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Ausklang und Résumé 2019

von am 30. Dezember 2019

Das Jahr 2019 geht zu Ende. Zeit für ein paar abschließende Worte

Damit auch die Kopfzeilenleser etwas davon haben, zuallererst ein ganz großes Dankeschön an unsere vielen treuen Kunden. Ihr habt uns 2019 bestätigt, dass es doch Sinn macht, verschiedene Wege zu propagieren. Dass neben der virtuellen online Welt auch persönlicher Kontakt und reelle Gespräche gefragt sind. Dass ein Treffpunkt im wirklichen Leben doch auch Vorteile gegenüber dem Klick mit Individualbelieferung bietet. Dass Läden, wie der unsere, auch in Zukunft Bestand haben können und dass das, was wir bieten immer noch gewünscht und eben nicht überkommen ist.

Unser Wunsch für 2020 ist Konstanz. Noch mehr und noch deutlicher den Service vor Ort, den direkten Kundenkontakt, die regionale Verflechtung zu fördern. Im vergehenden Jahr haben sich viele Dinge verändert und natürlich verbessert. Jetzt ist es an der Zeit diese Veränderungen zu festigen. 2019 war ein Anfang, jetzt kommt die Bewährungsprobe.

Anfang: Das Jahr 2019

…hat für uns und viele unserer Freunde, Fans und Kunden eher mäßig angefangen. In meinem Beitrag Schöne Neue Welt hatte ich recht ausführlich über unsere Situation geschrieben. Es war der Versuch einer Zusammenfassung von fast 40 Jahren Entwicklung und einer offenen Darstellung heutiger Probleme. Subjektiv auf unseren Laden bezogen.

Der Beitrag hat weite Kreise gezogen und als Echo etliche Folgebeiträge unter anderem in der Main Post erzeugt. Die Resonanz war überwältigend. Solidaritätsbekundungen an allen Ecken und Enden. Unsere Kundenschar ist zusammengerückt und eine Welle von Euphorie, Freundschaft und Zusammenhalt hat uns erfasst und in das neue Jahr getragen.

Natürlich hat unsere Welt auch 2019 nicht aufgehört, sich gleichbleibend zu drehen, aber in dem kleinen gallischen Laden in Würzburg war deutlich eine Anomalie zu spüren. Es war, als wären die Gesetze der Gravitation ausgesetzt und unser Laden inmitten eines Schwarzen-Miniatur-Loches gelegen.

Früher als geplant hat uns André verlassen, der gleich zu Anfang des Jahres eine tolle neue Arbeitsstelle im Central Kino gefunden hat. Gleichzeitig haben die Umsätze wieder deutlich angezogen und wir waren zu dritt zeitweise deutlich unterbesetzt. Also einen Zahn zugelegt, in die Hände gespuckt und angepackt. Messe hier, Convention da, Hochbetrieb im Laden und ein Mann weniger.

Sicher wäre es vermessen gewesen, zu erwarten, dass dieser erste Hype anhält und tatsächlich habe ich manchmal den Kathastrophen-Tourismus verflucht, besonders nach der Main Post Titelzeile "Dann machen wir halt zu". Tausend mal alles erneut erklären, Lösungen debattieren und Treueschwüren lauschen war nicht nur überwältigend, sondern auch kräftezehrend und ermüdend. Trotzdem war es genau diese erste Zeit, die es uns neue Energie und die nötige Kraft gegeben hat, zu dritt und als Team mit diesem Jahr 2019 umzugehen. Immer weiter voran, ohne Blick zurück. Die erstaunliche Macht dieser Anomalie nutzen und irgendwie fixieren.

Gemeinschaften

Von früher her sind wir es gewohnt, dass "die Szene" eine große Familie ist. Mit allen Zickereien und Streitereien die dazu gehören. Aber eben auch mit Zusammenhalt. Unsere Welt hat sich verändert, familiäre Strukturen sind heute anders als früher und genauso ist es mit "der Szene". Unser Leben ist um vieles schneller geworden und die Welt kleiner. Räumliche Trennung hat eine vermeindlich geringere Auswirkung aber Distanzen sind oft größer.

Toll, dass es regelmäßige Familientreffen gibt, die gerne besucht werden und immer wieder viele Menschen zusammenbringen. CaveCon, MWC, OrkCon, TiCon usw. Etablierte Treffpunkte von regionaler oder sogar überregionaler Bedeutung. Wir sind immer dabei, weil wir Teil dieser Familie sind.

Außerdem gibt es in einer Gemeinschaft stets treibende Kräfte, die versuchen, alles zusammenzuhalten. Dazu gehören einzelne Menschen genauso wie Vereine und eben auch Läden als Treffpunkte und Zentren. Seit vielen Jahren arbeiten wir möglichst eng zusammen. In Würzburg seit langer Zeit mit dem Würfelmeister e.V. und seit vergangenem Jahr auch verstärkt mit dem Fantasy Spiele Würzburg e.V.. Aber auch mit dem Ork e.V. aus Schweinfurt, dem CaveCon e.V. aus Aschaffenburg und vielen anderen. Die Idee ist ein Netzwerk mit und für uns alle aus der großen Familie der Phantastik- und Spielebegeisterten.

Auch wir selbst bieten immer wieder Veranstaltungen an, die wir für euch und mit euch planen und durchführen. Signierstunden, Cosplay Contests, Spieleabende und Lesungen. All diese Events stehen und fallen mit euch. Deswegen an dieser Stelle ein ganz großes Dankeschön an all die freiwilligen Helfer, Unterstützer, Kostümträger, Organisatoren und an die ganze Schar der Gäste und Feiernden.

Das Netzwerk noch enger zu ziehen, noch mehr Gleichgesinnte und Interessierte zusammenzubringen ist unser Ziel. Deswegen wollen wir 2020 den Zusammenhalt, das Teamwork und damit die ganze "Szene" noch stärker im Auge haben. Mehr Nähe zueinander, mehr gemeinsame Aktionen, mehr Austausch. Es wirkt heute manchmal fast einfacher, irgendetwas selbst zu machen, als sich mit anderen abzusprechen. Umso mehr begrüße ich die Zusammenarbeit mit den Vereinen und die sensationellen regelmäßigen Teamplays mit Ralf vom Wuerzblog, Michael von Drawn Lines oder den Jungs von der AMV. Gemeinsam schaffen wir mehr.

Neue alte Wege

Alles in allem sehe ich viele gute neue Ansätze und gleichzeitig eine gewisse Rückbesinnung. Vielleicht setzt sich doch so langsam wieder ein Umdenken durch. Weg von Individualbelieferung und einsamem Onlineshopping hin zu persönlicher Beratung und Ladengeschäften, die mehr sind als nur Warenhäuser. Auch wenn die großen Onlineportale Vielfalt, Individualität und Fachkompetenz suggerieren, gibt es doch einen Unterschied zwischen der virtuellen und der echten Welt. Nicht nur wir danken euch dieses Umdenken, auch die CO2 Bilanz und der Verkehrskollaps. (Habe ich bereits oft und ausgiebig darüber geschrieben und will ich jetzt auch gar nicht vertiefen…)

Kleine Läden halten Städte und Stadtviertel lebendig. Kleine Läden sind Inseln in Laufnähe. Kleine Läden sind Treffpunkte und Inspiration. Was ich im letzten Jahr geschrieben habe, ist nicht unser Problem, sondern ein strukturelles und gesellschaftliches Problem. Umso besser, wenn wir jetzt hier das Gefühl eines Erfolges – einer Veränderung zum Besseren – haben. Denn vielleicht findet diese Veränderung ganz langsam an breiter Front statt. Ein bisschen mehr Ruhe, Zeit und persönlicher Kontakt hilft uns auf Dauer sicher mehr, als Internetschnäppchen über Nacht in die eigenen vier Wände gebracht. Es war nicht alles schlecht, was früher einmal war und viele strukturelle Lösungen heutiger Probleme sind bereits da gewesen, bevor die Probleme entstanden sind.

Langer Rede schöner Sinn: Danke, für eure überwältigende Solidarität und Präsenz. Ihr macht es uns möglich, weiterhin hier vor Ort eine kleine Oase für besondere Dinge zu betreiben. Danke für 2019 und auf ein neues, spannendes, phantasievolles und … unsatzstarkes 2020. Wir brauchen euch weiterhin – nicht nur euer Geld.

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  • Kategorie: in eigener Sache
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von am 30. Dezember 2019

Das Jahr 2019 geht zu Ende. Zeit für ein paar abschließende Worte

Damit auch die Kopfzeilenleser etwas davon haben, zuallererst ein ganz großes Dankeschön an unsere vielen treuen Kunden. Ihr habt uns 2019 bestätigt, dass es doch Sinn macht, verschiedene Wege zu propagieren. Dass neben der virtuellen online Welt auch persönlicher Kontakt und reelle Gespräche gefragt sind. Dass ein Treffpunkt im wirklichen Leben doch auch Vorteile gegenüber dem Klick mit Individualbelieferung bietet. Dass Läden, wie der unsere, auch in Zukunft Bestand haben können und dass das, was wir bieten immer noch gewünscht und eben nicht überkommen ist.

Unser Wunsch für 2020 ist Konstanz. Noch mehr und noch deutlicher den Service vor Ort, den direkten Kundenkontakt, die regionale Verflechtung zu fördern. Im vergehenden Jahr haben sich viele Dinge verändert und natürlich verbessert. Jetzt ist es an der Zeit diese Veränderungen zu festigen. 2019 war ein Anfang, jetzt kommt die Bewährungsprobe.

Anfang: Das Jahr 2019

…hat für uns und viele unserer Freunde, Fans und Kunden eher mäßig angefangen. In meinem Beitrag Schöne Neue Welt hatte ich recht ausführlich über unsere Situation geschrieben. Es war der Versuch einer Zusammenfassung von fast 40 Jahren Entwicklung und einer offenen Darstellung heutiger Probleme. Subjektiv auf unseren Laden bezogen.

Der Beitrag hat weite Kreise gezogen und als Echo etliche Folgebeiträge unter anderem in der Main Post erzeugt. Die Resonanz war überwältigend. Solidaritätsbekundungen an allen Ecken und Enden. Unsere Kundenschar ist zusammengerückt und eine Welle von Euphorie, Freundschaft und Zusammenhalt hat uns erfasst und in das neue Jahr getragen.

Natürlich hat unsere Welt auch 2019 nicht aufgehört, sich gleichbleibend zu drehen, aber in dem kleinen gallischen Laden in Würzburg war deutlich eine Anomalie zu spüren. Es war, als wären die Gesetze der Gravitation ausgesetzt und unser Laden inmitten eines Schwarzen-Miniatur-Loches gelegen.

Früher als geplant hat uns André verlassen, der gleich zu Anfang des Jahres eine tolle neue Arbeitsstelle im Central Kino gefunden hat. Gleichzeitig haben die Umsätze wieder deutlich angezogen und wir waren zu dritt zeitweise deutlich unterbesetzt. Also einen Zahn zugelegt, in die Hände gespuckt und angepackt. Messe hier, Convention da, Hochbetrieb im Laden und ein Mann weniger.

Sicher wäre es vermessen gewesen, zu erwarten, dass dieser erste Hype anhält und tatsächlich habe ich manchmal den Kathastrophen-Tourismus verflucht, besonders nach der Main Post Titelzeile "Dann machen wir halt zu". Tausend mal alles erneut erklären, Lösungen debattieren und Treueschwüren lauschen war nicht nur überwältigend, sondern auch kräftezehrend und ermüdend. Trotzdem war es genau diese erste Zeit, die es uns neue Energie und die nötige Kraft gegeben hat, zu dritt und als Team mit diesem Jahr 2019 umzugehen. Immer weiter voran, ohne Blick zurück. Die erstaunliche Macht dieser Anomalie nutzen und irgendwie fixieren.

Gemeinschaften

Von früher her sind wir es gewohnt, dass "die Szene" eine große Familie ist. Mit allen Zickereien und Streitereien die dazu gehören. Aber eben auch mit Zusammenhalt. Unsere Welt hat sich verändert, familiäre Strukturen sind heute anders als früher und genauso ist es mit "der Szene". Unser Leben ist um vieles schneller geworden und die Welt kleiner. Räumliche Trennung hat eine vermeindlich geringere Auswirkung aber Distanzen sind oft größer.

Toll, dass es regelmäßige Familientreffen gibt, die gerne besucht werden und immer wieder viele Menschen zusammenbringen. CaveCon, MWC, OrkCon, TiCon usw. Etablierte Treffpunkte von regionaler oder sogar überregionaler Bedeutung. Wir sind immer dabei, weil wir Teil dieser Familie sind.

Außerdem gibt es in einer Gemeinschaft stets treibende Kräfte, die versuchen, alles zusammenzuhalten. Dazu gehören einzelne Menschen genauso wie Vereine und eben auch Läden als Treffpunkte und Zentren. Seit vielen Jahren arbeiten wir möglichst eng zusammen. In Würzburg seit langer Zeit mit dem Würfelmeister e.V. und seit vergangenem Jahr auch verstärkt mit dem Fantasy Spiele Würzburg e.V.. Aber auch mit dem Ork e.V. aus Schweinfurt, dem CaveCon e.V. aus Aschaffenburg und vielen anderen. Die Idee ist ein Netzwerk mit und für uns alle aus der großen Familie der Phantastik- und Spielebegeisterten.

Auch wir selbst bieten immer wieder Veranstaltungen an, die wir für euch und mit euch planen und durchführen. Signierstunden, Cosplay Contests, Spieleabende und Lesungen. All diese Events stehen und fallen mit euch. Deswegen an dieser Stelle ein ganz großes Dankeschön an all die freiwilligen Helfer, Unterstützer, Kostümträger, Organisatoren und an die ganze Schar der Gäste und Feiernden.

Das Netzwerk noch enger zu ziehen, noch mehr Gleichgesinnte und Interessierte zusammenzubringen ist unser Ziel. Deswegen wollen wir 2020 den Zusammenhalt, das Teamwork und damit die ganze "Szene" noch stärker im Auge haben. Mehr Nähe zueinander, mehr gemeinsame Aktionen, mehr Austausch. Es wirkt heute manchmal fast einfacher, irgendetwas selbst zu machen, als sich mit anderen abzusprechen. Umso mehr begrüße ich die Zusammenarbeit mit den Vereinen und die sensationellen regelmäßigen Teamplays mit Ralf vom Wuerzblog, Michael von Drawn Lines oder den Jungs von der AMV. Gemeinsam schaffen wir mehr.

Neue alte Wege

Alles in allem sehe ich viele gute neue Ansätze und gleichzeitig eine gewisse Rückbesinnung. Vielleicht setzt sich doch so langsam wieder ein Umdenken durch. Weg von Individualbelieferung und einsamem Onlineshopping hin zu persönlicher Beratung und Ladengeschäften, die mehr sind als nur Warenhäuser. Auch wenn die großen Onlineportale Vielfalt, Individualität und Fachkompetenz suggerieren, gibt es doch einen Unterschied zwischen der virtuellen und der echten Welt. Nicht nur wir danken euch dieses Umdenken, auch die CO2 Bilanz und der Verkehrskollaps. (Habe ich bereits oft und ausgiebig darüber geschrieben und will ich jetzt auch gar nicht vertiefen…)

Kleine Läden halten Städte und Stadtviertel lebendig. Kleine Läden sind Inseln in Laufnähe. Kleine Läden sind Treffpunkte und Inspiration. Was ich im letzten Jahr geschrieben habe, ist nicht unser Problem, sondern ein strukturelles und gesellschaftliches Problem. Umso besser, wenn wir jetzt hier das Gefühl eines Erfolges – einer Veränderung zum Besseren – haben. Denn vielleicht findet diese Veränderung ganz langsam an breiter Front statt. Ein bisschen mehr Ruhe, Zeit und persönlicher Kontakt hilft uns auf Dauer sicher mehr, als Internetschnäppchen über Nacht in die eigenen vier Wände gebracht. Es war nicht alles schlecht, was früher einmal war und viele strukturelle Lösungen heutiger Probleme sind bereits da gewesen, bevor die Probleme entstanden sind.

Langer Rede schöner Sinn: Danke, für eure überwältigende Solidarität und Präsenz. Ihr macht es uns möglich, weiterhin hier vor Ort eine kleine Oase für besondere Dinge zu betreiben. Danke für 2019 und auf ein neues, spannendes, phantasievolles und … unsatzstarkes 2020. Wir brauchen euch weiterhin – nicht nur euer Geld.

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