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Kreuzgangspiele 2022 "Zersetzung"

von am 29. April 2022 Kommentare deaktiviert für Kreuzgangspiele 2022 "Zersetzung"

Da ich ja in letzter Zeit immer wieder auch auf externe Veranstaltungen hinweise, kommt es gelegen, dass uns der Regisseur von "Zersetzung" angeschrieben hat und auf etwaige Interessensüberschneidungen hingewiesen hat. Dem ist sicher so.

"Zersetzung" ist ein außergewöhnliches und multimediales Theaterprojekt zu H. P. Lovecraft in den Regina Lichtspielen in Feuchtwangen.

Den meisten von euch muss ich die Person H.P. Lovecraft sicher nicht erläutern, trotzdem in aller Kürze die Presseinfo:

"Der Anfang des 20. Jahrhunderts lebende amerikanische Schriftsteller Howard Phillips Lovecraft gilt als einer der einflussreichsten Autoren im Bereich der phantastischen Literatur und hat dem Horrorgenre ein umfangreiches Werk aus Erzählungen und Kurzgeschichten hinterlassen. Seine Geschichten sind dominiert von einer undefinierbaren, frei flottierenden Angst vor dem Fremden, Unbegreiflichen, Okkulten, das als angsteinflößende Macht unaufhaltsam in das Leben seiner Protagonisten eindringt.
Das multimediale Projekt mit dem Titel „Zersetzung“ von Ulrich Westermann und Alexander Ourth begibt sich auf Spurensuche, tief hinein ins das zum Teil verstörende Œvre Lovecrafts – wie durch ein Labyrinth geht es durch die Geschichten, man trifft Personen, fiktive und reale, und nicht zuletzt den Autor selbst. Durch die Intensität der Texte und des Spiels entsteht eine Sogwirkung, der man sich nicht entziehen kann. Neben den Texten werden die Videoprojektionen Alexander Ourths die Inszenierung prägen.
Neben den Hautproduktionen im Kreuzgang bieten die Festspiele immer wieder experimentelle Formen des Theaters und widmen sich besonderen Autor*innen und Texten: Die multimediale Theaterperformance „Zersetzung – nach Motiven aus dem Werk von H. P. Lovecraft“ hat am 5. Mai 2022, um 20 Uhr, in den Regina Lichtspielen Premiere, weitere Vorstellungen finden am 6. Mai und am 7. Mai, ebenfalls um 20 Uhr statt."

Feuchtwangen ist von Würzburg schnell zu erreichen und ich denke, diese außergewöhnliche Inszenierung sollten wir uns nicht entgehen lassen!

Karten gibt es im
Kulturbüro,
Marktplatz 2,
91555 Feuchtwangen,
Telefon 09852 90444,
E-Mail: karten@kreuzgangspiele.de
und auf www.kreuzgangspiele.de
Marktplatz 2 91555 Feuchtwangen
Telefon 0 98 52/904-44
Telefax 0 98 52/904-260
kulturamt@feuchtwangen.de www.feuchtwangen.de

Ulrich Westermann ist bekannt für seine außergewöhnlichen Bühnenprojekte: „Die Nacht kurz vor den Wäldern“ von Bernard-Marie Koltès und „Judas“ von Lot Vekemans haben in den letzten 10 Jahren das Kreuzgang-Publikum beeindruckt und begeistert. Auch für „Zersetzung“ steht der Schauspieler wieder allein auf der Bühne. Foto: Alexander Ourth

Da ich ja in letzter Zeit immer wieder auch auf externe Veranstaltungen hinweise, kommt es gelegen, dass uns der Regisseur von "Zersetzung" angeschrieben hat und auf etwaige Interessensüberschneidungen hingewiesen hat. Dem ist sicher so.

"Zersetzung" ist ein außergewöhnliches und multimediales Theaterprojekt zu H. P. Lovecraft in den Regina Lichtspielen in Feuchtwangen.

Den meisten von euch muss ich die Person H.P. Lovecraft sicher nicht erläutern, trotzdem in aller Kürze die Presseinfo:

"Der Anfang des 20.

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Lightwood

von am 27. April 2022 Kommentare deaktiviert für Lightwood

Steph Post
Lightwood
Polar, Stuttgart 2022, 439 Seiten

Judah Cannon hat den Kopf für seine kriminelle, zudem kriminell undankbare Familie hingehalten und seine Zeit im Florida State Prison abgesessen. Als er nachhause zurückkehrt, dauert es nicht lange, bis er im Bett seiner besten Freundin Ramey aus Schulzeiten landet – und wieder in die üblen Machenschaften seines brutalen Vaters Sherwood Cannon verstickt wird. Dabei würde Judah sein Leben gern ändern. Doch das ist nicht so leicht, und diesmal legen sich die berüchtigten Cannons auch noch mit den Falschen an. Und damit ist jetzt gar nicht mal so sehr der schwächelnde Scorpions-Motorcycle-Club gemeint, den die Cannons bei einem Überfall um eine Menge Geld erleichtern. Nein, viel mehr geht es um die bibeltreue Psychopathin Schwester Tulah, die alle Ungläubigen und Undankbaren mit Hitze, Feuer und Schlangen heimsucht, die ihre unheiligen Geschäfte stören …

„Lightwood“ kommt als ein solides Stück Country Noir aus Florida daher, ohne gleich der beste Krimi des Jahres zu sein. Eher ein kurzweiliges, handwerklich gut inszeniertes Buch für Zwischendurch als für die Favoritenliste, aber dagegen gibt es ja nichts zu sagen, schon gar nicht in diesen Zeiten. Außerdem freut es Crime-Fans, mit Steph Post eine interessante weibliche Stimme des Florida-Noir auf Deutsch kennenzulernen. Post lebt mit ihrem Mann selbst im ländlichen Norden der Region, auf Twitter posted sie Fotos von Adlern, Eulen oder sich und ihren Hühnern. Kollege Brian Panowich sagte sogar einmal, dass Steph Posts Krimis für die Arbeiterklasse Floridas das täten, was Daniel Woodrell oder Ron Rash für andere US-Territorien geleistet haben. Um das zu beurteilen, braucht es noch ein paar Bücher mehr, aber „Lightwood“ ist ja z. B. der Auftakt einer Trilogie.

Christian Endres

@MisterEndres auf Twitter folgen

Steph Post
Lightwood
Polar, Stuttgart 2022, 439 Seiten

Judah Cannon hat den Kopf für seine kriminelle, zudem kriminell undankbare Familie hingehalten und seine Zeit im Florida State Prison abgesessen. Als er nachhause zurückkehrt, dauert es nicht lange, bis er im Bett seiner besten Freundin Ramey aus Schulzeiten landet – und wieder in die üblen Machenschaften seines brutalen Vaters Sherwood Cannon verstickt wird. Dabei würde Judah sein Leben gern ändern. Doch das ist nicht so leicht, und diesmal legen sich die berüchtigten Cannons auch noch mit den Falschen an.

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Aktion hoher Spielwert April/Mai – Teil 4

von am 26. April 2022 Kommentare deaktiviert für Aktion hoher Spielwert April/Mai – Teil 4

In großen Schritten geht es jetzt auf die ersten Veranstaltungen zu. Die Spielbar und der Gratis Comic Tag stehen ins Haus. Um die Vorfreude noch zu steigern, gibt es jetzt die letzte Staffel aus der "Aktion hoher Spielwert" zum einlesen.

Imperium Klassik
von Nigel Buckle und Dávid Turczi
Giant Roc
1-4 Spieler ab 14 Jahren
40 pro Spieler

Schon die Altersangabe zeigt, dass es sich hier um ein etwas komplexeres Spiel handelt. Wenn man dann in den Regeln zu lesen beginnt, vertieft sich dieser Eindruck. Das Spiel IST komplex*. Es hebt sich damit deutlich von allen anderen Spielen der derzeitigen Auswahl "Aktion noher Spielwert" ab. Persönlich empfinde ich das Regelwerk auch als unnötig umständlich verfasst. Mir fehlen die klaren Strukturen, die ersteinmal für alle Völker gleich gelten. Dafür ist das Glossar tatsächlich sehr hilfreich, da die einzelnen Begrifflichkeiten zum Glück sehr stringent verwendet werden. Langer Vorrede kurzer Sinn: Das erste Testspiel zu zweit hat die vier Stunden Marke geknackt und war alles andere als rund. Puh. Nicht wirklich unkompliziert, aber jetzt haben wir es wenigstens verstanden. Zumindest die Mechanismen der ersten (einfach zu spielenden) Völker.

In der ganzen Aufmachung steckt das typische Konzept von Osprey. Viel historischer Background, oldschool Illustrationen und viel Detailverliebtheit. Auch wenn in der Anleitung deutlich betont wird, dass es bei einem solchen Spiel niemals komplett gelingen kann, die Eigenarten der jeweiligen Völker regeltechnisch abzubilden, ist dieser Ansatz bestimmt einer der bestmöglichen. Die asymetrische Spielweise der verschiedenen Kulturen gewürzt mit den jeweiligen Erläuterungen im Anhang bieten eine solide historische Basis.

Da wir bisher nur zwei Durchgänge gespielt haben, fehlt mir die letzte Gewissheit, ich glaube aber, da steckt unglaubliches Potential für einen extrem hohen Wiederspielwert. Mir ist jetzt vollkommen klar, warum wir dieses Spiel bis zum Schluss aufgespart hatten. Bei der Fülle der Testspielrunden der letzten Wochen wäre das für den Anfang ein echter Killer gewesen. Das Spiel ist definitiv ein Expertenspiel. Aber genau für diese Zielgruppe auch eine eindeutige Empfehlung.

Imperium gibt es in zwei Versionen, "Klassik" und "Legenden".

* Spieler C. während des ersten Testspiels, nach etwa drei Stunden: "Am Anfang waren mir ein paar Mechanismen nicht ganz klar. Aber ich glaube, jetzt hab ich alles verstanden."
Zehn Minuten später: "Diese Karte ist doch der totale Blödsinn. Die bezieht sich auf Entwickeln und…" "Ja eben. lies noch mal nach, was entwickeln bedeutet…"

Cascadia
von Randy Flynn und Beth Sobel
Kosmos
1-4 Spieler ab 10 Jahren
30-60 Minuten

Schon das Vorwort von Cascadia mit der Liebeserklärung an den so benamten Landstrich im Nordwesten Nordamerikas zeigt die Liebe und Begeisterung, auf der dieses Spiel wurzelt. Ich habe sofort die Titelmelodie von "Grizzly Adams", "Der Mann in den Bergen" aus meiner Kindheit im Ohr gehabt. "Deep inside the forest Is a door into another land…"

Cascadiakommt als harmloses und leicht zu erlernendes Legespiel daher. Ich denke, die Einschränkung ab 10 ist sogar etwas hoch gegriffen. Das Hinarbeiten auf Synergien für die Wertung ist gut durchschaubar, aber dann doch komplexer als zuerst gedacht. Ich hab mich beim ersten Testspiel sofort an "Kartograph" erinnert gefühlt, aber ohne den bösartigen Part, wo man seinen Mitspielern die Suppe versalzen kann. Cascadia ist ein harmloses kleines Familienspielchen ohne viel Interaktion. Erst wenn man die Sache kompetetiv angeht und auch auf die Taktik der Mitspieler sieht, wird es komplexer und gar nicht mal so einfach, auf Sieg zu taktieren.

Das schöne und angenehme ist, dass das Spiel mit den Ambitionen der Spieler wächst. Es ist also bestens für die ganze Familie geeignet, aber auch als schnelles Intermezzo an jedem Spieleabend.

Auch wenn sich Cascadia auf eben jenen so benannten Landstrich Noramerikas beschränkt, wirkt diese Eingrenzung hier natürlich und sinnvoll. Ich warte hier nicht auf eine Europa Erweiterung wie bei "Flügelschlag" ;-).

Mimic Octopus
Ubbo Müller

Leipziger Spiele
4-8 Spieler ab 12 Jahren
30 Minuten

Zu guter Letzt haben wir noch ein Partyspiel mit in der Range. Allein die Spielerzahl zeigt schon, dass es eben eher für größere Gruppen geeignet ist. Vielleicht ein bisschen wie Werwölfe vom Düsterwald, aber eben witziger, ein bisschen peinlich wie "Aarghtect" aber psychologischer, mit mehr Gruppendynamik. Die Stimmung ist echt schwer zu beschreiben und ich denke, es funktioniert in jeder Konstellation komplett anders.

Wer ist Freund? Wer ist Feind? Gibt es jemand der mich aufs Glatteis führen oder gar ver-führen möchte? Habe ich überhaupt ein Team, oder bin ich ein Einzelspieler – der "Mimic Octopus"? Dann muss ich selbst versuchen, die anderen zu verwirren … Am Anfang weiß keiner irgendetwas. Die Spieler können lediglich Signale sende und versuchen empfangene Signale richtig zu deuten. Dabei ist alles erlaubt, was verbale und nonverbale Kommunikation hergibt. Wenn mehr als die Hälfte der Spieler meinen, zu wissen, wer sie sind und wer die anderen sind, kommt der große Showdown. Dann stellt sich heraus, wer Punkte bekommt und wer nicht… Witzig schnell und chaotisch – ein echtes Psychospielchen für Hobbypsychologen oder Freizeitprofiler.

Mimic Octopus gibt es in drei Variationen, also mit drei unterschiedlichen Themen. "Das Original", die "Cringe Edition" und die "Flirt Edition". Ganz nach Geschmack und Situation.

Mimic Octopus werden wir schon mitnehmen auf die Spielbar. Ob dort dann der richtige Ort für diese Art von Spiel ist, wird sich zeigen. Jetzt kennt ihr auf jeden Fall alle Spiele, die wir im Zuge der "Aktion hoher Spielwert" im Gepäck haben werden. Ergänzt wird das natürlich mit ein paar Klassikern und anderen Neuzugängen. Da wird für jeden etwas dabei sein. Wir freuen uns auf den Abend des 13. Mai. Endlich geht es wieder los…

In großen Schritten geht es jetzt auf die ersten Veranstaltungen zu. Die Spielbar und der Gratis Comic Tag stehen ins Haus. Um die Vorfreude noch zu steigern, gibt es jetzt die letzte Staffel aus der "Aktion hoher Spielwert" zum einlesen.

Imperium Klassik
von Nigel Buckle und Dávid Turczi
Giant Roc
1-4 Spieler ab 14 Jahren
40 pro Spieler

Schon die Altersangabe zeigt, dass es sich hier um ein etwas komplexeres Spiel handelt.

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Die Albatross Connection

von am 25. April 2022 Kommentare deaktiviert für Die Albatross Connection

Michele K. Troy
DIE ALBATROSS CONNECTION.
Drei Glücksritter und das »Dritte Reich«.
Übersetzung: Herwig Engelmann
(Strange Bird – The Albatross Press and The Third Reich / 2017)
München, Europa Verlag, 2021, 544 Seiten
ISBN 978-3-95890-380-7 / 42,00 Euro

Ein außergewöhnliches historisches Werk ist Anfang des Jahres 2022 im Europa Verlag erschienen: Die „Biografie“ eines Verlags und seiner drei Gründer; ein Sachbuch, das sich wie ein Krimi liest und Einblicke in ein bisher übersehenes (oder verdrängtes) Kapitel des deutschen Literaturbetriebs in den 1930er Jahren vermittelt.

Die amerikanische Professorin für Englische Literatur Michele K. Troy legt mit DIE ALBATROSS CONNECTION – DREI GLÜCKSRITTER UND DAS »DRITTE REICH« das umfangreiche Ergebnis ihrer jahrelangen Studien vor, die sich dem Verlag Albatross Press widmeten. Gegründet wurde Albatross von John Holroyd-Reece, Max Christian Wegner und Kurt Enoch im Jahr 1932. Die drei hatten die unglaubliche Idee, im Schatten, den das heraufziehende „Dritte Reich“ warf, von Hamburg aus das Deutsche Reich und das ganze Kontinentaleuropa mit den herausragenden Werken der zeitgenössischen anglo-amerikanischen Literatur zu versorgen – und für immerhin sieben Jahre gelang es ihnen, entgegen aller Wahrscheinlichkeit, Bücher von James Joyce und Aldous Huxley, Virginia Woolf und Katherine Mansfield, Dashiel Hammett und Thornton Wilder, und viele andere Hauptwerke der literarischen Moderne, zu drucken und zu verkaufen!

Troy erzählt in ihrem Buch welche Energie, Intelligenz, Durchsetzungskraft, aber auch wie viel Glück und Zufälle nötig waren, dieses Projekt ins Leben zu rufen und für eine so lange Zeit „unter dem Radar“ der diversen nationalsozialistisch kontrollierten Organisationen zu fliegen. Hier erfährt man zudem auch, dass der Albatross Verlag, praktisch „nebenbei“, das moderne Taschenbuch erfunden und so auf der ganzen Welt ein Medium für preiswerte Literaturvermittlung durchgesetzt hat.

Das alles erzählt Troy in einem flüssigen, eleganten Stil, der so gar nichts Akademisches hat, und nur der umfangreiche Anhang mit den Fußnoten und Anmerkungen, dem Register und der Bibliografie erinnern einen am Ende wieder daran, dass hier Tatsachen vermittelt wurden und die Glücksritter-Geschichte tatsächlich passiert ist. Und so ist DIE ALBATROSS CONNECTION nicht nur eine Lektüre für Menschen, die gerne einmal „hinter die Kulissen“ schauen wollen, sondern auch noch gute Unterhaltung.

Horst Illmer

Michele K. Troy
DIE ALBATROSS CONNECTION.
Drei Glücksritter und das »Dritte Reich«.
Übersetzung: Herwig Engelmann
(Strange Bird – The Albatross Press and The Third Reich / 2017)
München, Europa Verlag, 2021, 544 Seiten
ISBN 978-3-95890-380-7 / 42,00 Euro

Ein außergewöhnliches historisches Werk ist Anfang des Jahres 2022 im Europa Verlag erschienen: Die „Biografie“ eines Verlags und seiner drei Gründer; ein Sachbuch, das sich wie ein Krimi liest und Einblicke in ein bisher übersehenes (oder verdrängtes) Kapitel des deutschen Literaturbetriebs in den 1930er Jahren vermittelt.

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Blick über den Tellerrand überregional 3: Freizeitspaß ums Eck

von am 22. April 2022 Kommentare deaktiviert für Blick über den Tellerrand überregional 3: Freizeitspaß ums Eck

Sprecher: Gerd
Gäste: Clemens und Willi vom Surfcenter Altmühlsee

Auch heute bin ich "auf Reisen", aber eigentlich trotzdem ums Eck. Beim insgesamt zehnten "Blick über den Tellerrand" könnt ihr es euch aussuchen, ob ihr es als Nummer drei überregional oder als Nummer Sieben lokal aber eben weit von unserem Genre entfernt betrachtet. Für mich ist es ein bisschen beides und vor allem auch ein bewusst lokaler Tipp als Kontrapunkt zu den jetzt wieder explodierenden Kurzstreckenflügen in den Kurzurlaub. Das Schöne kann sehr nah sein. Am Altmühlsee kann man – eine gute Stunde von Würzburg mit dem Auto – entspannen, abschalten oder aufdrehen und Sport treiben und zwar sogar recht exotische Sportarten. Nächstes Wochenende gibt es dort die Gelegenheit einen SEHR jungen Funsport hautnah kennenzulernen und selbst auszuprobieren.

Wiedermal höre ich schon das Lachen am Samstag, dass das jetzt wirklich nichts mit uns zu tun hat und ich hier lediglich meine eigenen Freizeitträume auslebe. Ich kann nur sagen, zum einen geht es ja um den Blick über den Tellerrand und glaubt mir, das ist echt der Wahnsinn und zum anderen ist natürlich vieles persönlich gefärbt. Aber ich bin immer noch froh über jede neue Idee und jeden neuen Kontakt.

Surfcenter Altmühlsee Homepage
mit Gastro, Café und Biergarten
Facebook

 

Sprecher: Gerd
Gäste: Clemens und Willi vom Surfcenter Altmühlsee

Auch heute bin ich "auf Reisen", aber eigentlich trotzdem ums Eck. Beim insgesamt zehnten "Blick über den Tellerrand" könnt ihr es euch aussuchen, ob ihr es als Nummer drei überregional oder als Nummer Sieben lokal aber eben weit von unserem Genre entfernt betrachtet. Für mich ist es ein bisschen beides und vor allem auch ein bewusst lokaler Tipp als Kontrapunkt zu den jetzt wieder explodierenden Kurzstreckenflügen in den Kurzurlaub.

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Dune (Graphic Novel) Band 1

von am 20. April 2022 Kommentare deaktiviert für Dune (Graphic Novel) Band 1

von Frank Herbert, Brian Herbert, Kevin J Anderson (Text)
Raúl Allén, Bill Sienkiewicz, Patricia Martín (Illustration)

DUNE (GRAPHIC NOVEL). BAND 1
Splitter-Verlag; 4. Edition (26. Januar 2022)
Sprache: ‎ Deutsch
Gebundene Ausgabe: ‎ 176 Seiten
ISBN-13: ‎ 978-3958394490

Ich war so begeistert von Herberts Roman DUNE – DER WÜSTENPLANET, dass ich mir umgehend die neue Graphic Novel vom Splitter-Verlag kaufen musste.

Bisher (Stand 03/2022) ist nur Band 1 der Graphic-Novel-Trilogie erschienen.

Die Trilogie (Band 1 bis 3) soll den kompletten Band 1 des Ersten DUNE-Zyklus, also den Roman DUNE – DER WÜSTENPLANET, inhaltlich abbilden.

BAND 1 ist bereits ausgesprochen schön gezeichnet und vertextet. Die Geschichte bildet den Roman sehr detailverliebt nahezu "1 zu 1" ab, was ich persönlich ganz wichtig und wirklich sehr positiv finde. Die Folgebände werde ich mir später nach Erscheinen freilich sofort kaufen.

Gerade wenn man vorher Herberts Buch gelesen hat, dann kann man danach mit der hier vorliegenden Graphic-Novel seine bisherigen eigenen Bilder im Kopf ganz wunderbar mit der Kunst und den Bildern in der Graphic-Novel abgleichen, … ein im vorliegenden Fall tolles und schönes Erlebnis.

Zu Inhalt will ich gar nicht soviel sagen: »Dune« erzählt einen Lebensabschnitt von Paul Atreides und seiner Familie, die auf dem Wüstenplaneten Arrakis die Vorherrschaft über die Förderung des Spice übernehmen sollen. Es geht um Verrat, Intrige, Kampf, Überleben, Erwachsenwerden, um die Wüste, die Hitze, das Überleben, und um Würmer, und um so vieles mehr.

Frank Herbert lieferte den Lesern mit »Dune« eine einzigartige Mischung aus SF-Abenteuer, Mystizismus, Ökologie und politischem Ränkespiel. Gemeinsam mit dem Autor Kevin J. Anderson adaptierte sein Sohn Brian Herbert das Meisterwerk in drei authentische Bänden als Graphic Novel. Raúl Allén war für die graphische Umsetzung der Vision Herbert zuständig, was ihm herausragend gelungen ist.

Man merkt DUNE (GRAPHIC NOVEL) an, dass es unter Mitwirkung vom Sohn Brian Herbert adaptiert wurde, denn der bei Splitter erschienene Band orientiert sich immens an der Aufrechterhaltung des Inhalts und "der Echtheit" des Romans.

Eine "1a-Graphic-Novel"!

MITCH

von Frank Herbert, Brian Herbert, Kevin J Anderson (Text)
Raúl Allén, Bill Sienkiewicz, Patricia Martín (Illustration)
DUNE (GRAPHIC NOVEL). BAND 1
Splitter-Verlag; 4. Edition (26. Januar 2022)
Sprache: ‎ Deutsch
Gebundene Ausgabe: ‎ 176 Seiten
ISBN-13: ‎ 978-3958394490

Ich war so begeistert von Herberts Roman DUNE – DER WÜSTENPLANET, dass ich mir umgehend die neue Graphic Novel vom Splitter-Verlag kaufen musste.

Bisher (Stand 03/2022) ist nur Band 1 der Graphic-Novel-Trilogie erschienen.

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Aktion hoher Spielwert April/Mai – Teil 3

von am 19. April 2022 Kommentare deaktiviert für Aktion hoher Spielwert April/Mai – Teil 3

Jetzt ist es nicht einmal mehr ein Monat bis zur Wiedereröffnung von KaZus Spielbar. Wir sind immer noch fleißig am Testspielen. Natürlich mit besonderem Fokus auf der Auswahl "Aktion hoher Spielwert". Heute bekommt ihr von mir den dritten Teil der Spiele in aller Kürze.

Cartaventura
Spielidee Thomas Dupont
Kosmos
1-6 Spieler ab 12 Jahren
60 Minuten

Erinnert ihr euch an die Zeit der ersten Abenteuerbücher? "Hexenmeister vom Flammenden Berg" oder "Einsamer Wolf"? Gibt es ja immer noch und es gibt auch immer noch Anhänger dieser "Solorollenspielersatzbüchlein" ;-).

Jetzt ist ein cleveres Kerlchen auf die Idee gekommen, daraus ein kooperatives Spiel für mehrere Spieler zu machen. Der Trick dabei ist, dass statt blättern in Büchern einfach numerierte Karten genutzt werden. Der Rest ist sehr ähnlich, man liest einen Text, trifft eine Entscheidung und landet dann bei Karte Nummer sowieso.

Das wirklich schöne an dieser Version ist, dass sich aus den gewählten Karten auch immer ein aktueller Spielplan bildet. Die Gruppe hat also immer ein hübsch illustriertes Bild von Schauplätzen, Interaktionsmöglichkeiten oder Personen vor Augen. Da gibt es den Markt mit passenden Händlern, die Wildnis mit verschiedenen Wildspuren oder die Reiseroute mit möglichen Begegnungen.

Jedes der Abenteuer hat immer eine Reihe von unterschiedlichen Enden. Zusätzlich verändern sich einige der Karten beim nächsten Spiel. Sie werden dann einfach umgedreht und bilden neue Wege und Möglichkeiten. Die einzelnen Szenarien dauern immer so zwischen 30 und 60 Minuten, je nachdem, wie schnell man sich einigen kann und natürlich auch, wie sinnvoll man sich geeinigt hat. Wir sind gleich bei der ersten Runde immer wieder gestorben und hatten die Gunst unserer Götter schnell ausgereizt. Negative Ausgänge gibt es nämlich durchaus auch und bei mancher Entscheidung folgt die Strafe auf den Fuß.

Ein wirklich hübsches Familien- oder Einsteigerspiel mit Null Einstiegshürde und schnellem Spielspaß, das in jedes Reisegepäck passt.

Derzeit gibt es drei lieferbare Varianten. "Vinland" als Wikingerabenteuer, "Lhasa" unterwegs in Tibet und "Oklahoma" als Westernszenario.

Gutenberg
Katarzyna Coich und Wojciech Wisniewski
Huch! Spiele
1-4 Spieler ab 12 Jahren
60-120 Minuten

Eine klare Ansage gegen Plastik. Das Spiel fällt durch die wundervolle Ausstattung mit beweglichen Zahnrädern und "echten" Drucklettern auf. Holz und Pappe ersetzen dabei Plastik perfekt und die dreidimensionalen Lettern aus Holz sind schon allein eine echte Ausstattungs-Sensation.

Von Anfang an sieht man deutlich das Genre Eurogame und Worker Placement. Da wird kein Rad neu erfunden, aber alles ist stimmig. Stimmig von der Ballance und vor allem eben dem Thema gerecht. Gutenberg, Früher Buchdruck im 15. Jahrhundert ist nicht einfach nur drübergepflastert, sondern wirklich passend getroffen. Ich fand das Spiel einfach zu verstehen, die einzelnen Mechanismen sind jeweils keine unbekannten. Aufträge an Land ziehen, die nötigen Resourcen organisieren in Form von Lettern und Farben. Wenn sich dann die Zahnräder der Druckerpressen drehen, muss alles bereit sein.

Nicht neu aber toll. Ein rundum gelungenes Spiel mit ausreichend taktischem Element, übersichtlicher Punktewertung und eben besonders wertiger Ausstattung.

Die Firmenfeier – Das letzte Fest des Oliver Borgmann
Magnificum
1-6 Spieler ab 14 Jahren
120 – 240 Minuten

Ein Krimispiel mit wirklich perfekter Ausstattung. Einfach das kleine Intro-Hörspiel zur Einstimmung anhören, die Packung aufreißen und loslegen. Die Ermittlerspiele von Magnificum heben einen gemeinsamen Spieleabend, ob als Dinner oder nicht, auf das Level eines Rollenspielkrimis. Die Vielzahl an Materialien, Beweismitteln, Notitzen, Fotos, Zeitungsausschnitten würden selbst den akribischsten Spielleiter neidisch machen. Respekt, was man da alles aus dem unscheinbaren Umschlag zu Tage fördert.

Das gemeinsame Rätseln und die nach und nach zusammengepuzzleten Hinweise und Indizien sind in der Tat bereits sehr nah an "echtem" Rollenspiel. Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass man genau dieses Spiel nach dem durchspielen nochmal Spielen kann. Dann einfach als "echter" Spielleiter. Als Gastgeber für eine neue Runde von Ermittlern.

Die Auflösung dann eben direkt vor Ort, ohne die auf der Homepage nachlesen zu müssen. Wobei das den Spielspaß bei uns nicht getrübt oder gemindert hat. Als alter Rollenspiel Fan versuche ich mir halt immer potentielle Alternativen vorzustellen um das Spiel nochmal ein wenig individueller und realer zu gestalten. Ich habe bisher auf jeden Fall noch kein vorgefertigtes Krimispiel als "Konserve" gespielt, das eine derart akribische Perfektion gahabt hätte und einem Live-Rollenspiel-Krimi so nahe gekommen wäre.

Hut ab! Mehr geht nicht.

Die Firmenfeier nehmen wir übrigens nicht zur Spielbar mit ;). Sprengt den Rahmen und den kompletten Sinn. Kauft es einfach und legt los. Zu erklären gibt es da nichts… Damit ist die dritte Staffel meines kleinen Erkundungsstreifzuges auch am Ende. Nächsten Dienstag gibt es dann die letzte Charge… Kommt einfach vorbei, schaut euch die Spiele vor Ort im Laden an oder testet sie auf KaZus Spielbar am 13. Mai ab 18:00 Uhr

Jetzt ist es nicht einmal mehr ein Monat bis zur Wiedereröffnung von KaZus Spielbar. Wir sind immer noch fleißig am Testspielen. Natürlich mit besonderem Fokus auf der Auswahl "Aktion hoher Spielwert". Heute bekommt ihr von mir den dritten Teil der Spiele in aller Kürze.

Cartaventura
Spielidee Thomas Dupont
Kosmos
1-6 Spieler ab 12 Jahren
60 Minuten

Erinnert ihr euch an die Zeit der ersten Abenteuerbücher? "Hexenmeister vom Flammenden Berg" oder "Einsamer Wolf"?

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Dune – Der Wüstenplanet

von am 18. April 2022 2 Kommentare

Frank Herbert
DUNE – DER WÜSTENPLANET
Heyne Verlag (9. August 2021)
Taschenbuch‏: ‎ 800 Seiten
ISBN-13: ‎ 978-3453321229

Über Herbert und sein Buch DUNE – DER WÜSTENPLANET wurde bereits viel geschrieben. Hier scheiden sich die Geister. Auf der einen Seite tummeln sich die Fans, auf der anderen Seite bewegt sich eine Art Opposition, das Mittelfeld ist recht ausgedünnt.

Ich habe mir nun selbst ein Bild gemacht und Herberts Roman DUNE – DER WÜSTENPLANET gelesen.

Um das Ergebnis vorweg zu nehmen: Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen, und zwar so gut, dass ich mir danach gleich noch die neue Graphic Novel vom Splitter-Verlag kaufen musste.

Dune (englisch für Düne), auch Dune-Zyklen, ist eine zusammengehörige Reihe von Science-Fiction-Romanen von Frank Herbert und zugleich der Originaltitel des ersten Bandes (deutscher Titel Der Wüstenplanet) vom "Ersten Zyklus".

Um jenen ersten Band geht es hier, ein Roman, der durchaus als Einzelband gelesen und genossen werden kann. Daher bezeichne ich ihn hier auch nicht als "Band 1", sondern als DUNE – DER WÜSTENPLANET, obwohl er streng genommen der Auftakt der Trilogie "Erster Zyklus" ist:

  1. Band 1: Der Wüstenplanet (Dune)
  2. Band 2: Der Herr des Wüstenplaneten (Dune Messiah)
  3. Band 3: Die Kinder des Wüstenplaneten (Children of Dune)

Dune ist echte Science-Fiction und spielt in ferner Zukunft irgendwo im Universum. Die Trilogie im ersten Zyklus spielt auf dem Wüstenplaneten Arrakis. (Anmerkung: Die Zyklen sind recht unabhängig voneinander, zwischen den Handlungssträngen der einzelnen Zyklen vergehen hunderte oder tausende von Jahren.)

Dune ist auch einer der Namen jenes Wüstenplaneten Arrakis aus dem "Ersten Zyklus", auf dem unter harschen Bedingungen das sog. "Spice" (ein unglaublich wertvoller Rohstoff) gewonnen wird.

Zentrale Figur des Romans DUNE – DER WÜSTENPLANET ist der erst fünfzehn Jahre junge Paul Atreides, er ist der Sohn des Herzogs Leto Atreides und dessen Konkubine Jessica. Paul wird im Buch auf seine Rolle als zukünftiger Herzog vorbereitet und erlebt im Verlauf der Geschichte, wie der "Imperator" und das Haus Harkonnen ihn und seine Familie durch Verrat und Intrigen in den Untergang treiben wollen.

Für Paul Atreides beginnt in DUNE – DER WÜSTENPLANET ein Abenteuer durch Schmerz, Kampf und Selbsterkenntnis, dass ihn wachsen und erwachsen werden lässt. Er wird zu einer Art "Jedi", einem "Kwisatz Haderach". Mehr darf ich zum Inhalt nicht verraten. Teilweise hatte ich beim Lesen das Gefühl, dass ich mich in einem Paralleluniversum von STAR WARS (@Fans: "Seht mir diesen Vergleich bitte nach!") bewege und zwar analog auf dem Wüstenplanet Tatooine, der Heimat von Anakin Skywalker. Herberts Roman hat auch Züge eines "Coming Of Age Romans", eben weil Paul Atreides im Laufe des Buchs erwachsener wird und er (aber auch der Leser) in und zwischen den Zeilen mit so einigen philosophischen und fast spirituellen Gedanken konfrontiert und gereift wird.

Die Tiefe des Plots, der Weltenzeichnung und der Hintergründe bremsen das Buch manchmal etwas aus, dafür jedoch geht die Geschichte (jedenfalls bei mir) deutlich unter die Haut.

Kurzum: Ich finde die Story von DUNE – DER WÜSTENPLANET herausragend und kann das Buch jedem empfehlen!

Der Story in DUNE – DER WÜSTENPLANET merkt man – so finde ich – gerade nicht an, dass es schon in den (guten alten) 60er Jahren geschrieben wurde.

PS: Mit dem Buch gewann Herbert 1966 den erstmals vergebenen Nebula Award und im selben Jahr auch den Hugo Award, jeweils in der Kategorie Bester Roman. Bis zu seinem Tod 1986 wurde das Buch mehr als zwölf Millionen Mal verkauft.

MITCH

Frank Herbert
DUNE – DER WÜSTENPLANET
Heyne Verlag (9. August 2021)
Taschenbuch‏: ‎ 800 Seiten
ISBN-13: ‎ 978-3453321229

Über Herbert und sein Buch DUNE – DER WÜSTENPLANET wurde bereits viel geschrieben. Hier scheiden sich die Geister. Auf der einen Seite tummeln sich die Fans, auf der anderen Seite bewegt sich eine Art Opposition, das Mittelfeld ist recht ausgedünnt.

Ich habe mir nun selbst ein Bild gemacht und Herberts Roman DUNE – DER WÜSTENPLANET gelesen.

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Hinter den Kulissen 16 – Der "Gratis Comic Tag"

von am 15. April 2022 2 Kommentare

Die Bilder vom Gratis Comic Tag 2019 sind schon ganz schön lange her. In diesem Jahr legen wir wieder los. Was das bedeutet und wie normal unsere Normalität ist erkläere ich euch heute. Auch unter zu Hilfe nahme von Douglas Adams großartigem Anhalter.

Links:

besagter Beitrag von vor zwei Jahren über den unendlichen Unwahrscheinlichkeitsdrive

Gratis Comic Tag die offizielle Seite

vergangene GCT in unserer Galerie: 2020 mit Einschränkungen, verschoben und echt klein, 2019 mit Regen, aber noch "normal" und den Rest könnt ihr ja selbst suchen 😉

Die Zitate aus dem Anhalter stammen aus dem 9. und 10. Kapitel der Übersetzung von Benjamin Schwarz. Aktuell liegen die Rechte bei "Kein & Aber". Meine Version ist älter 😉

 

Die Bilder vom Gratis Comic Tag 2019 sind schon ganz schön lange her. In diesem Jahr legen wir wieder los. Was das bedeutet und wie normal unsere Normalität ist erkläere ich euch heute. Auch unter zu Hilfe nahme von Douglas Adams großartigem Anhalter.

Links:

besagter Beitrag von vor zwei Jahren über den unendlichen Unwahrscheinlichkeitsdrive

Gratis Comic Tag die offizielle Seite

vergangene GCT in unserer Galerie: 2020 mit Einschränkungen,

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KI 2041 – Zehn Zukunftsvisionen

von am 13. April 2022 Kommentare deaktiviert für KI 2041 – Zehn Zukunftsvisionen

Kai-Fu Lee & Quifan Chen
KI 2041 – ZEHN ZUKUNFTSVISIONEN.
Aus dem Englischen von Thorsten Schmidt
(AI 2041 – TEN VISIONS FOR OUR FUTURE / 2021)
Frankfurt/New York, Campus, 2022, 534 Seiten
ISBN 978-3-593-51549-6 / 26,00 Euro

Am 14. Februar 2022 las ich im Wirtschaftsteil (!!!) der Frankfurter Allgemeinen Zeitung Auszüge aus einer Sammlung von kommentierten Science-Fiction-Geschichten, die sich mit der Entwicklung von künstlicher Intelligenz, also von superklugen Computern und dem befürchteten negativen Einfluss auf unser Leben beschäftigten.

Den Anlass für diesen Artikel gaben die beiden chinesischen Wissenschaftler und Autoren Kai-Fu Lee und Quifan Chen, die gemeinsam einen Band mit „zehn Zukunftsvisionen“ verfasst haben, der unter dem Titel KI 2041 im Campus Verlag erschienen ist. Darin teilen sich der Computerexperte Lee und der Science-Fiction-Starautor Chen die Arbeit: Chen hat zehn Kurzgeschichten geschrieben, in denen die Interaktion zwischen KI und Mensch im Mittelpunkt steht, und Lee analysiert danach jeweils, welchen Realitätsgehalt die Geschichten bergen, welche Möglichkeiten mit welchen Wahrscheinlichkeiten eintreten (oder eben auch nicht eintreten). Der gewählte Zeitraum von zwanzig Jahren (das Original erschien 2021, die Geschichten spielen alle im Jahr 2041) erscheint aus Sicht der Science Fiction erst mal nicht besonders spektakulär, allerdings würden die meisten KI-Forscher sich wohl im Moment schon bei Vorhersagen unwohl fühlen, die auch nur zwanzig Monate in die Zukunft reichen.
Das Buch präsentiert sich als Zwitter aus Science Fiction und Sachbuch – die Geschichten bekommen alle einen „Fakten-Check“-Rahmen, am Ende steht ein Register – und so geht man mit gemischten Gefühlen an die Lektüre, die sich dann jedoch als kurzweilig, informativ und überraschend positiv erweist. Der „andere“ Blickwinkel dieser Autoren verlangt danach, eigene Vorurteile zurückzustellen und vieles neu zu überdenken. Ob wie die Zukunft danach ebenfalls „anders“ bewerten, bleibt uns jedoch immer (noch) selbst überlassen.

Wenn die Zukunftsliteratur jetzt schon im Wirtschaftsteil der Zeitung stattfindet und nicht mehr im Feuilleton, dann ist es wohl auch nicht mehr weit bis zum Eintritt der von Vernor Vinge bzw. Ray Kurzweil prognostizierten „Singularität“. In KI 2041 finden wir einige tröstliche und optimistische Ansich­ten darüber, was das für uns bedeutet.

Horst Illmer

Kai-Fu Lee & Quifan Chen
KI 2041 – ZEHN ZUKUNFTSVISIONEN.
Aus dem Englischen von Thorsten Schmidt
(AI 2041 – TEN VISIONS FOR OUR FUTURE / 2021)
Frankfurt/New York, Campus, 2022, 534 Seiten
ISBN 978-3-593-51549-6 / 26,00 Euro

Am 14. Februar 2022 las ich im Wirtschaftsteil (!!!) der Frankfurter Allgemeinen Zeitung Auszüge aus einer Sammlung von kommentierten Science-Fiction-Geschichten, die sich mit der Entwicklung von künstlicher Intelligenz, also von superklugen Computern und dem befürchteten negativen Einfluss auf unser Leben beschäftigten.

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Aktion hoher Spielwert April/Mai – die zweite Charge

von am 12. April 2022 Kommentare deaktiviert für Aktion hoher Spielwert April/Mai – die zweite Charge

Letzte Woche habe ich es angekündigt. Auch die Spielbar wird wieder stattfinden. Freitag 13. Mai gibt es den Relaunch. Natürlich werden wir alle 10 Spiele aus der Aktion hoher Spielwert im Gepäck haben. Wie gewohnt erklären wir euch die Spiele und ihr könnt direkt vor Ort loslegen. Um euch die Zeit bis dahin ein wenig zu verkürzen kommt heute die 2. Welle an Spielen, mit jeweils einem kurzen Statement von mir. Natürlich könnt ihr euch die Spiele jederzeit im Laden ansehen, erklären lassen und natürlich auch kaufen…

Red Rising
Jamey Stegmaier und Alexander Schmidt
Corax Games
1-6 Spieler ab 14 Jahren
45-60 Minuten

Das Spiel hat bei mir gleich Vorschusslorbeeren gehabt, weil ich die Buchreihe schon echt unterhaltsam fand.

Nach der ersten Regel- und Inhaltssichtung war gleich klar, das Spiel ist sauber und klar designed, die Regel mit kurzem Story-intro übersichtlich und sinnvoll aufgebaut. Auf den ersten Blick eine Mischung aus "Carta Impera Victoria" und "Amul".

Der Einstieg ins Spiel geht schnell und die Abläufe sind klar. Du hast immer fünf Karten auf der Hand, mit denen du agieren kannst. Wenn du eine Karte ausspielst, bekommst du dafür eine neue. Entweder aus der Auslage oder vom Zugstapel. Die Karteneffekte sind oft ganz schön vertrackt, da man häufig um die Ecke denken muss. Je nachdem, auf welchem der vier Felder du deine Karte ablegst, erzielst du einen zusätzlichen Effekt. Alles einfach zu verstehen und logisch.

Der Trick ist jedoch, dass am Ende den größten Brocken der Endwertung deine Kartenhand ausmacht. Wieviel eine einzelne Karte wert ist, hängt dabei aber wieder von den anderen Karten auf deiner Hand ab. Und diese haben wieder andere Bedingungen um ihrerseits wertig zu sein…

Wie man das beste Ergebnis erzielt und wann, während des Spiels die Weichen dafür gestellt werden müssen ist wirklich komplex. Das Spiel komplett zu durchschauen wird sicher noch eine Weile dauern. Die Möglichkeiten sind einfach zu groß und die Verzahnungen zu komplex, um das bei den ersten Testspielen zu überblicken. Gerade das ist aber die große Stärke. Denn so einfach das Spiel zu erlernen ist, so hoch ist der Wiederspielwert.

Ein wirklich gelungener Wurf…

Tokaido
Antoine Bauza
Pegasus Spiele
2-5 Spieler ab 10 Jahren
30-60 Minuten

Das Spiel sticht heraus. Das helle, klare Design, die stimmungsvollen Illustrationen von Naiade und die kleinen Hinweise und Erläuterungen zu den kulturellen Hintergründen auf der Rückseite des Regelheftes. Einfach wundervoll. 

Das Spiel an sich ist auch wieder sehr einfach zu erlernen. Ist ja auch in der Range "Familienspiel" angesiedelt. Trotzdem – oder gerade deswegen macht das Spiel echt viel Spaß. Vieles erinnert an "Parks", das ich auch schon wirklich gerne gespielt habe. Was hier aber wesentlich besser gelungen ist, ist die Verknüpfung von Spielemechanismus, Design und Geschichte.

Die Spieler bereisen die Handelsstraße, die Kyoto mit Edo verbindet. Auf dem Weg gilt es jede Menge Eindrücke, Souvenirs und Erlebnisse zu sammeln. Ob in Dörfern, Schreinen, wundervollen Landschaften oder in Heißen Quellen – überall gibt es etwas anderes einzusammeln und damit auch das Siegpunktekonto zu füllen. Die kulinarischen Erlebnisse in den Gasthäusern sind jeweils das Ende einer Etappe und für alle Reisenden obligatorisch.

Das Spiel macht wirklich Spaß, könnte auch mehr als "nur" Familienspiel, wenn es am Ende nicht doch zu einfach zu durchschauen wäre. Ich denke jeder erfahrene Spieler erkennt sofort die leichte Imballance bei den Andenken-Karten. Wobei, wenn jeder deren Wert erkannt hat, wird es auch wieder schwer…

Bei dem wunderschönen Gesamtpaket hätte das Spiel etwas mehr Sorgfalt verdient gehabt. Die Regel hat leider viele Satzfehler mit falschen Trennzeichen, englischsprachigen Überschriften und verwirrenden Begrifflichkeiten. Lasst euch davon nicht abhalten. Das Spiele ist einfach und man kann einfach loslegen. Lasst euch von dieser Reise bezaubern…

Die Chroniken von Avel
Przemek Wojtkowiak
Rebel Studio
2-4 Spieler ab 8 Jahren
60 Minuten

Ein gelungener Einstieg in die Welt der Fantasy Rollenspiele. Da gibt es natürlich jede Menge Ansätze bei aktuellen Spielen und auch jede Menge Klassiker.

Die Chroniken von Avel treffen das Thema wie kaum ein anderes. Das Spiel eignet sich hervorragend gerade für die jüngsten Einsteiger. Eingängige und gleichzeitig plastische Mechanismen ermöglichen den schnellen Einstieg und leichtes Verständnis. Dabei hilft die auf den Charakterbogen aufgelegte Schablone für Ausdauerpunkte, ausgerüstete Gegenstände und den Vorrat als Rucksack. Der Rucksack ist zum Beispiel voll, wenn kein weiters Plättchen mehr in die ausgestanzte Vertiefung passt.

Die Helden erkunden das Land, indem sie Landschaftsplättchen aufdecken. Dabei kommen jede Menge Monster oder auch hilfreiche Orte zum Vorschein. Doch die Gruppe muss sich sputen, denn die Zeit ist knapp, bis der mächtige Endgegner erwacht und sich auf den Weg macht, das Juwel der Heilung zu zerstören…

Die begrenzte Rundenanzahl bis zu diesem apokalyptischen Ereignis bestimmt auch gleichzeitig die erfreulich kompakte Dauer des Spieles. Dabei ist es immer bis kurz vor Ende spannend und es ist nie garantiert, dass die Helden ihre Heimat erfolgreich verteidigen können. Nur wenn genug Befestigungen erbaut und Fallen gelegt werden konnten, gibt es eine Chance auf Rettung.

Avel bleibt dabei stets kindgerecht im Rahmen des Themas und spannend für erwachsene Spieler. Auch wenn alles wunderbar spielerisch und phantasievoll ausgestaltet ist, sind die Monstergegner nicht nur ausreichend gruselig, sondern auch gar nicht so einfach zu besiegen. Der Spannungsbogen hält auch erfahrene Spieler am Ball und wir haben "Die Chroniken von Avel" bereits mehrfach gespielt.

Ich würde die volle Punktzahl vergeben für Spielspaß, Optik und Spannung. Über die blumigen in die Regel eingestreuten Hintergrundgeschichten hätte ich als erwachsener Spieler lieber hinweggelesen, ich verstehe aber durchaus den Reiz und das Flair, das gerade für sehr junge Spieler erzeugt wird. Ein herrliches Fantasyspektakel für die ganze Familie.

Phantastisch…

Damit komme ich mit der heutigen, zweiten Charge zum Ende. Es sind ja noch ein paar Dienstage bis zur Spielbar. Und damit haben wir ja jetzt bereits die Hälfte der Empfehlungsliste April/Mai der "Aktion hoher Spielwert" behandelt. Die nächsten Spiele-News gibt es am kommenden Dienstag…

Letzte Woche habe ich es angekündigt. Auch die Spielbar wird wieder stattfinden. Freitag 13. Mai gibt es den Relaunch. Natürlich werden wir alle 10 Spiele aus der Aktion hoher Spielwert im Gepäck haben. Wie gewohnt erklären wir euch die Spiele und ihr könnt direkt vor Ort loslegen. Um euch die Zeit bis dahin ein wenig zu verkürzen kommt heute die 2. Welle an Spielen, mit jeweils einem kurzen Statement von mir. Natürlich könnt ihr euch die Spiele jederzeit im Laden ansehen,

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Cold Detective

von am 11. April 2022 Kommentare deaktiviert für Cold Detective

John McMahon
Cold Detective
Piper, München 2022, 396 Seiten

P. T. Marsh ist einer der fähigsten Ermittler im Städtchen Mason Falls, Georgia – aber ist er auch ein guter Polizist? Nach dem Unfalltod seiner Frau und seines kleinen Sohnes würde Paul da wohl selbst nicht mehr drauf wetten. Er trinkt zu viel, hört die Stimme seiner Bulldogge Purvis in seinem Kopf und verprügelt mitten in der Nacht den gewalttätigen Freund einer Stripperin. Trotz allem muss Marsh jetzt den gefährlichsten Fall seiner Karriere lösen. Er beginnt mit der verbrannten Leiche eines afroamerikanischen Predigersohns und zu vielen Verdächtigen. Schließlich kommt Marsh sogar einer okkulten Verschwörung auf die Spur …

Webefilmer John McMahon wirft zu viel in seinen Südstaaten-Cop-Krimi und auf seinen Ich-Erzähler. Doch er kommt damit durch, da sein spannender Erstling richtige Pageturner-Qualitäten entwickelt. Wahrscheinlich landete das Buch deshalb 2020 bei den Edgar Awards der Mystery Writers of America auf der Shortlist für das beste Debüt, wo am Ende allerdings „Miracle Creek“ von Angie Kim gewann. Auf Englisch hat Mr. McMahon nach „The Good Detective“ (wie der erste Band im Original heißt) mit „The Evil Men Do“ und „A Good Kill“ seine Serie um P. T. Marsh bereits erfolgreich fortgesetzt.

Christian Endres

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John McMahon
Cold Detective
Piper, München 2022, 396 Seiten

P. T. Marsh ist einer der fähigsten Ermittler im Städtchen Mason Falls, Georgia – aber ist er auch ein guter Polizist? Nach dem Unfalltod seiner Frau und seines kleinen Sohnes würde Paul da wohl selbst nicht mehr drauf wetten. Er trinkt zu viel, hört die Stimme seiner Bulldogge Purvis in seinem Kopf und verprügelt mitten in der Nacht den gewalttätigen Freund einer Stripperin. Trotz allem muss Marsh jetzt den gefährlichsten Fall seiner Karriere lösen.

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Hinter den Kulissen 15 – Aktion hoher Spielwert

von am 8. April 2022 Kommentare deaktiviert für Hinter den Kulissen 15 – Aktion hoher Spielwert

Letzten Freitag konntet ihr es im Laden sehen: Das neue Spezialregal im Spielebereich mit den Empfehlungen der "Aktion hoher Spielwert". Seit diesem Zeitpunkt und davor teile ich auf Facebook die AHSW Beiträge. Dienstag konntet ihr es das erste mal hier auf der Seite lesen. Heute könnt ihr es das erste mal hören. Kurz und bündig – so wirklich eignet sich das Medium nicht um in Spielen zu schwelgen. Außerdem gibt es einen kleinen Ausblick auf anstehende Veranstaltungen im Zuge der sukzessiven Wiederherstellung der Normalität(?)…

Eigentlich wollte ich den heutigen Beitrag zusammen mit KaZu von der Spielbar machen. Aber ich stress sie eh schon während ihrer Freizeit mit Regellesen und -lernen. Ich setz mich dann ins gemachte Nest und kann einfach nur SPIELEN! – Danke dafür…

 

Letzten Freitag konntet ihr es im Laden sehen: Das neue Spezialregal im Spielebereich mit den Empfehlungen der "Aktion hoher Spielwert". Seit diesem Zeitpunkt und davor teile ich auf Facebook die AHSW Beiträge. Dienstag konntet ihr es das erste mal hier auf der Seite lesen. Heute könnt ihr es das erste mal hören. Kurz und bündig – so wirklich eignet sich das Medium nicht um in Spielen zu schwelgen. Außerdem gibt es einen kleinen Ausblick auf anstehende Veranstaltungen im Zuge der sukzessiven Wiederherstellung der Normalität(?)…

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Die Erzählungen des Folio Club

von am 6. April 2022 3 Kommentare

Edgar Allan Poe
DIE ERZÄHLUNGEN DES FOLIO CLUB
Übersetzt, herausgegeben und mit einem Nachwort von Rainer Bunz
(TALES OF THE FOLIO CLUB / 1833)
München, Manesse, 2021, 310 Seiten
ISBN 978-3-7175-2480-9 / 25,00 Euro

Ein ganzes Buch voller Kurzgeschichten von Edgar Allan Poe (1809–1849) in Deutscher Erstveröffentlichung? Das ist bei einem solchen Autor von Weltrang schon eine große Überraschung.

Wie es dazu kam, dass DIE ERZÄHLUNGEN DES FOLIO CLUB erst jetzt erschienen sind, erklärt sich aus der spannenden und komplizierten Editionsgeschichte des Originals, die vom Übersetzer und Herausgeber Rainer Bunz im umfangreichen Anhang und Nachwort detailversessen dargelegt wird.

Die Rahmenhandlung und die elf Stories gehören zu den frühesten Texten Poes und wurden in dieser Form erst viele Jahre nach seinem Tod aus dem Nachlass zusammengestellt. Die meisten Geschichten überarbeitete Poe später und in diesen veränderten Fassungen sind sie dann auch weltbekannt geworden. Allerdings war bereits der frühe Poe ein vorzüglicher Erzähler und Spötter, was diesen überwiegend satirischen Hommagen an die zeitgenössische Literatur und ihre Verfasser sehr gut bekommt. Poe zu lesen ist immer ein Vergnügen, das sich hier zudem mit dem Genuss vermischt, einige sehr bekannte Geschichten, wie etwa „Metzengerstein“ oder „Das Manuskript in der Flasche“, quasi in einer „Rohdiamant-Fassung“ kennen zu lernen.

Der handliche, sehr schön produzierte Band (orangefarbener Schutzumschlag mit passendem Lesebändchen und gleichfarbigem Garn für die Fadenheftung!) war eine echte Entdeckung für mich, die wohlige Erinnerungen an ganz frühe Lektüreerlebnisse wachgerufen hat.

Horst Illmer

Edgar Allan Poe
DIE ERZÄHLUNGEN DES FOLIO CLUB
Übersetzt, herausgegeben und mit einem Nachwort von Rainer Bunz
(TALES OF THE FOLIO CLUB / 1833)
München, Manesse, 2021, 310 Seiten
ISBN 978-3-7175-2480-9 / 25,00 Euro

Ein ganzes Buch voller Kurzgeschichten von Edgar Allan Poe (1809–1849) in Deutscher Erstveröffentlichung? Das ist bei einem solchen Autor von Weltrang schon eine große Überraschung.

Wie es dazu kam, dass DIE ERZÄHLUNGEN DES FOLIO CLUB erst jetzt erschienen sind,

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Aktion hoher Spielwert April/Mai – die Schnellen…

von am 5. April 2022 2 Kommentare

Seit 1. April sind wir Teil der Händlervereinigung "Aktion hoher Spielwert". Das bedeutet für euch, dass wir unser Sortiment im Spielebereich deutlich erweitern. Gezielt und fundiert. Denn alle 10 Spiele, die immer für vier Monate von den beteiligten Händlern ausgesucht werden, werden nicht etwa aus politischen Gründen gekürt, sondern weil Menschen, die etwas davon verstehen, genau diese Spiele gut und verbreitenswert finden. Die Range geht von einfachen Familienspielen über Funspiele bis hin zu ganz schönen Kloppern. Ich war völlig erstaunt, was uns da bisher alles entgangen war. Denn viele der Spiele sind komplett neu für uns. Wenn man nur so vor sich hinwurstelt, entstehen eben doch eindeutige Scheuklappen. Gut, dass wir jetzt nicht mehr nur auf unseren Geschmack und vor allem unseren Blickwinkel vertrauen müssen.

Auch wenn der Einstieg in diese Händlerallianz für uns ganz schön arbeitsaufwendig war – aber dazu mehr zu gegebener Zeit – war am Wochenende Zeit, die ersten Spiele auszuprobieren. Deswegen gibt es jetzt immer wieder mal zusätzlich zu unseren gewohnt regelmäßigen Veröffentlichungsterminen für Rezis den Dienstagsbeitrag zur "Aktion hoher Spielwert". Heute fange ich mit drei sehr einfach zu erlernenden, aber super kurzweiligen Spielen an. Danke fürs Testspielen an KaZu (ja, die erste "neue" Spielbar steht damit auch ins Haus… am Freitag 13.Mai direkt vor dem GCT…) und an Herbie von der AMV (wir bekommen freundlicherweise wieder die Räume zur Verfügung gestellt)…

Dice Cup
Christoph Cantzler & Torsten Marold
Drei Hasen in der Abendsonne GmbH Uehlfeld
2-6 Spieler ab 8 Jahren
15-20 Minuten

Kniffel oder Yahtzee kennt jeder. Es gibt auch jede Menge davon inspirierte Spiele. Dice Cup erfindet das Rad auch nicht neu. Muss ja auch nicht. Funktioniert ja. Aber die Variante mit der Hektik, dem Memorieren nach drei Sekunden Blick auf die Würfel und alle gleichzeitig – hat was fatal suchterzeugendes. Ich mag eigentlich solche Speedspiele nicht besonders. Bei Dice Cup funktioniert das aber sensationell. Dice Cup ist ein sehr gutes Partyspiel, ein Spiel für schnell mal zwischenrein oder auch um dann doch weiterzuspielen, Revanche! Schnell erklärt, schnell gespielt.

Der typische Glücksfaktor von Würfelspielen vollständig eliminiert. Es kommt nur darauf an, wie gut deine Wahrnehmung und wie schnell deine Einschätzung sind. Wie gesagt. Alle nutzen den selben Würfelwurf… Erstaunlich einfach und einfach erstaunlich.

Road Trip Europa
Scott Almes
Game Factory
2-4 Spieler ab 8 Jahren
30+ Minuten

Kleine Box. Großes Spiel. Auch wenn Road Trip erstmal einfach zu erlernen ist, hat das Spiel es in sich. Welche Wege am Ende zur höchsten Wertung führen hängt ein bisschen vom Glück, aber auch mächtig von deiner Herangehensweise ab. 

Am Anfang werden die Karten gedraftet. Immer schön eine behalten und den Rest weitergeben, bis am Ende die Hand voll ist. Dabei sind je Spieleranzahl nicht in jeder Runde alle Karten im Spiel(!) und wie das halt beim draften so ist: manchmal ist der Spatz in der Hand besser als…

Punkte gibt es für alle möglichen Kombinationen. Kulinarische oder künstlerische, landesspezifische Besonderheiten für "auf der Reise" genutzte Transportmittel, für das Sammeln von zusammenhängenden Ländern verschiedener Regionen, wie Benelux oder Großbritannien. Was am Ende die meisten Punkte bringt und dir zum Sieg verhilft ist bei den ersten Runden noch sehr glücksabhängig. Man muss einfach die richtige Rezeptur finden. Ich hab sie nicht gefunden, hab immer verloren. Fand das Spiel aber trotzdem toll…

Revanche!

Robo Chaos
Nikki Valens
Plaid Hat Games
2-4 Spieler ab 8 Jahren
15-30 Minuten

Ein bisschen wie Magic Maze, aber doch ganz anders. Ein wenig Robo Ralley, aber doch nicht. Einige Aspekte von "The Mind" oder "Die Crew", aber als Mix. Ja, Robo Chaos ist ein kooperatives Spiel, bei dem verbale Kommunikation auf R2D2 biepen oder piepsen beschränkt ist.

Dabei fühlt man sich nicht ganz so ausgeliefert, wie bei "The Mind", da – wenn alles richtig durchdacht ist – die Züge ähnlich nachvollziehbar stringent sind, wie bei "Die Crew". Ein bisschen aufeinander abstimmen, sich kennenlernen. In den ersten Runden scheint das dann auch deutlich einfacher zu werden. Aber wie auch bei "Magic Maze" haben spätere Szenarien noch mächtig was zuzulegen.

Das Spiel IST berechenbar, WENN die Spieler konzentriert zusammenarbeiten und harmonieren. Trotzdem hat das Spiel eine freche, chaotische Seite. man kommt schon irgendwie durch, auch ohne perfekte Harmonie. Dann wird es halt manchmal ganz schön lustig laut mit den verschiedenen Nuancen von Roboterpiepsen, von entsetzt über ärgerlich bis hin zu verständnislos.

Ich finds toll, auch wenn ich am Anfang verzweifelt bin und gedacht habe, was für ein chaotischer Quatsch. Falsch gedacht. Wenn sich das Team zusammengelebt hat wird es ganz schön taktisch und man kann den Schwierigkeitsgrad rasch aufstocken.

Cooles Spiel mit witzigem Design und abwechslungsreichen Szenarien.

So, das waren die ersten drei Spiele aus der Empfehlungsliste April/Mai der "Aktion hoher Spielwert. Weiteres gibt es in Bälde. Mit diesen Spielen für jeden Anlass und jede Könnensstufe ist der Anfang gemacht.

Seit 1. April sind wir Teil der Händlervereinigung "Aktion hoher Spielwert". Das bedeutet für euch, dass wir unser Sortiment im Spielebereich deutlich erweitern. Gezielt und fundiert. Denn alle 10 Spiele, die immer für vier Monate von den beteiligten Händlern ausgesucht werden, werden nicht etwa aus politischen Gründen gekürt, sondern weil Menschen, die etwas davon verstehen, genau diese Spiele gut und verbreitenswert finden. Die Range geht von einfachen Familienspielen über Funspiele bis hin zu ganz schönen Kloppern.

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Bobby March Forever

von am 4. April 2022 Kommentare deaktiviert für Bobby March Forever

Alan Parks
Bobby March Forever
Heyne Hardcore, München 2021, 16 Seiten

Der Schotte Alan Parks, der im Musik-Business früher All Saints und andere Acts betreute, kam durch seinen Kumpel John Niven zum Schreiben. „Bobby March Forever“ ist nun schon Parks dritter Hardboiled-Krimi über das Glasgow der frühen 70er-Jahre und seinen Cop Henry McCoy. Diesmal sucht die ganze Stadt ein verschwundenes, wahrscheinlich entführtes Mädchen – nur McCoy wird von einem Erzrivalen bei der Polizei kaltgestellt. Also sucht unser Protagonist ein anderes Mädel, das in Schwierigkeiten stecken könnte, hilft seinem Gangsterboss-Freund aus Kindheitstagen und ermittelt im Mord an Bobby March.

Der fiktive Musiker, der mit Iggy und Syd high wurde und als begnadeter Studiogitarrist für die Stones spielte, fällt natürlich genau in Parks Hoheitsgebiet. Doch auch sonst erweckt der Schotte das Glasgow der 70er wieder voller Schatten und Stimmung zum Leben, obwohl er im dritten Band einen ungewöhnlich heißen Sommer beschreibt und Detectice Zufall ein, zwei Mal nachhelfen muss. Die Ermittlungen und Verstrickungen von McCoy haben trotzdem wieder einem super Flow, und ungefähr ab der Mitte wird der Stoff richtig finster und rechtfertigt das Hardcore im Logo. Die „Hank McCoy“-Serie ist und bleibt eine sichere Nummer, man freut sich auf jeden neuen Band in der Übersetzung von Conny Lösch.

Witziges Easter Egg für Follower dieses Blogs und Fans des Tartan-Noir: Alan Parks erweist sogar Liam McIlvanneys Roman „Ein frommer Mörder“ seine Referenz und verortet die Antihelden McCoy und McCormack damit im selben historischen Krimi-Universum.

Christian Endres

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Alan Parks
Bobby March Forever
Heyne Hardcore, München 2021, 16 Seiten

Der Schotte Alan Parks, der im Musik-Business früher All Saints und andere Acts betreute, kam durch seinen Kumpel John Niven zum Schreiben. „Bobby March Forever“ ist nun schon Parks dritter Hardboiled-Krimi über das Glasgow der frühen 70er-Jahre und seinen Cop Henry McCoy. Diesmal sucht die ganze Stadt ein verschwundenes, wahrscheinlich entführtes Mädchen – nur McCoy wird von einem Erzrivalen bei der Polizei kaltgestellt. Also sucht unser Protagonist ein anderes Mädel,

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Blick über den Tellerrand lokal 6: H2O – Zwischen Nostalgie und Lebensart

von am 1. April 2022 4 Kommentare

Sprecher: Gerd
Gäste: Horst vom H2O

Vielleicht eine Folge für das ältere Publikum. Zumindest, wenn man Horst vom H2O selbst glauben schenkt. Und ich gehöre da selbstverständlich auch dazu. Ich glaube, dass genau diese Folge aber für alle Altersklassen wichtig ist. Es geht dabei auch um Werte…

Ein Blick über den Tellerrand, bei dem ich viele Parallelen zu uns finde – aber auch wieder nicht…

H2O Homepage
Facebook

 

Sprecher: Gerd
Gäste: Horst vom H2O

Vielleicht eine Folge für das ältere Publikum. Zumindest, wenn man Horst vom H2O selbst glauben schenkt. Und ich gehöre da selbstverständlich auch dazu. Ich glaube, dass genau diese Folge aber für alle Altersklassen wichtig ist. Es geht dabei auch um Werte…

Ein Blick über den Tellerrand, bei dem ich viele Parallelen zu uns finde – aber auch wieder nicht…

H2O Homepage
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Der grillende Killer

von am 30. März 2022 Kommentare deaktiviert für Der grillende Killer

Chang Kuo-Li
Der grillende Killer
Knaur, München 2022, 320 Seiten

Chang Kuo-Li ist Romancier, Dichter, Linguist, Historiker, Militärexperte und Food-Kritiker. Dem Roman „Der grillende Killer“ merkt man die vielen Interessengebiete und Kompetenzbereiche seines 1955 geborenen Autors definitiv an – meistens, wenn auch nicht immer im Positiven. Der Fokus der Geschichte liegt allerdings klar auf zwei Hauptfiguren: Dem erfahrenen Kommissar Wu aus Taipeh, der sich zwei Wochen vor seiner Pensionierung mit deutlich zu vielen Leichen aus dem Umfeld von Militär und Marine herumschlagen muss; und dem international arbeitenden Elitescharfschützen Alex Li, der zwischen seinen Aufträgen einen kleinen Reis-Schnell-Imbiss im italienischen Küstendorf Manarola betreibt und der plötzlich um die halbe Welt flüchten muss, als er nach Erledigung eines Jobs selbst ins Visier genommen wird …

Ein salopper Titel wie „Der grillende Killer“ lässt es schon vermuten, dafür braucht man keinen Sherlock Holmes: Dieser asiatische Krimi hat Humor, und das durchaus von der guten, bissigen Sorte. Gerade die Kapitel um Kommissar Wu sind in dieser Hinsicht sehr fein und unterhaltsam zu lesen. Weniger humorvoll geht es zu, wenn sich Kuo-Li mit seinem methodischen Scharschützen befasst, dafür lassen einen diese Passagen oftmals an die John Rain-Bücher von Barry Eisler denken. Überhaupt erinnert die internationale Mainstream-Tauglichkeit stets an Eisler und andere Erfolgsautoren aus der Ecke des eher militärischen Thrillers. Wahrscheinlich werden der vielseitige Chang Kuo-Li, der pfiffige Kommissar Wu und der grillende Sniper am Jahresende auf keiner Top-Liste landen, kurzweiligen Lesespaß bieten sie hinter einem coolen Cover trotzdem.

Christian Endres

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Chang Kuo-Li
Der grillende Killer
Knaur, München 2022, 320 Seiten

Chang Kuo-Li ist Romancier, Dichter, Linguist, Historiker, Militärexperte und Food-Kritiker. Dem Roman „Der grillende Killer“ merkt man die vielen Interessengebiete und Kompetenzbereiche seines 1955 geborenen Autors definitiv an – meistens, wenn auch nicht immer im Positiven. Der Fokus der Geschichte liegt allerdings klar auf zwei Hauptfiguren: Dem erfahrenen Kommissar Wu aus Taipeh, der sich zwei Wochen vor seiner Pensionierung mit deutlich zu vielen Leichen aus dem Umfeld von Militär und Marine herumschlagen muss;

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Unsere Stimmen mal wieder woanders…

von am 30. März 2022 1 Kommentar

Heute geht der neue Beitrag von "Der nerdige & niveauvolle Trashtalk" von Philipp Lohmann (Nerds gegen Stephan) online. In gemütlicher Runde haben wir die Sache zu dritt vor Ladenöffnung aufgezeichnet. Philipp, Bernie und ich tratschen über alle möglichen, ja, man sollte es kaum glauben nerdigen Themen und natürlich die Situation im Handel am Ende der Corona-Pandemie. Da ihr ja sonst meistens uns die Fragen stellen hört ist das mal wieder eine kleine Abwechslung. Und im Gegensatz zu Ralfs Würzblog Podcast, der sich ja eher um regionale Themen dreht findet ihr bei Philipps Nerdtalk das volle Programm für den Nerd. Auch wenn es meistens eher in die Rollenspielecke geht, ist doch immer für jeden was dabei. Wir hatten Spaß und ich hoffe, euch gefällt unser Kaffeekränzchen auch… (der direkte link zum Podcast: https://dernerdigetrashtalk.podigee.io/91-corona)

dernerdigetrashtalk

deathpresso

zum zweiten Heißgetränk fehlt mir leider der Hersteller. War ein ungelabeltes Mitbringsel. Daher gibt es keinen Link. In der Suchmaschine gibt es aber jede Menge Treffer.

Heute geht der neue Beitrag von "Der nerdige & niveauvolle Trashtalk" von Philipp Lohmann (Nerds gegen Stephan) online. In gemütlicher Runde haben wir die Sache zu dritt vor Ladenöffnung aufgezeichnet. Philipp, Bernie und ich tratschen über alle möglichen, ja, man sollte es kaum glauben nerdigen Themen und natürlich die Situation im Handel am Ende der Corona-Pandemie. Da ihr ja sonst meistens uns die Fragen stellen hört ist das mal wieder eine kleine Abwechslung. Und im Gegensatz zu Ralfs Würzblog Podcast,

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Schwarze Spiegel

von am 28. März 2022 Kommentare deaktiviert für Schwarze Spiegel

Arno Schmidt & Nicolas Mahler
SCHWARZE SPIEGEL.
Illustriert von Niclas Mahler
Berlin, Suhrkamp, 2021, 190 Seiten
Bibliothek Suhrkamp, Band 1528
ISBN 978-3-518-22528-8

Und dann gab’s 2021 noch SCHWARZE SPIEGEL, ein ARNO SCHMIDT-Comic, gezeichnet von Nicolas Mahler, dem 1969 in Wien geborenen und vielfach preisgekrönten Karikaturisten und Meister der „Verknappung“.
Seine Nacherzählung einer Science-Fiction-Story von Schmidt (aus dem Jahr 1955) erschien in der klassischen „Hochliteratur“-Reihe „Bibliothek Suhrkamp“, die dafür ihr „heiliges“ Klein-Oktav-Format aufgeben musste, da Mahlers Bilder dann doch etwas mehr Platz brauchten.
Dafür erzählt er mit dem Tuschepinsel in Schwarz und Lila vom Leben eines Misanthropen, nachdem ein Atomkrieg im Jahr 1960 zumindest dessen Lebensraum – also Deutschland – menschenleer hinterlassen hat. Der Ich-Erzähler fährt mit dem Rad übers Land, besorgt sich aus den Ruinen was er braucht, stöbert durch Kaufläden und Museen – und redet sich ein: ALLES IST GUT.
Bis dann – hoppla – eine Frau auftaucht! Und sofort kommen die alten Eitelkeiten wieder zum Vorschein, beginnt der Balz-Tanz aufs Neue, „entdecken“ sich Mann und Frau wie zu allen Zeiten.
Allerdings scheint SIE die Klügere zu sein. Nach einiger Zeit drängt es sie zum Aufbruch: Die Welt will erforscht werden – und Sie ist offensichtlich nicht so selbstgenügsam – auch nicht so mit sich selbst allein zufrieden – wie ER. Mit einem Trick gelingt es IHR, eine peinliche Abschiedsszene zu vermeiden und einfach zu verschwinden. Wieder ist ER allein – aber es steht jetzt die Frage im Raum, ob immer noch ALLES GUT ist?

Horst Illmer

Arno Schmidt & Nicolas Mahler
SCHWARZE SPIEGEL.
Illustriert von Niclas Mahler
Berlin, Suhrkamp, 2021, 190 Seiten
Bibliothek Suhrkamp, Band 1528
ISBN 978-3-518-22528-8

Und dann gab’s 2021 noch SCHWARZE SPIEGEL, ein ARNO SCHMIDT-Comic, gezeichnet von Nicolas Mahler, dem 1969 in Wien geborenen und vielfach preisgekrönten Karikaturisten und Meister der „Verknappung“.
Seine Nacherzählung einer Science-Fiction-Story von Schmidt (aus dem Jahr 1955) erschien in der klassischen „Hochliteratur“-Reihe „Bibliothek Suhrkamp“, die dafür ihr „heiliges“ Klein-Oktav-Format aufgeben musste,

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Blick über den Tellerrand lokal 5: Wohlfühltratsch im Wohnzimmersessel – Petra ist erlesen

von am 25. März 2022 1 Kommentar

Sprecher: Gerd
Gäste: Petra aus der Buchhandlung Erlesen

Übergangslos und mit großem Spaß geht es weiter. Mein Intermezzo von letzter Woche ist schon wieder vergessen. Heute konzentrieren wir uns wieder auf das wesentliche. Unsere lokale Serie geht weiter und das heutige Gespräch hat mich selbst völlig überzeugt, dass das Konzept genau richtig ist. Entspannter war ich selten und selten war es entspannter, ein Gespräch im nachhinein zu schneiden und zu bearbeiten. Bei der Stimme wollte ich eigentlich auf keine Sekunde verzichten. Danke Petra für den großartigen Freitag Vormittag.

Ein echter Blick über den Tellerrand bei dem ich wieder einmal neue Aspekte und Herangehensweisen entdeckt habe. Weniger ist hier VIEL mehr.

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Sprecher: Gerd
Gäste: Petra aus der Buchhandlung Erlesen

Übergangslos und mit großem Spaß geht es weiter. Mein Intermezzo von letzter Woche ist schon wieder vergessen. Heute konzentrieren wir uns wieder auf das wesentliche. Unsere lokale Serie geht weiter und das heutige Gespräch hat mich selbst völlig überzeugt, dass das Konzept genau richtig ist. Entspannter war ich selten und selten war es entspannter, ein Gespräch im nachhinein zu schneiden und zu bearbeiten. Bei der Stimme wollte ich eigentlich auf keine Sekunde verzichten.

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Dicks "Irrgarten des Todes"

von am 23. März 2022 Kommentare deaktiviert für Dicks "Irrgarten des Todes"

Philip K. Dick
IRRGARTEN DES TODES.
Übersetzt von Yoma Cap u. Alexander Martin
FISCHER Taschenbuch
Mai 2016 – 190 Seiten – € 12,00
ISBN: 9783596905645

Inspiriert durch die bestechende Rezension von Horst bin ich auf Philip K. Dicks  IRRGARTEN DES TODES gestoßen, in Horsts Buchbesprechung findet Ihr vortreffliche Schilderungen zum Rahmen und zur Handlung dieses recht außergewöhnlichen Romans. Einleitend gebe ich zu, ich hatte Dick zuvor nie gelesen, seine Werke wie BLADE RUNNER, UBIK sowie MARSIANISCHER ZEITSTURZ warten in meinem Bücherregal heute noch auf leserische Zuwendung.

Jungfräulich, neugierig und offen begann ich also das Büchlein zu lesen und machte mich zuvor auf dasjenige gefasst, was Horst bereits griffig in seiner Darlegung zum Buch angedeutet hatte.

Jedoch war ich wohl nicht gefasst genug! Dicks IRRGARTEN DES TODES warf mich beim Lesen stellenweise echt aus der Bahn.

Anfangs glaubte ich noch, es entwickelt sich in IRRGARTEN DES TODES eine Art phantastischer Science-Fiction-Krimi, ich dachte zunächst: "Vielleicht ist Dicks Buch so ähnlich wie Agatha Christies Kriminalroman "Zehn kleine Negerlein" (nunmehr freilich politisch korrekt: "Und dann gab’s keines mehr")?". Denn auch in Dicks Erzählung begannen mit dem ersten Mord auf dem Planeten Delmak-O eine Reihe von skurrilen Todesfällen, die Protagonisten der Projektgruppe kommen einer nach dem anderen recht unschön ums Leben.

Doch weit gefehlt! Zwar bemühen sich die Überlebenden in IRRGARTEN DES TODES um Aufklärung der Morde, gleichzeitig beginnt aber ein übler Überlebenskampf, sowie ein Schauspiel menschlicher Irre und wahnwitziger Verhaltensweisen und Dialoge; von bösartigem und sexistischem, über engstirnig religiösem bis hin zu schlichtweg merkwürdigem Gebaren der Protagonisten. Stellenweise vermutete ich, dass der Autor selbst während dem Schreiben unter groteskem Lagerkoller litt oder er dabei eine berauschende Muse bemühte. Kurzum: Es drängte sich mir die brennende Frage auf, ob Dick beim Verfassen einiger Kapitel überhaupt Herr seiner Sinne gewesen sein konnte, denn so entrückt und verrückt kamen die Ereignisse und Gespräche in seiner Erzählung daher.

Das Ende des Buches beschleunigte dann so heftig, dass ich (als tendenziell konservativer Leser) – trotz der recht absonderlichen und für mich fast abschreckenden Handlung – nicht mehr vom Vollgas fahrenden Zug Dicks Geschichte abspringen konnte, denn ich musste es einfach wissen:

Was oder wer ist hier des Pudels Kern im IRRGARTEN DES TODES?

Und das Buchende brachte den heißgewordenen Zug dann recht gut zum Stehen und schaffte kühle Klarheit, wie das Öffnen eines Fensters in einer kalten Winternacht. Auf einmal werden alle hysterischen Rauchschwaden geklärt und klirrend klare Luft kredenzt die logische Lösung mit einem doch erschreckenden Schluß, jedoch gepaart mit etwas überirdischer Hoffnung. Ein Ausgang, der den Roman dann doch rund werden, mich die letzte Seite befriedet beenden und das Buch mit dem einen Gedanken weglegen lies:

"Einfach krass!"

MITCH

Philip K. Dick
IRRGARTEN DES TODES.
Übersetzt von Yoma Cap u. Alexander Martin
FISCHER Taschenbuch
Mai 2016 – 190 Seiten – € 12,00
ISBN: 9783596905645

Inspiriert durch die bestechende Rezension von Horst bin ich auf Philip K. Dicks  IRRGARTEN DES TODES gestoßen, in Horsts Buchbesprechung findet Ihr vortreffliche Schilderungen zum Rahmen und zur Handlung dieses recht außergewöhnlichen Romans. Einleitend gebe ich zu, ich hatte Dick zuvor nie gelesen, seine Werke wie BLADE RUNNER,

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Systemfehler

von am 21. März 2022 Kommentare deaktiviert für Systemfehler

Wolf Harlander
Systemfehler
Rowohlt Taschenbuch, 2021, 496 S.
ISBN 9783499006616 / 16,00 Euro

Zwischen all den Rezensionen unserer fleißigen Helferlein ist es ab und an gar nicht so einfach, den rechten Moment abzupassen, auch mal wieder selbst in die Tasten zu greifen.

Dass ich jetzt gerade dieses Buch unter die Lupe nehme liegt daran, dass ich mich einfach gut unterhalten habe und dass MITCH vor gar nicht allzu langer Zeit Blackout besprochen hat. Systemfehler ist ein sauberer Mainstream Thriller aus deutscher Feder in der Tradition eines Marc Elsberg. Nicht wirklich neu, nicht wirklich ernsthaft konsequent am Ende, ein bisschen James Bond, stets zur rechten Zeit am rechten Ort, aber eben wirklich unterhaltsam.

Allein der Titel zeigt ja schon, um welche Art Thriller es sich dreht. Ein überzeugend aufgebauter Angriff über Schadprogramme auf unsere vernetzte Welt. Sympathische und ausreichend glaubhafte Protagonisten. Mehr als eine Prise Klischee. Was Wolf Harlander an Ingredenzien verarbeitet ist nicht außergewöhnlich. Trotzdem schafft er es, den Leser zu fesseln und sogar an der ein oder anderen Stelle ins Grübeln zu bringen. Gerade die Nutzung von Klischees und Stereotypen macht die Situation dann doch wieder erschreckend. In zweiter Instanz, nach der oberflächlichen Schilderung der grundsätzlichen Situation erschafft Harlander Bilder und Situationen, die fast real und wirklich eindringlich erscheinen.

Mich hat er ein paarmal tatsächlich überrascht. Nicht mit den großen bewusst filmischen Szenen, sondern bei kleinen, realistischen Situationen. Und in diesem Fall reicht mir das völlig aus. Ich hab mich sehr gut unterhalten gefühlt, habe die fast 500 Seiten im Flug gelesen und war am Ende fast traurig, dass er das Buch wohl doch bewusst als Bestseller geschrieben hat. Mir wäre am Ende ein fataler Rundumschlag lieber gewesen. Das geht aber anscheinend nicht, wenn man sich verkaufen will. Ist ja in dem Genre kein Einzelfall.

Harlander ist dem Genre treu. Auch sein Erstling "42 Grad" bedient die Mainstream Weltuntergangs Schiene und liest sich ebenfalls spannend und bei "Schmelzpunkt", das im Mai erscheint, erwarte ich nicht weniger.

Wolf Harlander
Systemfehler
Rowohlt Taschenbuch, 2021, 496 S.
ISBN 9783499006616 / 16,00 Euro

Zwischen all den Rezensionen unserer fleißigen Helferlein ist es ab und an gar nicht so einfach, den rechten Moment abzupassen, auch mal wieder selbst in die Tasten zu greifen.

Dass ich jetzt gerade dieses Buch unter die Lupe nehme liegt daran, dass ich mich einfach gut unterhalten habe und dass MITCH vor gar nicht allzu langer Zeit Blackout besprochen hat.

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Blick über den Tellerrand: Geht es hier weiter?

von am 18. März 2022 Kommentare deaktiviert für Blick über den Tellerrand: Geht es hier weiter?

Der heutige Beitrag läuft der Einfachheit halber wieder in der Rubrik "Blick über den Tellerrand". Faktisch ist es eine Mischung aus Istzustand und Ausblick. Ein kleines Intermezzo und gleichzeitig ein Plädoyer für das Format und für die Sache.

Was den Istzustand betrifft, seht ihr schon auf dem Bild unserer Straße. Baustelle und Ukraine, da komm ich nicht ganz drumrum:

Heute morgen, bevor ich den Beitrag eingesprochen habe, kam mir beim allgemeinen Blick über das Tagesgeschehen ein Artikel in "Die Zeit" zum Ukraine Krieg unter die Augen. Ambitioniert und subjektiv. "Der Urlaub des Westens ist vorbei" betitelt einen verständlichen wenn auch etwas aufgeregten Artikel über das westliche Verschließen der Augen. In der Kürze wird vieles auf unsere Konsumgesellschaft reduziert. Natürlich ist Kritik an dieser Stelle legitim und angebracht. Andererseits gilt es aber auch Aspekte dessen, was uns lieb und teuer ist zu verteidigen. Wenn das für einen Großteil eben McDonalds und Amazon ist, muss ich diese Einstellung nicht teilen. Wenn diese Aspekte aber zu einem gemeinsamen Nenner führen, dann gehören sie eben zu genau dieser Kultur dazu, die wir verteidigen müssen oder sollen oder wollen. Innerhalb dieser unserer "westlichen Kultur" gibt es eine schier unendliche Vielfalt, und meine ganz persönliche Vorstellung beinhaltet nicht zwingend genau diese beiden Galionsfiguren. Dennoch nehme ich es in Kauf, da es eben auch dazugehört. "Innerhalb" bin ich ein strikter Gegner und propagiere genau das Gegenteil. Vielfalt durch kleine, individuelle Betriebe mit persönlicher Note.

Deswegen werden wir unsere Serie fortsetzen, schon allein, weil das Feedback entsprechend positiv ist. Und aus Überzeugung.

Deswegen stehen hier heute nochmal alle Links zu den Firmen, die bisher direkt oder indirekt dabei waren.

Facebook Link Rock-a-hula
Facebook Link Hoffnung

Alles für den Helden
Brauerei Faust
MIKA Kaffeerösterei

Schuchbauer Messer Onlineshop
Die Radboten

Das Wollgeschäft Homepage
Facebook
Instagram

Ultra Comix Homepage
Youtube Channel
Facebook

Hotel, Restaurant & Brauwerkstatt Bruderherz

Die Murmel Homepage
Facebook
Instagram

Der heutige Beitrag läuft der Einfachheit halber wieder in der Rubrik "Blick über den Tellerrand". Faktisch ist es eine Mischung aus Istzustand und Ausblick. Ein kleines Intermezzo und gleichzeitig ein Plädoyer für das Format und für die Sache.

Was den Istzustand betrifft, seht ihr schon auf dem Bild unserer Straße. Baustelle und Ukraine, da komm ich nicht ganz drumrum:

Heute morgen, bevor ich den Beitrag eingesprochen habe, kam mir beim allgemeinen Blick über das Tagesgeschehen ein Artikel in "Die Zeit"

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Sternenschöpfer

von am 16. März 2022 Kommentare deaktiviert für Sternenschöpfer

Stapledon, Olaf
STERNENSCHÖPFER – STAR MAKER.
Ü: Thomas Schlück
(STAR MAKER / 1937)
Lüneburg, Dieter von Reeken, 2022, 243 Seiten
ISBN 978-3-945807-76-5 / 17,50 Euro

Ein namenloser Mensch nimmt als Vertreter der Erde an einer kosmischen Weltschau teil, die von den Ursprüngen, noch vor dem Urknall, bis weit nach dem Erlöschen der letzten Atombewegung reicht.
Er durchreist das Universum, findet bewohnte Welten und beobachtet die Entwicklung der dortigen „Menschen“. Es läuft die immer gleiche Geschichte ab, in der nach dem Erfolg einer Idee sofort die Gegenbewegung einsetzt und die Fortschritte zunichtemacht. Auf vielen Welten gewinnt der Erzähler Gefährten, die sich ihm anschließen, und gemeinsam ziehen sie weiter. Langsam erweitert sich ihr geistiger Horizont, sodass sie auch erfolgreiche utopische Gesellschaften besuchen können. Die geistige Entwicklung der kosmischen Beobachtertruppe reicht am Ende des Buches aus, zusammen mit dem „kosmischen Geist“ den „größten Moment“, das Erblicken des „Sternenschöpfers“, zu erleben.
Das Höchste Wesen erscheint als Schöpfer-Künstler und unser Kosmos ist sein erstes Meisterwerk. Es folgt eine lange Reihe weiterer Schöpfungen, bis endlich der „letzte Kosmos und der ewige Geist“ Vollendung finden.
Stapledon unternimmt hier den Versuch, eigentlich nicht Vermittelbares in menschlicher Sprache darzustellen. Er weiß von Beginn an über sein Scheitern Bescheid, lässt sich davon aber nicht abhalten, die Geschichte zu erzählen. Es ist ein Thematisieren völlig abstrakter Ideen mit den Mitteln der Science Fiction und der Queste.
Intuitiv hat er dabei eine Reihe kosmologischer Phänomene beschrieben, die ihn als seiner Zeit weit voraus zeigen. Sein „Held“ beobachtet ein entropisches Universum, dessen Bewohner zwei wichtige Gemeinsamkeiten haben: Die Angst vor dem Ende und das Streben nach Gott.
Stilistisch bewegt sich das Buch zwischen detaillierten Beschreibungen utopischer Welten und philosophisch-religiösen Überblicken. Es verschweigt nicht, dass Leid, Verzweiflung und Irrsinn die vorherrschenden Strömungen für das Leben in allen seinen Formen darstellt, schafft es aber auch, während der Erzählung die Ästhetik des Fremden, Unbegreiflichen immer weiter zu steigern.
Olaf Stapledon erweist sich in diesem Buch als großer Utopist und Mythenmacher – vielleicht als der Größte überhaupt.

Horst Illmer

Stapledon, Olaf
STERNENSCHÖPFER – STAR MAKER.
Ü: Thomas Schlück
(STAR MAKER / 1937)
Lüneburg, Dieter von Reeken, 2022, 243 Seiten
ISBN 978-3-945807-76-5 / 17,50 Euro

Ein namenloser Mensch nimmt als Vertreter der Erde an einer kosmischen Weltschau teil, die von den Ursprüngen, noch vor dem Urknall, bis weit nach dem Erlöschen der letzten Atombewegung reicht.
Er durchreist das Universum, findet bewohnte Welten und beobachtet die Entwicklung der dortigen „Menschen“. Es läuft die immer gleiche Geschichte ab,

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Superman Anthologie: Legendäre Geschichten mit dem Mann aus Stahl

von am 14. März 2022 Kommentare deaktiviert für Superman Anthologie: Legendäre Geschichten mit dem Mann aus Stahl

Jerry Siegel, Joe Shuster, Wayne Boring, Curt Swan, John Byrne, Frank Miller, Grant Morrison, Alex Ross, David S. Goyer
SUPERMAN ANTHOLOGIE: LEGENDÄRE GESCHICHTEN MIT DEM MANN AUS STAHL
Panini Verlags GmbH
Gebundene Ausgabe – 27. August 2018 – 384 Seiten
ISBN-13: ‎ 978-3741607837

Braucht die Welt einen Superman?

Seit 1972 (mit DC Superman Heft 247, Jan. ´72) wurde diese Frage schon so häufig gestellt. Superman dürfte einer jener Superhelden sein, welche durch die Jahrzehnte am meisten Kritik erfahren haben.

Superman? Der ist viel zu mächtig!
Superman? Der ist doch langweilig!
Superman? Der hat doch keine Ecken und Kanten!

Also, bleibt die Frage im Raum: Braucht die Welt einen Superman?

Seit 1938 rettet der Mann aus Stahl Menschen in Not, seit 1938 steht er eisern für seine Werte ein: Wahrheit, Gerechtigkeit und Integrität (Action Comics 775 (2001)).

Ich gestehe … , seit ich denken kann, bin ich Fan von Superman. Ich, 1977 geboren, … Superman, 1978 erstmals im Kino, … dann 1980, 1983, 1987 die Fortsetzungen. Also: Meine Kindheit war durchdrungen von Supermans Spirit!

Es klingt heute vielleicht etwas "überholt", aber dieser Mann gab mir damals Mut.

Für mich war und ist Clark Kent alias Kal-El alias Superman ein echtes Vorbild. Er ist kompromislos, wenn es um den Schutz der Würde des Individuums und um die Verteidigung seiner Werte geht.

Auch heute noch sind mir eben jene (seine) Werte ein Kompass im Leben.

Ich für meinen Teil kann sagen: Jedenfalls meine Welt braucht einen Superman.

Jeder von Euch, der selbst erfahren möchte, dass Superman wegen (und trotz) seiner Macht stets einen Preis zahlt, dass Superman alles andere als langweilig ist und dass Superman mehr Ecken und Kanten hat, als man meint, der möge sich die SUPERMAN ANTHOLOGIE gönnen. Auf 384 Seiten wird anhand von 18 Comics aus den Jahren 1938 bis 2016 jedes Jahrzehnt des Mannes aus Stahl lebendig vorgestellt. Jedem Comic und jeder Ära werden wunderbare Beiträge und informative Einleitungen (oft) von Größen der Szene vorangestellt, bspw. Jerry Siegel und Ray Bradbury.

Die SUPERMAN ANTHOLOGIE ist ein ganz und gar gelunges Werk, ich empfehle es hiermit wärmstens.

Lassen wir doch einmal Ray Bradbury und Bruce Wayne sprechen:

Es war beruhigend festzustellen, dass dieser junge Journalist (Clark Kent), der sich in Notsituationen in Superman verwandelte, die gleichen Selbstzweifel hatte und über die gleichen Schwierigkeiten stolperte. (…) Daher ist es nicht erstaunlich, dass Ihr und ich, wir alle seit Jahren Clark Kent brauchen. Und so ist er, wenn wir schreiend in die Zukunft rutschen, schlittern und purzeln, immer bei uns, um uns zu versichern, dass Superman uns auffängt (Ray Bradbury, S. 199).

The World Needs Superman (Bruce Wayne im Film Justice League)!

Also doch!

Die Welt braucht einen Superman!

Das letzte Wort muss er selbst haben:

There is a superhero in all of us, we just need the courage to put on the cape! (von Superman in Superman).

MITCH

Jerry Siegel, Joe Shuster, Wayne Boring, Curt Swan, John Byrne, Frank Miller, Grant Morrison, Alex Ross, David S. Goyer
SUPERMAN ANTHOLOGIE: LEGENDÄRE GESCHICHTEN MIT DEM MANN AUS STAHL
Panini Verlags GmbH
Gebundene Ausgabe – 27. August 2018 – 384 Seiten
ISBN-13: ‎ 978-3741607837

Braucht die Welt einen Superman?

Seit 1972 (mit DC Superman Heft 247, Jan. ´72) wurde diese Frage schon so häufig gestellt. Superman dürfte einer jener Superhelden sein, welche durch die Jahrzehnte am meisten Kritik erfahren haben.

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Blick über den Tellerrand lokal 4: Ganz oder gar nicht – Thorsten von der Murmel

von am 11. März 2022 Kommentare deaktiviert für Blick über den Tellerrand lokal 4: Ganz oder gar nicht – Thorsten von der Murmel

Sprecher: Gerd
Gäste: Thorsten aus "Die Murmel"

Heute wieder in Würzburg, zu Gast in einem Laden, der auch wieder gewisse Sortimentsüberschneidungen mit uns hat. Das Gespräch war für mich eine echte Bereicherung. Ich denke, Thorsten Drechsler, Inhaber des Spielwarengeschäftes "Die Murmel" spricht nicht nur mir aus der Seele. In jedem Fall bringt er auf sehr sympathische Art genau das rüber, warum wir diese Serie überhaupt machen.

Trotz dessen ein echter Blick über den Tellerrand.

Die Murmel Homepage
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Instagram

 

 

Sprecher: Gerd
Gäste: Thorsten aus "Die Murmel"

Heute wieder in Würzburg, zu Gast in einem Laden, der auch wieder gewisse Sortimentsüberschneidungen mit uns hat. Das Gespräch war für mich eine echte Bereicherung. Ich denke, Thorsten Drechsler, Inhaber des Spielwarengeschäftes "Die Murmel" spricht nicht nur mir aus der Seele. In jedem Fall bringt er auf sehr sympathische Art genau das rüber, warum wir diese Serie überhaupt machen.

Trotz dessen ein echter Blick über den Tellerrand.

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1984 – Dreierlei Antworten von Horst

von am 9. März 2022 Kommentare deaktiviert für 1984 – Dreierlei Antworten von Horst

Angeregt durch das Gespräch, das Gerd, Bernie und Ralph Ende Februar für den WÜRZBLOG führten, und bei dem ihnen gerade mal keine wirklich gelungenen Umsetzungen von Literatur ins Medium Comic einfielen, wollte ich mich kurz „einbringen“ und die folgenden drei Graphic Novels zu einem literarischen Vorbild vorstellen:
1984
Jean-Christophe Derrien (Text)
Rémi Torregrossa (Bilder)
Übersetzung: Anja Kootz
München, Knesebeck, 2021, 124 S.
ISBN 978-3-95728-468-6 / 22,- Euro

1984 – BIG BROTHER IS WATCHING YOU
Sybille Titeux de la Croix (Text)
Amazing Ameziane (Bilder)
Übersetzung: Harald Sachse
Bielefeld, Splitter, 2021, 232 S.
ISBN 978-3-96219-102-3 / 29,80 Euro

1984
Fido Nesti (Text & Bilder)
Übersetzung: Michael Walter
Berlin, Ullstein, 2021, 224 S.
ISBN 978-3-550-20087-8 / 25,00 Euro

Größtmögliche Freiheit im künstlerischen Ausdruck oder größtmögliche Werktreue? Nirgendwo stellt sich diese Frage deutlicher als bei der bildhaften Umsetzung eines literarischen Werkes – sei es als Film, Fernsehserie oder Comic. An dieser Stelle wollen wir uns auf das Nacherzählen von George Orwells Roman 1984 in gezeichneter Form konzentrieren, also etwas, das gemeinhin als Comic bzw. Graphic Novel tituliert wird.

Nachdem die Rechteinhaber siebzig Jahre lang verhindert haben, dass Orwells Werk in Comicform „trivialisiert“ werden konnte, sind nach Ablauf des Copyrights ab 2021 keine Hindernisse mehr vorhanden. Gestartet hat den Reigen der 1984-Adaptionen hierzulande der Knesebeck Verlag aus München, in dem Anfang des Jahres 2021 die gleichnamige Graphic Novel als Übersetzung aus dem Französischen erschien. Das Szenario stammt von dem 1971 geborenen Drehbuchautor und Comic-Fan Jean-Christophe Derrien, die Bilder (und die Kolorierung) schuf der französische Zeichner Rémi Torregrossa, die Übersetzung wurde von Anja Kootz besorgt. Das 124 Seiten umfassende Hardcover enthält eine in düsteren Grautönen gehaltene „originalgetreue Adaption des Kultromans“ (Klappentext), die zur Mitte hin einige in zarten Pastelltönen gehaltene farbige Szenen bekommt (als sich Julia und Winston auf dem Land treffen und erstmals Sex miteinander haben), jedoch schnell wieder „ergraut“. Nur noch ganz selten werden einzelne Panels von Torregrossa eingefärbt um die Aufmerksamkeit der Betrachter*innen auf bestimmte Details zu lenken. Erwartungsgemäß wurde hier der „Anhang“ (der ja eine Erläuterung der Grammatikregeln ist) weggelassen – aber die von Orwell in ihm versteckte Hoffnung wird von Torregrossa in einer grün aufbrechenden Kastanienblüte gezeigt, die als kleines Bildquadrat eine ansonsten leere schwarze Schlussseite beherrscht.

Während Derrien und Torregrossa mit feinem, fast distanziert wirkendem „europäischem“ Strich und einer aufs Wesentliche reduzierten Story den Roman auf etwas mehr als einhundert Seiten unterbringen, kommt die bei Splitter veröffentlichte Ausgabe von 1984 – BIG BROTHER IS WATCHING YOU in der Adaption von Sybille Titeux de la Croix und Amazing Ameziane nahezu marktschreierisch und großspurig daher. Das 232 Seiten starke Hardcover ist deutlich größer und schwerer als die Knesebeck-Ausgabe und wirkt – vor allem zu Beginn – sehr bunt. Allerdings beweisen die beiden französischen Künstler, die mit MUHAMMAD ALI – DIE COMIC-BIOGRAFIE bereits 2015 einen internationalen Bestseller hatten, dass sie aufs Beste eingespielt sind. Während Titeux de la Croix’ Szenario (das von Harald Sachse eingedeutscht wurde) den Romantext, mit nur ganz behutsamen Kürzungen, größtenteils verwendet, wird Amazing Ameziane in seiner Bildsprache (die zwischendurch immer wieder einmal sehr stark an den Frank Miller der SIN CITY-Bücher erinnert) immer zurückhaltender und farbloser, bis, nach den reinen Grautönen der Folterszenen im dritten Teil, erst in der Schlussszene im Kaffe Kastanienbaum wieder etwas Farbe ins Spiel kommt. An dieser Stelle endet die Graphic Novel – für den „Appedix“ findet sich keine Entsprechung.

Mit Fido Nesti betritt ein 1971 im brasilianischen Sao Paulo geborener Südamerikaner die Bühne, dessen Blick auf die europäische Nachkriegswelt naturgemäß nochmals völlig anders ist als bei seinen französischen Kolleginnen und Kollegen. Der Autodidakt Nesti arbeitet seit über dreißig Jahren als Illustrator für Magazine und als Comiczeichner – und ist dem Orwell’schen Roman schon seit seiner Schulzeit „verfallen“. Seine bei Ullstein veröffentlichte Adaption ist eine Mischung aus franko-belgischer „ligne claire“ und dem kunstvoll-verknappten Zeichenstil eines Seth. An den erinnert auch die in düsteren grau-orange-rot Farben gehaltene Kolorierung. Die Seitenaufteilung folgt überwiegend dem klassischen 9-Pannels-pro Seite-Muster, wird jedoch immer wieder aufgebrochen, bis hin zu ganzseitigen, hoch-dynamischen und -drastischen Bildern. Das durchgängige Hand-Lettering wird an zwei Stellen aufgegeben: Zum einen sind die Passagen, die Winston seiner Julia aus Goldsteins Buch vorliest im Maschinensatz und mit einer anderen Hintergrundfarbe gestaltet; und der „Appendix“ mit den „Grundlagen des Neusprech“ ist als Anhang nach der letzten Bildseite angefügt. Die Buchgestaltung wirkt durch den glatten Beschnitt und den dicken Karton der Buchdeckel sehr rustikal, fast so, als ob die Graphic Novel von einer Zeitmaschine aus einer Ära der Knappheit und des Mangels zu uns gebracht worden wäre.

Nun, liebe Leserin, lieber Leser, liegt es an Dir! Welche dieser Ausgaben Du nun liest, bleibt allein Deinem Kunstverständnis und Deinen Vorlieben vorbehalten. Die Auswahl zu haben ist ein Privileg, das wir vor allem unserer vielfältigen Verlagslandschaft verdanken – dieses wundervolle Privileg zu nutzen ist nicht nur wertvoll sondern auch eine Verpflichtung.
George Orwells Buch gehört zum unzerstörbaren kollektiven Wissen um die Hinfälligkeit des Lebens und die Gefahren der Macht. 1984 ist immer – auch jetzt!

Horst Illmer

Angeregt durch das Gespräch, das Gerd, Bernie und Ralph Ende Februar für den WÜRZBLOG führten, und bei dem ihnen gerade mal keine wirklich gelungenen Umsetzungen von Literatur ins Medium Comic einfielen, wollte ich mich kurz „einbringen“ und die folgenden drei Graphic Novels zu einem literarischen Vorbild vorstellen:
1984
Jean-Christophe Derrien (Text)
Rémi Torregrossa (Bilder)
Übersetzung: Anja Kootz
München, Knesebeck, 2021, 124 S.
ISBN 978-3-95728-468-6 / 22,- Euro

1984 – BIG BROTHER IS WATCHING YOU
Sybille Titeux de la Croix (Text)
Amazing Ameziane (Bilder)
Übersetzung: Harald Sachse
Bielefeld,

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BLACKOUT – Morgen ist es zu spät

von am 7. März 2022 Kommentare deaktiviert für BLACKOUT – Morgen ist es zu spät

Marc Elsberg
BLACKOUT – Morgen ist es zu spät
Taschenbuch: 832 Seiten
ISBN-13: 978-3442380299

Elsbergs BLACKOUT steckte vor Kurzem noch wartend in meinem von Gerd empfohlenen Bücherstapel. Soeben habe ich das Buch fertig gelesen und diese Zeilen enstammen meiner Stimmung direkt nach der Lektüre der letzten Seite.

Mein Fazit: BLACKOUT ist schrecklich.

Schrecklich echt. Schrecklich erschütternd. Schrecklich ehrlich.

Zwei Wochen Stromausfall lässt aus Nachbarn Feinde werden. Zwei Wochen Stromausfall führt zu saglosem Leid. Zwei Wochen Stromausfall bedeuten die Zerstörung unserer Welt.

Elsberg hat mit BLACKOUT eine Erzählung geschaffen, die außergewöhnlich gut durchdacht und recherchiert ist, mich packte und in ein brutales Szenario steckte, eine Zukunft, welche schon morgen auch für mich und meine Familie zur Realität werden könnte.

BLACKOUT erzählt fühlbar das Erleben eines Stromausfalls in der westlichen Welt und zwar über das Schicksal darin verwickelter ganz unterschiedlicher Protagonisten. Der Leser taucht ein in die Köpfe und Herzen von Politikern, Energiebetreibern, Computerfachleuten, Reportern, Familien und Tieren, hautnah erlebt der Lesende den erschreckenden, von Tag zu Tag schlimmer werdenden, Zerfall des Miteinander, menschlicher Werte und der Gesellschaft. Gleichzeitig gibt es im Buch nur etwas mehr als eine Handvoll Hauptprotagnosisten, so dass der Erzählstrang übersichtlich und dicht bleibt.

Ich selbst hätte niemals geglaubt, wer und was alles abhängig ist vom "Strom", wie krass wir Menschen unser Dasein mit "Strom" verbunden haben und wie schlimm (wirklich schlimm!) es kommen würde, wenn das Unfassbare passiert: Tagelanger Stromausfall.

Schon Eschbachs AUSGEBRANNT zeigte mir, was Energie in Form von Erdöl für die Menschen bedeutet und was der Untergang der Erdölreserven für böse Folgen zeitigt.

Elsbergs BLACKOUT ist jedoch noch so viel krasser, denn die darin gezeichneten Schicksale und Begebenheiten, die "bloss" durch einen Stromausfall auf den Plan treten würden, gehen nicht nur unter die Haut, sondern in Mark und Bein. Oft musste ich beim Lesen geschockt mit dem Kopf schütteln, nicht selten blieb mir die Luft weg und manchmal musste ich das Buch fast angeekelt weglegen.

BLACKOUT ist harte Kost, nicht nur für zarte Gemüter.

Elsberg hat Eines begriffen und dies dann extrem gut umgesetzt: Das echte Leben schreibt die härtesten Geschichten und BLACKOUT ist definitiv eine davon.

MITCH

PS: Das Werk wurde in 15 Sprachen übersetzt. Die englische Ausgabe wurde völlig zu recht von der Times im Februar 2017 zum "Crime Book of the month" gewählt. BLACKOUT hat (mit Stand 15.11.2021) stolze 6.666 Sternebewertungen auf der Plattform eines recht bekannten Onlinehandels und zwar mit fast durchgängig 5 Sternen. Das muss zwar nichts heißen, heißt es im Falle Elsbergs BLACKOUT aber doch!

PPS: Nachtrag 26.02.2022: Mit Blick auf die aktuelle Kriegskrise zu Russland ist das Thema "Katastrophe durch Kappung der Energieversorgung" nun wahrlich kein fiktives Thema mehr. Daher nochmal: BLACKOUT bitte nur lesen, wenn man entsprechend "dicke Haut" hat, denn theoretisch kann all Jenes hier und heute wirklich passieren.

Marc Elsberg
BLACKOUT – Morgen ist es zu spät
Taschenbuch: 832 Seiten
ISBN-13: 978-3442380299

Elsbergs BLACKOUT steckte vor Kurzem noch wartend in meinem von Gerd empfohlenen Bücherstapel. Soeben habe ich das Buch fertig gelesen und diese Zeilen enstammen meiner Stimmung direkt nach der Lektüre der letzten Seite.

Mein Fazit: BLACKOUT ist schrecklich.

Schrecklich echt. Schrecklich erschütternd. Schrecklich ehrlich.

Zwei Wochen Stromausfall lässt aus Nachbarn Feinde werden. Zwei Wochen Stromausfall führt zu saglosem Leid.

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Blick über den Tellerrand überregional 2: Wo ein Willi ist, ist auch ein Weg

von am 4. März 2022 Kommentare deaktiviert für Blick über den Tellerrand überregional 2: Wo ein Willi ist, ist auch ein Weg

Sprecher: Gerd
Gäste: Willi aus dem Ultra Comix Nürnberg

Der heutige "Reisebeitrag" hat mich nach Nürnberg geführt. In die Stadt, in der ich selbst während meiner Buchhändlerausbildung gearbeitet habe. Eine Stadt, die ich immer noch gut kenne und gerne besuche. Dort, mitten in der Fußgängerzone liegt der Nerdpol Deutschlands. Ultra Comix Nürnberg hält selbst dem internationalen Vergleich stand und ist einfach DER Comicladen, den JEDER einmal besucht haben MUSS.

Ich sag es eh immer, wir aus der Nerdszene sind alle Freunde, entsprechend warm war der Empfang und entsprechend entspannt das Gespräch. Ich selbst war gespannt, wie es dem Giganten während der Coronazeit ergangen ist.

Wieder ein Blick über den Tellerrand hinaus.

Neben Ultra Comix muss ich unbedingt noch das Restaurant verlinken. Der Abend dort war auch nochmal sensationell. Lecker Essen, hervorragendes Bier und freundliches, professionelles Personal. Ich hab dann erst gemerkt wie spät es ist, als wir bereits wieder auf der Straße standen.

Ultra Comix Homepage
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Hotel, Restaurant & Brauwerkstatt Bruderherz

 

Sprecher: Gerd
Gäste: Willi aus dem Ultra Comix Nürnberg

Der heutige "Reisebeitrag" hat mich nach Nürnberg geführt. In die Stadt, in der ich selbst während meiner Buchhändlerausbildung gearbeitet habe. Eine Stadt, die ich immer noch gut kenne und gerne besuche. Dort, mitten in der Fußgängerzone liegt der Nerdpol Deutschlands. Ultra Comix Nürnberg hält selbst dem internationalen Vergleich stand und ist einfach DER Comicladen, den JEDER einmal besucht haben MUSS.

Ich sag es eh immer, wir aus der Nerdszene sind alle Freunde,

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Rosewater – Der Aufstand

von am 2. März 2022 2 Kommentare

Tade Thompson
ROSEWATER – DER AUFSTAND. Roman.
Band 2 der WORMWOOD-Trilogie.
Aus dem Englischen von Jakob Schmidt
(THE ROSEWATER INSURRECTION / 2019)
München, Golkonda, 2022, 423 Seiten
Kartoniert, mit Lesebändchen
ISBN 978-3-96509-026-2 / 22,00 €

Da ist es wieder, unser „altes“ Problem: Den Mittelband einer Trilogie kritisch zu würdigen gehört zu den undankbaren Aufgaben im Leben eines Rezensenten. Andererseits gibt es ja die Leser*innen des ersten Bandes, die, soweit er ihnen gefallen hat, nur darauf warten, endlich weiterlesen zu können/dürfen.

Also, Ärmel hoch und los: Nachdem vor zwei Jahren ROSEWATER, der ausgewöhnlich gut gelungene Erstling von Tade Thompson erschienen ist, liegt jetzt im Frühjahr 2022 dessen Fortsetzung ROSEWATER – DER AUFSTAND in den Buchhandlungen. Format und Ausstattung wurden beibehalten, Jakob Schmidt hat als Übersetzer wieder gute Arbeit geleistet und Tade Thompson entwickelt sich inzwischen nicht nur im englischsprachigen Raum zu einem vielgelesenen und geschätzten Autor, der außer Science Fiction auch herausragende Thriller (WILD CARD bei Suhrkamp) schreiben kann.

In ROSEWATER – DER AUFSTAND erweitert Thompson den Kreis seiner Protagonisten und beschreibt in ständig wechselnden Erzählperspektiven wie es in der um die Alien-Kuppel herum entstandene Stadt Rosewater weitergeht. Zum einen versucht die Stadtverwaltung ihren Status dadurch zu „verbessern“, dass sie sich zum unabhängigen Staat erklärt, was die nigerianische Regierung natürlich zu Gegenreaktionen veranlasst. Andererseits haben auch die Aliens mehr Probleme als ihre irdischen Gegenspieler ahnen …

Es bleibt spannend – in Rosewater genauso wie in ROSEWATER – DER AUFSTAND, und nach gut 400 Seiten unterhaltsamer und anregender Lektüre bleibt uns nur die Hoffnung, dass Golkonda eventuell keine weiteren zwei Jahre für den Abschlussband braucht.

Horst Illmer

Tade Thompson
ROSEWATER – DER AUFSTAND. Roman.
Band 2 der WORMWOOD-Trilogie.
Aus dem Englischen von Jakob Schmidt
(THE ROSEWATER INSURRECTION / 2019)
München, Golkonda, 2022, 423 Seiten
Kartoniert, mit Lesebändchen
ISBN 978-3-96509-026-2 / 22,00 €

Da ist es wieder, unser „altes“ Problem: Den Mittelband einer Trilogie kritisch zu würdigen gehört zu den undankbaren Aufgaben im Leben eines Rezensenten. Andererseits gibt es ja die Leser*innen des ersten Bandes, die, soweit er ihnen gefallen hat,

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Würzblog mit Bernie und Gerd

von am 1. März 2022 Kommentare deaktiviert für Würzblog mit Bernie und Gerd

Nach langer Abstinenz mal wieder ein Gespräch mit Ralf vom Würzblog. Hört einfach rein…

Zwischen unseren eigenen Audiofiles und dem Laden haben wir uns mal wieder einen Morgen rausgeknipst. Wie immer war es ein gemütliches dreisames Gespräch, vor Ladenöffnung. Ungescriptet und meandernd aber eben im unvergleichlichen Stil der Würzblog Podcasts… Wir hatten unseren Spaß.

Nach langer Abstinenz mal wieder ein Gespräch mit Ralf vom Würzblog. Hört einfach rein…

Zwischen unseren eigenen Audiofiles und dem Laden haben wir uns mal wieder einen Morgen rausgeknipst. Wie immer war es ein gemütliches dreisames Gespräch, vor Ladenöffnung. Ungescriptet und meandernd aber eben im unvergleichlichen Stil der Würzblog Podcasts… Wir hatten unseren Spaß.

  • Kategorie: in eigener Sache
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Die Chemie des Todes

von am 28. Februar 2022 Kommentare deaktiviert für Die Chemie des Todes

Simon Beckett
DIE CHEMIE DES TODES: David Hunters 1. Fall
Andree Hesse (Übersetzer)
Rowohlt
Taschenbuch: ‎ 430 Seiten
ISBN: ‎ 978-3499241970

"Sally Palmer war nackt und auch im hellen Sonnenlicht nicht mehr zu erkennen. Ihr Körper war durch und durch von Ungeziefer befallen, das unter ihrer Haut brodelte und aus Mund und Nase und anderen, unnatürlichen Körperöffnungen hervorquoll." (S. 9)

Es waren nicht diese schaurigen Sätze im Anfang des Buchs, die mich vor etwa 10 Jahren zu diesem außergewöhnlichen Roman führten. Es war schlichtweg das Thema: Aufklärung von Verbrechen anhand der Leichenbegutachtung. Zu jener Zeit lagen auf meinem eigenen Schreibtisch nicht wenige Rechtsfälle von Opfern, die durch Unfall oder Behandlungsfehler getötet worden waren. Auch für mich galt es damals, zu ermitteln, ob und wer für den Tod der Opfer zur Rechenschaft gezogen werden kann, ich selbst musste hier prüfen, wer vor Gericht dafür "bluten" muss.

Daher weckte Becketts DIE CHEMIE DES TODES mit seinem speziellen (und zu jener Zeit neuartigen) Ermittler David Hunter mein Interesse; Hunter ist nämlich forensischer Anthropologe. Ihr müsst wissen, es gibt drei gerichtliche Wissenschaften vom Menschen, zum einen die Rechtsmedizin, dann die forensische Zahnmedizin und eben die forensische Anthropologie. Letztere beschäftigt sich vor allem mit stark verwesten Leichen und Skeletten und genau hier bewegt sich der Ermittler Hunter.

Hunter erzählt seine Geschichte bravourös in Ich-Form, so dass ich (der Leser) also wieder mit dabei sein darf. Ich gehe also mit ihm und neben ihm, erlebe und sehe, was er sieht. Ich bin sein Watson, sein Buddy, und auf jeder Seite denke ich scharf nach, … denn ich bin Hunters Kollege, der Mitch, und ich werde den Fall lösen!

Alles beginnt damit, dass mein Kollege Hunter traumatisiert von einem Schicksalsschlag aus London in das kleine Dorf Manham umsiedelt, um dort seiner Vergangenheit entfliehen zu können. Hunter wird Assistent des dortigen Landarztes Maitland. Eines Tages wird die Leiche einer Dorfbewohnerin am Rand des Sumpfes gefunden. Die Leiche ist bereits zu stark verwest, um festzustellen, wer die Tote ist. Der Dorfpolizist holt also meinen Kollegen "und mich" zum Leichenort. Es stinkt. Überall Maden und Fliegen. Wir identifizieren dennoch die Leiche als die der Dorfbewohnerin Sally, die seit etwa zehn Tagen tot sein muss, … es ist grausam: Der Mörder hat ihr Schwanenflügel in den Rücken gesteckt!

Und so beginnt eine rasante und wendungsreiche Ermittlung für Hunter, und so auch für mich. Ich erfahre viel über die Anthropologie und zugleich über die Abgründe menschlichen Denkens und Tun. Die Geschichte wird mit jeder Seite spannender und am Ende bin ich platt, … und ich weiß, dass ich ein verdammt gutes Buch lesen durfte; schade zwar, dass es zu Ende ging; zum Glück gibt es aber heute noch weitere Fälle von David Hunter (aktuell sechs Fälle in sechs Büchern).

Für mich ist die David Hunter Reihe (jedes Buch ist in sich abgeschlossen) uneingeschränkt empfehlenswert und gehört für mich absolut zu meinen Lieblingen.

Hier die David Hunter-Thriller in der richtigen Reihenfolge:

  1. Die Chemie des Todes (2006)
  2. Kalte Asche
  3. Leichenblässe (2009)
  4. Verwesung (2010)
  5. Totenfang (2016)
  6. Die ewigen Toten (2019)

Übrigens, die Idee zu den David-Hunter-Büchern, speziell zu DIE CHEMIE DES TODES, kam Beckett, als er die Gelegenheit hatte, für einen Magazinartikel die Body Farm in Tennessee zu besuchen; dies sind Gelände, auf denen wissenschaftliche Studien zu postmortalen Veränderungen an Menschen, also über Verwesungsprozesse von Leichen, an freier Luft erfolgen können. Schon erstaunlich, wie etwas so morbides als Muse für etwas so lebendig Geschriebenes dienen kann.

MITCH

Simon Beckett
DIE CHEMIE DES TODES: David Hunters 1. Fall
Andree Hesse (Übersetzer)
Rowohlt
Taschenbuch: ‎ 430 Seiten
ISBN: ‎ 978-3499241970

"Sally Palmer war nackt und auch im hellen Sonnenlicht nicht mehr zu erkennen. Ihr Körper war durch und durch von Ungeziefer befallen, das unter ihrer Haut brodelte und aus Mund und Nase und anderen, unnatürlichen Körperöffnungen hervorquoll." (S. 9)

Es waren nicht diese schaurigen Sätze im Anfang des Buchs, die mich vor etwa 10 Jahren zu diesem außergewöhnlichen Roman führten.

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Blick über den Tellerrand lokal 3: Alles Wolle oder was?

von am 25. Februar 2022 Kommentare deaktiviert für Blick über den Tellerrand lokal 3: Alles Wolle oder was?

Sprecher: Gerd
Gäste: Melanie aus "Das Wollgeschäft"

Im dritten lokalen Beitrag stelle ich euch eine Ladeninhaberin vor, die wirklich Mumm hat. Mitten in der Corona Pandemie hat sie es gewagt, ein eigenes Ladengeschäft in der Würzburger Innenstadt zu eröffnen. Sie selbst sagt, daß Mut manchmal eine nette Umschreibung von Dummheit ist. Ich sage Respekt! und finde, dass sie ihre Sache enorm gut macht und wünsche ihr viel Erfolg. Das Genre "Wolle" ist für mich absolutes Neuland. Ich habe keine Ahnung von Nadelstärken oder Wollqualität, trotzdem war ich sofort dem Charme des Ladens erlegen und denke, ihr sollt das hören. Auch dieser Laden trägt dazu bei, unsere Stadt attraktiver und individueller zu gestalten.

Ein besonderer Blick über den Tellerrand hinaus.

Das Wollgeschäft Homepage
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Sprecher: Gerd
Gäste: Melanie aus "Das Wollgeschäft"

Im dritten lokalen Beitrag stelle ich euch eine Ladeninhaberin vor, die wirklich Mumm hat. Mitten in der Corona Pandemie hat sie es gewagt, ein eigenes Ladengeschäft in der Würzburger Innenstadt zu eröffnen. Sie selbst sagt, daß Mut manchmal eine nette Umschreibung von Dummheit ist. Ich sage Respekt! und finde, dass sie ihre Sache enorm gut macht und wünsche ihr viel Erfolg. Das Genre "Wolle" ist für mich absolutes Neuland. Ich habe keine Ahnung von Nadelstärken oder Wollqualität,

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Drag Cop

von am 23. Februar 2022 Kommentare deaktiviert für Drag Cop

Candas Jane Dorsey
Drag Cop
Suhrkamp, Berlin 2021, 251 Seiten

Candas Jane Dorsey, Jahrgang 1952, arbeitete schon als Autorin, Herausgeberin, Verlegerin, Aktivistin und Anwältin. Ende der 1980er war sie eine der Gründerinnen des Kollektivs SF Canada. Für ihren Science-Fiction-Roman „Black Wine“ von 1997 wurde sie mit dem James Tiptree Jr. Award, dem Crawford Award und dem Prix Aurora Award ausgezeichnet. Jetzt liegt ihr Krimi „The Adventures of Isabel: A Postmodern Mystery, By the Numbers“ von 2020 als „Drag Cop“ in der Übersetzung von Conny Lösch auf Deutsch erschienen. Titel und Cover der deutschsprachigen Ausgabe, die Herausgeber Thomas Wörtche in seiner stets beachtenswerten Krimi-Reihe aufgenommen hat, meinen es etwas zu gut und wollen es etwas zu sehr, aber sei’s drum (der Originaltitel und die Kapitelüberschriften stammen übrigens alle aus dem Gedicht „The Adventures of Isabel“ von Ogden Nash, außerdem zitiert Dorsey an einer Stelle Fantastik-Größe R. A. Lafferty). „Drag Cop“, in dem eine pansexuelle Ex-Sozialarbeiterin und Ich-Erzählerin, ihr Kater und ihre in vielen Fällen queeren Freunde in einem Mordfall ermitteln, ist ein sympathisch blubbernder Detektivkrimi mit ein paar witzigen Meta-Allüren. Dass man sich von der Stimmung her ständig an Kinky Friedmans herrliche Detektivromane erinnert fühlt, hat nichts mit der Bedeutung von dessen Vornamen zu tun.

Christian Endres

@MisterEndres auf Twitter folgen

Candas Jane Dorsey
Drag Cop
Suhrkamp, Berlin 2021, 251 Seiten

Candas Jane Dorsey, Jahrgang 1952, arbeitete schon als Autorin, Herausgeberin, Verlegerin, Aktivistin und Anwältin. Ende der 1980er war sie eine der Gründerinnen des Kollektivs SF Canada. Für ihren Science-Fiction-Roman „Black Wine“ von 1997 wurde sie mit dem James Tiptree Jr. Award, dem Crawford Award und dem Prix Aurora Award ausgezeichnet. Jetzt liegt ihr Krimi „The Adventures of Isabel: A Postmodern Mystery, By the Numbers“ von 2020 als „Drag Cop“ in der Übersetzung von Conny Lösch auf Deutsch erschienen.

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Die Elfen

von am 21. Februar 2022 Kommentare deaktiviert für Die Elfen

Da der Artikel bereits vor einer Weile entstanden ist, gibt es aus aktuellem Anlass hier ein Zitat der BEIDEN Autoren:

"Gemeinsames Statement von Bernhard Hennen, James A. Sullivan und dem Heyne Verlag: Wir möchten bekannt geben, dass der Verlag mit den beiden Autoren eine neue Regelung getroffen hat: James A. Sullivan wird bei allen künftigen Nachauflagen und Neuausgaben von DIE ELFEN als gleichberechtigter Autor zusammen mit Bernhard Hennen auf dem Cover stehen. Sobald diese neuen Ausgaben aus der Druckerei kommen, werden wir die Cover auch online aktualisieren. Wir freuen uns darüber, mit allen ELFEN-Fans diesen längst überfälligen Schritt zu gehen."

Bernhard Hennen, James A. Sullivan
DIE ELFEN
Heyne Verlag 2014
1040 Seiten
ISBN: 9783453315662

DIE ELFEN ist ein deutscher Fantasyroman von Bernhard Hennen und James Sullivan (bereits) aus dem Jahr 2004. Die Elfen Farodin und Nuramon, sowie der Mensch Mandred Torgridson schließen ein schicksalshaftes Bündnis, um den Dämon Devanthar zu besiegen. In der Elfen- und Menschenwelt müssen sie viele innere Hürden und äußere Gefahren überwinden, ihr Weg ist wahrlich kein leichter, ein Weg, an dessen Ende sich das Wohl und Wehe der ganzen Welt entscheiden wird.

Gut, ich gebe zu, dieser sehr stark zusammengefasste Plot scheint auf den ersten Blick nichts wirklich Neues zu sein, … aber täuscht Euch nicht! Denn DIE ELFEN ist definitiv ein dichter und wirklich schön erzählter Roman, der mit  viel Neuem, eigenen Ideen, mit tollen Charakteren, und mit gekonnt verwobenen Handlungs- und Zeitsträngen daher kommt.

Hennens/Sullivans Erzählung ist eben kein 0-8-15 Fantasyroman, sondern wirklich etwas ganz Eigenes und Besonderes, ein Buch, welches das Volk der Elfen gerade nicht eindimensional, sondern mit seinem ganzen Licht und Schatten zeichnet, so wie Tolkien es schon im DAS SILMARILLION so wunderschön gemalt hatte.

DIE ELFEN von Hennen ist für mich aus mehreren (auch persönlichen) Gründen ein ganz besonderes Buch, welches vor etwa 15 Jahren als Geschenk meiner Frau den Weg zu mir fand. Ich bin meiner Frau ob dieses Geschenks wirklich sehr dankbar, denn sie überreichte mir damals mit DIE ELFEN nicht nur ein ausgesprochen gutes Buch, sie zeigte mir damit die (für mich zu jener Zeit verloren geglaubte) Pforte zur Phantastik. Nach DIE ELFEN habe ich wieder mehr und mehr "Zauber und Kosmos" in Büchern gesucht (und gefunden); ich meine, ich habe danach STEIN UND FLÖTE (ebenso umwerfend und grandios) gelesen, aber das ist Teil einer anderen Geschichte.

Obwohl DIE ELFEN quasi der Auftakt einer Reihe ist, kann man es getrost und sehr gut als Einzelband lesen, da am Ende zum Glück kein (!) quälender Cliffhanger (m.E. eine Unart so mancher Autoren und/oder Verlage) lauert, sondern das Buch schlicht, rund und schön endet.

Herr Hennen und Herr Sullivan, ich sage: "Hut ab! … Für mich gehört Ihr Werk ganz klar auf meine Lieblingsliste."

Wer Fantasy liebt, der liebt auch DIE ELFEN!

Die letzten Worten gebühren den Autoren, zunächst (mit Blick auf das Cover) Sullivan (aus einem Interview): "Dass mein Name nicht auf dem Cover steht, war eine Verlagsentscheidung, mit der ich einverstanden war. Bernhard war 2003 schon bekannt; ich aber war ein unbeschriebenes Blatt. Intern haben wir aber immer als gleichberechtigte Autoren gearbeitet und sind auch zu gleichen Teilen an diesem Roman beteiligt.",

… sodann Hennen (aus einem Interview): "Zur Fantasy kam ich durch einen Sportlehrer, der verstanden hatte, dass ich eher einen literarischen Marathon bestehen könnte, als jemals Erfolge auf der Aschenbahn zu feiern. Er drückte mir die alte, giftgrüne Herr der Ringe-Ausgabe von Klett-Cotta in die Hand und besiegelte damit mein Schicksal. Seit jenem Tag bin ich der Fantasy verfallen.".

MITCH

PS: Ganz aktuell gibt es eine sehr schöne Prachtausgabe mit zwei Bonusgeschichten und neuen Farbtafeln. Elfenfans, Sammler und großzügige Schenker werden begeistert sein!

Bernhard Hennen, James A. Sullivan
DIE ELFEN
Heyne Verlag als Neuausgabe Edition 13. Dezember 2021
Gebundene Ausgabe : ‎ 936 Seiten
ISBN: ‎ 9783453534940

Da der Artikel bereits vor einer Weile entstanden ist, gibt es aus aktuellem Anlass hier ein Zitat der BEIDEN Autoren:

"Gemeinsames Statement von Bernhard Hennen, James A. Sullivan und dem Heyne Verlag: Wir möchten bekannt geben, dass der Verlag mit den beiden Autoren eine neue Regelung getroffen hat: James A. Sullivan wird bei allen künftigen Nachauflagen und Neuausgaben von DIE ELFEN als gleichberechtigter Autor zusammen mit Bernhard Hennen auf dem Cover stehen. Sobald diese neuen Ausgaben aus der Druckerei kommen,

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Blick über den Tellerrand lokal 2: Auf Messers Schneide

von am 18. Februar 2022 Kommentare deaktiviert für Blick über den Tellerrand lokal 2: Auf Messers Schneide

Sprecher: Gerd
Gäste: Ansgar Latzel aus dem Messerladen Schuchbauer

Heute im zweiten lokalen Beitrag bin ich im Gespräch mit einem Ladeninhaber, zu dessen Ware ich eindeutig auch ein libidinöses Verhältnis habe. Auch wenn es ursprünglich eher von Blankwaffen kam, schätze ich handwerklich hergestellte Küchnmesser genauso wie das perfekte Rasiermesser. Wie erwartet war die Lockdown-Lage in der Fußgängerzone deutlich schwieriger – und bleibt es auch darüber hinaus…   

Eben ein Blick über unseren Tellerrand hinaus.

Schuchbauer Messer Onlineshop
Die Radboten

 

 

 

Sprecher: Gerd
Gäste: Ansgar Latzel aus dem Messerladen Schuchbauer

Heute im zweiten lokalen Beitrag bin ich im Gespräch mit einem Ladeninhaber, zu dessen Ware ich eindeutig auch ein libidinöses Verhältnis habe. Auch wenn es ursprünglich eher von Blankwaffen kam, schätze ich handwerklich hergestellte Küchnmesser genauso wie das perfekte Rasiermesser. Wie erwartet war die Lockdown-Lage in der Fußgängerzone deutlich schwieriger – und bleibt es auch darüber hinaus…   

Eben ein Blick über unseren Tellerrand hinaus.

Schuchbauer Messer Onlineshop
Die Radboten

 

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Grenzwelten

von am 16. Februar 2022 1 Kommentar

Ursula K. Le Guin
GRENZWELTEN. Zwei Romane.
Ü: Karen Nölle
(Originalzusammenstellung)
Frankfurt/M., Fischer Tor, Februar 2022, 400 S.
ISBN 978-3-596-70578-8 / 16,99 Euro

In der von Ursula K. Le Guin erdachten »Geschichte der menschlichen Zukunft« (in Science-Fiction-Kreisen auch gerne »Future History« genannt) stammen alle bekannten menschenähnlichen Völker der Galaxis von den Hain ab, weshalb ihre Erzählungen zusammengenommen den »Hainish«-Zyklus bilden und im Einflussbereich der »Ökumene« spielen. In der von TOR jetzt vorgelegten Originalzusammenstellung »Grenzwelten« sind zwei Romane Le Guins in der Neuübersetzung von Karen Nölle enthalten, die sie recht früh (DAS WORT FÜR WELT IST WALD, 1972) bzw. ziemlich spät (DIE ÜBERLIEFERUNG, 2000) in ihrer Schriftstellerinnen-Karriere geschrieben hat. Beide Bücher waren seit längerem vergriffen, sodass schon allein deswegen eine neue Ausgabe wünschenswert erschien.

DAS WORT FÜR WELT IST WALD (THE WORD FOR WORLD IS FOREST)

Dieser Roman bricht wie ein Naturereignis über den/die Leser*in herein; die Erzählung beginnt mitten im »Herz der Finsternis«.
Wir erleben die Protagonisten – Soldaten, Holzfäller und einige Wissenschaftler – bei ihrem Tagwerk auf dem Planeten Athsche, der bei ihnen den Namen New Tahiti trägt. Ihr Leben besteht aus Holzfällen, Roden und der gelegentlichen Jagd auf heimisches Rotwild und ist dabei von jener für menschliche Kolonisatoren typischen Arroganz und Überheblichkeit gegenüber den »Krietschi« genannten Einheimischen geprägt.
Da die Erde mittlerweile eine Betonwüste ist und dringend Holz braucht, stellt Athsche eine Goldgrube dar. Der Planet besteht auf seiner Landfläche ausschließlich aus Wald. Also wird er ausgebeutet. Die heimische Lebensform wird zu halbintelligenten Sklaven herabgewürdigt, dies vor allem, da sie eine konfliktvermeidende, friedliche Zivilisation aufgebaut haben. Erst als sie sich nach jahrelanger Qual wehren, müssen die Menschen einsehen, dass sie im Unrecht sind. Nur der friedliebenden Intelligenz der Athscheaner ist es zu danken, dass nicht alle Menschen getötet werden.
Das Werk steht deutlich unter dem Einfluss des Vietnam-Krieges. Die Entlaubungsaktionen und die menschenverachtende Politik der USA haben als Spiegel gedient für die Aktionen auf Athsche. Doch darüber hinaus ist es Le Guin gelungen, in ihren Personen die Archetypen solcher Konflikte zu zeichnen und darzustellen, dass es allemal schwieriger ist, Frieden zu schließen, als sinnlose Zerstörung zu verbreiten. In diesem Sinne also ein hoch moralisches Werk, das seine Intention jedoch hinter einer spannenden Geschichte zurücknimmt und keinen Zeigefinger wedeln lässt.

DIE ÜBERLIEFERUNG (THE TELLING)

»Die Überlieferung« war Le Guin letzte große Erzählung aus der Welt der Hainish.
Auf dem Planeten Aka hat sich seit dem ersten Kontakt mit der Ökumene eine rasante Entwicklung »hin zu den Sternen« ergeben, die aber als Kehrseite einen repressiven Staat zur Folge hat, der alles »Alte« als kriminell und fortschrittsfeindlich verfolgt. Die terranische Beobachterin Sati darf als erste Außenweltlerin nach vielen Jahren der Isolation ins Landesinnere reisen. Sie erlebt dort, nach einer Phase des vorsichtigen Abtastens, die ursprüngliche, die »wahre« Kultur der Einheimischen und versucht, diese zu verstehen und aufzuzeichnen. Diese Kultur ist auf Grund geographischer Besonderheiten des Planeten Aka sehr homogen, sehr friedlich und weiß wenig von Göttern und Glaubensproblemen. Sie hat starke konservative Züge, pflegt die eigene Geschichte in Büchern und vor allem im Erzählen.
Dieses »Überlieferung« genannte Ritual, von befähigten Menschen von Generation zu Generation weitergegeben, ist eine Mischung aus homerischem Erzählen und peinlich genauer Geschichtsschreibung. Bei allem Verständnis, das sich bei Sati entwickelt, bleibt jedoch ein Rest von Geheimnis – ja sogar oftmals von Missverstehen, resultierend daraus, dass eine gelebte, eigenständige Kultur sich nicht deckungsgleich übersetzen lässt.
Wie immer verbindet Le Guin philosophische Ideen mit einer interessanten Geschichte, menschlicher Anteilnahme und wundervollen Naturbeobachtungen. Sie greift eigene und von anderen Autoren (wie Orwell oder Bradbury) entwickelte Themenkreise auf, was sich jedoch kaum vermeiden lässt, da restriktive Systeme einander in der Wahl ihrer Unterdrückungsmethoden wohl allzu sehr gleichen.
Da Ursula Le Guin eine begnadete Erzählerin ist, fühlt man sich in diesem Buch schon nach dem ersten Absatz wohl und behütet; man lauscht und träumt und möchte, dass die Überlieferung niemals endet. Etwas Schöneres ist einem Buch kaum nachzusagen.

Horst Illmer

Ursula K. Le Guin
GRENZWELTEN. Zwei Romane.
Ü: Karen Nölle
(Originalzusammenstellung)
Frankfurt/M., Fischer Tor, Februar 2022, 400 S.
ISBN 978-3-596-70578-8 / 16,99 Euro

In der von Ursula K. Le Guin erdachten »Geschichte der menschlichen Zukunft« (in Science-Fiction-Kreisen auch gerne »Future History« genannt) stammen alle bekannten menschenähnlichen Völker der Galaxis von den Hain ab, weshalb ihre Erzählungen zusammengenommen den »Hainish«-Zyklus bilden und im Einflussbereich der »Ökumene« spielen. In der von TOR jetzt vorgelegten Originalzusammenstellung »Grenzwelten« sind zwei Romane Le Guins in der Neuübersetzung von Karen Nölle enthalten,

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Der Übungseffekt

von am 14. Februar 2022 1 Kommentar

David Brin
DER ÜBUNGSEFFEKT
Rainer Schmidt (Übersetzer)
Heyne Verlag
432 Seiten
ISBN-13: ‎ 9783453318175
ebook: 9783641175313

DER ÜBUNGSEFFEKT darf einfach nicht in Vergessenheit geraten!

Brins DER ÜBUNGSEFFEKT ist ein genialer SF-Abenteuerroman aus den achtziger Jahren, der mit einer außergewöhnlichen Idee (dem titelgebenden Übungseffekt) als sehr kurzweiliger Einzelband daher kommt und der den Plot bemerkenswert spannend und farbig entfaltet, sowie mit einer unerwarteten Aufklärung der Umstände aufwartet.

Der Physiker Dennis Nuel gelangt durch ein Experiment in eine Parallelwelt. Diese ähnelt zwar der unseren Erde, allerdings scheint eines der Naturgesetze auf den Kopf gestellt zu sein. Freilich möchte ich an der Stelle zum "Übungseffekt" nichts weiter verraten, da dieser im Verlauf des Buch erst nach und nach offenbart wird, daher "Finger weg!" von anderen Rezensionen, auch der Klappentext der Neuauflage ist schon "gefährlich", er verrät schon etwas Zuviel des Guten.

HEYNE hat den Roman vor etwa 5 Jahren neu aufgelegt und schon bald danach war die Printversion vergriffen.

Ich habe mich sehr darüber gefreut, hier über Gerd vor Kurzem noch eine der vergriffenen Buchversionen (gebraucht) ergattert zu haben und ich werde das Buch demnächst auch wieder über die Gebrauchtabteilung im Laden "in den Kreislauf" der SF-Fans geben.

Hierzu ein kleines Statement: Wie Ihr wisst, gibt es im Laden insbesondere "Leser", "lesende Sammler" und "sammelnde Sammler". Zwar sind die Abstufungen zwischen diesen drei Archetypen stets fließend, und manche Typen (m/w/d) sind hier auch Mischwesen, jedoch sind es vorwiegend die "Leser", die den weit überwiegenden Teil ihrer Bücher und Comics wieder "hergeben" und damit den Gebrauchtmarkt im Laden für andere Fans am Leben erhalten. Und am Beispiel von Brins DER ÜBUNGSEFFEKT sieht man recht gut, dass solchen – den Buchkreislauf fördernden – "Lesern" durchaus mal ein Dank gebührt!

Wie gesagt, HEYNE bietet den Titel derzeit lediglich als EBOOK an, d.h. solltet ihr das Buch bei Gerd nicht gebraucht beziehen können, so könnt ihr den Roman wenigstens im Laden als EBOOK erwerben und sofort (schon heute Abend?!) lesen, was allemal besser ist, als Einzuschlafen ohne je dieses herrlich schokoladige SF-Abenteuer vorher gelesen zu haben.

Brin wurde 1950 in den USA geboren. Seine Werke wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet – unter anderem erhielt er den Hugo, den Nebula und den Locus Award. Er lebt in Südkalifornien, studierte Astronomie am California Institute of Technology und erwarb einen Doktorgrad in Astrophysik an der University of California, San Diego, er war als NASA-Berater und Physik-Professor tätig, was der Kraft und Logik seiner Romanen durchaus dient.

DER ÜBUNGSEFFEKT wurde aufgrund seiner Einmaligkeit für den Locus Award als Bester Science Fiction Roman nominiert.

Fazit:

Ich liebe einfach so tolle, ideenreiche und kurzweilige Einzelbände, insbesondere, wenn sie mir das geliebte "Indiana-Jones" Feeling geben! Jedenfalls sollten all jene Abenteuer-/SF-Fans, die Brins DER ÜBUNGSEFFEKT noch nicht kennen, sich den Titel ins Gehirn brennen und sofort zuschlagen, sobald der Titel ihnen im Laden in die Hände gerät, wann und wie auch immer (oder eben gleich als EBOOK bei Gerd bestellen)!

MITCH

David Brin
DER ÜBUNGSEFFEKT
Rainer Schmidt (Übersetzer)
Heyne Verlag
432 Seiten
ISBN-13: ‎ 9783453318175
ebook: 9783641175313

DER ÜBUNGSEFFEKT darf einfach nicht in Vergessenheit geraten!

Brins DER ÜBUNGSEFFEKT ist ein genialer SF-Abenteuerroman aus den achtziger Jahren, der mit einer außergewöhnlichen Idee (dem titelgebenden Übungseffekt) als sehr kurzweiliger Einzelband daher kommt und der den Plot bemerkenswert spannend und farbig entfaltet, sowie mit einer unerwarteten Aufklärung der Umstände aufwartet.

Der Physiker Dennis Nuel gelangt durch ein Experiment in eine Parallelwelt.

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Blick über den Tellerrand überregional 1: Alles für den Helden

von am 11. Februar 2022 3 Kommentare

Sprecher: Gerd
Gäste: Roland von "Alles für den Helden"

Um die ersten Gehversuche abzurunden, gibt es heute den zweiten Aspekt des neuen Formates. Genretreu, dafür "unterwegs". Heute besuche ich einen kleinen aber feinen Spielegroßhandel in Miltenberg. Da es dort aber noch mehr zu sehen gibt, habe ich drei Links angehängt…

Eben auch ein Blick über unseren Tellerrand hinaus.

Alles für den Helden
Brauerei Faust
MIKA Kaffeerösterei

 

 

Sprecher: Gerd
Gäste: Roland von "Alles für den Helden"

Um die ersten Gehversuche abzurunden, gibt es heute den zweiten Aspekt des neuen Formates. Genretreu, dafür "unterwegs". Heute besuche ich einen kleinen aber feinen Spielegroßhandel in Miltenberg. Da es dort aber noch mehr zu sehen gibt, habe ich drei Links angehängt…

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Alles für den Helden
Brauerei Faust
MIKA Kaffeerösterei

 

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Corto Maltese: Schwarzer Ozean

von am 9. Februar 2022 Kommentare deaktiviert für Corto Maltese: Schwarzer Ozean

Quenehen, Vives
Corto Maltese: Schwarzer Ozean
Schreiber & Leser 2022, 184 Seiten

Nicht nur, dass die historischen Abenteuer von Hugo Pratts Comic-Ikone Corto Maltese seit einiger Zeit offiziell durch Ruben Pellejero und Juan Diaz Canales mit neuen Alben über die Vergangenheit fortgeführt werden. Nein, nun gibt es sogar eine autorisierte Modernisierung des Klassikers: „Corto Maltese: Schwarzer Ozean“, inszeniert von Autor Martin Quenehen und dem fantastischen Künstler Bastien Vivès („LastMan“, „Eine Schwester“) und soeben bei Schreiber & Leser auf Deutsch erschienen. In ihrem Album wird der lässige Antiheld aus Pratts vielen, teils revolutionären Comic-Highlights zum Piraten, Glücksritter und Schatzsucher kurz nach dem Millennium, wobei es Corto mit Baseballcap statt Kapitänsmütze nach Japan und in die Anden verschlägt.

Das eher episodisch strukturierte Update des Seemanns macht dabei nicht alles, aber doch viel richtig. Vor allem holt man den Spirit und die Essenz von Corto wirklich gut ins 21. Jahrhundert, obwohl es in die gleich wieder etwas überholt wirkende Ära von Nine-Eleven und der Klapp-Handys geht. Aber diese 20 Jahre Versatz reichen, um trotz Moderne einen leicht historischen Touch an einer zeitgeschichtlichen Wegmarke zu haben, und das trifft zwar nicht den aktuellen Hightech-Zeitgeist, allerdings wieder voll den Geist von Pratt und seinen ursprünglichen Legenden über Corto und Rasputin, die im Original manches Schlachtfeld der Weltgeschichte sahen. Und auch Mythen, Bücher und das Lesen spielen wieder eine wichtige Rolle, Pratts Meta-Faktor wird also zwischen 2001 und 2022 ebenfalls respektiert.

„Corto Maltese: Schwarzer Ozean“ liest man gerne, und da würde man durchaus mehr von lesen, natürlich ein ganzes Stück weit wegen Bastien Vivès’ gewohnt stylishen Bildern, die sehr gut zu Corto passen – egal, durch welche Gezeiten oder Zeit der Freigeist törnt.

Christian Endres

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Quenehen, Vives
Corto Maltese: Schwarzer Ozean
Schreiber & Leser 2022, 184 Seiten

Nicht nur, dass die historischen Abenteuer von Hugo Pratts Comic-Ikone Corto Maltese seit einiger Zeit offiziell durch Ruben Pellejero und Juan Diaz Canales mit neuen Alben über die Vergangenheit fortgeführt werden. Nein, nun gibt es sogar eine autorisierte Modernisierung des Klassikers: „Corto Maltese: Schwarzer Ozean“, inszeniert von Autor Martin Quenehen und dem fantastischen Künstler Bastien Vivès („LastMan“, „Eine Schwester“) und soeben bei Schreiber &

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Die Flüchtigen

von am 7. Februar 2022 Kommentare deaktiviert für Die Flüchtigen

Alain Damasio
DIE FLÜCHTIGEN. Roman.
Aus dem Französischen von Milena Adam
(LES FURTIFS / 2019)
Berlin, Matthes & Seitz, 2021, 844 Seiten
ISBN 978-3-7518-0039-6

Eigentlich liebe ich solche Bücher – und das ist das Problem, denn „eigentlich“ beinhaltet ja diverse Vorbehalte, und DIE FLÜCHTIGEN von Alain Damasio, Frankreichs neuestem Stern am Literaturhimmel, erfüllt auf den ersten Blick alle „Vorbehaltskriterien“:
Ein nicht eindeutig festzumachender Plot, ein Autor, der in seiner Heimat vielfach bejubelt wird, hierzulande aber noch völlig unbekannt ist, ein mit 844 Seiten äußerst umfangreicher Roman, der – und hier wird’s echt kritisch – beim Aufschlagen an beliebiger Stelle eine Typografie zeigt, die Arno Schmidt zu Begeisterungsrufen veranlasst hätte, „normale“ Leser*innen aber erst einmal verunsichert.
Äh, hallo, gibt es auch Gründe, die für das Buch sprechen?
Klar!
Alles oben Aufgeführte bringt „fortgeschrittene“ Literaturenthusiast*innen erst so richtig in Schwung. Da gibt es einen neuen Autor zu entdecken, noch dazu einen, der in Frankreich als Erneuerer der Science Fiction gilt und für jeden neuen Roman Lob und Preis einheimst. Da hat sich eine vorzügliche Übersetzerin, Milena Adam, die Mühe gemacht, ein in avantgardistischer Manier geschriebenes Werk ins Deutsche zu übersetzen. Und wenn Damasio der Meinung ist, dass im dritten Jahrtausend und im Zeitalter des Computersatzes hin und wieder einmal neue typografische Zeichen eingesetzt werden sollten, um zu zeigen, dass sich nicht nur die Technik, sondern auch die Sprache weiterentwickelt, so ist das nur zu begrüßen (und der Setzer, Hermann Zanier, unbedingt zu würdigen).
Braucht’s da noch einen Plot?
Klar!
Dieser Science-Fiction-Roman trägt gleichermaßen dystopische wie utopische Züge in sich, wenn er die Geschichte zweier liebender Eltern erzählt, die ihre „verloren“ gegangene Tochter suchen – und dabei auf Dinge stoßen, die genauso zweideutig sind wie das „richtige Leben“.
DIE FLÜCHTIGEN ist eine bewusstseinserweiternde Droge für Literaturjunkies ohne Scheuklappen, ein Trip, von dem sich erst beim Lesen entscheidet, ob sowas Spaß macht – „schön, schlank und sexy“ (wie Denis Scheck sagen würde) macht’s auf jeden Fall.

Horst Illmer

Alain Damasio
DIE FLÜCHTIGEN. Roman.
Aus dem Französischen von Milena Adam
(LES FURTIFS / 2019)
Berlin, Matthes & Seitz, 2021, 844 Seiten
ISBN 978-3-7518-0039-6

Eigentlich liebe ich solche Bücher – und das ist das Problem, denn „eigentlich“ beinhaltet ja diverse Vorbehalte, und DIE FLÜCHTIGEN von Alain Damasio, Frankreichs neuestem Stern am Literaturhimmel, erfüllt auf den ersten Blick alle „Vorbehaltskriterien“:
Ein nicht eindeutig festzumachender Plot, ein Autor, der in seiner Heimat vielfach bejubelt wird,

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Blick über den Tellerrand lokal 1: Mecha und die Hoffnung

von am 4. Februar 2022 Kommentare deaktiviert für Blick über den Tellerrand lokal 1: Mecha und die Hoffnung

Sprecher: Gerd
Gäste: Mecha aus dem "Rock a Hula" und der "Hoffnung"

Für den heutigen ersten Teil des lange angekündigten Formates gehen wir in die Gastronomie. In die Welt der Kneipen und Bars, in die Sanderstraße. Dort wurden die letzten beiden Corona-Jahre ganz anders erlebt als bei uns. Stefan Musmächer verrät uns im Gespräch, wie es für ihn war und welche Strategien ihm das Überleben gesichert haben.

Eben ein Blick über unseren Tellerrand hinaus.

Facebook Link Rock-a-hula
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Sprecher: Gerd
Gäste: Mecha aus dem "Rock a Hula" und der "Hoffnung"

Für den heutigen ersten Teil des lange angekündigten Formates gehen wir in die Gastronomie. In die Welt der Kneipen und Bars, in die Sanderstraße. Dort wurden die letzten beiden Corona-Jahre ganz anders erlebt als bei uns. Stefan Musmächer verrät uns im Gespräch, wie es für ihn war und welche Strategien ihm das Überleben gesichert haben.

Eben ein Blick über unseren Tellerrand hinaus.

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Sherlock Holmes

von am 2. Februar 2022 1 Kommentar

Arthur Conan Doyle
Sherlock Holmes – Sämtliche Werke in 3 Bänden (Die Erzählungen I, Die Erzählungen II, Die Romane) 
Marion Herbert (Übersetzer), Heike Holtsch (Übersetzer), Christel Kröning (Übersetzer)
Anaconda Verlag (25. Oktober 2021)
ISBN: 978-3730610275

ARTHUR CONAN DOYLE: SHERLOCK HOLMES

Ende Oktober 2021 erschien im Anaconda Verlag eine neue und hübsche Gesamtausgabe von Arthur Conan Doyles "Sherlock Holmes".

Keine Romanfiguren haben mir über die Jahre soviel Freude und Vergnügen bereitet, wie Sherlock Holmes und sein Freund Dr. Watson. Zuzugeben ist, dass ich – obwohl ich noch nie in Großbritannien gewesen bin – eine recht starke Faszination für das England "von damals" hege, denn nicht umsonst habe ich sämtliche Detektivgeschichten von Arthur Conan Doyle mehrmals und nicht wenige Romane von Agatha Christie (obwohl hier ja oft ein Belgier in England unterwegs ist) verschlungen.

Jedenfalls sind mir Sherlock Holmes und Dr. Watson einfach die Liebsten, ja, die beiden sind für mich "die Besten". Doyle erschuf im Jahre 1886 dieses außergewöhnliche Duo, welches mir über die Jahre sehr an mein Leserherz gewachsen ist. Hinzu kommt, dass ich (wie schon öfter erwähnt) richtig gute Ich-Erzähler liebe, und in Doyles "Sherlock Holmes" ist Erzähler der meisten Geschichten eben der praktisch veranlagte, bodenständige und sehr liebenswerte Dr. Watson, dem dabei die Rolle des Chronisten zufällt.

Es ist die Freundschaft dieser beiden ungleichen Protagonisten, es sind die so guten Geschichten mit so genialen Auflösungen, es ist der Charme von Dr. Watson, es ist der so facettenreiche und eiserne (und dabei licht- und schattenhafte) Charakter von Holmes und es ist zu guter Letzt diese einmalige "London-Atmosphäre", die Doyle in seinen Kurzgeschichten und Romanen zaubert. Wenn man mich fragt, so ist Sherlock Holmes (ein Stück weit) sogar ein Protagonist der Gattung "Phantastik", denn gleich einem "Superhelden" löst Holmes sogar die unmöglichen Fälle, seine "Superkraft" ist die der Deduktion, die Kraft der ungewöhnlichen Schlussfolgerungen.

Fazit: Die Gesamtausgabe vom Anaconda Verlag bestellen und lesen, lesen, lesen … Nicht umsonst basieren hunderte von späteren Ablegern in Belletristik, Comic, Hörspiel und Film auf den Romanfiguren von Holmes und Dr. Watson, beide dürften also (völlig zu Recht) das bekannteste Ermittlerduo auf diesem Planeten sein.

MITCH

Arthur Conan Doyle
Sherlock Holmes – Sämtliche Werke in 3 Bänden (Die Erzählungen I, Die Erzählungen II, Die Romane) 
Marion Herbert (Übersetzer), Heike Holtsch (Übersetzer), Christel Kröning (Übersetzer)
Anaconda Verlag (25. Oktober 2021)
ISBN: 978-3730610275

ARTHUR CONAN DOYLE: SHERLOCK HOLMES

Ende Oktober 2021 erschien im Anaconda Verlag eine neue und hübsche Gesamtausgabe von Arthur Conan Doyles "Sherlock Holmes".

Keine Romanfiguren haben mir über die Jahre soviel Freude und Vergnügen bereitet,

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Bitches Bite Back

von am 31. Januar 2022 Kommentare deaktiviert für Bitches Bite Back

Laura Steven
Bitches Bite Back
Droemer, München 2021, 335 Seiten

„Speak up“, Laura Stevens erster Roman über Izzy O’Neill, war schonungsloser bis himmlischer feministischer Punk in Prosa. Ein Buch, das ungeniert den Finger in die Wunden unserer Gesellschaft legt, in der Rachepornos, Internet-Shitstorms und mediale Hetzkampagnen zum realen und virtuellen Alltag gehören. Das frisch erschienene Sequel „Bitches Bite Back“ rekapituliert für alle, die „Speak up“ nicht gelesen haben sollten, auf ein paar Seiten noch einmal knapp die Ereignisse des Auftaktbandes. Dann sind alle ready, die aktuellen rotzigen ‚Blog-Einträge’ der 18-jährigen Schülerin, Drehbuchautorin und Ich-Erzählerin Izzy O’Neill zu lesen, die fest entschlossen ist, als Aktivistin gegen Rachepornos vorzugehen. Und wenn sie und ihre besten Freundinnen dafür den Medien und der Politik einheizen müssen …

„Bitches Bite Back“ hat wieder eine Menge Feuer – und ist eine ebenso unterhaltsame wie wichtige Lektüre, der es trotzdem keineswegs an Witz und Warmherzigkeit mangelt. Mittlerweile wurde mir klar, dass schon der erste Band der Serie ein Stück weit an Cory Doctorows „Little Brother“-Bücher um den Hacker und Aktivisten Marcus Yallow erinnerte. Natürlich ist die Digitalisierung dort ein noch wesentlich zentralerer Bestandteil der Handlung. Doch auch in Izzys Geschichte geht es um die Auswirkungen zwischen virtueller und echter Welt, falsche Gesetze, die Bedeutung von Protestbewegungen und vor allem Freiheit. Nicht nur wer gerne die Science-Fiction von Cory Doctorow liest, sollte mit Laura Steven und der großartigen Izzy in den Kampf ziehen und „Bitches Bite Back“ abfeiern.

Christian Endres

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Laura Steven
Bitches Bite Back
Droemer, München 2021, 335 Seiten

„Speak up“, Laura Stevens erster Roman über Izzy O’Neill, war schonungsloser bis himmlischer feministischer Punk in Prosa. Ein Buch, das ungeniert den Finger in die Wunden unserer Gesellschaft legt, in der Rachepornos, Internet-Shitstorms und mediale Hetzkampagnen zum realen und virtuellen Alltag gehören. Das frisch erschienene Sequel „Bitches Bite Back“ rekapituliert für alle, die „Speak up“ nicht gelesen haben sollten, auf ein paar Seiten noch einmal knapp die Ereignisse des Auftaktbandes.

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Gerds garstiges Geblubber 17: Bedingt unbedingt oder unbedingt bedingt?

von am 28. Januar 2022 Kommentare deaktiviert für Gerds garstiges Geblubber 17: Bedingt unbedingt oder unbedingt bedingt?

Wenn es kein Plagiat wäre, würde ich es als "mythenmetzsche Abschweifung" betitulieren. Da ich aber des legendären Lindwurms Zorn oder den legendären Zorn des Lindwurms kenne, begnüge ich mich mit dem Üblichen: Gerds garstiges Geblubber 17…

 

Wenn es kein Plagiat wäre, würde ich es als "mythenmetzsche Abschweifung" betitulieren. Da ich aber des legendären Lindwurms Zorn oder den legendären Zorn des Lindwurms kenne, begnüge ich mich mit dem Üblichen: Gerds garstiges Geblubber 17…

 

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Das Ende der Bücher

von am 26. Januar 2022 Kommentare deaktiviert für Das Ende der Bücher

Octave Uzanne
DAS ENDE DER BÜCHER.
Ü: Anonym, Ill.: Steph von Reiswitz
Nachwort: Jochen Hörisch
(??? / 1894)
Berlin, Favoriten Presse, 2021, 60 S.
ISBN 978-3-968490-01-4

Hörbuch:
Argon Verlag, 1 CD, ungekürzte Lesung
ISBN 978-3-8398-1891-6

Noch ist es nicht soweit, aber der französische Bibliophile und Verleger Octave Uzanne hat es bereits 1894 vorhergesehen: »Das Ende der Bücher« steht bevor. In der kurzen Erzählung, die erstmals in einer Anthologie für Bücherliebhaber erschien, nahm sich Uzanne die Freiheit und spekulierte darüber, wie die Erfindungen von Thomas Alva Edison, die er sich kurz vorher in den USA angesehen hatte, den Umgang der Menschen mit den von Autoren erzählten Geschichten verändern würden. Damals waren die ersten Tonwalzen in Umlauf gekommen, auf denen kurze Text- oder Musikstücke aufgezeichnet wurden, die dann immer wieder abgespielt werden konnten.
Daraus entwickelt sich bei Uzanne eine völlig neue Industrie, die das gedruckte Buch verdrängt und alle neuen Werke in Form preiswerter Tonträger für die ehemaligen Leser (die nun zu Hörern werden) zur Verfügung stellt. Selbst den Walkman gibt es in Uzannes Vorstellung schon, ebenso eine Frühform des öffentlichen Rundfunks!
Glücklicherweise, so erklärt es Prof. Dr. Jochen Hörisch in seinem Nachwort, hat es sich gezeigt, dass neue Erfindungen das Altbewährte nur teilweise ersetzen, und so können wir Heutigen diese hübsche (und wundervoll mit Tuschezeichnungen von Steph von Reiswitz illustrierte) Proto-Science-Fiction-Geschichte immer noch in gedruckter Form genießen. Selbstverständlich gibt es »Das Ende der Bücher« auch als Hörbuch.

Horst Illmer

Octave Uzanne
DAS ENDE DER BÜCHER.
Ü: Anonym, Ill.: Steph von Reiswitz
Nachwort: Jochen Hörisch
(??? / 1894)
Berlin, Favoriten Presse, 2021, 60 S.
ISBN 978-3-968490-01-4

Hörbuch:
Argon Verlag, 1 CD, ungekürzte Lesung
ISBN 978-3-8398-1891-6

Noch ist es nicht soweit, aber der französische Bibliophile und Verleger Octave Uzanne hat es bereits 1894 vorhergesehen: »Das Ende der Bücher« steht bevor. In der kurzen Erzählung, die erstmals in einer Anthologie für Bücherliebhaber erschien,

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Die Maschine steht still

von am 24. Januar 2022 Kommentare deaktiviert für Die Maschine steht still

E. M. Forster
DIE MASCHINE STEHT STILL.
Ü: Gregor Runge
Gebundene Ausgabe von Hamburg, Hoffman & Campe: 80 Seiten
ISBN 978-3-455-40571-2

Das Jahr 1909.
Forster sieht Menschen, die Bildschirme anbeten.
Forster sieht Menschen, die isoliert in Wohnabteilen leben.
Forster sieht Menschen, die ihr Wohl und Wehe der Maschine überlassen.
Forster sieht Menschen, die kein gutes Ende nehmen!

Das Jahr 2021.
Ich sehe Menschen, die Smartphones anbeten.
Ich sehe Menschen, die isoliert in Quarantäne leben.
Ich sehe Menschen, die ihr Wohl und Wehe dem Internet überlassen.
Ich sehe Menschen, die noch ein gutes Ende nehmen können?

DIE MASCHINE STEHT STILL ist eine Science-Fiction-Kurzgeschichte von E. M. Forster, die bereits zu Weihnachten vor fünf Jahren vortrefflich von Horst rezensiert wurde.

Forster bedient sich hier einer herausragend klaren und einfachen Sprache, die beim Lesen direkt "rein geht" und den Leser nicht mehr loslässt. Und wie so oft, sind es die einfachen und klaren Worte die treffen; und dabei wachrütteln.

Man muss sich vor Augen führen, dass Forster hier bereits vor über hundert Jahren weissagend über krasse Lebensumstände des Menschen schreibt, die es heute bereits in dieser Form gibt. Forster  schreibt über Isolation und Abhängigkeit. Und zwar solchermaßen, dass begreiflich wird, wie der Mensch sich jenes Übel selbst erschafft, er sich dem anpasst, dies mehr und mehr akzeptiert und schlussendlich Jenes sogar anbetet.

DIE MASCHINE STEHT STILL ist prophetisch und erschreckend! Und damit wieder eine echte Chance für 2022.

Lesen!!!

Mitch

E. M. Forster
DIE MASCHINE STEHT STILL.
Ü: Gregor Runge
Gebundene Ausgabe von Hamburg, Hoffman & Campe: 80 Seiten
ISBN 978-3-455-40571-2

Das Jahr 1909.
Forster sieht Menschen, die Bildschirme anbeten.
Forster sieht Menschen, die isoliert in Wohnabteilen leben.
Forster sieht Menschen, die ihr Wohl und Wehe der Maschine überlassen.
Forster sieht Menschen, die kein gutes Ende nehmen!

Das Jahr 2021.
Ich sehe Menschen, die Smartphones anbeten.
Ich sehe Menschen,

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Gerds garstiges Geblubber 16: Noch einer…

von am 21. Januar 2022 Kommentare deaktiviert für Gerds garstiges Geblubber 16: Noch einer…

Ich hatte vor Jahren schon mal so einen Anlauf gemacht. Mit etwas mehr Lokalteil. Ist wieder eingeschlafen. Im Zuge unserer Freitags Mini Podcasts nehme ich einen neuen Anlauf. Hört selbst…

 

 

Ich hatte vor Jahren schon mal so einen Anlauf gemacht. Mit etwas mehr Lokalteil. Ist wieder eingeschlafen. Im Zuge unserer Freitags Mini Podcasts nehme ich einen neuen Anlauf. Hört selbst…

 

 

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Cordie

von am 19. Januar 2022 Kommentare deaktiviert für Cordie

Felicity McLean
Cordie
Polar, Stuttgart 2021, 377 Seiten
ISBN 978-3-948392-34-5

Die Australierin Tikka Molloy lebt in Boston, doch selbst hier sieht sie Gespenster aus ihrer Vergangenheit in der Heimat. Denn als Tikka und ihre beiden Schwestern noch Kinder waren, verschwanden in einem besonders heißen Sommer die drei gleichaltrigen van Apfel-Mädchen von nebenan. Jetzt kehrt Tikka nach Australien zurück und erinnert sich an ihre Jugend, an die fromme Familie aus dem Nachbarhaus, die besonders rebellische van Apfel-Tochter Cordie und alles, was damals, nach dem Kalten Krieg, für so viel Aufsehen in dem kleinen Tal im Busch gesorgt hat. „Cordie“, im Original als „The Van Apfel Girls Are Gone“ erschienen, ist das Romandebüt der australischen Journalistin und Autorin Felicity McLean – und schaffte es immerhin auf die Longlist des John Creasey New Blood Dagger der British Crime Writers Association für den besten Erstling. McLeans Roman präsentiert sich als Coming-of-Age-Geschichte, Gesellschaftsportrait, Vermissten-Krimi und Outback-Noir in einem, und stets spürt man die stacheligen Geheimnisse und unangenehmen Wahrheiten, selbst wenn die junge Tikka sie nur bedingt zu fassen kriegt. Felicity McLeans Buch kann nicht mit jeder Szene vollkommen überzeugen oder den Spannungsbogen halten, hat in der Summe allerdings genügend Megan-Abbott-Vibes, um zu gefallen.

Christian Endres

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Felicity McLean
Cordie
Polar, Stuttgart 2021, 377 Seiten
ISBN 978-3-948392-34-5

Die Australierin Tikka Molloy lebt in Boston, doch selbst hier sieht sie Gespenster aus ihrer Vergangenheit in der Heimat. Denn als Tikka und ihre beiden Schwestern noch Kinder waren, verschwanden in einem besonders heißen Sommer die drei gleichaltrigen van Apfel-Mädchen von nebenan. Jetzt kehrt Tikka nach Australien zurück und erinnert sich an ihre Jugend, an die fromme Familie aus dem Nachbarhaus, die besonders rebellische van Apfel-Tochter Cordie und alles,

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