag, 24,00 Euro)
Die Großen Alten (Festa Verlag, 24,00 Euro)

Neben diesen drei Werkausgaben, die wohl mit Fug und Recht als das Herzstück der Reihe betrachtet werden können, erscheinen auch immer wieder aktuellere Autoren in „H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens“. So zuletzt eine Sammlung mit Mythos-Geschichten von Jeffrey Thomas über die ich zu gegebener Zeit berichten werden. Schon vor einigen Monaten wurde Whitley Striebers „Die Heimsuchung“ auf den Markt gebracht. Strieber ist besonders durch die Verfilmung seines Buchs „The Wolfen“ bekannt geworden. In „The Forbidden Zone“, so der Originaltitel, verwendet der Autor lovecraftsche Motive ohne das Werk seines Vorgängers sklavisch zu kopieren.

Jeffrey Thomas: Geschichten aus dem Cthulhu-Mythos (Festa Verlag, 28,00 Euro)
Whitley Strieber: Die Heimsuchung (Festa Verlag, 26,80 Euro)

Sämtliche Ausgaben von "H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens" erscheinen im Hardcover mit Schutzumschlag!

Das Team von comicdealer.de bedankt sich herzlich bei Frank Festa für die geduldige Beantwortung unserer Fragen!

UPDATE: "Der Cthulhu-Mythos: 1917 – 1975" wurde inzwischen aus dem lieferbaren Programm entfernt, ist verlagsseitig also vergriffen!

„Howard Phillips Lovecraft zählt neben Edgar Allan Poe und Ambrose Bierce zu den drei Eckpfeilern der amerikanischen Horrorliteratur.“

Über H. P. Lovecrafts Werk ging es an dieser Stelle zuletzt öfter. In den letzten Wochen hat Gerd – vereinfacht ausgedrückt – über die Situation im Buchhandel gesprochen. Dabei ging es unter anderem auch um Kleinverlage, deren Möglichkeiten im Vergleich zum Branchenriesen Random House und was sie u. U. besser machen könnten. Alles Themen, über die man an entsprechender Stelle angeregt und hitzig diskutieren kann.

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Alle lieferbaren Bücher auch in Hermkes Romanboutique dank Libri

von am 18. September 2012 5 Kommentare

Was ja vielleicht viele von Euch immer noch nicht wissen ist, dass wir durch den Anschluß an ein sogenanntes Barsortiment so gut wie jedes Buch, fast jedes Comic, eine riesige Auswahl an englischsprachigen Titeln und auch viele Spiele innerhalb kürzester Zeit besorgen können. Bis 16.00 Uhr bestellt ist es am nächsten Tag ab 09.00 Uhr im Laden verfügbar. Das funktioniert deshalb, weil die Bücherwagenfahrer – so wird das bei Barsortimenten genannt – über Nacht die Bücher von Zentralverteilpunkten abholen und direkt zu uns in den Laden bringen. Der Fahrer hat einen Schlüssel und stellt die Kisten einfach rein. Ein irrer Service und eigentlich sogar schneller als Amazon, nur dass man das Buch halt noch bei uns abholen muss. Aber für uns eine gute Möglichkeit wirklich guten Service zu leisten und die Bestände, die ja immer Platz- und Kapitalbindung bedeuten einigermassen niedrig zu halten.

Aber der wirklich gute Service ist, dass man jedes lieferbare Buch bei uns bekommt. Dazu gehören natürlich auch Schullektüren, Lehrbücher, Atlanten  und Schulbücher. Da ja das Schuljahr gerade begonnen hat, brauchen Eure Kids vielleicht etwas, das ihr mit einem schönen Comic oder SF Schmöker gleich zusammen holen könntet. 2 Fliegen mit einer Klappe und so 😉

Wir haben mittlerweile auch eine Reihe ganz netter Lehrer unter unseren Kunden, die uns auch mit Sammelbestellungen für die ganze Klasse unterstützen und hier ist nun auch der Grund, warum ich auf die Idee kam mal was darüber zu schreiben:

Als ich heute die Tür aufschloß stand ich nämlich vor einer Wand aus Libri-Bücherwagen-Kisten.

Danke für die Bestellung an die Realschule in Marktheidenfeld

 

 

Was ja vielleicht viele von Euch immer noch nicht wissen ist, dass wir durch den Anschluß an ein sogenanntes Barsortiment so gut wie jedes Buch, fast jedes Comic, eine riesige Auswahl an englischsprachigen Titeln und auch viele Spiele innerhalb kürzester Zeit besorgen können. Bis 16.00 Uhr bestellt ist es am nächsten Tag ab 09.00 Uhr im Laden verfügbar. Das funktioniert deshalb, weil die Bücherwagenfahrer – so wird das bei Barsortimenten genannt – über Nacht die Bücher von Zentralverteilpunkten abholen und direkt zu uns in den Laden bringen.

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Will Henry und die Irrtümer des Todes

von am 28. August 2012 5 Kommentare

Selbst die modernsten Erkenntnisse der Wissenschaft können die komplexen Zusammenhänge des menschlichen Gehirns nicht zur Gänze erklären. So ist der im Folgenden beschriebene Ablauf eines jener Ergebnisse von Vererbung und Erfahrung, die unsere Wahrnehmung beeinflussen und die momentane Entscheidung im späteren Verlauf negieren.

"Der Monstumologe" von "Rick Yancey" war eines jener Bücher, deren Gestaltung mich von Beginn an angesprochen hat. Dennoch hat die, aus der Erfahrung der letzten Jahre genährte, Ablehnung eben dieser Bücher, deren minderjähriger Held sie in dem Bereich Jugendbuch zuordnet, wo ein junger Protagonist garant für seichte und massenkompatible Unterhaltungslektüre ist, mich trotz der oben erwähnten ersten Regung davon abgehalten, diesem Buch mehr Beachtung zu schenken, als das Studium des Klappentextes und die Warenwirtschaftlichen Erfassung zwingend erfordert.

Eine Fehleinschätzung, wie sich im weiteren Verlauf gezeigt hat, hervorgerufen durch Erfahrungen, welche die erste, instinktive, also ererbte, Reaktion unterdrückt und mich so vollständig in die Irre geführt haben. Fast wäre ich der antiquiert, kuriosen Sprache dieses Werkes vorenthalten worden. Ein schier unvorstellbarer Verlust für denjenigen, welcher die wohlformulierten Sätze dieses Buches studieren durfte, wäre mir wohl einfach nur diese Erfahrung zur Gänze abhanden gekommen, ohne den Makel des Verlustes, denn Unwissenheit ist zugleich Fluch und Segen…

Wer meint, die Härte der autobiographischen Aufzeichnungen des Will Henry ertragen zu können und sich nicht scheut in die absonderlichen Grausamkeiten eines verstörenden Bereiches der Wissenschaft einzudringen, dem sei die Schilderung der Ereignisse in diesem ersten Buch über die Arbeit des Monstrumologen nahegelegt und anempfohlen. Ich selbst konnte nachdem ich meinen Fehler erkannt hatte, kaum erwarten, mich dem Studium der weiteren Bände zu widmen. Wie könnte ich also darauf verzichten, euch, meine geschätzten Leser, auf die Mirakel und Abnormitäten hinzuweisen, die der junge Will Henry während seiner Zeit als Assistent bei der größten Kapazität auf dem Felde der Monstrumologie, die die Welt des 19. Jahrhunderts kannte, erlebt.

Selbst die modernsten Erkenntnisse der Wissenschaft können die komplexen Zusammenhänge des menschlichen Gehirns nicht zur Gänze erklären. So ist der im Folgenden beschriebene Ablauf eines jener Ergebnisse von Vererbung und Erfahrung, die unsere Wahrnehmung beeinflussen und die momentane Entscheidung im späteren Verlauf negieren.

"Der Monstumologe" von "Rick Yancey" war eines jener Bücher, deren Gestaltung mich von Beginn an angesprochen hat. Dennoch hat die, aus der Erfahrung der letzten Jahre genährte, Ablehnung eben dieser Bücher, deren minderjähriger Held sie in dem Bereich Jugendbuch zuordnet,

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Steampunkwelten des ausgehenden 19. Jahrhunderts im Rollenspiel

von am 17. August 2012 Kommentare deaktiviert für Steampunkwelten des ausgehenden 19. Jahrhunderts im Rollenspiel

Das ausgehende 19. Jahrhundert, die Welten von Jules Verne, die Industrialisierung und die vom Gaslicht beleuchteten Straßen von London bieten nicht nur für viele Romane den Hintergrund, sondern auch als Spielwelt für Rollenspiele. Diverse Systeme mit mehr oder weniger Steampunk- oder Fantasyanteil spielen in urbanen Szenarien um 1880-1900. Systeme wie Midgard 1880, Cthulhu oder das gerade neu aufgelegte Space 1889 bieten eine angenehme Abwechslung zu den klassischen Fantasy oder SF Regelwerken. Beliebte Schauplätze wie Luftschiffhangars oder Industrieanlagen oder europäische Städte – alles eignet sich als Bühne für die antiquiert gekleideten Akteure – Abenteurer, Ingenieure, Militärs und Detektive… Das schöne an diesem Setting ist, dass es viel reales Hintergrundmaterial und historische Quellen gibt, die dem Spielleiter ein reichhaltiges Repertoire an Handouts und Schauplätzen zur Verfügung stellt.

Eine meiner Lieblingsmöglichkeiten im Rollenspiel ist es HIER zu spielen. In Würzburg und Umgebung. "John Sinclair" Abenteuer im Spessart, "Vampire die Maskerade" im Bistum Würzburg, "Cyberpunk" in den Industriekomplexen Schweinfurts… daher war das kleine Geschenk eines Freundes ein echter Knaller. Besagter Freund ist durch Zufall an einen Stadtplan von Würzburg aus dem Jahre 1890 gekommen, hat ihn eingescannt, aufbereitet und reproduzieren lassen. Sehr genial und eben echt authentisch. Der perfekte Hintergrund für viele Rollenspiel-Abende.

Warum ich das hier schreibe? Natürlich wie immer aus kaufmännischem Interesse. 😀 Den Plan gibt es ab sofort auch bei uns im Laden! Für schlappe 8,50€ könnt ihr ihn erwerben. Wer sich vorher schon mal mehr dazu anschauen möchte, kann das auf dieser Internetseite (leider nicht mehr) machen. So, wie ich es sehe, wird dem Stadtplan in Bälde auch noch eine Art Reiseführer folgen. Ich freu mich jetzt schon. Vielleicht stellen wir euch auch ein paar Abenteuervorschläge zur Verfügung. Am Basteln sind wir gerade…

Das ausgehende 19. Jahrhundert, die Welten von Jules Verne, die Industrialisierung und die vom Gaslicht beleuchteten Straßen von London bieten nicht nur für viele Romane den Hintergrund, sondern auch als Spielwelt für Rollenspiele. Diverse Systeme mit mehr oder weniger Steampunk- oder Fantasyanteil spielen in urbanen Szenarien um 1880-1900. Systeme wie Midgard 1880, Cthulhu oder das gerade neu aufgelegte Space 1889 bieten eine angenehme Abwechslung zu den klassischen Fantasy oder SF Regelwerken. Beliebte Schauplätze wie Luftschiffhangars oder Industrieanlagen oder europäische Städte –

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Urlaubszeit – Lesezeit

von am 10. August 2012 12 Kommentare

Die großen Ferien in Bayern sind in der zweiten Woche, langsam leeren sich die deutschen Städte. Die Baustellen wachsen wie Pilze aus dem Boden – in Würzburg, weils da ja jetzt leerer ist 😀 und auf den Autobahnen, damit es in Würzburg nicht zu leer wird :D. Die Blechlawine der Gestressten wälzt sich wie jedes Jahr in Richtung Süden. Klar, da ist es ja auch entspannter als daheim. Da sind die Regionen der Relaxten Menschen. Deswegen sind die ja auch so verdammt unproduktiv und schädlich für unsere europäische Wirtschaft. Völlig undeutsch, nicht zum aushalten – aber im Sommer eigentlich doch ganz schön. Da kann man so unglaublich gut runterkommen, den Puls beruhigen und den alltäglichen Stress hinter sich lassen. Am Strand chillen, sich verwöhnen lassen, die Sonne auf den Pelz brennend und genügend Lektüre im Koffer.

Nach meiner Gerdschen Einleitung von hinten durchs Auge ins Knie, kann ich zu Sache kommen. Ja ich will euch noch ein paar Tipps auf den Weg in den Süden mitgeben. Leseempfehlungen für die Zeit in der Sonne. Wenn man mal wieder ein bisschen mehr Zeit hat, als die gewöhnliche Viertelstunde vor dem Erschöpfungsschlaf. Also Bücher, denen man vielleicht eine zweite Chance geben sollte, wenn man mehr Zeit hat und Bücher nicht nur in kleinen Dosen konsumieren kann…

Die 1. Zweite Chance ist für mich definitiv immer wieder die Reihe von Steven Erikson: Das Spiel der Götter – Der erste Teil ist zwar bis zur Neuauflage im Herbst vergriffen, aber viele von euch haben das Buch bereits zu Hause und sind nur im Alltag nicht reingekommen. Unbedingt einpacken. Eine bessere Serie gibt es im Fantasybereich aktuell einfach nicht. Es ist immer wieder erstaunlich, dass das wirre Konzept eines George R R Martin auch bei uns aufgeht, die wirklich von Anfang an durchdachte und bis zum abschließenden zehnten Band (englisch – im deutschen teilweise auf zwei aufgeteilt) unglaublich komplexe und vor allem stimmige Arbeit von Steven Erikson aber einfach keine Auflagen bekommt. Erikson zu lesen ist anspruchsvoll und verlangt am Anfang Mühe und Arbeit. Wer es aber erstmal verstanden hat die geniale Welt zu durchschauen, wird tausendfach dafür belohnt.

Die 2. Zweite Chance gilt der Reihe Harry Dresden, die in der deutschen Erstauflage bei Knaur lieblos aufgemacht war, untergegangen ist und schließlich eingestellt wurde. Verlagspolitik. Die neue Ausgabe bei Feder &  Schwert ist jetzt pfiffig aufgemacht, geht weiter und auch die ersten Bände sind in passender Aufmachung wieder aufgelegt. Jim Butchers Urban Fantasy Serie ist düster, hart und an Serie Noir Krimis angelehnt. Ich liebe die übernatürlichen Ermittlungen des Magiers Harry Blackstone Copperfield Dresden in der Stadt des ewigen Windes Chicago. Gebt der Ausgabe eine Chance. Die Jungs von Feder & Schwert haben es verdient.

Die 3. – und für heute letzte Zweite Chance solltet ihr Daniel Abraham geben. Sein Zyklus um die "Magischen Städte" war leider in Deutschland mal wieder ein absoluter Mißerfolg. Meiner Meinung nach ganz große Kunst, für manche Leser vielleicht etwas wenig Action-lastig, aber die Erfolgsquote dieser Empfehlung gab mir trotzdem Recht. Keine 100% Empfehlung, aber wer sie mochte, war stets extrem begeistert. Der Verlag nicht – und hat die Restauflage eingestampft. Offensichtlich gab die wirklich liebevoll gestaltete und durchgängig sensationell gute Reihe nichts für Stapel in Buchkaufhäusern her. Deswegen musste der Autor für seine neue Serie einen anderen Pseudonym für Deutschland annehmen und das Buch bekam eine wesentlich mainstreamigere Aufmachung – besser für Stapelverkäufe in beratungsfreien Zonen! Der erste Teil der neuen Serie "Das Drachenschwert" heist "Dolch und Münze" und auf dem Cover prangt der Name Daniel Hanover über dem üblichen Schwertknauf. Arghh! Trotzdem ist der Roman wieder super-genial und ich habe das Buch verschlungen.

Und jetzt viel Spaß im Urlaub!

Die großen Ferien in Bayern sind in der zweiten Woche, langsam leeren sich die deutschen Städte. Die Baustellen wachsen wie Pilze aus dem Boden – in Würzburg, weils da ja jetzt leerer ist 😀 und auf den Autobahnen, damit es in Würzburg nicht zu leer wird :D. Die Blechlawine der Gestressten wälzt sich wie jedes Jahr in Richtung Süden. Klar, da ist es ja auch entspannter als daheim. Da sind die Regionen der Relaxten Menschen. Deswegen sind die ja auch so verdammt unproduktiv und schädlich für unsere europäische Wirtschaft.

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Das zweite Halbjahr im Buchhandel

von am 17. Juli 2012 3 Kommentare

Fertig! Jedes halbe Jahr liegt ein meterhoher Stapel von Verlagsprospekten vor mir. Jeder einzelne Titel will begutachtet werden und wird mit Werbephrasen angepriesen. Phantastische Titel verbergen sich in allen möglichen Verlagsprogrammen. Oft wenig ersichtlich, gilt doch nach wie vor eine klare Abgrenzung von ernsthaften, anspruchsvollen Büchern zur Fantasy. Dabei sind es gerade diese Exoten, die sich oft als wirklich interessante Titel des Genres phantastische Literatur entpuppen. Im Gegenzug verschwimmt die Abgrenzung innerhalb des Genres auch immer mehr. Jugendbuch und Liebesroman sind oft von Fantasy und Science Fiction genausowenig zu unterscheiden, wie Zombieroman von Endzeit SF oder historisierender Roman von dem, was früher am Kiosk als Romanheft angeboten wurde. Das ernüchternde Ergebnis sind Schnulzen-Trilogien, in einer von Zombies verseuchten Endzeitwelt. Wer soll das lesen? Science-Fiction-Leser mit unterdrückter Kuschelseite oder romantische Manga-Teens mit Sehnsucht nach der Zombie-Apokalypse? Wahre Fantasy gibt es in diesem Jahr natürlich auch. Im Dezember wird 2012 zum Tolkien Jahr. Die langerwartete Fortsetzung des Riesenspektakels "Der Herr der Ringe kommt ins Kino"… oder so ähnlich… war es nicht eher so, dass "Der Hobbit" ein wunderschönes altmodisches Kinderbuch war?

Glaubt es mir oder glaubt es nicht, das ist harte, nervenaufreibende und frustrierende Arbeit. Manchmal muss man einfach ein bisschen mit Humor an die Sache rangehen, um nicht laut schreiend den Raum zu verlassen. Zur allgemeinen Erheiterung habe ich eine kleine Auswahl zusammengestellt. Um unserer derzeitigen Praxis gerecht zu werden, Listen zu bestimmten Themen zu erstellen, habe ich die Topps und die Flopps unter der Rubrik Tipps eingestellt. Die Topps sind Titel, auf die ich mich im nächsten Halbjahr freue. Persönlich und natürlich auch umsatzbezogen. Die Flopps sind aber auch nicht zu verachten. Bei dieser Kategorie ist es in den meisten Fällen eher die Werbephrase, die den Platz an der Spitze garantiert (die Werke selbst habe ich ja noch nicht gelesen…). Wahrhaft geniale Werbetexter. Meine tiefe Verneigung vor all diesen wohlformulieten  Sätzen, die das Niveau der Verlagshäuser so wunderschön widerspiegeln. Meine Favoriten findet ihr hier unter Topps und da unter Flopps ;-). Viel Spaß!

ps: kaum bin ich durch, stehen auch schon die ersten Titel aus den neuen Programmen im Laden. "Feder & Schwert" hat bereits die ersten beiden Artikel aus dem neuen Programm ausgeliefert. Ich freu mich! Und außerdem liegen seit heute gigantische Stapel des zehnten Bandes von George R. R. Martins "Lied von Eis und Feuer" bei uns im Laden. Erstverkaufstag ist der nächste Montag, 23.07. Wenn ihr euch die Zeit bis dahin überbrücken wollt, kann ich euch den dritten Teil der "Götterkriege" von Richard Schwartz empfehlen, der ist seit gestern im Verkauf.

Fertig! Jedes halbe Jahr liegt ein meterhoher Stapel von Verlagsprospekten vor mir. Jeder einzelne Titel will begutachtet werden und wird mit Werbephrasen angepriesen. Phantastische Titel verbergen sich in allen möglichen Verlagsprogrammen. Oft wenig ersichtlich, gilt doch nach wie vor eine klare Abgrenzung von ernsthaften, anspruchsvollen Büchern zur Fantasy. Dabei sind es gerade diese Exoten, die sich oft als wirklich interessante Titel des Genres phantastische Literatur entpuppen. Im Gegenzug verschwimmt die Abgrenzung innerhalb des Genres auch immer mehr. Jugendbuch und Liebesroman sind oft von Fantasy und Science Fiction genausowenig zu unterscheiden,

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Topps im Buchhandel 2.Halbjahr 2012

von am 10. Juli 2012 Kommentare deaktiviert für Topps im Buchhandel 2.Halbjahr 2012

Sehr geil, hoffentlich lassen die Leute von Random House die Serie nicht gleich wieder auslaufen.
Blanvalet April 2013
Der krönende Abschluss der mehrfach preisgekrönten Trilogie.
"Mehr kann man sich gar nicht wünschen." Patrick Rothfuss
David Anthony Durham – Acacia 3 Reiche Ernte
Dariel Akkaran, der jüngere Bruder der mächtigen Königin von Acacia, hält sich noch immer in den Fernen Landen auf, um dort endlich ein uraltes Unrecht aus der Welt zu schaffen: die seit Generationen währende Verschleppung von Kindersklaven aus Acacia als Tribut an die Fernen Lande. Dariels Schwester Mena reist derweil in den fernen Norden, um sich einer Invasion durch die gefürchteten Auldek in den Weg zu stellen. Vom Erfolg ihrer beider Missionen hängt das Schicksal der ganzen Welt ab.

Tatsächlich noch nie auf deutsch. Auf einen neuen Gemmel post mortem kann man sich in jedem Fall freuen!
Blanvalet April 2013
Kein Leser von Patrick Rothfuss kommt an David Gemmel vorbei.
Ser internationale Bestseller – erstmals auf Deutsch.
David Gemmell – Der Weg des Helden
Talaban ist einer der letzten des Volkes der Avatare, und die Macht, die es einst besaß, schwindet. Doch jetzt fällt die grausame Armee der Kristallkönigin über die Welt her. Talaban glaubt, nur er und seine Freunde seien in der Lage, sie aufzuhalten. Aber dann lernt er das Bauernmädchen Sofarita kennen und ahnt, dass er nun die Geburt einer Legende miterlebt. Talaban beschließt, die junge Frau zu beschützen, zu leiten und – wenn es so weit ist – für sie zu sterben …

Ich liebe Foster.. und das hört sich sehr interessant an…
Bastei Lübbe (Dezember 2012)
Auftakt einer Trilogie: ein neuer, visionärer SF-Roman vom Bestsellerautor
Alan Dean Foster – Genom
Whispr und Jiminy sind Gauner – und Melds: Menschen, die körperlich oder genetisch "verbessert" wurden. Sie überfallen einen Mann, um an seine künstliche Hand zu kommen und stehlen dabei eine Silberkette. Diese scheint wertvoller zu sein, als sie dachten, denn bald werden sie erbarmungslos gejagt.

Wenn auch immer ein bisschen zu weitschweifig, Weber schreibt bestes Lesefutter. Wird sofort weggelesen…
Bastei Lübbe (Januar 2013)
Platz 1 auf der HC-Bestsellerliste des Wall Street Journal!
"Hochgradige Empfehlung!" SFRevu.com
Für alle Fans von Jack Campbell und Peter F. Hamilton
David Weber – Nimue Alban, Der Verrat
Nimue Albans Geist wurde in den Körper eines Cyborgs verpflanzt. Das war lange bevor die Menschen vor einer außerirdischen Spezies fliehen mussten, um der Auslöschung zu entgehen. Die Menschheit begann ein neues Leben auf einer fernen Welt. Doch sie lebt in einer Diktatur. Und Nimue Alban wurde wieder zum Leben erweckt, um das zu ändern …

Ganz besondere Freude über diese deutsche Erstveröffentlichung. Leider wie auch bei Gemmel post mortem…
Feder & Schwert (Oktober 2012)
Kage Baker – Das Haus des Hirsches
Ehe die Reiter in ihr abgelegenes Dorf kamen, lebten die Yendri ein beschauliches und friedvolles Leben. Als die Eroberer über sie kamen und sie versklavten, entkamen nur wenige Dorfbewohner in die Wälder. Doch Rebellion war nicht der Weg der Yendri; sie versteckten sich oder leisteten passiven Widerstand und fanden dabei Trost in den Prophezeiungen ihrer spirituellen Führer. Nur einer ist wütend genug, um zurückzuschlagen – Gard das Findelkind, seines Zeichens Halbdämon, lässt sich auf einen Ein-Mann-Guerrillakrieg mit den Reitern ein. Doch sein Kampf endet im Verlust der Menschen, die er liebt und der Verdammung durch seine eigenen Leute. Als Ausgestoßener wird Gard von mächtigen Magiern, die in einem unterirdischen Königreich regieren, versklavt. Verbitterter, aber auch weiser findet er subtilere Wege, um seine Freiheit zu erlangen. Dies ist die Geschichte seines Aufstiegs, seiner Rache, seiner ungewöhnlichen Befreiung und seines Heranreifens zu einem liebevollen Vater – und Befehlshaber einer Dämonenarmee.

Auch wenn der zweite Band nicht ganz so stark war, ich freu mich aufs Finale!
Piper (10.Dezember 2012)
Der Abschluss der berühmten "Magister"-Trilogie der US-Starautorin
"So muss starke Fantasy sein!" booksection.de
Celia Friedmann – Die Seelenkriegerin
Der Kampf gegen die Seelenfresser erreicht seinen spannenden Höhe punkt: Die Hexenkönigin Siderea Aminestas ist entschlossen, sich mithilfe der Ungeheuer an der ganzen Menschheit zu rächen. Während sich der Büßermönch Salvator von den Magistern und ihrer parasitären Zauberei abwendet, um seinem eigenen Glauben zu folgen, bereitet sich Kamala auf die letzte Schlacht vor. Als einzige Frau unter den Magistern ist sie todesmutig genug, um den Seelenfressern entgegen zu treten. Doch dazu muss sie sich mit Colivar verbünden, der selbst dunkle Geheimnisse hütet. Werden die Seelenfresser über die Menschheit herfallen, oder kann Kamala mit ihren Verbündeten in dieser Schlacht doch noch den Sieg erringen?

Ein Einzelband – neue Welt, neue Charaktere. Ich bin gespannt!
Piper (08.Oktober 2012)
Vom Autor der erfolgreichen Reihe um "Das Geheimnis von Askir"
Deutsche Gesamtauflage Richard Schwartz:; über 200.000
"Richard Schwartz lässt die Konkurrenz weit hinter sich!" Carsten Kuhr, phantastik-couch.de
Richard Schwartz – Der Falke von Aryn
Richard Schwartz gehört längst zur obersten Liga der deutschen Fantasy-Autoren. Mit seinem neuen Roman entführt er seine Leser in die düstere Stadt Aryn, in der ein verhängnisvolles Verbrechen verübt wurde und sich zwei neue Helden ihrer größten Herausforderung stellen müssen … Ein dunkler Schatten liegt über der Stadt Aryn: Der sagen umwobene Falke, ein mächtiges Artefakt der Göttin Isaeth, wurde gestohlen – und damit das empfindliche Gleichgewicht zwischen Macht, Intrige und Verrat ins Wanken gebracht. Die Soldatin Lorentha wird nun in die kaiserliche Enklave entsandt, um den Falken mit allen Mitteln zurückzugewinnen. Doch sie ist nicht die Einzige, die nach dem wertvollen Artefakt sucht: Der Magier Lord Raphanael wird Lorentha gegen ihren Willen als Beobachter zugeteilt – und sorgt mit seiner leichtfertigen Art dafür, dass die disziplinierte Soldatin vor ihrer größten Prüfung steht. Werden sie sich in den dunklen Gassen Aryns behaupten oder mit dem Falken untergehen?

Wow! "Der Psycho" die Zweite! Auch hier bin ich gespannt wie ein Flitzebogen…
Um zu wahrer Größe zu gelangen, muss man über Leichen gehen…
Die packende Fortsetzung von Prinz der Dunkelheit
Lawrence, Mark – König der Dunkelheit
Nach dem gewaltsamen Tod seiner Mutter und seines Bruders hatte Prinz Jorg von Ankrath blutige Rache geschworen. Nun ist er König, doch der Krieg ist für ihn noch lange nicht zu Ende, denn eine gewaltige Armee marschiert auf sein Reich zu – angeführt von einem scheinbar unbesiegbaren Krieger. Jeder gute König wäre wohlberaten, die Waffen zu strecken und das Knie vor diesem Krieger zu beugen, und sei es nur, um das Leben des eigenen Volkes zu schützen. Doch Jorg ist kein guter König …

Sehr geil, hoffentlich lassen die Leute von Random House die Serie nicht gleich wieder auslaufen.
Blanvalet April 2013
Der krönende Abschluss der mehrfach preisgekrönten Trilogie.
"Mehr kann man sich gar nicht wünschen." Patrick Rothfuss
David Anthony Durham – Acacia 3 Reiche Ernte
Dariel Akkaran, der jüngere Bruder der mächtigen Königin von Acacia, hält sich noch immer in den Fernen Landen auf, um dort endlich ein uraltes Unrecht aus der Welt zu schaffen: die seit Generationen währende Verschleppung von Kindersklaven aus Acacia als Tribut an die Fernen Lande.

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Urban-Fantasy 10.07.2012

von am 10. Juli 2012 4 Kommentare

Zuerst vielleicht doch noch mal eine Definition, da gerade dieses Genre von vielen anderen Bereichen berührt wird und es viele Überschneidungen gibt. Horror, Jugendbuch, Romantic Fantasy, Dark Fantasy und auch Steampunk – all diese Subgenres sind sehr verwand mit der Urban Fantasy und eigentlich auch schwer trennbar. Meine Definition lehnt sich eher an dem an, was die Amerikaner als "Contemporary Fantasy" bezeichen- Also phantastische Welten im Hier und Jetzt (frühestens vielleicht seit der Schlacht von Trafalgar oder den Napolionischen Kriegen) oder in sehr nahen Parallelwelten. Ich versuche die angrenzenden Bereiche auszulassen, aber auch diese Abgrenzung ist definitiv subjektiv.

Jim Butcher – Die Dresden Files

Düstere Serie Noir Krimis. Athmosphärisch dicht und immer wieder spannend. "Die dunklen Fälle des Harry Dresden" sind in sich abgeschlossene Einzelbände. Trotzdem ist es wie meistens sinnvoller zumindest mit Band 1 anzufangen. Da trifft es sich gut, dass die bei Knaur verwaiste Serie mittlerweile in Neuauflage von Feder & Schwert vorliegt. Derzeit werden nach und nach die frühen Bände wieder aufgelegt und weitere sind als deutsche Erstveröffentlichung in Vorbereitung. Wer Jim Butcher von seiner Fantasy Serie "Codex Alera" kennt, schätzt seinen Erzählstil. Mir persönlich liegen die "Dresden Files" noch deutlich mehr.

Christopher Moore – Der kleine Dämonenberater

Für mich der beste, der in "Pine Cove" spielenden skurril-humoristischen Horror-Fantasy Romane. Pine Cove ist das verdammte, stereotype Kaff in Midwest, in dem eben Horrorromane spielen. Ein Fitzelchen Stephen King, ein Fitzelchen Clive Barker. Coole Charaktere, blutige Momente und immer wieder Zwerchfellattacken. "Der kleine Dämonenberater" und "Der Lustmolch" sind meine persönlichen Favoriten.

Dean Koontz – Frankenstein Trilogie

Unglaublich gut ins Heute versetzt. Der Frankenstein Mythos mit all seinen Implikationen. Tragisch, hart, romantisch – die Adaption des Klassikers der Königin der romantischen Phantastik, Mary Shelley (Ich liebe ihren Verney oder der letzte Mensch). Die Trilogie ist absolut kein Remake, auch wenn sich Koontz offensichtlich intensiv mit Shelley beschäftigt hat. Lange haben wir auf den Abschluß warten müssen, dann war ich skeptisch und zum Schluß ist doch die ganze Trilogie in sich rund geworden. Leichter Abfall am Ende, trotzdem absolut lesenswert.

Sergei Lukjanenko – Wächter der Nacht

Lukjanenkow ist so wandlungsfähig wie ein Chamäleon. Was auch immer er schreibt, es bekommt eine eigene Note. Die Abenteuer von "Trix Solier" sind mit gewitzten Wortspielen gewürzte Märchen. "Spektrum" liest sich eher wie ein klassischer russischer SF Roman, die "Ritter der vierzig Inseln" ist ein Kinderbuch mit Escher’schen Bildern. Bekannt geworden ist er aber mit seinen Wächter-Romanen. "Wächter der Nacht" ist eine wilde Reise durch eine kaputte Welt. Apokalyptische Bilder und Fantasyfiguren vermengen sich mit klassischen Horrorelementen. Düster, bedrohlich und… russisch. Lukjanenko hat mir mit den Wächter Romanen den Zugang zu contemporärer russischer Phantastik geöffnet.

Kai Meyer – Arkadien Trilogie

Ich habe fast alles vom Meister der deutschen Fantasy gelesen. Kai Meyers Romane und Serien fallen oft in die Kategorie Jugendbuch. Meistens entlehnt er Hintergründe und Welten aus irgendwelchen Mythologien und mixt das Ganze mit einem Schuß Fantasy und einem Schuß Realität. Kurzweilig, routiniert und immer spannend zu lesen. Seine "Arkadien Trilogie" ist das erste Werk, das ich eindeutig in die Kategorie Urban-Fantasy einordne – und gleichzeitig auch sein bestes. Ich mag seinen Schreibfluss, bei Arkadien habe ich ihn geliebt. Ich mag seine Charaktere, bei Arkadien waren es fast Freunde. Ich mag seine Hintergründe, bei Arkadien war es so nah, so real und so perfekt in Reales eingebunden, dass ich fast auf Spurensuche gehen möchte. Bezaubernd unterhaltsame Fantasy, mit allem, was man zum Eintauchen in eine Buchwelt braucht.

Jenny-Mai Nuyen – Nocturna

Jenny-May Nuyen wurde mir als Wunderkind à la Christopher Paolini verkauft. Ist jetzt für mich nicht unbedingt der allergrößte Anreiz. Es gibt da aber einen gravierenden Unterschied – Jenny-May hats drauf. Von Anfang an waren ihre Bücher immer etwas Besonderes. Auch wenn einige ihrer Motive immer entlehnt sind und sie das Rad auch nicht neu erfinden kann, bringen ihre (gerade für ihr zartes Alter) umfassende Kenntnis zwischenmenschlicher Nicklichkeiten und Missverständnisse und ihre eigenständigen, originären Charaktere eine ganz eigene Dynamik in ihre Bücher. Jenny-May macht aus bekannten und selbst klassischen Motiven etwas faszinierend Eigenes. Die Kombination in "Nocturna" von Aspekten einer geheimen Welt der Zauberer neben einer Parallelwelt zu unserer, die sich irgendwo zwischen Steampunk, viktorianischer Kulisse und Joane K. Rollins Version unserer Welt bewegt, hat mich von Anfang an gefangen genommen. Die manchmal fatale Entwicklung der Charaktere und das Herzschlagfinale bringt dieses Buch trotz All-Ager- oder Jugendbuch-Aspekten auf diese Liste.

Neil Gaiman – Niemalsland

Neil Gaiman schreibt begnadet. Stories für Comics, Romane und seine eigenen Filmadaptionen. Von seinen Werken hätte einiges gepasst. "American Gods", "Anansi Boys" usw. "Niemalsland" habe ich ausgewählt, weil es – selbst so etwas wie ein Zitat – für viele andere Werke Pate stand. "Niemalsland" erzählt in Romanform die Geschichte der gleichnamigen Comicserie um die Abenteuer des Richard Mayhew im mystischen Unter-London. Märchenhafte Fantasy für (junge) Erwachsene wurde von Gaiman schon lange vor Frau Rollins definiert. Neben dem faszinierenden Unter-London, waren vor allem die Bücher der Magie (nur als Comic) mit dem jungen Magier Timothy Hunter schon 1990 ein Vorläufer der Harry-Potter Romane. Fangt einfach mit "Niemalsland" an und lasst euch infizieren. Dann könnt ihr eigentlich alles, was ihr von ihm in die Finger bekommt, ohne Argwohn lesen. Bücher, Comics oder auch die geniale Umsetzung seines Romanes "Sternwanderer" als Fantasy-Film mit Robert De Niro und Michelle Pfeiffer. Suchtgefahr!

China Miéville – Unlondon

Nicht ganz zufällig steht Unlondon an dieser Stelle. China Miéville, Schöpfer der genialen Steampunk-Welt Bas-Lag, verneigt sich in diesem Buch vor Gaiman (und anderen, im Vorwort bedankt er sich sogar bei Meister Moers) und schafft trotzdem ein völlig eigenständiges Fantasy Märchen für Erwachsene. Wieder einmal spitzenmäßig ins Deutsche übertragen von Eva Bauche-Eppers, die uns mit Übersetzungen wie "Adept des Assassinen" oder "Falter" begeistert hat. Ein wunderschöner Ausflug von Miéville in die Welt der Märchen.

Justin Cronin – Der Übergang

Ein phantastischer Roman. Wie auf einem ruhigen Fluss wird der Leser dahingetragen. Cronin beschreibt unglaublich plastisch und lässt sich Zeit. Langsam und bedächtig, ohne jemals anzustrengen. Ein Buch der Sonderklasse zwischen Endzeit, Horror und Fantasy. Nichts für Action-Leser. Ich habe das Buch in vollen Zügen genossen und bin absolut begeistert. Keine Ahnung, warum es sich bei dem Buch um den Auftakt einer Trilogie handelt, hätte ich nicht gebraucht. Das Buch ist so wie es ist einfach perfekt.

Anne Rice – Interview mit einem Vampir

Ich fands damals saugut! Das Buch, den Film und alles. Anne Rice war die Wurzel für unendlich viel. Sie ist die Mutter aller modernen Vampirmythen, angefangen vom Rollenspiel "Vampire – Die Maskerade", bis hin zu Stefanie Meyers Kuschel-schocker ;-). Was daraus geworden ist, ist mir wurscht. Die Dame hat auf immer einen Platz in Urban-Fantasy-Listen verdient.

Zuerst vielleicht doch noch mal eine Definition, da gerade dieses Genre von vielen anderen Bereichen berührt wird und es viele Überschneidungen gibt. Horror, Jugendbuch, Romantic Fantasy, Dark Fantasy und auch Steampunk – all diese Subgenres sind sehr verwand mit der Urban Fantasy und eigentlich auch schwer trennbar. Meine Definition lehnt sich eher an dem an, was die Amerikaner als "Contemporary Fantasy" bezeichen- Also phantastische Welten im Hier und Jetzt (frühestens vielleicht seit der Schlacht von Trafalgar oder den Napolionischen Kriegen) oder in sehr nahen Parallelwelten.

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Fantasy – Klassisch 06.07.2012

von am 6. Juli 2012 1 Kommentar

Brandon Sanderson – Die Nebelgeborenen

Abgeschlossene Trilogie – Alle Bände lieferbar. Für mich ist Sanderson ein Segen. Nicht nur, dass er selbst wirklich interessante Themen in gelungenen, runden Fantasy Einzeltiteln oder Zyklen verarbeitet, der Mann hat auch noch die Energie, "Nebenbei" den unvollendeten Werke anderer Autoren zu einem krönenden Abschluß zu verhelfen. Sanderson fasst interessante Ideen in routinierte Worte. Einfach gute Unterhaltung.

Peter V. Brett – Das Lied der Dunkelheit

Der Auftakt der fünfteiligen Serie über die Dämonenkriege. Düstere Mischung aus Endzeit und Fantasy. Irgendwer hatte mal das Gerücht einer Trilogie verbreitet – isses nicht – laut Autor werden es fünf Bände. Die ersten beiden sind bereits erschienen, der erste war seit langem das Beste, was ich gelesen habe, der zweite setzt nochmal eins drauf. Gewaltig!

Robin Hobb – Die Saga von Fitz dem Weitseher

Einer meiner Evergreens. Die erste Trilogie von Fitz dem Weitseher, die auch völlig für sich lesbar ist, ist wahrscheinlich subjektiv das Beste, was ich jemals im klassischen Fantasybereich gelesen habe. Die weiteren Werke der Autorin stehen mit Sicherheit auch sehr weit oben in der Hierarchie, aber exemplarisch ist einfach die erste Trilogie in dieser Welt in diese Liste gerutscht. Der neue Zyklus von Robin Hobb "Die Rain Wild Chroniken" spielt nach einem kleinen Ausrutscher mit der "Nevare Trilogie" wieder in der gleichen Welt – und liest sich toll! Auch ein Kandidat.

Patrick Rothfuss – Die Königsmörder Chronik

"Der Name des Windes" ist ein Buch wie ein Geschenk. Du nimmst es in die Hand, bist verliebt und gibst es erst wieder her, wenn du es zu Tode geliebt hast, oder in diesem Fall fertiggelesen. Über die Aufteilung des zweiten Bandes ist viel Gerede entstanden. Egal – solche Qualität ist einfach jeden Preis wert und die Bücher sehen ja auch toll aus.

Tad Williams – Shadowmarch

Sicher trägt die Übersetzung von Klett-Cotta zum Gelingen der deutschen Version bei. Tad Williams muss man mögen, oder nicht. Ich hatte an all seinen anderen Werken und Zyklen immer etwas auszusetzen. Selbst "Das Geheimnis der Großen Schwerter" oder "Die Chronik von Osten Ard", wie es früher hieß, war mir am Ende verhasst. Shadowmarch ist ihm gelungen – und zwar perfekt. Trotz des kleinen Lapsus, dass die Trilogie jetzt 4 Bände umfasst. Das haben andere auch schon verbrochen. Ich muss zugenben, der Meister kann nicht nur Welten entwerfen, sondern auch geniale Abschüsse Zaubern. Shadowmarch ist der Beweis.

Steven Erikson – Das Spiel der Götter

Das beste, was Fantasy sein kann. Erikson erfindet die Fantasy neu – zumindest entwirft er eine ebenso andere wie auch komplexe Realität in ähnlicher Manier wie einst ein Tolkien. Eriksons Zyklus umfasst zehn Bände, zehn Fragmente, jedes davon ist einzigartig und fügt sich doch am Ende zusammen. Leider hängen wir mit der deutschen Übersetzung mittlerweile. Verlagspolitik und Verkaufszahlen. Verdammt, ich hoffe nur, dass die deutsche Ausgabe zu einem schnellen Ende kommt. Der Autor ist längst fertig. Nichts für Ungeduldige. Das Spiel der Götter verlangt dem Leser Energie ab. Man wird dafür entschädigt. Vielfach.

Kage Baker – Der Amboss der Welt

Kage Baker kam leider viel zu spät zum Schreiben und musste viel zu früh von uns gehen. Trotzdem hat sie uns eine ganze Reihe genialer Bücher hinterlassen. "Der Amboss der Welt" und "Die Frauen von Nell Gwynnes" sind meine Lieblinge. "Der Amboss der Welt" passt in die Rubrik Fantasy.
Eigentlich fast eine Trilogie in einem Buch ist der Roman völlig typisch für den Erzählstil von Kage Baker. Ich liebe diesen Stil und bedaure sehr, dass mit ihrem Tod eine weiter große Erzählerin von uns gegangen ist. Kage schreibt so wunderbar knapp, dass genug Spielraum für die Phantasie des Lesers bleibt – eine Kunst, die heute fast abhanden gekommen scheint.

Joe Abercrombie – Kriegsklingen – Feuerklingen – Königsklingen

Eine Trilogie wie ein D-Zug. Abercrombie reißt den Leser davon. Mit seinen treffenden Beschreibungen, seinem triefendem Sarkasmus und seinen "netten" bösen Antihelden. Ich habe sie alle geliebt, auch wenn sie miese kleine Arschlöcher sind. Jeder bekommt eben was er verdient.
Auch die anderen Bücher von Abercrombie sind supergut, aber die ersten drei waren eben die ersten drei – und deswegen stehen sie auf dieser Liste.

Hans Bemmann – Stein und Flöte

Das wunderbaremärchenhafteschönetraurigefröhliche Buch. Es ist unglaublich wieviel Bemmann in die Geschichte hineinpackt ohne sie zu überladen. Ein Buch, das jeder Mensch lesen sollte. Ein Buch das prägt und formt ohne Zeigefinger und Schulmeisterei. Einfach genial – eines der ganz wenigen Bücher, die ich mehrfach gelesen habe und auch wieder lesen werde.

Walter Moers – Die Stadt der träumenden Bücher

Auch wenn mir "Rumo" vielleicht ein kleines bissschen besser gefallen hat, muss auf dieser Liste "Die Stadt der träumenden Bücher" stehen. Man kann einfach nicht besser in Worte fassen, was Bücher ausmacht. Ihren Reiz, ihren Charme und ihre Einzigartigkeit. Und darum geht es doch hier auf unserer Seite und bei uns im Laden.

Brandon Sanderson – Die Nebelgeborenen

Abgeschlossene Trilogie – Alle Bände lieferbar. Für mich ist Sanderson ein Segen. Nicht nur, dass er selbst wirklich interessante Themen in gelungenen, runden Fantasy Einzeltiteln oder Zyklen verarbeitet, der Mann hat auch noch die Energie, "Nebenbei" den unvollendeten Werke anderer Autoren zu einem krönenden Abschluß zu verhelfen. Sanderson fasst interessante Ideen in routinierte Worte. Einfach gute Unterhaltung.

Peter V. Brett – Das Lied der Dunkelheit

Der Auftakt der fünfteiligen Serie über die Dämonenkriege.

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Top Ten Romane

von am 6. Juli 2012 14 Kommentare

Bei unserem letzten internen Treffen hat Marcus den Anstoß zu einer neuen Rubrik gegeben.

Top Ten aller Bereiche – Arbeitstitel war TTT (Tip Top Titel, frei nach dem genialen Politmagazin und in Ermangelung der Möglichkeit es DDD zu nennen, ohne den "Dausend Doden Drollen" auf den Schlipps zu treten, auch wenn Dibb Dobb Diddel deutlich besser klingt :-))

Fangen wir mal mit den Büchern an.

Wir wollen in Zukunft subjektive Bestenlisten lieferbarer Bücher oder Zyklen in den verschiedenen Bereichen der phantastischen Literaturführen. Das soll einerseits als Kauftipp zu verstehen sein, andererseits als exemplarische Dokumentation des Genres. Um zu diesem Ziel einen Schritt näher zu kommen, müssen wir zuerst einmal versuchen, das Genre in gewisser Hinsicht zu definieren. Trifft sich gut, dass ich genau darüber erst vor Kurzem lauthals gemeckert habe und – zu Recht – von Glokta zurechtgewiesen wurde. Ein Grund mehr, mich entsprechend ins Zeug zu legen. Das Thema ist komplex. Mit dem folgenden Schema habe ich versucht, ohne Anspruch auf Vollständigkeit, die Verzahnungen und Verzweigungen darzustellen. Selbstverständlich werden wir nicht alle, der aufgezeigten Bereiche abdecken, aber ich denke, für eine grobe Einordnung werden wir in jedem Fall sorgen.

Bis jetzt angedacht sind auf jeden Fall die Bereiche:

Fantasy

  1. Fantasy, im klassischen Sinn, also in etwa High Fantasy, Low Fantasy, Sword and Sorcery, Mythologische Fantasy, Mantel und Degen…
  2. Urban Fantasy, düstere Parallelwelten zwischen Heute, Horror, Krimi und Phantastik
  3. Romantic Fantasy mit Geschichten zum träumen. Engel, Vampire, Dämonen. Geschichten zwischen Kuschelfaktor, Erotik und Thrill

Science Fiction

  1. Weltraum-SF von Military SF à la John Ringo und David Weber zu Space Opera im "Kultur-Universum" oder im Reich der "Sieben Sonnen"
  2. Nachkatastrophen-Roman wie "Metro 2033" oder Endzeitromane wie "Ausgebrannt"
  3. Utopie / Dystopie im Sinne von Near Future oder gesamten Weltentwürfen…

Zwischenbereiche und der ganze Rest

  1. Steam Punk als Zwischenform
  2. Randbereiche wie Thriller, Krimi und Horror – Überraschungstreffer – Bücher die nicht so recht in unser Programm passen wollen, aber halt trotzdem einfach genial sind
  3. Ja und dann noch die Jugendbücher, auch wenn ich bei der Trennung echt Magenschmerzen habe

Damit fangen wir jetzt einfach mal die nächsten Tage an. Updates verstehen sich jeweils als Ablösung der alten Listen. Die Titel sind auf zehn begrenzt. Wenn ein Buch dazukommt, muss eines gehen. Fast wie bei Hermke sucht das Superbuch oder Büchercamp 😉 – Ach ja und lieferbar müssen sie sein! Natürlich sind die Listen personalisiert – Es kann also auch sein, dass es eine Endzeitliste von Hermke, eine von Marcus und eine von Bernie gibt…

Wie immer gilt:
Bei Wünschen und Anregungen fragen sie ihren freundlichen Buchhändler in der Nachbarschaft
und die obligatorische Warnung:
Die EU Gesundheitsminister warnen: Lesen gefährdet ihre Dummheit.

Bei unserem letzten internen Treffen hat Marcus den Anstoß zu einer neuen Rubrik gegeben.

Top Ten aller Bereiche – Arbeitstitel war TTT (Tip Top Titel, frei nach dem genialen Politmagazin und in Ermangelung der Möglichkeit es DDD zu nennen, ohne den "Dausend Doden Drollen" auf den Schlipps zu treten, auch wenn Dibb Dobb Diddel deutlich besser klingt :-))

Fangen wir mal mit den Büchern an.

Wir wollen in Zukunft subjektive Bestenlisten lieferbarer Bücher oder Zyklen in den verschiedenen Bereichen der phantastischen Literaturführen.

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Literatur

von am 5. Juli 2012 1 Kommentar

Ihr hört mich immer wieder schimpfen über die Entwicklung im Genre "phantastische Literatur". Andererseits hört ihr mich aber auch von echten Pralinen schwärmen. Bücher, die fein gestrickt, kunstvoll formuliert und kostbar zu lesen sind. Über das Genre ansich und dessen Wirken nach außen habe ich mir eigentlich selten und nie laut Gedanken gemacht. Ganz im Gegensatz zu den anderen Bereichen unseres Ladens, den Comics und den Rollenspielen. Dass in diesen Bereichen sehr viel Öffentlichkeitsarbeit von Nöten ist und vor allem im Bereich Comic ja derzeit auch gemacht wird, war schon oft das Thema. Ob lokale Events, wie "Art in Residence" oder große überregionale, wie der "Gratis Comic Tag", da tut sich was im Staate Deutschland.

Phantastik bestimmt die Blockbuster in den Kinos, dieses Jahr ist der Hype wieder besonders groß, "Der Hobbit" wird als Ergänzung zur "Herr der Ringe" Trilogie in die Kinos kommen. Fantasy liegt in Stapeln in großen Buchhandlungen und phantastische Titel belegen die vordersten Ränge vieler Bestseller-Listen. Trotzdem ist das Genre im Kern nicht wirklich akzeptiert und nach wie vor werden phantastische Titel eher in geringen Auflagen und von einer kleinen eingeschworenen Gemeinde gekauft und gelesen. Phantastik hat, wie das Comic auch, keinen festen Platz in den Köpfen der meisten Deutschen und schon gar nicht das Anrecht als Literaturgattung bezeichnet zu werden. Vielleicht ist auch an dieser Stelle Aufklärung und Öffentlichkeitsarbeit gefragt.

Umso schöner, dass ein alter Bekannter, der selbst bekennender Phantastik-Anhänger ist, mittlerweile in der Position ist, eine solche Lanze zu brechen. Denis Scheck ist Literaturredakteur beim Deutschlandfunk und Vorzeigekritiker in der (genialen!) Büchersendung „Druckfrisch“, die monatlich im Ersten (mit vielen Wiederholungen auf diversen anderen Öffentlich-Rechtlichen) ausgestrahlt wird. Denis war früher auch schon Gast in unserem kleinen Laden und kam damals mit seinen Stuttgarter Kumpanen zu Besuchen der Würzburger SF und Fantasy Gemeinde. Noch heute erzählt mein Vater gerne eine Annekdote über den "kleinen Dreikäsehoch", der damals noch nicht geschäftsfähig, die Unterschrift seiner Mutter gefälscht habe um auf diese Weise als Übersetzer arbeiten zu können.

Denis Scheck hat vor kurzem einen Artikel über Fantasy auf stuttgarter-zeitung.de veröffentlicht, auf den ich an dieser Stelle hinweisen möchte. Nicht nur, dass der Artikel in seiner unvergleichlich bissigen Art wunderbar zu lesen ist, er ist auch wirklich interessant aufgebaut und genau diese Art von Öffentlichkeitsarbeit, die unser Lieblingsgenre braucht. Lesen!

Ihr hört mich immer wieder schimpfen über die Entwicklung im Genre "phantastische Literatur". Andererseits hört ihr mich aber auch von echten Pralinen schwärmen. Bücher, die fein gestrickt, kunstvoll formuliert und kostbar zu lesen sind. Über das Genre ansich und dessen Wirken nach außen habe ich mir eigentlich selten und nie laut Gedanken gemacht. Ganz im Gegensatz zu den anderen Bereichen unseres Ladens, den Comics und den Rollenspielen. Dass in diesen Bereichen sehr viel Öffentlichkeitsarbeit von Nöten ist und vor allem im Bereich Comic ja derzeit auch gemacht wird,

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100 Ausgaben Nautilus – hundertmal Abenteuer & Phantastik

von am 28. Juni 2012 Kommentare deaktiviert für 100 Ausgaben Nautilus – hundertmal Abenteuer & Phantastik

Das phantastische Printmagazin Nautilus feiert mit Erscheinen seiner hundertsten Ausgabe ein beachtliches Jubiläum. Ursprünglich noch quasi Nachfolger des beliebten Rollenspielmagazins ZauberZeit, wandelte sich die Zeitschrift mit einer umfassenden  Berichterstattung über die Herr der Ringe-Filmtrilogie alsbald zu einem langlebigen Genre-Magazin für fantastisches Kino, Fantasy & SF-Literatur, Abenteuerspiele und PC-Adventures. Ich kann mich noch gut dran erinnern, wie ich vor inzwischen 19 Jahren, die von einem Cover von Dionotopia gezierte Erstausgabe hinten in der Romanboutique entdeckte und seitdem zu einem treuen und begeisterten Leser und schließlich auch Mitarbeiter des Heftes wurde, weswegen dieser Beitrag zugeben etwas subjektiv ist.
Zwar hat die Nautilus nach wie vor in Hamburg seinen Heimathafen, unter den zahlreichen Mitarbeitern, von denen viele professionelle Autoren sind, finden sich immerhin auch ein halbes Dutzend (z. T. auch ehemalige) Würzburger locals: Caillean Kompe, Marco Behringer, Christian Endres, Christian Handel, Stephan Spatz und Carsten Pohl.
Das Besondere an der Nautilus ist, dass jede der seit 2006 monatlich erscheinenden Ausgaben einerseits aktuell über alle relevanten Neuerscheinungen informiert, diese Themen andererseits jedoch auch immer von umfassenden Featureartikeln, Interviews, Werkstattberichten und Hintergrundtexten ergänzt werden. Einmalig ist auch das aufwändige und kunstvolle Layout des Magazins, dessen Detailverliebtheit zuweilen etwas verspielt aber nie kitschig wirkt.
Die aktuelle Nummer 100, die sich schwerpunktmäßig mit dem Thema der magischen Verwandlung auseinandersetzt, ist natürlich wieder im Laden zu haben, kann aber auch vorab online durchgeblättert werden:
www.fantasymagazin.de
In diesem Sinne sagt der Comicdealer herzlichen Glückwunsch Nautilus zum Hundertsten und freut sich auf die nächsten 100 Hefte.

Das phantastische Printmagazin Nautilus feiert mit Erscheinen seiner hundertsten Ausgabe ein beachtliches Jubiläum. Ursprünglich noch quasi Nachfolger des beliebten Rollenspielmagazins ZauberZeit, wandelte sich die Zeitschrift mit einer umfassenden  Berichterstattung über die Herr der Ringe-Filmtrilogie alsbald zu einem langlebigen Genre-Magazin für fantastisches Kino, Fantasy & SF-Literatur, Abenteuerspiele und PC-Adventures. Ich kann mich noch gut dran erinnern, wie ich vor inzwischen 19 Jahren, die von einem Cover von Dionotopia gezierte Erstausgabe hinten in der Romanboutique entdeckte und seitdem zu einem treuen und begeisterten Leser und schließlich auch Mitarbeiter des Heftes wurde,

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Neverwhere meets Hellblazer in Simon R. Greens "Geschichten aus der Nightside"

von am 21. Juni 2012 Kommentare deaktiviert für Neverwhere meets Hellblazer in Simon R. Greens "Geschichten aus der Nightside"

Die Nightside – das neonschwarze, geheime Herz Londons, zweieinhalb Quadratkilometer Hölle mitten in der Stadt, wo es immer drei Uhr morgens ist. Wo man mit Mythen spazierengehen und mit Monstern zechen kann. Wo nichts ist, wie es scheint – aber doch alles möglich.

John Taylor ist „Privatdetektiv“, nun, eigentlich hat er die Gabe, Dinge zu finden, ob sie gefunden werden wollen oder nicht. Vor langer Zeit war es ihm gelungen, mit heiler Haut und einigermaßen intaktem Verstand aus der Nightside wegzugehen, und er hatte damals geschworen, niemals zurückzukehren. Doch sein jüngster Fall läßt ihm keine Wahl und so kehrt er heim … in die Nightside.

Urban Fantasy heißt das Genre, Geschichten aus der Nightside heißt die Serie und das ist verdammt cooler Stoff. Kaum ein Mythos oder eine uns sonst aus der Fantastik bekannte Figur oder Gestalt, die Simon R. Green in seiner Nightside nicht auftreten lässt. Über Engel, Merlin, Vampire, Geister, Zombies, lebende Schatten, alles begegnet unserem Helden bei seinen Fällen, die von Band zu Band immer besser und spannender werden. Das liegt daran, dass jeder der bisher 10 Bände, die jeweils eine in sich abgeschlossene Story enthalten, zusätzlich über einen extrem gut geplotteter Hauptstrang (wird hier nicht gespoilert) verbunden sind, so dass man die Serie am besten der Reihe nach liest.
Es ist extrem gut gemachter Trash, teilweise ganz schön hart, aber immer mit einem kleinen Augenzwinkern versehen. Von Simon R. Green, wurde bei uns nur seine Todtsteltzer-Serie empfohlen, die Hermke sehr mochte. In seiner Nightside-Serie verquickt er gekonnt den Serie Noir Thriller mit modernem Fantasy-Horror, indem er eine Welt kreiert hat, in der alles auftauchen und existieren darf, Mythen, Götter, Sagengestalten, Zeitanomalien usw. Green sprüht vor Ideen und zaubert wohl auch immer mal ein Kaninchen aus dem Hut, um seinen Helden aus scheinbar ausweglosen Situationen entwischen zu lassen, aber genau das ist das Salz in der Nightside-Suppe 😉
Besondere Freude an der Reihe macht auch die perfekte Aufmachenung, die Feder und Schwert wirklich in seinem ganzen Verlagsprogramm durchzieht.
Der Preis wirkt zunächst ein wenig hoch mit € 10,95 pro Band, ist jedoch gemessen an tatsächlichem Text durchaus fair.

Die Nightside – das neonschwarze, geheime Herz Londons, zweieinhalb Quadratkilometer Hölle mitten in der Stadt, wo es immer drei Uhr morgens ist. Wo man mit Mythen spazierengehen und mit Monstern zechen kann. Wo nichts ist, wie es scheint – aber doch alles möglich.

John Taylor ist „Privatdetektiv“, nun, eigentlich hat er die Gabe, Dinge zu finden, ob sie gefunden werden wollen oder nicht. Vor langer Zeit war es ihm gelungen, mit heiler Haut und einigermaßen intaktem Verstand aus der Nightside wegzugehen,

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  • Kategorie: Bücher , Fantasy , Horror , Rezis
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Manchmal sollte man ja auch…

von am 15. Juni 2012 Kommentare deaktiviert für Manchmal sollte man ja auch…

…über den Tellerand der Phantastik hinausblicken.
So getan habe ich nun zwei geile Thriller (nicht phantastisch) für Euch:
Lansdale, Joe R.: Schlechtes Chili
 
Mein lieber Freund, Empfehler und Tipp-Geber Mr. Endres schrieb folgendes:

"Lust auf einen geilen Kumpel-Movie-Krimi mit Texas-Charme?

Joe R. Lansdales SCHLECHTES CHILI, gerade bei Dumont erschienen, wirst du lieben.

Trust me. Musste, als ich es am WE in der Neuauflage las, einige Male denken: Burn würde das lieben.

Hab das Buch nun zum dritten Mal gelesen, und ich lieb’s einfach, too.

Check it out!"
 

Ja, und ihr ahnt es schon, es gefiel mir außerordentlich gut. Die Hauptfiguren Hap, ein Texas Redneck, frisch vom Job auf einer Bohrinsel zurück und sein bester Freund Leonard, ein schwuler Neger (in Texas, wie geil ist denn die Idee?!) werden in eine Serie von Verbrechen verwickelt, als sie nach Leonards verschwundenem Freund suchen. Die Handlung rasant und ganz schön deftig, die Dialoge genial witzig, die Figuren schräg und vielschichtig. Lansdale, der ja auch als Comic-Autor schon tolle Sachen geschrieben hat, ist den Blick über den Tellerrand absolut wert.

 
Ein weiterer Freund von mir tritt nun für unsere zweite Empfehlung auf, sein Name ist Programm: Stahlprediger.
 
Mark Allen Smith "Der Spezialist"
 

Sie glauben, Sie sind ein harter Kerl? Sie denken, Sie können ein Geheimnis für sich behalten, egal was mit ihnen passiert? Sie sterben lieber, bevor Sie reden? Wenn Geiger, der Inhaber der Firma "Information Retrieval", auf Sie angesetzt wird, werden Sie innerhalb von 24 Stunden das alles anders sehen und ihm sogar Dinge erzählen, die Sie längst vergessen wollten. Er wird die ganze Wahrheit aus Ihnen herausholen. Und Sie würden gerne sterben, damit er damit aufhört. Er ist ein Spezialist auf dem Gebiet der Folter und vergießt dabei sehr selten Blut.
Mark Allen Smith hat mit seinem Roman "Der Spezialist" einen dunklen Helden geschaffen, der in seiner maschinenartigen emotionslosen Präzision den Leser entweder fasziniert oder verstört abschreckt. Wenn Sie sich in Geigers Welt begeben und sich dort wohlfühlen, den Aufenthalt dort vielleicht sogar genießen, werden Sie die Welt mit anderen Augen sehen. Und Sie werden sich möglicherweise fragen, was Ihre Kollegen und Nachbarn Ihnen alles erzählen würden. Ab einem gewissen Punkt…

 
 
Danke, Stahlprediger und danke, Mr Endres…mehr, mehr!

 

…über den Tellerand der Phantastik hinausblicken.
So getan habe ich nun zwei geile Thriller (nicht phantastisch) für Euch:
Lansdale, Joe R.: Schlechtes Chili
 
Mein lieber Freund, Empfehler und Tipp-Geber Mr. Endres schrieb folgendes:

"Lust auf einen geilen Kumpel-Movie-Krimi mit Texas-Charme?

Joe R. Lansdales SCHLECHTES CHILI, gerade bei Dumont erschienen, wirst du lieben.

Trust me. Musste, als ich es am WE in der Neuauflage las,

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Das Tal

von am 11. Juni 2012 Kommentare deaktiviert für Das Tal

Obwohl wir in Würzburg eine rege Gemeinschaft der Locals haben, mit regelmäßigen Treffen und einer engen Vernetzung, die auch immer wieder zu interessanten Aktionen und Events führt, sind wir natürlich weit von einem Vollständigkeits-Anspruch entfernt. Erst am Samstag hatte ich wieder ein sehr nettes Gespräch mit einer regionalen Autorin, Christina Fischer, die es bisher nicht zu unseren Treffen geschafft hat, aber bereits etliche Romane geschrieben hat und jetzt auch vor ihrer Erstveröffentlichung steht. Dazu aber später mehr, wenn der Veröffentlichungs-Termin fix ist.

Manchmal hat man auch Tomaten auf den Augen und nimmt AutorInnen nicht als Locals wahr. Seit Mai 2010 verfolge ich eine Serie mit Spannung. Ausnahmsweise als Hörbuch und nicht als Printmedium. Der Aufbau und die Erzählweise haben mich von Anfang an mehr zu diesem Medium tendieren lassen. Sensationell gelesen von der unverkennbaren Synchronstimme von Demi Moore, Franziska Pigulla, ist die Serie schon in der Betitelung (Season One, Season Two…) an TV Serien angelehnt. Das ganze schwebt irgendwo zwischen Internats-Jugendbuch, Jean-Christophe Grangés "Die Purpurnen Flüsse" und Lost, ist anhaltend spannend und unglaublich verzwickt und vielschichtig. "Das Tal" von Krystyna Kuhn eröffnet in kleinen, spannenden Dosen nach und nach menschliche Abgründe, Geheimnisse aus mystischer Vergangenheit und comichafte Science-Fiction Aspekte à la "Lost". Bis jetzt, wir befinden uns im Moment in der zweiten Staffel, ist die Spannung ungebrochen und noch ist alles stimmig und furchteinflößend. Vorausgesetzt, es gibt keinen deutlichen Abfall (ich sage nur "Lost", letzte Staffel oder die mittlerweile abgeflachte und fast eingeschlafene Hörspielproduktion "Gabriel Burns"), verspricht das Ganze wirklich ein Brecher zu werden.

Langer Rede kurzer Sinn: Seit über zwei Jahren verfolge ich die Serie mit Spannung und Gänsehaut und gestern hab ich festgestellt (ja, Tomaten auf den Augen!), dass Frau Kuhn gebürtige Würzburgerin ist, in Würzburg studiert hat und heute wieder in der Nähe von Würzburg lebt. Die mehrfach ausgezeichnete Autorin ist auf jeden Fall ein Local Hero und die Serie "Das Tal" ein echter Tipp von mir!

Obwohl wir in Würzburg eine rege Gemeinschaft der Locals haben, mit regelmäßigen Treffen und einer engen Vernetzung, die auch immer wieder zu interessanten Aktionen und Events führt, sind wir natürlich weit von einem Vollständigkeits-Anspruch entfernt. Erst am Samstag hatte ich wieder ein sehr nettes Gespräch mit einer regionalen Autorin, Christina Fischer, die es bisher nicht zu unseren Treffen geschafft hat, aber bereits etliche Romane geschrieben hat und jetzt auch vor ihrer Erstveröffentlichung steht. Dazu aber später mehr, wenn der Veröffentlichungs-Termin fix ist.

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Fahrenheit 451

von am 9. Juni 2012 1 Kommentar

Soeben habe ich es von Horst Illmer erfahren. Einem der wirklich ambitionierten Blogger, Autoren, Redakteure und vor allem Fans und Sammler der Phantastik. Ray Bradbury ist am 5.6.2012 im Alter von 91 Jahren verstorben. Der Mann, ohne den wir (und ebenfalls François Truffaut) nie gewusst hätten, bei welcher Temperatur, altes dickes Bücherpapier entflammt. Ich persönlich liebe seine Werke seit früher Jugend, vor allem seine Kurzgeschichten. Unter den Stories, die in seine "Mars-Chroniken" hineinspielen, gibt es eine Geschichte, die für mich bis heute die beste SF Kurzgeschichte aller Zeiten ist. Am schönsten in einer sonst nie wieder veröffentlichten Übersetzung des ehemaligen Perry-Magazines: "Einer der wartet". Es gibt keine andere Geschichte, die mich jemals stärker berührt hat, durch die Bilder, die sie entstehen lässt, durch die vollendete Sprache und durch die tiefen Gefühle, die sie in mir auslöst – damals wie heute.
Möge deine unsterbliche Seele durch die unendlichen Weiten des Universums wandern und die Orte finden, die du uns schon vor langer Zeit so wunderschön und plastisch beschrieben hast.
Gerd

 

Soeben habe ich es von Horst Illmer erfahren. Einem der wirklich ambitionierten Blogger, Autoren, Redakteure und vor allem Fans und Sammler der Phantastik. Ray Bradbury ist am 5.6.2012 im Alter von 91 Jahren verstorben. Der Mann, ohne den wir (und ebenfalls François Truffaut) nie gewusst hätten, bei welcher Temperatur, altes dickes Bücherpapier entflammt. Ich persönlich liebe seine Werke seit früher Jugend, vor allem seine Kurzgeschichten. Unter den Stories, die in seine "Mars-Chroniken" hineinspielen, gibt es eine Geschichte,

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Verlagspolitik im Wandel – Gestern und Heute

von am 9. Juni 2012 2 Kommentare

Giganten

Auflagenzahlen, modernes Management und optimale Gewinnabschöpfung sind in einer globalisierten Welt die zentralen Richtlinien im Verlagswesen. Die mannigfalitge Kultur des deutschen Verlagswesen ist längst einer undurchsichtigen Struktur gigantischer Konzerne gewichen. Ein gutes Beispiel ist "Random House". Der Gigant hat mittlerweile (fast) alle wichtigen Verlage für Fantasy und SF geschluckt. Das Ergebnis ist, wie in allen wirtschaftlichen Bereichen eine Verschlankung der Verlagsprogramme, ein immer intensiverer Kampf um Rechte an Bestsellern – auch potentiellen – und immer kurzfristigere Ausrichtung, nach aktuellen Strömungen, vor allem in der Belletristik. Leidtragende sind wir, die Fans phantastischer Literatur. Der Bereich SF und Fantasy wird immer stärker unterwandert, von Kinder und Jugendbüchern, die euphemistisch als All-Ager bezeichnet werden und von Schnulzen, die früher in den Drehsäulen von Kiosken als Romanhefte gelandet wären. Nichts gegen gute Jugendbücher, oder gefühlvolle Romane. "Little Brother" oder "Starters" sind zum Beispiel wirklich wertvolle Bücher. Die Aufbereitung politischer, sozialer und philosophischer Themen für Kinder und Jugendliche ist wichtig und absolut befürwortenswert. Kinder und Jugendbücher sind aber ein eigenes Genre und sollten nicht die "Belegplätze" für Fantasy oder SF in den Verlagsprogrammen besetzen. Auch die nach wie vor rollende Welle von Vampirromanen, Urban-Fantasy und Kuschelphantastik ist mit Sicherheit nicht schlecht und es gibt auch in diesen Bereichen herausragend gute Exemplare, aber es gilt das Gleiche: ergänzen, nicht ablösen! Viele dieser Bücher und Serien haben eine bemittleidenswerte Halbwertszeit. Lange bevor – oder spätestens bei – Abschluss der Serie sind die ersten Bände vergriffen ohne Neuauflage. Keine Rede von einer konsistenten, nachhaltigen Sortimentspflege. Selbst bei Fantasy-Serien, die wirklich auflagenstark sind, wie George R. R. Martins "Lied von Eis und Feuer" werden Entscheidungen gefällt, die sicher den schnellen Umsatz erhöhen, aber ebenso sicher weder nachhaltig noch vertrauensbildend für deutsche Konsumenten sind, also für diejenigen, mit denen die Verlage ihre Brötchen verdienen. Wer zum Teufel kommt auf die Idee Leser, die seit mehr als fünfzehn Jahren trotz aller Widrigkeiten treu sind, für diese Treue zu bestrafen und das eh schon erschütterte Vertrauen (vielen Dank Herr Martin…) in langangelegte Fantasy-Zyklen weiter zu zerrütten (vielen Dank ihr beschlippsten Entscheidungsträger bei Random House…)?

Schade, dass es für Verlage keine Frage des Prestiges mehr ist, ein Sortiment lebendig und nachhaltig zugleich zu gestallten.

Schade, dass wirklich gute Serien vor Abschluß dem Rotstift zum Opfer fallen, wenn die Auflage nicht dem Sollziel entspricht.

Schade, dass ein Heer von gesichtslosen BWLern ambitionierte Verleger abgelöst hat.

Chancen

Im Bereich Comic ist es bereits geschehen. David (einst) hat die Goliaths (;-)) abgelöst. Durch Nachhaltigkeit, Sorgfalt und Orientierung der Produktion am Kunden. Im Moment gibt es auch im Bereich Fantasy und SF einige Bestrebungen kleiner Verlage aus den Fehlern der Großen und aus der Lücke, die ihre Politik hinterlässt, zu profitieren. Feder und Schwert, Festa, Atlantis und viele andere arbeiten ambitioniert, aber noch immer wenig koordiniert und bei weitem nicht zwingend genug. Auch kleine Projekte versuchen, wenn auch manchmal sehr subjektiv, diese Lücke zu schließen. Eigenverlags-publikationen, BoD und ähnliches bieten Chancen und Möglichkeiten für Einzelne, ändern aber sicher wenig bis nichts an der Gesamtsituation. Meine Hoffnung ist, dass es vielleicht mittelfristig für einen dieser kleinen Verlage die Chance gibt, für Phantastik eine ähnliche Rolle zu spielen, wie der Splitter-Verlag für Comics in Deutschland. Selbstverständlich ist auch die Arbeit anderer Kleinverlage nicht unterzubewerten. Ebenso im Bereich Comics angesiedelt, ist beispielsweise ein genossenschaftlich organisiertes Projekt, Finix, das es sich in erster Linie zum Ziel gemacht hat, Abschlussbände verwaister Serien anderer Verlage zu publizieren. Für viele Fans ein wahrer Segen. Endlich eine Serie abschließen zu können – Haken dahinter.

Es wäre mehr als schön für die Phantastik-Szene, wenn es wieder ein breites Sortiment aus allen Bereichen in den Buchhandlungen gäbe. Lieferbar, bibliophil und erschwinglich – lange vergriffene Klassiker, einheitlich gestaltete Werksausgaben, komplette Zyklen, Einzelbände – neue Autoren und neue Strömungen. Die Kompetenz wäre mit Sicherheit vorhanden, auch bei bestehenden Verlagen. Vielleicht nicht in einer Person, vielleicht müsste man die Individualisten dazu bringen, mehr an einem Strang zu ziehen. Für die Sache, für die Phantastik und gegen die Macht der Konzerne.

Valashu Projekt

Trotzdem möchte ich euch an dieser Stelle, exemplarisch (und weil ich darum gebeten wurde ;-)) ein kleines Projekt vorstellen. Es ist ambitioniert und fundiert, wenn auch, eben wieder einmal sehr singulär und subjektiv. In jedem Fall lassen sich anhand dessen, einige der von mir eben genannten Zusammenhänge sehr plastisch und anschaulich aufzeigen. 2003 ist beim oben angeführten Giganten der erste Teil des "VALASHU-EPOS" erschienen. Ein wirklich interessanter, außergewöhnlicher Fantasy Zyklus. Leider nicht besonders verkaufsstark, aber auf jeden Fall besonders. Was soll ich sagen. Vier Teile und Blanvalet bricht auf der Zielgeraden ab. Im Deutschen sind die ersten drei Romane erschienen. Der Abschlußband fiel dem Rotstift zum Opfer. Susanne Gerold, die Übersetzerin der drei ersten Teile bemüht sich derzeit um den deutschen Abschluß und hat zu diesem Zweck ein Internet-Startup-Projekt ausgerufen. Die Sache hört sich wirklich gut an, auch wenn ich sicher kein Freund solcher Alleingänge bin. Schaut einfach mal auf der Seite vorbei und informiert euch.

Giganten

Auflagenzahlen, modernes Management und optimale Gewinnabschöpfung sind in einer globalisierten Welt die zentralen Richtlinien im Verlagswesen. Die mannigfalitge Kultur des deutschen Verlagswesen ist längst einer undurchsichtigen Struktur gigantischer Konzerne gewichen. Ein gutes Beispiel ist "Random House". Der Gigant hat mittlerweile (fast) alle wichtigen Verlage für Fantasy und SF geschluckt. Das Ergebnis ist, wie in allen wirtschaftlichen Bereichen eine Verschlankung der Verlagsprogramme, ein immer intensiverer Kampf um Rechte an Bestsellern – auch potentiellen –

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