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Die Erzählungen des Folio Club

von am 6. April 2022 3 Kommentare

Edgar Allan Poe
DIE ERZÄHLUNGEN DES FOLIO CLUB
Übersetzt, herausgegeben und mit einem Nachwort von Rainer Bunz
(TALES OF THE FOLIO CLUB / 1833)
München, Manesse, 2021, 310 Seiten
ISBN 978-3-7175-2480-9 / 25,00 Euro

Ein ganzes Buch voller Kurzgeschichten von Edgar Allan Poe (1809–1849) in Deutscher Erstveröffentlichung? Das ist bei einem solchen Autor von Weltrang schon eine große Überraschung.

Wie es dazu kam, dass DIE ERZÄHLUNGEN DES FOLIO CLUB erst jetzt erschienen sind, erklärt sich aus der spannenden und komplizierten Editionsgeschichte des Originals, die vom Übersetzer und Herausgeber Rainer Bunz im umfangreichen Anhang und Nachwort detailversessen dargelegt wird.

Die Rahmenhandlung und die elf Stories gehören zu den frühesten Texten Poes und wurden in dieser Form erst viele Jahre nach seinem Tod aus dem Nachlass zusammengestellt. Die meisten Geschichten überarbeitete Poe später und in diesen veränderten Fassungen sind sie dann auch weltbekannt geworden. Allerdings war bereits der frühe Poe ein vorzüglicher Erzähler und Spötter, was diesen überwiegend satirischen Hommagen an die zeitgenössische Literatur und ihre Verfasser sehr gut bekommt. Poe zu lesen ist immer ein Vergnügen, das sich hier zudem mit dem Genuss vermischt, einige sehr bekannte Geschichten, wie etwa „Metzengerstein“ oder „Das Manuskript in der Flasche“, quasi in einer „Rohdiamant-Fassung“ kennen zu lernen.

Der handliche, sehr schön produzierte Band (orangefarbener Schutzumschlag mit passendem Lesebändchen und gleichfarbigem Garn für die Fadenheftung!) war eine echte Entdeckung für mich, die wohlige Erinnerungen an ganz frühe Lektüreerlebnisse wachgerufen hat.

Horst Illmer

Edgar Allan Poe
DIE ERZÄHLUNGEN DES FOLIO CLUB
Übersetzt, herausgegeben und mit einem Nachwort von Rainer Bunz
(TALES OF THE FOLIO CLUB / 1833)
München, Manesse, 2021, 310 Seiten
ISBN 978-3-7175-2480-9 / 25,00 Euro

Ein ganzes Buch voller Kurzgeschichten von Edgar Allan Poe (1809–1849) in Deutscher Erstveröffentlichung? Das ist bei einem solchen Autor von Weltrang schon eine große Überraschung.

Wie es dazu kam, dass DIE ERZÄHLUNGEN DES FOLIO CLUB erst jetzt erschienen sind,

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Aktion hoher Spielwert April/Mai – die Schnellen…

von am 5. April 2022 2 Kommentare

Seit 1. April sind wir Teil der Händlervereinigung "Aktion hoher Spielwert". Das bedeutet für euch, dass wir unser Sortiment im Spielebereich deutlich erweitern. Gezielt und fundiert. Denn alle 10 Spiele, die immer für vier Monate von den beteiligten Händlern ausgesucht werden, werden nicht etwa aus politischen Gründen gekürt, sondern weil Menschen, die etwas davon verstehen, genau diese Spiele gut und verbreitenswert finden. Die Range geht von einfachen Familienspielen über Funspiele bis hin zu ganz schönen Kloppern. Ich war völlig erstaunt, was uns da bisher alles entgangen war. Denn viele der Spiele sind komplett neu für uns. Wenn man nur so vor sich hinwurstelt, entstehen eben doch eindeutige Scheuklappen. Gut, dass wir jetzt nicht mehr nur auf unseren Geschmack und vor allem unseren Blickwinkel vertrauen müssen.

Auch wenn der Einstieg in diese Händlerallianz für uns ganz schön arbeitsaufwendig war – aber dazu mehr zu gegebener Zeit – war am Wochenende Zeit, die ersten Spiele auszuprobieren. Deswegen gibt es jetzt immer wieder mal zusätzlich zu unseren gewohnt regelmäßigen Veröffentlichungsterminen für Rezis den Dienstagsbeitrag zur "Aktion hoher Spielwert". Heute fange ich mit drei sehr einfach zu erlernenden, aber super kurzweiligen Spielen an. Danke fürs Testspielen an KaZu (ja, die erste "neue" Spielbar steht damit auch ins Haus… am Freitag 13.Mai direkt vor dem GCT…) und an Herbie von der AMV (wir bekommen freundlicherweise wieder die Räume zur Verfügung gestellt)…

Dice Cup
Christoph Cantzler & Torsten Marold
Drei Hasen in der Abendsonne GmbH Uehlfeld
2-6 Spieler ab 8 Jahren
15-20 Minuten

Kniffel oder Yahtzee kennt jeder. Es gibt auch jede Menge davon inspirierte Spiele. Dice Cup erfindet das Rad auch nicht neu. Muss ja auch nicht. Funktioniert ja. Aber die Variante mit der Hektik, dem Memorieren nach drei Sekunden Blick auf die Würfel und alle gleichzeitig – hat was fatal suchterzeugendes. Ich mag eigentlich solche Speedspiele nicht besonders. Bei Dice Cup funktioniert das aber sensationell. Dice Cup ist ein sehr gutes Partyspiel, ein Spiel für schnell mal zwischenrein oder auch um dann doch weiterzuspielen, Revanche! Schnell erklärt, schnell gespielt.

Der typische Glücksfaktor von Würfelspielen vollständig eliminiert. Es kommt nur darauf an, wie gut deine Wahrnehmung und wie schnell deine Einschätzung sind. Wie gesagt. Alle nutzen den selben Würfelwurf… Erstaunlich einfach und einfach erstaunlich.

Road Trip Europa
Scott Almes
Game Factory
2-4 Spieler ab 8 Jahren
30+ Minuten

Kleine Box. Großes Spiel. Auch wenn Road Trip erstmal einfach zu erlernen ist, hat das Spiel es in sich. Welche Wege am Ende zur höchsten Wertung führen hängt ein bisschen vom Glück, aber auch mächtig von deiner Herangehensweise ab. 

Am Anfang werden die Karten gedraftet. Immer schön eine behalten und den Rest weitergeben, bis am Ende die Hand voll ist. Dabei sind je Spieleranzahl nicht in jeder Runde alle Karten im Spiel(!) und wie das halt beim draften so ist: manchmal ist der Spatz in der Hand besser als…

Punkte gibt es für alle möglichen Kombinationen. Kulinarische oder künstlerische, landesspezifische Besonderheiten für "auf der Reise" genutzte Transportmittel, für das Sammeln von zusammenhängenden Ländern verschiedener Regionen, wie Benelux oder Großbritannien. Was am Ende die meisten Punkte bringt und dir zum Sieg verhilft ist bei den ersten Runden noch sehr glücksabhängig. Man muss einfach die richtige Rezeptur finden. Ich hab sie nicht gefunden, hab immer verloren. Fand das Spiel aber trotzdem toll…

Revanche!

Robo Chaos
Nikki Valens
Plaid Hat Games
2-4 Spieler ab 8 Jahren
15-30 Minuten

Ein bisschen wie Magic Maze, aber doch ganz anders. Ein wenig Robo Ralley, aber doch nicht. Einige Aspekte von "The Mind" oder "Die Crew", aber als Mix. Ja, Robo Chaos ist ein kooperatives Spiel, bei dem verbale Kommunikation auf R2D2 biepen oder piepsen beschränkt ist.

Dabei fühlt man sich nicht ganz so ausgeliefert, wie bei "The Mind", da – wenn alles richtig durchdacht ist – die Züge ähnlich nachvollziehbar stringent sind, wie bei "Die Crew". Ein bisschen aufeinander abstimmen, sich kennenlernen. In den ersten Runden scheint das dann auch deutlich einfacher zu werden. Aber wie auch bei "Magic Maze" haben spätere Szenarien noch mächtig was zuzulegen.

Das Spiel IST berechenbar, WENN die Spieler konzentriert zusammenarbeiten und harmonieren. Trotzdem hat das Spiel eine freche, chaotische Seite. man kommt schon irgendwie durch, auch ohne perfekte Harmonie. Dann wird es halt manchmal ganz schön lustig laut mit den verschiedenen Nuancen von Roboterpiepsen, von entsetzt über ärgerlich bis hin zu verständnislos.

Ich finds toll, auch wenn ich am Anfang verzweifelt bin und gedacht habe, was für ein chaotischer Quatsch. Falsch gedacht. Wenn sich das Team zusammengelebt hat wird es ganz schön taktisch und man kann den Schwierigkeitsgrad rasch aufstocken.

Cooles Spiel mit witzigem Design und abwechslungsreichen Szenarien.

So, das waren die ersten drei Spiele aus der Empfehlungsliste April/Mai der "Aktion hoher Spielwert. Weiteres gibt es in Bälde. Mit diesen Spielen für jeden Anlass und jede Könnensstufe ist der Anfang gemacht.

Seit 1. April sind wir Teil der Händlervereinigung "Aktion hoher Spielwert". Das bedeutet für euch, dass wir unser Sortiment im Spielebereich deutlich erweitern. Gezielt und fundiert. Denn alle 10 Spiele, die immer für vier Monate von den beteiligten Händlern ausgesucht werden, werden nicht etwa aus politischen Gründen gekürt, sondern weil Menschen, die etwas davon verstehen, genau diese Spiele gut und verbreitenswert finden. Die Range geht von einfachen Familienspielen über Funspiele bis hin zu ganz schönen Kloppern.

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Bobby March Forever

von am 4. April 2022 Kommentare deaktiviert für Bobby March Forever

Alan Parks
Bobby March Forever
Heyne Hardcore, München 2021, 16 Seiten

Der Schotte Alan Parks, der im Musik-Business früher All Saints und andere Acts betreute, kam durch seinen Kumpel John Niven zum Schreiben. „Bobby March Forever“ ist nun schon Parks dritter Hardboiled-Krimi über das Glasgow der frühen 70er-Jahre und seinen Cop Henry McCoy. Diesmal sucht die ganze Stadt ein verschwundenes, wahrscheinlich entführtes Mädchen – nur McCoy wird von einem Erzrivalen bei der Polizei kaltgestellt. Also sucht unser Protagonist ein anderes Mädel, das in Schwierigkeiten stecken könnte, hilft seinem Gangsterboss-Freund aus Kindheitstagen und ermittelt im Mord an Bobby March.

Der fiktive Musiker, der mit Iggy und Syd high wurde und als begnadeter Studiogitarrist für die Stones spielte, fällt natürlich genau in Parks Hoheitsgebiet. Doch auch sonst erweckt der Schotte das Glasgow der 70er wieder voller Schatten und Stimmung zum Leben, obwohl er im dritten Band einen ungewöhnlich heißen Sommer beschreibt und Detectice Zufall ein, zwei Mal nachhelfen muss. Die Ermittlungen und Verstrickungen von McCoy haben trotzdem wieder einem super Flow, und ungefähr ab der Mitte wird der Stoff richtig finster und rechtfertigt das Hardcore im Logo. Die „Hank McCoy“-Serie ist und bleibt eine sichere Nummer, man freut sich auf jeden neuen Band in der Übersetzung von Conny Lösch.

Witziges Easter Egg für Follower dieses Blogs und Fans des Tartan-Noir: Alan Parks erweist sogar Liam McIlvanneys Roman „Ein frommer Mörder“ seine Referenz und verortet die Antihelden McCoy und McCormack damit im selben historischen Krimi-Universum.

Christian Endres

@MisterEndres auf Twitter folgen

Alan Parks
Bobby March Forever
Heyne Hardcore, München 2021, 16 Seiten

Der Schotte Alan Parks, der im Musik-Business früher All Saints und andere Acts betreute, kam durch seinen Kumpel John Niven zum Schreiben. „Bobby March Forever“ ist nun schon Parks dritter Hardboiled-Krimi über das Glasgow der frühen 70er-Jahre und seinen Cop Henry McCoy. Diesmal sucht die ganze Stadt ein verschwundenes, wahrscheinlich entführtes Mädchen – nur McCoy wird von einem Erzrivalen bei der Polizei kaltgestellt. Also sucht unser Protagonist ein anderes Mädel,

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Blick über den Tellerrand lokal 6: H2O – Zwischen Nostalgie und Lebensart

von am 1. April 2022 4 Kommentare

Sprecher: Gerd
Gäste: Horst vom H2O

Vielleicht eine Folge für das ältere Publikum. Zumindest, wenn man Horst vom H2O selbst glauben schenkt. Und ich gehöre da selbstverständlich auch dazu. Ich glaube, dass genau diese Folge aber für alle Altersklassen wichtig ist. Es geht dabei auch um Werte…

Ein Blick über den Tellerrand, bei dem ich viele Parallelen zu uns finde – aber auch wieder nicht…

H2O Homepage
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Sprecher: Gerd
Gäste: Horst vom H2O

Vielleicht eine Folge für das ältere Publikum. Zumindest, wenn man Horst vom H2O selbst glauben schenkt. Und ich gehöre da selbstverständlich auch dazu. Ich glaube, dass genau diese Folge aber für alle Altersklassen wichtig ist. Es geht dabei auch um Werte…

Ein Blick über den Tellerrand, bei dem ich viele Parallelen zu uns finde – aber auch wieder nicht…

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Der grillende Killer

von am 30. März 2022 Kommentare deaktiviert für Der grillende Killer

Chang Kuo-Li
Der grillende Killer
Knaur, München 2022, 320 Seiten

Chang Kuo-Li ist Romancier, Dichter, Linguist, Historiker, Militärexperte und Food-Kritiker. Dem Roman „Der grillende Killer“ merkt man die vielen Interessengebiete und Kompetenzbereiche seines 1955 geborenen Autors definitiv an – meistens, wenn auch nicht immer im Positiven. Der Fokus der Geschichte liegt allerdings klar auf zwei Hauptfiguren: Dem erfahrenen Kommissar Wu aus Taipeh, der sich zwei Wochen vor seiner Pensionierung mit deutlich zu vielen Leichen aus dem Umfeld von Militär und Marine herumschlagen muss; und dem international arbeitenden Elitescharfschützen Alex Li, der zwischen seinen Aufträgen einen kleinen Reis-Schnell-Imbiss im italienischen Küstendorf Manarola betreibt und der plötzlich um die halbe Welt flüchten muss, als er nach Erledigung eines Jobs selbst ins Visier genommen wird …

Ein salopper Titel wie „Der grillende Killer“ lässt es schon vermuten, dafür braucht man keinen Sherlock Holmes: Dieser asiatische Krimi hat Humor, und das durchaus von der guten, bissigen Sorte. Gerade die Kapitel um Kommissar Wu sind in dieser Hinsicht sehr fein und unterhaltsam zu lesen. Weniger humorvoll geht es zu, wenn sich Kuo-Li mit seinem methodischen Scharschützen befasst, dafür lassen einen diese Passagen oftmals an die John Rain-Bücher von Barry Eisler denken. Überhaupt erinnert die internationale Mainstream-Tauglichkeit stets an Eisler und andere Erfolgsautoren aus der Ecke des eher militärischen Thrillers. Wahrscheinlich werden der vielseitige Chang Kuo-Li, der pfiffige Kommissar Wu und der grillende Sniper am Jahresende auf keiner Top-Liste landen, kurzweiligen Lesespaß bieten sie hinter einem coolen Cover trotzdem.

Christian Endres

@MisterEndres auf Twitter folgen

Chang Kuo-Li
Der grillende Killer
Knaur, München 2022, 320 Seiten

Chang Kuo-Li ist Romancier, Dichter, Linguist, Historiker, Militärexperte und Food-Kritiker. Dem Roman „Der grillende Killer“ merkt man die vielen Interessengebiete und Kompetenzbereiche seines 1955 geborenen Autors definitiv an – meistens, wenn auch nicht immer im Positiven. Der Fokus der Geschichte liegt allerdings klar auf zwei Hauptfiguren: Dem erfahrenen Kommissar Wu aus Taipeh, der sich zwei Wochen vor seiner Pensionierung mit deutlich zu vielen Leichen aus dem Umfeld von Militär und Marine herumschlagen muss;

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Unsere Stimmen mal wieder woanders…

von am 30. März 2022 1 Kommentar

Heute geht der neue Beitrag von "Der nerdige & niveauvolle Trashtalk" von Philipp Lohmann (Nerds gegen Stephan) online. In gemütlicher Runde haben wir die Sache zu dritt vor Ladenöffnung aufgezeichnet. Philipp, Bernie und ich tratschen über alle möglichen, ja, man sollte es kaum glauben nerdigen Themen und natürlich die Situation im Handel am Ende der Corona-Pandemie. Da ihr ja sonst meistens uns die Fragen stellen hört ist das mal wieder eine kleine Abwechslung. Und im Gegensatz zu Ralfs Würzblog Podcast, der sich ja eher um regionale Themen dreht findet ihr bei Philipps Nerdtalk das volle Programm für den Nerd. Auch wenn es meistens eher in die Rollenspielecke geht, ist doch immer für jeden was dabei. Wir hatten Spaß und ich hoffe, euch gefällt unser Kaffeekränzchen auch… (der direkte link zum Podcast: https://dernerdigetrashtalk.podigee.io/91-corona)

dernerdigetrashtalk

deathpresso

zum zweiten Heißgetränk fehlt mir leider der Hersteller. War ein ungelabeltes Mitbringsel. Daher gibt es keinen Link. In der Suchmaschine gibt es aber jede Menge Treffer.

Heute geht der neue Beitrag von "Der nerdige & niveauvolle Trashtalk" von Philipp Lohmann (Nerds gegen Stephan) online. In gemütlicher Runde haben wir die Sache zu dritt vor Ladenöffnung aufgezeichnet. Philipp, Bernie und ich tratschen über alle möglichen, ja, man sollte es kaum glauben nerdigen Themen und natürlich die Situation im Handel am Ende der Corona-Pandemie. Da ihr ja sonst meistens uns die Fragen stellen hört ist das mal wieder eine kleine Abwechslung. Und im Gegensatz zu Ralfs Würzblog Podcast,

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Schwarze Spiegel

von am 28. März 2022 Kommentare deaktiviert für Schwarze Spiegel

Arno Schmidt & Nicolas Mahler
SCHWARZE SPIEGEL.
Illustriert von Niclas Mahler
Berlin, Suhrkamp, 2021, 190 Seiten
Bibliothek Suhrkamp, Band 1528
ISBN 978-3-518-22528-8

Und dann gab’s 2021 noch SCHWARZE SPIEGEL, ein ARNO SCHMIDT-Comic, gezeichnet von Nicolas Mahler, dem 1969 in Wien geborenen und vielfach preisgekrönten Karikaturisten und Meister der „Verknappung“.
Seine Nacherzählung einer Science-Fiction-Story von Schmidt (aus dem Jahr 1955) erschien in der klassischen „Hochliteratur“-Reihe „Bibliothek Suhrkamp“, die dafür ihr „heiliges“ Klein-Oktav-Format aufgeben musste, da Mahlers Bilder dann doch etwas mehr Platz brauchten.
Dafür erzählt er mit dem Tuschepinsel in Schwarz und Lila vom Leben eines Misanthropen, nachdem ein Atomkrieg im Jahr 1960 zumindest dessen Lebensraum – also Deutschland – menschenleer hinterlassen hat. Der Ich-Erzähler fährt mit dem Rad übers Land, besorgt sich aus den Ruinen was er braucht, stöbert durch Kaufläden und Museen – und redet sich ein: ALLES IST GUT.
Bis dann – hoppla – eine Frau auftaucht! Und sofort kommen die alten Eitelkeiten wieder zum Vorschein, beginnt der Balz-Tanz aufs Neue, „entdecken“ sich Mann und Frau wie zu allen Zeiten.
Allerdings scheint SIE die Klügere zu sein. Nach einiger Zeit drängt es sie zum Aufbruch: Die Welt will erforscht werden – und Sie ist offensichtlich nicht so selbstgenügsam – auch nicht so mit sich selbst allein zufrieden – wie ER. Mit einem Trick gelingt es IHR, eine peinliche Abschiedsszene zu vermeiden und einfach zu verschwinden. Wieder ist ER allein – aber es steht jetzt die Frage im Raum, ob immer noch ALLES GUT ist?

Horst Illmer

Arno Schmidt & Nicolas Mahler
SCHWARZE SPIEGEL.
Illustriert von Niclas Mahler
Berlin, Suhrkamp, 2021, 190 Seiten
Bibliothek Suhrkamp, Band 1528
ISBN 978-3-518-22528-8

Und dann gab’s 2021 noch SCHWARZE SPIEGEL, ein ARNO SCHMIDT-Comic, gezeichnet von Nicolas Mahler, dem 1969 in Wien geborenen und vielfach preisgekrönten Karikaturisten und Meister der „Verknappung“.
Seine Nacherzählung einer Science-Fiction-Story von Schmidt (aus dem Jahr 1955) erschien in der klassischen „Hochliteratur“-Reihe „Bibliothek Suhrkamp“, die dafür ihr „heiliges“ Klein-Oktav-Format aufgeben musste,

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Blick über den Tellerrand lokal 5: Wohlfühltratsch im Wohnzimmersessel – Petra ist erlesen

von am 25. März 2022 1 Kommentar

Sprecher: Gerd
Gäste: Petra aus der Buchhandlung Erlesen

Übergangslos und mit großem Spaß geht es weiter. Mein Intermezzo von letzter Woche ist schon wieder vergessen. Heute konzentrieren wir uns wieder auf das wesentliche. Unsere lokale Serie geht weiter und das heutige Gespräch hat mich selbst völlig überzeugt, dass das Konzept genau richtig ist. Entspannter war ich selten und selten war es entspannter, ein Gespräch im nachhinein zu schneiden und zu bearbeiten. Bei der Stimme wollte ich eigentlich auf keine Sekunde verzichten. Danke Petra für den großartigen Freitag Vormittag.

Ein echter Blick über den Tellerrand bei dem ich wieder einmal neue Aspekte und Herangehensweisen entdeckt habe. Weniger ist hier VIEL mehr.

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Sprecher: Gerd
Gäste: Petra aus der Buchhandlung Erlesen

Übergangslos und mit großem Spaß geht es weiter. Mein Intermezzo von letzter Woche ist schon wieder vergessen. Heute konzentrieren wir uns wieder auf das wesentliche. Unsere lokale Serie geht weiter und das heutige Gespräch hat mich selbst völlig überzeugt, dass das Konzept genau richtig ist. Entspannter war ich selten und selten war es entspannter, ein Gespräch im nachhinein zu schneiden und zu bearbeiten. Bei der Stimme wollte ich eigentlich auf keine Sekunde verzichten.

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Dicks "Irrgarten des Todes"

von am 23. März 2022 Kommentare deaktiviert für Dicks "Irrgarten des Todes"

Philip K. Dick
IRRGARTEN DES TODES.
Übersetzt von Yoma Cap u. Alexander Martin
FISCHER Taschenbuch
Mai 2016 – 190 Seiten – € 12,00
ISBN: 9783596905645

Inspiriert durch die bestechende Rezension von Horst bin ich auf Philip K. Dicks  IRRGARTEN DES TODES gestoßen, in Horsts Buchbesprechung findet Ihr vortreffliche Schilderungen zum Rahmen und zur Handlung dieses recht außergewöhnlichen Romans. Einleitend gebe ich zu, ich hatte Dick zuvor nie gelesen, seine Werke wie BLADE RUNNER, UBIK sowie MARSIANISCHER ZEITSTURZ warten in meinem Bücherregal heute noch auf leserische Zuwendung.

Jungfräulich, neugierig und offen begann ich also das Büchlein zu lesen und machte mich zuvor auf dasjenige gefasst, was Horst bereits griffig in seiner Darlegung zum Buch angedeutet hatte.

Jedoch war ich wohl nicht gefasst genug! Dicks IRRGARTEN DES TODES warf mich beim Lesen stellenweise echt aus der Bahn.

Anfangs glaubte ich noch, es entwickelt sich in IRRGARTEN DES TODES eine Art phantastischer Science-Fiction-Krimi, ich dachte zunächst: "Vielleicht ist Dicks Buch so ähnlich wie Agatha Christies Kriminalroman "Zehn kleine Negerlein" (nunmehr freilich politisch korrekt: "Und dann gab’s keines mehr")?". Denn auch in Dicks Erzählung begannen mit dem ersten Mord auf dem Planeten Delmak-O eine Reihe von skurrilen Todesfällen, die Protagonisten der Projektgruppe kommen einer nach dem anderen recht unschön ums Leben.

Doch weit gefehlt! Zwar bemühen sich die Überlebenden in IRRGARTEN DES TODES um Aufklärung der Morde, gleichzeitig beginnt aber ein übler Überlebenskampf, sowie ein Schauspiel menschlicher Irre und wahnwitziger Verhaltensweisen und Dialoge; von bösartigem und sexistischem, über engstirnig religiösem bis hin zu schlichtweg merkwürdigem Gebaren der Protagonisten. Stellenweise vermutete ich, dass der Autor selbst während dem Schreiben unter groteskem Lagerkoller litt oder er dabei eine berauschende Muse bemühte. Kurzum: Es drängte sich mir die brennende Frage auf, ob Dick beim Verfassen einiger Kapitel überhaupt Herr seiner Sinne gewesen sein konnte, denn so entrückt und verrückt kamen die Ereignisse und Gespräche in seiner Erzählung daher.

Das Ende des Buches beschleunigte dann so heftig, dass ich (als tendenziell konservativer Leser) – trotz der recht absonderlichen und für mich fast abschreckenden Handlung – nicht mehr vom Vollgas fahrenden Zug Dicks Geschichte abspringen konnte, denn ich musste es einfach wissen:

Was oder wer ist hier des Pudels Kern im IRRGARTEN DES TODES?

Und das Buchende brachte den heißgewordenen Zug dann recht gut zum Stehen und schaffte kühle Klarheit, wie das Öffnen eines Fensters in einer kalten Winternacht. Auf einmal werden alle hysterischen Rauchschwaden geklärt und klirrend klare Luft kredenzt die logische Lösung mit einem doch erschreckenden Schluß, jedoch gepaart mit etwas überirdischer Hoffnung. Ein Ausgang, der den Roman dann doch rund werden, mich die letzte Seite befriedet beenden und das Buch mit dem einen Gedanken weglegen lies:

"Einfach krass!"

MITCH

Philip K. Dick
IRRGARTEN DES TODES.
Übersetzt von Yoma Cap u. Alexander Martin
FISCHER Taschenbuch
Mai 2016 – 190 Seiten – € 12,00
ISBN: 9783596905645

Inspiriert durch die bestechende Rezension von Horst bin ich auf Philip K. Dicks  IRRGARTEN DES TODES gestoßen, in Horsts Buchbesprechung findet Ihr vortreffliche Schilderungen zum Rahmen und zur Handlung dieses recht außergewöhnlichen Romans. Einleitend gebe ich zu, ich hatte Dick zuvor nie gelesen, seine Werke wie BLADE RUNNER,

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Systemfehler

von am 21. März 2022 Kommentare deaktiviert für Systemfehler

Wolf Harlander
Systemfehler
Rowohlt Taschenbuch, 2021, 496 S.
ISBN 9783499006616 / 16,00 Euro

Zwischen all den Rezensionen unserer fleißigen Helferlein ist es ab und an gar nicht so einfach, den rechten Moment abzupassen, auch mal wieder selbst in die Tasten zu greifen.

Dass ich jetzt gerade dieses Buch unter die Lupe nehme liegt daran, dass ich mich einfach gut unterhalten habe und dass MITCH vor gar nicht allzu langer Zeit Blackout besprochen hat. Systemfehler ist ein sauberer Mainstream Thriller aus deutscher Feder in der Tradition eines Marc Elsberg. Nicht wirklich neu, nicht wirklich ernsthaft konsequent am Ende, ein bisschen James Bond, stets zur rechten Zeit am rechten Ort, aber eben wirklich unterhaltsam.

Allein der Titel zeigt ja schon, um welche Art Thriller es sich dreht. Ein überzeugend aufgebauter Angriff über Schadprogramme auf unsere vernetzte Welt. Sympathische und ausreichend glaubhafte Protagonisten. Mehr als eine Prise Klischee. Was Wolf Harlander an Ingredenzien verarbeitet ist nicht außergewöhnlich. Trotzdem schafft er es, den Leser zu fesseln und sogar an der ein oder anderen Stelle ins Grübeln zu bringen. Gerade die Nutzung von Klischees und Stereotypen macht die Situation dann doch wieder erschreckend. In zweiter Instanz, nach der oberflächlichen Schilderung der grundsätzlichen Situation erschafft Harlander Bilder und Situationen, die fast real und wirklich eindringlich erscheinen.

Mich hat er ein paarmal tatsächlich überrascht. Nicht mit den großen bewusst filmischen Szenen, sondern bei kleinen, realistischen Situationen. Und in diesem Fall reicht mir das völlig aus. Ich hab mich sehr gut unterhalten gefühlt, habe die fast 500 Seiten im Flug gelesen und war am Ende fast traurig, dass er das Buch wohl doch bewusst als Bestseller geschrieben hat. Mir wäre am Ende ein fataler Rundumschlag lieber gewesen. Das geht aber anscheinend nicht, wenn man sich verkaufen will. Ist ja in dem Genre kein Einzelfall.

Harlander ist dem Genre treu. Auch sein Erstling "42 Grad" bedient die Mainstream Weltuntergangs Schiene und liest sich ebenfalls spannend und bei "Schmelzpunkt", das im Mai erscheint, erwarte ich nicht weniger.

Wolf Harlander
Systemfehler
Rowohlt Taschenbuch, 2021, 496 S.
ISBN 9783499006616 / 16,00 Euro

Zwischen all den Rezensionen unserer fleißigen Helferlein ist es ab und an gar nicht so einfach, den rechten Moment abzupassen, auch mal wieder selbst in die Tasten zu greifen.

Dass ich jetzt gerade dieses Buch unter die Lupe nehme liegt daran, dass ich mich einfach gut unterhalten habe und dass MITCH vor gar nicht allzu langer Zeit Blackout besprochen hat.

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Blick über den Tellerrand: Geht es hier weiter?

von am 18. März 2022 Kommentare deaktiviert für Blick über den Tellerrand: Geht es hier weiter?

Der heutige Beitrag läuft der Einfachheit halber wieder in der Rubrik "Blick über den Tellerrand". Faktisch ist es eine Mischung aus Istzustand und Ausblick. Ein kleines Intermezzo und gleichzeitig ein Plädoyer für das Format und für die Sache.

Was den Istzustand betrifft, seht ihr schon auf dem Bild unserer Straße. Baustelle und Ukraine, da komm ich nicht ganz drumrum:

Heute morgen, bevor ich den Beitrag eingesprochen habe, kam mir beim allgemeinen Blick über das Tagesgeschehen ein Artikel in "Die Zeit" zum Ukraine Krieg unter die Augen. Ambitioniert und subjektiv. "Der Urlaub des Westens ist vorbei" betitelt einen verständlichen wenn auch etwas aufgeregten Artikel über das westliche Verschließen der Augen. In der Kürze wird vieles auf unsere Konsumgesellschaft reduziert. Natürlich ist Kritik an dieser Stelle legitim und angebracht. Andererseits gilt es aber auch Aspekte dessen, was uns lieb und teuer ist zu verteidigen. Wenn das für einen Großteil eben McDonalds und Amazon ist, muss ich diese Einstellung nicht teilen. Wenn diese Aspekte aber zu einem gemeinsamen Nenner führen, dann gehören sie eben zu genau dieser Kultur dazu, die wir verteidigen müssen oder sollen oder wollen. Innerhalb dieser unserer "westlichen Kultur" gibt es eine schier unendliche Vielfalt, und meine ganz persönliche Vorstellung beinhaltet nicht zwingend genau diese beiden Galionsfiguren. Dennoch nehme ich es in Kauf, da es eben auch dazugehört. "Innerhalb" bin ich ein strikter Gegner und propagiere genau das Gegenteil. Vielfalt durch kleine, individuelle Betriebe mit persönlicher Note.

Deswegen werden wir unsere Serie fortsetzen, schon allein, weil das Feedback entsprechend positiv ist. Und aus Überzeugung.

Deswegen stehen hier heute nochmal alle Links zu den Firmen, die bisher direkt oder indirekt dabei waren.

Facebook Link Rock-a-hula
Facebook Link Hoffnung

Alles für den Helden
Brauerei Faust
MIKA Kaffeerösterei

Schuchbauer Messer Onlineshop
Die Radboten

Das Wollgeschäft Homepage
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Instagram

Ultra Comix Homepage
Youtube Channel
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Hotel, Restaurant & Brauwerkstatt Bruderherz

Die Murmel Homepage
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Instagram

Der heutige Beitrag läuft der Einfachheit halber wieder in der Rubrik "Blick über den Tellerrand". Faktisch ist es eine Mischung aus Istzustand und Ausblick. Ein kleines Intermezzo und gleichzeitig ein Plädoyer für das Format und für die Sache.

Was den Istzustand betrifft, seht ihr schon auf dem Bild unserer Straße. Baustelle und Ukraine, da komm ich nicht ganz drumrum:

Heute morgen, bevor ich den Beitrag eingesprochen habe, kam mir beim allgemeinen Blick über das Tagesgeschehen ein Artikel in "Die Zeit"

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Sternenschöpfer

von am 16. März 2022 Kommentare deaktiviert für Sternenschöpfer

Stapledon, Olaf
STERNENSCHÖPFER – STAR MAKER.
Ü: Thomas Schlück
(STAR MAKER / 1937)
Lüneburg, Dieter von Reeken, 2022, 243 Seiten
ISBN 978-3-945807-76-5 / 17,50 Euro

Ein namenloser Mensch nimmt als Vertreter der Erde an einer kosmischen Weltschau teil, die von den Ursprüngen, noch vor dem Urknall, bis weit nach dem Erlöschen der letzten Atombewegung reicht.
Er durchreist das Universum, findet bewohnte Welten und beobachtet die Entwicklung der dortigen „Menschen“. Es läuft die immer gleiche Geschichte ab, in der nach dem Erfolg einer Idee sofort die Gegenbewegung einsetzt und die Fortschritte zunichtemacht. Auf vielen Welten gewinnt der Erzähler Gefährten, die sich ihm anschließen, und gemeinsam ziehen sie weiter. Langsam erweitert sich ihr geistiger Horizont, sodass sie auch erfolgreiche utopische Gesellschaften besuchen können. Die geistige Entwicklung der kosmischen Beobachtertruppe reicht am Ende des Buches aus, zusammen mit dem „kosmischen Geist“ den „größten Moment“, das Erblicken des „Sternenschöpfers“, zu erleben.
Das Höchste Wesen erscheint als Schöpfer-Künstler und unser Kosmos ist sein erstes Meisterwerk. Es folgt eine lange Reihe weiterer Schöpfungen, bis endlich der „letzte Kosmos und der ewige Geist“ Vollendung finden.
Stapledon unternimmt hier den Versuch, eigentlich nicht Vermittelbares in menschlicher Sprache darzustellen. Er weiß von Beginn an über sein Scheitern Bescheid, lässt sich davon aber nicht abhalten, die Geschichte zu erzählen. Es ist ein Thematisieren völlig abstrakter Ideen mit den Mitteln der Science Fiction und der Queste.
Intuitiv hat er dabei eine Reihe kosmologischer Phänomene beschrieben, die ihn als seiner Zeit weit voraus zeigen. Sein „Held“ beobachtet ein entropisches Universum, dessen Bewohner zwei wichtige Gemeinsamkeiten haben: Die Angst vor dem Ende und das Streben nach Gott.
Stilistisch bewegt sich das Buch zwischen detaillierten Beschreibungen utopischer Welten und philosophisch-religiösen Überblicken. Es verschweigt nicht, dass Leid, Verzweiflung und Irrsinn die vorherrschenden Strömungen für das Leben in allen seinen Formen darstellt, schafft es aber auch, während der Erzählung die Ästhetik des Fremden, Unbegreiflichen immer weiter zu steigern.
Olaf Stapledon erweist sich in diesem Buch als großer Utopist und Mythenmacher – vielleicht als der Größte überhaupt.

Horst Illmer

Stapledon, Olaf
STERNENSCHÖPFER – STAR MAKER.
Ü: Thomas Schlück
(STAR MAKER / 1937)
Lüneburg, Dieter von Reeken, 2022, 243 Seiten
ISBN 978-3-945807-76-5 / 17,50 Euro

Ein namenloser Mensch nimmt als Vertreter der Erde an einer kosmischen Weltschau teil, die von den Ursprüngen, noch vor dem Urknall, bis weit nach dem Erlöschen der letzten Atombewegung reicht.
Er durchreist das Universum, findet bewohnte Welten und beobachtet die Entwicklung der dortigen „Menschen“. Es läuft die immer gleiche Geschichte ab,

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Superman Anthologie: Legendäre Geschichten mit dem Mann aus Stahl

von am 14. März 2022 Kommentare deaktiviert für Superman Anthologie: Legendäre Geschichten mit dem Mann aus Stahl

Jerry Siegel, Joe Shuster, Wayne Boring, Curt Swan, John Byrne, Frank Miller, Grant Morrison, Alex Ross, David S. Goyer
SUPERMAN ANTHOLOGIE: LEGENDÄRE GESCHICHTEN MIT DEM MANN AUS STAHL
Panini Verlags GmbH
Gebundene Ausgabe – 27. August 2018 – 384 Seiten
ISBN-13: ‎ 978-3741607837

Braucht die Welt einen Superman?

Seit 1972 (mit DC Superman Heft 247, Jan. ´72) wurde diese Frage schon so häufig gestellt. Superman dürfte einer jener Superhelden sein, welche durch die Jahrzehnte am meisten Kritik erfahren haben.

Superman? Der ist viel zu mächtig!
Superman? Der ist doch langweilig!
Superman? Der hat doch keine Ecken und Kanten!

Also, bleibt die Frage im Raum: Braucht die Welt einen Superman?

Seit 1938 rettet der Mann aus Stahl Menschen in Not, seit 1938 steht er eisern für seine Werte ein: Wahrheit, Gerechtigkeit und Integrität (Action Comics 775 (2001)).

Ich gestehe … , seit ich denken kann, bin ich Fan von Superman. Ich, 1977 geboren, … Superman, 1978 erstmals im Kino, … dann 1980, 1983, 1987 die Fortsetzungen. Also: Meine Kindheit war durchdrungen von Supermans Spirit!

Es klingt heute vielleicht etwas "überholt", aber dieser Mann gab mir damals Mut.

Für mich war und ist Clark Kent alias Kal-El alias Superman ein echtes Vorbild. Er ist kompromislos, wenn es um den Schutz der Würde des Individuums und um die Verteidigung seiner Werte geht.

Auch heute noch sind mir eben jene (seine) Werte ein Kompass im Leben.

Ich für meinen Teil kann sagen: Jedenfalls meine Welt braucht einen Superman.

Jeder von Euch, der selbst erfahren möchte, dass Superman wegen (und trotz) seiner Macht stets einen Preis zahlt, dass Superman alles andere als langweilig ist und dass Superman mehr Ecken und Kanten hat, als man meint, der möge sich die SUPERMAN ANTHOLOGIE gönnen. Auf 384 Seiten wird anhand von 18 Comics aus den Jahren 1938 bis 2016 jedes Jahrzehnt des Mannes aus Stahl lebendig vorgestellt. Jedem Comic und jeder Ära werden wunderbare Beiträge und informative Einleitungen (oft) von Größen der Szene vorangestellt, bspw. Jerry Siegel und Ray Bradbury.

Die SUPERMAN ANTHOLOGIE ist ein ganz und gar gelunges Werk, ich empfehle es hiermit wärmstens.

Lassen wir doch einmal Ray Bradbury und Bruce Wayne sprechen:

Es war beruhigend festzustellen, dass dieser junge Journalist (Clark Kent), der sich in Notsituationen in Superman verwandelte, die gleichen Selbstzweifel hatte und über die gleichen Schwierigkeiten stolperte. (…) Daher ist es nicht erstaunlich, dass Ihr und ich, wir alle seit Jahren Clark Kent brauchen. Und so ist er, wenn wir schreiend in die Zukunft rutschen, schlittern und purzeln, immer bei uns, um uns zu versichern, dass Superman uns auffängt (Ray Bradbury, S. 199).

The World Needs Superman (Bruce Wayne im Film Justice League)!

Also doch!

Die Welt braucht einen Superman!

Das letzte Wort muss er selbst haben:

There is a superhero in all of us, we just need the courage to put on the cape! (von Superman in Superman).

MITCH

Jerry Siegel, Joe Shuster, Wayne Boring, Curt Swan, John Byrne, Frank Miller, Grant Morrison, Alex Ross, David S. Goyer
SUPERMAN ANTHOLOGIE: LEGENDÄRE GESCHICHTEN MIT DEM MANN AUS STAHL
Panini Verlags GmbH
Gebundene Ausgabe – 27. August 2018 – 384 Seiten
ISBN-13: ‎ 978-3741607837

Braucht die Welt einen Superman?

Seit 1972 (mit DC Superman Heft 247, Jan. ´72) wurde diese Frage schon so häufig gestellt. Superman dürfte einer jener Superhelden sein, welche durch die Jahrzehnte am meisten Kritik erfahren haben.

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Blick über den Tellerrand lokal 4: Ganz oder gar nicht – Thorsten von der Murmel

von am 11. März 2022 Kommentare deaktiviert für Blick über den Tellerrand lokal 4: Ganz oder gar nicht – Thorsten von der Murmel

Sprecher: Gerd
Gäste: Thorsten aus "Die Murmel"

Heute wieder in Würzburg, zu Gast in einem Laden, der auch wieder gewisse Sortimentsüberschneidungen mit uns hat. Das Gespräch war für mich eine echte Bereicherung. Ich denke, Thorsten Drechsler, Inhaber des Spielwarengeschäftes "Die Murmel" spricht nicht nur mir aus der Seele. In jedem Fall bringt er auf sehr sympathische Art genau das rüber, warum wir diese Serie überhaupt machen.

Trotz dessen ein echter Blick über den Tellerrand.

Die Murmel Homepage
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Sprecher: Gerd
Gäste: Thorsten aus "Die Murmel"

Heute wieder in Würzburg, zu Gast in einem Laden, der auch wieder gewisse Sortimentsüberschneidungen mit uns hat. Das Gespräch war für mich eine echte Bereicherung. Ich denke, Thorsten Drechsler, Inhaber des Spielwarengeschäftes "Die Murmel" spricht nicht nur mir aus der Seele. In jedem Fall bringt er auf sehr sympathische Art genau das rüber, warum wir diese Serie überhaupt machen.

Trotz dessen ein echter Blick über den Tellerrand.

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1984 – Dreierlei Antworten von Horst

von am 9. März 2022 Kommentare deaktiviert für 1984 – Dreierlei Antworten von Horst

Angeregt durch das Gespräch, das Gerd, Bernie und Ralph Ende Februar für den WÜRZBLOG führten, und bei dem ihnen gerade mal keine wirklich gelungenen Umsetzungen von Literatur ins Medium Comic einfielen, wollte ich mich kurz „einbringen“ und die folgenden drei Graphic Novels zu einem literarischen Vorbild vorstellen:
1984
Jean-Christophe Derrien (Text)
Rémi Torregrossa (Bilder)
Übersetzung: Anja Kootz
München, Knesebeck, 2021, 124 S.
ISBN 978-3-95728-468-6 / 22,- Euro

1984 – BIG BROTHER IS WATCHING YOU
Sybille Titeux de la Croix (Text)
Amazing Ameziane (Bilder)
Übersetzung: Harald Sachse
Bielefeld, Splitter, 2021, 232 S.
ISBN 978-3-96219-102-3 / 29,80 Euro

1984
Fido Nesti (Text & Bilder)
Übersetzung: Michael Walter
Berlin, Ullstein, 2021, 224 S.
ISBN 978-3-550-20087-8 / 25,00 Euro

Größtmögliche Freiheit im künstlerischen Ausdruck oder größtmögliche Werktreue? Nirgendwo stellt sich diese Frage deutlicher als bei der bildhaften Umsetzung eines literarischen Werkes – sei es als Film, Fernsehserie oder Comic. An dieser Stelle wollen wir uns auf das Nacherzählen von George Orwells Roman 1984 in gezeichneter Form konzentrieren, also etwas, das gemeinhin als Comic bzw. Graphic Novel tituliert wird.

Nachdem die Rechteinhaber siebzig Jahre lang verhindert haben, dass Orwells Werk in Comicform „trivialisiert“ werden konnte, sind nach Ablauf des Copyrights ab 2021 keine Hindernisse mehr vorhanden. Gestartet hat den Reigen der 1984-Adaptionen hierzulande der Knesebeck Verlag aus München, in dem Anfang des Jahres 2021 die gleichnamige Graphic Novel als Übersetzung aus dem Französischen erschien. Das Szenario stammt von dem 1971 geborenen Drehbuchautor und Comic-Fan Jean-Christophe Derrien, die Bilder (und die Kolorierung) schuf der französische Zeichner Rémi Torregrossa, die Übersetzung wurde von Anja Kootz besorgt. Das 124 Seiten umfassende Hardcover enthält eine in düsteren Grautönen gehaltene „originalgetreue Adaption des Kultromans“ (Klappentext), die zur Mitte hin einige in zarten Pastelltönen gehaltene farbige Szenen bekommt (als sich Julia und Winston auf dem Land treffen und erstmals Sex miteinander haben), jedoch schnell wieder „ergraut“. Nur noch ganz selten werden einzelne Panels von Torregrossa eingefärbt um die Aufmerksamkeit der Betrachter*innen auf bestimmte Details zu lenken. Erwartungsgemäß wurde hier der „Anhang“ (der ja eine Erläuterung der Grammatikregeln ist) weggelassen – aber die von Orwell in ihm versteckte Hoffnung wird von Torregrossa in einer grün aufbrechenden Kastanienblüte gezeigt, die als kleines Bildquadrat eine ansonsten leere schwarze Schlussseite beherrscht.

Während Derrien und Torregrossa mit feinem, fast distanziert wirkendem „europäischem“ Strich und einer aufs Wesentliche reduzierten Story den Roman auf etwas mehr als einhundert Seiten unterbringen, kommt die bei Splitter veröffentlichte Ausgabe von 1984 – BIG BROTHER IS WATCHING YOU in der Adaption von Sybille Titeux de la Croix und Amazing Ameziane nahezu marktschreierisch und großspurig daher. Das 232 Seiten starke Hardcover ist deutlich größer und schwerer als die Knesebeck-Ausgabe und wirkt – vor allem zu Beginn – sehr bunt. Allerdings beweisen die beiden französischen Künstler, die mit MUHAMMAD ALI – DIE COMIC-BIOGRAFIE bereits 2015 einen internationalen Bestseller hatten, dass sie aufs Beste eingespielt sind. Während Titeux de la Croix’ Szenario (das von Harald Sachse eingedeutscht wurde) den Romantext, mit nur ganz behutsamen Kürzungen, größtenteils verwendet, wird Amazing Ameziane in seiner Bildsprache (die zwischendurch immer wieder einmal sehr stark an den Frank Miller der SIN CITY-Bücher erinnert) immer zurückhaltender und farbloser, bis, nach den reinen Grautönen der Folterszenen im dritten Teil, erst in der Schlussszene im Kaffe Kastanienbaum wieder etwas Farbe ins Spiel kommt. An dieser Stelle endet die Graphic Novel – für den „Appedix“ findet sich keine Entsprechung.

Mit Fido Nesti betritt ein 1971 im brasilianischen Sao Paulo geborener Südamerikaner die Bühne, dessen Blick auf die europäische Nachkriegswelt naturgemäß nochmals völlig anders ist als bei seinen französischen Kolleginnen und Kollegen. Der Autodidakt Nesti arbeitet seit über dreißig Jahren als Illustrator für Magazine und als Comiczeichner – und ist dem Orwell’schen Roman schon seit seiner Schulzeit „verfallen“. Seine bei Ullstein veröffentlichte Adaption ist eine Mischung aus franko-belgischer „ligne claire“ und dem kunstvoll-verknappten Zeichenstil eines Seth. An den erinnert auch die in düsteren grau-orange-rot Farben gehaltene Kolorierung. Die Seitenaufteilung folgt überwiegend dem klassischen 9-Pannels-pro Seite-Muster, wird jedoch immer wieder aufgebrochen, bis hin zu ganzseitigen, hoch-dynamischen und -drastischen Bildern. Das durchgängige Hand-Lettering wird an zwei Stellen aufgegeben: Zum einen sind die Passagen, die Winston seiner Julia aus Goldsteins Buch vorliest im Maschinensatz und mit einer anderen Hintergrundfarbe gestaltet; und der „Appendix“ mit den „Grundlagen des Neusprech“ ist als Anhang nach der letzten Bildseite angefügt. Die Buchgestaltung wirkt durch den glatten Beschnitt und den dicken Karton der Buchdeckel sehr rustikal, fast so, als ob die Graphic Novel von einer Zeitmaschine aus einer Ära der Knappheit und des Mangels zu uns gebracht worden wäre.

Nun, liebe Leserin, lieber Leser, liegt es an Dir! Welche dieser Ausgaben Du nun liest, bleibt allein Deinem Kunstverständnis und Deinen Vorlieben vorbehalten. Die Auswahl zu haben ist ein Privileg, das wir vor allem unserer vielfältigen Verlagslandschaft verdanken – dieses wundervolle Privileg zu nutzen ist nicht nur wertvoll sondern auch eine Verpflichtung.
George Orwells Buch gehört zum unzerstörbaren kollektiven Wissen um die Hinfälligkeit des Lebens und die Gefahren der Macht. 1984 ist immer – auch jetzt!

Horst Illmer

Angeregt durch das Gespräch, das Gerd, Bernie und Ralph Ende Februar für den WÜRZBLOG führten, und bei dem ihnen gerade mal keine wirklich gelungenen Umsetzungen von Literatur ins Medium Comic einfielen, wollte ich mich kurz „einbringen“ und die folgenden drei Graphic Novels zu einem literarischen Vorbild vorstellen:
1984
Jean-Christophe Derrien (Text)
Rémi Torregrossa (Bilder)
Übersetzung: Anja Kootz
München, Knesebeck, 2021, 124 S.
ISBN 978-3-95728-468-6 / 22,- Euro

1984 – BIG BROTHER IS WATCHING YOU
Sybille Titeux de la Croix (Text)
Amazing Ameziane (Bilder)
Übersetzung: Harald Sachse
Bielefeld,

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BLACKOUT – Morgen ist es zu spät

von am 7. März 2022 Kommentare deaktiviert für BLACKOUT – Morgen ist es zu spät

Marc Elsberg
BLACKOUT – Morgen ist es zu spät
Taschenbuch: 832 Seiten
ISBN-13: 978-3442380299

Elsbergs BLACKOUT steckte vor Kurzem noch wartend in meinem von Gerd empfohlenen Bücherstapel. Soeben habe ich das Buch fertig gelesen und diese Zeilen enstammen meiner Stimmung direkt nach der Lektüre der letzten Seite.

Mein Fazit: BLACKOUT ist schrecklich.

Schrecklich echt. Schrecklich erschütternd. Schrecklich ehrlich.

Zwei Wochen Stromausfall lässt aus Nachbarn Feinde werden. Zwei Wochen Stromausfall führt zu saglosem Leid. Zwei Wochen Stromausfall bedeuten die Zerstörung unserer Welt.

Elsberg hat mit BLACKOUT eine Erzählung geschaffen, die außergewöhnlich gut durchdacht und recherchiert ist, mich packte und in ein brutales Szenario steckte, eine Zukunft, welche schon morgen auch für mich und meine Familie zur Realität werden könnte.

BLACKOUT erzählt fühlbar das Erleben eines Stromausfalls in der westlichen Welt und zwar über das Schicksal darin verwickelter ganz unterschiedlicher Protagonisten. Der Leser taucht ein in die Köpfe und Herzen von Politikern, Energiebetreibern, Computerfachleuten, Reportern, Familien und Tieren, hautnah erlebt der Lesende den erschreckenden, von Tag zu Tag schlimmer werdenden, Zerfall des Miteinander, menschlicher Werte und der Gesellschaft. Gleichzeitig gibt es im Buch nur etwas mehr als eine Handvoll Hauptprotagnosisten, so dass der Erzählstrang übersichtlich und dicht bleibt.

Ich selbst hätte niemals geglaubt, wer und was alles abhängig ist vom "Strom", wie krass wir Menschen unser Dasein mit "Strom" verbunden haben und wie schlimm (wirklich schlimm!) es kommen würde, wenn das Unfassbare passiert: Tagelanger Stromausfall.

Schon Eschbachs AUSGEBRANNT zeigte mir, was Energie in Form von Erdöl für die Menschen bedeutet und was der Untergang der Erdölreserven für böse Folgen zeitigt.

Elsbergs BLACKOUT ist jedoch noch so viel krasser, denn die darin gezeichneten Schicksale und Begebenheiten, die "bloss" durch einen Stromausfall auf den Plan treten würden, gehen nicht nur unter die Haut, sondern in Mark und Bein. Oft musste ich beim Lesen geschockt mit dem Kopf schütteln, nicht selten blieb mir die Luft weg und manchmal musste ich das Buch fast angeekelt weglegen.

BLACKOUT ist harte Kost, nicht nur für zarte Gemüter.

Elsberg hat Eines begriffen und dies dann extrem gut umgesetzt: Das echte Leben schreibt die härtesten Geschichten und BLACKOUT ist definitiv eine davon.

MITCH

PS: Das Werk wurde in 15 Sprachen übersetzt. Die englische Ausgabe wurde völlig zu recht von der Times im Februar 2017 zum "Crime Book of the month" gewählt. BLACKOUT hat (mit Stand 15.11.2021) stolze 6.666 Sternebewertungen auf der Plattform eines recht bekannten Onlinehandels und zwar mit fast durchgängig 5 Sternen. Das muss zwar nichts heißen, heißt es im Falle Elsbergs BLACKOUT aber doch!

PPS: Nachtrag 26.02.2022: Mit Blick auf die aktuelle Kriegskrise zu Russland ist das Thema "Katastrophe durch Kappung der Energieversorgung" nun wahrlich kein fiktives Thema mehr. Daher nochmal: BLACKOUT bitte nur lesen, wenn man entsprechend "dicke Haut" hat, denn theoretisch kann all Jenes hier und heute wirklich passieren.

Marc Elsberg
BLACKOUT – Morgen ist es zu spät
Taschenbuch: 832 Seiten
ISBN-13: 978-3442380299

Elsbergs BLACKOUT steckte vor Kurzem noch wartend in meinem von Gerd empfohlenen Bücherstapel. Soeben habe ich das Buch fertig gelesen und diese Zeilen enstammen meiner Stimmung direkt nach der Lektüre der letzten Seite.

Mein Fazit: BLACKOUT ist schrecklich.

Schrecklich echt. Schrecklich erschütternd. Schrecklich ehrlich.

Zwei Wochen Stromausfall lässt aus Nachbarn Feinde werden. Zwei Wochen Stromausfall führt zu saglosem Leid.

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Blick über den Tellerrand überregional 2: Wo ein Willi ist, ist auch ein Weg

von am 4. März 2022 Kommentare deaktiviert für Blick über den Tellerrand überregional 2: Wo ein Willi ist, ist auch ein Weg

Sprecher: Gerd
Gäste: Willi aus dem Ultra Comix Nürnberg

Der heutige "Reisebeitrag" hat mich nach Nürnberg geführt. In die Stadt, in der ich selbst während meiner Buchhändlerausbildung gearbeitet habe. Eine Stadt, die ich immer noch gut kenne und gerne besuche. Dort, mitten in der Fußgängerzone liegt der Nerdpol Deutschlands. Ultra Comix Nürnberg hält selbst dem internationalen Vergleich stand und ist einfach DER Comicladen, den JEDER einmal besucht haben MUSS.

Ich sag es eh immer, wir aus der Nerdszene sind alle Freunde, entsprechend warm war der Empfang und entsprechend entspannt das Gespräch. Ich selbst war gespannt, wie es dem Giganten während der Coronazeit ergangen ist.

Wieder ein Blick über den Tellerrand hinaus.

Neben Ultra Comix muss ich unbedingt noch das Restaurant verlinken. Der Abend dort war auch nochmal sensationell. Lecker Essen, hervorragendes Bier und freundliches, professionelles Personal. Ich hab dann erst gemerkt wie spät es ist, als wir bereits wieder auf der Straße standen.

Ultra Comix Homepage
Youtube Channel
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Hotel, Restaurant & Brauwerkstatt Bruderherz

 

Sprecher: Gerd
Gäste: Willi aus dem Ultra Comix Nürnberg

Der heutige "Reisebeitrag" hat mich nach Nürnberg geführt. In die Stadt, in der ich selbst während meiner Buchhändlerausbildung gearbeitet habe. Eine Stadt, die ich immer noch gut kenne und gerne besuche. Dort, mitten in der Fußgängerzone liegt der Nerdpol Deutschlands. Ultra Comix Nürnberg hält selbst dem internationalen Vergleich stand und ist einfach DER Comicladen, den JEDER einmal besucht haben MUSS.

Ich sag es eh immer, wir aus der Nerdszene sind alle Freunde,

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Rosewater – Der Aufstand

von am 2. März 2022 2 Kommentare

Tade Thompson
ROSEWATER – DER AUFSTAND. Roman.
Band 2 der WORMWOOD-Trilogie.
Aus dem Englischen von Jakob Schmidt
(THE ROSEWATER INSURRECTION / 2019)
München, Golkonda, 2022, 423 Seiten
Kartoniert, mit Lesebändchen
ISBN 978-3-96509-026-2 / 22,00 €

Da ist es wieder, unser „altes“ Problem: Den Mittelband einer Trilogie kritisch zu würdigen gehört zu den undankbaren Aufgaben im Leben eines Rezensenten. Andererseits gibt es ja die Leser*innen des ersten Bandes, die, soweit er ihnen gefallen hat, nur darauf warten, endlich weiterlesen zu können/dürfen.

Also, Ärmel hoch und los: Nachdem vor zwei Jahren ROSEWATER, der ausgewöhnlich gut gelungene Erstling von Tade Thompson erschienen ist, liegt jetzt im Frühjahr 2022 dessen Fortsetzung ROSEWATER – DER AUFSTAND in den Buchhandlungen. Format und Ausstattung wurden beibehalten, Jakob Schmidt hat als Übersetzer wieder gute Arbeit geleistet und Tade Thompson entwickelt sich inzwischen nicht nur im englischsprachigen Raum zu einem vielgelesenen und geschätzten Autor, der außer Science Fiction auch herausragende Thriller (WILD CARD bei Suhrkamp) schreiben kann.

In ROSEWATER – DER AUFSTAND erweitert Thompson den Kreis seiner Protagonisten und beschreibt in ständig wechselnden Erzählperspektiven wie es in der um die Alien-Kuppel herum entstandene Stadt Rosewater weitergeht. Zum einen versucht die Stadtverwaltung ihren Status dadurch zu „verbessern“, dass sie sich zum unabhängigen Staat erklärt, was die nigerianische Regierung natürlich zu Gegenreaktionen veranlasst. Andererseits haben auch die Aliens mehr Probleme als ihre irdischen Gegenspieler ahnen …

Es bleibt spannend – in Rosewater genauso wie in ROSEWATER – DER AUFSTAND, und nach gut 400 Seiten unterhaltsamer und anregender Lektüre bleibt uns nur die Hoffnung, dass Golkonda eventuell keine weiteren zwei Jahre für den Abschlussband braucht.

Horst Illmer

Tade Thompson
ROSEWATER – DER AUFSTAND. Roman.
Band 2 der WORMWOOD-Trilogie.
Aus dem Englischen von Jakob Schmidt
(THE ROSEWATER INSURRECTION / 2019)
München, Golkonda, 2022, 423 Seiten
Kartoniert, mit Lesebändchen
ISBN 978-3-96509-026-2 / 22,00 €

Da ist es wieder, unser „altes“ Problem: Den Mittelband einer Trilogie kritisch zu würdigen gehört zu den undankbaren Aufgaben im Leben eines Rezensenten. Andererseits gibt es ja die Leser*innen des ersten Bandes, die, soweit er ihnen gefallen hat,

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Würzblog mit Bernie und Gerd

von am 1. März 2022 Kommentare deaktiviert für Würzblog mit Bernie und Gerd

Nach langer Abstinenz mal wieder ein Gespräch mit Ralf vom Würzblog. Hört einfach rein…

Zwischen unseren eigenen Audiofiles und dem Laden haben wir uns mal wieder einen Morgen rausgeknipst. Wie immer war es ein gemütliches dreisames Gespräch, vor Ladenöffnung. Ungescriptet und meandernd aber eben im unvergleichlichen Stil der Würzblog Podcasts… Wir hatten unseren Spaß.

Nach langer Abstinenz mal wieder ein Gespräch mit Ralf vom Würzblog. Hört einfach rein…

Zwischen unseren eigenen Audiofiles und dem Laden haben wir uns mal wieder einen Morgen rausgeknipst. Wie immer war es ein gemütliches dreisames Gespräch, vor Ladenöffnung. Ungescriptet und meandernd aber eben im unvergleichlichen Stil der Würzblog Podcasts… Wir hatten unseren Spaß.

  • Kategorie: in eigener Sache
  • Kommentare deaktiviert für Würzblog mit Bernie und Gerd

Die Chemie des Todes

von am 28. Februar 2022 Kommentare deaktiviert für Die Chemie des Todes

Simon Beckett
DIE CHEMIE DES TODES: David Hunters 1. Fall
Andree Hesse (Übersetzer)
Rowohlt
Taschenbuch: ‎ 430 Seiten
ISBN: ‎ 978-3499241970

"Sally Palmer war nackt und auch im hellen Sonnenlicht nicht mehr zu erkennen. Ihr Körper war durch und durch von Ungeziefer befallen, das unter ihrer Haut brodelte und aus Mund und Nase und anderen, unnatürlichen Körperöffnungen hervorquoll." (S. 9)

Es waren nicht diese schaurigen Sätze im Anfang des Buchs, die mich vor etwa 10 Jahren zu diesem außergewöhnlichen Roman führten. Es war schlichtweg das Thema: Aufklärung von Verbrechen anhand der Leichenbegutachtung. Zu jener Zeit lagen auf meinem eigenen Schreibtisch nicht wenige Rechtsfälle von Opfern, die durch Unfall oder Behandlungsfehler getötet worden waren. Auch für mich galt es damals, zu ermitteln, ob und wer für den Tod der Opfer zur Rechenschaft gezogen werden kann, ich selbst musste hier prüfen, wer vor Gericht dafür "bluten" muss.

Daher weckte Becketts DIE CHEMIE DES TODES mit seinem speziellen (und zu jener Zeit neuartigen) Ermittler David Hunter mein Interesse; Hunter ist nämlich forensischer Anthropologe. Ihr müsst wissen, es gibt drei gerichtliche Wissenschaften vom Menschen, zum einen die Rechtsmedizin, dann die forensische Zahnmedizin und eben die forensische Anthropologie. Letztere beschäftigt sich vor allem mit stark verwesten Leichen und Skeletten und genau hier bewegt sich der Ermittler Hunter.

Hunter erzählt seine Geschichte bravourös in Ich-Form, so dass ich (der Leser) also wieder mit dabei sein darf. Ich gehe also mit ihm und neben ihm, erlebe und sehe, was er sieht. Ich bin sein Watson, sein Buddy, und auf jeder Seite denke ich scharf nach, … denn ich bin Hunters Kollege, der Mitch, und ich werde den Fall lösen!

Alles beginnt damit, dass mein Kollege Hunter traumatisiert von einem Schicksalsschlag aus London in das kleine Dorf Manham umsiedelt, um dort seiner Vergangenheit entfliehen zu können. Hunter wird Assistent des dortigen Landarztes Maitland. Eines Tages wird die Leiche einer Dorfbewohnerin am Rand des Sumpfes gefunden. Die Leiche ist bereits zu stark verwest, um festzustellen, wer die Tote ist. Der Dorfpolizist holt also meinen Kollegen "und mich" zum Leichenort. Es stinkt. Überall Maden und Fliegen. Wir identifizieren dennoch die Leiche als die der Dorfbewohnerin Sally, die seit etwa zehn Tagen tot sein muss, … es ist grausam: Der Mörder hat ihr Schwanenflügel in den Rücken gesteckt!

Und so beginnt eine rasante und wendungsreiche Ermittlung für Hunter, und so auch für mich. Ich erfahre viel über die Anthropologie und zugleich über die Abgründe menschlichen Denkens und Tun. Die Geschichte wird mit jeder Seite spannender und am Ende bin ich platt, … und ich weiß, dass ich ein verdammt gutes Buch lesen durfte; schade zwar, dass es zu Ende ging; zum Glück gibt es aber heute noch weitere Fälle von David Hunter (aktuell sechs Fälle in sechs Büchern).

Für mich ist die David Hunter Reihe (jedes Buch ist in sich abgeschlossen) uneingeschränkt empfehlenswert und gehört für mich absolut zu meinen Lieblingen.

Hier die David Hunter-Thriller in der richtigen Reihenfolge:

  1. Die Chemie des Todes (2006)
  2. Kalte Asche
  3. Leichenblässe (2009)
  4. Verwesung (2010)
  5. Totenfang (2016)
  6. Die ewigen Toten (2019)

Übrigens, die Idee zu den David-Hunter-Büchern, speziell zu DIE CHEMIE DES TODES, kam Beckett, als er die Gelegenheit hatte, für einen Magazinartikel die Body Farm in Tennessee zu besuchen; dies sind Gelände, auf denen wissenschaftliche Studien zu postmortalen Veränderungen an Menschen, also über Verwesungsprozesse von Leichen, an freier Luft erfolgen können. Schon erstaunlich, wie etwas so morbides als Muse für etwas so lebendig Geschriebenes dienen kann.

MITCH

Simon Beckett
DIE CHEMIE DES TODES: David Hunters 1. Fall
Andree Hesse (Übersetzer)
Rowohlt
Taschenbuch: ‎ 430 Seiten
ISBN: ‎ 978-3499241970

"Sally Palmer war nackt und auch im hellen Sonnenlicht nicht mehr zu erkennen. Ihr Körper war durch und durch von Ungeziefer befallen, das unter ihrer Haut brodelte und aus Mund und Nase und anderen, unnatürlichen Körperöffnungen hervorquoll." (S. 9)

Es waren nicht diese schaurigen Sätze im Anfang des Buchs, die mich vor etwa 10 Jahren zu diesem außergewöhnlichen Roman führten.

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Blick über den Tellerrand lokal 3: Alles Wolle oder was?

von am 25. Februar 2022 Kommentare deaktiviert für Blick über den Tellerrand lokal 3: Alles Wolle oder was?

Sprecher: Gerd
Gäste: Melanie aus "Das Wollgeschäft"

Im dritten lokalen Beitrag stelle ich euch eine Ladeninhaberin vor, die wirklich Mumm hat. Mitten in der Corona Pandemie hat sie es gewagt, ein eigenes Ladengeschäft in der Würzburger Innenstadt zu eröffnen. Sie selbst sagt, daß Mut manchmal eine nette Umschreibung von Dummheit ist. Ich sage Respekt! und finde, dass sie ihre Sache enorm gut macht und wünsche ihr viel Erfolg. Das Genre "Wolle" ist für mich absolutes Neuland. Ich habe keine Ahnung von Nadelstärken oder Wollqualität, trotzdem war ich sofort dem Charme des Ladens erlegen und denke, ihr sollt das hören. Auch dieser Laden trägt dazu bei, unsere Stadt attraktiver und individueller zu gestalten.

Ein besonderer Blick über den Tellerrand hinaus.

Das Wollgeschäft Homepage
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Sprecher: Gerd
Gäste: Melanie aus "Das Wollgeschäft"

Im dritten lokalen Beitrag stelle ich euch eine Ladeninhaberin vor, die wirklich Mumm hat. Mitten in der Corona Pandemie hat sie es gewagt, ein eigenes Ladengeschäft in der Würzburger Innenstadt zu eröffnen. Sie selbst sagt, daß Mut manchmal eine nette Umschreibung von Dummheit ist. Ich sage Respekt! und finde, dass sie ihre Sache enorm gut macht und wünsche ihr viel Erfolg. Das Genre "Wolle" ist für mich absolutes Neuland. Ich habe keine Ahnung von Nadelstärken oder Wollqualität,

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Drag Cop

von am 23. Februar 2022 Kommentare deaktiviert für Drag Cop

Candas Jane Dorsey
Drag Cop
Suhrkamp, Berlin 2021, 251 Seiten

Candas Jane Dorsey, Jahrgang 1952, arbeitete schon als Autorin, Herausgeberin, Verlegerin, Aktivistin und Anwältin. Ende der 1980er war sie eine der Gründerinnen des Kollektivs SF Canada. Für ihren Science-Fiction-Roman „Black Wine“ von 1997 wurde sie mit dem James Tiptree Jr. Award, dem Crawford Award und dem Prix Aurora Award ausgezeichnet. Jetzt liegt ihr Krimi „The Adventures of Isabel: A Postmodern Mystery, By the Numbers“ von 2020 als „Drag Cop“ in der Übersetzung von Conny Lösch auf Deutsch erschienen. Titel und Cover der deutschsprachigen Ausgabe, die Herausgeber Thomas Wörtche in seiner stets beachtenswerten Krimi-Reihe aufgenommen hat, meinen es etwas zu gut und wollen es etwas zu sehr, aber sei’s drum (der Originaltitel und die Kapitelüberschriften stammen übrigens alle aus dem Gedicht „The Adventures of Isabel“ von Ogden Nash, außerdem zitiert Dorsey an einer Stelle Fantastik-Größe R. A. Lafferty). „Drag Cop“, in dem eine pansexuelle Ex-Sozialarbeiterin und Ich-Erzählerin, ihr Kater und ihre in vielen Fällen queeren Freunde in einem Mordfall ermitteln, ist ein sympathisch blubbernder Detektivkrimi mit ein paar witzigen Meta-Allüren. Dass man sich von der Stimmung her ständig an Kinky Friedmans herrliche Detektivromane erinnert fühlt, hat nichts mit der Bedeutung von dessen Vornamen zu tun.

Christian Endres

@MisterEndres auf Twitter folgen

Candas Jane Dorsey
Drag Cop
Suhrkamp, Berlin 2021, 251 Seiten

Candas Jane Dorsey, Jahrgang 1952, arbeitete schon als Autorin, Herausgeberin, Verlegerin, Aktivistin und Anwältin. Ende der 1980er war sie eine der Gründerinnen des Kollektivs SF Canada. Für ihren Science-Fiction-Roman „Black Wine“ von 1997 wurde sie mit dem James Tiptree Jr. Award, dem Crawford Award und dem Prix Aurora Award ausgezeichnet. Jetzt liegt ihr Krimi „The Adventures of Isabel: A Postmodern Mystery, By the Numbers“ von 2020 als „Drag Cop“ in der Übersetzung von Conny Lösch auf Deutsch erschienen.

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Die Elfen

von am 21. Februar 2022 Kommentare deaktiviert für Die Elfen

Da der Artikel bereits vor einer Weile entstanden ist, gibt es aus aktuellem Anlass hier ein Zitat der BEIDEN Autoren:

"Gemeinsames Statement von Bernhard Hennen, James A. Sullivan und dem Heyne Verlag: Wir möchten bekannt geben, dass der Verlag mit den beiden Autoren eine neue Regelung getroffen hat: James A. Sullivan wird bei allen künftigen Nachauflagen und Neuausgaben von DIE ELFEN als gleichberechtigter Autor zusammen mit Bernhard Hennen auf dem Cover stehen. Sobald diese neuen Ausgaben aus der Druckerei kommen, werden wir die Cover auch online aktualisieren. Wir freuen uns darüber, mit allen ELFEN-Fans diesen längst überfälligen Schritt zu gehen."

Bernhard Hennen, James A. Sullivan
DIE ELFEN
Heyne Verlag 2014
1040 Seiten
ISBN: 9783453315662

DIE ELFEN ist ein deutscher Fantasyroman von Bernhard Hennen und James Sullivan (bereits) aus dem Jahr 2004. Die Elfen Farodin und Nuramon, sowie der Mensch Mandred Torgridson schließen ein schicksalshaftes Bündnis, um den Dämon Devanthar zu besiegen. In der Elfen- und Menschenwelt müssen sie viele innere Hürden und äußere Gefahren überwinden, ihr Weg ist wahrlich kein leichter, ein Weg, an dessen Ende sich das Wohl und Wehe der ganzen Welt entscheiden wird.

Gut, ich gebe zu, dieser sehr stark zusammengefasste Plot scheint auf den ersten Blick nichts wirklich Neues zu sein, … aber täuscht Euch nicht! Denn DIE ELFEN ist definitiv ein dichter und wirklich schön erzählter Roman, der mit  viel Neuem, eigenen Ideen, mit tollen Charakteren, und mit gekonnt verwobenen Handlungs- und Zeitsträngen daher kommt.

Hennens/Sullivans Erzählung ist eben kein 0-8-15 Fantasyroman, sondern wirklich etwas ganz Eigenes und Besonderes, ein Buch, welches das Volk der Elfen gerade nicht eindimensional, sondern mit seinem ganzen Licht und Schatten zeichnet, so wie Tolkien es schon im DAS SILMARILLION so wunderschön gemalt hatte.

DIE ELFEN von Hennen ist für mich aus mehreren (auch persönlichen) Gründen ein ganz besonderes Buch, welches vor etwa 15 Jahren als Geschenk meiner Frau den Weg zu mir fand. Ich bin meiner Frau ob dieses Geschenks wirklich sehr dankbar, denn sie überreichte mir damals mit DIE ELFEN nicht nur ein ausgesprochen gutes Buch, sie zeigte mir damit die (für mich zu jener Zeit verloren geglaubte) Pforte zur Phantastik. Nach DIE ELFEN habe ich wieder mehr und mehr "Zauber und Kosmos" in Büchern gesucht (und gefunden); ich meine, ich habe danach STEIN UND FLÖTE (ebenso umwerfend und grandios) gelesen, aber das ist Teil einer anderen Geschichte.

Obwohl DIE ELFEN quasi der Auftakt einer Reihe ist, kann man es getrost und sehr gut als Einzelband lesen, da am Ende zum Glück kein (!) quälender Cliffhanger (m.E. eine Unart so mancher Autoren und/oder Verlage) lauert, sondern das Buch schlicht, rund und schön endet.

Herr Hennen und Herr Sullivan, ich sage: "Hut ab! … Für mich gehört Ihr Werk ganz klar auf meine Lieblingsliste."

Wer Fantasy liebt, der liebt auch DIE ELFEN!

Die letzten Worten gebühren den Autoren, zunächst (mit Blick auf das Cover) Sullivan (aus einem Interview): "Dass mein Name nicht auf dem Cover steht, war eine Verlagsentscheidung, mit der ich einverstanden war. Bernhard war 2003 schon bekannt; ich aber war ein unbeschriebenes Blatt. Intern haben wir aber immer als gleichberechtigte Autoren gearbeitet und sind auch zu gleichen Teilen an diesem Roman beteiligt.",

… sodann Hennen (aus einem Interview): "Zur Fantasy kam ich durch einen Sportlehrer, der verstanden hatte, dass ich eher einen literarischen Marathon bestehen könnte, als jemals Erfolge auf der Aschenbahn zu feiern. Er drückte mir die alte, giftgrüne Herr der Ringe-Ausgabe von Klett-Cotta in die Hand und besiegelte damit mein Schicksal. Seit jenem Tag bin ich der Fantasy verfallen.".

MITCH

PS: Ganz aktuell gibt es eine sehr schöne Prachtausgabe mit zwei Bonusgeschichten und neuen Farbtafeln. Elfenfans, Sammler und großzügige Schenker werden begeistert sein!

Bernhard Hennen, James A. Sullivan
DIE ELFEN
Heyne Verlag als Neuausgabe Edition 13. Dezember 2021
Gebundene Ausgabe : ‎ 936 Seiten
ISBN: ‎ 9783453534940

Da der Artikel bereits vor einer Weile entstanden ist, gibt es aus aktuellem Anlass hier ein Zitat der BEIDEN Autoren:

"Gemeinsames Statement von Bernhard Hennen, James A. Sullivan und dem Heyne Verlag: Wir möchten bekannt geben, dass der Verlag mit den beiden Autoren eine neue Regelung getroffen hat: James A. Sullivan wird bei allen künftigen Nachauflagen und Neuausgaben von DIE ELFEN als gleichberechtigter Autor zusammen mit Bernhard Hennen auf dem Cover stehen. Sobald diese neuen Ausgaben aus der Druckerei kommen,

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Blick über den Tellerrand lokal 2: Auf Messers Schneide

von am 18. Februar 2022 Kommentare deaktiviert für Blick über den Tellerrand lokal 2: Auf Messers Schneide

Sprecher: Gerd
Gäste: Ansgar Latzel aus dem Messerladen Schuchbauer

Heute im zweiten lokalen Beitrag bin ich im Gespräch mit einem Ladeninhaber, zu dessen Ware ich eindeutig auch ein libidinöses Verhältnis habe. Auch wenn es ursprünglich eher von Blankwaffen kam, schätze ich handwerklich hergestellte Küchnmesser genauso wie das perfekte Rasiermesser. Wie erwartet war die Lockdown-Lage in der Fußgängerzone deutlich schwieriger – und bleibt es auch darüber hinaus…   

Eben ein Blick über unseren Tellerrand hinaus.

Schuchbauer Messer Onlineshop
Die Radboten

 

 

 

Sprecher: Gerd
Gäste: Ansgar Latzel aus dem Messerladen Schuchbauer

Heute im zweiten lokalen Beitrag bin ich im Gespräch mit einem Ladeninhaber, zu dessen Ware ich eindeutig auch ein libidinöses Verhältnis habe. Auch wenn es ursprünglich eher von Blankwaffen kam, schätze ich handwerklich hergestellte Küchnmesser genauso wie das perfekte Rasiermesser. Wie erwartet war die Lockdown-Lage in der Fußgängerzone deutlich schwieriger – und bleibt es auch darüber hinaus…   

Eben ein Blick über unseren Tellerrand hinaus.

Schuchbauer Messer Onlineshop
Die Radboten

 

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Grenzwelten

von am 16. Februar 2022 1 Kommentar

Ursula K. Le Guin
GRENZWELTEN. Zwei Romane.
Ü: Karen Nölle
(Originalzusammenstellung)
Frankfurt/M., Fischer Tor, Februar 2022, 400 S.
ISBN 978-3-596-70578-8 / 16,99 Euro

In der von Ursula K. Le Guin erdachten »Geschichte der menschlichen Zukunft« (in Science-Fiction-Kreisen auch gerne »Future History« genannt) stammen alle bekannten menschenähnlichen Völker der Galaxis von den Hain ab, weshalb ihre Erzählungen zusammengenommen den »Hainish«-Zyklus bilden und im Einflussbereich der »Ökumene« spielen. In der von TOR jetzt vorgelegten Originalzusammenstellung »Grenzwelten« sind zwei Romane Le Guins in der Neuübersetzung von Karen Nölle enthalten, die sie recht früh (DAS WORT FÜR WELT IST WALD, 1972) bzw. ziemlich spät (DIE ÜBERLIEFERUNG, 2000) in ihrer Schriftstellerinnen-Karriere geschrieben hat. Beide Bücher waren seit längerem vergriffen, sodass schon allein deswegen eine neue Ausgabe wünschenswert erschien.

DAS WORT FÜR WELT IST WALD (THE WORD FOR WORLD IS FOREST)

Dieser Roman bricht wie ein Naturereignis über den/die Leser*in herein; die Erzählung beginnt mitten im »Herz der Finsternis«.
Wir erleben die Protagonisten – Soldaten, Holzfäller und einige Wissenschaftler – bei ihrem Tagwerk auf dem Planeten Athsche, der bei ihnen den Namen New Tahiti trägt. Ihr Leben besteht aus Holzfällen, Roden und der gelegentlichen Jagd auf heimisches Rotwild und ist dabei von jener für menschliche Kolonisatoren typischen Arroganz und Überheblichkeit gegenüber den »Krietschi« genannten Einheimischen geprägt.
Da die Erde mittlerweile eine Betonwüste ist und dringend Holz braucht, stellt Athsche eine Goldgrube dar. Der Planet besteht auf seiner Landfläche ausschließlich aus Wald. Also wird er ausgebeutet. Die heimische Lebensform wird zu halbintelligenten Sklaven herabgewürdigt, dies vor allem, da sie eine konfliktvermeidende, friedliche Zivilisation aufgebaut haben. Erst als sie sich nach jahrelanger Qual wehren, müssen die Menschen einsehen, dass sie im Unrecht sind. Nur der friedliebenden Intelligenz der Athscheaner ist es zu danken, dass nicht alle Menschen getötet werden.
Das Werk steht deutlich unter dem Einfluss des Vietnam-Krieges. Die Entlaubungsaktionen und die menschenverachtende Politik der USA haben als Spiegel gedient für die Aktionen auf Athsche. Doch darüber hinaus ist es Le Guin gelungen, in ihren Personen die Archetypen solcher Konflikte zu zeichnen und darzustellen, dass es allemal schwieriger ist, Frieden zu schließen, als sinnlose Zerstörung zu verbreiten. In diesem Sinne also ein hoch moralisches Werk, das seine Intention jedoch hinter einer spannenden Geschichte zurücknimmt und keinen Zeigefinger wedeln lässt.

DIE ÜBERLIEFERUNG (THE TELLING)

»Die Überlieferung« war Le Guin letzte große Erzählung aus der Welt der Hainish.
Auf dem Planeten Aka hat sich seit dem ersten Kontakt mit der Ökumene eine rasante Entwicklung »hin zu den Sternen« ergeben, die aber als Kehrseite einen repressiven Staat zur Folge hat, der alles »Alte« als kriminell und fortschrittsfeindlich verfolgt. Die terranische Beobachterin Sati darf als erste Außenweltlerin nach vielen Jahren der Isolation ins Landesinnere reisen. Sie erlebt dort, nach einer Phase des vorsichtigen Abtastens, die ursprüngliche, die »wahre« Kultur der Einheimischen und versucht, diese zu verstehen und aufzuzeichnen. Diese Kultur ist auf Grund geographischer Besonderheiten des Planeten Aka sehr homogen, sehr friedlich und weiß wenig von Göttern und Glaubensproblemen. Sie hat starke konservative Züge, pflegt die eigene Geschichte in Büchern und vor allem im Erzählen.
Dieses »Überlieferung« genannte Ritual, von befähigten Menschen von Generation zu Generation weitergegeben, ist eine Mischung aus homerischem Erzählen und peinlich genauer Geschichtsschreibung. Bei allem Verständnis, das sich bei Sati entwickelt, bleibt jedoch ein Rest von Geheimnis – ja sogar oftmals von Missverstehen, resultierend daraus, dass eine gelebte, eigenständige Kultur sich nicht deckungsgleich übersetzen lässt.
Wie immer verbindet Le Guin philosophische Ideen mit einer interessanten Geschichte, menschlicher Anteilnahme und wundervollen Naturbeobachtungen. Sie greift eigene und von anderen Autoren (wie Orwell oder Bradbury) entwickelte Themenkreise auf, was sich jedoch kaum vermeiden lässt, da restriktive Systeme einander in der Wahl ihrer Unterdrückungsmethoden wohl allzu sehr gleichen.
Da Ursula Le Guin eine begnadete Erzählerin ist, fühlt man sich in diesem Buch schon nach dem ersten Absatz wohl und behütet; man lauscht und träumt und möchte, dass die Überlieferung niemals endet. Etwas Schöneres ist einem Buch kaum nachzusagen.

Horst Illmer

Ursula K. Le Guin
GRENZWELTEN. Zwei Romane.
Ü: Karen Nölle
(Originalzusammenstellung)
Frankfurt/M., Fischer Tor, Februar 2022, 400 S.
ISBN 978-3-596-70578-8 / 16,99 Euro

In der von Ursula K. Le Guin erdachten »Geschichte der menschlichen Zukunft« (in Science-Fiction-Kreisen auch gerne »Future History« genannt) stammen alle bekannten menschenähnlichen Völker der Galaxis von den Hain ab, weshalb ihre Erzählungen zusammengenommen den »Hainish«-Zyklus bilden und im Einflussbereich der »Ökumene« spielen. In der von TOR jetzt vorgelegten Originalzusammenstellung »Grenzwelten« sind zwei Romane Le Guins in der Neuübersetzung von Karen Nölle enthalten,

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Der Übungseffekt

von am 14. Februar 2022 1 Kommentar

David Brin
DER ÜBUNGSEFFEKT
Rainer Schmidt (Übersetzer)
Heyne Verlag
432 Seiten
ISBN-13: ‎ 9783453318175
ebook: 9783641175313

DER ÜBUNGSEFFEKT darf einfach nicht in Vergessenheit geraten!

Brins DER ÜBUNGSEFFEKT ist ein genialer SF-Abenteuerroman aus den achtziger Jahren, der mit einer außergewöhnlichen Idee (dem titelgebenden Übungseffekt) als sehr kurzweiliger Einzelband daher kommt und der den Plot bemerkenswert spannend und farbig entfaltet, sowie mit einer unerwarteten Aufklärung der Umstände aufwartet.

Der Physiker Dennis Nuel gelangt durch ein Experiment in eine Parallelwelt. Diese ähnelt zwar der unseren Erde, allerdings scheint eines der Naturgesetze auf den Kopf gestellt zu sein. Freilich möchte ich an der Stelle zum "Übungseffekt" nichts weiter verraten, da dieser im Verlauf des Buch erst nach und nach offenbart wird, daher "Finger weg!" von anderen Rezensionen, auch der Klappentext der Neuauflage ist schon "gefährlich", er verrät schon etwas Zuviel des Guten.

HEYNE hat den Roman vor etwa 5 Jahren neu aufgelegt und schon bald danach war die Printversion vergriffen.

Ich habe mich sehr darüber gefreut, hier über Gerd vor Kurzem noch eine der vergriffenen Buchversionen (gebraucht) ergattert zu haben und ich werde das Buch demnächst auch wieder über die Gebrauchtabteilung im Laden "in den Kreislauf" der SF-Fans geben.

Hierzu ein kleines Statement: Wie Ihr wisst, gibt es im Laden insbesondere "Leser", "lesende Sammler" und "sammelnde Sammler". Zwar sind die Abstufungen zwischen diesen drei Archetypen stets fließend, und manche Typen (m/w/d) sind hier auch Mischwesen, jedoch sind es vorwiegend die "Leser", die den weit überwiegenden Teil ihrer Bücher und Comics wieder "hergeben" und damit den Gebrauchtmarkt im Laden für andere Fans am Leben erhalten. Und am Beispiel von Brins DER ÜBUNGSEFFEKT sieht man recht gut, dass solchen – den Buchkreislauf fördernden – "Lesern" durchaus mal ein Dank gebührt!

Wie gesagt, HEYNE bietet den Titel derzeit lediglich als EBOOK an, d.h. solltet ihr das Buch bei Gerd nicht gebraucht beziehen können, so könnt ihr den Roman wenigstens im Laden als EBOOK erwerben und sofort (schon heute Abend?!) lesen, was allemal besser ist, als Einzuschlafen ohne je dieses herrlich schokoladige SF-Abenteuer vorher gelesen zu haben.

Brin wurde 1950 in den USA geboren. Seine Werke wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet – unter anderem erhielt er den Hugo, den Nebula und den Locus Award. Er lebt in Südkalifornien, studierte Astronomie am California Institute of Technology und erwarb einen Doktorgrad in Astrophysik an der University of California, San Diego, er war als NASA-Berater und Physik-Professor tätig, was der Kraft und Logik seiner Romanen durchaus dient.

DER ÜBUNGSEFFEKT wurde aufgrund seiner Einmaligkeit für den Locus Award als Bester Science Fiction Roman nominiert.

Fazit:

Ich liebe einfach so tolle, ideenreiche und kurzweilige Einzelbände, insbesondere, wenn sie mir das geliebte "Indiana-Jones" Feeling geben! Jedenfalls sollten all jene Abenteuer-/SF-Fans, die Brins DER ÜBUNGSEFFEKT noch nicht kennen, sich den Titel ins Gehirn brennen und sofort zuschlagen, sobald der Titel ihnen im Laden in die Hände gerät, wann und wie auch immer (oder eben gleich als EBOOK bei Gerd bestellen)!

MITCH

David Brin
DER ÜBUNGSEFFEKT
Rainer Schmidt (Übersetzer)
Heyne Verlag
432 Seiten
ISBN-13: ‎ 9783453318175
ebook: 9783641175313

DER ÜBUNGSEFFEKT darf einfach nicht in Vergessenheit geraten!

Brins DER ÜBUNGSEFFEKT ist ein genialer SF-Abenteuerroman aus den achtziger Jahren, der mit einer außergewöhnlichen Idee (dem titelgebenden Übungseffekt) als sehr kurzweiliger Einzelband daher kommt und der den Plot bemerkenswert spannend und farbig entfaltet, sowie mit einer unerwarteten Aufklärung der Umstände aufwartet.

Der Physiker Dennis Nuel gelangt durch ein Experiment in eine Parallelwelt.

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Blick über den Tellerrand überregional 1: Alles für den Helden

von am 11. Februar 2022 3 Kommentare

Sprecher: Gerd
Gäste: Roland von "Alles für den Helden"

Um die ersten Gehversuche abzurunden, gibt es heute den zweiten Aspekt des neuen Formates. Genretreu, dafür "unterwegs". Heute besuche ich einen kleinen aber feinen Spielegroßhandel in Miltenberg. Da es dort aber noch mehr zu sehen gibt, habe ich drei Links angehängt…

Eben auch ein Blick über unseren Tellerrand hinaus.

Alles für den Helden
Brauerei Faust
MIKA Kaffeerösterei

 

 

Sprecher: Gerd
Gäste: Roland von "Alles für den Helden"

Um die ersten Gehversuche abzurunden, gibt es heute den zweiten Aspekt des neuen Formates. Genretreu, dafür "unterwegs". Heute besuche ich einen kleinen aber feinen Spielegroßhandel in Miltenberg. Da es dort aber noch mehr zu sehen gibt, habe ich drei Links angehängt…

Eben auch ein Blick über unseren Tellerrand hinaus.

Alles für den Helden
Brauerei Faust
MIKA Kaffeerösterei

 

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Corto Maltese: Schwarzer Ozean

von am 9. Februar 2022 Kommentare deaktiviert für Corto Maltese: Schwarzer Ozean

Quenehen, Vives
Corto Maltese: Schwarzer Ozean
Schreiber & Leser 2022, 184 Seiten

Nicht nur, dass die historischen Abenteuer von Hugo Pratts Comic-Ikone Corto Maltese seit einiger Zeit offiziell durch Ruben Pellejero und Juan Diaz Canales mit neuen Alben über die Vergangenheit fortgeführt werden. Nein, nun gibt es sogar eine autorisierte Modernisierung des Klassikers: „Corto Maltese: Schwarzer Ozean“, inszeniert von Autor Martin Quenehen und dem fantastischen Künstler Bastien Vivès („LastMan“, „Eine Schwester“) und soeben bei Schreiber & Leser auf Deutsch erschienen. In ihrem Album wird der lässige Antiheld aus Pratts vielen, teils revolutionären Comic-Highlights zum Piraten, Glücksritter und Schatzsucher kurz nach dem Millennium, wobei es Corto mit Baseballcap statt Kapitänsmütze nach Japan und in die Anden verschlägt.

Das eher episodisch strukturierte Update des Seemanns macht dabei nicht alles, aber doch viel richtig. Vor allem holt man den Spirit und die Essenz von Corto wirklich gut ins 21. Jahrhundert, obwohl es in die gleich wieder etwas überholt wirkende Ära von Nine-Eleven und der Klapp-Handys geht. Aber diese 20 Jahre Versatz reichen, um trotz Moderne einen leicht historischen Touch an einer zeitgeschichtlichen Wegmarke zu haben, und das trifft zwar nicht den aktuellen Hightech-Zeitgeist, allerdings wieder voll den Geist von Pratt und seinen ursprünglichen Legenden über Corto und Rasputin, die im Original manches Schlachtfeld der Weltgeschichte sahen. Und auch Mythen, Bücher und das Lesen spielen wieder eine wichtige Rolle, Pratts Meta-Faktor wird also zwischen 2001 und 2022 ebenfalls respektiert.

„Corto Maltese: Schwarzer Ozean“ liest man gerne, und da würde man durchaus mehr von lesen, natürlich ein ganzes Stück weit wegen Bastien Vivès’ gewohnt stylishen Bildern, die sehr gut zu Corto passen – egal, durch welche Gezeiten oder Zeit der Freigeist törnt.

Christian Endres

@MisterEndres auf Twitter folgen

Quenehen, Vives
Corto Maltese: Schwarzer Ozean
Schreiber & Leser 2022, 184 Seiten

Nicht nur, dass die historischen Abenteuer von Hugo Pratts Comic-Ikone Corto Maltese seit einiger Zeit offiziell durch Ruben Pellejero und Juan Diaz Canales mit neuen Alben über die Vergangenheit fortgeführt werden. Nein, nun gibt es sogar eine autorisierte Modernisierung des Klassikers: „Corto Maltese: Schwarzer Ozean“, inszeniert von Autor Martin Quenehen und dem fantastischen Künstler Bastien Vivès („LastMan“, „Eine Schwester“) und soeben bei Schreiber &

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Die Flüchtigen

von am 7. Februar 2022 Kommentare deaktiviert für Die Flüchtigen

Alain Damasio
DIE FLÜCHTIGEN. Roman.
Aus dem Französischen von Milena Adam
(LES FURTIFS / 2019)
Berlin, Matthes & Seitz, 2021, 844 Seiten
ISBN 978-3-7518-0039-6

Eigentlich liebe ich solche Bücher – und das ist das Problem, denn „eigentlich“ beinhaltet ja diverse Vorbehalte, und DIE FLÜCHTIGEN von Alain Damasio, Frankreichs neuestem Stern am Literaturhimmel, erfüllt auf den ersten Blick alle „Vorbehaltskriterien“:
Ein nicht eindeutig festzumachender Plot, ein Autor, der in seiner Heimat vielfach bejubelt wird, hierzulande aber noch völlig unbekannt ist, ein mit 844 Seiten äußerst umfangreicher Roman, der – und hier wird’s echt kritisch – beim Aufschlagen an beliebiger Stelle eine Typografie zeigt, die Arno Schmidt zu Begeisterungsrufen veranlasst hätte, „normale“ Leser*innen aber erst einmal verunsichert.
Äh, hallo, gibt es auch Gründe, die für das Buch sprechen?
Klar!
Alles oben Aufgeführte bringt „fortgeschrittene“ Literaturenthusiast*innen erst so richtig in Schwung. Da gibt es einen neuen Autor zu entdecken, noch dazu einen, der in Frankreich als Erneuerer der Science Fiction gilt und für jeden neuen Roman Lob und Preis einheimst. Da hat sich eine vorzügliche Übersetzerin, Milena Adam, die Mühe gemacht, ein in avantgardistischer Manier geschriebenes Werk ins Deutsche zu übersetzen. Und wenn Damasio der Meinung ist, dass im dritten Jahrtausend und im Zeitalter des Computersatzes hin und wieder einmal neue typografische Zeichen eingesetzt werden sollten, um zu zeigen, dass sich nicht nur die Technik, sondern auch die Sprache weiterentwickelt, so ist das nur zu begrüßen (und der Setzer, Hermann Zanier, unbedingt zu würdigen).
Braucht’s da noch einen Plot?
Klar!
Dieser Science-Fiction-Roman trägt gleichermaßen dystopische wie utopische Züge in sich, wenn er die Geschichte zweier liebender Eltern erzählt, die ihre „verloren“ gegangene Tochter suchen – und dabei auf Dinge stoßen, die genauso zweideutig sind wie das „richtige Leben“.
DIE FLÜCHTIGEN ist eine bewusstseinserweiternde Droge für Literaturjunkies ohne Scheuklappen, ein Trip, von dem sich erst beim Lesen entscheidet, ob sowas Spaß macht – „schön, schlank und sexy“ (wie Denis Scheck sagen würde) macht’s auf jeden Fall.

Horst Illmer

Alain Damasio
DIE FLÜCHTIGEN. Roman.
Aus dem Französischen von Milena Adam
(LES FURTIFS / 2019)
Berlin, Matthes & Seitz, 2021, 844 Seiten
ISBN 978-3-7518-0039-6

Eigentlich liebe ich solche Bücher – und das ist das Problem, denn „eigentlich“ beinhaltet ja diverse Vorbehalte, und DIE FLÜCHTIGEN von Alain Damasio, Frankreichs neuestem Stern am Literaturhimmel, erfüllt auf den ersten Blick alle „Vorbehaltskriterien“:
Ein nicht eindeutig festzumachender Plot, ein Autor, der in seiner Heimat vielfach bejubelt wird,

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Blick über den Tellerrand lokal 1: Mecha und die Hoffnung

von am 4. Februar 2022 Kommentare deaktiviert für Blick über den Tellerrand lokal 1: Mecha und die Hoffnung

Sprecher: Gerd
Gäste: Mecha aus dem "Rock a Hula" und der "Hoffnung"

Für den heutigen ersten Teil des lange angekündigten Formates gehen wir in die Gastronomie. In die Welt der Kneipen und Bars, in die Sanderstraße. Dort wurden die letzten beiden Corona-Jahre ganz anders erlebt als bei uns. Stefan Musmächer verrät uns im Gespräch, wie es für ihn war und welche Strategien ihm das Überleben gesichert haben.

Eben ein Blick über unseren Tellerrand hinaus.

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Sprecher: Gerd
Gäste: Mecha aus dem "Rock a Hula" und der "Hoffnung"

Für den heutigen ersten Teil des lange angekündigten Formates gehen wir in die Gastronomie. In die Welt der Kneipen und Bars, in die Sanderstraße. Dort wurden die letzten beiden Corona-Jahre ganz anders erlebt als bei uns. Stefan Musmächer verrät uns im Gespräch, wie es für ihn war und welche Strategien ihm das Überleben gesichert haben.

Eben ein Blick über unseren Tellerrand hinaus.

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Sherlock Holmes

von am 2. Februar 2022 1 Kommentar

Arthur Conan Doyle
Sherlock Holmes – Sämtliche Werke in 3 Bänden (Die Erzählungen I, Die Erzählungen II, Die Romane) 
Marion Herbert (Übersetzer), Heike Holtsch (Übersetzer), Christel Kröning (Übersetzer)
Anaconda Verlag (25. Oktober 2021)
ISBN: 978-3730610275

ARTHUR CONAN DOYLE: SHERLOCK HOLMES

Ende Oktober 2021 erschien im Anaconda Verlag eine neue und hübsche Gesamtausgabe von Arthur Conan Doyles "Sherlock Holmes".

Keine Romanfiguren haben mir über die Jahre soviel Freude und Vergnügen bereitet, wie Sherlock Holmes und sein Freund Dr. Watson. Zuzugeben ist, dass ich – obwohl ich noch nie in Großbritannien gewesen bin – eine recht starke Faszination für das England "von damals" hege, denn nicht umsonst habe ich sämtliche Detektivgeschichten von Arthur Conan Doyle mehrmals und nicht wenige Romane von Agatha Christie (obwohl hier ja oft ein Belgier in England unterwegs ist) verschlungen.

Jedenfalls sind mir Sherlock Holmes und Dr. Watson einfach die Liebsten, ja, die beiden sind für mich "die Besten". Doyle erschuf im Jahre 1886 dieses außergewöhnliche Duo, welches mir über die Jahre sehr an mein Leserherz gewachsen ist. Hinzu kommt, dass ich (wie schon öfter erwähnt) richtig gute Ich-Erzähler liebe, und in Doyles "Sherlock Holmes" ist Erzähler der meisten Geschichten eben der praktisch veranlagte, bodenständige und sehr liebenswerte Dr. Watson, dem dabei die Rolle des Chronisten zufällt.

Es ist die Freundschaft dieser beiden ungleichen Protagonisten, es sind die so guten Geschichten mit so genialen Auflösungen, es ist der Charme von Dr. Watson, es ist der so facettenreiche und eiserne (und dabei licht- und schattenhafte) Charakter von Holmes und es ist zu guter Letzt diese einmalige "London-Atmosphäre", die Doyle in seinen Kurzgeschichten und Romanen zaubert. Wenn man mich fragt, so ist Sherlock Holmes (ein Stück weit) sogar ein Protagonist der Gattung "Phantastik", denn gleich einem "Superhelden" löst Holmes sogar die unmöglichen Fälle, seine "Superkraft" ist die der Deduktion, die Kraft der ungewöhnlichen Schlussfolgerungen.

Fazit: Die Gesamtausgabe vom Anaconda Verlag bestellen und lesen, lesen, lesen … Nicht umsonst basieren hunderte von späteren Ablegern in Belletristik, Comic, Hörspiel und Film auf den Romanfiguren von Holmes und Dr. Watson, beide dürften also (völlig zu Recht) das bekannteste Ermittlerduo auf diesem Planeten sein.

MITCH

Arthur Conan Doyle
Sherlock Holmes – Sämtliche Werke in 3 Bänden (Die Erzählungen I, Die Erzählungen II, Die Romane) 
Marion Herbert (Übersetzer), Heike Holtsch (Übersetzer), Christel Kröning (Übersetzer)
Anaconda Verlag (25. Oktober 2021)
ISBN: 978-3730610275

ARTHUR CONAN DOYLE: SHERLOCK HOLMES

Ende Oktober 2021 erschien im Anaconda Verlag eine neue und hübsche Gesamtausgabe von Arthur Conan Doyles "Sherlock Holmes".

Keine Romanfiguren haben mir über die Jahre soviel Freude und Vergnügen bereitet,

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Bitches Bite Back

von am 31. Januar 2022 Kommentare deaktiviert für Bitches Bite Back

Laura Steven
Bitches Bite Back
Droemer, München 2021, 335 Seiten

„Speak up“, Laura Stevens erster Roman über Izzy O’Neill, war schonungsloser bis himmlischer feministischer Punk in Prosa. Ein Buch, das ungeniert den Finger in die Wunden unserer Gesellschaft legt, in der Rachepornos, Internet-Shitstorms und mediale Hetzkampagnen zum realen und virtuellen Alltag gehören. Das frisch erschienene Sequel „Bitches Bite Back“ rekapituliert für alle, die „Speak up“ nicht gelesen haben sollten, auf ein paar Seiten noch einmal knapp die Ereignisse des Auftaktbandes. Dann sind alle ready, die aktuellen rotzigen ‚Blog-Einträge’ der 18-jährigen Schülerin, Drehbuchautorin und Ich-Erzählerin Izzy O’Neill zu lesen, die fest entschlossen ist, als Aktivistin gegen Rachepornos vorzugehen. Und wenn sie und ihre besten Freundinnen dafür den Medien und der Politik einheizen müssen …

„Bitches Bite Back“ hat wieder eine Menge Feuer – und ist eine ebenso unterhaltsame wie wichtige Lektüre, der es trotzdem keineswegs an Witz und Warmherzigkeit mangelt. Mittlerweile wurde mir klar, dass schon der erste Band der Serie ein Stück weit an Cory Doctorows „Little Brother“-Bücher um den Hacker und Aktivisten Marcus Yallow erinnerte. Natürlich ist die Digitalisierung dort ein noch wesentlich zentralerer Bestandteil der Handlung. Doch auch in Izzys Geschichte geht es um die Auswirkungen zwischen virtueller und echter Welt, falsche Gesetze, die Bedeutung von Protestbewegungen und vor allem Freiheit. Nicht nur wer gerne die Science-Fiction von Cory Doctorow liest, sollte mit Laura Steven und der großartigen Izzy in den Kampf ziehen und „Bitches Bite Back“ abfeiern.

Christian Endres

@MisterEndres auf Twitter folgen

Laura Steven
Bitches Bite Back
Droemer, München 2021, 335 Seiten

„Speak up“, Laura Stevens erster Roman über Izzy O’Neill, war schonungsloser bis himmlischer feministischer Punk in Prosa. Ein Buch, das ungeniert den Finger in die Wunden unserer Gesellschaft legt, in der Rachepornos, Internet-Shitstorms und mediale Hetzkampagnen zum realen und virtuellen Alltag gehören. Das frisch erschienene Sequel „Bitches Bite Back“ rekapituliert für alle, die „Speak up“ nicht gelesen haben sollten, auf ein paar Seiten noch einmal knapp die Ereignisse des Auftaktbandes.

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Gerds garstiges Geblubber 17: Bedingt unbedingt oder unbedingt bedingt?

von am 28. Januar 2022 Kommentare deaktiviert für Gerds garstiges Geblubber 17: Bedingt unbedingt oder unbedingt bedingt?

Wenn es kein Plagiat wäre, würde ich es als "mythenmetzsche Abschweifung" betitulieren. Da ich aber des legendären Lindwurms Zorn oder den legendären Zorn des Lindwurms kenne, begnüge ich mich mit dem Üblichen: Gerds garstiges Geblubber 17…

 

Wenn es kein Plagiat wäre, würde ich es als "mythenmetzsche Abschweifung" betitulieren. Da ich aber des legendären Lindwurms Zorn oder den legendären Zorn des Lindwurms kenne, begnüge ich mich mit dem Üblichen: Gerds garstiges Geblubber 17…

 

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Das Ende der Bücher

von am 26. Januar 2022 Kommentare deaktiviert für Das Ende der Bücher

Octave Uzanne
DAS ENDE DER BÜCHER.
Ü: Anonym, Ill.: Steph von Reiswitz
Nachwort: Jochen Hörisch
(??? / 1894)
Berlin, Favoriten Presse, 2021, 60 S.
ISBN 978-3-968490-01-4

Hörbuch:
Argon Verlag, 1 CD, ungekürzte Lesung
ISBN 978-3-8398-1891-6

Noch ist es nicht soweit, aber der französische Bibliophile und Verleger Octave Uzanne hat es bereits 1894 vorhergesehen: »Das Ende der Bücher« steht bevor. In der kurzen Erzählung, die erstmals in einer Anthologie für Bücherliebhaber erschien, nahm sich Uzanne die Freiheit und spekulierte darüber, wie die Erfindungen von Thomas Alva Edison, die er sich kurz vorher in den USA angesehen hatte, den Umgang der Menschen mit den von Autoren erzählten Geschichten verändern würden. Damals waren die ersten Tonwalzen in Umlauf gekommen, auf denen kurze Text- oder Musikstücke aufgezeichnet wurden, die dann immer wieder abgespielt werden konnten.
Daraus entwickelt sich bei Uzanne eine völlig neue Industrie, die das gedruckte Buch verdrängt und alle neuen Werke in Form preiswerter Tonträger für die ehemaligen Leser (die nun zu Hörern werden) zur Verfügung stellt. Selbst den Walkman gibt es in Uzannes Vorstellung schon, ebenso eine Frühform des öffentlichen Rundfunks!
Glücklicherweise, so erklärt es Prof. Dr. Jochen Hörisch in seinem Nachwort, hat es sich gezeigt, dass neue Erfindungen das Altbewährte nur teilweise ersetzen, und so können wir Heutigen diese hübsche (und wundervoll mit Tuschezeichnungen von Steph von Reiswitz illustrierte) Proto-Science-Fiction-Geschichte immer noch in gedruckter Form genießen. Selbstverständlich gibt es »Das Ende der Bücher« auch als Hörbuch.

Horst Illmer

Octave Uzanne
DAS ENDE DER BÜCHER.
Ü: Anonym, Ill.: Steph von Reiswitz
Nachwort: Jochen Hörisch
(??? / 1894)
Berlin, Favoriten Presse, 2021, 60 S.
ISBN 978-3-968490-01-4

Hörbuch:
Argon Verlag, 1 CD, ungekürzte Lesung
ISBN 978-3-8398-1891-6

Noch ist es nicht soweit, aber der französische Bibliophile und Verleger Octave Uzanne hat es bereits 1894 vorhergesehen: »Das Ende der Bücher« steht bevor. In der kurzen Erzählung, die erstmals in einer Anthologie für Bücherliebhaber erschien,

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Die Maschine steht still

von am 24. Januar 2022 Kommentare deaktiviert für Die Maschine steht still

E. M. Forster
DIE MASCHINE STEHT STILL.
Ü: Gregor Runge
Gebundene Ausgabe von Hamburg, Hoffman & Campe: 80 Seiten
ISBN 978-3-455-40571-2

Das Jahr 1909.
Forster sieht Menschen, die Bildschirme anbeten.
Forster sieht Menschen, die isoliert in Wohnabteilen leben.
Forster sieht Menschen, die ihr Wohl und Wehe der Maschine überlassen.
Forster sieht Menschen, die kein gutes Ende nehmen!

Das Jahr 2021.
Ich sehe Menschen, die Smartphones anbeten.
Ich sehe Menschen, die isoliert in Quarantäne leben.
Ich sehe Menschen, die ihr Wohl und Wehe dem Internet überlassen.
Ich sehe Menschen, die noch ein gutes Ende nehmen können?

DIE MASCHINE STEHT STILL ist eine Science-Fiction-Kurzgeschichte von E. M. Forster, die bereits zu Weihnachten vor fünf Jahren vortrefflich von Horst rezensiert wurde.

Forster bedient sich hier einer herausragend klaren und einfachen Sprache, die beim Lesen direkt "rein geht" und den Leser nicht mehr loslässt. Und wie so oft, sind es die einfachen und klaren Worte die treffen; und dabei wachrütteln.

Man muss sich vor Augen führen, dass Forster hier bereits vor über hundert Jahren weissagend über krasse Lebensumstände des Menschen schreibt, die es heute bereits in dieser Form gibt. Forster  schreibt über Isolation und Abhängigkeit. Und zwar solchermaßen, dass begreiflich wird, wie der Mensch sich jenes Übel selbst erschafft, er sich dem anpasst, dies mehr und mehr akzeptiert und schlussendlich Jenes sogar anbetet.

DIE MASCHINE STEHT STILL ist prophetisch und erschreckend! Und damit wieder eine echte Chance für 2022.

Lesen!!!

Mitch

E. M. Forster
DIE MASCHINE STEHT STILL.
Ü: Gregor Runge
Gebundene Ausgabe von Hamburg, Hoffman & Campe: 80 Seiten
ISBN 978-3-455-40571-2

Das Jahr 1909.
Forster sieht Menschen, die Bildschirme anbeten.
Forster sieht Menschen, die isoliert in Wohnabteilen leben.
Forster sieht Menschen, die ihr Wohl und Wehe der Maschine überlassen.
Forster sieht Menschen, die kein gutes Ende nehmen!

Das Jahr 2021.
Ich sehe Menschen, die Smartphones anbeten.
Ich sehe Menschen,

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Gerds garstiges Geblubber 16: Noch einer…

von am 21. Januar 2022 Kommentare deaktiviert für Gerds garstiges Geblubber 16: Noch einer…

Ich hatte vor Jahren schon mal so einen Anlauf gemacht. Mit etwas mehr Lokalteil. Ist wieder eingeschlafen. Im Zuge unserer Freitags Mini Podcasts nehme ich einen neuen Anlauf. Hört selbst…

 

 

Ich hatte vor Jahren schon mal so einen Anlauf gemacht. Mit etwas mehr Lokalteil. Ist wieder eingeschlafen. Im Zuge unserer Freitags Mini Podcasts nehme ich einen neuen Anlauf. Hört selbst…

 

 

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Cordie

von am 19. Januar 2022 Kommentare deaktiviert für Cordie

Felicity McLean
Cordie
Polar, Stuttgart 2021, 377 Seiten
ISBN 978-3-948392-34-5

Die Australierin Tikka Molloy lebt in Boston, doch selbst hier sieht sie Gespenster aus ihrer Vergangenheit in der Heimat. Denn als Tikka und ihre beiden Schwestern noch Kinder waren, verschwanden in einem besonders heißen Sommer die drei gleichaltrigen van Apfel-Mädchen von nebenan. Jetzt kehrt Tikka nach Australien zurück und erinnert sich an ihre Jugend, an die fromme Familie aus dem Nachbarhaus, die besonders rebellische van Apfel-Tochter Cordie und alles, was damals, nach dem Kalten Krieg, für so viel Aufsehen in dem kleinen Tal im Busch gesorgt hat. „Cordie“, im Original als „The Van Apfel Girls Are Gone“ erschienen, ist das Romandebüt der australischen Journalistin und Autorin Felicity McLean – und schaffte es immerhin auf die Longlist des John Creasey New Blood Dagger der British Crime Writers Association für den besten Erstling. McLeans Roman präsentiert sich als Coming-of-Age-Geschichte, Gesellschaftsportrait, Vermissten-Krimi und Outback-Noir in einem, und stets spürt man die stacheligen Geheimnisse und unangenehmen Wahrheiten, selbst wenn die junge Tikka sie nur bedingt zu fassen kriegt. Felicity McLeans Buch kann nicht mit jeder Szene vollkommen überzeugen oder den Spannungsbogen halten, hat in der Summe allerdings genügend Megan-Abbott-Vibes, um zu gefallen.

Christian Endres

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Felicity McLean
Cordie
Polar, Stuttgart 2021, 377 Seiten
ISBN 978-3-948392-34-5

Die Australierin Tikka Molloy lebt in Boston, doch selbst hier sieht sie Gespenster aus ihrer Vergangenheit in der Heimat. Denn als Tikka und ihre beiden Schwestern noch Kinder waren, verschwanden in einem besonders heißen Sommer die drei gleichaltrigen van Apfel-Mädchen von nebenan. Jetzt kehrt Tikka nach Australien zurück und erinnert sich an ihre Jugend, an die fromme Familie aus dem Nachbarhaus, die besonders rebellische van Apfel-Tochter Cordie und alles,

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Zum Paradies

von am 17. Januar 2022 Kommentare deaktiviert für Zum Paradies

Hanya Yanagihara
ZUM PARADIES. Roman.
Aus dem Englischen von Stephan Kleiner
(TO PARADISE / 2022)
Berlin, Claasen, 2022, 895 S.
ISBN 978-3-546-10051-9 / 30,00 Euro
Hardcover

Die 1974 in Los Angeles geborene US-amerikanische Schriftstellerin Hanya Yanagihara veröffentlichte 2013 ihren ersten Roman THE PEOPLE IN THE TREES (dt. 2019 als DAS VOLK DER BÄUME), dem 2015 dann der Weltbestseller A LITTLE LIFE (dt. 2017 als EIN WENIG LEBEN) folgte. Ihr drittes Buch TO PARADISE erschien jetzt Anfang 2022 weltweit zeitgleich wie es einem Star der Literaturbetriebs wohl zusteht. In Deutschland hat sich der zu den Ullstein Buchverlagen gehörende Claasen Verlag die Rechte gesichert und die von Stephan Kleiner besorgte Übersetzung unter dem Titel ZUM PARADIES herausgebracht.
Wie schon in ihren bisherigen Romanen behandelt Yanagihara hier das mehr als nur schwierige Zusammenleben von Menschen, die sich außerhalb der »Norm« verorten. Die überaus emotional beschriebenen Lebenswege führen ihre Protagonisten diesmal alle an einen ganz bestimmten Ort – ein Haus am New Yorker Washington Square –, aber zu jeweils sehr unterschiedlichen Zeitpunkten.
Der dreigeteilte Roman beginnt in einem Alternativwelt-Amerika des Jahres 1893, setzt sich im altbekannten New York des Jahres 1993 fort und nimmt schließlich in der Zukunftswelt von 2093 neuen Schwung und eine gänzlich neue Richtung.
Die Autorin lässt sich auf ihrem eigenen Weg ZUM PARADIES viel Zeit, allerdings muss das Worldbuilding ja auch stimmig sein, sonst führt die Suche nach einer Utopie nur zu einem letztlich verschlossenen (Himmels-)Tor.

Horst Illmer

Hanya Yanagihara
ZUM PARADIES. Roman.
Aus dem Englischen von Stephan Kleiner
(TO PARADISE / 2022)
Berlin, Claasen, 2022, 895 S.
ISBN 978-3-546-10051-9 / 30,00 Euro
Hardcover

Die 1974 in Los Angeles geborene US-amerikanische Schriftstellerin Hanya Yanagihara veröffentlichte 2013 ihren ersten Roman THE PEOPLE IN THE TREES (dt. 2019 als DAS VOLK DER BÄUME), dem 2015 dann der Weltbestseller A LITTLE LIFE (dt. 2017 als EIN WENIG LEBEN) folgte. Ihr drittes Buch TO PARADISE erschien jetzt Anfang 2022 weltweit zeitgleich wie es einem Star der Literaturbetriebs wohl zusteht.

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"Im Bann der Dämonen" edümmolochisch

von am 14. Januar 2022 6 Kommentare

Nummer 16 – Tschuldichung und Edümmolichie.

Letzte Woche habe ich einen Schnitzer gemacht. Noch mal sorry dafür. Deswegen habe ich mich – um mich selbst zu entlasten – auf Spurensuche begeben. Alle Hintergründe, unerforschte Geheimnisse und die ganze Wahrheit nur hier bei Comicdealer oder live und in Farbe in Hermkes Romanboutique…

und noch die zwei Links: Lockerung im Einzelhandel trotz Verlängerung  und: Tagebuch des geschlossenen Ladens Tag 67: Ein Samstag im Laden

(…wie immer zum hören und mitlesen oder lesen und mithören, ganz wie ihr wollt):

Vom Låden und vom Leben
(audiofile #16: Tschuldichung und Edümmolichie)

Servus Leud und gleich vorwegg heud gibbds von mir widder amal a Grossower. Glosse / Blick hinder die Kulissen. Ich glebb des verglärd sich vo Allends.

Afang duds mid Mondach frühs Rudiene.

Ledzde Woche hadd ich a echd schönnes verlängerdes Wochenend. Brima.
Gflädzd, gfaulenzd und a gle weng was gschaffd. Edz is awer rum. Ich sidds also am Moondåch früh im Lådn. Hab ålles scho a weng frisch gmachd, gsauchd, die Auslåchn gerichd und ncompiuder hochgefåhrn. Dess is immer so mei Deiming. Am besdn scho ferdich bevor ich den Rrollo hochzieh und offiziell die Dür aufschberr. Also Mails dscheggn und enn Kondrrollbligg uff die Seide. Verdåmmd. Seide daun. Zuerscht Rudienekondrolle. Fdbzugang. Dscheck. Ei es Bi Gonfigg. Subber. Nacherd kann ich da wohl selber nix gemech. Also Blidzkondaggd mid unnerm Broweider. Fänggd ja gud an, der Mondåch. Zum Glügg is bei denne sofford enner auf Drabb. Be Ha Be had sich uffghängd. Zwä Minudde schbäder läffd alles widder. Na dess is ja amål gefluddschd. Knabb wirds edz drodzdem scho a weng. Kurz vor zehn. Also edz nochamål Seidndscheck. Was haddn der Oli Ell fürn komischn Kommendår hinderlassn? Uff mein Boddgaast von ledzdem Freidåch? Hä? Naja glär mer schbäder. Kurze Andword und guud. Sonsd war nix besonderes und Zeid wirds, n Lådn aufzumschberr.

Viel is ned los, und so mach ich mich vorne an der Kasse an mei leidiche Buchhåndlshalbjåhresvorbeschdellung. Läsdich. Muss awer gmachd werrn. Und da is so a Moondåch früh, wo nedd viel los is, obbdi.

Piep

Nachrichd vom Börnie.

"Ich glaube, der Oli L ist sauer, weil du ihn nicht erwähnt hast."

Fack! Kann går ned sein. Ich erinner mich genau, was ich zu ihm nodierd hab. Also schnell amål neighörd und… dasächlich. Ich habs verkaggd. Als gschwind wenichsdens den Dexd geänderd und a demüdiche Andword gschriem. Is mir ned nur beinlich, sondern a bersönlich ärcherlich, weil ich exdra kennen vergess wolld und mir deswechn die Dådn alle rausgschriem hab. Un edz außgerechned den Olli Ell, der wo scho mid am längsdn bei uns auf der Seid schreib dud.

Edz wirds echd eweng unübersichdlich. Bein Vau El Be dix also bei derre Beschdellung bin ich middndrin. Bein Olli hab ich mich erschdamål dexdlich endschuldiggd. Awer da wårn doch noch a boar annere Sachn, wo ich uff kennen Fall vergess dürf.

Also gschwind a boar gelbe Zeddeli. Ah und den Luidschi muss ich a noch schnell aruuf. Der had nämlich heud sein Gebordsdåch. Mach mer am besdn gleich. Edz is kenner da – also a schnelle Rauchbause und mei Bflichd als Freund erfülld.

Tuut

"Dschau Luidschi! Ennen ganz herzlichen Glückwunsch zu deim Gebordsdåch, mei Lieber. Edz hasd mich widder eighold. Wo dreibsd dich denn rum?"

"Ah Gerrdi, du bist es. Danke dir. Ah ich bin einfach ein paar Tage daheim. Aber alle fragen mich das. War ja sonst immer im Urlaub. Aber mit dem ganzen Scheiß hier hast du ja nicht viele Möglichkeiten. Ich hab echt einfach keinen Bock mehr auf den Scheiß. Alles ist komplizierter und aufwändiger und teurer. Wenn das so weitergeht bin ich pleite."

"Äh Luidschi, hast du ned vor ennem Monad, wie du mir gradulierd hassd, ned noch verzähld, dass es dir eichndlich verdammd guud gehd, weil du im Gegnsadz zu deinen Kolleechn scho länger invesdierd hasd und die Sache mid dem Keidering und dem Lieferdiensd eh scho aufgebaud hassd."

"Jaja schon, Gerrdi, aber es ist einfach verdammt anstrengend. Es ist einfach alles komplizierter, umständlicher und teurer. Kannst du dir das vorstellen? Ich muss auf meine neuen Lieferfahrzeuge noch bis mindestens Juli warten. Hab ich im September bestellt. Die ganze Lieferkette ist unterbrochen. Du weißt schon, die kriegen keine Chips bei. Und dann gibt es natürlich auch keinen Rabatt mehr. Und die Autos sind eh teurer geworden. Echt Gerrdi, ich hab einfach keinen Bock mehr auf den Scheiß… Es wird ja nicht besser. ******. Wenn das so weitergeht schmeiß ich den ganzen Mist hin. Ich bin einfach zu alt für so einen Mist. Du schaffst dich krumm, verdrehst dich, lässt dir was einfallen und am Ende bleibt weniger übrig, als normal."

"Äh ja Luidschi, ich weiß ja dass du es schwer hast. Edz feier ma schön deinen Geburdsdåch und wir sehn uns die Dåche mal. Bei mir kommen grad Kundn und ich muss amål uffhör…"

"Ja Gerrdi, danke für deinen Anruf. Grüß Katherina von mir und halt die Ohren Steif. Und du musst wirklich unbedingt die Tage mal wieder vorbeikommen…"

Oha, dem gehhds als a ned viel annersch wie mir.

Ich hab vor a bår Wochn amål gsachd, dass mir im Vorweihnachdsschress ganz schön fehleranfällich gworrn sin. Edz muss ich håld eiseh, dass des Brrobleem no ned vom Disch is. Der ganze Missd hängd håld midnanner zamm. Der Luidschi hadds ja grad beschdädichd, der sachd genau des selbe. Mid denne ganzn glenne Komblikaziönli durch die Banndämie bluss den damid eihergehenden veränderdn Bedürfnissn, Gewohnheidn und Exdrawürschd is des mid der Norrmalidäd nixh annersch, wie a frommer Wunsch. Der sachd ja a, dasser a eefach nimmer zur Ruh komm dud und dass so a richdige Erholungsfaase eefach ned in Sichd is.

Ich jammer nedd, ich redd blos drüwer. Ich bin ja offnsichdlich ned der Ennziche. Drodzdem muss irchndwie dess mid derre Rückkehr zur Norrmalidäd dobb Breioridie sein. Mir müssn raus aus derre verdraggdn Siduazion. Sonsd wirrd aus denne glenne Fehlern nacherd a echdes xundheidliches Deffizidd. Weil was annersch wie Erschöbfung oder ewn a Mangel an Erholung isses ja edz scho ned. Mir müssn eefach an emm gemeinsamen Schrang zieh, in enne Richdung.

Ward amål wie war dess in derre Füsigg noch amål?

ding dong

Und scho gehd die Dür uff. Da kommd genau der Richdiche. Des Wölfle, der had amål Füssigg schdudierd. Den fråch ich…

"Äh Wölfle, sach amål, wie isn dess in derre Füsigg?"

"Um den Vektor geht es. Der Vektor von unserer gemeinsamen Anstrengung muss wegführen von der Pandemie. In der Physik gibt es immer wieder zwei Kräfte, die genau entgegengesetzt wirken. Zentripedalkraft entgegen Zentrifugalkraft, Reibung und Luftwiederstand gegen Antrieb und so weiter. Wir müssen unsere Vektoren vereinen. Nur so können wir eine ausreichend große Gegenkraft erzeugen um der Krise zu entrinnen."

Hmm hörd sich irchndwie ganz logisch an, awer a aweng nach Gosdbasders. So von wechn Schdralen greuzn und so… "Pandemie" hadder gsachd. Mir is dess mid dem fränggisch lieber.

Im fränggischn hörd sich des Word a nochamål viel bedrohlicher an. Awer a bildlicher. Ich hab ja ledzdes Jahr ungefähr zur selben Zeid wie edz a Deorie ghabbd. Mid Beweismaderial sogår. Dass die Fullkanier schuld wärn (Siehe: Lockerung im Einzelhandel trotz Verlängerung  und: Tagebuch des geschlossenen Ladens Tag 67: Ein Samstag im Laden) . Eichndlich is mir des heudzudåche fasd a weng zu rassisdisch. A ganzes Volk dafür verandwordlich zum mach. Und dann noch die Fullkanier. Ne, des gehd ned. Inkooreggd.
Neue Deorie. Vielleicht is ja an dem fränggischen Word was dran. Hab ich a midn Hermke scho drüwer geredd. Wolld mir a weng rescherschier helf. Wolld sich a bald meld, weil ich brauch ja allerweil immer Fudder für mei Beidräch.

Klingeling

"Hermkes Romanboudique, hallo hier ist der Gerd."

"Schnauf"

Ah, Hermke…
"HALLO HERMKE! HAST DU WAS RAUSGEFUNDEN?"

"Also Gerd, ich habe da recherchiert. Im Fränkischen sieht man klipp und klar, dass der Wortstamm aus der Fantasy kommt, nicht wie zunächst vermutet aus dem Griechischen."

Aha, der alde Ladeiner, Grieche und Wordschubbser had dasächlich was rausgfunne. Eefach reed lass. Ned unnerbrech, des verwirrd den bloß mid seim Höhrgerät. Wird a langs Gschbräch. Oder besser a Monoloch. Awer fundierd.

Am Schluss hab ichs verschdanne und sach nochamal laud und deudlich

"DANGSCHÖN. MIR SEHN UNS EH…"

Soso
Mir sin also alle "Im Bann der Dämonen", wie in dem Edd Grienwuud Roman um den Elminsder… Banndämie ewn. Hörd sich für mich gfährlicher å wie die außerfränggische Verglärung. Dass des Word vo denn åldn Griechn komm dud. Üwers ganze Volk verbreided oder verdeild. Is zwår a wahr, awer wesendlich wenicher bedrohlich als wie des mid denne Dämonen. Gud, wenn nacherd die Dämonen üwers ganze Volgg verdeild sin is des a widder gruselich…

Mir gfälld die Deorie vei fasd noch a weng besser. Wie die wo ich ledzdes Jahr um edwa die selbe Zeid aufgschdelld habb. Vor allem isses gloar: Es gehd ja scho eindeudich ausm fränggischn Wordschdamm hervor. Banndämie >> Die Dämonen sinds!

Dummerweise hamm mir kennen Erzmachier Elminsder (der wo ausschaud wie der Gloon vom Gandalf, denne Diseiner is damals scho nix eegfalln…) Desweechn müssn mir, des ganze Volgg unnere Kraffdweggdörli addier, damid mir die Dämonen zurüggschlaach – und endlich widder a weng Norrmalliddäd herschdell könn. Weil dess wollmer alle und damid is des der grössde gmeesame Nenner. Oder so. Ich wäss des nimmer so genau. Frach ich hald nacherd nomma ennen, der wo sich mid Madde auskennd. Auf jeden fall isd dieser Nenner arch groß.

Wie auch immer. Edz bin ich von meine Fehlern zu Koffid umgschwenkt. Ned grad a dialeggdische Glanzleisdung, awer hald schonna weng wåhr. Durch dem Koffid is unner aller bersönliche Dreedmühle indensiver worrn. Unner aller Zündschnur kürzer und zumindesd bei mir a die Konzendrazion und Kwallidäd von menner Arbett mehr als wie nur a weng beeindrächdiggd.

Ennen Schuldichn zum hamm wår scho immer gud. Nacherd muss mer sich kä Gedånggn mach, dassmer effenduell selwer was verboggd hamm könnd. Und wenn am End a noch NED die Wissnschafd herhald muss, also die Füsigg oder die Medizin, sondern so realisdische Beelzebuben wie Dämonen, nacherd is doch alles bein Besdn. Wenn ich dess gleich gewussd hädd…

In diesem Sinne wünsch ich euch a schönnes Wochnend, und såch in berfeggdem Fränggisch: Tschau, arriffidertschi, euer Gerd.

Thema: Glosse

Sprecher: Gerd

Nummer 16 – Tschuldichung und Edümmolichie.

Letzte Woche habe ich einen Schnitzer gemacht. Noch mal sorry dafür. Deswegen habe ich mich – um mich selbst zu entlasten – auf Spurensuche begeben. Alle Hintergründe, unerforschte Geheimnisse und die ganze Wahrheit nur hier bei Comicdealer oder live und in Farbe in Hermkes Romanboutique…

und noch die zwei Links: Lockerung im Einzelhandel trotz Verlängerung  und: Tagebuch des geschlossenen Ladens Tag 67: Ein Samstag im Laden

(…wie immer zum hören und mitlesen oder lesen und mithören,

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Mila Superstar

von am 12. Januar 2022 Kommentare deaktiviert für Mila Superstar

Chikako Urano
Mila Superstar 01
Originaltitel: ATTACK NO. 1
Übersetzt von Yuko Keller

TEgmont Manga November 2021 512 Seiten
ISBN 9783770442744 € 25,00

„Mila ist 12 Jahre alt und lebt im fernen Japan…“ – wer diese Liedzeilen nun vervollständigen kann und inbrünstig weitersingt, sollte sich sofort den ersten Band von „Mila Superstar“ in der Luxury Edition holen. Denn Egmont Manga hat den Comic von Chikako Urano nun erstmals in Deutschland veröffentlicht, und das in einer wirklich schicken Hardcover-Variante.

Doch wir wollen hier natürlich auch die Leser*innen abholen, die nicht tagtäglich Milas Abenteuer im Fernsehen mitverfolgt haben. Also kommen wir erst einmal zur Story:

Mila Ayuhara muss von der Großstadt Tokyo in das verschlafene Nest Fujimi umziehen. Während ihr die Schule keine großen Schwierigkeiten macht und sie im Nu zur besten Schülerin der Fujimi High wird, sehen ihre Klassenkamerad*innen sie eher in einem schlechten Licht. Auch das Volleyball-Team der Schule reagiert skeptisch auf Mila, immerhin war sie an ihrer früheren Schule ein kleiner Star und könnte nun das Mannschaftsgefüge bedrohen.

Angestachelt von der Kritik des Schulteams gründet Mila ihre eigene Mannschaft und will es mit dieser weit bringen. Ein Duell zwischen ihrem Team und dem der Fujimi High soll zeigen, wer die besseren Volleyballerinnen sind und somit auch die Vorherrschaft an der Schule klären.

Und damit beginnt eine der bekanntesten Sport-Geschichten im Anime- und Manga-Sektor. Natürlich bleibt es nicht bei den lokalen Duellen, so viel kann man schon mal verraten. In „Mila Superstar“ geht es um Kameradschaft, Mannschaftsgeist, die eigenen Ansprüche als Sportler*in und die mentale Einstellung zum Sport an sich. Die Trainingsmethoden sind dabei nicht mehr ganz zeitgemäß, haben aber – wie der sehr empfehlenswerte Film „The Witches of the Orient“ zeigt – einen realen Hintergrund und sind somit ein interessantes Zeitzeugnis.

Der Manga an sich liest sich recht flüssig, und das obwohl er bereits gute fünfzig Jahre auf dem Buckel hat. Auch optisch kann man nicht viel meckern, hin und wieder sind die Panels vielleicht etwas dürftig gefüllt und zwischendrin ist die Perspektive mal etwas krumm und schief. Aber das sind Kleinigkeiten, die kaum auffallen.

„Mila Superstar“ erscheint – wie oben bereits erwähnt – bei Egmont Manga in einer Luxury Edition. Diese vereint die ehemals 12 Bände in vier Hardcover-Bücher mit je um die 500 Seiten. Am Ende von Band 1 gibt es einen kleinen Exkurs über die Reihe an sich und auch auf die Volleyball-Regeln, die sich über die Jahre geändert haben, wird nochmal ausführlich eingegangen.

Christian Süßmeier

Chikako Urano
Mila Superstar 01
Originaltitel: ATTACK NO. 1
Übersetzt von Yuko Keller
TEgmont Manga November 2021 512 Seiten
ISBN 9783770442744 € 25,00

„Mila ist 12 Jahre alt und lebt im fernen Japan…“ – wer diese Liedzeilen nun vervollständigen kann und inbrünstig weitersingt, sollte sich sofort den ersten Band von „Mila Superstar“ in der Luxury Edition holen. Denn Egmont Manga hat den Comic von Chikako Urano nun erstmals in Deutschland veröffentlicht, und das in einer wirklich schicken Hardcover-Variante.

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Interview mit einem Vampir

von am 10. Januar 2022 Kommentare deaktiviert für Interview mit einem Vampir

Anne Rice
INTERVIEW MIT EINEM VAMPIR
Karl Berisch (Übersetzer), C.P. Hofmann (Übersetzer)
Blanvalet Taschenbuch Verlag (18. Oktober 2021)
Taschenbuch: ‎480 Seiten
ISBN-13: ‎ 978-3734110672

Die im Oktober 2021 erschienene und überarbeitete Neuausgabe von INTERVIEW MIT EINEM VAMPIR liegt in meinen Händen. Dies ist mein zweiter Kontakt mit dem Vampir Louis. Ich spüre die Prägung des Einbandes in meinen Fingern und denke: "Schönes Cover. Tolle Übersetzung. Grandiose Geschichte!".

Als nächstes erinnere ich mich an den Film. Mitte der 90-er Jahre kam der gleichnamige Film in die Kinos. Mein Erstkontakt mit Louis. Der Film beeindruckte mich damals sehr, eine neue Idee, eine neue Handlung, das Leben, Erleben und Fühlen eines Vampirs. Schöne Bilder aus der Zeit Ende des 18. und im 19. Jahrhundert. Toll besetzt und gespielt mit Brad Pitt, Tom Cruise, Christian Slater, Kirsten Dunst, und Antonio Banderas.

Bereits vor einigen Tagen fragte ich in meinem Bekanntenkreis einmal nach dem Buch und nach dem Film und ich war erstaunt, dass die befragte "jüngere Generation" (Anfang 30 und jünger) weder den Film, noch das Buch kannten. Ich vermute, dass heutzutage fast alle jüngeren Leser mit der Geschichte (insbesondere mit dem Buch) bislang noch nicht in Kontakt gekommen sind. Schade.

Ich meine: Die nun vorliegende Neuausgabe vom Blanvalet Taschenbuch Verlag (10/2021) kann und darf diesen Missstand ändern!

Sowohl der Film, als auch das im Jahr 1976 erschiene Buch durchbrechen Klischees von früheren Vampirromanen (die von Bram Stokers Dracula geprägt wurden), was mich auch heute noch begeistert.

Der Vampir Louis schildert im Buch sein Leben aus der Ich-Perspektive. Louis kam mit seiner Familie aus Frankreich nach Louisiana, um in der Nähe von New Orleans am Mississippi eine Indigoplantage einzurichten. Eines Nachts im Jahr 1791 wird er von einem Vampir, Lestat, angegriffen, der ihm beinahe das gesamte Blut aussaugt und Louis in derselben Nacht ein zweites Mal aufsucht, um ihn zu einem Vampir zu machen.

Doch nach der Verwandlung geschieht etwas Seltsames. Im Gegensatz zu Lestat hadert Louis offen mit seinem Schicksal als Untoter. Dieser Konflikt in Louis ist der rote Faden im Buch.

Ohne viel an Inhalt aus dem Buch offenbaren zu wollen, muss ich einfach ein paar Aspekte aufgreifen und "verraten", dem eben jene bewegen mich doch sehr:

Der zum Vampir gewordene Louis bewahrt sich ein Stück Lebendigkeit im Herzen, er ist im Widerstand mit seiner Natur als Totbringer und Jäger. Louis fühlt sich innerlich gefangen und unfrei, eben weil er mit seinem Leben nicht gänzlich einverstanden ist. Er sucht daher nach Sinn, Klarheit und Führung.

Louis Charakter ist sensibel und manchmal sogar von Gefühlsduselei durchsetzt. Louis kommt einfach nicht in seine Kraft, eben weil er jene ablehnt, er verharrt in der Schwäche und in seiner Abhängigkeit zu Lestat (und später zur Vampirtochter Claudia), eine Abhängigkeit, welche er mit "Liebe" betitelt und verwechselt.

Erst Louis inneren Kämpfe, seine äußeren Kämpfe und sein jahrelanger Schmerz führen den Vampir sodann in die Erkenntnis und Weisheit.

INTERVIEW MIT EINEM VAMPIR ist ein ganz besonderer "Reiseroman", der nicht nur eine Reise durch ein Jahrhundert sowie von Amerika, nach Osteuropa und nach Paris bietet, sondern zugleich auch eine Reise ins Innere des Lesers anbietet. Dieses Angebot kann man annehmen, muss man aber nicht. Auch wenn der Vampirismus im Buch etwas eher Tristes, Unheilschwangeres und Schwermütiges bietet und der Leser hier oft mit Lebensschmerz, Verzweiflung und Gefühlskälte (gepaart mit manchmal überschwenglicher Romantik) konfrontiert wird, so ist INTERVIEW MIT EINEM VAMPIR gleichwohl ein wertvolles und bezauberndes Unikat, welches auf mehreren Ebenen in die Tiefe führt.

MITCH

PS: Am Ende möchte ich Gerd zitieren, der INTERVIEW MIT EINEM VAMPIR auf seine eigene Art vortrefflich auf den Punkt bringt: "Ich fands damals saugut! Das Buch, den Film und alles. Anne Rice war die Wurzel für unendlich viel. Sie ist die Mutter aller modernen Vampirmythen, angefangen vom Rollenspiel "Vampire – Die Maskerade", bis hin zu Stefanie Meyers Kuschel-schocker ;-). Was daraus geworden ist, ist mir wurscht. Die Dame hat auf immer einen Platz in Urban-Fantasy-Listen verdient."

Anne Rice
INTERVIEW MIT EINEM VAMPIR
Karl Berisch (Übersetzer), C.P. Hofmann (Übersetzer)
Blanvalet Taschenbuch Verlag (18. Oktober 2021)
Taschenbuch: ‎480 Seiten
ISBN-13: ‎ 978-3734110672

Die im Oktober 2021 erschienene und überarbeitete Neuausgabe von INTERVIEW MIT EINEM VAMPIR liegt in meinen Händen. Dies ist mein zweiter Kontakt mit dem Vampir Louis. Ich spüre die Prägung des Einbandes in meinen Fingern und denke: "Schönes Cover. Tolle Übersetzung. Grandiose Geschichte!".

Als nächstes erinnere ich mich an den Film.

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Hinter den Kulissen 14 – was bringt das neue Jahr?

von am 7. Januar 2022 6 Kommentare

Schande über mich! Ich habe vor lauter Zahlenwirrwar Oliver L. vergessen. Sträflich! mit fast 50 fundierten Beiträgen zu klassischen Comics und Phantastik ist er natürlich fester Bestandteil. Ich kann mich nur entschuldigen und darauf verweisen, dass viele Arbeiten gestückelt und zwischendurch erledigt werden müssen. Irgendwo zwischen zwei Kopien meiner Liste bist du dann rausgefallen…

Mit dem ersten Audiofile 2022 beginnen wir das Jahr als kleinen Einblick und Ausblick. Böse Zungen könnten von einer meiner berüchtigten Fülselfolgen sprechen, aber ich erkläre euch, warum das nicht so ist und warum es doch so ist. Ich hoffe ihr habt zum ersten mal in 2022 Spaß mit unserer Freitagsunterhaltung.

In der Tradition der Adventsbeiträge auch hier eine kleine Liste mit relevanten Links. Auch wenn es viel um Internes geht…

1. Die gelegentlichen Helferlein, die so im Bereich bis 10 Beiträge liegen:

Durian Khaar, Penny Lane, Chainsaw, Ijon Tichy, Matita, Powaqqatsi, Christian Süßmeier tja und natürlich Andre als Ex Captain und Sarah als aktuelle First Officer

2. Regelmäßige Autoren im Bereich zwischen 10 und 100:

außer Konkurrenz läuft da natürlich Hermke mit immerhin 27, dessen Klassischen "Lesetipps eines alten Buchhändlers" ich irgendwann einmal hochgestellt habe,

dann folgen in aufsteigender Reihenfolge Mitch mit 17 seiner Lieblingsbücher, Markus T mit 20 Rezis und der tollen Idee zu "Parallelen" die wir damals im ersten Lockdown entwickelt haben…, KaZu mit 30 Spieletipps begleitend zur Spielbar, Ulli mit immerhin 46 ihrer Cineworld Kinonews, Hiltja mit 80 Spieletipps und den Artikeln für das Central Kino und Mister Endres mit bisher 82 seine Krimi, Thriller und Comic Beiträge.

3. Und dann noch Bernie mit 100, Horst mit 220 und ich

Außerdem solltet ihr euch den GCT vormerken, sowie den Comic Salon Erlangen… 2022 könnte nämlich wieder etwas mehr Normalität auf uns zu kommen…

 

Schande über mich! Ich habe vor lauter Zahlenwirrwar Oliver L. vergessen. Sträflich! mit fast 50 fundierten Beiträgen zu klassischen Comics und Phantastik ist er natürlich fester Bestandteil. Ich kann mich nur entschuldigen und darauf verweisen, dass viele Arbeiten gestückelt und zwischendurch erledigt werden müssen. Irgendwo zwischen zwei Kopien meiner Liste bist du dann rausgefallen…

Mit dem ersten Audiofile 2022 beginnen wir das Jahr als kleinen Einblick und Ausblick. Böse Zungen könnten von einer meiner berüchtigten Fülselfolgen sprechen,

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Die Berechnung der Sterne

von am 5. Januar 2022 Kommentare deaktiviert für Die Berechnung der Sterne

Mary Robinette Kowal
DIE BERECHNUNG DER STERNE. Roman.
Ü: Judith C. Vogt
(The Calculating Stars / 2018)
München, Piper, 2022, 506 S.
ISBN 978-3-492-70597-4 / Klappenbroschur / 18,00 Euro

Früher einmal – in den „guten alten Zeiten“ – konnte man zielsicher ans Regal mit den Heyne-Taschenbüchern treten, wenn man nach den HUGO- oder NEBULA-Preisträgern und deren Texten suchte. Inzwischen sichern sich die Herausgeber vieler anderer Verlage in Deutschland diese Titel.
Aktuellstes Beispiel ist der Roman DIE BERECHNUNG DER STERNE von Mary Robinette Kowal, dessen deutsche Ausgabe bei Piper erschienen ist. Den Einband jedenfalls ziert der Hinweis auf sowohl HUGO-, wie NEBULA- und LOCUS-Award (und dabei wird der SIDEWISE-Award sogar noch unterschlagen).
In THE CALCULATING STARS (so der OT von 2018) erzählt Kowal eine unglaubliche und faszinierende Alternativweltgeschichte der Raumfahrt, die dieses Mal von weiblichen Heldinnen bestimmt wird. Angeregt sicherlich auch durch die realen „Hidden Figures“, die für die NASA als Computer-Ersatz arbeiteten, dreht Kowal den Spieß einfach um und zeigt den Herren der Schöpfung, dass eine kleine Änderung im Verlauf der Geschichte wirklich ALLES verändern kann …
Das von Judith C. Vogt übersetzte Buch hinterlässt jedenfalls den Eindruck, dass da durchaus noch einige (deutsche) Science-Fiction-Preise hinzukommen könnten.

Horst Illmer

Mary Robinette Kowal
DIE BERECHNUNG DER STERNE. Roman.
Ü: Judith C. Vogt
(The Calculating Stars / 2018)
München, Piper, 2022, 506 S.
ISBN 978-3-492-70597-4 / Klappenbroschur / 18,00 Euro

Früher einmal – in den „guten alten Zeiten“ – konnte man zielsicher ans Regal mit den Heyne-Taschenbüchern treten, wenn man nach den HUGO- oder NEBULA-Preisträgern und deren Texten suchte. Inzwischen sichern sich die Herausgeber vieler anderer Verlage in Deutschland diese Titel.
Aktuellstes Beispiel ist der Roman DIE BERECHNUNG DER STERNE von Mary Robinette Kowal,

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Bakemonogatari

von am 3. Januar 2022 Kommentare deaktiviert für Bakemonogatari

Ishin Nishio
Bakemonogatari
TOKYOPOP GmbH, Hamburg, September 2021, 184 Seiten
ISBN 9783842069671 € 6,99

Die „Monogatari“-Reihe besitzt einen Charme, dem sich sich nur wenige Anime- und Manga-Anhänger entziehen können. Während die Reihe in Japan schon seit 2005 Bestehen in Form einer Light Novel, also eines bebilderten Romans, hat, war der Westen wieder mal eher ein Spätzünder. Und somit dauerte es einige Jahre bis man auch hierzulande in den Genuss der übersinnlichen Reihe kommen konnte.

Dabei wird einem der Einstieg gar nicht so leicht gemacht. Denn mittlerweile gibt es unzählige Staffeln und Serien dazu, die auch nicht unbedingt in chronologisch richtiger Reihenfolge erschienen sind. So muss man also erst einmal das Internet bemühen, um herauszufinden, mit welcher Reihe man starten sollte.

Einig sind sich als Einstieg alle bei „Bakemonogatari“, welches nun seit Sommer auch im Tokyopop-Verlag erscheint und mittlerweile bei Band 3(von bisher 15) angelangt ist. Wie auch schon im Anime verfolgen wir hier die Erlebnisse des Vampir-Teenagers Koyomi Araragi, die allesamt einen mystischen und übernatürlichen Twist haben. In Band 1 dreht sich zum Beispiel alles um seine Mitschülerin Senjogahara, die ihr Gewicht verloren hat. Also im wahrsten Sinn des Wortes. Und zwar an eine Krabbe…ja, eine Krabbe. Letztlich bietet er ihr Hilfe an, denn sein „Mentor“ Meme Oshino könnte das Ganze vielleicht wieder gerade biegen.

Schon die Geschehnisse aus Band 1 machen klar, mit welch einer außergewöhnlichen Serie man es hier zu tun hat. „Bakemonogatari“ durchbricht dabei die gewohnten Erzählstrukturen und bietet auch optisch einige spannende Einfälle, vor allem arbeitet man – ähnlich wie die Anime-Serie – viel mit japanischen Schriftzeichen. Aber keine Bange…die deutsche Übersetzung macht hier einen ordentlichen Job und erklärt die Zusammenhänge.

Generell ist „Bakemonogatari“ optisch ein Fest. Das liegt vor allem an Zeichner Oh!Great, den man hierzulande sicherlich vor allem durch „Tenjo Tenge“ kennen dürfte. Und auch in dieser Reihe darf er seine Stärken voll ausspielen. Die Bilder sind detailliert, die Figuren dynamisch und anatomisch korrekt – soweit das ein Manga zulässt – und ein bißchen Fanservice darf auch nicht fehlen.
Wer auf der Suche nach einem außergewöhnlichen Manga ist, sollte sich „Bakemonogatari“ definitiv holen. Es lohnt sich!

Christian Süßmeier

Ishin Nishio
Bakemonogatari
TOKYOPOP GmbH, Hamburg, September 2021, 184 Seiten
ISBN 9783842069671 € 6,99

Die „Monogatari“-Reihe besitzt einen Charme, dem sich sich nur wenige Anime- und Manga-Anhänger entziehen können. Während die Reihe in Japan schon seit 2005 Bestehen in Form einer Light Novel, also eines bebilderten Romans, hat, war der Westen wieder mal eher ein Spätzünder. Und somit dauerte es einige Jahre bis man auch hierzulande in den Genuss der übersinnlichen Reihe kommen konnte.

Dabei wird einem der Einstieg gar nicht so leicht gemacht.

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Silvesteransprache – ned ganz bös awer scho deudlich

von am 31. Dezember 2021 1 Kommentar

Nummer 15 – Silvesteransprache – gudn Beschluss.

Letzte Woche habe ich ja bereits erwähnt, dass einiges raus muss. Nicht aus dem Laden (oder doch, auch!), sondern aus meinem Kopf. Mein Therapeut Prof. Dr. Abdul Nachtigaller warnt, ich könnte sonst im Schmalzsee eine schlechte Idee ausbrüten… Deswegen heute mal wieder eine Glosse. Und nein, ich bin nicht der Stollentroll, ich bin der Pistenbulli. Um meine Zunge adäquat zu lösen, habe ich bereits vor 24:00 Uhr einen kräftigen Schluck von "Gerd Garstigem Blubberwasser" zu mir genommen. Danke dafür an Santa Skeleton Man and Spellarella!

(…wie immer zum hören und mitlesen oder lesen und mithören, ganz wie ihr wollt):

Vom Låden und vom Leben
(audiofile #15: Silvesteransprache)

So a Jahres Abschluss Reedn is so a Sach. Gråd weil wemma innem Lådn schaff dud, in mein Fall annoch demm, wo mer ghörd, is mer ja gwasi a dem Umsadds verpflichded. Des hässd awer a, dassmer ned immer so reed dürf, wie mer måch. So gibbds hald folgerichdich a an muldiblen Gerd. Weil brifaad däd ich scho ab und an gern amål annerschders reed. Blooss innem Kondexd midn Lådn dürff ich hald ned. Hädd mer scho zwä Bersönlichkeidn. Awer die dun sich nadürlich jeweils noch amål aufschbald. Weil sowohl der briffaade Gerd bladzs uf der ennen Seid immer amål widder raus und brülld, dasser middlerweile null Dolleranz mehr had, annererseids fehlds nacherd a widder an Konsegwenz weil irchendwer, wo eim håld wichdich is widder den dodåln Dummfuch verzähl dud. Und im Gschäffd, wo mer hald a widder dibblomaddisch sei MUSS, bladzds hald a raus, wenn irchend so a Broffozierdebb sein Rüssel neischdeggd und frächd, ob mer bei uns echd a Mauldäschli draach muss. Echd. Jeder dürf sei Meinung hamm. Awer Meinung is Meinung und sedzd ja a scho Voraus, dass mer sich die Meinung gmachd had. Blöde Broffokazion is hald was annersch. Richdich Bladz is nadürlich auch dann ned wirglich legidiem. Im Lådn.

Ännziche Ausnahme is mei fränggische Glosse. "Vom Lådn und vom Lebn". Ihr kennds ja scho. Und was wär besser für geeichned, annem Silfesder noch amål a weng des Jåhr refü bassier zum lass, als wie genau dess Formåd. Ich habbs ja am Heilichn Amnd scho angedeuded. Edz isses awer nochamål annersch.

Es gibt nämmlich heud vorallm a bår Sachn, üwer die ich ned red möchd. Sädz, die wo ich in denne ledzdn Zwä Jährli eefach zu ofd ghörd habb.

Bassend zu meine vier Bersöhnlichkeidn gibds nacherd a vier Sachn, üwer die ich ned redn måch.

1) Des is zum erschdn die Gschichd, mid der Ledålidäd vo demm Coffid. "Mir sin eh scho zu viel Leud uff derre Weld. Des Coffid driffd eh nur a bår ålde und schwache. Is ja nix Unnaddürlichs. Gibbds immer widder."

Wie gsachd, des is die erschde Sach, üwer die ich NED(!) red möchd, a wenn mir die brinzibielle Üwerlechung scho gloar is. Ich bersönlich bin hald ganz froh, dass unnere moralischn Schdandards sich in denne ledzdn hunnerd Jåhr a weng verännerd hamm. Deswechn üwerlass ich des denne, wo allweil immer noch im Gesdern leb du oder woll. Ich hadd hald ghoffd, dass soa Disskussion üwer den Weerd oder Unweerd vo Leem nimmer gführd werrn müss.

2) Zumm zwäddn måch ich ned üwer des Genzeuch un die Farmaleud redd. Dass mer nacherd nimmer schwanger werrn kå und was wäss ich ålles. Da müssd ich ja noch weider zurück in die Vergangenheid. Gloar isses, dass die Geldsäggl vo dere Konzernle scho glimber du. Awer glimbern duds in unnerer Weld heud hald üweråll. Also üwerlass ich des hald denne, wo ihr muldible Sklerose liewer mid a bår Zuggerkücheli behandl du, als wie mid Coffaxxone.

3) Driddns werd ich ned üwer Schdochasdigg, Schdaddisdigg und wissenschafdliche Abhandlungen reed. A wenn Madde und gråd Wahrscheinlichkeidszeuch und Schbieldeorie scho a weng a Schdeggnbferd vo mir sinn. Des lass ich lieber denne, wo schdändich mid sowas um sich schmeiß du, awer kee Ahnung hamm. Ned vo wissnschafdlichem Arrbeidn, ned von Schdaddisdiggn. Die wo die Wordde Wahrscheinlichkeidsraum odder Fariable noch nedd amål khöörd hamm. A guude Freundin, die wo üwrigens grad im bassenden Bereich Forschung und Medizin schaff dud, hadd sich für so enn amål die Müh gmachd, wechn so enner Sach amål richdich zum rescherschier. Had dem die vollschdändiche Forschungsarbeid wo der e ennziche Grafigg zidierd hadd kommendierd und in endschbrechend eefache Worde gebrachd, damid des verschdändlich wird. Had sich ihr ganzes Wochenend um die Ohren gehaun. Wolld der awer dann går ned wiss. Hadd scho neue noch viel brrissandere Faggdn ghabbd. Deswechn will ich da a nimmer drüwer redd.

4) Zum virrdn måch ich a ned üwer Schdaadsgewald un dodalidäre Reschieme redd. Da muss mer bei uns eichndlich goar ned drüwer redd. Dess üwerlass ich liewer denne neue rechde Freiheidshüder. Die wissn ja eh, wie dess am besdn gehd. Is håld a weng befremdlich für mich, dass die des edz blödzlich im Rollndausch vo derre Seide verarchumendier du.

Awer, wie gsåchd. Üwer des Zeugs will ich ja ebn NEDD reed. Ich will nämmlich går nimmer üwer so Zeuch reed und a ned mid Leud, wo so Zeuch verzapf du. Mir is scho gloar, dass es ned bloos die Debbe sin. Da sin a jede Menge eefach blos ängsdliche oder hald sgebbdische Leud dabei. Mid denne kammer scho noch weider reed.

Und wenn enner nüchdern un sachlich üwer Schdadisdign, Fallzahln, Ledalidäd un damid einhergehenden subjeggdievn Endscheidungen red will, nacherd is dess scho besser, wie dess, wass unner Bollidigger im Wahljår gmachd hamm. Genau des ummen heisn Brei Rumgeeiere vo denne führd ja gråd a widder zu Unsicherheid und Diskussionen.

Deswech will ich a ebn zu denn vier Büngdli nix verzähl.
Im Gechnzuuch will ich blos vier Fråchn schdell und a gleich mei Andworrd. Hörd gud zu und lassd euch Zeid mid euern Andworrdn.

Erschdns: Was bedeuded Freiheid? Also die indiffiduelle Freiheid, wo für uns heud Schdandard is? Is dess echd blos des Rechd, jede scheiß Serie schdriem zum könn? Is des echd nur des Rechd, jeds Jåhr des neusde Schmaadfon zum käff könn? Un dass unner Nahrungsmiddl und was wäss ich ålles a möglichsd billich un diskaunded sinn? Dass mir Alles sofford hamm könn?

Mei Andword is, dass dess alles a Scheiß is. Freiheid für ennen gibdds ned. Des hamm scho viele große Köpf, Revoluzzer und Filosofn gemerkt und erkånnd. Freiheid gehd immer a nur mid der Bereidschaffd zamm, a Verandwordung zum üwernehm. Die heud gängiche Inderbredazion von Freiheid is in Wirglichkeid widderliche assoziale Echomanie.

Zweddens: Was bedeuded eichndlich Demoggradie? Hässd des, dass innerer Demmograddie nix beschdimmd werrn dürff? Dasses kenne Endscheidungen gebb dürff, wo ned jeder måch? Dassmer kenn zu was zwing dürf?

Mei Andword is, dass mer des ned mach müssd, wenn die Einsichd, wo die Filosofn da ghabbd hamm ned schdimm würd. Demoggradie is zwar scho die Rechierung des Volges, genauer gesåchd des Schdaadsvolges. Awer die Recheln, wo dann hald aufgschdelld werrn, geldn dann hald a für dess Volg. Des gild in der Esdevauo genauso, wie wo annersch. Wenn alle Leud sinnvoll fåhr würdn, nacherd bräuchd mer ned üwerall die Schildli und vor allem kä kosdnbflichdiche Foddokäsdle. Wenn also die Mehrheid des Schdaadsvolges FÜR enne Sache is, nacherd gild des hald a fürs ganze Schdaadsvolg.

Driddens: Habbds ihr eichndlich a Ahnung, was Gemeewohl bedeudn dud? Also dass unner Schdaad genauso wie jeder vo uns Glennen da a a Verbflichdung had? Dem Gemeewohl gechnüwer?

Guud, da hadds in ledzder Zeid a a reladief blöde Verschiebung im Verschdändnis geem. Awer wenn mer edz amål so schbinnerde Pförz und kabbidalisdische Auswüx weglass, und des amål eefach blos udalidarisdisch bedrachd, nacherd is des dodål eefach definierd. Mir sin verbflichded und der Schdaad soll dess a durchsedz, dafür zum sorch, dasses enner möglichsd großn Grubbe von Leudn möglichsd gud gehd. Im obdimålen Fall hald alln. Wenn enner also auf seim Rechd bochd, irchndwas zum mach, oder ned mach, zum hamm, oder was wäss ich, was genau dieser großen Grubbe oder annersch vielen annern Grubbn schad würd, nacherd dürff er dess hald eefach ned.

Virrdens: Glebbd ihr dasses an der Zeid is, dass mir unner normales Leben wieder zurückbekomm du? Dass die Kinner wieder nei die Schul geh könn? Dass mir unner Gasdro widder zurückhamm, a die Kneibe ums Eck fürs Feieråmndbier? Dass mir unner Kuldur egal wie subbich se a sei måch widder ausleb könn? Dass mer ned jedsmal zammzuck müss, wenn enner neben uns hust muss?

A da habb ich a bersönliche Andword: Ich glebb, dass mir des alle wolln. Nacherd muss mer hald a amål auf sei Rechd zum rummspinn verzichd un dem Haubdkonsens folg. Den solld mer nämmlich nie ausm Aach verlier. A wenns a bår Leud gibbd, a bei denne Schbezialisdn, wo annere Meinungen verdreed du, is der üwerwäldichende Deil vo denne, wo was davon verschdee du in der Sache einich. Und a in der breidn Befölgerung herrschd a einhelliche Meinung.

Es gibbd a Zeid, wo mer sei achdesechzicher Gen widder randalier lass dürf. Es gibbd a Zeid, wo mer hinderfråch muss, was gud und was ned gud war. Awer es gibbd a eefach amål a Zeid, wo mer die Arschbäggli zammkneif muss und sMaul häld. Obachd. ned zumm verwechsl. des gild ned für unner Volggsverdreder vor der Wåhl. Die hamm des a falsch verschdanne. Des gild für uns. Fürs Schdaadsvolg.

Rumdiskudier – ohne jedn Blån dörff mer am Schdammdisch. Dafür is der nämlich da. Und rumdiskudier dörff mer in der Wissnschaffd a. Des hässd dann Disskurs. Awer dann muss mer hald a wissnschafdlich bleib. Und sei. Des hässt, enn Blån hamm, von derre Maderie. Sonsd is besser, ma häld die Glåbbe.

Be ess. Feisbuck is kä Schdammdisch und des Nedz is kei wissendschafdliche Abhandlung.

Bebe ess. Warum ich dess heud alles gsachd hab? Weil ich endlich widder a weng Normalidäd will. Weil ich mir dess fürs nächsde Jahr innich wünsch du. Weil ich glebb, dass mir dess nur schaff könn, wenn mir eefach edz alle amal mach du, was die üwerwäldichende Mehrheid vo denne Leud, wo was davon verschdeh du für den ennzich gangbårn Weech haldn du. Wenn mir nedd schdändich Kinnergardnneidgeblärre rauslass und uns geechn jedn Scheiß reflexatrdich zur Wehr sedz. Bähh, dess is unfähhr! Der dürf was, was ich nedd dürf! Und wenn mir uns lieber als geschlossene Frond hinner die eh scho genüchnd schwierichn Endscheidungen vo unnern Bolliddigern schdell du. Kenner will uns schadn, kenner will uns was wegnemm. Mir griechn was gschenggt! Imbfschdoff in Hülle und Fülle. Umsondsd. Des is a Brifilleech und kei Zwangsmaßnahme. Wie gsachd, lieber a gschlossene Frond FÜR den Kampf um unnere Normallidäd, als wie irrwidzige Schdrasnschlachdn im Namen vo irchndwas, was a dodåler aufgebauschder Grampff is.

Ich wünsch mer für 2022 a Rückkehr zum normaln Leben. Für die Schulkinner, für die Bfleecher, für die Gasdro, für Konzerrde, für uns alle und für unner Leben. Dafür is so a glenner Bieks echt ned zu viel. Und glebbds oder ned, awer die, wo des Zeuch gmachd hamm, sin zwår scho kabbidalisdische Aasgeier, awer a brilliande Leud, wo wissn, was se machn. Dass mir ned noch viel diefer in derre Miseere drinnsidz, hammer genau denne zum verdangg. Sedzd des ned aufs Schbiel. dasses so is, wies edz is. Nämmlich ned so schlimm, wies sein könnd!

Ich wünsch euch allen da draußen nen subber Amnd unna wundervolles neus Jåhr. Tschau, arrfiderdschi, euer Gerd und bis bald beim frändlie neibarhudd comicdieler!

Thema: Glosse

Sprecher: Gerd

Nummer 15 – Silvesteransprache – gudn Beschluss.

Letzte Woche habe ich ja bereits erwähnt, dass einiges raus muss. Nicht aus dem Laden (oder doch, auch!), sondern aus meinem Kopf. Mein Therapeut Prof. Dr. Abdul Nachtigaller warnt, ich könnte sonst im Schmalzsee eine schlechte Idee ausbrüten… Deswegen heute mal wieder eine Glosse. Und nein, ich bin nicht der Stollentroll, ich bin der Pistenbulli. Um meine Zunge adäquat zu lösen, habe ich bereits vor 24:00 Uhr einen kräftigen Schluck von "Gerd Garstigem Blubberwasser"

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Unten am Fluss – Watership Down

von am 29. Dezember 2021 Kommentare deaktiviert für Unten am Fluss – Watership Down

Richard Adams
UNTEN AM FLUSS (WATERSHIP DOWN)
Egon Strohm (Übersetzer)
Ullstein Taschenbuch
Taschenbuch : ‎656 Seiten
ISBN-13 : 978-3548290157

Eigentlich hätte ich das Buch UNTEN AM FLUSS – WATERSHIP DOWN schon vor Jahrzehnten lesen müssen!

Denn der gleichnamige Zeichentrickfilm aus dem Jahre 1978 hatte mich als Kind in tiefsitzenden Schrecken versetzt! Dieser Film ist aus meiner Sicht nichts für Kinder, er ist – anders als das Buch – grausam. Und so lebte ich seit über 35 Jahren immer mit einem bitteren Geschmack im Mund, wenn ich an WATERSHIP DOWN dachte, dabei die schlimmen Bilder meiner Kindheitserinnerung und üblen Leiden der Kaninchen vor Augen.

Warum auch immer, aber vor Kurzem war es dann soweit, meine Frau fand das Buch gebraucht und kaufte es mir, eben weil ich immer mal wieder so zerrissen über den alten Trickfilm gesprochen hatte. Um es vorwegzunehmen: Das Buch gab mir die Chance, den (für mich albtraumhaft empfundenen) Film restlos zu vergessen. Und so begann ich Adams´ WATERSHIP DOWN zu lesen und schon nach wenigen Seiten hatte die Geschichte sich für mich neu geschrieben und mich ergriffen:

Gemeinsam lebte ich als Kaninchen zusammen mit den Kaninchenbrüdern Hazel und Fiver im Sandleford-Gehege. Ich durfte dabei sein, als Hazel mit einer Gruppe von Kaninchen dem Gehege entfloh, einer Vision von Fiver folgend. Zusammen mit meinen Kaninchenfreunden durchstreifte ich von Frühling bis Herbst das Land auf der Suche nach einem neuen Zuhause Richtung Süden. Nicht nur allerlei Gefahren (man beachte, dass bereits die Überquerung eines Flusses für ein Kaninchen eine ganz große Sache ist, ganz zu schweigen von den vielen Feinden, wie Wiesel, Katze, Fuchs & Co.) galt es zu meistern, sondern auch andere Kaninchen-Gehege zu erforschen. Auch durfte ich an der Weltanschauung der Kaninchen rund um den Gott Frith und den Helden El-ahrairah teilhaben. Schlußendlich mussten wir gemeinsam unser neues Gehege finden, aufbauen und gründen, was ein gewaltiges Vorhaben implizierte, denn wir brauchten Weibchen aus einem fremden Gehege und damit fing dann der große Ärger erst richtig an!

WATERSHIP DOWN ist aus meiner Sicht ein richtig guter Roman, d.h. ein Buch, welches schlichtweg schön geschrieben ist, vor allem die Naturbilder und das authentische Miteinandersein der Kaninchen gehen ins Herz. So kann das Buch nicht nur für Erwachsene, sondern auch gerne für jüngere Leser als Lektüre dienen (der gleichnamige Zeichentrickfilm aus dem Jahr 1978 schrumpft im Schatten des Buchs zur Bedeutungslosigkeit). Das Buch war von Adams nämlich ursprünglich als spannende Abenteuergeschichte für Kinder und Jugendliche gedacht, die Handlung lässt aber weitergehende "erwachsene" tiefe Interpretationsansätze zu:

Denn nur das Buch zeigt eindrücklich, dass es in einer Gesellschaft Vielfalt sowie Alles und Jeden in ausgewogenem Maße braucht: Es braucht einen Fiver, den Visionär, der neue Wege zeigt, es braucht einen Hazel, den Führer, der den neuen Weg voraus geht und Verantwortung übernimmt, es braucht einen Blackberry, den Andersdenker und Erfinder, der Möglichkeiten auf dem Weg erkennt, es braucht auch einen Bigwig, den Krieger, der allen Widrigkeiten zum Trotz die Hindernisse auf dem Weg freiräumt, und es braucht – und dies ist mir hier ganz besonders wichtig – auch einen Dandelion, den Geschichtenerzähler, der auf dem Weg für das seelische Wohl des Geheges (der Gesellschaft) verantwortlich ist.

Wir Menschen brauchen – wie die Kaninchen auch – unsere Geschichten und Bücher sowie unsere Buchläden, echte Kultur mit inspirierenden Helden, ansonsten verdursten wir, zwar nicht körperlich, aber seelisch.

WATERSHIP DOWN macht uns Mut, trotz der Unwirtlichkeiten im Leben immer weiter zu gehen und bewässert im Herzen des Lesers das Urvertrauen in dessen Selbst. "Weisheit wird auf dem unwirtlichen Hügel gefunden, El-ahrairah, wohin keiner zum Fressen kommt, und auf der steinigen Böschung, wo das Kaninchen vergebens ein Loch kratzt." (Adams, UNTEN AM FLUSS, List 2008, Kapitel 31, S. 392)

WATERSHIP DOWN war das erste und zugleich erfolgreichste Buch von Adam; die weltweite Gesamtauflage wird auf über 50 Millionen Stück geschätzt. Der namengebende Hügel Watership Down existiert wirklich und zwar im Norden von Hampshire gelegen.

Meine letzten Worte klaue ich der Zeitschrift "Der Spiegel":

"Dieses Buch hat es verdient, unsterblich zu werden."

MITCH

Richard Adams
UNTEN AM FLUSS (WATERSHIP DOWN)
Egon Strohm (Übersetzer)
Ullstein Taschenbuch
Taschenbuch : ‎656 Seiten
ISBN-13 : 978-3548290157

Eigentlich hätte ich das Buch UNTEN AM FLUSS – WATERSHIP DOWN schon vor Jahrzehnten lesen müssen!

Denn der gleichnamige Zeichentrickfilm aus dem Jahre 1978 hatte mich als Kind in tiefsitzenden Schrecken versetzt! Dieser Film ist aus meiner Sicht nichts für Kinder, er ist – anders als das Buch – grausam. Und so lebte ich seit über 35 Jahren immer mit einem bitteren Geschmack im Mund,

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Die Weltenschöpfer

von am 27. Dezember 2021 6 Kommentare

Charles Platt
DIE WELTENSCHÖPFER.
Kommentierte Gespräche mit Science-Fiction-Autorinnen und -Autoren. Band 1.
Übersetzt von Frank Böhmert, Andreas Fliedner, Horst Illmer, Bernhard Kempen, Matita Leng, Jasper Nicolaisen, Michael Plogmann, Erik Simon & Simon Weinert
(DREAM MAKERS Vol. 1 / 1980)
Berlin, Memoranda, 2021, 360 Seiten
ISBN 978-3-948616-60-1
Klappenbroschur

„Ich wollte etwas über Science-Fiction-Autoren wissen.“ (S.9)

So wie Charles Platt ergeht es vielen Leserinnen und Lesern, doch die wenigsten von ihnen haben je Gelegenheit, diese Neugier in einer persönlichen Begegnung oder einem langen Gespräch zu befriedigen. Platt dagegen gelang es um das Jahr 1980 herum mit gleich sechzig seiner Kolleginnen und Kollegen sehr ausführliche Interviews zu führen (Und auch wenn früher nicht alles besser war – die damalige Interview-Kultur bleibt unerreicht.) und diese in zwei voluminösen Bänden zu veröffentlichen.

Allerdings hatte der damals 35-jährige Engländer den Ehrgeiz, nicht nur das Gespräch, sondern auch die Umstände zu dokumentieren, die vor, während und nach den Interviews herrschten. Und so sind es gerade die sehr persönlichen Eindrücke und Kommentare von Platt, die das Besondere an den WELTENSCHÖPFERN ausmachen.

Wie er in der eigens für die deutsche Ausgabe geschriebenen Einführung darlegt, waren es spannende Zeiten damals und die Science-Fiction-Autoren (plus einiger weniger Autorinnen), die er besuchte, waren die Altmeister des sogenannten „Goldenen Zeitalters“ (wie etwa Isaac Asimov, A. E. van Vogt oder Frederik Pohl) und einige ihrer aufstrebenden, oftmals unbotmäßigen und respektlosen „Erben“ (zum Beispiel Harlan Ellison, Norman Spinrad und Philip K. Dick).

Von ihnen will er wissen, wie sie schreiben, welche Umstände sie zur Science Fiction brachten, ob sie davon leben können, welche Vorstellungen sie von ihrer Schriftsteller-Karriere hatten und jetzt haben; aber er fragt auch nach ihren Beziehungen zur Welt außerhalb des Genre-Ghettos, nach gescheiterten Ehen, nach Haustieren, musikalischen Vorlieben und ihrem Drogenkonsum. Und obwohl es auch für ihn selbst manchmal so wirkt, als würde er gleich rausgeworfen, bekommt er dann doch Antworten auf all diese Fragen.

Der Großteil dieses ersten WELTENSCHÖPFER-Bandes ist, in der (teilweise recht freien) Übersetzung von Ronald M. Hahn, 1982 unter dem Titel GESTALTER DER ZUKUNFT auf Deutsch erschienen – trotzdem liegt hier ein völlig neues Buch vor. Es ist nicht nur so, dass die Beiträge von einer ganzen Reihe hervorragender Übersetzer neu übertragen wurden, sondern Charles Platt hat sie auch im letzten Jahr nochmals überarbeitet und zu den meisten von ihnen ein neues Nachwort (hier „Historischer Kontext“ genannt) geschrieben, in dem er sich zurückerinnert und die verstrichenen vierzig Jahre Revue passieren lässt.

Sie wollen etwas über Science-Fiction-Autoren wissen? Greifen Sie zu!

Horst Illmer

Charles Platt
DIE WELTENSCHÖPFER.
Kommentierte Gespräche mit Science-Fiction-Autorinnen und -Autoren. Band 1.
Übersetzt von Frank Böhmert, Andreas Fliedner, Horst Illmer, Bernhard Kempen, Matita Leng, Jasper Nicolaisen, Michael Plogmann, Erik Simon & Simon Weinert
(DREAM MAKERS Vol. 1 / 1980)
Berlin, Memoranda, 2021, 360 Seiten
ISBN 978-3-948616-60-1
Klappenbroschur

„Ich wollte etwas über Science-Fiction-Autoren wissen.“ (S.9)

So wie Charles Platt ergeht es vielen Leserinnen und Lesern, doch die wenigsten von ihnen haben je Gelegenheit,

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Der Nullpunkt und Die Goldenen 150

von am 25. Dezember 2021 3 Kommentare

Vorwort von Gerd
In der Weihnachtszeit schreibe ich oft laaaange Beiträge. Manchmal ist es Gejammer, manchmal Dankbarkeit und ab und an auch irgendetwas völlig anderes. Diesmal ist es noch anders. Ich überlasse das Wort nämlich MITCH, der seit in etwa diesem Jahr unsere Seite mit seinen Rezis bereichert. Dieser Elan und seine authentische Herangehensweise sind eine große Bereicherung. Sein teils nicht ganz unstrittiger, sehr persönlicher Blickwinkel weist immer wieder neue Wege und Richtungen. Jetzt hat sich MITCH an etwas sehr umfassendes gewagt, das den "normalen" Rahmen unserer Beiträge bei weitem sprengt. Genau wie meine gewohnten Worte zur Weihnachtszeit. Deswegen könnt ihr in diesem Jahr seine Gedanken zur Phantastik lesen. Nehmt euch auch diesmal Zeit. Der Artikel und die dazugehörige Liste sind zwar wiederum sehr subjektiv, aber genau das hat auch mir so viel Spaß bereitet. Titel zu finden, an die ich niemals gedacht hätte, andere zu vermissen. Ich selbst würde es nie wagen, eine solche Liste zu erstellen, genau wegen möglicher Lücken oder Geschmäcker. MITCH hat es gewagt und ich mag das Ergebnis und bewundere sein Selbstvertrauen. Lasst euch inspirieren…

Kurd Laßwitz
Bis zum absoluten Nullpunkt des Seins
Paperback. Mai 2017 – 156 Seiten; ebooknews press-Verlag
ISBN: 978-3944953533

EINLEITUNG: "150" JAHRE NACH DEM NULLPUNKT

Heute habe ich die Zahl 150 im Blick:

Denn vor 150 Jahren, im Jahr 1871, startete mit Kurd Laßwitz geschriebener Zukunftserzählung BIS ZUM NULLPUNKT DES SEINS, dem Gründungsdokument der deutschen Science Fiction, die moderne deutsche Science-Fiction. Die "150" hat also keine geringe Bedeutung.

Man möge sich vor Augen führen, dass Laßwitz‘ BIS ZUM NULLPUNKT DES SEINS aus einer Zeit stammt, in welcher Sherlock Holmes gerade einmal Teenager gewesen ist. Gleichwohl finden wir darin Internet, Schnellrestaurants, Überbevölkerung, Agrarsteppen, Psychopharmaka, Individualflugverkehr, Zukunftsluftkrieg, Energieversorgung, Bitcoin, Klimabeeinflussung, Frauenemanzipation, Raumfahrt u.v.m.. Folglich beinhaltet Laßwitz‘ Kurzgeschichte mehr an Science Fiction, als das gesamte Werk eines Jules Verne.

Auch so manch weise Worte sind in BIS ZUM NULLPUNKT DES SEINS verborgen:

"Die Nüchternen sind die allerschlimmsten Fanatiker; wenn sie sich auf die `nüchterne Überlegung´ berufen, so lügen sie. Ihre innerste Gemütslage ist eben fremd und abgeneigt den warmen Empfindungen einer ideal fühlenden Seele, die das Leben erfaßt, wie es sein soll, und nicht zergliedert, wie es ist.", vgl. Laßwitz, Traumkristalle, Moewig Verlag 1981, Bis zum Nullpunkt des Seins, S. 209.

Selbst wenn solche Gedanken schon 150 Jahre "alt" sind, können wir uns jetzt durchaus fragen, inwieweit und zu welchem Preis wir in unserer "neuen" Zeit einst uns wichtige (innen) empfundene Ideale heute einer (äußeren) nüchternen Notwendigkeit opfern?!

Und wer nach der Lektüre von BIS ZUM NULLPUNKT DES SEINS noch tiefer in den Ursprung deutscher SF gehen will, der mag sich – wie einst Jules Vernes Professor Lidenbrock – in den Mittelpunkt dessen vorwagen mit dem Titel …

Detlef Münch
150 Jahre Kurd Laßwitz´ Nullpunkt der deutschen Science Fiction am 21. Juni 1871
Taschenbuch: ‎ 224 Seiten
synergenVerlag (23. April 2021)
ISBN: ‎ 978-3946366508

An dieser Stelle ist es obligatorisch, Herrn Laßwitz ein paar gewichtige Worte nachzurufen, und zwar durch Herrn Dath:

"Laßwitz gehört zu den hellsichtigsten Wegbereitern der SF, zu den Menschen, die vor rund zweihundert Jahren eine neue Kunstform, eine neue Denkmaschine bauten, mehr: ein Kulturprinzip, das imstande war, iterativ weitere derartige Maschinen hervorzubringen oder sie in seine Dienste zu nehmen"vgl. Dietmar Dath, Niegeschichte, 2. Aufl., S. 175.

Und last but not least sage ich:

"Jedenfalls können wir heute, Ende des Jahres 2021, mit einer (doch recht tiefen) Verbeugung Richtung Herrn Laßwitz deutsche Science-Fiction feiern, heute, 150 Jahre nach dem Nullpunkt."

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Vorwort von Gerd
In der Weihnachtszeit schreibe ich oft laaaange Beiträge. Manchmal ist es Gejammer, manchmal Dankbarkeit und ab und an auch irgendetwas völlig anderes. Diesmal ist es noch anders. Ich überlasse das Wort nämlich MITCH, der seit in etwa diesem Jahr unsere Seite mit seinen Rezis bereichert. Dieser Elan und seine authentische Herangehensweise sind eine große Bereicherung. Sein teils nicht ganz unstrittiger, sehr persönlicher Blickwinkel weist immer wieder neue Wege und Richtungen. Jetzt hat sich MITCH an etwas sehr umfassendes gewagt,

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Adventskalender 2021 T-00: diesmal ein Audiofile an Heiligabend

von am 24. Dezember 2021 1 Kommentar

Dass die fränkische Glosse auch freundlich, nett und positiv geht habe ich schon bewiesen. Auch wenn in "Gerds garstiges Geblubber" das schöne Wort garstig enthalten ist, war es eh schon immer eher "wertneutral". Heute ist es weihnachtlich ;-). Also nicht weinerlich!

Danke euch ALLEN und ein frohes Fest!

! Das Copyright des kleinen Audioschnipsels liegt natürlich bei Shane MacGowan und Jem Finer.
! Ich hoffe mal, dass mein kleines Musikzitat nicht zu eng gesehen wird 😉

Außerdem gibt es in diesem Jahr erfreulicherweise keinen kompletten Lockdown an Heilig Abend und deswegen ein paar neue Bilder in der Galerie

 

 

Dass die fränkische Glosse auch freundlich, nett und positiv geht habe ich schon bewiesen. Auch wenn in "Gerds garstiges Geblubber" das schöne Wort garstig enthalten ist, war es eh schon immer eher "wertneutral". Heute ist es weihnachtlich ;-). Also nicht weinerlich!

Danke euch ALLEN und ein frohes Fest!

! Das Copyright des kleinen Audioschnipsels liegt natürlich bei Shane MacGowan und Jem Finer.
! Ich hoffe mal, dass mein kleines Musikzitat nicht zu eng gesehen wird 😉

Außerdem gibt es in diesem Jahr erfreulicherweise keinen kompletten Lockdown an Heilig Abend und deswegen ein paar neue Bilder in der Galerie

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Adventskalender 2021 T-01 "Einer geht noch"

von am 23. Dezember 2021 2 Kommentare

Kurz vor knapp. Nur noch heute und morgen. Trotzdem gibt es auch heute noch einen Tipp. Oder sogar zwei, nämlich auch den, dass ihr zwar morgen, an Heilig Abend keinen Tipp mehr bekommt. Es ist ja Freitag und Freitags haben wir auch im Dezember die Audiofiles online gestellt. Trotzdem könnt ihr natürlich auch morgen noch bei uns einkaufen und eure last Second Einkäufe tätigen. Inklusive Ladentalk und Nerdberatung 😉 Wenn das kein Tipp ist…

Trotzdem kommt hier natürlich noch ein allerletzter "echter" Weihnachtstipp:

Hall, Steven
Maxwells Dämon
Übersetzt von Kleiner, Stephan
Berlin Verlag, Berlin Oktober 2021
ISBN: 9783827014221

Seit ich damals "Gedankenhaie" gefeiert habe, habe ich mich immer gefragt, wann das nächste Buch von Steven Hall erscheinen würde und ob es mich in ähnlicher Form faszinieren könnte. Es hat lange gedauert.

Das Warten auf "Maxwells Dämon" hat sich gelohnt. Auch diesmal sprengt Steven hall die Grenzen aller Genres und reißt den Leser in einen Strudel von Gefühlen und Verwirrungen. Ganz nach dem Vorbild des schottischen Physiker James Clerk Maxwell, dessen Gedankenexperiment Grundzüge der Physik in Frage stellt. Steven Hall schafft es aber auch in diesem Roman wieder nicht nur Genregrenzen, sondern auch die Grenzen der Wirklichkeit verschwimmen zu lassen. Das Buch entwickelt während des Lesens fast so einen Einfluss auf mich, wie ihn im Buch der Autor Andrew Black auf den Hauptcharakter Tom hat. Steven Hall durchbricht die dritte Wand quasi passiv, auf Gefühlsebene. Das Buch ist eine Bildgewaltige Kollage aus Physik, Philosophie und Theologie. Manchmal hat man das Gefühl, dass ähnlich wie bei Philip Kindred Dicks Werken eine Prise bewusstseinserweiternder Stoffe dem Verständnis auf die Sprünge helfen könnte. Ich denke aber, dass man das Buch einfach nur auf sich wirken lassen muss. Ein bisschen Kopfarbeit ist sicher nötig, denn das Buch ist intelligent konstruiert, aber vor allem muss man es fühlen.

Ich lege euch Maxwells Dämon genauso inbrünstig nahe, wie damals Gedankenhaie. Aber "nur", wenn ihr meint, euch auf das Experiment einlassen zu können. Wieder ein ganz besonderes Buch. Nicht "gute Unterhaltung", sondern viel mehr. Nämlich ein einziges großes Gedankenexperiment.

Kurz vor knapp. Nur noch heute und morgen. Trotzdem gibt es auch heute noch einen Tipp. Oder sogar zwei, nämlich auch den, dass ihr zwar morgen, an Heilig Abend keinen Tipp mehr bekommt. Es ist ja Freitag und Freitags haben wir auch im Dezember die Audiofiles online gestellt. Trotzdem könnt ihr natürlich auch morgen noch bei uns einkaufen und eure last Second Einkäufe tätigen. Inklusive Ladentalk und Nerdberatung 😉 Wenn das kein Tipp ist…

Trotzdem kommt hier natürlich noch ein allerletzter "echter"

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