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Die Mauer

von am 12. April 2020 Kommentare deaktiviert für Die Mauer

John Lanchester
Die Mauer
Aus dem englischen von Dorothee Merkel
(The Wall, 2019)
Stuttgart, Klett-Cotta Verlag, 2019, 528 Seiten
ISBN 978-3-608-96391-5

Romantitel haben die Tendenz, den Leser in die Irre zu führen. „Die Mauer“ nicht. John Lanchester beschreibt eine postapokalyptische Welt, in der sich Britannien hinter einer soliden Betonmauer verschanzt hat und alle Fremden durch Mauerwächter von seinen Grenzen fernhält.
Der Ich-Erzähler beginnt seine Geschichte mit dem ersten Tag seiner zweijährigen Dienstpflicht auf der Mauer, die jeder Einwohner Britanniens absolvieren muss.
Wie es zu dieser Abschottung kam, wird nicht weiter ausgeführt und ist der Qualität des Romans nicht abträglich. Vielmehr steht im Vordergrund wie die Mauer das Denken der Bewohner hinter und auf der Mauer beeinflusst und was es mit den Menschen macht, die nicht in der glücklichen Lage sind, in Britannien aufzuwachsen.
Ein sehr dichter, düsterer Roman, der mehr als deutlich macht, wie armselig Menschen werden, wenn sie sich von der Welt abschotten. Wie kleingeistig sie sind und was der Staat tun muss, damit seine Bürger nicht rebellieren.
In der im Roman herrschenden Diktatur werden die Bürger permanent überwacht, Fehler auf der Mauer werden mit Verbannung bestraft. Die Generation der Mauerwächter kennt nichts anderes und nimmt daher alles als einzige Wahrheit, was zu einer Widerspruchslosigkeit führt und damit für den Leser umso erschreckender ist.
Lanchester ist ein düsterer Roman in der Tradition Orwells und Huxleys gelungen, in der der einzelne nichts zählt und die Absurdität des Regimes sich dann zeigt, wenn man nicht mehr Teil davon ist.

John Lanchester
Die Mauer
Aus dem englischen von Dorothee Merkel
(The Wall, 2019)
Stuttgart, Klett-Cotta Verlag, 2019, 528 Seiten
ISBN 978-3-608-96391-5

Romantitel haben die Tendenz, den Leser in die Irre zu führen. „Die Mauer“ nicht. John Lanchester beschreibt eine postapokalyptische Welt, in der sich Britannien hinter einer soliden Betonmauer verschanzt hat und alle Fremden durch Mauerwächter von seinen Grenzen fernhält.
Der Ich-Erzähler beginnt seine Geschichte mit dem ersten Tag seiner zweijährigen Dienstpflicht auf der Mauer,

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Der letzte seiner Art

von am 11. April 2020 Kommentare deaktiviert für Der letzte seiner Art

Andreas Eschbach
DER LETZTE SEINER ART. Roman.
Bastei-Lübbe Taschenbücher
Mai 2005 – 352 Seiten – € 8,99
ISBN: 9783404153053

Andreas Eschbach ist einer der wenigen Verfasser utopisch-phantastischer Literatur, dessen Namen allein ausreicht, ein Buch zu verkaufen. Zudem ist es Eschbach auch noch gelungen, den sonst so unerbittlichen Klammern der Genreliteratur zu entkommen. Von Beginn an hat er sich den „Schubladen“ verweigert, auf die man ihn festlegen wollte. Niemals war er „nur“ Science Fiction-Autor oder Krimischreiber. Sein Blick über den Tellerrand, seine Offenheit für literarische „Crossover“ waren es, die ihn sowohl populär und gleichzeitig interessant für das Feuilleton machten.

Diese thematische Ungezwungenheit ist es auch, die den Reiz seines Romans DER LETZTE SEINER ART ausmacht. Es ist eine gelungene Collage aus Agentenstory, Politthriller und technischer Fantasie, gemixt mit einem sehr großen Schuss Melancholie.
Wenn es neben „routinierter Langeweile“ nämlich eines Begriffes zur Beschreibung des Seelenzustandes von Duane Fitzgerald bedürfte, wäre „Melancholie“ das einzig richtige Wort.
Er ist ein Soldat, der noch vor Erreichen seiner besten Jahre in den vorzeitigen Ruhestand versetzt wurde. Er ist scheu und zurückgezogen, teils aus eigenem Antrieb, teils aber auch, weil er zu absoluter Geheimhaltung verpflichtet wurde. Die Geheimnisse, die er mit sich herumträgt, sind geeignet, ganze Regierungen zu stürzen und diverse Militäraktionen der letzten Jahrzehnte in völlig neuem Licht erscheinen zu lassen.
Über zehn Jahre ist auch alles gut gegangen: Fitzgerald hat sich, nach seiner Pensionierung vom US-Militär, eine neue Zuflucht in der Heimat seiner Vorväter, in Irland gesucht. Das kleine Städtchen Dingle an der Atlantikküste war gerade richtig für ihn. Ein kleines Häuschen, nette Nachbarn, die ihn in Ruhe ließen, eine Post, eine Bank, ein Einkaufszentrum – eben alles, was ein Mensch, der anonym bleiben will und dennoch auf nichts verzichten muss, so braucht.
Doch plötzlich ist es vorbei. Erst taucht ein mysteriöser Japaner auf, der überall nach Duane fragt, dann wird dieser in seinem Hotelzimmer ermordet. Danach findet Fitzgerald keine Ruhe mehr. Seine wöchentlichen Spezialpakete bleiben aus, seine Kreditkarte wird gesperrt, und überall laufen auf einmal Männer in schwarzen Anzügen und mit einem Handy am Ohr herum. Duane kommt sich vor wie ein Kaninchen in der Falle – und die Schlinge zieht sich immer enger.
Gekonnt und stilsicher beschreibt Eschbach den inneren Kampf, der in Duane entbrennt, zwischen Loyalität zur Truppe, zum geleisteten Eid und dem Wunsch, die in ihm schlummernde Kampfmaschine ein letztes Mal zum Leben zu erwecken.

Horst Illmer

Andreas Eschbach
DER LETZTE SEINER ART. Roman.
Bastei-Lübbe Taschenbücher
Mai 2005 – 352 Seiten – € 8,99
ISBN: 9783404153053

Andreas Eschbach ist einer der wenigen Verfasser utopisch-phantastischer Literatur, dessen Namen allein ausreicht, ein Buch zu verkaufen. Zudem ist es Eschbach auch noch gelungen, den sonst so unerbittlichen Klammern der Genreliteratur zu entkommen. Von Beginn an hat er sich den „Schubladen“ verweigert, auf die man ihn festlegen wollte. Niemals war er „nur“ Science Fiction-Autor oder Krimischreiber.

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Audiofile 24 – 11. April 2020 Karsamstag

von am 11. April 2020 Kommentare deaktiviert für Audiofile 24 – 11. April 2020 Karsamstag

Tagebuch 11.April.2020: Tag fünfundzwanzig – Karsamstag, jetzt wirds kompliziert…

 

Tagebuch 11.April.2020: Tag fünfundzwanzig – Karsamstag, jetzt wirds kompliziert…

 

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Tag 25 – News aus dem geschlossenen Laden

von am 11. April 2020 Kommentare deaktiviert für Tag 25 – News aus dem geschlossenen Laden

Karsamstag im Laden und die wirklich allerletzten Osterlieferungen noch fertig gemacht. Diesmal leider ganz blöd ist, dass Panini nicht einmal das Samstags-Fenster erwischt hat. Ist zwar auch diese Woche nur eine relativ kleine Lieferung, trotzdem warten natürlich etliche regelmäßige Abnehmer auf ihre Ware. An was es letztendlich liegt, sei dahingestellt… Auch wir können nicht alles perfekt machen und die Umstände sind eben besondere. Bernie hat sich zwischendrin auch noch schnell an meinen Ratschlag gehalten und ein paar Sonnenstrahlen eingefangen. Marcus hat heute einen Großteil seiner Lieferroute mit dem Rad gemacht, fährt jetzt noch die letzte Tour in die Peripherie mit dem Motorrad. Meine Wenigkeit hat eben noch das Audiofile fertiggestellt und begibt sich anschließend ins Osterwochenende. Was jetzt (14:00 Uhr) noch nicht raus ist, muss und kann bis Dienstag warten. Zum Abschluss gibt es noch ein paar Nachzügler und Sortimentserweiterungen:

Edition Moderne jetzt mit der deutschen Version:
GAULD, TOM: ABTEILUNG FÜR IRRE THEORIEN € 19,00

Piper Nachzügler im Covid Chaos:
endlich wieder lieferbar eines der schönsten "Fantasy Märchen", die ich je gelesen habe. Must Have.
BEMMANN, HANS: STEIN UND FLÖTE UND DAS IST NOCH NICHT ALLES € 16,00

Nicht im eigentlichen Sinne Neuheiten, aber neu bei uns im Programm. System Matters Verlag. Zunächst mal mit folgenden Titeln:

Schatten des Dämonenfürsten
SCHATTEN DES DÄMONENFÜRSTEN GRUNDREGELWERK € 49,95

Abenteuer:
UNVERMEIDLICHE OPFER € 12,95
DER MANN DER AUF URD FIEL € 12,95
IM ANGESICHT DES GRAUENS € 12,95
DER GOTT IN DER TIEFE € 12,95

Zubehör:
GLORREICHE HALUNKEN € 7,95
GEBORENE KRIEGER € 7,95

Dungeon Crawl Classics
DUNGEON CRAWL CLASSICS GRUNDREGELWERK € 59,95

Dungeon World
DUNGEON WORLD GRUNDREGELWERK € 39,95

Karsamstag im Laden und die wirklich allerletzten Osterlieferungen noch fertig gemacht. Diesmal leider ganz blöd ist, dass Panini nicht einmal das Samstags-Fenster erwischt hat. Ist zwar auch diese Woche nur eine relativ kleine Lieferung, trotzdem warten natürlich etliche regelmäßige Abnehmer auf ihre Ware. An was es letztendlich liegt, sei dahingestellt… Auch wir können nicht alles perfekt machen und die Umstände sind eben besondere. Bernie hat sich zwischendrin auch noch schnell an meinen Ratschlag gehalten und ein paar Sonnenstrahlen eingefangen. Marcus hat heute einen Großteil seiner Lieferroute mit dem Rad gemacht,

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Tag 24 des Tagebuchs aus dem geschlossenen Laden

von am 10. April 2020 1 Kommentar

Heute ausnahmsweise und zum ersten mal ohne audiofile. Das liegt aber nicht daran, dass wir nichts zu sagen hätten, sondern anders. Heute morgen haben wir via Dreierkonferenz zusammen mit Ralf vom Würzblog eine neue Folge gemacht. Wer also auch am Karfreitag nicht auf die Stimmen aus Hermkes Romanboutique verzichten möchte, ist eingeladen den aktuellen Beitrag zu hören.

Dort findet ihr, ohne jeglichen kommerziellen Hintergrund jede Menge Infos und News zu regionalen Themen. Immer wieder schön, was Ralf so auf die Beine stellt. Danke dafür.

Ansonsten machen wir heute insgesamt mal Pause. Die Flut von Artikeln, die wir in den letzten Tagen online gestellt haben hat wahrscheinlich eh kaum einer von euch noch komplett verfolgt. Vielleicht ist es gar nicht unsinnig, euch ein wenig Zeit zum stöbern zu geben. Digital auf unserer Seite, anstatt in unseren Regalschluchten…

Heute ausnahmsweise und zum ersten mal ohne audiofile. Das liegt aber nicht daran, dass wir nichts zu sagen hätten, sondern anders. Heute morgen haben wir via Dreierkonferenz zusammen mit Ralf vom Würzblog eine neue Folge gemacht. Wer also auch am Karfreitag nicht auf die Stimmen aus Hermkes Romanboutique verzichten möchte, ist eingeladen den aktuellen Beitrag zu hören.

Dort findet ihr, ohne jeglichen kommerziellen Hintergrund jede Menge Infos und News zu regionalen Themen.

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9. April 2020 Tag dreiundzwanzig

von am 9. April 2020 Kommentare deaktiviert für 9. April 2020 Tag dreiundzwanzig

Der Rhythmus bleibt gleich: auspacken, einpacken, liefern. Dazwischen Telefon, Messenger, emails usw. In dem ganzen Gewusel können wir nicht nur NICHTS anderes erledigen, außer Nachbestellungen und akute Arbeiten. An manchen Stellen verlieren wir echt ein bisschen den Überblick. Könnte durchaus auch passieren, dass wir mal den ein oder anderen Fehler machen. Sorry dafür. Was uns auf jeden Fall ein bisschen ins Schleudern gebracht hat, ist der unterschiedliche Umgang der Verlage mit der Situation. Die einen liefern ganz normal aus und du musst dich melden, wenn du es anders regeln möchtest, die anderen machen es genau umgekehrt – oder noch anders. Im Großen und Ganzen klappt das ganz gut, aber die ein oder andere Neuheit ist denke ich doch auf der Strecke geblieben. Da ist vielleicht irgendeine mail untergegangen oder sonst etwas. Wenn ihr auf irgendwelche Titel sehnlichst wartet, die bei den Neuerscheinungen nicht auftauchen, könnt ihr gerne nachfragen. Es ist alles ein wenig chaotisch und ein paar Fehlerteufel habe ich hier schon durchhuschen sehen…

Frisch eingetroffen sind heute:

Altraverse Manga
YAMAMOTO, SHIN: SEKIRO – SHADOWS DIE TWICE € 30,00
KAGYU, KUMO: GOBLIN SLAYER #8 € 7,00
YAMAMOTO, SHIN: SEKIRO – HANBEI DER UNSTERBLICHE € 10,00
KAWAKAMI, TAIKI: MEINE WIEDERGEBURT ALS SCHLEIM IN EINER ANDEREN WELT #11 € 7,00
MORISHITA, SUU: DAILY BUTTERFLY #11 € 7,00

Fischer Taschenbuch (mit Verspätung)
MEYER, KAI: MERCY AMBERDALE #2 DER PAKT DER BÜCHER € 11,00
MEYER, KAI: MERCY AMBERDALE #1 DIE SPUR DER BÜCHER € 11,00

…und schrecklich aber wahr, auf Panini warten wir anscheinend wieder vergebens… Das bedeutet auch wieder (hoffentlich) Samstag… Argh, ich hatte echt gehofft, dass es diesmal klappen würde. Na ja… Das Leben ist kein Ponyhof… Dann wird der Samstag halt doch auch wieder ein stresstag. (Bernie hat gesagt, ich soll endlich aufhören zu jammern!)

Der Rhythmus bleibt gleich: auspacken, einpacken, liefern. Dazwischen Telefon, Messenger, emails usw. In dem ganzen Gewusel können wir nicht nur NICHTS anderes erledigen, außer Nachbestellungen und akute Arbeiten. An manchen Stellen verlieren wir echt ein bisschen den Überblick. Könnte durchaus auch passieren, dass wir mal den ein oder anderen Fehler machen. Sorry dafür. Was uns auf jeden Fall ein bisschen ins Schleudern gebracht hat, ist der unterschiedliche Umgang der Verlage mit der Situation. Die einen liefern ganz normal aus und du musst dich melden,

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H.P. Lovecraft – Leben und Werk

von am 9. April 2020 1 Kommentar

Joshi, S. T.
H. P. LOVECRAFT – LEBEN UND WERK. Band 1: 1890–1924.
Deutsch von Andreas Fliedner
Vorbemerkung von Michael Siefener
(I AM PROVIDENCE. THE LIFE AND TIMES OF H. P. LOVECRAFT / 2010)
München Berlin, Golkonda, 2017, 734 S.
ISBN 978-3-944720-51-7 / 39,90 €

H. P. LOVECRAFT – LEBEN UND WERK. Band 2: 1925–1937.
München, Golkonda, 2020, 669 S.
ISBN 978-3-944720-52-4 / 39,90 €

S. T. Joshi, in den letzten dreißig Jahren die treibende Kraft im Bemühen, H. P. Lovecrafts Leben und Werk zu erschließen, hat im Jahr 2010 eine Biografie, ach, was sage ich: DIE BIOGRAFIE auf die alle Lovecraft-Leser gewartet haben veröffentlicht.

Zwar gab es schon vor Joshis Buch einige Versuche, Lovecrafts irdisches Dasein aufzubereiten, aber außer den leicht zu ermittelnden Rahmendaten blieben doch allzu viele Fragen ungeklärt. Die bis dato erfolgreichste – und umstrittenste – Veröffentlichung war LOVECRAFT – A BIOGRAPHY aus dem Jahr 1975, geschrieben von Lyon Sprague de Camp (1907–2000), einem Autor, der nicht nur Zeitgenosse war, sondern auch durch die Herausgabe von Robert E. Howards CONAN-Texten tiefere Einblicke in das Beziehungsgeflecht des „Lovecraft-Zirkels“ gewonnen hatte.

Es war dieses Buch, das Joshi dazu reizte, sich näher mit dem sonderbaren Schriftsteller aus Providence zu beschäftigen, was ihn in der Folgezeit zum weltweit führenden Lovecraft-Fachmann machte. Nach jahrzehntelangen Forschungen erschien 1996 dann H. P. LOVECRAFT. A LIFE, das trotz seiner mehr als 700 Seiten als „gekürzte“ Ausgabe gilt. Erst 2010, in dem überarbeiteten, nunmehr 1200 Seiten umfassenden, zweibändigen Werk I AM PROVIDENCE. THE LIFE AND TIMES OF H. P. LOVECRAFT, konnte S. T. Joshi erstmals das gesamte Material vorlegen, das er angehäuft hatte.
Im Golkonda Verlag erscheint diese spektakuläre Biografie unter dem Titel H. P. LOVECRAFT – LEBEN UND WERK in der deutschen Übersetzung von Andreas Fliedner, ebenfalls in zwei Teilen.

Der „Band 1: 1890–1924“ nimmt vor allem die Wurzeln Lovecrafts, seine frühen Schreibversuche und die Zeit seines literarischen Erwachens unter die Lupe. Das beginnt mit der Suche nach Vorfahren, reicht über die merkwürdig-komplizierten Familienverhältnisse und die Krankengeschichten direkter Verwandter bis zu Lovecrafts Entwicklung eigener Symptome und Seltsamkeiten.

Am Ende des ersten Teils von H. P. LOVECRAFT – LEBEN UND WERK sehen wir den „Einsiedler von Providence“ verstrickt in eine eigentlich unmöglichen Ehe und gemeinsam mit seiner Frau Sonia Greene unfassbarer Weise nach New York umgezogen. Und, wie Joshi es in einem genialem Cliffhanger formuliert, „wenn Lovecraft dachte, dass 1924 ein hartes Jahr für ihn gewesen sei, dann nur, weil er noch nicht wusste, was 1925 auf ihn zukommen sollte.“ (S. 682)

Damit startet in „Band 2: 1925–1937“ der Berichtszeitraum, der die letzten zwölf Lebensjahre – die zugleich die produktivsten waren und die bedeutendsten Ergebnisse zeitigten – umfasst.
Natürlich ist es mit Sonja Greene und New York nicht gut ausgegangen, und so scheidet HPL von Beiden und kehrt zurück in seine Heimatstadt Providence. Ein Ereignis, dass Joshi unter der Rubrik „Rückkehr ins Verlorene Paradies“ verzeichnet. Beginnend mit „Cthulhus Ruf“ schreibt Lovecraft nun alle seine inzwischen zu Klassikern gewordenen Geschichten, ebenso den großen Essay „Das übernatürliche Grauen in der Literatur“, der die Phantastik-Rezeption in den USA auf Jahrzehnte prägte. Natürlich werden auch seine prekären Lebensumstände und seine mit grässlichen Schmerzen verbundenen letzten Wochen (HPL starb am 15. März 1937) nicht ausgespart, und im letzten Kapitel rekapituliert Joshi noch einmal das Phänomen des postmortalen Welterfolgs seither.

Joshi stützt sich in seiner Biografie nicht nur auf seine umfassende Einsicht in den wohl umfangreichsten literarischen Briefwechsel eines nordamerikanischen Autors, sonder auch auf eine philologisch ungewöhnlich tiefgehende Parallelsetzung von Autor und Werk, die indes jederzeit begründet und belegt wird. Im Anhang findet sich dazu eine sehr umfangreiche Literaturliste und natürlich erschließen sich die Bände über gleich mehrere Register.

Die beiden Bücher, obwohl nicht illustriert, sind sowohl optisch als haptisch ein Genuss: Das Layout, das Susanne Beneš (aka „benswerk“) für Schutzumschlag und Bucheinband maßgeschneidert hat, ist ebenso stimmig wie der von Hardy Kettlitz erstellte Satz lesbar ist – und die jeweils zwei goldgelben Lesebändchen machen die Sache wunderschön „rund“.

Wie fragt sich Michael Siefener in seiner „Vorbemerkung“ im ersten Band in Bezug auf H. P. Lovecrafts Bedeutung als Autor phantastischer Literatur dann auch so schön provokativ: „braucht man deshalb gleich eine zweibändige Biografie über ihn?“ (S. I), bevor er uns teilhaben lässt an einem äußerst unterhaltsamen Streifzug durch jene letzten fünfzig Jahre Lovecraft-Lektüre, in denen wir „doch gar nichts“ hatten, wenn wir etwas über diesen Schriftsteller erfahren wollten. Sein Fazit: „Zumindest die zeitgenössischen Entdecker von Lovecrafts Werken können also nicht mehr behaupten: `Wir haben ja gar nichts´ wenn sie abseits der oft zweifelhaften Quellen des Internets nach verlässlichen Informationen über das Leben Lovecrafts suchen. Hier sind sie.“ (S. V)

Horst Illmer

Joshi, S. T.
H. P. LOVECRAFT – LEBEN UND WERK. Band 1: 1890–1924.
Deutsch von Andreas Fliedner
Vorbemerkung von Michael Siefener
(I AM PROVIDENCE. THE LIFE AND TIMES OF H. P. LOVECRAFT / 2010)
München Berlin, Golkonda, 2017, 734 S.
ISBN 978-3-944720-51-7 / 39,90 €

H. P. LOVECRAFT – LEBEN UND WERK. Band 2: 1925–1937.
München, Golkonda, 2020, 669 S.
ISBN 978-3-944720-52-4 / 39,90 €

S. T. Joshi,

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Mittwoch, 08. April – Osterwetter und Neuheiten

von am 8. April 2020 Kommentare deaktiviert für Mittwoch, 08. April – Osterwetter und Neuheiten

Heute morgen habe ich mein Audiofile ja schon sehr früh hochgestellt. Deswegen jetzt in relativer Ruhe die Neuheiten des heutigen Tages. Von der VVA kam heute die Heyne Neuheiten Auslieferung. Aus bekannten Gründen (um nicht wieder Verwirrung zu stiften) erspare ich mir die Links zum Webshop. Auf jeden Fall ist da einiges Interessantes mit dabei:

Sauwitzig und völlig anarchistisch/wahnsinnig, hatte ich als Buch bereits gelesen. Jetzt im Taschenbuch…
FELSENHEIMER, BELA B.: SCHARNOW € 10,99
Die Neuaflage eines Klassikers von Stephen King:
KING, STEPHEN: BRENNEN MUß SALEM € 10,99
Hatte ich schon kurz reingelesen, wirkt sensationell… coole Action
MUIR, TAMSYN: GIDEON DER NEUNTE #1 ICH BIN GIDEON € 14,99
Der brandneue Sanderson in der Welt von Magic the Gathering. Ein Grund mal wieder einen Magic-Roman auf den Lesestapel zu nehmen…
SANDERSON, BRANDON: MAGIC – THE GATHERING DIE KINDER DES NAMENLOSEN € 12,99
Der erste war supergutes Lesefutter, ich bin gespannt…
EAMES, NICHOLAS: KÖNIGE DER FINSTERNIS PB #2 DIE SCHWARZE SCHAR € 16,99
PARRY, H.G.: DIE UNGLAUBLICHE FLUCHT DES URIAH HEEP € 14,99
AZIZ, BASMA ABDUL: DAS TOR € 14,99
Nach zehn Jahren(!) endlich die Fortsetzung von "Glühender Stahl"
MORGAN, RICHARD: DAS ZEITALTER DER HELDEN PB #2 IMPERIUM (DAS KALTE SCHWERT) € 15,99

Kleiner Fact am Rande. In den letzten zweiundzwanzig Tagen haben wir mehr als zweihundert Artikel über Libri für euch besorgt und zugestellt, die wir "normalerweise" nicht im Programm haben. Das bedeutet, dass viele von euch jetzt auch unseren Buchhandelsservice genutzt haben. Jedes lieferbare Buch über nacht zu uns in die Buchhandling. Und wir liefern es (derzeit!) am selben Tag zu euch nach Hause. Es zählen NUR die Bestellungen, die ihr bei uns via email oder ähnlichem gemacht habt, plus das, was ihr im Shop geklickt habt und zu uns habt liefern lassen. Eine echt gute Zahl zusätzlich zu den Artikeln, die wir eh vorrätig haben und euch ganz normal liefern konnten.

Danke dafür,

euer Team von Hermkes Romanboutique

Heute morgen habe ich mein Audiofile ja schon sehr früh hochgestellt. Deswegen jetzt in relativer Ruhe die Neuheiten des heutigen Tages. Von der VVA kam heute die Heyne Neuheiten Auslieferung. Aus bekannten Gründen (um nicht wieder Verwirrung zu stiften) erspare ich mir die Links zum Webshop. Auf jeden Fall ist da einiges Interessantes mit dabei:

Sauwitzig und völlig anarchistisch/wahnsinnig, hatte ich als Buch bereits gelesen. Jetzt im Taschenbuch…
FELSENHEIMER, BELA B.: SCHARNOW € 10,99
Die Neuaflage eines Klassikers von Stephen King:
KING,

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Power

von am 8. April 2020 Kommentare deaktiviert für Power

Jede Bestellung zählt in diesen Zeiten, und daher kann man es gar nicht oft genug sagen: Ihr könnt in Hermkes Romanboutique nicht nur Comics oder Bücher aus den Genres Science-Fiction, Fantasy und Horror bestellen, sondern auch alle anderen Arten von Literatur. Daher gibt es nun immer mal einen Krimi-Buchtipp zur Inspiration.

Verena Güntner
Power
DuMont, Köln 2020, 254 Seiten
ISBN 978-3-8321-8369-1

„Power“, der zweite Roman der 1978 in Ulm geborenen, heute in Berlin lebenden Theaterschauspielerin und Schriftstellerin Verena Güntner („Es bringen“), beginnt wie eine typische Außenseitergeschichte.

Diese handelt zunächst vor allem von Kerze, dem andersartigsten, absonderlichsten und eigensinnigsten, aber auch stärksten und unabhängigsten Mädchen des Dorfes. Kerze glaubt Gespenster sehen zu können und folgt in all ihrem Tun einer zweifellos neurotischen, allerdings zugleich selbstsicheren Methodik. Insofern ist Kerze zwar wirklich eine unangepasste Außenseiterin, aber eben eine von der Sorte, die vor offensivem Selbstbewusstsein nur so strotzt.

Als der Terrier namens Power ihrer unsicheren älteren Nachbarin verschwindet, macht Kerze sich auf die Suche nach dem Hund. Mit Beginn der Sommerferien schließen sich ihr nach und nach alle Kinder des ohnehin schon ausblutenden Dorfes an, verschwinden im unheimlichen Wald und leben dort wochenlang wie ein verwildertes Hunderudel nach ihren eigenen Regeln und Ritualen. Die Erwachsenen können Kerze und die anderen nicht erreichen und halten lieber in ihrer Mitte nach einem Sündenbock für diese bizarre Wendung im vergifteten Alltag und Gefüge des Orts Ausschau.

Letztlich handelt diese märchenhaft surreale, düstere und bedrohliche Geschichte in erster Linie von Entfremdung und Eskalation: zwischen den Generationen, zwischen den Menschen allgemein. Oder wie es in „Power“ an einer Stelle heißt: ‚Die Realität ist echt ein krass unrealistisches Konstrukt’. Ein merkwürdiges, jedoch fesselndes, intensives und durchgehend stark formuliertes Büchlein – mit wunderbar vielen Ecken und Kanten für gerade mal 250 Seiten.

Christian Endres

Jede Bestellung zählt in diesen Zeiten, und daher kann man es gar nicht oft genug sagen: Ihr könnt in Hermkes Romanboutique nicht nur Comics oder Bücher aus den Genres Science-Fiction, Fantasy und Horror bestellen, sondern auch alle anderen Arten von Literatur. Daher gibt es nun immer mal einen Krimi-Buchtipp zur Inspiration.

Verena Güntner
Power
DuMont, Köln 2020, 254 Seiten
ISBN 978-3-8321-8369-1

„Power“, der zweite Roman der 1978 in Ulm geborenen, heute in Berlin lebenden Theaterschauspielerin und Schriftstellerin Verena Güntner („Es bringen“),

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Rumo

von am 7. April 2020 Kommentare deaktiviert für Rumo

Walter Moers
RUMO & DIE WUNDER IM DUNKELN.
Ein Roman in zwei Büchern.
Illustriert vom Autor.
Piper Verlag GmbH
August 2004 – 704 Seiten – € 14,00
ISBN: 9783492241779

Stellt euch einen Schrank vor!
Ja, einen großen Schrank mit vielen Schubladen,
der alle Wunder und Geheimnisse Zamoniens enthält,
restlos alle, alphabetisch geordnet.
Ein Schrank, schwebend in absoluter Dunkelheit.
Könnt ihr euch das vorstellen?
Gut! Nun seht, wie sich eine dieser Schubladen öffnet!
Die mit dem Buchstaben R.
R wie Rumo.
Und jetzt schaut hinein! Schaut tief hinein!
Bevor sie sich wieder schließt.

Wieder einmal entführt uns Walter Moers in die von ihm erschaffene Zauberwelt Zamonien. Hier haben die alten Mythen und Sagen ihren Ursprung, die Märchen und Fabeln unserer Kinderzeit sind hier lebendig; Zamonien ist das Paradies für die Phantasie.
Viele der von Moers hier verwendeten Figuren und Völker finden sich schon in den Vorgänger-Romanen DIE 13 ½ LEBEN DES KÄPT’N BLAUBÄR und ENSEL & KRETE, doch auch Leser, die mit diesem Buch „einsteigen“, finden sich mühelos zurecht. Moers ist ein Meister der Abschweifung und so bekommt sowieso jede „erklärungsbedürftige Lebensform“ eine Geschichte verpasst.
Der eigentliche Held der Geschichte ist natürlich Rumo, ein verwaister Wolpertinger, der nach ersten abenteuerlichen Erlebnissen auf den Teufelsfelsen in die Zivilisation der Stadt Wolperting gelangt und dort seinen Platz im Leben sucht. Doch noch bevor er ihn recht findet, geschieht Unfassbares: Alle Einwohner der Stadt werden in das unterirdische Reich „Untenwelt“ entführt. Nun erst kann Rumo zeigen, was alles in ihm (und in seinem „zwiespältigen“ Schwert) steckt …
Moers versprüht in seinem Roman jede Menge Humor, Satire, Sprachwitz und stilistische Eleganz. Sein Erfindungsreichtum scheint keine Grenzen zu kennen, und so fügt sich der Vielzahl skurrilster Einfälle, die den Kontinent Zamonien recht eigentlich ausmachen, eine große Anzahl neuer Entdeckungen hinzu – Dinge, die bisher unter der Oberfläche ruhten und von denen einige wohl auch besser nicht aufgescheucht worden wären.
Obwohl am Ende die glückliche Heimkehr des Helden die Geschichte zu einem versöhnlichen Abschluss bringt, ist RUMO & DIE WUNDER IM DUNKELN an vielen Stellen auch ein düsteres Buch. Moers lässt seine Figuren nicht mehr so glücklich und ungeschoren davon kommen, wie noch in den ersten Bänden, die Abenteuer werden grausamer und bluttriefender, vor allem für die eigentlich positiv gezeichneten Protagonisten. So bleibt trotz aller Begeisterung für dieses wunderschöne Buch ein winziger Nachgeschmack zurück – der Sündenfall hat auch im Paradies Zamonien stattgefunden.

Horst Illmer

Walter Moers
RUMO & DIE WUNDER IM DUNKELN.
Ein Roman in zwei Büchern.
Illustriert vom Autor.
Piper Verlag GmbH
August 2004 – 704 Seiten – € 14,00
ISBN: 9783492241779

Stellt euch einen Schrank vor!
Ja, einen großen Schrank mit vielen Schubladen,
der alle Wunder und Geheimnisse Zamoniens enthält,
restlos alle, alphabetisch geordnet.
Ein Schrank, schwebend in absoluter Dunkelheit.
Könnt ihr euch das vorstellen?

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Audiofile 21 – 7. April 2020

von am 7. April 2020 Kommentare deaktiviert für Audiofile 21 – 7. April 2020

Tagebuch 07.April.2020: Tag einundzwanzig – Lieferungen

 

Tagebuch 07.April.2020: Tag einundzwanzig – Lieferungen

 

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Dienstag, 07. April – Tagebuch aus dem geschlossenen Laden

von am 7. April 2020 Kommentare deaktiviert für Dienstag, 07. April – Tagebuch aus dem geschlossenen Laden

Heute gibt es mal kein Bild vom narzistischen Gerd. Da wo er sonst immer in der Sonne steht, für ein schmuckes Bildchen posiert und gemütlich einen Glimmstengel schmaucht, steht heute noch der Stapel von Paketausgängen für den DHL… Kein Platz für Faulenzer!

Die anderen zerreißen sich heute, da die schnellen Ostergeschenkchen besorgt, fakturiert und konfektioniert werden müssen… Neben diesem emsigen Trubel im Laden, sind auch noch ein paar Kleinigkeiten eingetroffen, die in der Kategorie Neueingänge gelistet werden müssen:

 

 

The Dandy is Dead
die neuesten beiden Ausgaben des genialen Heftmagazins:
BASEMENT TALES HEFT #6 € 8,90
BASEMENT TALES HEFT #7 € 7,90

und ein Roman aus dem selben Verlag, der sich mächtig interessant anliest…
THIEDE, LINA: HOMO FEMININUS € 13,90

Zwei neue Spiele sind auch dabei…
Delicious Games
UNDERWATER CITIES ERWEITERUNG NEUE ENTDECKUNGEN € 44,95

Plaid Hat Games
AFTERMATH BRETTSPIEL € 79,95

 

 

 

Ich muss mich an dieser Stelle auch noch einmal bei unseren Lieferanten bedanken. Es ist wirklich sensationell, dass die Belieferung des Handels an keiner Stelle krankt. Viel haben zur Erleichterung und schneller Belieferung die Mindestbestellmengen herunter gesetzt. Bei einigen funktioniert die Lieferung sogar schneller und unkomplizierter als sonst. Vor allem Libri, mit denen wir ja immer eng zusammenarbeiten, sind eine echte Stütze. Auch wenn gestern der Webshop für Endkunden unter der Last der Osterbestellungen für etliche Stunden in die Knie gegangen war, unsere Lieferung in den Laden war heute morgen pünktlich komplett zur Stelle. Soweit ich das beurteilen kann… Ich bin im Moment immer so um 8:00 Uhr hier vor Ort und da stehen die grauen Mehrwegkisten bereits ordentlich im Laden.

Alles in Allem funktioniert derzeit noch alles sehr gut. Auch das Bestell und Lieferaufkommen ist immer noch in einem Bereich, der uns gut über die Krise tragen sollte. Zeit wird es trotzdem, dass wir ein wenig zur Normalität zurückkehren können…

Heute gibt es mal kein Bild vom narzistischen Gerd. Da wo er sonst immer in der Sonne steht, für ein schmuckes Bildchen posiert und gemütlich einen Glimmstengel schmaucht, steht heute noch der Stapel von Paketausgängen für den DHL… Kein Platz für Faulenzer!

Die anderen zerreißen sich heute, da die schnellen Ostergeschenkchen besorgt, fakturiert und konfektioniert werden müssen… Neben diesem emsigen Trubel im Laden, sind auch noch ein paar Kleinigkeiten eingetroffen, die in der Kategorie Neueingänge gelistet werden müssen:

 

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Audiofile 20 – Missverständnisse und Hürden

von am 6. April 2020 Kommentare deaktiviert für Audiofile 20 – Missverständnisse und Hürden

Tagebuch 06.April.2020: Tag zwanzig – Erläuterungen zum Shop

Details zur aktuellen Situation und euren Möglichkeiten gibt es HIER.

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Tagebuch 06.April.2020: Tag zwanzig – Erläuterungen zum Shop

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Montag 06.04.2020 – Tag 20

von am 6. April 2020 Kommentare deaktiviert für Montag 06.04.2020 – Tag 20

Wir haben ja schon einmal "Tagebuch" geführt. Das war damals das Tagebuch der Baustelle. Das endete am 1. August 2014 mit dem Eintrag von Tag 206. Jetzt sind wir gerade mal am Tag 20. Mir kommt es aber schon ewig vor. Es ist auch um ein vielfaches weniger greifbar, als dröhnende Baumaschinen vor der Ladentür, die uns von der Umwelt abschneiden. Das Wetter ist schön, geradezu wunderbar. Die Vögel zwitschern und wir alle wären wohl lieber gesellig irgendwo im Biergarten, als isoliert. Durchhalten ist die Devise…

Andere Situation und damit einhergehend andere Probleme. Aktuell habe ich die Buttons zum Webshop umgeleitet, weil leider zu viele Leute nicht so ganz gesehen haben, dass der Shop nicht unser Shop ist, sondern nur in unserem Namen geführt wird. Ein tolles Instrument für unsere Kunden. Ihr könnt ganz bequem zu Hause klicken und dann am nächsten Tag die Ware bei uns abholen. Funktioniert auch jetzt sehr gut. Optimal für Ware, die wir gerade nicht oder gar nicht auf Lager haben. Ihr lasst es hierher liefern und wir bringen es euch.

Jetzt gibt es natürlich auch den Weg, einfach direkt zu euch nach Hause beliefert zu werden. Da kommt dann aber ein Paket aus Bad Hersfeld von Libri, auf das wir keinen Einfluss haben, von dem wir auch nichts spezifisches wissen. Wir schreiben keine Rechnung und haben auch keine Arbeit damit. Aber wir bekommen natürlich auch nur eine kleine Vermittlungsprovision. Besser als nichts, dafür dass wir keine Arbeit haben, aber nicht wirklich gut und sinnvoll.

Ich gebe es zu, es ist nicht alles leicht zu durchschauen, aber der Vorteil sind eben diese mehr als eine Million lieferbaren Titel. Das können wir gar nicht sein. Ihr kennt doch unseren Laden… und außerdem steht hier auch einiges, das ihr im Shop nicht findet 😉

Neuheiten waren es heute nur sehr wenige, nach der Monsterlieferung vom Samstag aber auch nicht so schlimm…

Schreiber & Leser
LINCOLN #5 HÄNDE HOCH! € 14,95
KILLER GESAMTAUSGABE #2 € 49,80

Salleck
CHARLIER/BERGESE: BUCK DANNY, DIE NEUEN ABENTEUER – BLACKBIRDS #2 € 15,00

 

Wir haben ja schon einmal "Tagebuch" geführt. Das war damals das Tagebuch der Baustelle. Das endete am 1. August 2014 mit dem Eintrag von Tag 206. Jetzt sind wir gerade mal am Tag 20. Mir kommt es aber schon ewig vor. Es ist auch um ein vielfaches weniger greifbar, als dröhnende Baumaschinen vor der Ladentür, die uns von der Umwelt abschneiden. Das Wetter ist schön, geradezu wunderbar. Die Vögel zwitschern und wir alle wären wohl lieber gesellig irgendwo im Biergarten,

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Late Show

von am 6. April 2020 Kommentare deaktiviert für Late Show

Jede Bestellung zählt in diesen Zeiten, und daher kann man es gar nicht oft genug sagen: Ihr könnt in Hermkes Romanboutique nicht nur Comics oder Bücher aus den Genres Science-Fiction, Fantasy und Horror bestellen, sondern auch alle anderen Arten von Literatur. Daher gibt es nun immer mal einen Krimi-Buchtipp zur Inspiration.

Michael Connelly
Late Show
Renée Ballard – Ihr erster Fall
Aus dem amerikanischen Englisch von Sepp Leeb
(Late Show, 2017)
Kampa, Zürich 2020, 431 Seiten
ISBN 978-3-311-12503-7

Die „Bosch“-Romane von Veteran und Bestsellerautor Michael Connelly gehören zum Besten, was der US-Krimi zu bieten hat, und dasselbe gilt für die TV-Serie mit Titus Welliver in der Hauptrolle des Polizisten, den Connelly seit 1992 ermitteln lässt. Doch Connelly hat noch mehr Protagonisten geschaffen. Nach Bosch ist wohl der Anwalt Mickey Haller am bekanntesten, Boschs Halbbruder, den Matthew McConaughey in „Der Mandant“ spielte.

Im just von Kampa auf Deutsch veröffentlichen Roman „Late Show“ führt der 1956 geborene Connelly mit Renée Ballard nun eine neue Hauptfigur in sein Universum ein. Die junge hawaiianische Polizistin aus der Nachtschicht der Polizei von Los Angeles ist so unnachgiebig und unangepasst wie Bosch. Sie schläft wenig, und wenn, dann in einem Zelt am Strand, da sie momentan obdachlos ist. Ballard und Connelly haben im ersten Band beide immer einen Ball zu viel in der Luft, während es um die Jagd auf einen Mehrfachmörder sowie die Suche nach einem Gewalttäter geht, der eine Transgender-Prostituierte übel zugerichtet hat.

Trotzdem reichen Connelly-Routine und Bosch-Tugenden für ein überdurchschnittlich gutes, ebenso minutiöses wie spannendes Police Procedural. Noch nicht so stark wie Harry Bosch in Höchstform, doch man würde definitiv weitere Fälle von Detective Ballard lesen. Zumal im Original längst zwei Ballard/Bosch-Crossover erschienen sind.

Christian Endres

Jede Bestellung zählt in diesen Zeiten, und daher kann man es gar nicht oft genug sagen: Ihr könnt in Hermkes Romanboutique nicht nur Comics oder Bücher aus den Genres Science-Fiction, Fantasy und Horror bestellen, sondern auch alle anderen Arten von Literatur. Daher gibt es nun immer mal einen Krimi-Buchtipp zur Inspiration.

Michael Connelly
Late Show
Renée Ballard – Ihr erster Fall
Aus dem amerikanischen Englisch von Sepp Leeb
(Late Show, 2017)
Kampa,

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Audiofile 19 – Sonntags-Special

von am 5. April 2020 Kommentare deaktiviert für Audiofile 19 – Sonntags-Special

Tagebuch 05.April.2020: Tag neunzehn – Arler Erde

Erstmal das Schema komplett:

Dann das Haupttableau im Detail um 90 Grad gedreht:

Aufbau mit persönlichem Kartenteil und Hauptspielplan:


Zwischenstand mit beginnender Entwicklung nach Runde 3

Endstand mit komplettem Ausbau und Ansicht des Verlierer Tableaus…

Tagebuch 05.April.2020: Tag neunzehn – Arler Erde

Erstmal das Schema komplett:

Dann das Haupttableau im Detail um 90 Grad gedreht:

Aufbau mit persönlichem Kartenteil und Hauptspielplan:


Zwischenstand mit beginnender Entwicklung nach Runde 3

Endstand mit komplettem Ausbau und Ansicht des Verlierer Tableaus…

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Autonom

von am 5. April 2020 Kommentare deaktiviert für Autonom

Annalee Newitz
Autonom
Aus dem amerikanischen Englisch von Birgit Herden
(Autonomous, 2017)
Frankfurt, TOR Fischer, 2018, 350 Seiten
ISBN 978-3-596-70258-9

Autonome Roboter sind die größte Gefahr in einer Welt, in der Roboter nur dazu gedacht sind als eine Art Sklavenklasse gehalten zu werden.

Dabei verpackt die Autorin die autonomen Roboter in eine Welt, die durch Pharmahersteller geprägt ist, die den Profit an erste Stelle setzen und eine Gesellschaft, die im Umgang mit Robotern ihre schlechteste Seite zum Vorschein bringt.
Eine rebellische Untergrundbewegung versucht den Pharmaherstellern ein Bein zu stellen, indem Medikamente nachgebaut und den Menschen, die es sich ansonsten nicht leisten kann, zur Verfügung gestellt werden.

Als die Pharmapiratin Jack ein neues Medikament synthetisiert kommt es zu einer Tragödie. Bei der Beseitigung der angerichteten Katastrophe gerät Jack in die eine und andere Komplikationen und muss ihre Lebensweise und ihr vorurteilsbehaftetes Denken an vielen Stellen überdenken. Unter anderem ihren Umgang mit ihren Mitmenschen und ihrem Piratendasein.

Ihr auf den Fersen ist ein Agent, der sich in den Killerroboter verliebt, der mit ihm zusammen auf der Fahndung nach Jack ist. Diese Liebesgeschichte wird weder kitschig noch lächerlich dargestellt, sondern zwingt den Leser sein eigenes möglicherweise Weltbild zu hinterfragen.

Mit diesem Roman verknüpft die Autorin Fragen zur Maschinenethik, dem Patentgebaren der Pharmaindustrie und unserem Umgang mit künstlicher Intelligenz sowie einer deutlichen Kapitalismuskritik.
Gut zu lesen, weil es der Autorin gelingt, neue Perspektiven auf bekannte Themen eröffnet.

Annalee Newitz
Autonom
Aus dem amerikanischen Englisch von Birgit Herden
(Autonomous, 2017)
Frankfurt, TOR Fischer, 2018, 350 Seiten
ISBN 978-3-596-70258-9

Autonome Roboter sind die größte Gefahr in einer Welt, in der Roboter nur dazu gedacht sind als eine Art Sklavenklasse gehalten zu werden.

Dabei verpackt die Autorin die autonomen Roboter in eine Welt, die durch Pharmahersteller geprägt ist, die den Profit an erste Stelle setzen und eine Gesellschaft, die im Umgang mit Robotern ihre schlechteste Seite zum Vorschein bringt.

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Corpus Delicti

von am 4. April 2020 Kommentare deaktiviert für Corpus Delicti

Juli Zeh
Corpus Delicti. Ein Prozess.
btb Taschenbuch
August 2010 – 263 Seiten – € 7,99
ISBN: 9783442740666

„Von allen Seiten durchziehen Magnetbahn-Trassen in schnurgeraden Schneisen den Wald. Dort, wo sie sich treffen, irgendwo inmitten des reflektierenden Dächermeers, also mitten in der Stadt, mitten am Tag und in der Mitte des einundzwanzigsten Jahrhunderts – dort beginnt unsere Geschichte“.

Deutschland, ein Hygienemärchen: Im Jahr 2050 gibt es keine Krankheiten mehr, die Umweltverschmutzung ist beseitigt. Elektroautos auf den Straßen und Luftschiffe am strahlendblauen Himmel, Solarzellen auf den Dächern und Warnschilder vor den letzten nicht ganz keimfreien Zonen (sprich vor der „freien Natur“ außerhalb der Städte) prägen das Erscheinungsbild. Gegenseitige Berührungen sind unerwünscht, Trinken und Rauchen gelten als kriminelle Handlungen, Fortpflanzung findet nur nach der staatlich festgeschriebenen DNA-Kompatibilitätsüberprüfung statt – das alles hat METHODE.
Die herrschende Staatsform, eben die METHODE, erweist sich bei näherer Betrachtung als Sozialstaatsdiktatur in Reinkultur. Zu ihrer Verteidigung steht der „Methodenschutz“ parat, dessen Eingreifen jedoch kaum noch nötig ist, da der Großteil der Bevölkerung sich offensichtlich mit der METHODE arrangiert hat.
Erst der „Fall Moritz Holl“ schlägt Wellen, die nicht nur die bis dahin gleichmütige Öffentliche Meinung bewegen, sondern auch mehr verborgenen Unrat an die Oberfläche spülen, als der Staatsmacht lieb sein kann. Mia Holl, Biologin und Schwester des wegen Mord und Vergewaltigung angeklagten Moritz, wandelt sich von der Mitläuferin zur Zweiflerin und schließlich zur Gegnerin des Systems.
Ihr Widerpart ist Heinrich Kramer, ein Vorzeigeintellektueller, dessen Forschungen, Veröffentlichungen und Medienauftritte die METHODE erst zu der überzeugenden und ohne Alternative dastehenden Gesellschaftsform machen, die sie für den Großteil von Mias Mitmenschen darstellt.
Da der Mensch jedoch auch in diesem System zuallererst Mensch (und damit unvollkommen) ist, gibt es natürlich auch Widerspruch und Widerstand – festgemacht an den unterschiedlichsten Gründen: dem Wunsch nach einer Zigarette, der Furcht vor staatlicher Dauerüberwachung, der Überzeugung, das man ein „Recht auf Krankheit“ habe, oder die Liebe zu einem „unpassenden“ Partner, mit dem man zusammenleben und Kinder haben will.

In ihrer gleichzeitig trefflich-knappen und eingängigen Prosa beschreibt Zeh die Entwicklung Mia Holls vom funktionierenden Rädchen im METHODEN-Getriebe zur Integrationsfigur des bis dahin unkoordinierten Widerstands gegen den übermächtigen Staatsapparat. Dabei wechselt Zeh, als scheinbar objektive Erzählerin, geschickt zwischen Gegenwarts- und Vergangenheitsform, um so das Gesamtbild sichtbar zu machen. Die Präzision ihrer Sprache verursacht beim Lesen ein fast körperliches Mitleiden und transportiert eine Materialfülle, die am Ende den Eindruck hinterlässt, man habe ein wesentlich umfangreicheres Werk in der Hand gehabt.

Was CORPUS DELICTI zu einem wirklich aufregenden und spannenden, mitreißenden und mitnehmenden, Angst einflößenden und doch auch Mut machenden Buch werden lässt, begründet sich vor allem in seiner Zugehörigkeit zu einer Literaturgattung, die in ihren besten Werken die Gesellschaft veränderten, die kulturell und politisch „wirksam“ waren: der Dystopie.
Zu diesen anti-utopischen, vor gefährlichen Entwicklungen warnenden Büchern gehören Romane wie 1984 (George Orwell) oder das sprichwörtlich gewordene SCHÖNE NEUE WELT (Aldous Huxley). Es ist Juli Zeh alle Achtung dafür zu zollen, dass sie sich mit CORPUS DELICTI in solch erlauchte Gesellschaft begeben hat, sich an diesen Büchern zu reiben wagt und sich an ihnen messen lassen will.
Viel zu wenig hatte die deutsche Literatur bisher in dieser Kategorie zu bieten!

Horst Illmer

Juli Zeh
Corpus Delicti. Ein Prozess.
btb Taschenbuch
August 2010 – 263 Seiten – € 7,99
ISBN: 9783442740666

„Von allen Seiten durchziehen Magnetbahn-Trassen in schnurgeraden Schneisen den Wald. Dort, wo sie sich treffen, irgendwo inmitten des reflektierenden Dächermeers, also mitten in der Stadt, mitten am Tag und in der Mitte des einundzwanzigsten Jahrhunderts – dort beginnt unsere Geschichte“.

Deutschland, ein Hygienemärchen: Im Jahr 2050 gibt es keine Krankheiten mehr, die Umweltverschmutzung ist beseitigt.

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Audiofile achtzehn – Samstags im Laden

von am 4. April 2020 Kommentare deaktiviert für Audiofile achtzehn – Samstags im Laden

Tagebuch 04.April.2020: Tag achtzehn – endlich…

Spiderman und ich sind happy…

 

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Samstag 4.April – endlich Panini

von am 4. April 2020 Kommentare deaktiviert für Samstag 4.April – endlich Panini

Endlich ist die Lieferung da!

Endlich sind sie da, die Panini Comics, auf die ihr und wir auch sehnlichst gewartet haben. Die Vorbestellungen und Abos werden heute noch fertig gemacht, gehen aber zum Teil erst am Montag auf den Weg. Heute werden nur ein paar Lieferungen im Stadtgebiet auf den Weg gebracht…

Kollektionen
MARVEL COLLECTION HC #183 DAREDEVIL CHINATOWN € 12,99

…und im Laden…

Marvel
TIERI, FRANK/ARMENTARO, FLAVIANO: ABSOLUTE CARNAGE #0 TÖDLICHER BESCHÜTZER € 12,99
HOUSER, JODY/MOONEY, STEPHEN: BLACK WIDOW IM NETZ VON BLACK WIDOW € 13,99
AARON, JASON/RIBIC, ESAD: THOR 2019 #4 € 13,99
HALLUM, DENNIS/LAISO, EMILIO: SPIDER-MAN GAMEVERSE #2 TEMPO € 13,99
RUCKA, GREG/HAMPTON, SCOTT: MARVEL PAPERBACK #157 MARVEL KNIGHTS BLACK WIDOW € 23,00
SLOTT, DAN/VILLANELLI, PAOLO: FANTASTIC FOUR 2019 #3 DOOM TRIUMPHIERT! € 16,99
MARVEL PAPERBACK #163 BLACK WIDOW VERGEBUNG UND VERGELTUNG € 59,00
LEE/KIRBY: BLACK WIDOW ANTHOLOGIE € 29,00
AARON, JASON/MCGUINNESS, ED: AVENGERS 2019 PAPERBACK #1 GALAKTISCHE GÖTTER € 17,99
CATES, DONNY/STEGMAN, RYAN: ABSOLUTE CARNAGE #2 VON HELDEN UND MONSTERN € 13,99
AVENGERS 2019 #16 € 5,99
SPIDER-MAN 2019 #16 € 4,99

…und ausgepackt… jetzt noch zuordnen!

DC
MILLER/ROMITA JR: SUPERMAN DAS ERSTE JAHR #2 € 16,99
JAHR DES SCHURKEN #1 € 16,99
WILLIAMSON, JOSHUA/SANDOVAL, RAFA: FLASH SONDERBAND REBIRTH #13 DER TOD UND DIE SPEED FORCE € 16,99
TYNION IV, JAMES/SEBELA, CHRISTOPHER: BATMAN DETECTIVE COMICS (REBIRTH) PAPERBACK #7 ETERNAL € 18,99
JUSTICE LEAGUE 2019 #15 € 4,99
BATMAN REBIRTH #37 € 4,99

Endlich sind sie da, die Panini Comics, auf die ihr und wir auch sehnlichst gewartet haben. Die Vorbestellungen und Abos werden heute noch fertig gemacht, gehen aber zum Teil erst am Montag auf den Weg. Heute werden nur ein paar Lieferungen im Stadtgebiet auf den Weg gebracht…

Kollektionen
MARVEL COLLECTION HC #183 DAREDEVIL CHINATOWN € 12,99

Marvel
TIERI, FRANK/ARMENTARO, FLAVIANO: ABSOLUTE CARNAGE #0 TÖDLICHER BESCHÜTZER € 12,99
HOUSER, JODY/MOONEY, STEPHEN: BLACK WIDOW IM NETZ VON BLACK WIDOW € 13,99
AARON,

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3.April – Frisch eingetroffen an Tag 17

von am 3. April 2020 1 Kommentar

Erstmal die schnellen, kleinen Auslieferungen (vor Panini)

Der Neuzugang, der unsere Laune gleich am Morgen gehoben hat…
GAULD, TOM: DEPARTMENT OF MIND-BLOWING THEORIES HC € 16,50

Neuheiten von Asmodee
VIA MAGICA € 19,95
ARKHAM HORROR LCG TRAUMFRESSER ZYKLUS #6 WEBER DES KOSMOS € 14,95
LCG HERR DER RINGE: HERR DER RINGE – RACHE MORDORS ZYKLUS #4 UNTER DEM ASCHENGEBIRGE € 12,95

endlich… die Reste von Tokyopop
KUMAGAI, KYOKO: HOFFNUNGSSCHIMMER € 7,50
TESHIMA, CHIA: DER FRÜHLING MACHT MICH GANZ VERRÜCKT € 6,99
ASADA, NIKKI: PRINCE NEVER GIVE UP #3 € 6,99

…und Egmont Manga
SATO/JIN: KAGEROU DAZE #13 € 7,50

und dann, nachdem der DHL da war:

Kein Panini! Oh mann, das ist echt ärgerlich. Es war nur ein Restock von BURST und eine kleine, aber feine Neuheit. Direktbezug von Golden Press…

Golden Press
DATH, DIETMAR: DU BIST MIR GLEICH HC € 22,00
GENEHR, JENS: VALENTIN € 32,00

Erstmal die schnellen, kleinen Auslieferungen (vor Panini)

Der Neuzugang, der unsere Laune gleich am Morgen gehoben hat…
GAULD, TOM: DEPARTMENT OF MIND-BLOWING THEORIES HC € 16,50

Neuheiten von Asmodee
VIA MAGICA € 19,95
ARKHAM HORROR LCG TRAUMFRESSER ZYKLUS #6 WEBER DES KOSMOS € 14,95
LCG HERR DER RINGE: HERR DER RINGE – RACHE MORDORS ZYKLUS #4 UNTER DEM ASCHENGEBIRGE € 12,95

endlich… die Reste von Tokyopop
KUMAGAI, KYOKO: HOFFNUNGSSCHIMMER € 7,50
TESHIMA,

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audiofile von Tag 17 – aus dem geschlossenen Laden

von am 3. April 2020 Kommentare deaktiviert für audiofile von Tag 17 – aus dem geschlossenen Laden

Tagebuch 03.April.2020: Tag siebzehn – "Warten auf Panini"…

Bernie mit vollem Einsatz… Schaut mal, wo er herkommt… ich sag nur Imperium…

 

Tagebuch 03.April.2020: Tag siebzehn – "Warten auf Panini"…

 

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Die Straße

von am 3. April 2020 Kommentare deaktiviert für Die Straße

Cormac McCarthy
DIE STRASSE. Roman.
Deutsch von Nikolaus Stingl
(The Road / 2006)
Reinbek, Rowohlt, 2007, 253 S.
ISBN 9783499246005 12,00 Euro

In seiner amerikanischen Heimat wird Cormac McCarthy vor allem als realistischer Autor geschätzt, der sein Land, seine Mitmenschen, seine Gesellschaft sehr genau beobachtet und beschreibt. Vor allem seine knappen, nichtsdestoweniger glaubwürdigen Charakterdarstellungen und die in ihrer Art einmaligen Dialoge begeistern Leser und Kritiker immer wieder. Man könnte seine Prosa wohl am ehesten mit „dehydriert“ – ohne unnötige Ausschweifungen – umschreiben.
Und nun legt dieser Autor einen phantastischen Roman vor, ein postapokalyptisches Science-Fiction-Werk. Wie alle große Literatur steht auch DIE STRASSE über allen Genrebeschränkungen; der Autor nimmt sich, was er für die Darstellung seines Anliegens braucht aus der großen Kiste der weltliterarischen Formen – oder eben aus der Rumpelkammer der Zukunftsliteratur.
In DIE STRASSE, dies fällt von Beginn an auf, scheint niemals die Sonne. Immer ist der Himmel wolkenverhangen, mal fällt Schnee, mal Regen, mal ziehen Rauchwolken, mal Staubschleier durch das Blickfeld des namenlosen Vaters, der mit seinem Sohn durch ein fast menschenleeres, verheertes Nordamerika zieht. Ihr Ziel ist „der Süden“, weil es da vielleicht wärmer ist (denn in diesem Buch ist es auch durchgängig kalt, wobei McCarthy mindestens so viele Formen von „kalt“ kennt, wie die Inuit Namen für „Schnee“ haben), allerdings führen die von ihnen benutzten „Straßen“ vor allem nach Westen. Es ist das Meer, das Vater wie Sohn erreichen wollen, angetrieben durch die letzte, uneingestandene Sehnsucht, nach all dem Grau einmal noch etwas zu sehen, das Farbe hat – das „Blau“ einer unmöglichen Hoffnung.
Seit einiger Zeit werden weltweit verstärkt die Auswirkungen einer Klimakatastrophe thematisiert. Dabei scheint es relativ egal, ob es zur vom Treibhauseffekt bewirkten Überhitzung der Atmosphäre kommt, oder wie von manchen befürchtet, zum Nuklearwinter nach dem großflächigen Einsatz unserer Atomwaffen. Verlierer wird in jedem Fall die gesamte Bevölkerung sein. Die von den Wissenschaftlern vorgetragenen Thesen, die Zahlen, die Rechenbeispiele, die abstrakt dargestellten Bedrohungen – das alles führt zwar dazu, dass die Problematik rationell wahrgenommen wird, aber es lässt dem Individuum immer noch den Ausweg des Zweifels. Die Ungenauigkeit der Berechnungen, der Widerspruch einzelner Fachleute gegen die Theorien ihrer Kollegen, der undefinierbare Zeitpunkt der Katastrophe helfen uns dabei, die Augen zu verschließen und erst einmal weiterzumachen.
Diesen Ausweg lässt DIE STRASSE nicht zu. Bei McCarthy ist das (befürchtete und doch niemals geglaubte) Ereignis eingetreten, seine Auswirkungen haben Land und Leute verwandelt – und es ist eine schreckliche, unmenschliche Welt, die entstanden ist. In seiner ebenso faszinierenden wie erschreckenden Geschichte dieser Nachkatastrophenzeit wird der Mensch zur Kreatur, die kaum mehr in der Lage ist zu agieren, sondern instinktgesteuert reagieren muss, um ihr bejammernswertes Leben für einen weiteren Tag, eine weitere Stunde, zu „retten“.
Gnadenlos, ohne Rücksicht auf (falsche) Empfindlichkeiten, zeigt der Autor die Ergebnisse einer falschen Politik und erweist sich, gerade durch die Nutzung des Phantastischen, erneut als großer Realist.

Horst Illmer

Cormac McCarthy
DIE STRASSE. Roman.
Deutsch von Nikolaus Stingl
(The Road / 2006)
Reinbek, Rowohlt, 2007, 253 S.
ISBN 9783499246005 12,00 Euro

In seiner amerikanischen Heimat wird Cormac McCarthy vor allem als realistischer Autor geschätzt, der sein Land, seine Mitmenschen, seine Gesellschaft sehr genau beobachtet und beschreibt. Vor allem seine knappen, nichtsdestoweniger glaubwürdigen Charakterdarstellungen und die in ihrer Art einmaligen Dialoge begeistern Leser und Kritiker immer wieder. Man könnte seine Prosa wohl am ehesten mit „dehydriert“ – ohne unnötige Ausschweifungen – umschreiben.

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Tagebuch aus dem geschlossenen Laden – Tag 16

von am 2. April 2020 Kommentare deaktiviert für Tagebuch aus dem geschlossenen Laden – Tag 16

Neuheiten sind heute – leider – noch keine eingetroffen. Wir warten auf Asmodee, die neuen Packs von Arkham Horror und Herr der Ringe. Außerdem natürlich wie jeden Donnerstag auf Panini und immer noch auf den Rest der Tokyopop Auslieferung… Wird wohl morgen.

Die Kisten von Libri stehen bereits im Laden, wenn ich so gegen acht Uhr eintrudel. Der frühe Vogel…

Trotzdem sind heute natürlich wieder jede Menge Lieferungen bei uns eingegangen. Nachbestellungen, Backlist und Kundenbesorgungen. Früh am Morgen gleich von Libri, dann Pegasus, Asmodee, Burst…

Im heutigen Audiofile habe ich nochmal eine kleine Zusammenfassung der aktuellen Liefersituation seitens der Verlage "geblubbert". Als kurzes Resumee hier in schriftlicher Form: (größtenteils) fair und (größtenteils) schnell und gut.

Wir sind immer noch täglich im Bestellannahme-, Verpackungs- und Lieferstress. Will sagen, bei uns ist es (soweit!) wirklich relativ gut. Unsere Situation ist danke euch vermutlich besser als in vielen anderen Einzelhandels Geschäften. Klar bleibt die Frage, wie lange dauert das Ganze noch? und was passiert dann? In den Geldbeuteln, in den Köpfen und draußen… Wir werden es sehen…

Ich versuche euch weiterhin täglich auf dem Laufenden zu halten… und ganz ehrlich, ich freue mich euch alle bald wieder zu sehen. Live und in Farbe…

Neuheiten sind heute – leider – noch keine eingetroffen. Wir warten auf Asmodee, die neuen Packs von Arkham Horror und Herr der Ringe. Außerdem natürlich wie jeden Donnerstag auf Panini und immer noch auf den Rest der Tokyopop Auslieferung… Wird wohl morgen.

Trotzdem sind heute natürlich wieder jede Menge Lieferungen bei uns eingegangen. Nachbestellungen, Backlist und Kundenbesorgungen. Früh am Morgen gleich von Libri, dann Pegasus, Asmodee, Burst…

Im heutigen Audiofile habe ich nochmal eine kleine Zusammenfassung der aktuellen Liefersituation seitens der Verlage "geblubbert".

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audiofile vom 16.Tag des geschlossenen Laden

von am 2. April 2020 Kommentare deaktiviert für audiofile vom 16.Tag des geschlossenen Laden

Tagebuch 02.April.2020: Tag sechzehn – mit Infos zur aktuellen Liefersituation…

 

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Die zehn beliebtesten Beschäftigungsmöglichen Zuhause in der Krise

von am 2. April 2020 Kommentare deaktiviert für Die zehn beliebtesten Beschäftigungsmöglichen Zuhause in der Krise

Was kann man als Nerd oder Geek in Zeiten der Corona Pandemie und der damit verbundenen Ausgangsbeschränkungen tun, um sich die Zeit zu vertreiben? Z. B. die täglichen Neuigkeiten des lokalen Händlers per Blog und Audiofile verfolgen, Artikel wie diesen hier schreiben oder vermehrt soziale Netzwerke wie Facebook nutzen und nebenbei eine aufschlussreiche Umfrage initiieren.

NerdMAINia ist eine regionale Facebookgruppe, die als Treffpunkt und Austauschplattform für Nerds und Geeks aus Würzburg und Mainfranken dient und deren Mitglieder vor allem Rollenspiele, Videospiele, Filme und Serien, Comics, Anime- und Manga, Cosplay, Larps, Brett- und Kartenspiele, Tabletops, sowie phantastische Literatur mögen, wobei es natürlich viele Überschneidungen und Hobbyhäufungen gibt.

Am 29. März fragte ich die Mitglieder von NerdMAINia, welche Möglichkeiten und Hobbies es zur Zeit gibt, um sich als nerdiger Mensch, zu beschäftigen und Abwechslung zu finden. Die Top Ten der häufigsten Antworten in der Umfrage, bei der auch Mehrfachantworten möglich waren, möchte ich im Folgenden vorstellen.

Vorweg zwei Anmerkungen:
Erstens: Hobbies zu haben und zu pflegen, ist eine wertvolle Ressource. Ein Aktivtätsaufbau mithilfe von sogenannten Listen von positiven oder angenehmen Aktivitäten ist beispielsweise ein wichtiger Bestandteil in der Psychotherapie der Depression und anderer psychischer Störungen. Üblicherweise verbessert sich die Stimmung mit der Anzahl der durchgeführten Aktivitäten. Natürlich können diese Aktivitäten im Bedarfsfall allein keine Therapie ersetzen. Aber positiven Aktivitäten bewusst und planvoll nachzugehen, kann uns helfen, damit wir uns insgesamt etwas besser fühlen, sowie die einzuhaltende physische soziale Distanz zu kompensieren und anderweitig zu ersetzen. Als Nerds und Geeks haben wir gegenüber vielen anderen den großen Vorteil, dass wir bereits – meist sogar mehrere – einschlägige Hobbies haben, die wir auch aktuell gut nutzen können.
Zweitens: Die Ergebnisse der Umfrage sind allenfalls eingeschränkt aussagekräftig, da sich bislang gerade mal etwas mehr als zwei Dutzend Leute beteiligt haben, die bereits abgegebenen Antworten anderer, einen selbst beeinflussen können und die Befragten als Nerds und Geeks sicher nicht repräsentativ für die Allgemeinheit sind. Andererseits sollen aber eben vor allem Aussagen für Nerds und Geeks getroffen werden und die Anzahl der einzelnen Antworten lässt sicher eine gewisse Tendenz erkennen.

Platz eins bis drei

Serien und Filme schauen“ erreichte mit insgesamt 26 Stimmen und einem gewissen Abstand Platz 1. In den letzten Jahren hat sich immens was getan, sowohl was das mengenmäßige Angebot als auch die Qualität gerade von Serien anbelangt. Natürlich gibt es auch viele klassische wie neuere Filme, die wir gerne sehen. Ich kann mich an mehrere Unterhaltungen mit – und ich glaube auch Blogbeiträge von – Gerd erinnern, in denen er treffend daraufhin wies, dass dies mit die einfachste Form der Unterhaltung ist, die wenig voraussetzt und auch wenig anstrengend ist. Aufgrund des riesigen Angebots gibt es wohl für die meisten von uns mehr verfügbare Filme und Serien als wir sehen können, sodass wir eher die Qual der Wahl haben, für was wir uns entscheiden mögen. Eine spannende, interessante, zuweilen lustige und vor allem leicht zugängliche Unterhaltung über Stunden hinweg und vielleicht sogar auch mit der Familie ist in der Regel garantiert. Neu ist darüber hinaus die Möglichkeit von Watchparties, bei denen man mit räumlich fernen Freunden gleichzeitig das gleiche schaut und währenddessen sich in einem Chat darüber austauschen kann.

Erfreulich und gleichsam etwas überraschend für mich war, dass „Lesen“ mit 21 Stimmen auf Platz 2 landete. In den gerade erwähnten Äußerungen von Gerd über Filme und Serien ging es natürlich um den Vergleich der bewegten Bilder auf dem Schirm mit den beim Lesen entstehenden Bildern im Kopf. Und ich teile Gerds Einschätzung, dass das Lesen zwar anstrengender (insbesondere am Anfang muss an sich etwas überwinden, um hineinzufinden), gleichzeitig jedoch auch erholsamer ist, als Filme und Serien zu schauen. Darüber hinaus hält die erholsame Wirkung beim Lesen auch danach noch länger an, ganz zu schweigen von der Freude und dem Stolz, die sich bei mir jedes Mal einstellen, wenn ich ein Buch fertig gelesen habe. Lesestoff gibt es reichlich und wer mag, auch mit passenden Parallelen zur aktuellen Lage wie sie Gerd, Horst und Markus derzeit hier im Blog aufzeigen.

Krisen sind immer auch ein Motor von Weiterentwicklungen und so wundert es mich gar nicht so sehr, dass in einer Gruppe, der viele Rollenspieler angehören, 18 Leute für „Virtuelles Rollenspiel“ mittels spezieller Software wie Discord, Teamspeak oder Roll20 gestimmt haben. In den letzten Wochen hat diese Möglichkeit, klassisches Pen & Paper Rollenspiel mit Freunden über Entfernung hinweg zu erleben, einen sprunghaften Anstieg erlebt. Das Thema ist in der Szene aktuell überall präsent. Es gibt inzwischen auch mehrere Plattformen die Spielangebote und Nachfragen organisieren. Und einige Conventions, die in der nächsten Zeit hätten stattfinden sollen, wie zum Beispiel die Main Würfel Convention, werden zunächst online abgehalten werden. Gerade beim ersten Mal müssen zuweilen beim Bedienen der Software ein paar Anfangsschwierigkeiten bewältigt werden. Aber in der Regel helfen einem die schon damit Erfahreneren gerne dabei, diese Hürden zu überwinden. Und auch wenn das eine oder andere zunächst noch etwas ungewohnt ist, so stellen die meisten schnell fest, dass der Unterschied zum Rollenspiel am Tisch gar nicht so groß ist, wie gedacht und virtuelles Rollenspiel daher ein guter Ersatz – zumindest aktuell, für manche vielleicht auch längerfristiger – ist.

Platz vier bis sechs
Auf Platz vier folgt auch wieder mit einigem Abstand „Computer oder Konsole mit Freunden spielen“ mit 12 Stimmen. Die herkömmliche Art und Weise online – und zwar digital – zu spielen erfreut sich also weiterhin einer gewissen Beliebtheit. Auf Platz fünf folgt mit nur einer Stimme weniger „Zuhause Brett- und Kartenspiele spielen“. Gerd hatte ja erst unlängst hier im Blog auf die Möglichkeit von guten Spielen für zwei Personen aufmerksam gemacht (https://www.comicdealer.de/in-eigener-sache/30-03-2020-tag-13-aus-dem-geschlossenen-laden/). Ebenfalls mit nur einer weiteren Stimme Abstand folgen jeweils gleich zwei sechste Plätze und zwar „Mit Familie und Freunden vermehrt schreiben, telefonieren, chatten oder skypen“ sowie „Handwerklich oder künstlerisch tätig sein“. Ersteres ist, wenngleich kein spezielles Hobby, auch für uns Nerds und Geeks sehr wichtig. Letzteres zeigt, wie kreativ viele von uns sind und dass sie dies auch aktuell sein können.

Platz acht bis zehn
Auf den Plätzen acht bis zehn folgen noch zwei weitere unspezifische Beschäftigungen: Interessanterweise ist „Die Wohnung aufräumen oder das Haus putzen“ (Platz acht) anscheinend auch für uns Nerds und Geeks eine gute und Zuhause universal anwendbare Beschäftigung. Dagegen ist „Tabletop Figuren bemalen“ (Platz neun) wieder eine spezielle Hobbytätigkeit, für die man sonst vielleicht weniger Zeit als aktuell hat. Uns allen, die Tabletops spielen, belagern sie daheim – die un- oder nur teilweise bemalten Miniaturen und Modelle, die nur darauf warten, endlich mit dem Pinsel in Kontakt zu kommen. Mit „Zuhause arbeiten z.B. im Homeoffice oder für eine neben- oder freiberufliche Tätigkeit“ folgt auf Platz zehn keineswegs ein Hobby, möglicherweise aber eine Aktivität, die wir vielleicht zumindest teilweise bewusst wählen können und die ebenfalls positiv sein kann.

Die Rangfolge der Aktivitäten passt sicher nicht für jeden. Wahrscheinlich sind aber für die meisten ein oder mehrere Hobbies dabei, denen sie bereits nachgehen oder die sie vielleicht mal wieder ausprobieren können. Darüber hinaus wurden in der Umfrage noch zahlreiche weitere Beschäftigungsmöglichkeiten genannt, die zwar jeweils nur wenige vorbrachten, die aber für die oder den einzelnen auch gut und angenehm sein können und daher vielleicht einen Blick darauf lohnen könnten.

Carsten

Die vollständige Top Ten (Stand 31.03.2020)

1. Serien und Filme schauen 26 Stimmen
2. Lesen 21 Stimmen
3. Mit Freunden virtuell Rollensiel spielen /z.b. über Discord, Teamspreak, Roll20, etc. spielen 18 Stimmen
4. Computer oder Konsole online spielen mit Freunden 12 Stimmen
5. Zuhause Brett- und Kartenspiele spielen 11 Stimmen
6. Mit Familie oder Freunden vermehrt schreiben, telefonieren, chatten oder Skypen, etc. 10 Stimmen
6. Handwerklich oder künstlerisch tätig sein 10 Stimmen
8. Die Wohnung aufräumen oder das Haus putzen 9 Stimmen
9. Tabletop Figuren bemalen 8 Stimmen
10.Zuhause arbeiten z.B. im Homeoffice oder für eine neben- oder freiberufliche Tätigkeit 7 Stimmen

Was kann man als Nerd oder Geek in Zeiten der Corona Pandemie und der damit verbundenen Ausgangsbeschränkungen tun, um sich die Zeit zu vertreiben? Z. B. die täglichen Neuigkeiten des lokalen Händlers per Blog und Audiofile verfolgen, Artikel wie diesen hier schreiben oder vermehrt soziale Netzwerke wie Facebook nutzen und nebenbei eine aufschlussreiche Umfrage initiieren.

NerdMAINia ist eine regionale Facebookgruppe, die als Treffpunkt und Austauschplattform für Nerds und Geeks aus Würzburg und Mainfranken dient und deren Mitglieder vor allem Rollenspiele,

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Eine neue Parallele

von am 1. April 2020 Kommentare deaktiviert für Eine neue Parallele

Ich bin mir noch nicht ganz sicher, wo ich es einfügen soll, aber ich denke, hier ist wieder einmal ein neuer Aspekt. In der derzeitigen Flut von anstehenden Beiträgen und in der lebendigen Auseinandersetzung mit dem Thema ändern sich viele Parameter stündlich. Fast wie mit den reellen Einschätzungen und Prognosen für Verordnungen, Auswirkungen und Zeiträume. Auch wenn wir euch im Moment wirklich fast schon überrollen, mit Informationen und neuen Beiträgen muss ich diesen jetzt doch noch loswerden. Trotz der gehaltvollen und interessanten Beiträge, die heute bereits auf unserer Seite online gegangen sind.

Um euch nicht zu überstrapazieren und besser mit einzubinden möchte ich – bevor ich heute erneut ein Fass aufmache, noch eine kleine Frage stellen. Wir haben im Moment einen nie gekannten "Stau" an auf Veröffentlichung wartenden Artikeln. Deswegen möchte ich euch bitten, als Kommentar oder email oder was auch immer…ja, es gibt auch jede Menge PNs, Anrufe usw…ein paar Parameter mit abzuklären:

1. Da gibt es keine Debatte. Die meisten Reaktionen und Kommentare kommen zu den audiofiles. Entsprechend werden die auf jeden Fall beibehalten.

2. Die Rubrik "Parallelen" ist für uns schwer zu bemessen. Ja, wir bekommen Reaktionen, aber das Ganze soll kein feedbackloses Ewigkeitsprojekt werden, wenn das Interesse gemäßigt ist.

3. Allgemeine Tipps und Empfehlungen zu 3.1 Lesestoff, 3.2 Comics, 3.3 Spielen (vor allem zwei Personen tauglich)

4. Berichte über unsere Situation. Updates zu den Lieferanten, Neuheiten frisch eingetroffen und allgemein, was wir so machen.

Für ein paar Hinweise wäre ich echt dankbar, weil ich im Moment bereits 19 vorbereitete Artikel zu Literatur im Allgemeinen (vornehmlich von Horst, aber auch von MarkusT, Christian und Carsten) habe und zwei Artikel, die ich unter die Kategorie Sonstiges stellen würde. Täglich kommt jede Menge Input zu Parallelen und aus mir bricht es ja trotz der ungewohnten Arbeitsabläufe auch immer wieder heraus.

Und jetzt zu Punkt zwei. In aller Kürze (sofern ein Gerd dazu in der Lage ist). Der neue Aspekt beim Thema "Parallelen". Ich sehe es im Moment tatsächlich als neuen großen Überbegriff, also neben den bereits existierenden Begriffen I bis IV als V ein neuen Punkt:

I Endzeit- und Katastrophenromane

II Science Thriller

III Soziale und politische Science Fiction

IV Klassische Fremdwesen- und Fremdweltenromane

V Ökologische Science Fiction

Natürlich gibt es – wie immer – auch hier jede Menge Überschneidungen und Unschärfen. Trotzdem ist der Aspekt der Öko-SF für mich wichtig genug und in der Definition abgrenzbar genug, um einen neuen Überbegriff dafür zu verwenden. Wie kommt es dazu? Ein relativ eindeutiges Beispiel hat mich heute Abend dazu gebracht. Nämlich der Roman "Der Sommer geht" von Michael Coney. Die Essenz des Romans, der von Humanoiden auf einer fremden Welt mit einer systemspezifischen Bedrohung handelt, ist auf den ersten Blick gar nicht so nah zu unserer realen Bedrohung durch Covid19. Der eigentliche Faktor einer Parallele ist weder die Art der Bedrohung, noch die Gesellschaft sondern die Frage, des Umgangs mit der Bedrohung. Im Hier und Jetzt haben wir beispielsweise selbst innerhalb Europas eine akute Diskrepanz zwischen Spanien und Schweden. Verbote und Beschränkungen zum Schutze der Bevölkerung gegen ein laissez-faire der natürlichen Abläufe. In "Der Sommer geht",  löst sich die ganze Situation erst in dem Moment auf, wo alles bereits zu spät zu sein scheint. Die Selbstheilungsmechanismen von Mutter Natur können erst dann greifen, wenn der Mensch es zulässt.

Auch hier wieder keine Wertung, aber – wie ich glaube – ein wirklich neuer Aspekt.

Tschüss und bis morgen

euer Gerd

Ich bin mir noch nicht ganz sicher, wo ich es einfügen soll, aber ich denke, hier ist wieder einmal ein neuer Aspekt. In der derzeitigen Flut von anstehenden Beiträgen und in der lebendigen Auseinandersetzung mit dem Thema ändern sich viele Parameter stündlich. Fast wie mit den reellen Einschätzungen und Prognosen für Verordnungen, Auswirkungen und Zeiträume. Auch wenn wir euch im Moment wirklich fast schon überrollen, mit Informationen und neuen Beiträgen muss ich diesen jetzt doch noch loswerden. Trotz der gehaltvollen und interessanten Beiträge,

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Rejoice – Die letzte Entscheidung

von am 1. April 2020 Kommentare deaktiviert für Rejoice – Die letzte Entscheidung

Steven Erikson
Rejoice – Die letzte Entscheidung
Aus dem englischen von Andreas Decker
(Rejoice, 2018)
München, Piper Verlag, 2019, 528 Seiten
ISBN 978-3-492-70558-5

Rezensionen interpretieren Romane immer in einem bestimmten Kontext. Diesen Roman von Erikson habe ich vor zwei Wochen gelesen und mir fest vorgenommen, das eine oder andere Wort darüber zu verlieren, da ich ihn kontextunabhängig als sehr stark empfunden habe.

Durch das Thema Parallelen hat sich mein Fokus, was mich an diesem Roman so gefesselt hat, etwas verschoben.

Zentrale Frage des Romans: „Wie wollen wir leben?“

Erikson ist in der Lage, siehe der Zyklus „Die Gärten des Mondes“, spannende Geschichten in komplexen Erzählsträngen zu verweben. Bei Rejoice packt er in den flüssig zu lesenden Band auch den einen oder anderen Erzählstrang. Das führt dazu, dass man gezwungen ist aufmerksam zu bleiben und die Seiten nicht als Lesefutter einfach und schnell weg zu lesen.

Die Auflösung der zentralen Frage ist schnell geklärt. Eine außerirdische künstliche Intelligenz entführt eine kanadische Science-Fiction Schriftstellerin, um mit ihr zu verhandeln, ob die Menschheit geeignet ist für den nächsten Schritt ihrer zvilisatorischen Entwicklung.
Parallel dazu verhindert diese Intelligenz die Ausübung von Gewalt, die Ausbeutung des Planeten und versorgt die unterentwickelten Weltregionen mit Informationen und Wissen.

Das Buch habe ich zur Hand genommen, weil mich das Thema künstliche Intelligenz in den letzten Jahren mehr und mehr zu interessieren begann, muss nach der Lektüre aber konstatieren, dass Erikson unserer Gesellschaft mit diesem Roman den Spiegel vorhält, wie wir miteinander umgehen, was wir dem Planeten antun und wohin unsere Gier nach immer mehr führt. Die künstliche Intelligenz greift in das menschliche Miteinander wie ein strenger, aber gutmütiger Erzieher ein und tritt ansonsten nicht weiter in Erscheinung.
Man könnte es als Kapitalismuskritik auffassen, man kann es als Kritik an der herrschenden Klasse lesen.
Eigentlich, und das ist die Stärke des Buchs, geht es darum, sich selbst zu fragen, wie man leben möchte und wie sich das auf den eigenen Umgang mit seiner Umwelt auswirken müsste.

Ein kurzweiliger, prägnant geschriebener Roman, der zum Nachdenken anregt und geradezu passend die aktuelle Situation aufnimmt.

Steven Erikson
Rejoice – Die letzte Entscheidung
Aus dem englischen von Andreas Decker
(Rejoice, 2018)
München, Piper Verlag, 2019, 528 Seiten
ISBN 978-3-492-70558-5

Rezensionen interpretieren Romane immer in einem bestimmten Kontext. Diesen Roman von Erikson habe ich vor zwei Wochen gelesen und mir fest vorgenommen, das eine oder andere Wort darüber zu verlieren, da ich ihn kontextunabhängig als sehr stark empfunden habe.

Durch das Thema Parallelen hat sich mein Fokus, was mich an diesem Roman so gefesselt hat,

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Parallel Lines – 2

von am 1. April 2020 1 Kommentar

Von Horst Illmer

Unsortierte Gedanken eines Literatur-DJs im „Jahr Der Inkontinenz-Unterwäsche“ (David Foster Wallace)

1921 / 1826 (The Who / Mary W. Shelley)

„Wir leben alle wie in einem kolossalen Roman“ behauptete Arno Schmidt 1972 in seinem lustspielhaft angelegten Science-Fiction-Opus DIE SCHULE DER ATHEISTEN – und wie meist ist ihm auch hier nur schwer zu widersprechen. Vor allem dann nicht, wenn man sich ein wenig in der speziell für unsere gegenwärtige Situation so unbestreitbar geeigneten Literatur des 19. Jahrhunderts umschaut.

Da fällt mir doch zuallererst das Werk der frühvollendeten Mary Wollstonecraft Shelley, geborene Godwin, ein, die nicht nur drei Männern in einem der bekanntesten literarischen Wettbewerbe die hohe Stirn bot, sondern mit zweien ihrer Romane zumindest in der englischsprachigen Literatur die Grundsteine für gleich zwei phantastische Genres legte: für die Science Fiction und die Post-Apokalypse.
Gemeint sind damit natürlich der allgemein bekannte Klassiker FRANKENSTEIN ODER DER MODERNE PROMETHEUS von 1818 (der erst 1912 eine erste deutsche Ausgabe erfuhr) und das weit weniger gewürdigte Buch THE LAST MAN, in dem Shelley 1826 über ein zukünftiges England schrieb, das von einer Pandemie heimgesucht und entvölkert wird (hier mussten deutschsprachige Leserinnen sogar bis 1982 warten, als im Bastei Lübbe Verlag dann mit VERNEY, DER LETZTE MENSCH eine erste, wenngleich noch gekürzte,
Übersetzung erschien, der 2016 eine ungekürzte Fassung unter dem Titel DER LETZTE MENSCH folgte).

Die bisher beste literarische Ausformung einer „Corona-Party“ stammt aus dem Jahr 1835. In der Erzählung „König Pest“ („King Pest“) zeigt uns der große amerikanische Dichter Edgar Allan Poe (oder wie er in Zamonien genannt wird: Perla La Gardeon) in einer zeitlos guten Geschichte, dass (Pest-)Plagen ein widerkehrendes Ereignis waren, sind und bleiben werden und wir jedes Mal aufs Neue in den Kampf ziehen müssen – und jedes Mal aufs Neue die Chance haben, den Sieg davonzutragen.
Durch ein stetes Steigern der Schrecken gelingt es Poe am Ende sogar seiner Todes-Allegorie eine sehr schwarze Komik zu verleihen. Sicher nicht Jedermanns Geschmack, aber ein Lehrstück in Sachen „Hoffnung“!

Eine komplett andere (und wesentlich entspanntere) Sichtweise auf die Welt im Allgemeinen und den Umgang mit Mikroorganismen im Besonderen hat H. G. Wells, der Engländer, der in seinen mehr als 150 Büchern praktisch jedes nur irgendwie denkbare Thema behandelte (ich glaube, Kochbücher hat er ausgelassen).
Wells, der seine Schriftstellerkarriere mit Artikeln und Kurzgeschichten für die Londoner Zeitungen und Magazine begann, nahm sich 1894 in „The Stolen Bacillus“ gleich mehrere, wohl auch damals schon virulente Themen vor: die Verbreitung von Seuchen, den Terrorismus durch Extremisten und den „Mad Scientist“, der gewollt oder ungewollt mit seiner Arbeit die Menschheit in Gefahr bringt. Allerdings entwickelt sich die Sache in „Der gestohlene Bazillus“ dann ganz anders als zuerst befürchtet. Der Versuch eines Anarchisten, einen Bazillus aus dem Labor eines Biologen zu stehlen, klappt zwar – und die sich anschließende Verfolgungsjagd mit mehreren Kutschen durch halb London hat Slapstick-Qualitäten – aber als der letztlich gestellte Überzeugungstäter den Inhalt des Reagenzglases trinkt, um als „lebende Bombe“ seine Mission einer Seuchenverbreitung doch noch zu erfüllen, stellt sich heraus, dass es sich um eine spezielle Züchtung des Bakteriologen handelt, die er zwar „Asiatische Cholera“ genannt hat, deren Wirkungen aber ganz andere sind als der martialische Name erwarten lässt …
Wer den Erfinder der ZEITMASCHINE, des UNSICHTBAREN und des KRIEGS DER WELTEN einmal ganz anders erleben will, der greife zu den MEISTERERZÄHLUNGEN (Diogenes) und lasse sich überraschen. Der frühe Wells (95 Prozent seiner Stories entstanden in den ersten zehn Jahren seiner Karriere) ist ideenreich, punktgenau, humorvoll und stilsicher. Ein Gegenprogramm zum allgemeinen Pessimismus.

Song: Alan Parsons Project – „A Dream Within a Dream“ (1976, vom Album TALES OF MYSTERY AND IMAGINATION)

Von Horst Illmer

Unsortierte Gedanken eines Literatur-DJs im „Jahr Der Inkontinenz-Unterwäsche“ (David Foster Wallace)

1921 / 1826 (The Who / Mary W. Shelley)

„Wir leben alle wie in einem kolossalen Roman“ behauptete Arno Schmidt 1972 in seinem lustspielhaft angelegten Science-Fiction-Opus DIE SCHULE DER ATHEISTEN – und wie meist ist ihm auch hier nur schwer zu widersprechen. Vor allem dann nicht, wenn man sich ein wenig in der speziell für unsere gegenwärtige Situation so unbestreitbar geeigneten Literatur des 19.

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audiofile vom 15.Tag des geschlossenen Laden

von am 1. April 2020 Kommentare deaktiviert für audiofile vom 15.Tag des geschlossenen Laden

Tagebuch 01.April.2020: Tag fünfzehn – heute mal zu relativ früher Stunde…

Im Chaos mal schnell was lesen…

 

Tagebuch 01.April.2020: Tag fünfzehn – heute mal zu relativ früher Stunde…

 

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Lesetipps vom Literaturpapst

von am 1. April 2020 1 Kommentar

In seiner Sendung vom 29. März 2020 präsentierte unser lieber Freund, der bekannte Literaturkritiker Denis Scheck diesmal nicht seine gleichermaßen geliebte wie gefürchtete „Bestseller-Liste“ (bei der sich außer den jeweils „Betroffenen“ immer alle über die Titel freuen, die Scheck „in die Tonne“ wirft), sondern eine sehr „persönliche Top Ten“ von Büchern, mit denen es gelingen sollte, in diesen Zeiten einen „kühlen Kopf“ zu bewahren.

Allerdings konnte Denis Scheck es sich nicht verkneifen, auch diesmal einige Autoren zu „dissen“ – Sebastian Fitzek, Susanne Fröhlich und Paulo Coelho wanderten über „die (Rolltisch-)Planke“.

Dann jedoch folgte, ernsthaft, kenntnisreich und auf sehr persönliche Weise kommentiert, eine Auswahl von zehn Werken der Weltliteratur, die zu lesen (oder auch wieder zu lesen) Scheck empfahl und die hier in der Reihenfolge ihrer Präsentation einmal aufgelistet sind:

 

Albert Camus
DIE PEST

Dorothy Parker
DENN MEIN HERZ IST FRISCH GEBROCHEN (Gedichte)
THE PORTABLE DOROTHY PARKER (Gesammelte Prosa, englisch)

Charles M. Schulz
DIE PEANUTS

Giovanni Boccaccio
DAS DECAMERONE

Kenneth Grahame
DER WIND IN DEN WEIDEN

Marcel Proust
AUF DER SUCHE NACH DER VERLORENEN ZEIT

Arno Schmidt
SCHWARZE SPIEGEL

Thomas Mann
DER TOD IN VENEDIG

Cormac McCarthy
DIE STRASSE

Marlen Haushofer
DIE WAND

Die Begründungen kann man sich in der ARD-Mediathek unter „Druckfrisch“ ansehen (ebenso natürlich den Rest der Sendung), die Bücher beim „Local Book Dealer“ bestellen.

Horst Illmer

In seiner Sendung vom 29. März 2020 präsentierte unser lieber Freund, der bekannte Literaturkritiker Denis Scheck diesmal nicht seine gleichermaßen geliebte wie gefürchtete „Bestseller-Liste“ (bei der sich außer den jeweils „Betroffenen“ immer alle über die Titel freuen, die Scheck „in die Tonne“ wirft), sondern eine sehr „persönliche Top Ten“ von Büchern, mit denen es gelingen sollte, in diesen Zeiten einen „kühlen Kopf“ zu bewahren.

Allerdings konnte Denis Scheck es sich nicht verkneifen, auch diesmal einige Autoren zu „dissen“ – Sebastian Fitzek,

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Tag vierzehn audiofile

von am 31. März 2020 Kommentare deaktiviert für Tag vierzehn audiofile

Tagebuch 31.03.2020: Tag vierzehn

 

Verbindungen

von am 31. März 2020 Kommentare deaktiviert für Verbindungen

Obwohl Parallelen sich per definitionem nie schneiden, gibt es innerhalb unserer Thematik einige Überschneidungen und verbindungen zwischen den einzelnen Bereichen. Ich muss mir heute eine Sache vom Herzen schreiben, um die ich bisher eher herumgeeiert bin.

Als Aufhänger nehme ich den letzten Artikel von Horst, in dem er mit Martha Washington einen Bereich angeschnitten hat. Die selektive Mortalitätsrate. Analog zu den Hauptrisikogruppen bei Covid19 bleiben bei Martha Washington ebenfalls "Junge, widerstandsfähige Menschen als „Gewinner“ einer von Seuchen heimgesuchten Welt" übrig. Wie bereits oft erwähnt ist die absolute Sterberate in der Literatur immer deutlich drastischer. So auch hier. Dieses Thema existiert auch in verschiedenen Variationen. So sind zum Beispiel bei Starters und Enders von Lissa Price die Kinder und die Senioren die Überlebenden. Die Seuche hat hier die komplette Zwischengeneration der Wirtschaftsträger und Entscheider ausgelöscht. Völlig andere Voraussetzung aber ebenfalls ein spannender Background. Worauf ich aber hinauswill ist, dass es im hier und jetzt keine Fiktion ist und dass Wahrscheinlichkeiten keine Sicherheit darstellen. Das Virus hier und heute kann jeden treffen und selbst wenn er oder sie nahezu unmerkliche Syptome haben sollte, bleibt das eine Gefährdung für das Umfeld und damit alle. In den literarischen Vorlagen geht es um das Ergebnis – die Zeit danach.

Hier und heute kämpfen wir gegen die direkten aber auch indirekten Auswirkungen und die betreffen uns alle. Deswegen gelten die Regeln auch für uns alle. Diese Regeln sind Instrumentarien gegen die Pandemie und keine Gängelung, kein Beschnitt unserer Grundrechte und schon gar kein totalitäres Gehabe. Auch wenn ich selbst in meiner Gliederung das literarische Thema angesprochen und einen theoretischen Vergleich mit entsprechenden Romanen gezogen habe, es geht mir lediglich um das Aufzeigen von Parallelen zwischen Literatur und "unserer" Krise. Was ich jetzt immer häufiger im Netz lese halte ich für kontraproduktiv und verfehlt. Neben entsprechenden Äußerungen in sozialen Medien hat mich vor allem ein Artikel über eine Menschenrechtsdemo besonders beschäftigt. Ja, es ist richtig, rechtzeitig gegen drohende politische Umbrüche in totalitäre Richtung vorzugehen und ja, eine Einschränkung individueller Freiheiten ist als demokratiefeindlich und gefährlich zu betrachten. Aber bitte. Niemand gefährdet im Moment unsere vom Grundgesetz garantierten Rechte. Niemand schafft einen Präzedenzfall, der zu unser aller Lasten geht. Wer immer noch nicht verstanden hat, um was es gerade geht, der sollte sich einmal in der Arte Mediathek den gestrigen Beitrag über Italien ansehen oder allgemein über die Grenzen hinausblicken. Seht euch an, was in Ungarn gerade passiert unter dem Vorwand demokratischer Entscheidungen. Da sehe ich wirkliche Gefährdungen. Die ist aber nicht neu, sonder zeichnet sich massiv schon über einen längeren Zeitraum ab. Es gibt aber keinen Grund in der derzeitigen Situation bei uns auf die Straße zu gehen und gegen Windmühlen zu kämpfen. Nicht alles, was im Einzelnen derzeit passiert ist zu 100% korrekt. Wir alle sind von der derzeitigen Situation überfordert aber auch gefordert. Jetzt heißt es A..backen zusammenkneifen und an einem Strang ziehen. Im völlig abwegigen Fall, dass im Nachfeld irgendeine suspekte Konsequenz gezogen werden oder gar ein Präzedenzfall gegen die Freiheit entstehen sollte, dann ist es an der Zeit schnell zu handeln. Wenn wenige jetzt die klar gezogenen Linien überschreiten, schaden sie vielen. Dann wird der vermeindliche Kampf für Freiheit zu einer egoistischen Farce, die der Allgemeinheit schadet.

Auch wenn in diversen Dystopien das Schreckgespenst eines totalitären Wandels thematisiert wird, sollten wir doch mit Gelassenheit auf die Realität blicken. Jetzt müssen wir gemeinsam agieren und später, wenn alles durchgestanden ist, dann ist es Zeit über sinnvolle Präventivmaßnahmen zu sprechen oder Verbesserungsvorschläge loszuwerden, über Verhältnismäßigkeiten zu diskutieren und uns mit Spätfolgen zu beschäftigen. Aber jetzt sollten wir versuchen mit dem Ist-Zustand zu leben.

Wenn ich oder wir hier im Laden das Thema analysieren und mit literarischen Themen vergleichen, dann ist eines sehr deutlich erkennbar. Die Relation im literarischen Kontext ist eine ganz andere. Das bezieht sich sowohl auf die vielzitierte Sterberate als auch auf wirtschaftliche, politische und soziale Folgen. Möglicherweise gibt es da ja einen Zusammenhang oder gar eine Kongruenz.

Obwohl Parallelen sich per definitionem nie schneiden, gibt es innerhalb unserer Thematik einige Überschneidungen und verbindungen zwischen den einzelnen Bereichen. Ich muss mir heute eine Sache vom Herzen schreiben, um die ich bisher eher herumgeeiert bin.

Als Aufhänger nehme ich den letzten Artikel von Horst, in dem er mit Martha Washington einen Bereich angeschnitten hat. Die selektive Mortalitätsrate. Analog zu den Hauptrisikogruppen bei Covid19 bleiben bei Martha Washington ebenfalls "Junge, widerstandsfähige Menschen als „Gewinner“ einer von Seuchen heimgesuchten Welt"

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Die Neuheiten am vierzehnten Tag

von am 31. März 2020 Kommentare deaktiviert für Die Neuheiten am vierzehnten Tag

Manga Cult & Cross Cult Auslieferung
VAN DEN BOOM, DIRK: DER LETZTE ADMIRAL #2 PERLENWELT € 16,00
NAKANURA, ASUMIKO: DOU KYU SEI – VERLIEBT IN MEINEN MITSCHÜLER #2 € 10,00
KIRKMAN/WALKER/OTTLEY: INVINCIBLE #2 € 30,00
MIGNOLA: GESCHICHTEN AUS DEM HELLBOY UNIVERSUM #9 1.222 LIMITIERT € 50,00
MIGNOLA: GESCHICHTEN AUS DEM HELLBOY UNIVERSUM BUAP #3 1.222 LIMITIERT € 40,00

Golkonda Verlag
JOSHI, S. T.: H. P. LOVECRAFT LEBEN UND WERK #2 € 39,90

KAZE Manga Nachlieferung
YUMEKI: WÜSTENHAREM #10 € 6,50

Tokyopop Auslieferung erste Rate
SYAKU: IM FLUSS DER ZEIT LIMITED #1 € 9,99
MIASA, RIN: CRUSH ON YOU #6 € 6,50
KORE YAMAZAKI: BRAUT DES MAGIERS #12 € 9,99
OHKUBO, ATSUSHI: FIRE FORCE #17 € 6,99
TAKEI: SHAMAN KING REEDITION #1 2IN1 AUSGABE € 5,00
SHIRAISHI, YUKI: HONEY COME HONEY #7 € 6,95
HIMEKAWA, AKIRA: THE LEGEND OF ZELDA #17 TWILIGHT PRINCESS 7 € 6,99
KUBO: BLEACH EXTREME #5 € 9,99
MAMURA, MIO: BLIND VOR LIEBE #3 € 6,99
AZUMA, KIYOHIKO: YOTSUBA&! #14 € 6,99
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VAN DEN BOOM, DIRK: DER LETZTE ADMIRAL #2 PERLENWELT € 16,00
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30.03.2020 Audiofile – Tag dreizehn von?

von am 30. März 2020 Kommentare deaktiviert für 30.03.2020 Audiofile – Tag dreizehn von?

Tagebuch 30.03.2020: Tag dreizehn

 

30.03.2020 Tag 13 – aus dem geschlossenen Laden

von am 30. März 2020 Kommentare deaktiviert für 30.03.2020 Tag 13 – aus dem geschlossenen Laden

Spieltisch mit "Arler Erde" vom Sonntag. Tipp zu zweit!

Wir haben es soeben gehört. Eine Lockerung der Maßnahmen ist erst ab dem 19.April zu erwarten. Das bedeutet dann alles in allem fünf Wochen Laden dicht. Das bedeutet, wir haben noch nicht einmal die Hälfte der zu überbrückenden Zeit hinter uns. Und was danach kommt, ist ja eh noch Fiktion. Klare Worte und – aber das ist jetzt persönliche Meinung ohne ausreichend fachliche Kompetenz – vermutlich auch eine richtige Entscheidung. Trotzdem werden jetzt so langsam auch Gegenstimmen hörbar und auch ein gewisser Unmut kundgetan. Soweit ich das sehe besteht das Hauptproblem darin, dass es seit sehr langer Zeit nichts Vergleichbares gegeben hat. Dass auf allen Seiten absolute Unerfahrenheit herrscht, im Umgang mit einer derartigen Situation. Hinzu kommt, dass die Sterberate als losgelöste Zahl wenig bedrohlich wirkt. Zusätzlich entstehen Verunsicherungen seitens Referenzierbarkeit statistischer Angaben.

Das Virus ist ein Fakt, die drohende Überlastung medizinischer Einrichtungen ist ein Fakt und die damit einhergehende Gefahr auch. Wenn wir uns soweit einig sind und zusätzlich alle wollen, dass das Ganze möglichst schnell vorbei geht, gibt es eigentlich gar keine Debatte. Über das wer wie oder was können wir uns danach noch Gedanken machen. Wichtig ist, dass wir alle möglichst unbeschadet über diese Zeit kommen.

Ich will mich da auch gar nicht groß vertiefen. Vielleicht beschäftige ich mich im Moment zu sehr mit den verschiedenen Aspekten der aktuellen Situation, wegen des Parallelen-Vergleichs zur phantastischen Literatur. Und dann kann ich ja immer nicht aufhören zu schwätzen. Ihr kennt das ja schon. Und jetzt das Wetter äh nein, die Neuheiten:

Neuheiten: Wie Montags gerne mal, war es heute eher überschaubar. Sehr sogar. Sogar so sehr, dass selbst der Plural falsch ist. Es gab nämlich nur eine einzige Neuerscheinung, die heute in den Laden geflattert kam: ALFONZ DER COMICREPORTER #2020/02 € 7,95
das wars…

Bestellungen auch überschaubar, deswegen heute wieder alles mit dem Rad. Vorher noch schnell meine audiofile und dann mal hurtig in den – heute mal rechtzeitigen – Feierabend.

Spieletipp: Ach ja, einen hab ich noch. Es gab jetzt mehrere Anfragen wegen Spielen, die zu zweit gut funktionieren. In diesem Zusammenhang haben wir gestern mal wieder Arler Erde gespielt. Ein reines zwei Personen Spiel, trotzdem ein klassisches Eurogame. Aufbau, Verwaltung, Resourcen und Synergien… Hübsch aufgemacht und ganz schön komplex, auch wenn man die Regeln echt schnell erklären kann. Einziges Problem, selbst der Franke (oder bin das nur ich?) fällt nach kurzer Spieldauer in eine Art friesisch Platt für Dummies…

Arler Erde
ein Spiel von Uwe Rosenberg
Illustriert von Dennis Lohausen
Feuerland Spiele
ca 2 Stunden
€ 49,95

Wir haben es soeben gehört. Eine Lockerung der Maßnahmen ist erst ab dem 19.April zu erwarten. Das bedeutet dann alles in allem fünf Wochen Laden dicht. Das bedeutet, wir haben noch nicht einmal die Hälfte der zu überbrückenden Zeit hinter uns. Und was danach kommt, ist ja eh noch Fiktion. Klare Worte und – aber das ist jetzt persönliche Meinung ohne ausreichend fachliche Kompetenz – vermutlich auch eine richtige Entscheidung. Trotzdem werden jetzt so langsam auch Gegenstimmen hörbar und auch ein gewisser Unmut kundgetan.

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Parallel Lines – 1

von am 30. März 2020 1 Kommentar

Von Horst Illmer

Unsortierte Gedanken eines Literatur-DJs im „Jahr Der Leergekauften Hygienepapier-Regale“ (David Foster Wallace)

Overture (The Who / Neil Gaiman)

So, da müsst Ihr jetzt durch. In den nächsten – hier eine Zahl zwischen Null und Unendlich einsetzen – Tagen, Wochen, Monaten werde ich an dieser Stelle mehr regel- als unregelmäßig Texte veröffentlichen, deren Inhalt und Struktur, Qualität und Stil, Länge und Tiefe sich nach der jeweiligen Tagesform des Verfassers, nach seinen Vorlieben und Möglichkeiten und natürlich nach seiner (sprich: meiner) Lust und Laune richtet.

Schreiben werde ich über meine Leidenschaften – vor allem also über Rock-Musik und Sekundärliteratur, über Arno Schmidt und Arthur Rackham, über Graphic Novels und illustrierte Kinderbücher, über Science Fiction, Absolute Editions, Fantasy, signierte und limitierte Erstausgaben, wissenschaftliche Phantastik, Horror, Schauer-Romantik, Mainstream-Literatur, Bücher über Bücher, bildende Kunst, Hörbücher, Vinyl-Platten, Comic-Poster, Fotografie, etc., usw. – sucht euch was aus…

Ich sehe mich dabei (analog zum klassischen Schallplatten-Umdreher) in der Rolle eines Bücher-DJ, der während einer „Theme Time Radio Hour“ (Bob Dylan) auf alles Mögliche anspielt, Bücher vorstellt, thematische Zusammenhänge beleuchtet, Seltenes und Unbekanntes mit Offensichtlichem kreuzt – und ab und zu sogar einen Wunsch erfüllt.

Archiv: Horst Illmer

It’s a boy / It’s a girl (The Who / Frank Miller)

Eigentlich wollte ich mit Frank Millers GIVE ME LIBERTY die erste „Session“ eröffnen, aber der Meister hat natürlich Vorrang. Vor eineinhalb Tagen hat Bob Dylan den Siebzehn-Minuten-Song MURDER MOST FOUL veröffentlicht (1,3 Millionen Aufrufe in den ersten 24 Stunden) und kostenfrei ins Netz gestellt.

Dazu seine lakonischen Worte:
“Greetings to my fans and followers with gratitude for all your support and loyalty across the years. This is an unreleased song we recorded a while back that you might find interesting. Stay safe, stay observant and may God be with you. – Bob Dylan”

[17 Minuten Pause]

Spätestens jetzt sollte allen Kritikern klar geworden sein, warum dieser Mann den Literatur-Nobelpreis erhalten hat.

And now for something completely different (Monty Python): Junge, widerstandsfähige Menschen als „Gewinner“ einer von Seuchen heimgesuchten Welt – sowas dachte sich schon mal jemand aus und erschuf gemeinsam mit einem kongenialen Zeichner einen der besten Comics aller Zeiten.
Die Rede ist von GIVE ME LIBERTY, dem ersten Band der „Martha Washington“-Saga, die Frank Miller in Zusammenarbeit mit Dave Gibbons in den Jahren zwischen 1990 und 2007 in drei Romanen und einer handvoll Kurzgeschichten erzählte. GIVE ME LIBERTY, der erste Teil der Geschichte, beginnt mit der Geburt Marthas – und die Welt, in die sie ihre Schöpfer warfen, hatte riesige Probleme die seither nicht wirklich gelöst wurden: Rassismus, Ungleichbehandlung von Frauen, Umweltverschmutzung, Missachtung von Minderheiten, ein Gesundheitssystem, dass Krankheiten oftmals nur bei jenen behandelt, die dafür auch bezahlen können und ein politisches System, das mit jeder Krise ein wenig weiter nach „rechts“ rückt.
Obwohl der Amerikaner Frank Miller ja oftmals wie ein rabenschwarzer Pessimist schreibt, gelang es dem Engländer Dave Gibbons durch seine farbenfrohen Bilder (und vermutlich auch das eine oder andere „gute Wort“, dass er Miller zuflüsterte) den Handlungsbogen vom „Leben und Wirken der Martha Washington im 21. Jahrhundert“ am Ende mit MARTHA WASHINGTON SAVES THE WORLD einigermaßen versöhnlich ausklingen zu lassen.

Song: Curtis Mayfield – „Underground“ (1970, vom Album ROOTS)

Von Horst Illmer

Unsortierte Gedanken eines Literatur-DJs im „Jahr Der Leergekauften Hygienepapier-Regale“ (David Foster Wallace)

Overture (The Who / Neil Gaiman)

So, da müsst Ihr jetzt durch. In den nächsten – hier eine Zahl zwischen Null und Unendlich einsetzen – Tagen, Wochen, Monaten werde ich an dieser Stelle mehr regel- als unregelmäßig Texte veröffentlichen, deren Inhalt und Struktur, Qualität und Stil, Länge und Tiefe sich nach der jeweiligen Tagesform des Verfassers, nach seinen Vorlieben und Möglichkeiten und natürlich nach seiner (sprich: meiner) Lust und Laune richtet.

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29.03.2020 Audiofile – Tag zwölf

von am 29. März 2020 Kommentare deaktiviert für 29.03.2020 Audiofile – Tag zwölf

Tagebuch 29.03.2020: Tag zwölf – Zeit zum Nachdenken. 

 

Tagebuch 29.03.2020: Tag zwölf – Zeit zum Nachdenken. 

 

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Sonntag – Zeit nachzudenken

von am 29. März 2020 3 Kommentare

Christian hat gestern nochmal die Idee gehabt, mit Rezis, die außerhalb unseres Kernsortiments liegen, deutlich darauf hinzuweisen, dass wir eben (fast) alle Bücher über Nacht besorgen können. Ich finde, ein guter Ansatz, zu verbreiten, dass eine spezielle Kernkompetenz nicht das Ende des Sortiments darstellt. Deswegen folgt heute auch die entsprechende Rezi und wir machen erst einmal eine kleine Parallelen-Pause…

Für alle, die das Wochenende etwas Zeit übrig haben und meine ausführlichen Artikel ertragen, habe ich im Folgenden eine kleine Analyse und dringende Bitte angehängt. Es gilt wieder einmal: bitte nicht überfliegen – lesen oder lassen.

29.03.2020 Die Corona Krise hält uns fest im Griff. Uns, unsere Arbeitsplätze, unsere Nachbar- und Freundschaften, unsere Stadt, unser Land und die ganze Welt. Die Pandemie kennt keine Grenzen und ist überall zu spüren. Naturgemäß empfinden wir die subjektiven Belange am stärksten. Die Einschränkung unserer Bewegungsfreiheit, wirtschaftliche Aspekte, Ängste, vielleicht direkt betroffene Personen im Nahfeld oder sogar wir selbst. Ich habe es bereits oft gesagt und geschrieben, selten kommt ein subjektiver Filter derartig stark zum tragen. Trotz der globalen Auswirkungen.

Wir als Laden haben von Anfang an offensive Wege eingeschlagen, um mit der bedrohlichen Situation fertig zu werden. Wie soll ich sagen, das Ergebnis ist ermutigender, als wir erwartet haben. Aber – und dieses "aber" muss zu diesem sehr frühen Zeitpunkt des Textes erscheinen, sonst geht es bei unseren heutigen Gewohnheiten zu rezipieren unter – warum und wie lange? den ganzen Beitrag lesen…

Christian hat gestern nochmal die Idee gehabt, mit Rezis, die außerhalb unseres Kernsortiments liegen, deutlich darauf hinzuweisen, dass wir eben (fast) alle Bücher über Nacht besorgen können. Ich finde, ein guter Ansatz, zu verbreiten, dass eine spezielle Kernkompetenz nicht das Ende des Sortiments darstellt. Deswegen folgt heute auch die entsprechende Rezi und wir machen erst einmal eine kleine Parallelen-Pause…

Für alle, die das Wochenende etwas Zeit übrig haben und meine ausführlichen Artikel ertragen,

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Young God

von am 29. März 2020 1 Kommentar

Jede Bestellung zählt in diesen Zeiten, und daher kann man es gar nicht oft genug sagen: Ihr könnt in Hermkes Romanboutique nicht nur Comics oder Bücher aus den Genres Science-Fiction, Fantasy und Horror bestellen, sondern auch alle anderen Arten von Literatur. Daher gibt es nun immer mal einen Krimi-Buchtipp zur Inspiration.

Katherine Faw
Young God
Aus dem Amerikanischen von Alf Mayer
(Young God, 2014)
Polar Verlag, Stuttgart 2020, 228 Seiten
ISBN 978-3-945133-95-8

Anfang 2020 startete der Stuttgarter Polar-Verlag, der ein wahres Paradies für Krimi-Liebhaber ist, neben seinem Hardcover-Programm eine neue Taschenbuch-Reihe, und gleich das erste dünne Büchlein hat es in sich.

In „Young God“ erzählt die 1983 geborene US-Autorin Katherine Faw von Nikki, einem heranwachsenden Mädchen in den Hügeln der Appalachen North Carolinas, wo Armut und Drogen den Alltag bestimmen. Nach dem Tod ihrer Mutter zieht Nikki in den Trailer ihres Vaters, eines Dealers und Zuhälters. Obwohl sie erst dreizehn Jahre alt ist, kommt Nikki gut in dieser rauen, zugedröhnten Welt zurecht und will schließlich selbst ein Stück vom Drogenkuchen.

Faw erzählt ihre radikale White-Trash-Milieustudie ohne Kompromisse. Beim Überarbeiten dampfte sie den Roman von 100.000 auf 20.000 Wörter ein, ließ sie nur noch das Nötigste für die Ausleuchtung der Szenen stehen. Manche Kapitel sind bloß zwei Seiten oder gar gerade mal anderthalb Zeilen lang – „Young God“ hat wirklich kein Gramm fett zu viel. Der Trick des Reduzierens funktioniert nicht immer, aber oft genug, um z. B. Larry Browns Kritiker-Darling „Fay“ über eine andere junge Opportunistin zu überholen.

Allerdings bleibt David Joys „Wo alle Lichter enden“, 2019 ebenfalls im Polar Verlag erschienen, das aktuelle Krimi-Meisterwerk über die Hinterwäldler der Appalachen, die Trump damals mit zum Wahlsieg verhalfen.

Christian Endres

Jede Bestellung zählt in diesen Zeiten, und daher kann man es gar nicht oft genug sagen: Ihr könnt in Hermkes Romanboutique nicht nur Comics oder Bücher aus den Genres Science-Fiction, Fantasy und Horror bestellen, sondern auch alle anderen Arten von Literatur. Daher gibt es nun immer mal einen Krimi-Buchtipp zur Inspiration.

Katherine Faw
Young God
Aus dem Amerikanischen von Alf Mayer
(Young God, 2014)
Polar Verlag, Stuttgart 2020, 228 Seiten
ISBN 978-3-945133-95-8

Anfang 2020 startete der Stuttgarter Polar-Verlag,

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28.03.2020 Audiofile – Tag elf aus dem geschlossenen Laden

von am 28. März 2020 Kommentare deaktiviert für 28.03.2020 Audiofile – Tag elf aus dem geschlossenen Laden

Tagebuch 28.03.2020: Tag elf – viel Text für euch zu lesen und nur ein kurzes Servus aus dem Laden. Ich geh jetzt ans Ausliefern mit dem Radel. Keine Neuheiten, wenig Auslieferungen. Euch allen ein schönes, sonniges Wochenende. 

 

Tagebuch 28.03.2020: Tag elf – viel Text für euch zu lesen und nur ein kurzes Servus aus dem Laden. Ich geh jetzt ans Ausliefern mit dem Radel. Keine Neuheiten, wenig Auslieferungen. Euch allen ein schönes, sonniges Wochenende. 

 

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Erweiterung des "Parallelen-Models"

von am 28. März 2020 Kommentare deaktiviert für Erweiterung des "Parallelen-Models"

Unter Bezug auf die vorangegangenen Artikel von MarkusT und der passenden Rezi von Horst (war bereits vorher geschrieben). Möchte ich ganz kurz und knapp das Modell ein wenig erweitern. Hermke hat sich auch zu Wort gemeldet und mir den Punkt Abgrenzung beschert. In Bezug auf den ursprünglichen Artikel "Parallelen" erweitere ich das Modell im Folgenden:

I Endzeit- und Katastrophenromane

bisher unangetastet. Auch hier hat Hermke gestern noch ganz kurz den Titel "Leben ohne Ende(Rezi von Horst) erwähnt, der natürlich unglaublich gut passt.

II Science Thriller

Hier sind wir jetzt mit Marc Elsbergs Zero schon eindeutig drin, trotzdem würde ich den von MarkusT angesprochenen Aspekt eher dem nächsten Punkt zusprechen. Die Grenzen sind fließend.

III Soziale und politische Science Fiction

Und hier brauchen wir jetzt unbedingt ein paar Unterpunkte und Erklärungen. Doppelt von MarkusT angesprochen und auch von Hermkes thematisiert. Ich bleibe erstmal dabei, dass alles in den (zugegebenermaßen weitgesteckten) Rahmen Social SF und Polit SF passt. Auch wenn zum Beispiel MarkusT ja sogar Fantasy Titel nennt. Das zeigt nur wieder, dass selbstverständlich viele Aspekte in allen Formen der Literatur wiederzufinden sind. Das liegt in der Natur der Sache. Auch Phantstik-Romanautoren schreiben eigentlich immer über Themen, die realen Bezug oder Hintergrund haben. Beispielsweise Katastrophenromane arbeiten häufig Ängste vor vergangenen Kriegen, Pandemien oder Naturkatastrophen auf. Nicht umsonst sind nach den Atombomben abwürfen unglaublich viele Schreckensszenarien entstanden. Nicht zufällig hat mit zunehmender Nutzung der Kernkraft auch das Szenario der Verstrahlung oder Mutation einen Aufschwung gehabt…

Nicht anders ist es aber auch im Sozialen und Politischen Bereich. Dabei stehen Utopien und Dystopien sich in der Wahl der Themen oft sogar nahe. Im Einen Fall als Bedrohung im anderen als Hoffnung. Sehr häufig stehen Ängste oder Feindbilder Pate für die Grundidee.

  • III/1 Totalitarismus: Manipulation, Dogma und Unterdrückung
  • Dabei haben wir selbstverständlich immer den manipulativen und Freiheitsberaubenden totalitären Staat als Horrorszenario. Klassiker wie "1984" oder "Report der Magd"beschreiten dabei zwar unterschiedliche Wege und entstammen unterschiedlichen Zeiten und Ängsten, konzentrieren sich aber stets stark auf die Einschränkung individueller Freiheiten. MarkusT hat mit dem Zitat seiner Kolumne als Überschrift "Freiheit ist Sklaverei" schon deutlich klargemacht, wohin der Zug fährt…
  • III/2 Wandel: gesellschaftliche Veränderung, Umwelt und Wirtschaft
  • Der Unterpunkt Wandel passt nochmal sehr gut zu dem, was MarkusT in seinem Beitrag zur "Siliziuminsel" erwähnt hat. Angst vor Veränderung ist ebenfalls eines der ganz alten Themen der Phantastik. Hier stellt sich die Möglichkeit einer positiven Interpretation besonders eindeutig dar. Die Umsetztung Philosophischer, Sozialer oder Politischer Ideologien genauso wie beispielsweise Umweltzerstörung oder Krankheiten können sehr wohl Zukunfts oder Technikgläubig positiv gesehen werden. Meist ist aber die Angst vor der Veränderung der Antrieb auch hier wieder dystopisch Schwarz zu malen.
  • III/3 Abgrenzung: die Mauer um die Welt
  • Ein wichtiger Aspekt, den Hermke hier eingebracht hat. Ob es eine echte Mauer im Sinne eines Experimentes geht oder der Abschottung eines Staates oder Kontinentes. Viele Aspekte führen auch hier wieder in die Wirklichkeit. Allein die unterschiedliche Reaktion der einzelnen Landesregierungen passt sehr gut in ein Bild zerfallender föderalistischer Systeme. Abkapslung und… so eine Art Mauerbau oder Grenzschließung.

IV Klassische Fremdwesen- und Fremdweltenromane

bleiben unberührt.

Wie gesagt, die Grenzen zwischen all den Spielarten sind fließend und ich verstehe dieses Schema eher als eine Sammlung von Aspekten als eine wirkliche Unterteilung in Genres und Subgenres. Ich hoffe noch auf viele weitere Ideen…

Unter Bezug auf die vorangegangenen Artikel von MarkusT und der passenden Rezi von Horst (war bereits vorher geschrieben). Möchte ich ganz kurz und knapp das Modell ein wenig erweitern. Hermke hat sich auch zu Wort gemeldet und mir den Punkt Abgrenzung beschert. In Bezug auf den ursprünglichen Artikel "Parallelen" erweitere ich das Modell im Folgenden:

I Endzeit- und Katastrophenromane

bisher unangetastet. Auch hier hat Hermke gestern noch ganz kurz den Titel "

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  • Kategorie: Bücher , Parallelen
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Freiheit ist Sklaverei

von am 28. März 2020 Kommentare deaktiviert für Freiheit ist Sklaverei

Was ich bei den vier Aspekten, die Gerd genannt hat, vermisse, ist das Thema Information bzw. Wahrheit der Information oder wer welche Informationen besitzt. Als Anregung dazu ein paar Bücher, die sich unter anderem mit diesem Aspekt beschäftigen.

Angefangen mit dem Klassiker der Desinformation „1984“ von George Orwell, der die Sprache in seinem Roman dazu verwendet, das Denken zu manipulieren und damit die Menschen an den neuen, gewünschten Status quo zu gewöhnen. Wir erleben so etwas gerade in der einen oder anderen westlichen Demokratie. In Diktaturen ist das natürlich die Regeln, denn darauf fußt der Hintergrund in Orwells düstere Sicht auf die Welt.

Nicht das wir schon so weit wären. Was mir in der aktuellen Corona-Krise fehlt, sind die kritischen Stimmen, die das gewählte Vorgehen hinterfragen oder die vielfach vorhandenen verschiedenen Informationen sortieren und bewerten. Alleine mit Opfer- und Infiziertenzahlen zu hantieren, ohne einen historischen Bezug herzustellen führt nicht zu weniger, sondern zu mehr Verwirrung.

Dies erinnert mich an den Roman von Marc Elsberg „Zero“, den es sich lohnt zu lesen. Auslöser ist nicht ein Fehler in einer technischen Anlage, sondern ein falsch interpretierter Anzeigewert dieser Maschine. Die falsch weiter gegebene Information führt in letzter Konsequenz zu einem europaweiten Shutdown.

An dieser Stelle möglicherweise ungewöhnlich über die Duologie von Leigh Bardugo zu sprechen. Für mich besteht ein wesentlicher Aspekt der Geschichte darin, dass Kaz Brekker, der Protagonist der beiden Bände, seinen Freunden und Gegnern immer einen Schritt voraus ist und damit seinen Plan durchziehen kann. Immer dann, wenn das nicht der Fall ist, beginnt Kaz zu zweifeln und benötigt einen Moment, um sich wieder zu fangen. In den Romanen sind das die Situationen, die beim Leser Spannung hervorrufen.
Parallelen sind in der aktuellen Situation angezeigt. Mit jeder Verschärfung der getroffenen Maßnahmen fast schon im Stundentakt, wird erst einmal Spannung erzeugt und erst nach und nach legt sich diese Verunsicherung wieder.

Andreas Eschbach spielt das Thema Information bzw. Informationsvorsprung oft in seinen Romanen durch. Beispielhaft in „Ein König für Deutschland“ und „NSA“. Im ersten Fall führt Insiderwissen zu einer maximalen Destabilisierung und im zweiten geht es um Informationen um jeden Preis und deren Interpretation.

Wieso ich das Thema aufgegriffen habe? Möglicherweise geht es nur mir so. Aber ich werde das Gefühl nicht los, dass lange noch nicht alle Informationen auf dem Tisch liegen, die Zahlen je nach Quelle stark schwanken (übrigens ein Problem einer mangelhaften Vorbereitung auf ein solches Szenario) und die Maßnahmen in jedem europäischen Land und jedem deutschen Bundesland zu einem anderen Zeitpunkt getroffen und irgendwie kommuniziert werden.

Das Schließen von Grenzen und das Abschotten, auch das zeigen uns andere Romane, verhindern nicht, das sich ein Virus, eine Seuche ausbreiten können. Informationen offen und bereitwillig geteilt sind eines der Heilmittel.

Selbst kritisch denken und Ruhe bewahren helfen, damit Freiheit nie Sklaverei wird.

Was ich bei den vier Aspekten, die Gerd genannt hat, vermisse, ist das Thema Information bzw. Wahrheit der Information oder wer welche Informationen besitzt. Als Anregung dazu ein paar Bücher, die sich unter anderem mit diesem Aspekt beschäftigen.

Angefangen mit dem Klassiker der Desinformation „1984“ von George Orwell, der die Sprache in seinem Roman dazu verwendet, das Denken zu manipulieren und damit die Menschen an den neuen, gewünschten Status quo zu gewöhnen. Wir erleben so etwas gerade in der einen oder anderen westlichen Demokratie.

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Ein König für Deutschland

von am 28. März 2020 Kommentare deaktiviert für Ein König für Deutschland

Andreas Eschbach
EIN KÖNIG FÜR DEUTSCHLAND. Roman.
Bastei-Lübbe Taschenbücher
Juni 2011 – 491 Seiten – € 9,99
ISBN: 9783404160181

Haben Sie schon irgendwann einmal Erfahrungen mit einer Wahlmaschine (oder, wie es richtig heißen muss, einem „Wahlcomputer“) gemacht? Vermutlich nicht. Aber die Benutzung eines modernen Geld- oder Fahrkartenautomaten, bei dem Sie auf einem Bildschirm eine Auswahl angezeigt bekommen auf welche Sie mit dem Finger drücken müssen, vermittelt ein ziemlich gutes Bild davon, wie eine solche Apparatur funktioniert.
Andreas Eschbach ist ein Kind unserer Zeit, selbst Absolvent eines naturwissenschaftlichen Studiums, Inhaber einer eigenen Internet-Seite und natürlich Benutzer eines Computers, mit dem er seine Bücher schreibt – also sicherlich kein „Maschinenstürmer“.
Umso wirkungsvoller und einprägsamer ist es da, wenn er in seinem Roman EIN KÖNIG FÜR DEUTSCHLAND vor den Gefahren einer blinden Technikgläubigkeit warnt.
Der junge Vincent Merrit, US-Amerikaner mit einem deutschen Vater, ist ein genialer aber leichtgläubiger Programmierer, dessen Fähigkeiten von falschen Freunden ausgenutzt werden, was ihn leider immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt bringt. Nach einer abgesessenen Vorstrafe findet er nur noch bei einer zwielichtigen Softwareschmiede in Florida Arbeit. Dort entdeckt man schnell, welches Juwel man in ihm hat – und so bekommt er eines Tages den Auftrag, ein Programm zu schreiben, mit dem man die in den USA benutzten Wahlmaschinen manipulieren kann. Naiverweise glaubt Vincent den Beteuerungen, dass es sich nur um ein „Testprogramm“ handelt. Die Ereignisse um die Wahl von George W. Bush im Jahr 2000 machen ihn allerdings stutzig, da sie sehr genau dem von ihm entwickelten Szenario folgen.
Im Laufe der nächsten Jahre bekommt die Sache eine ungeahnte Eigendynamik und am Ende wird Vincent gezwungen, seine Fähigkeiten auf die mittlerweile auch in Deutschland eingesetzten Wahlcomputer zu konzentrieren.
Geschickt hat Eschbach bis zu diesem Moment Realität und Fiktion verbunden (inklusive einer ganzen Reihe von Fußnoten, mit denen er die historischen Tatsachen belegt), jetzt beginnt die eigentlich phantastische Handlung – deren innere Logik jedoch von einer solchen Kraft ist, dass man fast verwundert auf die letzten Wahlen zurückschaut und sich fragt, warum man dort die von Eschbach erfundene VWM (das ist die „Volksbewegung zur Wiedereinführung der Monarchie“) nicht auf seinem Stimmzettel vorgefunden hat.
In einem zweiten Handlungsstrang versuchen Simon König (der leibliche Vater von Vincent und ein engagierter Geschichtslehrer dazu) und eine Rollenspieler-Truppe mit der Vincent übers Internet Kontakt hatte, die Manipulation der Computer aufzudecken, indem sie an der Bundestagswahl teilnehmen. Da die erst vier Monate vor der Wahl gegründete VWM praktisch keine Werbung macht und ein eigentlich absurdes Wahlprogramm (Simon König soll König Simon I. von Deutschland werden) verfolgt, wäre sie normalerweise chancenlos. Eine von Vincent in seine Software eingebaute „Falltüre“ sorgt jedoch für ein sensationelles Ergebnis.
Aber wie das mit „ganz einfachen“ Plänen dann so ist, geht alles gründlich (und völlig anders als vermutet) schief – und Simon König steht auf einmal im Dom zu Aachen und wird vom Erzbischof nach uraltem Ritual gefragt: „Schwörst Du, dass Du als König Deine ganze Kraft dem Deutschen Volk widmen wirst, um seinen Nutzen zu mehren und Schaden von ihm zu wenden?“
Andreas Eschbach hat sich in EIN KÖNIG FÜR DEUTSCHLAND mit einem wichtigen politischen Thema beschäftigt, mit dem sich inzwischen sogar das Bundesverfassungsgericht auseinandersetzen musste. Anders als die trockene Politikberichterstattung in den seriösen Medien und die juristisch verklausulierten Gerichtsurteile liest sich sein Roman jedoch spannend und kurzweilig. Die Befürchtung (oder Hoffnung), das Thema habe sich mit der letzten Wahl und dem ablehnenden Urteil des höchsten deutschen Gerichts erledigt, trügt jedoch. Es gehört zu Eschbachs unbestreitbaren Verdiensten, in seinem Buch auf fesselnde und verständliche Weise nicht nur auf die Gefahren aufmerksam gemacht zu haben, die einem demokratischen Gemeinwesen durch die Verwendung einer solchen – grundsätzlich manipulierbaren – Technik drohen, sondern auch das Verständnis für die Abläufe innerhalb unseres Staates zu fördern. Eine faszinierendere Lektion in Gesellschaftskunde hat es wohl selten gegeben.
EIN KÖNIG FÜR DEUTSCHLAND ist ein Buch, dessen Lektüre man eigentlich als Voraussetzung für die Ausübung des aktiven Wahlrechts festschreiben sollte!

Horst Illmer

Andreas Eschbach
EIN KÖNIG FÜR DEUTSCHLAND. Roman.
Bastei-Lübbe Taschenbücher
Juni 2011 – 491 Seiten – € 9,99
ISBN: 9783404160181

Haben Sie schon irgendwann einmal Erfahrungen mit einer Wahlmaschine (oder, wie es richtig heißen muss, einem „Wahlcomputer“) gemacht? Vermutlich nicht. Aber die Benutzung eines modernen Geld- oder Fahrkartenautomaten, bei dem Sie auf einem Bildschirm eine Auswahl angezeigt bekommen auf welche Sie mit dem Finger drücken müssen, vermittelt ein ziemlich gutes Bild davon, wie eine solche Apparatur funktioniert.

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27.03.2020 Neuheiten – Nachtrag zu früh gefreut

von am 27. März 2020 1 Kommentar

Der Tag und der Abend… jetzt wollte ich vorarbeiten und die Neuheiten zeitnach hochstellen… prompt kommt Teil 2 via DHL.

Knaur Fantasy
FORD, JACKSON: THE FROST FILES PB LETZTE HOFFNUNG € 16,99
KOCH, BORIS: DORNENTHRON € 14,99
BARDUGO, LEIGH: GRISHA TRILOGIE #2 EISIGE WELLEN € 12,99

Ulisses
DSA 5
AVENTURISCHES PANDÄMONIUM 2 € 34,95
Pathfinder 2
PATHFINDER 2ND ED SICHTSCHIRM € 19,95
D&D 5
LANDKARTE AVERNUS € 20,00
LANDKARTE BALDURS GATE € 20,00

Der Tag und der Abend… jetzt wollte ich vorarbeiten und die Neuheiten zeitnach hochstellen… prompt kommt Teil 2 via DHL.

Knaur Fantasy
FORD, JACKSON: THE FROST FILES PB LETZTE HOFFNUNG € 16,99
KOCH, BORIS: DORNENTHRON € 14,99
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Ulisses
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LANDKARTE BALDURS GATE € 20,00

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27.03.2020 Neuheiten – frisch eingetroffen

von am 27. März 2020 Kommentare deaktiviert für 27.03.2020 Neuheiten – frisch eingetroffen

So, gestern und vorgestern war ja die Schwemme an Neuerscheinungen angesagt. Heute ist zwar auch einiges eingetrudelt, aber es hält sich in Grenzen. Wir nutzen die kleine Lücke um ein paar Sachen aufzuarbeiten. Deswegen gibt es heute auch keinen großen Text von mir. Außerdem brüten wir noch einiges aus, was unser Projekt Parallelen betrifft. Und wer noch nicht genug gelesen hat, kann meinen Beitrag im gestrigen WOB lesen, den ich ganz zu Beginn der Verordnung geschrieben habe. Morgen gibt es schriftlich mehr von mir und heute Abend noch was auf die Ohren.

Egmont Manga
AOYAMA: DETEKTIV CONAN #97 € 6,50
SHINKAI, MAKOTO/KUBOTA, WATARU: WEATHERING WITH YOU #1 € 7,50
ICHIRO, HAKO: BROTHER FOR RENT #1 € 7,50
MINADUKI, YUU: LOVE NEST #1 € 8,00
UMEDA: UNS TRENNEN WELTEN € 8,50
AKASAKA, AKA: KAGUYA- SAMA LOVE IS WAR #1 € 7,50
NAO: ADEKAN #13 € 8,50

Ehapa Comics
BLAIN/SFAR: BLUEBERRY HOMMAGE #1 DAS TRAUMA DER APACHEN € 15,00
DISNEY: ENTHOLOGIEN #45 KEUCH, ÄCHZ, STÖHN € 17,00

Black Library
MCDERMOTT, WILL: NECROMUNDA KAL JERICO 2: DER ROTE KARDINAL € 12,99
MCNEILL, GRAHAM: WARHAMMER 40.000 EISENSTURM € 14,00
WARHAMMER 40.000 HORUS HERESY – SAMMELBAND HC #3 ALPHA LEGION – ABYSSUS – MECHANICUM € 28,00
CLARK, ANDY: WARHAMMER 40.000 – SPACE MARINE CONQUESTS #6 FAUST DES IMPERIUMS € 12,99

So, gestern und vorgestern war ja die Schwemme an Neuerscheinungen angesagt. Heute ist zwar auch einiges eingetrudelt, aber es hält sich in Grenzen. Wir nutzen die kleine Lücke um ein paar Sachen aufzuarbeiten. Deswegen gibt es heute auch keinen großen Text von mir. Außerdem brüten wir noch einiges aus, was unser Projekt Parallelen betrifft. Und wer noch nicht genug gelesen hat, kann meinen Beitrag im gestrigen WOB lesen, den ich ganz zu Beginn der Verordnung geschrieben habe.

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Die Siliziuminsel

von am 27. März 2020 Kommentare deaktiviert für Die Siliziuminsel

Kurzes Vorwort von Gerd

Ich stecke diese Rezension mal in die Schublade "III Soziale und politische Science Fiction". Neben dem von mir ursprünglich hervorgehobenen Aspekt "Bedrohung der Freiheit"sind "Ängste vor gesellschaftlichen Umbrüchen" ein weiteres Thema, das in aktuellem Kontext gesehen werden kann. Unübersehbar sind die Ängste vor weitreichenden Folgen im Nachfeld der Corona Krise. Dabei steht natürlich in erster Linie die wirtschaftliche Stabilität im Fokus. Genauso interessant sind jedoch mögliche Auswirkungen auf einen möglichen Wandel zukünftiger Verteilung von Vermögen, Veränderungen in politischen Strukturen und potentiell sogar einem reellen Bruch sozialen Verhaltens. Ich hoffe als Optimist nur das Beste, kann mir aber eine Vielzahl potentieller Richtungen vorstellen.

Quifan Chen
Die Siliziuminsel
Aus dem chinesischen von Marc Hermann
(Huang chao, 2013)
München, Wilhelm Heyne Verlag, 2019, 478 Seiten
ISBN 978-3-453-31922-6

Die Siliziuminsel ist ein dystopischer Technologieroman, der aktuelle Trends aufgreift und diese in eine mögliche Zukunft weiterspinnt.

Ort des Geschehens ist eine dem chinesischen Festland vorgelagerte Insel, auf der sich die Menschen darauf spezialisiert haben, elektronischen Abfall jeder Art zur zerlegen, recyclen und als Rohstoffe wieder in Umlauf zu bringen.
Drei untereinander verfeindete Clans teilen sich die anfallenden Aufträge und beschäftigen billige Lohnsklaven, die in dem dabei entstehenden Müll vegetieren.

Als eines Tages ein amerikanischer Unternehmer auftaucht und als Investor versucht die menschenunwürdigen Bedingungen durch ein Recyclingzentrum zu beenden, kommt Bewegung in die verfestigten politischen Strukturen der Insel. Sein Übersetzer Kaizong Chen und Mimi, ein auf der Insel lebendes „Abfall-Mädchen“ spielen dabei die Hauptrollen.

Die mafiösen Strukturen der Insel, die Erkenntnis, dass die Menschen im Westen intelligente Prothesen benutzten, um besser zu werden, neben den vermeintlich ungebildeten Arbeitskräften, die unter einem Vorwand auf die Siliziuminsel verkauft werden, bilden den Kern einer packenden Geschichte am Grenzverlauf zwischen Mensch und Cyborg bzw. künstlicher Intelligenz.

Für mich ein Highlight, weil es dem Autor gelingt zwischen lapidarer Darstellung grausamer Behandlungen der Müllmenschen durch die Chefs der Clans und blumiger Beschreibung der wenigen schönen Augenblicke mühelos zu wechseln.
Zudem liebe ich gut geschriebene Dialoge. Der Roman ist allerdings nicht nur einfach Lesefutter, da die Erzählstränge ineinandergreifen und man leicht den Faden verlieren könnte.
Aber bei mir wirkt der Roman noch immer nach.

Hier hätte ich die Rezension im Normalfall beendet in der Hoffnung ausreichend Interesse für die Lektüre geweckt zu haben. Aus aktuellen Anlass noch eine kleine Schleife ohne allzu viel Inhalt zu verraten. Quifan Chen spielt in seinem Roman mit den Unsicherheiten und Angst, wenn es zu einem gesellschaftlichen Umbruch kommt.

Und abschließend kann ich mich dem Zitat von Cixin Liu „…ein Meisterwerk der Zukunftsliteratur…“ auf dem Cover nur anschließen.

Kurzes Vorwort von Gerd

Ich stecke diese Rezension mal in die Schublade "III Soziale und politische Science Fiction". Neben dem von mir ursprünglich hervorgehobenen Aspekt "Bedrohung der Freiheit"sind "Ängste vor gesellschaftlichen Umbrüchen" ein weiteres Thema, das in aktuellem Kontext gesehen werden kann. Unübersehbar sind die Ängste vor weitreichenden Folgen im Nachfeld der Corona Krise. Dabei steht natürlich in erster Linie die wirtschaftliche Stabilität im Fokus. Genauso interessant sind jedoch mögliche Auswirkungen auf einen möglichen Wandel zukünftiger Verteilung von Vermögen,

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