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Demagogie oder Populismus?

von am 6. Juli 2009

Lafontaine hält eine Rede und sagt kluge Sachen. Er redet über einen Mindestlohn von € 10, vom Abzug unserer Truppen aus Afghanistan, von Reformation der Wirtschaft, von mehr Beteiligung der Arbeitnehmer am Betriebsvermögen, von geringeren Managergehältern. Und man wundert sich, warum keiner mit ihm zusammen arbeiten will.  Ich wundere mich auch. Die Dinge, die er sagt, werden am Stammtisch gewälzt und diskutiert. Und es sind Dinge, die sich viele Deutsche wünschen und die auch richtig sind. Er müsste die absolute Mehrheit eigentlich schon sicher haben. Warum ist das nicht so? Weil die Deutschen Angst haben und misstrauisch sind?

„Ich trau den Linken noch nicht“. „Des sind doch die von drüben“. „Alles Stasi-Schergen“. Viele haben Vorurteile, weil sie nicht zuhören können. Hört doch mal den Merkelschen Platitüdendreschern zu. Die sagen mit doppelt so viel Worten nur halb so viel, und das seit Jahren und es verändert sich nichts, ausser den Diäten, die sie sich selbst und ständig erhöhen. Der Deutsche scheint lieber die Verbrecher zu wählen, die er schon kennt. „Da weiss ma, was man hat, guten Abend“, wie bei Persil. (Das schneidet in den Tests übrigens auch nicht mehr so gut ab)

Und ich trau seit der Regierung Kohl (das war die mit der schlimmsten Günstlingswirtschaft von allen, abgesehen von der CSU in Bayern) überhaupt keiner Partei mehr. Alle, die an der Macht waren haben uns nur ausgebeutet, verarscht, sich versucht mehr Macht und Geld zu verschaffen, die ganzen Affären zähl ich jetzt mal gar nicht auf, soll kein so riesiger Artikel werden. Und ich sag nur Münte: „Natürlich lügt man im Wahlkampf“. Schäuble: „In Deutschland sind alle potentielle Verbrecher, die muss man ausspitzeln, erfassen und überwachen. Ach, noch mehr, die Deutschen haben gar kein Recht auf das Grundgesetz mehr, das hebel ich aus, hahaha (für alle, die es kennen, es war dieses Joker-Lachen aus Dark Knight!).“ und die Ost-Schnatze Angie: „Das muss wohl überlegt werden (und ganz neu: die Steuern werden nicht mehr erhöht)“. Das war ja wohl der grösste Hammer. Will jemand wetten? Hey, Ihr Regierenden in Berlin: Minister heisst ursprünglich „Diener“, also Diener des Volkes, nicht Ausbeuter, nicht Herrscher, nicht „sich selbst mehr Rechte-Rausnehmer“, nicht in Aufsichträten sitzen und dort noch mehr Kohle scheffeln, obwohl man sich längst im Interessenkonflikt mit dem Wohl des Volkes befindet.

Und jetzt soll ich wieder das kleinere Übel wählen oder zumindest die SPD unterstützen, denn die (so sagte man mir) habe „wenigstens noch halbwegs den Drive und die Chance Gegengewicht“ zu den Oberverbrechern aus CDU und FDP zu sein. Ich wähle also die weniger schlimme Gangster Familie, die sich den alten Gangstern eh schon so angenähert hat, dass ich kaum mehr einen Unterschied merke. Selbst, wenn das, was die Linken sagen, nicht stimmt, so gehe ich doch lieber den Weg, des Neuen und nicht dagewesenen, denn da habe ich wenigstens eine winzige Chance auf Veränderung. Selbst, wenn dann alles zusammen bricht, dann entsteht aus der Krise evt. etwas Neues. Was haben wir denn zu verlieren, wenn wir mal ein wenig Wandel riskieren. Glaubt ihr denn, die Linken wollen uns alle enteignen, eine zweite DDR schaffen. Wie soll das denn gehen? Nein, ich werde nicht das kleinste Übel wählen. Aber natürlich sage ich auch wenn mich kurz vor der Wahl wirklich Nichts überzeugt, werde ich auch Nichts wählen….

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von am 6. Juli 2009

Lafontaine hält eine Rede und sagt kluge Sachen. Er redet über einen Mindestlohn von € 10, vom Abzug unserer Truppen aus Afghanistan, von Reformation der Wirtschaft, von mehr Beteiligung der Arbeitnehmer am Betriebsvermögen, von geringeren Managergehältern. Und man wundert sich, warum keiner mit ihm zusammen arbeiten will.  Ich wundere mich auch. Die Dinge, die er sagt, werden am Stammtisch gewälzt und diskutiert. Und es sind Dinge, die sich viele Deutsche wünschen und die auch richtig sind. Er müsste die absolute Mehrheit eigentlich schon sicher haben. Warum ist das nicht so? Weil die Deutschen Angst haben und misstrauisch sind?

„Ich trau den Linken noch nicht“. „Des sind doch die von drüben“. „Alles Stasi-Schergen“. Viele haben Vorurteile, weil sie nicht zuhören können. Hört doch mal den Merkelschen Platitüdendreschern zu. Die sagen mit doppelt so viel Worten nur halb so viel, und das seit Jahren und es verändert sich nichts, ausser den Diäten, die sie sich selbst und ständig erhöhen. Der Deutsche scheint lieber die Verbrecher zu wählen, die er schon kennt. „Da weiss ma, was man hat, guten Abend“, wie bei Persil. (Das schneidet in den Tests übrigens auch nicht mehr so gut ab)

Und ich trau seit der Regierung Kohl (das war die mit der schlimmsten Günstlingswirtschaft von allen, abgesehen von der CSU in Bayern) überhaupt keiner Partei mehr. Alle, die an der Macht waren haben uns nur ausgebeutet, verarscht, sich versucht mehr Macht und Geld zu verschaffen, die ganzen Affären zähl ich jetzt mal gar nicht auf, soll kein so riesiger Artikel werden. Und ich sag nur Münte: „Natürlich lügt man im Wahlkampf“. Schäuble: „In Deutschland sind alle potentielle Verbrecher, die muss man ausspitzeln, erfassen und überwachen. Ach, noch mehr, die Deutschen haben gar kein Recht auf das Grundgesetz mehr, das hebel ich aus, hahaha (für alle, die es kennen, es war dieses Joker-Lachen aus Dark Knight!).“ und die Ost-Schnatze Angie: „Das muss wohl überlegt werden (und ganz neu: die Steuern werden nicht mehr erhöht)“. Das war ja wohl der grösste Hammer. Will jemand wetten? Hey, Ihr Regierenden in Berlin: Minister heisst ursprünglich „Diener“, also Diener des Volkes, nicht Ausbeuter, nicht Herrscher, nicht „sich selbst mehr Rechte-Rausnehmer“, nicht in Aufsichträten sitzen und dort noch mehr Kohle scheffeln, obwohl man sich längst im Interessenkonflikt mit dem Wohl des Volkes befindet.

Und jetzt soll ich wieder das kleinere Übel wählen oder zumindest die SPD unterstützen, denn die (so sagte man mir) habe „wenigstens noch halbwegs den Drive und die Chance Gegengewicht“ zu den Oberverbrechern aus CDU und FDP zu sein. Ich wähle also die weniger schlimme Gangster Familie, die sich den alten Gangstern eh schon so angenähert hat, dass ich kaum mehr einen Unterschied merke. Selbst, wenn das, was die Linken sagen, nicht stimmt, so gehe ich doch lieber den Weg, des Neuen und nicht dagewesenen, denn da habe ich wenigstens eine winzige Chance auf Veränderung. Selbst, wenn dann alles zusammen bricht, dann entsteht aus der Krise evt. etwas Neues. Was haben wir denn zu verlieren, wenn wir mal ein wenig Wandel riskieren. Glaubt ihr denn, die Linken wollen uns alle enteignen, eine zweite DDR schaffen. Wie soll das denn gehen? Nein, ich werde nicht das kleinste Übel wählen. Aber natürlich sage ich auch wenn mich kurz vor der Wahl wirklich Nichts überzeugt, werde ich auch Nichts wählen….

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2 Kommentare zu “Demagogie oder Populismus?”

  1. Wurling sagt:

    Jupp, nicht zur Wahl zu gehen ist definitiv keine Lösung. Es gibt zwar keine Partei, der ich meine Stimme mit voller Überzeugung geben kann, aber es gibt auf jeden Fall Alternativen zur CDU/CSU-meets ehemalige Spaßpartei-FDP-Koalition. Allerdings ist die SPD eher auch eine Verarschungsveranstaltung – also auch keine ehcte Alternative. Bleiben eigentlich nur die Grünen oder die Linkspartei. Beiden traue ich zwar auch nicht völlig über den Weg, aber ohne Koalitionspartner aus der Mitte-Rechts-Ecke könnte das zumindest eine Regierung sein, der Moral und die Zukunft der Menschen wichtiger sind als die derzeitigen Machtverhältnisse. Ich will da zumindest daran glauben.

    Was mich aber richtig aufregt ist, dass die Politik ein Spiegelbild der Menschen in diesem Land ist bzw. war. Wer den Leuten nach dem Mund redet, dem wird gerne mal schnell geglaubt und schlussendlich dann doch wiedergewählt, weil die anderen es ja doch nicht können oder unserem (privaten) Wohlstand nicht zuträglich sind. Werte sind in unserer Gesellschaft leider nicht viel wert. Das merkt man an unseren Politikern (und deren Wahlkampf), an den Banken (und deren Verhalten was den wahnsinnigen Umgang mit Geld und dessen Rendite angeht) und an uns Bürgern mit unserem Geiz ist Geil-Verhalten. Beim Bürger habe ich den Eindruck, dass sich da langsam etwas in die richtige Richtung hin verändert. Geiz ist ja schon seit längerem nicht mehr ganz so geil und die Politik wird in Umfragen langsam aber sicher abgestraft, wobei sich das leider eher durch nicht-wählen ausdrückt. Hoffentlich wird es keine Koalition aus CDU/CSU und FDP. Die Möglichkeit das zu verhindern haben wir. Schließlich sind wir Wähler die mächtigste Lobby, die es gibt … auch wenn wir es bis heute noch nicht wirklich gemerkt haben.

  2. Aqualung sagt:

    Ich sehe das auch so, aber gerade was das Nichtwählen betrifft, machen das schon zu viele.
    Besonders potentielle Linke-Wähler gehen nicht zur Wahl und sind oft auch nicht sonderlich politisch informiert (Wie scheinbar auch zu viele andere!).

    Wenn man bedenkt, dass Rot-Grün wegen der Agenda 2010 abgewählt wurde und die gewählt wurden, die noch viel mehr die kleinen Leute in den Arsch treten wollten und dies wahrscheinlich nach der nächsten Wahl auch tun werden, kann man nur den Kopf schütteln.

    Das Grundproblem in Deutschland sehe ich darin, dass fast jeder denkt:"Solange es mich nicht trifft, bin ich lieber still.
    Der Franzose denkt da: "So geht’s nicht weiter, morgen könnte es mich treffen."

    Außerdem tritt der Mensch, besonders der deutsche, mit Vorliebe nach unten, kuscht nach oben und bekommt gern gesagt, wer an seinem Elend schuld ist. Selber kann heute ja niemand mehr etwas für Irgendwas! Lauter mündige Bürger, kann ich da nur sagen!

    In einer Umfrage, in einer grossen deutschen Tageszeitung, waren vor einer Woche 75% der Leser dafür Hartz4-ler zu überwachen!
    Es kann ja nicht sein, dass in Deutschland Leute Geld bekommen, die nicht arbeiten. Schliesslich findet hier jeder Arbeit, der arbeiten will. Zumindest, wenn er bereit ist für 5€/h, oder weniger zu arbeiten.
    Ob er vielleicht mehrere Jahrzehnte Arbeitslosenversicherung bezahlt hat, zählt hier ja nicht, denn das ist bestimmt schon lange aufgebraucht. Was das Wort Versicherung bedeutet, ist scheinbar kaum jemanden klar.
    Wenn ein Haus abbrennt, erwartet der Besitzer von seiner Versicherung ja auch ein neues und nicht nur ’ne Wohnung in einer Absteige, die er noch dazu mit einem Hunger-Stundenlohn abstottern soll, weil die Versicherung ihre Bedingungen geändert hat und das einfach nicht bezahlen will.

    Ich muss langsam aufhören, da sich meine Laune in den letzten Minuten sehr verschlechtert hat.

    Geht zur Wahl und wählt NICHT eure Gegner.

    Guckt doch 'mal, wessen Lied aufeinmal von allen Parteien gesungen wird und glaubt nicht idiodischen Versprechen die nie gehalten werden.
    Siehe dazu auch was (nicht) passiert ist um ein weiteres GIERIGES VERHALTEN der Banken zu verhindern.

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