…weil wir nach wie vor so oft darauf angesprochen werden.
Die meisten von euch kennen mich als laut und polemisch. Ich nehme selten ein Blatt vor den Mund und schimpfe auch deutlich über Entwicklungen im Buchhandel oder Veränderungen bei Kaufgewohnheiten. Natürlich bekomme ich durch mein Gemecker oft Ideen und Ratschläge von Kunden und Freunden. Manchmal geht es sogar soweit, dass Unternehmensberater sich genötigt fühlen, mir gratis Tipps zu geben und sich stundenlang die Situation schildern lassen. Danke dafür – jeder, auch noch so kleine Hinweis ist wertvoll und ich versuche nicht kategorisch zu denken, sondern allen zuzuhören, die meinen etwas zu sagen zu haben, zum Thema Hermkes Romanboutique. Den Kunden zuzuhören und zu versuchen möglichst viel richtig zu machen ist unser Alltag, unsere Stärke und auch unsere Chance.
Zwei Dinge gibt es, die immer wieder auftauchen.
🙂 Der erste Punkt ist schnell abzuhandeln und ganz oben auf der Todoliste. Mehr Raum für Aktivitäten im Laden. Tische für Probespiele und oder Turniere. Der Raum soll möglichst bald im Zuge einer Umstrukturierung des Lagers geschaffen werden. Solange das noch nicht der Fall ist, kann ich nur immer wieder auf all die Aktivitäten hinweisen, an denen wir uns beteiligen, die aus unserem Umfeld oder unter unserer Anleitung entstanden sind und die immer im Kalender und im Forum angekündigt und diskutiert werden. Regelmäßige Treffen im Schelmenkeller in der Pleich mit Spielevorstellungen und Spielerunden. Turniere, wie das anstehende Warhammer Invasion Turnier am kommenden Samstag und Einsteigerrunden für Rollenspielinteressierte. Wer keine Lust auf Foren hat, kann mich gerne auch persönlich fragen.
:)Der zweite Punkt, der immer wieder und schon seit vielen Jahren zur Sprache kommt, ist ein Webshop. Auch dazu lässt sich sagen, in Arbeit und schon ein ganzes Stück auf dem Weg. Ziel wäre auch in diesem Fall noch innerhalb dieses Jahres an den Start zu gehen.
…soviel vorab. Aber jetzt kommts. Viele "wenns" und "abers" von unserer Seite. Zuerst mal den Kernfragen.
😕 Was versprecht ihr euch von einem Hermke Webshop?
😕 In welcher Weise glaubt ihr, dass ein Webshop kaufmännisch interessant für uns wäre und den enormen Mehraufwand rechtfertigen würde?
😕 Glaubt ihr wirklich, dass in Zeiten, in denen Amazon zum Synonym für Internetshopping, im speziellen für Bücher geworden ist, die Möglichkeit eines Webshops von Hermkes Romanboutique zu einem mehr als marginalen Umsatzzuwachs im Vergleich zur praktizierten email Bestellung in Verbindung mit unserer rein repräsentativen Seite comicdealer.de führen könnte?
Die Veränderungen in den Kaufgewohnheiten der Menschen unserer westlichen Welt sind nicht abzustreiten und voraussichtlich nicht reversibel. Heulen und zähneknirschen hilft nicht, auch wir müssen versuchen uns einer schnelllebigeren, veränderten Welt anzupassen um nicht auf dem Abstellgleis zu landen. Dabei geht es uns als kleinem Sortimenter noch deutlich besser, als den großen Filialisten im Buchhandel, die diesen Druck noch wesentlich stärker verspüren. Der von uns beschrittene Weg war meistens konsistent, oft visionär und seiner Zeit voraus und in Bezug auf Kundenservice und technische Neuerungen meist zeitgemäß und angepasst. Der Weg im Sturm der Giganten steht fest. Wir verfügen über genügend Alleinstellungsmerkmale, über fundiertes Wissen, über einen umfassenden Besorgungsservice und über einen angemessen schnellen Versand. Natürlich können wir niemand ans Bein pinkeln, der über eine derart umfassende Macht verfügt, dass selbst der DHL in die Knie gezwungen wird und am Rande der Rentabilität und mit einzigartigen Bevorzugungen wirtschaften muss. Niemals könnten wir einen Webshop auf die Beine stellen, der eine Konkurrenz im messbaren Bereich zum perfekten System von Big "A" darstellt. Ein gewaltiges Netzwerk von unsichtbaren freiwilligen Helfern, die dessen Macht täglich festigen durch kostenlose Arbeit, wie zum Beispiel die nicht enden wollende Flut an privaten Rezensionen, die Marktplatzaktivitäten, die dazu beitragen, eine fast hundertprozentige Lieferfähigkeit auch längst vergriffener Titel zu suggerieren.
Darum geht es aber auch nicht. Wir arbeiten in erster Linie lokal oder regional. Wir sind immer für euch da und immer persönlich ansprechbar. Wir erstellen fast alle unsere Artikel selbst oder lassen uns bekannte Rezensenten schreiben. Auch wir besorgen euch jedes lieferbare Buch von 16.00 Uhr bis zum nächsten Morgen – dann halt nicht in eure nächste Packstation, sondern zu uns in den Laden, wo man für kurze Einkäufe immer eine Haltemöglichkeit im Drive In Verfahren hat. Wir beliefern euch portofrei, beraten euch im Laden, via email oder sogar per Telefon im größten Trubel. Unsere Stärke sind die kompetenten Individuen, die hier arbeiten, ihre Spezialgebiete betreuen, ihre persönliche Meinung vermitteln können und nicht zuletzt euch, unsere Kunden, gut kennen. Unser Antiquariat ist top gepflegt und unsere Preise sind realistische Preise. Keine "1 Cent plus 3 Euro Versand" Schnäppchen und auch keine "der aktuelle Hype ermöglicht Phantasiepreise" Ausreißer. Sicher würde ein deutlich aufwendigeres Versandgeschäft auch die Öffnungszeiten beeinflussen, da der Anteil der Arbeiten, die wir außerhalb der Ladengeschäfte verrichten müssen, zunehmen würde. Ganz davon abgesehen, dass für uns die Kundenfrequenz ein echtes Anliegen darstellt, bilden doch Gespräche und Diskussionen – auch unter Kunden – einen wichtigen Aspekt unseres Ladens als Treffpunkt und Anlaufstation für Gleichgesinnte.
🙁 Sorry, aber das würde sich mit einem florierenden Webshop halt alles ändern.
Deswegen werden wir auch in Zukunft unsere Stärke pflegen, für euch persönlich da zusein und bitten im Voraus für euer Verständnis, dass unsere Webpräsenz im repräsentativen Teil, der unseren Laden und unsere Stärken widerspiegelt, weiterhin unseren Fokus haben wird und dass die Arbeit am Webshop zwar weitergeht, aber mit potentiellen Verzögerungen und einem holprigen Start zu rechnen ist.